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Die Geschichte Osterreichs reicht von der ersten Besiedelung in der Altsteinzeit bis zur Gegenwart Im Jahr 996 unter dem Namen Ostarrichi erstmals erwahnt gehorte das Land zunachst als Markgrafschaft zum Herzogtum Bayern und war von 1156 bis 1453 als Herzogtum und von 1453 bis 1806 als Erzherzogtum eigenstandiger Bestandteil des Heiligen Romischen Reiches Die Dynastie der Habsburger erwarb als Haus Osterreich ein weitraumiges Herrschaftsgebiet und stellte uber mehrere Jahrhunderte den Kaiser des Heiligen Romischen Reichs Das 1804 ausgerufene Kaisertum Osterreich das damals auch Ungarn und Bohmen umfasste war mit seinem westlichen Teil von 1815 bis 1866 Teil des Deutschen Bundes und bildete ab 1867 mit dem nun eigenstandigen Konigreich Ungarn die Osterreichisch Ungarische Doppelmonarchie Nach deren Auseinanderbrechen am Ende des Ersten Weltkriegs entstand Osterreich 1918 1921 in seinen heutigen Grenzen nachdem die Sieger des Ersten Weltkriegs den demokratischen Zusammenschluss mit Deutschland verhinderten 1934 Diktatur geworden wurde Osterreich 1938 vom nationalsozialistischen Regime dem Deutschen Reich eingegliedert Seit 1945 ist Osterreich wieder eine unabhangige seit 1955 souverane Republik die 1995 der Europaischen Union beitrat Der rot weiss rote Bindenschild das historische Symbol OsterreichsInhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Erdgeschichte 3 Ur und Fruhgeschichte des heutigen Osterreichs 3 1 Altsteinzeit 3 2 Mittelsteinzeit 3 3 Jungsteinzeit 3 4 Kupfersteinzeit 3 5 Bronzezeit 3 6 Eisenzeit 3 6 1 Hallstattkultur 3 6 2 Latene Kultur 4 Antike 4 1 Romisches Reich 4 2 Volkerwanderung 5 Mittelalter 5 1 Fruhmittelalter bis 976 5 2 Markgrafschaft Osterreich 976 1156 5 3 Herzogtum Osterreich unter den Babenbergern 1156 1246 5 4 Herzogtum Osterreich als Streitobjekt 1246 1282 5 5 Herzogtum Osterreich unter den Habsburgern 1282 1452 5 6 Das Erzherzogtum Osterreich seit 1453 6 Fruhe Neuzeit bis 1804 6 1 Der Aufstieg Osterreichs zur Grossmacht 6 2 Reformation Gegenreformation und katholische Reform in den habsburgischen Landern 6 3 Das Habsburgerreich und die osmanische Bedrohung 6 4 Erbfolgekriege 6 5 Reformen Maria Theresias 6 6 Aufgeklarter Absolutismus 7 Kaisertum Osterreich 1804 1866 8 Osterreich in der Doppelmonarchie Osterreich Ungarn 1867 1918 8 1 Osterreich im Ersten Weltkrieg 9 Erste Republik und Austrofaschismus 1918 1938 9 1 Deutschosterreich 1918 1919 9 2 Erste Republik Osterreich 1919 1934 9 2 1 Staat und Wirtschaft 9 2 2 Politische Polarisierung 9 3 Austrofaschismus und Bundesstaat Osterreich 1934 1938 9 4 Anschluss an das Deutsche Reich 1938 10 Osterreich im Deutschen Reich 1938 1945 11 Zweite Republik seit 1945 11 1 Osterreich unter alliierter Besatzung 1945 1955 11 2 Osterreich vom Staatsvertrag bis zum EU Beitritt 1955 1995 11 2 1 Aussenpolitik 11 2 2 Innenpolitik 11 2 3 Nationale Identitat 11 3 Osterreich in der Europaischen Union seit 1995 11 3 1 Aussenpolitik 11 3 2 Innenpolitik 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenIn der Altsteinzeit besiedelten erstmals Menschen das Gebiet des heutigen Osterreich In der Keltenzeit von 800 bis 400 v Chr entstand auf diesem Territorium das Konigreich Noricum Um die Zeitenwende eroberten und besiedelten die Romer das Land sudlich der Donau Die bedeutendste romische Siedlung in Osterreich war Carnuntum Ab dem 6 Jahrhundert besiedelten Bajuwaren das Land das im 8 Jahrhundert ins Frankische Reich eingegliedert wurde Karl der Grosse errichtete um 800 n Chr die Awarenmark eine Grenzmark im heutigen Niederosterreich um das weitere Vordringen von Slawen und Awaren aus dem Osten zu stoppen Im 10 Jahrhundert entstand die Markgrafschaft Osterreich ostlich der Enns die dem Herzog von Bayern unterstand Die alteste erhaltene Urkunde in der das Land als Ostarrichi mit der Bedeutung Ostliche Mark genannt wird stammt aus dem Jahr 996 Seit 1156 Privilegium minus herrschten eigenstandige Herzoge aus dem Geschlecht der Babenberger in Niederosterreich Die Gebiete des heutigen Osterreich losten sich sukzessive von Bayern Sie gehorten bis zum Jahr 1806 zum Heiligen Romischen Reich und von 1815 bis 1866 zum Deutschen Bund Nach dem Tod des letzten Babenbergers ubernahm der deutsche Konig Rudolf I 1276 als erster Habsburger die Herrschaft uber Osterreich In den folgenden Jahrhunderten wurde Osterreich Stammland der Habsburger unter denen es zur fuhrenden Macht im Heiligen Romischen Reich aufstieg Im 15 und zu Beginn des 16 Jahrhunderts dehnten die Habsburger vor allem durch geschickte Heiratspolitik ihre Herrschaft auf Spanien die Niederlande und Teile Italiens aus So entstand der habsburgisch franzosische Gegensatz der die europaische Politik fur mehr als 200 Jahre pragte Kaiser Karl V ubertrug die osterreichischen Lander 1521 auf seinen Bruder Ferdinand I der erste zentrale Verwaltungsstrukturen schuf 1526 erbte Ferdinand die Konigreiche Bohmen und Ungarn Letzteres stand nach der Schlacht von Mohacs jedoch zum grossten Teil unter der Kontrolle des Osmanischen Reichs das nun direkt an die osterreichischen Lander grenzte Auch nach der erfolglosen ersten Belagerung Wiens durch die Turken blieb die osmanische Bedrohung noch eineinhalb Jahrhunderte lang bestehen Im 16 Jahrhundert verbreitete sich auch in den osterreichischen Landern die Reformation Die gegen 1600 einsetzende Rekatholisierungspolitik der Habsburger war ein auslosender Faktor des Dreissigjahrigen Kriegs zu dessen Beginn es so schien als konnten die Habsburger das Heilige Romische Reich in eine zentral gelenkte Monarchie unter ihrer Herrschaft verwandeln Auf Druck der anti habsburgischen Koalition aus Frankreich Schweden und den meisten protestantischen deutschen Staaten mussten sie sich ab 1648 jedoch auf ihre osterreichischen und bohmischen Lander im Reich beschranken 1683 wurden die Osmanischen Streitkrafte ein zweites Mal vor Wien geschlagen und im Grossen Turkenkrieg bis hinter Belgrad zuruckgedrangt Als die spanische Hauptlinie der Habsburger 1700 ausstarb begann der Spanische Erbfolgekrieg zwischen den Habsburgern und Konig Ludwig XIV von Frankreich Aus der Erbmasse erhielt Osterreich 1713 im Frieden von Utrecht die Spanischen Niederlande Neapel und die Lombardei Damit und mit den Eroberungen auf dem Balkan erreichte es seine grosste territoriale Ausdehnung Gleichfalls 1713 wurde die Pragmatische Sanktion erlassen die eine einheitliche Erbfolge vorsah und eine Teilung des Habsburgerreichs verhindern sollte Dennoch begann 1740 nach der Thronbesteigung Maria Theresias die durch die Heirat mit Franz Stephan von Lothringen die neue Dynastie Habsburg Lothringen begrundet hatte der Osterreichische Erbfolgekrieg in dem Schlesien an Preussen verloren ging Mit den Schlesischen Kriegen begann der Dualismus zwischen Osterreich und Preussen der von da an die Reichspolitik wesentlich beeinflusste Unter Kaiserin Maria Theresia wurden tiefgreifende Reformen in allen Bereichen des Staates eingeleitet die von ihrem Sohn Kaiser Joseph II fortgesetzt wurden Auf die Kaiserkronung Napoleons I 1804 reagierte Franz II mit der Ausrufung des Kaisertums Osterreich 1806 legte er die Kaiserkrone des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation nieder das damit zu existieren aufhorte Osterreich nahm an den Napoleonischen Kriegen teil und wirkte 1814 15 als Gastgeber des Wiener Kongresses fuhrend an der Neuordnung Europas mit Im 19 Jahrhundert gefahrdeten die nationalistischen Stromungen in den Landern der Habsburgermonarchie zunehmend deren Existenz Gegen Ende des 19 Jahrhunderts waren die Differenzen zwischen den einzelnen Volksgruppen nicht mehr zu ubersehen Da das deutsche Element des Staates nach seinem 1866 von Preussen erzwungenen Ausscheiden aus dem Deutschen Bund geschwacht war kam es 1867 zum Osterreichisch Ungarischen Ausgleich und zur Schaffung der kaiserlichen und koniglichen Doppelmonarchie Es gelang auf Dauer aber nicht die nationalistischen Spannungen in dem Vielvolkerstaat zu verringern Sie gipfelten 1914 in der Ermordung des osterreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo die in einer Kettenreaktion Julikrise zum Ersten Weltkrieg fuhrte Gegen Ende des verlorenen Krieges losten sich die nicht deutschen Volksgruppen aus dem Staatsverband Dadurch und durch den Vertrag von Saint Germain 1919 entstand Osterreich in seinen heutigen Grenzen Es wurde am 12 November 1918 unter dem Namen Deutschosterreich zur Republik ausgerufen Die anhaltenden schweren Folgen der Weltwirtschaftskrise und innenpolitische Spannungen fuhrten im Februar 1934 zu burgerkriegsahnlichen Auseinandersetzungen die mit der Maiverfassung von 1934 in einen autoritaren Standestaat mundeten Nur zwei Monate spater unternahmen die osterreichischen Nationalsozialisten die das Land dem Deutschen Reich angliedern wollten einen Putschversuch bei dem Bundeskanzler Engelbert Dollfuss ermordet wurde Der Putsch konnte zwar niedergeschlagen werden aber mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht erzwang die Regierung Adolf Hitlers am 12 Marz 1938 doch noch den Anschluss Osterreichs Als Ostmark blieb es bis 1945 Teil des NS Staates Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Osterreich als Republik wiederhergestellt blieb aber noch zehn Jahre lang von den alliierten Siegermachten besetzt 1995 trat Osterreich der Europaischen Union bei Erdgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Erdgeschichte Niederosterreichs Die Erdgeschichte des Alpenraums und des Granit und Gneisplateaus der bohmischen Masse und deren Vorlander lasst sich heute bis in das Zeitalter des Proterozoikums zuruckverfolgen Wesentlich fur die Geologie und heutige Geographie Osterreichs war die Alpidische Gebirgsbildung und die Entwicklung des Randmeeres Paratethys seit der Kreidezeit Ur und Fruhgeschichte des heutigen Osterreichs Bearbeiten Die Venus von Willendorf entstanden um 25 000 v Chr Naturhistorisches Museum Wien Hauptartikel Urgeschichte Osterreichs Die altesten Spuren von Menschen in Osterreich uber 250 000 Jahre alt fand man bislang in der Repolusthohle in der Steiermark Altsteinzeit Bearbeiten Wahrend der Eiszeiten waren die Alpen vergletschert und wenig bis gar nicht zuganglich Die altesten Spuren der Anwesenheit von Menschen in Osterreich gehoren der mittleren Altsteinzeit der Zeit des Neandertalers an Etwa 70 000 Jahre alte Spuren des Neandertalers sind aus der Gudenushohle im nordwestlichen Niederosterreich bekannt Auch viele Fundstellen der jungeren Altsteinzeit liegen in Niederosterreich Die bekanntesten befinden sich in der Wachau darunter auch Fundorte der beiden altesten osterreichischen Kunstwerke die figurlichen Frauendarstellungen der sogenannten Venus vom Galgenberg von Stratzing Krems Rehberg 36 000 Jahre alt Reliefplastik 7 2 cm grunes Serpentin und der Venus von Willendorf 30 000 Jahre alt 11 cm Oolith Eine 2005 entdeckte in Rotel gebettete und unter einem Mammutschulterblatt befindliche Sauglings Doppelbestattung vom Wachtberg in Krems an der Donau aus der Zeit des Gravettiens ist mit einem Alter von etwa 27 000 Jahren datiert mittels Radiokarbonmethode die alteste Bestattung Osterreichs Mittelsteinzeit Bearbeiten Abris Felsschutzdacher aus dem Bodensee Rheintal eine Bestattung von Elsbethen und wenige weitere Fundstellen mit mikrolithischen Artefakten sind sparliche Zeugen der Ubergangszeit zwischen als Jager und Sammler lebenden Gruppen und sesshaften Ackerbauern und Viehzuchtern Jungsteinzeit Bearbeiten Wahrend der Jungsteinzeit werden nach und nach alle Regionen Osterreichs in denen Landwirtschaft moglich ist oder Rohstoffe vorhanden sind besiedelt Die erste nachgewiesene bauerliche Siedlung aus der Zeit der altesten Linienbandkeramik stammt aus Brunn am Gebirge Das alteste Industriedenkmal Osterreichs das Hornsteinbergwerk von Mauer Antonshohe stammt ebenfalls aus dieser Zeit Nachfolgend ist eine dichte Besiedlung der Lengyel Kultur nachgewiesen wahrend der in Niederosterreich eine Reihe von Kreisgrabenanlagen errichtet wurde Kupfersteinzeit Bearbeiten Die altesten Kupferobjekte haben ihren Ursprung im Karpatenbecken unter anderem das Depot von Stollhof Niederosterreich Hohensiedlungen sind im Osten Osterreichs verbreitet Im Laufe der Kupfersteinzeit werden auch die inneralpinen Gebiete vollstandig auf der Suche nach Rohstoffen insbesondere Kupfer erschlossen Der wichtigste Fund ist die Gletschermumie Otzi Mann vom Tisenjoch der etwa 3300 v Chr lebte Die Mondseekultur ist durch Pfahlbauten um die Alpenseen gekennzeichnet Bronzezeit Bearbeiten Die bereits zu Beginn der Bronzezeit vermehrt entstehenden Wallanlagen scheinen als Macht und Handelszentren Abbau Verarbeitung und Handel von Kupfer und Zinn uberwacht zu haben Der florierende Handel mit Rohmaterial und Halbprodukten spiegelt sich in den Ausstattungen der Graber Pitten Franzhausen Niederosterreich wider In der Urnenfelderzeit wird mit dem Salzabbau in der Nordgruppe des Salzbergwerks von Hallstatt begonnen Eisenzeit Bearbeiten Die Eisenzeit Osterreichs ist durch die Einflusse der mediterranen Hochkulturen und der Steppenvolker gepragt Der Ubergang zwischen der alteren Hallstattzeit und der jungeren keltisch gepragten Latenezeit erfolgte fliessend Hallstattkultur Bearbeiten Lederschuh aus der Hallstattkultur 800 400 v Chr Die altere Eisenzeit wird nach dem beruhmten Fundort Hallstatt Oberosterreich Hallstattzeit genannt Der West und Osthallstattkreis werden durch die Flusse Enns Ybbs und Inn getrennt Der Westhallstattkreis stand in Kontakt mit den griechischen Kolonien an der ligurischen Kuste In den Alpen werden Kontakte zu den Etruskern und den unter griechischem Einfluss stehenden Regionen in Italien gepflegt Der Osten hatte enge Verbindungen zu den Steppenvolkern die vom Karpatenbecken bis zu den sudrussischen Steppengebieten beheimatet waren Die Bevolkerung von Hallstatt wird durch das Salz reich Importe von Luxusgutern aus dem Nord und Ostseeraum bis Afrika sind im Graberfeld von Hallstatt entdeckt worden Der alteste Nachweis fur osterreichischen Wein wurde in Zagersdorf Burgenland in einem Hugelgrab entdeckt Der Kultwagen von Strettweg Steiermark ist ein Beleg des religiosen Lebens Sichtbarstes Zeugnis der Hallstattzeit sind die Hugelgraber im heutigen Weinviertel der grosste ist der 16 Meter hohe Leeberg von Grossmugl Latene Kultur Bearbeiten Die jungere Eisenzeit Latene Kultur ist die Zeit der Kelten Erstmals konnen Bevolkerungsgruppen mit Namen benannt werden Es entsteht mit dem Regnum Noricum keltisch Norig einem Zusammenschluss mehrerer keltischer Stamme unter der Fuhrung der Noriker das erste Staatsgebilde auf osterreichischem Boden Es beschrankte sich auf den Suden und Osten des heutigen Osterreich Der Westen war von verschiedenen ratischen Stammen besiedelt Durrnberg und Hallein Salzburg werden keltische Salzmetropolen Im Osten Osterreichs gewinnt eine bluhende Eisenindustrie in der Oberpullendorfer Bucht Burgenland das bei den Romern so begehrte hochwertige Ferrum Noricum Norisches Eisen Befestigte Hohensiedlungen Oppida wie auf dem Magdalensberg Karnten bei Schwarzenbach oder am Braunsberg bei Hainburg unweit von Carnuntum werden zu Zentren des offentlich rechtlichen Lebens Antike BearbeitenRomisches Reich Bearbeiten Romische Provinzen und Orte auf dem Gebiet des heutigen Osterreich Das romische Heidentor in CarnuntumDer grosste Teil des heutigen Osterreich wurde um 15 v Chr an das Romische Reich angegliedert nachdem es zuvor rege Handelsbeziehungen und militarische Bundnisse zwischen dem Konigreich Noricum und den Romern gegeben hatte Damit begann der rund 500 Jahre andauernde Zeitabschnitt der Austria Romana Der romische Kaiser Claudius richtete wahrend seiner Herrschaft 41 54 n Chr die romische Provinz Noricum ein deren Grenzen im Norden bis zur Donau im Nordosten bis zum Wienerwald im Osten etwa entlang der heutigen steirischen Ostgrenze sowie im Sudosten und Suden jenseits von Eisack und Drau verliefen Spater unter Diokletian 284 305 wurde die Provinz entlang des Alpenhauptkamms in eine nordliche Noricum ripense Ufernoricum und eine sudliche Noricum mediterraneum Binnennoricum Provinz aufgeteilt Das am Ziller westlich an das Noricum angrenzende Gebiet der heutigen Bundeslander Vorarlberg und Tirol kam zur Provinz Raetia im Osten schloss sich Pannonia mit dem heutigen Burgenland an Noricum an Die Donau Limes Noricus und Limes Pannonicus bildete die Reichsgrenze zu den nordlichen Teilen Ober und Niederosterreichs die von den Germanen Markomannen und Quaden besiedelt wurden Einige Stadte und Orte Osterreichs gehen noch auf die Kelten zuruck wie Linz Lentos Zahlreiche weitere Siedlungen entstanden durch die Romer Die ostlich von Wien gelegene Stadt Carnuntum war die grosste romische Stadt auf heute osterreichischem Boden weitere wichtige Orte waren Virunum nordlich des heutigen Klagenfurt Teurnia nahe Spittal an der Drau Iuvavum Salzburg sowie die Legionslager Vindobona Wien und Lauriacum Enns Bedeutende Ausgrabungsstatten fur die Romerzeit sind heute unter anderem Kleinklein Steiermark und das Zollfeld Stadt auf dem Magdalensberg Im 2 Jahrhundert n Chr begann sich das Christentum auszubreiten die damalige kirchliche Organisation des Landes geht auf das 4 Jahrhundert n Chr zuruck Nach der Besiedelung durch die Bajuwaren wurde das Land allerdings neu missioniert vor allem durch die Bischofe Rupert und Virgil von Salzburg Iroschottische Mission Volkerwanderung Bearbeiten Die Volkerwanderung besiegelte den Niedergang der romischen Macht im Westen Ab dem 5 Jahrhundert wurde die beiden romischen Teilreiche massiv von germanischen Stammen bedrangt Nach mehreren Einfallen in Italien drangen die Goten im Jahr 408 unter Alarich I von Emona dem heutigen Ljubljana uber die Karnischen Alpen kommend erstmals in das damals durch den romischen Regenten und Heerfuhrer Stilicho beherrschte Noricum ein Ab 472 zogen Ostgoten und Alamannen durch das Land ohne es erobern zu konnen Selbst nachdem Odoaker 476 den letzten westromischen Kaiser abgesetzt hatte blieben in den Provinzen noch vereinzelt Strukturen der spatantiken romischen Verwaltung erhalten bevor sie in diesem Raum schliesslich endgultig zusammenbrach siehe Severin von Noricum und Flaccitheus Kurz nach dem Tod des Ostgotenkonigs Theoderich 526 ging auch das Ostgotenreich in Italien zugrunde ohne dass dieses die Kontrolle uber Noricum wiedererlangt hatte Ab dem 6 Jahrhundert begann eine kontinuierliche Besiedlung durch die Bajuwaren und im heutigen Vorarlberg durch die Alamannen Bis zum Ende des 6 Jahrhunderts hatten sich auch die letzten Reste des westromischen Reiches aufgelost Von Osten wanderten die Slawen durch die Awaren bedrangt ein und drangen da sie von der noch verbliebenen keltoromanischen Bevolkerung daran nicht gehindert werden konnten entlang der Drau immer weiter nach Westen vor bis sie um 610 auf die Bajuwaren trafen die zu dieser Zeit von Norden kommend schon das Pustertal beherrschten Die Besiedlungsgrenze zwischen Slawen und Bajuwaren entspricht in etwa der Linie Freistadt Linz Salzburg Lungau Osttirol Lesachtal Mittelalter BearbeitenFruhmittelalter bis 976 Bearbeiten Im Fruhmittelalter war der Raum des heutigen Osterreichs politisch zersplittert Im nordlichen Alpenraum hatte sich ab Mitte des 6 Jahrhunderts das bairische Stammesherzogtum gebildet deren Herrscher aus dem Geschlecht der Agilolfinger stammten und unter frankischer Oberhoheit standen Das Siedlungsgebiet der Baiern wurde in diesem Zeitraum nach Suden bis ins heutige Sudtirol und nach Osten bis zur Enns erweitert Ostlich davon und auf dem Gebiet des heutigen Bohmen liessen sich Awaren und spater Slawen nieder Sitz der lange weitgehend unabhangig regierenden baierischen Herzoge war Regensburg Im Suden des heutigen Osterreich bildeten die slawischen Volksstamme die sich in den Talern von Drau Mur und Save niedergelassen hatten um das Jahr 600 das erste unabhangige slawische Herrschaftsgebilde Europas Karantanien Zentrum Karantaniens war das Zollfeld Mit den verbliebenen Resten der einheimischen keltoromanischen Bevolkerung verband sie der Wille zum Widerstand gegen ein weiteres Vordringen der benachbarten Franken und Awaren in den sudostlichen Alpenraum Nachdem die Awaren unter Baian 567 das Reich der Gepiden zerstort hatten ubernahmen sie die Herrschaft uber Pannonien von wo aus sie etwa 250 Jahre lang ein Reich beherrschten das unter anderem Wien Niederosterreich das Burgenland sowie Teile Oberosterreichs und der Steiermark umfasste Fur das 8 Jahrhundert wird das Siedlungsgebiet der Awaren etwa auf 140 000 bis 160 000 km geschatzt 1 Die Enns bildete die Grenze zwischen Awaren und Baiern und wurde als limes certus bezeichnet Allerdings gibt es bedeutende Awarenfundorte auch in Linz und Enns Lauriacum Im Jahr 595 fiel der Merowinger Childebert II im awarischen Osterreich ein wurde jedoch an der Drau vernichtend geschlagen 2 Von 627 bis 658 war laut der Fredegarchronik der Raum Wien 3 bis zur March Schauplatz eines grossen Slawenaufstandes unter der Fuhrung des frankischen Kaufmanns Samo gegen die Awaren Bereits um 650 kehrten die ersten Awaren aber wieder in die aufstandischen Gebiete zuruck Die Dreiteilung des heutigen Osterreichs durch Baiern Awaren und Karantanien sollte im 8 Jahrhundert enden Unter den Karolingern kam es zu einem Erstarken des Frankenreichs Karantanien hatte bereits vor 743 die bairische Oberhoheit anerkannt der letzte weitgehend unabhangige Herzog der Baiern war Tassilo III Er wurde 788 vom Frankenkonig Karl der Grosse abgesetzt der das altere baierische Stammesherzogtum beseitigte Awarenmark und Mark Karantanien zur Zeit Karls des GrossenIm Jahr 791 fuhrte Karl der Grosse einen ersten misslungenen Feldzug gegen die Awaren konnte sie aber dennoch bis zum Wienerwald zuruckdrangen und frankische Stutzpunkte in Comagena Tulln und Aelium Cetium St Polten errichten Ein Burgerkrieg im awarischen Reich 795 endete damit dass der neue Herrscher Tudun Karl dem Grossen die Unterwerfung sowie die Annahme des Christentums anbot was die Franken jedoch nur fur einen neuerlichen Angriff nutzten 795 796 erbeuteten Erich von Friaul und Konig Pippin von Italien unter anderem den beruhmten Awarenschatz worauf Tudun personlich zum Konig kam um sich zu unterwerfen Er erhielt eine eigene Herrschaftsorganisation innerhalb der frankischen Awarenmark das sogenannte Awaren Khaganat im heutigen Niederosterreich zwischen Carnuntum und Sabaria In den Jahren 797 799 und 803 kam es zu bedeutenden Awarenaufstanden und Einfallen von nicht unterworfenen Awaren im heutigen Osterreich bei denen unter anderem die frankischen Grafen Cadaloc und Goteram Prafekt des bairischen Ostlandes beim Kastell Guntio moglicherweise im nordlichen Burgenland 4 getotet wurden Nach Eroberung des Reichs der Awaren errichtete der frankische Herrscher Karl der Grosse um 800 eine Grenzmark in der Region des heutigen Niederosterreich zwischen den Flussen Enns Raab und Drau die auch als Awarenmark bezeichnet wurde und sudlich davon die Mark Karantanien beide zusammen waren die Marcha orientalis eine Prafektur des Herzogtums Baiern Herzogtum Bayern im 10 JahrhundertDie Grenzmark gegen die Awaren wurde durch die Einfalle der Ungarn vernichtet Nach der Schlacht von Pressburg im Sommer 907 wurde die Grenze des nachfolgenden Ostfrankenreiches bis an die Enns zuruckgenommen Der anschliessende Antritt Arnulfs I als Herzog von Baiern wird gleichzeitig als Beginn des jungeren baierischen Stammesherzogtums gesehen zu dem der gesamte ostliche Alpenraum zahlte Nach dem Sieg 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld unter dem ostfrankischen Konig Otto I war die Bedrohung durch die Ungarn gebannt Anschliessend erfolgte eine zweite Welle baierischer Ostansiedlungen mit Gewinn von Gebieten im heutigen Niederosterreich in Istrien und der Krain In der zweiten Halfte des 10 Jahrhunderts entstand erneut eine dem Herzog von Baiern unterstellte Markgrafschaft ostlich der Enns Markgrafschaft Osterreich 976 1156 Bearbeiten Das Heilige Romische Reich um das Jahr 1000 mit dem Herzogtum Karnten und der bayerischen Grenzmark OstarrichiDer romisch deutsche Kaiser Otto II belehnte 976 Luitpold Leopold aus dem Geschlecht der Babenberger mit dieser Mark Diese ostliche Mark war Teil des Bayerischen Stammesherzogtums und gilt als Keimzelle des spateren Herzogtums Osterreich Im selben Jahr 976 wurde das Herzogtum Karnten vom Bayerischen Herzogtum abgetrennt In einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III von 996 fand der Name Ostarrichi erstmals Erwahnung Daraus entwickelte sich spater die Schreibweise Osterreich Daneben ist auch noch sehr lange die Namensform Osterlant Ostland bzw Land im Osten gebrauchlich die Einwohner sind der Ostermann und die Osterfrau Die latinisierte Form Austria fur dieses Gebiet taucht in den Schriften erst im 12 Jahrhundert unter Leopold III auf vgl Austrien als ostlicher Teil des Frankenreiches Die Babenberger trieben eine zielbewusste Rodungs und Kolonisierungspolitik und errichteten in Zusammenarbeit mit anderen Hausern etwa den Kuenringern eine gefestigte Landesherrschaft Die Residenz befand sich anfangs in Pochlarn spater in Melk und Gars am Kamp Markgraf Leopold III gelang es ins Kaiserhaus einzuheiraten im Machtkampf zwischen Kaiser Heinrich IV und Konig Heinrich V wechselte er zu Heinrich V und trug so wesentlich zu dessen Sieg bei Als Lohn erhielt er die Hand von Heinrichs Schwester Agnes von Waiblingen Er wurde wegen seiner Klostergrundungen vor allem Klosterneuburg nach seinem Tod heiliggesprochen Herzogtum Osterreich unter den Babenbergern 1156 1246 Bearbeiten Im Zuge des Konfliktes zwischen den Staufern und den Welfen kam 1139 das Herzogtum Bayern an die Babenberger Als Friedrich I Barbarossa diesen Streit beenden wollte gab er den Welfen das Herzogtum Bayern zuruck gleichsam als Entschadigung wurde Osterreich mit dem Privilegium minus von 1156 zum Herzogtum des Heiligen Romischen Reiches erhoben Erster Herzog war Heinrich Jasomirgott der 1156 Wien zur Residenzstadt erhob Aufgrund der Georgenberger Handfeste 1186 fiel auch das Herzogtum Steiermark das den Traungau den zentralen Teil des heutigen Oberosterreich und die Grafschaft Pitten im sudlichen Niederosterreich sowie grosse Gebiete im heutigen Slowenien umfasste mit dem Erloschen der Traungauer 1192 an die Babenberger Rudolf von Habsburg Grabplatte im Speyerer DomMit Leopold VI erreichte das hochmittelalterliche Osterreich einen kulturellen Hohepunkt unter ihm wurde auch die damals revolutionare Kunst der Gotik eingefuhrt Sein kinderloser Sohn Friedrich II genannt der Streitbare geriet jedoch bald in Streit mit mehreren Nachbarn darunter Ungarn Als Bela IV von Ungarn mit dem er uber seine zweite Frau Agnes von Andechs Meranien verwandt war um Hilfe gegen die Mongolen ersuchte beteiligte er sich zwar zunachst im Fruhling 1241 am Krieg Er verlangte bald darauf aber Geld und drei westungarische Komitate dafur Die Erfullung dieser Bedingungen legte den Grundstein fur babenbergisch ungarische Konflikte die 1246 in der Schlacht an der Leitha in der Friedrich II ums Leben kam gipfelten 5 Mit ihm starben die Babenberger in mannlicher Linie aus Es begann die als osterreichisches Interregnum bezeichnete Periode wahrend der die Lander Friedrichs II in ein langer andauerndes Kraftespiel rivalisierender Machte gerieten Herzogtum Osterreich als Streitobjekt 1246 1282 Bearbeiten Anspruch auf die Lander Friedrichs II hatten seine nachsten Verwandten seine Schwester Margarete seine Nichte Gertrud sowie Bela IV Nach Heirat mit Gertrud konnte Vladislav von Bohmen zunachst die Anerkennung des osterreichischen Adels erhalten verstarb aber 1247 Die zwei folgenden Ehemanner Gertruds konnten sich ebenso wenig wie der vom Kaiser ernannte Otto von Bayern durchsetzen 1251 marschierten die Premysliden ein die osterreichischen Stande erkannten Ottokar II Premysl rasch als Herzog an Zwar nicht vom Kaiser gebilligt stutze Ottokar seine Herrschaft aber auf seine strategische Eheschliessung mit Margarete Das Herrschaftsgebiet von Ottokar II Premysl 1247 bis 1278In der Steiermark hingegen wahlten die Stande den Sohn des ungarischen Konigs zu ihrem Herzog 1254 einigten sich Ottokar und Bela unter Vermittlung des Papstes auf diese Trennung der ehemaligen Babenbergerlander Frieden von Ofen 1261 eroberte Ottokar auch die Steiermark Schlacht bei Kressenbrunn 1270 erbte Ottokar Karnten von Ulrich III wodurch dessen gemeinsame Zukunft mit Osterreich seinen Lauf nahm Seine Politik war darauf ausgerichtet den Adel zuruckzudrangen und das stadtische Burgertum zu fordern weswegen er den Wienern bis tief in die Habsburger Zeit in guter Erinnerung blieb Seinem Griff nach der koniglichen Macht im Heiligen Romischen Reich wurde von Rudolf von Habsburg begegnet der ihn 1278 in der Schlacht bei Durnkrut und Jedenspeigen besiegte Die Habsburger konnten sich daraufhin als Herzoge von Osterreich und der Steiermark etablieren und sollten hier bis 1918 also 640 Jahre lang herrschen Herzogtum Osterreich unter den Habsburgern 1282 1452 Bearbeiten Ab Mitte des 13 bis Ende des 14 Jahrhunderts war Osterreich Schauplatz intensiver Ketzerverfolgungen durch die Inquisition Eine erste grosse Verfolgungswelle um 1260 in uber vierzig Pfarren im sudlichen Donauraum zwischen dem Salzkammergut und dem Wienerwald war hauptsachlich gegen Waldenser gerichtet Weitere Inquisitionen fanden 1311 1315 in Steyr Krems St Polten und Wien statt Unter dem Inquisitor Petrus Zwicker kam es von 1391 bis 1402 neuerlich zu schweren Verfolgungen unter anderem in Steyr Enns Hartberg Odenburg und Wien Im Jahr 1397 wurden dabei allein in Steyr zwischen 80 und 100 Waldenser verbrannt woran dort ein 1997 errichtetes Denkmal erinnert 1335 konnten die Habsburger die Meinhardiner in Karnten und Krain beerben und 1363 fiel auch Tirol von Margarete von Tirol an Herzog Rudolf IV Dadurch entstand ein Landerkomplex in den Ostalpen der Herrschaft zu Osterreich genannt wurde Rudolf IV war der umtriebigste Herrscher des Spatmittelalters Er initiierte vielerlei Massnahmen die vor allem die Bedeutung der Stadt Wien heben sollten Zudem liess er das Privilegium Maius falschen das Osterreich zum Erzherzogtum erhob und ihm innerhalb des Reiches eine Anzahl von Privilegien sicherte 1379 wurde im Vertrag von Neuberg die habsburgische Herrschaft zum ersten Mal geteilt Danach gab es 1406 und 1411 noch weitere Teilungen Daraus entstanden drei Landerkomplexe die Niederosterreichischen Lander Ober und Niederosterreich die Innerosterreichischen Lander Steiermark Karnten Krain und Inner Istrien sowie Triest die Vorderosterreichischen Lander Tirol Vorarlberg und die schwabischen und elsassischen Vorlande Fast das gesamte 15 Jahrhundert ist eine Phase wirrer Erbteilungen und Familienstreitigkeiten welche die politische und wirtschaftliche Bedeutung der Habsburgischen Lander weitgehend schwachten Friedrich V 1493 gelang es schliesslich die Lander wieder zu einen indem er alle seine Gegner uberlebte und beerbte Schon Albrecht V war als Erbe der Luxemburger zum romisch deutschen Konig gewahlt worden Diese Position ging in der Folge an Friedrich uber der 1452 zum Kaiser des Heiligen Romischen Reiches gekront wurde und sich fortan Friedrich III nannte Das Erzherzogtum Osterreich seit 1453 Bearbeiten Hauptartikel Erzherzogtum Osterreich Die Erhebung des Herzogtums Osterreich zum Erzherzogtum wurde im Jahr 1453 von Kaiser Friedrich III anerkannt Die habsburgischen Prinzen bezeichneten sich fortan als Erzherzoge womit man Bezug auf die auch als Erzfursten bekannten Kurfursten nahm Das Herzogtum war fortan ein Erzherzogtum des Heiligen Romischen Reiches um dieses den Kurfurstentumern rechtlich gleichzustellen nur deren Herren die Kurfursten waren an der Wahl des romisch deutschen Kaisers beteiligt Als den Kurfurstentumern de facto gleichrangiges Herzogtum galt fur Osterreich die Primogenitur und die Unteilbarkeit Spater wurde es offiziell als Erzherzogtum Osterreich ob und unter der Enns bezeichnet und schliesslich 1861 in das Erzherzogtum Osterreich ob der Enns und das Erzherzogtum Osterreich unter der Enns aufgeteilt Fruhe Neuzeit bis 1804 BearbeitenDer Aufstieg Osterreichs zur Grossmacht Bearbeiten tu felix austria nube Maximilian I links im Kreise seiner FamilieDie Hausmacht des Kaisers im Reich war nicht besonders gross da die vielen adligen Herrscherhauser innerhalb und ausserhalb des Reiches nach eigener politischer Macht strebten So hinterliess die glanzlose aber zahe Politik Friedrichs III eine gefestigte Herrschaft Deren Bedeutung wurde erhoht durch die Heirat 1477 seines Sohnes Maximilian mit Maria der Erbin des burgundischen Landerkomplexes zwischen dem Heiligen Romischen Reich und Frankreich Nach dem fruhen Tod Marias heiratete Maximilian die bretonische Prinzessin Anne de Bretagne die einen Erbanspruch auf die Bretagne besass Eine Intervention Frankreichs verhinderte dort jedoch die Machtubernahme der Habsburger 1496 verheiratete Maximilian I seinen Sohn Philipp den Schonen mit der Infantin Johanna der Wahnsinnigen von Kastilien und Aragon Er sicherte den Habsburgern damit nicht nur die Erbrechte auf Spanien Neapel Sizilien und Sardinien sondern auch auf die spanischen Kolonien Die Heiratspolitik der Habsburger wird im beruhmten Spruch ausgedruckt Bella gerant alii tu felix austria nube Kriege mogen andere fuhren Du gluckliches Osterreich heirate Im Jahr 1499 endete der Schwabenkrieg Die Habsburger mussten im Frieden zu Basel ihr Stammland mit der Habichtsburg aufgeben Damit begann die rechtliche Ablosung der Schweiz vom Heiligen Romischen Reich die im Westfalischen Frieden von 1648 endgultig besiegelt wurde Im Jahr 1500 erbte Maximilian die Grafschaft Gorz Durch die schnelle Expansion des Herrschaftsgebietes waren die Habsburger um 1500 kurz davor eine weltumspannende Universalmonarchie zu errichten was im Motto des 1519 gekronten Karl V zum Ausdruck kommt Plus Ultra Uber alles bisherige hinaus Er konnte diesen Anspruch im Angesicht starker Gegner zwar nicht einlosen gilt aber bis heute als der machtigste Habsburger aller Zeiten Karl V Zitat In seinem Reich ging die Sonne nie unterAuf dem Reichstag zu Worms von 1521 wurden die osterreichischen Lander von Kaiser Karl V an seinen Bruder Ferdinand I ubergeben der die Anfange zentraler Verwaltungsstrukturen etablierte Ferdinand I heiratete im selben Jahr Anna die Erbfolgerechte in Bohmen und Ungarn in die Ehe einbrachte 1524 fugte Karl V Friesland dem habsburgischen Hausgut hinzu 1526 nach der unglucklich verlaufenen Schlacht von Mohacs erbte Ferdinand dank der Anspruche seiner Frau nicht nur die Konigreiche Ungarn und Bohmen mit den Nebenlandern Mahren Schlesien und Lausitz sondern auch die permanente Bedrohung durch das Osmanische Reich gegen das Ungarn vorher ein territorialer Schutzschild gewesen war Zudem gerieten die Habsburger zum ersten Mal mit dem ungarischen Adel in Konflikt der damals den Gegenkonig Johann Zapolya unterstutzte 1528 gerieten Overijssel und Utrecht unter habsburgische Herrschaft 1531 wurde mit Hilfe von Bestechungsgeldern Ferdinand I zum romisch deutschen Konig gewahlt Das Herzogtum Mailand wurde von Karl V annektiert 1538 war das Konigreich Ungarn dreigeteilt Das konigliche Ungarn die heutige Slowakei Burgenland Westkroatien und Teile des heutigen Ungarn blieb bei Habsburg Die Mitte des Landes fiel an die Turken Siebenburgen kam unter die Kontrolle rivalisierender ungarischer Adeliger 1555 56 dankte Karl V nach dem Augsburger Religionsfrieden ab Dies fuhrte zur Teilung der Habsburger in eine spanische und in eine osterreichische Linie Die osterreichische Linie stellte bis 1806 fast ununterbrochen den romisch deutschen Kaiser Reformation Gegenreformation und katholische Reform in den habsburgischen Landern Bearbeiten In den osterreichischen Landern mit Ausnahme Tirols trat die Bevolkerung fast geschlossen zum Protestantismus uber Die Rekatholisierung setzte erst gegen 1600 ein siehe auch Gegenreformation dafur aber mit umso grosserer Heftigkeit und Gewalttatigkeit 6 In diesem Prozess taten sich die Jesuiten und Kardinal Melchior Khlesl der Kanzler von Erzherzog Matthias hervor Ein fuhrender Betreiber dieser Politik war Ferdinand II der den Topos aufgriff und bekanntmachte er wolle lieber eine Wuste regieren als ein Land voller Ketzer Aufgrund dieser Politik wurden die osterreichischen Lander auch in den Dreissigjahrigen Krieg verwickelt der durch den Standeaufstand in Bohmen herbeigefuhrt wurde Eine Zeit lang sah es so aus als konnten die Habsburger das Heilige Romische Reich in eine absolutistische Monarchie umwandeln siehe auch Schlacht am Weissen Berg Restitutionsedikt am Ende dieses Krieges waren sie jedoch auf die osterreichischen und bohmischen Lander zuruckgeworfen So versuchten sie aus diesen ein integriertes Staatsgebilde zu formen Seit den 1680er Jahren drangten okonomische Theoretiker wie Philip Wilhelm von Hornick oder Johann Heinrich Gottlob von Justi in diese Richtung Das Habsburgerreich und die osmanische Bedrohung Bearbeiten Nachdem es schon seit dem spaten 15 Jahrhundert zu Einfallen von turkischen Marodeuren gekommen war stiess das osmanische Heer im Jahr 1529 bis nach Wien vor und belagerte die Stadt Nur die Tatsache dass die Angreifer wegen der spaten Jahreszeit zum Abbruch der Belagerung gezwungen waren konnte die Stadt damals retten In den folgenden fast 200 Jahren stellten die Turken eine ernsthafte Bedrohung fur das Heilige Romische Reich dar und die Turkenkriege mit oft verhalten beantworteten Hilfsanforderungen an die Reichsstande waren immer wieder Thema auf den Reichstagen 1683 Zweite Belagerung von Wien durch die Osmanen1683 belagerten die Osmanen Wien ein zweites Mal erfolglos Einen entscheidenden Ausschlag gab das von Herzog Karl von Lothringen gefuhrte Entsatzheer unter dem Oberbefehl des polnischen Konigs Johann III Sobieski das mit seinen Husaren vom Kahlenberg aus den Belagerern in den Rucken fiel In den Jahren darauf gelang schliesslich der Befreiungsschlag gegen die osmanische Bedrohung Mit Hilfe von fahigen Feldherren wie Karl von Lothringen und Prinz Eugen von Savoyen konnten die Osmanen wahrend des Grossen Turkenkrieges 1683 1699 und in einem weiteren Turkenkrieg 1716 1718 bis hinter Belgrad zuruckgeworfen werden Im Frieden von Karlowitz 1699 gelangte ganz Ungarn sowie Slawonien in den Besitz Osterreichs Die weiteren Gebietsgewinne aus dem Frieden von Passarowitz 1718 wurden im Frieden von Belgrad 1739 allerdings mit Ausnahme des Banats wieder ruckgangig gemacht Dies ermoglichte nun ein beispielloses Aufbluhen der Barockkultur die eine spezifisch osterreichische Ausformung entwickelte und Stadt Vienna gloriosa und Land zutiefst pragte Erbfolgekriege Bearbeiten Habsburgermonarchie 1789Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger 1700 kampften die osterreichischen Habsburger gegen Ludwig XIV im Spanischen Erbfolgekrieg um das dortige Erbe an der Monarchie Der Krieg wurde vor allem von Kaiser Joseph I mit Verve und Erfolg gefuhrt nach seinem Tod brach jedoch alles zusammen Sein Bruder Karl war der letzte lebende mannliche Habsburger er hatte ein Weltreich geerbt was die anderen europaischen Machte verhinderten Im Frieden von Utrecht 1713 wurden die franzosischen Bourbonen als spanische Herrscher eingesetzt den Habsburgern blieben aus der Erbmasse alle europaischen Nebenlande Spaniens Spanische Niederlande Neapel die Lombardei Im selben Jahr erliess Karl VI auch die Pragmatische Sanktion die als erstes Grundgesetz fur die Habsburgermonarchie angesehen werden kann Die Pragmatische Sanktion bestimmte die Unteilbarkeit und Untrennbarkeit der Monarchie und fuhrte zu diesem Zweck eine einheitliche Thronfolge nach den Prinzipien der Primogenitur und der subsidiaren weiblichen Erbfolge ein Diese Regelung hatte bis zum Ende der Habsburgermonarchie 1918 Bestand sie wurde von Ungarn im Ausgleich 1867 explizit bestatigt In der Geschichtsschreibung wird oft angefuhrt Karl VI habe die weibliche Thronfolge unter dem Blickwinkel ermoglicht dass er nur zwei Tochter die 1717 geborene Maria Theresia 1740 1780 und Maria Anna hinterliess Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen da zum Zeitpunkt der Erlassung der Pragmatischen Sanktion 1713 noch keines der vier Kinder des Kaisers ein Sohn drei Tochter geboren war und nicht absehbar war dass sein erstgeborener Sohn das Geburtsjahr 1716 nicht uberleben wurde Nach dem erfolgreichen Turkenkrieg von 1714 bis 1718 erhielten die Habsburger Nordbosnien Nordserbien ungefahr das Gebiet der heutigen Vojvodina das Banat und die kleine Walachei Durch die sogenannten Schwabenzuge erfolgte die organisierte An und Besiedlung dieser infolge der Turkenkriege fast menschenleeren Gebiete mit vornehmlich deutschstammigen katholischen Untertanen Mit dem Tausch von Sardinien gegen Sizilien erzielte das osterreichische Habsburgerreich seine grosste territoriale Ausdehnung Mit dem Tod Karls VI 1740 waren die Habsburger im Mannesstamm ausgestorben Daher trat aufgrund der Pragmatischen Sanktion seine Tochter Maria Theresia die Herrschaft in den osterreichischen Landern an Mit ihrem Ehemann Franz Stephan von Lothringen wurde sie Begrunderin der neuen Dynastie Habsburg Lothringen Ihr Erbe konnte sie im Osterreichischen Erbfolgekrieg 1740 1748 weitgehend verteidigen Im Vorfrieden von Breslau der im Frieden von Berlin 1742 bestatigt wurde fiel jedoch der Grossteil Schlesiens mit Ausnahme von Osterreichisch Schlesien an Preussen und konnte trotz vieler Bemuhungen und zweier weiterer Kriege unter anderem 1756 1763 nicht wiedergewonnen werden Reformen Maria Theresias Bearbeiten Maria TheresiaIn den darauffolgenden Jahren wurden von Maria Theresia einige Anderungen fur die Erblande in Osterreich und Bohmen durchgefuhrt Sonderrechte in der Monarchie wurden eingeschrankt Die Nebenlander verloren das Recht auf eine eigene Verwaltung Die Stande verloren ihr Mitspracherecht bei Entscheidungen der Regierung Justiz und Verwaltung wurden getrennt Die Hofkammern der osterreichischen und der bohmischen Lander wurden zu einer zentralen Finanz und Militarbehorde vereint Der Adel wurde zum Dienst fur die Monarchie verpflichtet Die Unterrichtspflicht wurde eingefuhrt Der ungarische Adel der Maria Theresia im Machtkampf am Beginn ihrer Herrschaft unterstutzt hatte behielt seine Privilegien Es entstand somit ein osterreichisch ungarischer Dualismus Unter Maria Theresia begann man die damals sehr dunn besiedelten Gebiete in Galizien und Lodomerien dem Banat und Siebenburgen zu besiedeln Die pragendste Einwanderergruppe waren die Donauschwaben Diese Siedlungspolitik wurde bis zum Zerfall der Monarchie weitergefuhrt und fuhrte unter anderem auch zur Ansiedlung von Juden in der Bukowina die im spaten 19 Jahrhundert die dortige Kultur stark pragten Aufgeklarter Absolutismus Bearbeiten Joseph II 1765 wurde ihr Sohn Joseph II Kaiser des romisch deutschen Reiches und zum Mitregenten ernannt er sollte jedoch erst nach dem Tod Maria Theresias 1780 die Amtsgeschafte zur Ganze ubernehmen Joseph II fuhrte viele Reformen durch seine Regierungsform Josephinismus wurde spater als aufgeklarter Absolutismus bezeichnet Alles fur das Volk nichts durch das Volk Er offnete ab 1766 bisherige Privatparks des Kaiserhofes fur jedermann Er schaffte 1781 die Leibeigenschaft ab und schloss Kloster die nur kontemplativ tatig waren und keine Leistungen fur die Allgemeinheit erbrachten Nachdem 1779 im Frieden von Teschen das Innviertel fur Osterreich gewonnen wurde scheiterte 1785 der Versuch Bayern gegen die Osterreichischen Niederlande zu tauschen Weitere Reformen wurden vor allem durch den Widerstand Ungarns und der Osterreichischen Niederlande verhindert wo 1789 die Brabanter Revolution ausbrach Trotzdem gilt Joseph als wichtiger Aufklarer und entscheidender Wegbereiter der burgerlichen Gesellschaft Osterreich wirkte 1773 an der ersten und in der Folge 1795 an der dritten Teilung Polens mit Maria Theresia wollte 1773 dem Gebietsgewinn von Preussen und Russland nicht untatig zuschauen Bei der ersten Teilung erhielt Osterreich Galizien mit dem Gebiet um Lemberg und grundete das Konigreich Galizien und Lodomerien Bei der dritten Teilung konnte Osterreich das spater Westgalizien genannte Gebiet mit Kleinpolen bis sudostlich von Warschau fur sich gewinnen Joseph II starb im Februar 1790 Nachfolger wurde sein sechs Jahre jungerer Bruder Leopold II Seine Hilfe gemeinsam mit Preussens Friedrich Wilhelm II fur den franzosischen Konig Ludwig XVI kam nicht mehr zustande Leopold II starb im Marz 1792 im Alter von 44 Jahren Die aufklarerischen Ansatze wurden nach dem Schock der Franzosischen Revolution schnell eingefroren Leopolds Sohn Franz II als romisch deutscher Kaiser spater Franz I von Osterreich trieb eine geradezu starrkopfige Reaktionspolitik die vor allem mit dem Namen des Staatskanzlers von Metternich verbunden ist Diese politische Stagnation sollte die gesamte erste Halfte des 19 Jahrhunderts andauern Durch sie geriet Osterreichs gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung gegenuber Preussen Frankreich und Grossbritannien ins Hintertreffen Kaisertum Osterreich 1804 1866 Bearbeiten Hauptartikel Kaisertum Osterreich Nach der Franzosischen Revolution wurde auch Osterreich in die Napoleonischen Kriege verwickelt Die Kaiserkronung Napoleons 1804 wurde von Franz II mit der Ausrufung des Kaisertums Osterreich beantwortet Kaiser Franz II war nun als Franz I auch Kaiser von Osterreich Das Kaisertum umfasste das gesamte Herrschaftsgebiet der Habsburger auch Ungarn das sich letztlich erfolgreich gegen das Aufgehen in einem osterreichischen Einheitsstaat wehrte Im Frieden von Pressburg Ende 1805 musste Osterreich grosse Gebiete abtreten unter anderem Venetien Tirol und Vorarlberg an das mit Napoleon verbundete Bayern dafur kam Salzburg bis 1803 geistliches Reichsfurstentum zu Osterreich Auf Drangen Napoleons legte Franz II 1806 die Kaiserkrone des Heiligen Romischen Reiches nieder das damit zu existieren aufhorte Drei Wochen zuvor hatten deutsche Fursten auf Bestreben Napoleons den ihm zur Heeresfolge verpflichteten Rheinbund gegrundet Auf Drangen des mittlerweile zum Aussenminister aufgeruckten Metternich wurde Erzherzogin Marie Louise die Tochter von Kaiser Franz I 1810 mit Napoleon Bonaparte verheiratet Im Oktober 1813 schlugen vereinigte osterreichische russische und preussische Truppen in der Volkerschlacht bei Leipzig Napoleons Truppen vernichtend Im April 1814 dankte er ab im September begann der Wiener Kongress zur Neuordnung Europas Hier erhielt Osterreich viele an Frankreich verlorene Gebiete zuruck und tauschte die schwabischen Vorlande gegen das nun definitiv an Osterreich gelangende Erzstift Salzburg Durch Nebenlinien beherrschten die Habsburger nun auch weite Teile Mittelitaliens Naheres hier Die Napoleonischen Kriege und der Wiener Kongress zerrutteten die Staatsfinanzen derartig dass es zum osterreichischen Staatsbankrott von 1811 und 1816 kam Die Bancozettel die damalige Papierwahrung verloren dramatisch an Wert und konnten nur noch im Verhaltnis 5 1 in sogenannte Einlosungsscheine umgetauscht werden Furst von MetternichIm Marz 1815 kehrte Napoleon aus seinem Exil in Elba nach Frankreich zuruck Herrschaft der Hundert Tage er wurde im Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo endgultig besiegt 1815 wurde der Deutsche Bund mit dem Bundestag in Frankfurt unter dem standigen Vorsitz Osterreichs als Nachfolger des Heiligen Romischen Reiches gegrundet Gleichzeitig schlossen Preussen Osterreich und Russland die Heilige Allianz die gegen alle Liberalisierungs und Demokratisierungsideen die von Westeuropa ostwarts wanderten die politische Stabilitat in Europa garantieren sollte Die ersten Jahren nach den Kriegen waren wirtschaftlich schwierig Mitte der 1820er Jahre begann eine Phase von Wirtschaftswachstum wachsender Bevolkerung und technischen Fortschritten Die staatlichen Einnahmen wuchsen die Ausgaben konnten verringert werden In der Landwirtschaft nahm die bewirtschaftbare Flache zu und durch den Einsatz eiserner Pfluge vermehrter Fruchtwechsel und besserer Dungerwirtschaft stieg die Produktivitat Dies wirkte sich positiv auf die Ernahrungssituation der Bevolkerung aus Grundlichere Ausbildung der Arzte fuhrte zu besserer medizinischer Versorgung und einem Ruckgang der Kindersterblichkeit So stieg trotz einer Cholera Epidemie 1830 31 die Bevolkerungszahl ohne Vorlande Lombardei und osterreichische Niederlande von 22 Millionen im Jahr 1790 auf 31 Millionen im Jahr 1850 Der Einsatz von Dampfmaschinen loste einen protoindustriellen Innovationsschub aus bestehende Manufakturen wurden ausgebaut Die Textilproduktion wurde gesteigert Wachsende Wirtschaftsbereiche waren auch Bergbau und Huttenwesen sowie die Papierindustrie Das Verkehrssystem wurde in dieser Zeit effektiver und begunstigte zunehmend die gesellschaftliche Mobilitat Postkutschen wurden technisch verbessert das Poststrassennetz wurde ausgebaut und mit besser Schotterung versehen Dampfmotoren ermoglichten einen effizienteren Schiffsverkehr fur Personen und Guter 1829 wurde die Erste Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft gegrundet 1833 der Osterreichische Lloyd Auch die Eisenbahn zunachst noch als Pferdeeisenbahn angelegt setzte bald auf Dampflokomotiven 1835 erging die Konzession fur den Bau der Kaiser Ferdinands Nordbahn als erster Dampfeisenbahn in Osterreich siehe auch Geschichte der Eisenbahn in Osterreich Die Industrialisierung begann in Osterreich spater als in einigen anderen europaischen Staaten Gebiete der Rohstoffgewinnung Verarbeitungszentren und Absatzmarkte waren oft nicht direkt miteinander verbunden wodurch sich keine industriellen Grossraume entwickelten Der Bau von Bahnstrecken war im Hugelland und im Gebirge aufwandig und teuer weil Bahnstrecken nur eine geringe maximale Steigung haben durfen deshalb mussten zahlreiche Eisenbahntunnel und Eisenbahnbrucken gebaut werden Auch der Bau oder Ausbau von Alpenpassen war oft aufwandig In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts kam es zu einem Erstarken nationalistischer Bewegungen Verschiedene Nationalitaten im Vielvolkerstaat Osterreich arbeiteten vehement gegeneinander und konnten vom Kaiserhaus gegeneinander ausgespielt werden Diese Uneinigkeit der Nationalitaten und die Hilfe Russlands retteten in der Revolution von 1848 das Kaisertum vor dem Auseinanderfallen 1848 kam es im Zuge der Marzrevolution auch in Osterreich zu Aufstanden Am 13 Marz 1848 verlangten zahlreiche Gruppen in Petitionen Pressefreiheit Geschworenengerichte und akademische Freiheiten Die anschliessenden Demonstrationen wurden jedoch blutig niedergeschlagen In Wien kam es daraufhin zu heftigen Aufstanden Metternich wurde entlassen und floh nach Grossbritannien Die Zensur wurde aufgehoben Pressefreiheit und eine Verfassung im formellen Sinn wurden versprochen Die Pillersdorfsche Verfassung wurde am 25 April 1848 verkundet trat aber nie in Kraft Sie stiess vor allem wegen der Bestimmungen uber die Zusammensetzung des Reichstages auf Ablehnung weshalb sie am 16 Mai als provisorisch erklart mit Zusage des allgemeinen und gleichen Wahlrechts und im Juli schliesslich ganz zuruckgenommen wurde Wie alle anderen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes beteiligte sich Osterreich an den Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung die vom 18 Mai 1848 bis zum 31 Mai 1849 in der Frankfurter Paulskirche tagte In das erste frei gewahlte Parlament fur die deutschen Nachfolgestaaten des Heiligen Romischen Reiches entsandte es 102 Abgeordnete 7 8 Nachdem sich in der Versammlung keine Mehrheit fur die von Osterreich verfolgte grossdeutsche Losung fand und stattdessen die kleindeutsche Losung beschlossen wurde zogen die Abgeordneten Osterreichs am 5 April 1849 aus Frankfurt ab Auf Grundlage der Pillerdorfschen Verfassung trat am 22 Juli 1848 der Reichstag das erste osterreichische Parlament im modernen Sinne in Wien zusammen Man nutzte die Winterreitschule als provisorische Unterkunft weil es noch kein Parlamentsgebaude gab Inzwischen griff die Revolution auf andere Teile der Monarchie Ungarn Mailand Venetien und Prag uber Der Aufstand in Oberitalien wurde von Josef Wenzel Radetzky von Radetz niedergeschlagen der Prager Pfingstaufstand im Juni von Alfred I zu Windisch Graetz Im September ubernahm in Ungarn Lajos Kossuth die Macht und stellte eine Armee auf Als sich in Wien kaiserliche Truppen weigerten nach Ungarn abzumarschieren und von Burgern unterstutzt wurden brachen heftige Kampfe aus Ungarn konnte nur mit Hilfe Russlands zuruckerobert werden Der Hof floh nach Olmutz in Mahren und verlegte den Reichstag in das benachbarte Stadtchen Kremsier Am Ende des Wiener Oktoberaufstandes wurde Wien am 1 November von kaisertreuen Truppen unter Fuhrung von Windischgratz und Joseph Jelacic von Buzim erobert Bei den Kampfen starben rund 2000 Menschen 24 fuhrende Revolutionare wurden hingerichtet Die Revolution wurde von der kaiserlich osterreichischen Armee blutig niedergeschlagen und war somit gescheitert In Olmutz wo die fuhrenden Habsburger uber die Zukunft ihrer Dynastie berieten dankte Kaiser Ferdinand I zugunsten seines 18 jahrigen Neffen Franz Joseph Karl ab der im Dezember 1848 als Franz Joseph I den Thron bestieg und von Furst Felix Schwarzenberg als Ministerprasident unterstutzt wurde Der Reichstag von Kremsier wurde am 4 Marz 1849 aufgelost Am selben Tag wurde eine neue Verfassung vom Kaiser oktroyiert Oktroyierte Marzverfassung die jedoch nur zu einem geringen Teil wirksam wurde insbesondere wurde kein neuer Reichstag einberufen Nachdem die Aufstande in Italien und in Ungarn vollstandig niedergeschlagen worden waren hob Franz Joseph mit den Silvesterpatenten vom 31 Dezember 1851 auch die Oktroyierte Marzverfassung von 1849 wieder auf und leitete eine Phase des Neoabsolutismus ein 1853 wurde das Bundnis mit Russland schwer erschuttert weil weder Preussen noch Osterreich in den Krimkrieg eingriffen Von da an datiert der osterreichisch russische Gegensatz der sich durch die Balkankrisen der nachfolgenden Jahrzehnte wesentlich verscharfte Die Zeit des Neoabsolutismus neigte sich mit den Niederlagen der kaiserlichen Truppen in Italien 1859 gegen die italienische Einigungsbewegung Risorgimento dem Ende zu Die Direktregierung durch den Kaiser und seine Minister ohne jedes Parlament hatte selbst im Grossburgertum keine Anhanger mehr und konnte sich auch nicht durch Erfolge legitimieren Der Kaiser trat nach seiner unglucklichen Heerfuhrung 1859 nie mehr selbst als Feldherr auf Das Oktoberdiplom 1860 und das Februarpatent 1861 waren kurzlebige Verfassungsexperimente die mit dem Februarpatent eingefuhrten Landesverfassungen der Kronlander und deren Landtage als Landesparlamente bestanden aber bis 1918 Die Niederlage von Koniggratz im Deutschen Krieg von 1866 Deutscher Bund unter Vorsitz Osterreichs gegen Preussen fuhrte zur Auflosung des Deutschen Bundes Hintergrund des Krieges war dass Bismarck ein deutsches Bundnissystem unter der Hegemonie Preussens anstrebte Eine solche Hegemonie war nach Einschatzung Bismarcks nur ohne Osterreich im Rahmen der kleindeutschen Losung moglich da Osterreich als bisherige Hegemonialmacht des Deutschen Bundes wirtschaftlich und militarisch zu bedeutend war Nach dem preussischen Sieg der durch technisch uberlegene Waffen erreicht wurde konnte Bismarck gegen den Willen Osterreichs die Grundung eines Norddeutschen Bundes ohne Osterreich durchsetzen Im Krieg 1866 ging Venetien trotz der fur Osterreich erfolgreichen Seeschlacht von Lissa unter Admiral Wilhelm von Tegetthoff verloren das Ansehen Franz Josephs I erreichte einen Tiefpunkt Osterreich in der Doppelmonarchie Osterreich Ungarn 1867 1918 Bearbeiten Kleines Wappen der Osterreichisch Ungarischen Monarchie bis 1915 Hauptartikel Osterreich Ungarn Die osterreichisch ungarische Monarchie auch als k u k Monarchie oder inoffiziell als Donaumonarchie bezeichnet wurde 1867 als Resultat des sogenannten Ausgleichs mit dem Konigreich Ungarn gegrundet Ungarn schied damit aus dem bisherigen Einheitsstaat aus und erhielt eine eigene konigliche Regierung Am 8 Juni 1867 wurde Kaiser Franz Joseph I von Osterreich auf dem Burghugel im damaligen Ofen ungarisch Buda spater rechtsufriger Teil von Budapest zum Apostolischen Konig von Ungarn gekront Das Konigreich Ungarn war nun innenpolitisch selbststandig gleichberechtigter Staat in einer Realunion mit Osterreich die sich verpflichtend nur auf Aussenpolitik Kriegswesen und die gemeinsame Finanzierung dieser beiden Ressorts erstreckte freiwillig aber ohne gemeinsame Ministerien kamen gemeinsame Regelungen fur Wahrung Wirtschafts und Handelspolitik die Anerkennung von Patenten und Firmenregistrierungen etc dazu Die Aussenpolitik wurde vorerst durch den Dreikaiserbund und in spaterer Zeit durch den Zweibund mit dem Deutschen Reich bzw den Dreibund mit Italien gepragt Die nicht ungarischen Kronlander die im Reichsrat vertretenen Konigreiche und Lander die im Kaisertum verblieben erhielten am 21 Dezember 1867 die aus mehreren Grundgesetzen bestehende Dezemberverfassung die im Wesentlichen bis zum Ende der Monarchie Bestand hatte Zunehmend wurde dabei zum Problem dass die bisher herrschende Nationalitat die deutsche von den slawischen Nationalitaten Polen Ruthenen Tschechen Slowenen Kroaten wenn sie gemeinsam auftraten uberstimmt werden konnte Die Mehrheitsbildung im Reichsrat wurde mit dem unvermeidlichen Fortschreiten der Demokratisierung des Wahlrechts immer schwieriger In dieser Zeit begann der bisher von den Herrscherhausern unterdruckte Nationalismus seinen Siegeszug durch die Lander Europas und insbesondere der Habsburger Monarchie Zur Abschwachung des ungarischen Nationalismus gedacht verscharfte der Ausgleich von 1867 die Spannungen mehr als er sie kalmierte Dieser Ausgleich schuf namlich die Situation dass die nationalen Konflikte durch die Magyarisierungspolitik der ungarischen Regierung zusatzlich angeheizt wurden Die Polen in Galizien kooperierten oft mit der Wiener Regierung und erhielten fur Galizien bedeutende Infrastrukturinvestitionen aus dem cisleithanischen Staatsbudget Die anderen slawischen Nationalitaten Altosterreichs fuhlten sich mit den Deutschen die die Staatsburokratie dominierten nicht gleichberechtigt Die vergeblichen Bemuhungen der Tschechischen Nationalbewegung in Bohmen und Mahren um einen osterreichisch tschechischen Ausgleich konkurrierten mit den Bestrebungen der dortigen deutschen Minderheit und der deutsch nationalistischen Arbeiterpartei Hier konnte die Einfuhrung der amtlichen Zweisprachigkeit 1880 in Bohmen und Mahren 1882 in den slowenischen Gebieten und in Osterreichisch Schlesien auch nicht weiterhelfen Der Mahrische Ausgleich 1905 nahm dem Nationalitatenkonflikt zwar in diesem Kronland einiges an Scharfe fur Bohmen konnte eine ahnlich ausgewogene Losung aber nicht erreicht werden Auch in Karnten und der Steiermark mit ihren slowenischen Gebieten und in Tirol mit seinem italienischen Gebiet wurden Autonomiewunsche der jeweiligen Minderheit von der deutschen Mehrheit in den Landtagen schroff abgelehnt Kaiser Franz Joseph I Kaiserin Elisabeth genannt Sisi Bohmen und Mahren wuchsen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zu den industriellen Zentren Altosterreichs heran Hier war die Betriebsansiedlung einfacher als im gebirgigen Alpenraum die verkehrsgeografische Lage Nahe zu den Ballungszentren Berlin und Wien und zum oberschlesischen Industriegebiet des Deutschen Reiches gunstig es standen ausreichend Arbeitskrafte zur Verfugung 1878 hatte Osterreich Ungarn beim Berliner Kongress das Recht zugesprochen erhalten die osmanische Provinz Bosnien Herzegowina bis dahin von Istanbul aus regiert zu besetzen und zu verwalten Die Doppelmonarchie investierte kraftig in die Modernisierung des Landes das keiner der beiden Reichsteile dem anderen gonnte so dass es weder Teil Osterreichs noch Ungarns vom gemeinsamen Finanzministerium verwaltet wurde Als die Monarchie die Provinz 1908 annektierte fuhrte dies zu starken Spannungen mit dem Konigreich Serbien das sich mittlerweile als Anwalt aller Sudslawen sah und war 1914 auch ein Grund fur das Attentat in Sarajewo 1879 wurde mit dem Deutschen Reich der Zweibund und 1882 mit Italien der Dreibund geschlossen Er sollte noch fur den Ersten Weltkrieg ausschlaggebend sein Der Dreibund hatte von Anfang an mit der italienischen Irredenta zu kampfen was vor allem die Beziehungen mit Osterreich belastete Um 1880 wurde der Wahlzensus Mindeststeuerleistung als Bedingung fur das Wahlrecht der Manner Frauen weiterhin nicht wahlberechtigt wenn nicht Grossgrundbesitzerin gelockert was die Bildung von neuen Parteien ermoglichte die Christlichsozialen mit Karl Lueger die zuerst durch das Kleinburgertum mit seiner Angst vor den Proletariern und den Grosskapitalisten und spater von den Bauern gepragt wurden die Sozialdemokratische Arbeiterpartei unter Viktor Adler die 1911 in eine deutschosterreichische und eine tschechische Partei zerfiel die Deutschliberale Partei die sich in eine radikale Alldeutsche Vereinigung strebte den Anschluss Deutschosterreichs an das Deutsche Reich unter den Hohenzollern Kaisern an und eine gemassigte Gruppe aufteilte Kultur und Wirtschaft Osterreichs erlebten um 1900 eine Blutezeit wahrend sich der Staat aufgrund des Nationalitatenhaders oft nur durch Fortfretten und Fortwurschteln wienerische Ausdrucke fur muhsam weiterkommen weiterentwickeln konnte Immerhin konnte der Reichsrat 1901 das Projekt Neue Alpenbahnen beschliessen ein umfangreiches Bahnbauprojekt von dem sich zwei wichtige Neubaustrecken im heutigen Osterreich befinden Um 1900 zum fin de siecle lebten Johann Strauss Gustav Mahler Sigmund Freud Ernst Mach Otto Wagner Gustav Klimt Karl Kraus Arthur Schnitzler und viele andere Kunstler und Wissenschaftler in Wien Diese etwa zwei Jahrzehnte in denen in Wien eine nie zuvor und danach erreichte Vielzahl an kulturellen und wissenschaftlichen Personlichkeiten wirkte wird auch als Wiener Moderne bezeichnet 1906 gab Serbien nach einem ungarischen Importstopp fur serbisches Schweinefleisch der Fleischexport war eine Haupteinnahmequelle der serbischen Landwirtschaft die Anlehnung an Osterreich Ungarn auf und begann mit russischer Unterstutzung auf die Abtrennung der sudslawischen Gebiete der Doppelmonarchie hinzuarbeiten es handelte sich um slowenisch kroatisch serbisch und bosniakisch besiedelte Gebiete in beiden Reichshalften Dieser mehrjahrige Konflikt wird als Schweinekrieg bezeichnet 1905 begannen Verhandlungen der Sozialdemokratie mit der k k Regierung die wie Historiker das Ergebnis einschatzen mit einem historischen Kompromiss endeten 1907 fand die erste Reichsratswahl statt bei der jeder erwachsene mannliche Staatsburger wahlberechtigt war und jede Stimme gleich viel zahlte Das Frauenwahlrecht wurde erst 1918 in der Republik eingefuhrt Die Christlichsozialen gewannen 1907 vor den Sozialdemokraten und den liberalen Parteien 1911 erreichten die Sozialdemokraten die meisten Mandate Von der absoluten Reichsratsmehrheit waren beide grossen Parteien weit entfernt da es auch zahlreiche kleinere oft nur regional wirksame politische Parteien gab In den letzten Jahrzehnten der Doppelmonarchie befand sich Altosterreich abgesehen von seinen Nationalitatenfragen in der Situation dass Transleithanien nur etwa ein Drittel der gemeinsamen Ausgaben fur Heer Kriegsmarine und diplomatischen Dienst deckte ohne Zustimmung der Budapester Regierung aber keine wesentliche aussen wirtschafts oder militarpolitische Entscheidung getroffen werden konnte Der Reichsrat als Parlament war oft durch tschechische Obstruktionspolitik lahmgelegt viele erforderliche Regelungen erfolgten daher auf Vorschlag der k k Regierung durch kaiserliche Verordnung statt durch Parlamentsbeschluss Der Staat wurde im Wesentlichen von der k k Burokratie und der k u k Armee beide ubernational auf die Person des Monarchen eingeschworen zusammengehalten Man besprach in politischen Kreisen so lange er lebt gemeint war der greise Kaiser Franz Joseph I 1910 bereits achtzig Jahre alt werde es keine wesentlichen Veranderungen geben sah diese aber fur die Regierungszeit seines Nachfolgers als unvermeidlich an Ungarn war innenpolitisch vergleichsweise noch vormodern Nur ein sehr kleiner Teil der Manner war wahlberechtigt im Unterschied zu Osterreich waren die Nationalitaten auch formal nicht gleichberechtigt da Magyarisierung das Regierungsziel war Aristokratie und Grossburgertum setzten ihre Interessen durch Franz Joseph I tat als Konig sehr wenig dagegen Das am 28 Juni 1914 vom serbischen Nationalisten Gavrilo Princip verubte Attentat von Sarajevo auf Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand der Bosnien Herzegowina einen offiziellen Besuch abstattete veranderte die Lage aber vollig Hatten einzelne Spitzenfunktionare der Gesamtmonarchie wie Generalstabschef Franz Conrad von Hotzendorf schon Jahre zuvor einen Krieg gegen Serbien befurwortet so setzte sich nun im Laufe der Julikrise in Wien und Budapest die sogenannte Kriegspartei durch Unter Umgehung des seit Marz 1914 vertagten Reichsrates wurde dem Monarchen suggeriert dass ein Krieg gegen Serbien unausweichlich und eine Frage der Ehre der Monarchie sei Franz Joseph der ein eher schlechtes Verhaltnis zu seinem nicht standesgemass verheirateten Neffen hatte und seinen Tod zunachst keineswegs suhnen wollte wurde schliesslich von den Kriegsbefurwortern uberzeugt und liess durch seinen Aussenminister Leopold Berchtold mit Ruckendeckung des deutschen Kaisers ein Ultimatum an Serbien richten Dieses bewirkte die Aktivierung der europaweit bestehenden Bundnissysteme und Beistandsverpflichtungen und fuhrte so zum Ersten Weltkrieg Die Monarchie am Vorabend des Ersten Weltkriegs wird in Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften auf die Abkurzungen k k und k u k anspielend treffend als morbides Kakanien beschrieben Osterreich im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Erster Weltkrieg und Osterreich Ungarns Heer im Ersten Weltkrieg Der Erste Weltkrieg war fur Osterreich Ungarn fatal da der Staat und seine Armee auf einen Krieg in dieser Grossenordnung nicht vorbereitet waren Die Eroberung des Konigreichs Serbien in Wien hatte man sich 1914 aufgrund angenommener eigener Uberlegenheit eine unschwierige Strafexpedition vorgestellt gelang erst nach mehr als einem Jahr mit deutscher und bulgarischer Unterstutzung Im Krieg gegen Russland erlitt die Armee der Donaumonarchie bereits zu Anfang des Krieges unersetzliche Verluste und musste einen grossen Teil Galiziens raumen Die unmittelbare Bedrohung der zentral wichtigen ungarischen Tiefebene konnte abgewandt werden als im Fruhjahr 1915 Galizien in der Folge des Durchbruchs bei Gorlice Tarnow mit deutscher Hilfe zu grossen Teilen zuruckerobert wurde Doch der Kriegseintritt Italiens 1915 und Rumaniens 1916 verlangerte Osterreich Ungarns Fronten Auch auf dem im Spatsommer 1916 eroffneten rumanischen Kriegsschauplatz lag die Initiative und das Ubergewicht von Anfang an bei der deutschen Seite Deren Unterstutzung hatte zuvor auch ein drohendes Desaster an der Ostfront durch die russische Brussilow Offensive abgewendet Im Krieg gegen Italien war Osterreich erfolgreicher und konnte in zwolf Isonzoschlachten einen Einbruch der italienischen Armee verhindern Ende 1917 gelang wiederum mit deutscher Hilfe ein tiefer Vorstoss ins Friaul der allerdings auch keine Entscheidung brachte Zwar schied Russland nach der Oktoberrevolution im Friedensvertrag von Brest Litowsk aus dem Krieg aus jedoch war das Ansehen der kaiserlichen Zentralgewalt durch die Sixtus Affare schwer beschadigt Eine letzte Offensive der Donaumonarchie an der italienischen Front scheiterte im Juni 1918 Im Oktober brach die Front infolge Personal und Materialmangels von Kriegsmudigkeit und Auflosungserscheinungen von Armee und Gesamtmonarchie zusammen Am Krieg an der Westfront war die osterreichische Armee nur 1918 mit begrenzten Kraften beteiligt Bezogen auf das Staatsgebiet der Republik betrugen die Verluste im Krieg 180 000 Gefallene und 60 000 Zivilopfer 9 Die Versorgung der altosterreichischen Bevolkerung war speziell in den letzten Kriegsjahren sehr schlecht und es kam zu grossen Hungersnoten Im November 1916 starb Kaiser Franz Joseph I und Karl I wurde sein Nachfolger Seine Chancen auf baldigen Friedensschluss und Erhalt der Doppelmonarchie waren gering Als der Reichsrat das altosterreichische Parlament vom neuen Monarchen 1917 erstmals seit dem Fruhjahr 1914 einberufen wurde teilten die Abgeordneten der Nationalitaten mit welche Absichten sie nach Kriegsende verfolgen wurden Der Erhalt des Gesamtstaates und der Monarchie gehorte nicht dazu Es war daher bereits 1917 klar dass Altosterreich zerfallen wurde Kaiser Karl I unternahm am 16 Oktober 1918 den Versuch das kaiserliche Osterreich als Foderation zu erhalten Er forderte die Nationalitaten in einem Manifest auf eigene Nationalrate zu grunden und sah seine Regierung quasi als Schiedsrichter fur eine friedliche Neuordnung der Monarchie Osterreich soll dem Willen seiner Volker gemass zu einem Bundesstaat werden in dem jeder Volksstamm auf seinem Siedlungsgebiet sein eigenes Gemeinwesen bildet Von der Nationalversammlung beanspruchtes Staatsgebiet der Republik Deutschosterreich 1918 1919 Die Nationalitaten nahmen die Einladung Nationalrate einzurichten an waren doch damit ihre bisher aus Sicht des Gesamtstaates separatistischen Planungen legalisiert Von ihren Volkern nicht gewahlte Schiedsrichter ignorierten sie aber Sie beschlossen eigene Staaten zu grunden und hatten an einem monarchischen Bundesstaat kein Interesse Die Provisorische Nationalversammlung fur Deutschosterreich bestehend aus den 1911 gewahlten Reichsratsabgeordneten der mehrheitlich deutschen Gebiete Altosterreichs bestellte am 30 Oktober 1918 ihre eigene Regierung und notifizierte dies am 6 November dem US Prasidenten Woodrow Wilson beim Kaiser stellte sich die deutschosterreichische Regierung nicht vor Erste Republik und Austrofaschismus 1918 1938 BearbeitenDeutschosterreich 1918 1919 Bearbeiten Karl Renner 1905 Im Herbst 1918 wurden wie in Bayern und Ungarn Aufstande und eine bolschewistische Machtubernahme befurchtet Durch die Zusammenarbeit samt kooperativen Ubergabe der Regierungsgewalt der am 30 Oktober 1918 gewahlten Staatsregierung Renner I mit dem abtretenden Ministerium Lammasch dem letzten kaiserlichen Kabinett und dem Kaiser konnte dies verhindert werden Am 11 November 1918 verzichtete der Kaiser auf jeden Anteil an den Staatsgeschaften und entliess das Ministerium Lammasch Die Provisorische Nationalversammlung fur Deutschosterreich beschloss dann am 12 November 1918 fur den vorerst Deutschosterreich genannten Staat die Form der demokratischen Republik Zugleich wurde in Artikel 2 des Gesetzes festgehalten dass das Land Teil der drei Tage zuvor ausgerufenen deutschen Republik sei Wahrend sich die Donaumonarchie aufloste gab es nun Bestrebungen Grossbritanniens und Italiens eine osterreichisch sudslawische Restmonarchie zu erhalten um eine Balkanisierung Mitteleuropas und einen Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich zu verhindern Damit sollte ein wesentliches Gegengewicht zu Deutschland gebildet beziehungsweise eine deutsche Hegemonie in Europa unterbunden werden 10 Erster Staatskanzler wurde Karl Renner SDAP der einer Grossen Koalition vorstand Beansprucht aber fur den neuen Staat nicht gewonnen wurden Teile der neu bzw wieder entstandenen Staaten Tschechoslowakei Provinz Deutschbohmen Provinz Sudetenland Teile Mahrens und Polen Schlesien sowie das von Italien annektierte Sudtirol Naheres siehe Geschichte Sudtirols und Marburg an der Drau siehe Maribor Weite Teile der Bevolkerung und die meisten Vertreter der politischen Parteien waren der Auffassung dieser Rest bzw Rumpfstaat ohne die ungarische Agrarwirtschaft und die bohmische Industrie sei allein nicht lebensfahig Der Publizist Hellmut Andics druckte dies spater 1962 in dem Buchtitel Der Staat den keiner wollte aus Der Zusammenschluss mit dem Deutschen Reich Weimarer Republik wurde von den alliierten Siegermachten 1919 im Vertrag von Saint Germain ausgeschlossen indem in Art 88 ein formliches Unabhangigkeitsgebot fur Osterreich bestimmt wurde In Osterreich und Deutschland wurde der Artikel als Anschlussverbot bezeichnet Gemass dem Vertrag wurde auch der Staatsname Republik Osterreich festgelegt Am 21 Oktober 1919 mit der Ratifizierung des Staatsvertrages durch die Konstituierende Nationalversammlung wurde dieser Name verbindlich er wurde bis 1934 und wird wieder seit 1945 gefuhrt Als Bundeskanzler Ignaz Seipel mit dem Volkerbund spater die sogenannte Genfer Sanierung zur Stutzung des inflationsgeschuttelten Staatshaushaltes vereinbarte wurde das Unabhangigkeitsgebot bekraftigt 1931 wurden Plane Osterreichs fur eine Deutsch osterreichische Zollunion unter Hinweis auf die Bestimmungen des Staatsvertrages von Saint Germain von den Siegermachten unterbunden In Salzburg gab es Bestrebungen sich unabhangig von anderen Teilen Osterreichs Deutschland anzuschliessen dies wurde aber von Deutschland abgelehnt In Tirol befurwortete ein kleiner Teil der Burger einen Anschluss an Italien um die Einheit Tirols zu wahren Eine andere politische Linie strebte den Anschluss an Deutschland an In der Volksabstimmung 1919 in Vorarlberg traten 81 der Abstimmenden dafur ein Anschlussverhandlungen mit der Schweiz zu fuhren In der Schweiz gab es ebenfalls eine diesbezugliche Initiative die Schweizer Landesregierung wollte aber den austarierten Modus Vivendi zwischen protestantischen und katholischen sowie zwischen deutschsprachigen und anderssprachigen Kantonen nicht in Gefahr bringen und nahm daher von dieser Idee Abstand Der Kaiser hatte allerdings bisher nicht abgedankt Der Staat Deutschosterreich stellte ihn daher vor die Alternative formell abzudanken oder das Land zu verlassen Im Marz 1919 verliess Ex Kaiser Karl I Deutschosterreich im April 1919 wurden das Habsburgergesetz und das Adelsaufhebungsgesetz beschlossen Am 12 November 1918 wurde das Allgemeine Frauenwahlrecht in Osterreich eingefuhrt Erste Republik Osterreich 1919 1934 Bearbeiten Gesetz vom 1 Oktober 1920 womit die Republik Osterreich als Bundesstaat eingerichtet wird Bundes Verfassungsgesetz Staat und Wirtschaft Bearbeiten Die 1920 beschlossene Verfassung ist inhaltlich vor allem von Hans Kelsen 1881 1973 einem angesehenen Staatsrechtsexperten gepragt Er musste darin aufgrund der politischen Wunsche Sozialdemokraten Zentralismus Konservative Foderalismus bundesstaatliche Grundsatze mit einer starken Position von Nationalrat und Bundesregierung verbinden Die Funktion des Bundesprasidenten war vorerst schwach ausgepragt auf Wunsch der Sozialdemokraten war das Parlament das zentrale Organ der Republik eine Reaktion auf die vorangegangene Monarchie Konflikte zwischen den Prinzipien Landeseinheit und Selbstbestimmungsrecht gab es ab 1918 in Karnten weil die slowenische Bevolkerung Sudkarntens teilweise zum Anschluss an den neuen sudslawischen Staat neigte und das Konigreich SHS um Fakten zu schaffen Sudkarnten im Mai Juni 1919 militarisch besetzte Der Karntner Abwehrkampf gegen die sudslawischen Truppen war zwar militarisch aussichtslos mobilisierte aber die internationale Offentlichkeit und fuhrte auf Wunsch der Siegermachte zur Volksabstimmung in Sudkarnten am 10 Oktober 1920 Bei dieser sprachen sich die Burger des Abstimmungsgebietes sudlich der Drau eindeutig fur die Zugehorigkeit zur Republik Osterreich aus Zwei Vertrage der Vertrag von Saint Germain September 1919 mit Osterreich und von Trianon mit Ungarn die ungarische Delegation unterschrieb den Vertrag unter Widerspruch am 4 Juni 1920 sahen vor das seit Jahrhunderten deutschsprachig besiedelte Westungarn an Osterreich anzuschliessen Damit wurden Uberlegungen einen slawischen Korridor von der Slowakei nach Slowenien zu errichten durch den die Kriegsverlierer Osterreich und Ungarn getrennt wurden ad acta gelegt Trotz des Versuchs ungarischer Freischarler dies zu verhindern wurde Deutsch Westungarn 1921 mit dem Namen Burgenland das neunte Bundesland der neuen Republik Fur die naturliche Hauptstadt des Gebietes Odenburg Sopron wurde 1921 auf ungarischen Wunsch der von Italien unterstutzt wurde eine Volksabstimmung in Odenburg durchgefuhrt in der sich die Mehrheit der Burger fur eine Zugehorigkeit zu Ungarn entschied In den zeitgenossischen osterreichischen und ungarischen Darstellungen dieser Volksabstimmung sind zahlreiche Divergenzen zu bemerken Niederosterreich war 1918 mit uber drei Millionen Einwohnern das bei weitem bevolkerungsstarkste und ausserdem das flachengrosste Bundesland Osterreichs Die politischen Absichten der im landlichen Raum stark vertretenen Konservativen und der vor allem in Wien sehr starken Sozialdemokraten waren schwer zu harmonisieren ausserdem bedruckte das niederosterreichische Ubergewicht die anderen Bundeslander Daher wurde Wien in der am 10 November 1920 in Kraft getretenen Bundesverfassung als eigenes achtes Bundesland definiert das Ende 1921 im Trennungsgesetz mit Niederosterreich auch die vermogensrechtliche Aufteilung des gemeinsamen Eigentums vereinbarte Arbeitslosenquote Osterreichs zwischen 1919 und 1955Die Wirtschaft des neuen Staates lag aufgrund der Kriegsfolgen Gebietsverluste neue Zollgrenzen darnieder Die damit zusammenhangende Hyperinflation galoppierende Inflation fur 10 000 Kronen hatte man 1914 noch einen Hauserblock kaufen konnen im Dezember 1922 nur noch einen Laib Brot konnte erst durch eine Wahrungsreform am 20 Dezember 1924 13 Monate nach der deutschen Wahrungsreform gestoppt werden 11 Die alte Kronenwahrung wurde in den ersten Monaten 1925 zum Kurs 10 000 1 durch den neuen Schilling ersetzt Voraussetzung war eine von Ignaz Seipel verhandelte Anleihe des Volkerbundes Genfer Protokolle Mit Einfuhrung des Schillings begann die Regierung eine konsequente Hartwahrungspolitik was der Wahrung bald den Spitznamen Alpendollar eintrug die wirtschaftlichen Gestaltungsmoglichkeiten in Krisenzeiten aber stark einschrankte Der folgende zaghafte wirtschaftliche Aufschwung in Osterreich endete mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 Zur latenten Strukturkrise versinnbildlicht durch den Postsparkassenskandal von 1926 war die grosse Konjunkturkrise gekommen 1931 drohte die Creditanstalt Bankverein damals die grosste Bank Mitteleuropas zusammenzubrechen und die Regierung sah sich genotigt einzugreifen dies bedrohte aber die Stabilitat der Wahrung 1932 erhielt Osterreich daher neuerlich eine Volkerbundanleihe 300 Millionen Schilling es musste als Gegenleistung bei der Konferenz von Lausanne das Anschlussverbot fur die nachsten 20 Jahre bekraftigen Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden die Schulden nicht weiter bedient nach dessen Ende wurde die Tilgung der noch offenen Volkerbundanleihen jedoch wieder durch die Zweite Republik aufgenommen und bis 1980 beglichen 12 1933 war etwa ein Drittel der Arbeitskrafte ohne Arbeit Massenarbeitslosigkeit Das Erstarken der Konservativen veranlasste die Sozialdemokraten 1929 einer Verfassungsnovelle zuzustimmen die wieder ein herausgehobenes Staatsoberhaupt schuf Der Bundesprasident wurde nicht mehr vom Parlament sondern vom Volk gewahlt Er bestellte die Regierung und konnte auf deren Vorschlag das Parlament zwecks Neuwahlen auflosen bis 1929 war dies nur durch Parlamentsbeschluss moglich Die meisten Befugnisse des Bundesprasidenten waren aber an einen Vorschlag der Bundesregierung gebunden und diese war dem Nationalrat verantwortlich Das Bundes Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 war bis 1934 und ist seit 1945 erneut in Kraft Politische Polarisierung Bearbeiten Antisemitisches Wahlplakat der Christlichsozialen Partei bei der Nationalratswahl 19201920 1934 befand sich die Sozialdemokratie in der Bundespolitik in Opposition zur konservativen Regierung und schuf im Roten Wien ihr politisches Gegenmodell Mit zunehmendem Abstand vom entscheidenden Jahr 1918 formierten sich auf dem rechten Flugel des Parteienspektrums immer mehr Gegner der Demokratie Die Sozialdemokraten gaben deren Furcht vor dem Bolschewismus dadurch Nahrung dass sie in ihrem Parteiprogramm von der Diktatur des Proletariats schrieben und den Marxismus im Munde fuhrten obwohl sie de facto eine gemassigte sozialdemokratische Politik betrieben Beide grossen politischen Lager bildeten bald paramilitarische Einheiten Die Heimwehr den Christlichsozialen nahestehend aber ohne klare Parteibindung teilweise von heimgekehrten Soldaten des Ersten Weltkriegs gebildet sollte die Heimat vor unerwunschten Veranderungen schutzen Der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokraten sollte die Demokratie gegen Rechtsradikalismus schutzen Am 30 Janner 1927 demonstrierte der Republikanische Schutzbund in Schattendorf Burgenland gegen die Heimwehr Mitglieder rechtsstehender Frontkampfer schossen auf die friedlichen unbewaffneten Demonstranten Dabei toteten sie ein Kind und einen Kriegsinvaliden Mit dem Schattendorfer Urteil wurden die mutmasslichen Tater im Juli 1927 von einem Geschworenengericht freigesprochen nach Auffassung der Arbeiter Zeitung ein unverzeihlicher Justizskandal Die am 15 Juli 1927 vor dem Justizpalast in Wien stattfindende Grossdemonstration gegen das Urteil eskalierte Radikale Elemente unter den Demonstranten sturmten den Justizpalast und setzten ihn in Brand Nachdem auch Polizeiwachzimmer gesturmt worden waren bekam die Polizei von ihrem Prasidenten Johann Schober den Befehl die Demonstration mit Waffengewalt aufzulosen und schoss dabei auf viele an Ausschreitungen vollig Unbeteiligte auch auf Menschen die gerade vor den Unruhen flohen Die Bilanz 89 Tote davon 84 Demonstranten 1057 Verwundete Der Publizist Karl Kraus nahm die Uberreaktion zum Anlass den Polizeiprasidenten durch Plakate offentlich anzusprechen Ich fordere Sie auf abzutreten 13 In den Wochen danach kam es zu eintausend Neubeitritten zu den austrofaschistisch ausgerichteten Heimwehren unter ihrem Fuhrer Ernst Rudiger Starhemberg Weil Bundeskanzler Pralat Ignaz Seipel bei der Nationalratsdebatte uber das Ereignis sagte man konne von ihm keine Milde verlangen traten bis Jahresende 1927 28 000 Personen aus der romisch katholischen Kirche aus Die Sozialdemokraten bezeichneten den Kanzler von da an stets als Pralaten ohne Milde Die Sozialdemokratie fuhlte sich durch die Ereignisse geschwacht Sie sah es als Niederlage dass die Staatsmacht rucksichtslos Jagd auf Arbeiter gemacht hatte Bei der letzten Nationalratswahl der ersten Republik am 9 November 1930 wurde die SDAP stimmenstarkste Fraktion Gegner der beiden grossen Parteien waren die osterreichischen Nationalsozialisten die vor allem ausserhalb Wiens etwa in der Steiermark Anhangerschaft hatten Zeitweise gab es Kooperationen zwischen christlichsozialen und nationalsozialistischen Politikern Bei den Nationalratswahlen 1927 bildeten Christlichsoziale Grossdeutsche die nationalsozialistische Riehl und Schulzgruppe und andere Gruppierungen eine Einheitsliste 1930 organisierten die Heimwehren den sogenannten Korneuburger Eid eine Versammlung in Korneuburg bei Wien bei der die Teilnehmer dem westlichen demokratischen Parteienstaat abschworen und unter der Fuhrerschaft Starhembergs einer autoritaren Politik huldigten Anfang der 1930er Jahre begannen sich in einer Reihe von Staaten Europas faschistische Bewegungen durchzusetzen In Osterreich gab es eine ahnliche Entwicklung Vor allem die Heimwehr vertrat faschistische Ideen nach dem Vorbild Italiens Mussolini wurde von der im Ausland isolierten osterreichischen Regierung als wichtigste Stutze gesehen Engelbert Dollfuss 1933 Eine am 4 Marz 1933 patt ausgegangene Abstimmung uber die Eisenbahnergehalter und taktisch bedingte Rucktritte der drei Parlamentsprasidenten nutzte der christlichsoziale Bundeskanzler Engelbert Dollfuss um die Selbstausschaltung des Parlaments zu verkunden Den Wiederzusammentritt des Nationalrates am 15 Marz verhinderte Polizei die das Parlamentsgebaude umstellt hatte Dollfuss nutzte das Kriegswirtschaftliche Ermachtigungsgesetz von 1917 dazu ohne das Parlament zu regieren Am 7 Marz 1933 erliess der Ministerrat ein Versammlungs und Aufmarschverbot und fuhrte die Zensur fur osterreichische Zeitungen wieder ein Durch den Ruckzug der christlichsozialen Mitglieder legte Dollfuss auch den Verfassungsgerichtshof lahm Bundesprasident Wilhelm Miklas griff nicht ein obwohl ihm eigenen privaten Aufzeichnungen zufolge die Verfassungswidrigkeit bewusst war Er liess eine Petition von uber einer Million Stimmberechtigter die die Wiedereinberufung des Parlaments verlangten unberucksichtigt Der Weg in einen autoritaren Standestaat nach dem Vorbild des faschistischen Italien war damit beschritten Als politisches Sammelbecken grundete Dollfuss die Vaterlandische Front eine Vereinigung der Christlichsozialen mit der Heimwehr dem Landbund und einigen anderen Wehrverbanden Es kam zur Verhaftung politischer Gegner Mit dem 31 Marz 1933 loste die Regierung den Republikanischen Schutzbund auf Am 10 Mai 1933 verordnete die Regierung die Aussetzung aller Wahlen auf Bundes Landes und Gemeindeebene Am 26 Mai 14 wurde der Kommunistischen Partei Osterreichs und am 20 Juni 15 auch der NSDAP jede Betatigung in Osterreich verboten Die Sozialdemokratie konnte sich lange nicht zum Widerstand gegen diese Politik entschliessen sie war unschlussig wie dem undemokratischen Vorgehen Dollfuss zu begegnen sei Da die Landtage der neun Bundeslander weiter funktionsfahig blieben schien die Situation noch offen Austrofaschismus und Bundesstaat Osterreich 1934 1938 Bearbeiten Hauptartikel Standestaat Osterreich und Februarkampfe 1934 Soldaten des Bundesheeres vor der Staatsoper in Wien Februar 1934Infolge einer Hausdurchsuchung nach Waffen im Hotel Schiff einem Parteiheim der Sozialdemokraten in Linz kam es am 12 Februar 1934 zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sozialdemokraten und Heimwehr bzw Bundesheer Diese weiteten sich zu einem Burgerkrieg aus den die Regierung als Februaraufstand bezeichnete Die Vorgange waren von der sozialdemokratischen Parteileitung in Wien nicht geplant worden die Spitzenfunktionare wurden vom Aufstand der Basis uberrascht Dementsprechend fanden Kampfe auch nur sehr punktuell und keineswegs im ganzen Land statt Man kann diese Kampfe als Verzweiflungstaten bezeichnen da sehr bald klar war dass es nicht zu einem Volksaufstand kommen und daher die Diktatur siegen wurde Insbesondere in Wien und den Industriezentren Steyr Obersteiermark Linz wurde zwei bis drei Tage lang heftig gekampft Polizei Bundesheer und die sie unterstutzenden Heimwehrabteilungen konnten den verzweifelt kampfenden Republikanischen Schutzbund relativ leicht niederkampfen Die sozialdemokratische Parteileitung unter Otto Bauer Julius Deutsch und anderen fluchtete in die Tschechoslowakei Der Wiener Burgermeister Karl Seitz wurde gewaltsam aus dem Rathaus entfernt Die Sozialdemokratische Partei wurde verboten ihr Vermogen eingezogen Einige Februarkampfer unter ihnen Koloman Wallisch und Karl Munichreiter wurden standgerichtlich zum Tode verurteilt und hingerichtet Dollfuss wurde daher von der Sozialdemokratie oft als Arbeitermorder bezeichnet In die Geschichte ist der Burgerkrieg als erster bewaffneter Kampf gegen den Faschismus eingegangen Deshalb lagen die Sympathien etwa in Grossbritannien eindeutig auf Seiten der Verlierer 16 Nachdem die Mandate der Sozialdemokraten fur erloschen erklart worden waren wurde der Nationalrat fur den 30 April 1934 noch einmal einberufen Von den Abgeordneten der Vaterlandischen Front wurde dabei beschlossen die Regierung mit allen Befugnissen auszustatten die zuvor Nationalrat und Bundesrat oblagen Am 1 Mai 1934 trat die autoritare Maiverfassung in Kraft Wien wurde zur bundesunmittelbaren Stadt erklart die Republik erhielt den Namen Bundesstaat Osterreich Eine wichtige Rolle bei der Konstruktion des Standestaates hatte der Einfluss Mussolinis gespielt Fur die meisten Historiker seit den letzten Jahrzehnten des 20 Jahrhunderts war und ist die Erste Republik in Osterreich mit den Ereignissen von 1933 34 zu Ende 17 Zu dieser Einschatzung trug nicht nur der verfassungswidrige Ubergang von der Demokratie zur Diktatur bei sondern auch die Tatsache dass das Diktaturregime den Begriff Republik strikt vermied In den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war diese Differenzierung in der Geschichtsschreibung noch nicht Allgemeingut Konservative Historiker neigten damals dazu die Erste Republik mit dem Zeitraum 1918 1938 gleichzusetzen Am 25 Juli 1934 kam es zu einem nationalsozialistischen Putschversuch dem sogenannten Juliputsch 154 als Soldaten und Polizisten verkleidete osterreichische SS Manner sturmten das Bundeskanzleramt wo Engelbert Dollfuss angeschossen wurde und Stunden spater an den Folgen der Schussverletzungen starb weil arztliche Hilfe nicht zugelassen wurde Eine zweite Gruppe der Putschisten besetzte die Rundfunkstudios der Radio Verkehrs AG und verbreitete die Falschnachricht Dollfuss habe die Regierungsgeschafte Anton Rintelen ubergeben Dies war das vereinbarte Zeichen fur einen nationalsozialistischen Aufstand in ganz Osterreich insbesondere in der Steiermark der allerdings nach wenigen Tagen von Polizei und Bundesheer niedergeschlagen werden konnte Bundesprasident Miklas betraute unmittelbar nach dem Mord an Dollfuss den bisherigen Unterrichtsminister Kurt Schuschnigg mit dem Amt des Bundeskanzlers Hilfe bekam Schuschnigg von Mussolinis Italien das Osterreich die Unterstutzung seiner Unabhangigkeit zugesagt hatte 18 Italienische Truppen marschierten in Sudtirol und an der Karntner Grenze auf worauf Adolf Hitler der in Osterreich geborene Diktator des Deutschen Reiches jeden Einfluss auf die Vorgange in Osterreich energisch bestritt Das Reich war damals militarisch noch nicht in der Lage einen Konflikt mit Italien zu riskieren in dem Grossbritannien und Frankreich wie Hitler irrigerweise befurchtete Mussolini unterstutzen konnten 19 Schuschnigg orientierte sich zwar an der Selbststandigkeit eines freien und deutschen Osterreich stiess aber auf wachsenden Widerstand zumal Italiens Diktator Benito Mussolini zunehmend in Abhangigkeit vom Deutschen Reich geriet und daher immer weniger in der Lage war seine auf die Selbststandigkeit Osterreichs ausgerichtete Politik aufrechtzuerhalten Schuschniggs Basis im Volk war schmal Sozialdemokraten und Nationalsozialisten wirkten im Untergrund gegen sein Regime Im spaten 20 Jahrhundert wurde seine Politik als Konkurrenzfaschismus bezeichnet da er danach strebte die Nationalsozialisten zu uberhitlern und Osterreich als den besseren deutschen Staat erscheinen zu lassen Viele Kunstler und Intellektuelle fluchteten aus dem von Jahr zu Jahr unertraglicher werdenden Deutschen Reich nach Osterreich wo sie wie etwa Carl Zuckmayer und Max Reinhardt bis Marz 1938 Auftritts und Arbeitsmoglichkeiten fanden 1936 wurde die Achse Rom Berlin geschmiedet am 25 Oktober 1936 wurde ein geheimer Freundschaftsvertrag zwischen Italien und dem Deutschen Reich geschlossen LKW mit Anhangern Schuschniggs Wahlaufruf fur die Unabhangigkeit Marz 1938Kurt Schuschnigg beschloss sich mit Hitler zu arrangieren Er schloss im Juli 1936 das Juliabkommen mit dem Deutschen Reich in dessen Folge 17 000 osterreichische Nationalsozialisten amnestiert wurden Als Vertrauensleute der Nationalsozialisten wurden Edmund Glaise Horstenau und Guido Schmidt in das austrofaschistische Regierungskabinett aufgenommen Weiters wurde ein Volkspolitisches Referat als Teilorganisation der Vaterlandischen Front geschaffen mit dem man die illegale nationalsozialistische Opposition in die Partei eingliedern wollte Zahlreiche zuvor verbotene nationalsozialistische Zeitungen wurden legalisiert Alte grossdeutschen Ideen gewannen zusehends an Gewicht Viele Menschen erhofften sich durch den 1918 von ganz Deutschosterreich angestrebten Anschluss den die Sozialdemokraten nach Hitlers Machtantritt 1933 aus ihrem Programm gestrichen hatten eine wirtschaftlich bessere Zukunft Osterreich litt weiterhin unter hoher Arbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise So bekamen die freilich weiterhin illegalen osterreichischen Nationalsozialisten Zulauf und Ruckhalt bei mehr Burgern Anschluss an das Deutsche Reich 1938 Bearbeiten Ansprache Adolf Hitlers am 15 Marz 1938 auf dem Heldenplatz in Wien Stimmzettel zum Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich Hauptartikel Anschluss Osterreichs Seit der Machtergreifung Adolf Hitler am 30 Janner 1933 betrieb dieser mit der NSDAP teils offen teils verdeckt die Eingliederung Osterreichs in das Deutsche Reich Der Anschlussgedanke war in Osterreich dessen Einwohner sich damals grosstenteils als Deutsche verstanden seit 1918 popular obwohl international durch das Anschlussverbot geachtet Deutschosterreich hatte am 12 November 1918 durch sein provisorisches Parlament beschlossen von diesem Tag an Republik und Bestandteil der deutschen Republik zu sein Die Sozialdemokraten strichen den Anschlusswunsch 1933 aus ihrem Parteiprogramm die Christlichsozialen machten sich daran ihre eigene Spielart der Diktatur einzufuhren siehe Standestaat Osterreich Austrofaschismus Man sprach sich nun fur die Selbststandigkeit Osterreichs aus und verbot nationalsozialistische Organisationen wurde aber von Hitler immer mehr unter Druck gesetzt NS Gedankengut gewann in Osterreich immer mehr Befurworter insbesondere der Unterschied zwischen der bald florierenden Konjunktur in Deutschland und der hohen Arbeitslosigkeit in Osterreich wurde hervorragende Werbung fur Hitler Der Fuhrer und Reichskanzler forderte im Februar 1938 unter Androhung des Einmarsches der Wehrmacht die Aufhebung des NSDAP Verbots und die Beteiligung der osterreichischen Nationalsozialisten an der Regierung Bundeskanzler Kurt Schuschnigg beugte sich dem Diktat Wenig spater versuchte er aber doch noch den baldigen Anschluss an Deutschland zu verhindern mit einer uberraschend angekundigten Volksabstimmung fur ein freies unabhangiges deutsches und christliches Osterreich angesetzt fur den 13 Marz 1938 Dieser Provokation kam Hitler zuvor Bundesprasident Miklas wurde durch Drohungen aus Berlin veranlasst am Abend des 11 Marz den Nationalsozialisten Arthur Seyss Inquart seit Februar Innenminister zum neuen Bundeskanzler zu bestellen Parallel dazu ubernahmen NSDAP Anhanger in den Landeshauptstadten die Macht die ersten Gestapofuhrer flogen noch am 11 Marz nach Wien Am 12 Marz liess Hitler die Wehrmacht in Osterreich einmarschieren Die Soldaten wurden von einem Teil der osterreichischen Bevolkerung begeistert empfangen Hitler hatte vorerst geplant in einer Ubergangszeit Staatsoberhaupt von Deutschland und Osterreich zu sein Die vollig reibungslose zum Teil bejubelte Machtubernahme veranlasste ihn aber noch am 12 Marz den sofortigen Anschluss Osterreichs am 13 Marz an das Deutsche Reich zu verkunden In Osterreich wurde das Anschlussgesetz vom 13 Marz 1938 von der NS Bundesregierung beschlossen Gleichzeitig begannen mit der sogenannten wilden Arisierung bereits Terror und Raub an judischen Osterreichern 20 Der abgetretene Bundeskanzler Schuschnigg wurde in Schutzhaft genommen in der er bis 1945 verblieb Am 15 Marz 1938 wurde in vielen Betrieben arbeitsfrei gegeben damit die Mitarbeiter auf dem Wiener Heldenplatz Hitler zujubeln konnten Wahrend NS Gegner bereits in Massen verhaftet wurden und Juden als Untermenschen vom deutschen Herrenvolk nach Belieben schikaniert wurden erklarte Hitler den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich Den Begriff Osterreich verwendete er dabei nicht und vermied ihn auch sonst Den Anschluss liess er nachtraglich am 10 April durch eine Volksabstimmung bestatigen offizielles Ergebnis 99 73 dafur Bis dahin waren rund 8 der Wahlberechtigten bereits von der Wahl ausgeschlossen worden Juden Mischlinge verhaftete Gegner der Nationalsozialisten Hitler liess Osterreich durch die vom mittelalterlichen marcha orientalis hergeleitete Bezeichnung Ostmark ersetzen spater durch Alpen und Donau Reichsgaue und das vergrosserte Deutsche Reich spater als Grossdeutsches Reich bezeichnen Das am 1 Mai 1939 in Kraft getretene Ostmarkgesetz bestimmte die komplette Auflosung osterreichischer Zentralstellen sein Vollzug war am 31 Marz 1940 beendet Vorarlberg wurde an Tirol angeschlossen das Burgenland zwischen den Reichsgauen Niederdonau und Steiermark aufgeteilt Sieben Reichsgaue von Berlin direkt regiert traten die Nachfolge Osterreichs an Wenn Osterreicher in dieser Zeit von Deutschland in seinen Grenzen vor dem Anschluss sprachen nannten sie das Gebiet inoffiziell Altreich Osterreich im Deutschen Reich 1938 1945 Bearbeiten Administrative Gliederung des Grossdeutschen Reiches durch die NSDAP 1944 Hauptartikel Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 1938 39 wurde Osterreich staatlich militarisch wirtschaftlich kulturell und sozial nach reichsdeutschem Muster neu organisiert Alle Reichsgaue auf osterreichischem Gebiet unterstanden direkt den Berliner Zentralbehorden der Begriff Osterreich verschwand sehr bald aus der offiziellen Kommunikation Zu Unterscheidungszwecken sprach man vom Altreich und von der Ostmark Spater musste der Begriff Donau und Alpenreichsgaue genugen Diskriminierung Entrechtung und Beraubung der Einwohner judischer Religion die in Deutschland funf Jahre lang Schritt fur Schritt durchgefuhrt worden waren wurden in der Ostmark in wenigen Wochen nachgeholt und uberholt Private Rache und Raubgeluste spielten dabei eine grosse Rolle Krieg und NS Ideologie forderten in Osterreich rund 380 000 Todesopfer davon 247 000 Tote oder fur tot Erklarte dauerhaft Vermisste in Wehrmacht und Waffen SS 65 500 ermordete Juden 16 000 weitere in Konzentrationslagern Ermordete davon 8 000 Zigeuner 10 000 in Gestapo Haft und mehr als 6 000 in Gefangnissen in vom Deutschen Reich besetzten Landern getotete Osterreicher 2 700 als Widerstandskampfer zum Tod Verurteilte und etwa 35 000 tote Zivilisten infolge von Kampfhandlungen und Bombardements 140 000 judische Osterreicher konnten fluchten oder wurden vertrieben und kehrten grosstenteils nach dem Krieg nicht mehr ins Land zuruck Osterreicher wie etwa Arthur Seyss Inquart Alexander Lohr Irmfried Eberl Franz Stangl Amon Goth Odilo Globocnik Adolf Eichmann und Ernst Kaltenbrunner waren an Kriegsverbrechen beteiligt der Anteil der Osterreicher in leitenden Positionen des Regimes war uberproportional Die von Osterreichern begangenen NS Verbrechen hatten zum Teil auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Zweite Republik Aus der NS Zeit sind noch viele Gebaude erhalten darunter ganze Stadtteile in Linz die im Zuge der Errichtung der Hermann Goring Werke der heutigen Voestalpine und der Stickstoffwerke Ostmark als Unterkunft fur zehntausende Arbeiter notwendig wurden und sechs Wiener Flakturme In Linz befinden sich daruber hinaus mit der Nibelungenbrucke samt Bruckenkopfgebauden besonders markante Zeugnisse nationalsozialistischer Bautatigkeit 1938 wurde das Doppellagersystem Mauthausen Gusen errichtet welches das KZ Mauthausen und KZ Gusen umfasste Im Laufe der Jahre wurde diesem Lagersystem ein Netz von Aussenstellen angeschlossen das sich uber ganz Osterreich erstreckte KZ Loibl KZ Nebenlager Klagenfurt Lendorf KZ Nebenlager Bretstein KZ Nebenlager Redl Zipf KZ Nebenlager Steyr Munichholz KZ Ebensee Raxwerke und andere Aus ganz Europa wurden in diesen Konzentrationslagern Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen unter anderem in der Rustungsproduktion und im Strassenbau eingesetzt Allein in Mauthausen kamen etwa 100 000 Haftlinge ums Leben In der Moskauer Deklaration erklarten die Kriegsgegner des Dritten Reiches 1943 nach Kriegsende werde Osterreich wieder als eigenstandiger von Deutschland unabhangiger Staat errichtet werden Sie nannten Osterreich erstes Opfer der Aggression Hitlers gegen andere Staaten verwiesen aber auch auf die Mitverantwortung vieler Osterreicher fur die Verbrechen des Regimes Luftangriffe fanden in Osterreich erst ab August 1943 statt da es bis dahin teilweise ausserhalb der Reichweite alliierter Bomber beziehungsweise deren Begleitjager lag Im Vergleich zum Altreich wurden in Osterreich durch Luftangriffe weit weniger zivile Ziele sondern Rustungsindustrie und Verkehrsknotenpunkte getroffen womit die alte Bausubstanz weitgehend erhalten blieb Der Zweite Weltkrieg war in Wien nach der Schlacht um Wien am 13 April 1945 zu Ende tags darauf trafen sich Politiker der Zweiten Republik zu ersten Besprechungen wahrend im Umland der Stadt noch gekampft wurde Am 27 April wurde Osterreichs Unabhangigkeit verkundet In den anderen Landesteilen marschierten die Alliierten erst Anfang Mai 1945 ein Zweite Republik seit 1945 BearbeitenOsterreich unter alliierter Besatzung 1945 1955 Bearbeiten Hauptartikel Besetztes Nachkriegsosterreich Als am 8 Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht in Kraft trat und der Zweite Weltkrieg in Europa damit sein Ende fand waren alliierte Truppen bereits weit in die sogenannten Alpen und Donaureichsgaue vorgedrungen Am 13 April 1945 hatten die sowjetischen Truppen die Schlacht um Wien gewonnen dabei fielen rund 19 000 deutsche und 18 000 sowjetische Soldaten Im spaten April und Anfang Mai drangen die Westalliierten von Westen her vor Bereits am 1 April hatte Karl Renner der erste Staatskanzler der 1 Republik Kontakt mit sowjetischen Truppen aufgenommen die in das Burgenland vorgedrungen waren Schon seit 1941 gab es sowjetische Plane nach dem Krieg den Staat Osterreich wiederherzustellen 1943 stellten die Alliierten USA Grossbritannien Sowjetunion wenig spater auch das Franzosische Komitee fur die Nationale Befreiung in der Moskauer Deklaration fest dass sie den Anschluss Osterreichs und des Sudetenlandes 1938 an das Deutsche Reich Hitlers fur null und nichtig ansahen und die Befreiung Osterreichs eines ihrer Kriegsziele sei Zuvor hatte es vor allem in Grossbritannien auch andere Denkmodelle gegeben die neben einem eigenen Staat auch einen foderalistischen Alpenstaat mit Bayern oder eine Donaukonfoderation ahnlich der ehemaligen Donaumonarchie beinhalteten Renner wurde von den Sowjets mit der Bildung einer provisorischen Staatsregierung beauftragt Ursprunglich wollte Renner nur behilflich sein eine Regierung zu bilden Von Stalin wurde er aber direkt beauftragt einer Regierung vorzustehen Daher stand er bei den West Alliierten im Verdacht mit den Sowjets zu kollaborieren In der Folge kam es am 14 April zur Grundung der SPO aus Sozialdemokraten und Revolutionaren Sozialisten sowie am 17 April der OVP Christlichsoziale und Landbund und der KPO Am 27 April 1945 also noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Osterreichische Unabhangigkeitserklarung proklamiert die offiziell am 1 Mai 1945 in Kraft treten sollte Am 29 April trat die provisorische osterreichische Staatsregierung zusammen zehn Vertreter der SPO neun OVP sieben KPO und drei unabhangige Die Abgeordneten der KPO kamen zumeist direkt aus Moskau wo sie im Exil gelebt hatten Anfangs war die Regierung nur von der Sowjetunion anerkannt die USA Grossbritannien und Frankreich folgten im Verlauf des Jahres Ziel der Regierung war die Wiederherstellung der osterreichischen Republik auf der Grundlage der Verfassung von 1920 und der Novelle von 1929 Am 25 November 1945 fanden die ersten Nationalratswahlen statt Dabei wurde die OVP zur starksten Partei die Kommunisten erhielten lediglich 5 Auch bei den Wahlen 1949 und 1953 konnte die OVP ihre Mandatsmehrheit behaupten wurde aber 1953 stimmenmassig von der SPO knapp uberflugelt Besatzungszonen in OsterreichAls vormaliger Teil des Deutschen Reiches war Osterreich in vier Besatzungszonen aufgeteilt Vorarlberg und Nordtirol gehorten zur franzosischen Zone Karnten die Steiermark und Osttirol zur britischen Salzburg und der sudlich der Donau gelegene Teil Oberosterreichs zur US amerikanischen und Oberosterreich nordlich der Donau Niederosterreich und das Burgenland zur sowjetischen Zone Wien wurde wie Berlin eine Vier Sektoren Stadt wobei die Innere Stadt der erste Bezirk von den Alliierten gemeinsam verwaltet wurde Die sowjetische Besatzungsmacht demontierte in ihrer Zone Industriekomplexe und vieles was als deutsches Eigentum deklariert worden war wurde unter dem Namen USIA beschlagnahmt In den Besatzungszonen der USA Grossbritanniens und Frankreichs wurde hingegen der Marshallplan aufgelegt Das Abkommen zwischen den USA und Osterreich wurde am 2 Juli 1948 geschlossen danach erhielt Osterreich Hilfen aus dem Marshallplan als Grants Gewahrleistung von Finanzhilfen in Form von Sachgutern Um den Schilling zu stabilisieren fuhrte Osterreich eine Wahrungsreform durch Nicht zuletzt deshalb kam es in der Folge zu den Oktoberstreiks 1950 Wegen der ungleichen Verteilung der Marshallplan Mittel begann im Westen des Landes erstmals eine eigenstandige Industrieentwicklung Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches wurden Millionen Deutsche aus ihren Siedlungsgebieten in Ost und Sudosteuropa vertrieben ein Teil von ihnen zog oder fluchtete nach Osterreich Osterreich vom Staatsvertrag bis zum EU Beitritt 1955 1995 Bearbeiten Aussenpolitik Bearbeiten Unterzeichnung des Staatsvertrags von Wien 1955 im Oberen Belvedere Leopold Figl in seiner Zeit als Landeshauptmann Er sprach die drei vielzitierten Worte Osterreich ist frei 1955 erhielt die Republik Osterreich durch den Staatsvertrag vom 15 Mai mit den vier Besatzungsmachten anders als die Bundesrepublik Deutschland und die DDR ihre volle staatliche Souveranitat zuruck Als Gegenleistung dafur musste die Zweite Republik ihre immerwahrende Neutralitat erklaren und per Verfassungsgesetz festschreiben Im September 1955 verliessen die letzten sowjetischen Soldaten das Staatsgebiet diejenigen der Westalliierten folgten am 25 Oktober Am 26 Oktober 1955 beschloss der Nationalrat das Neutralitatsgesetz In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die osterreichische Wirtschaft ahnlich wie die bundesdeutsche wobei die Wirtschaft in der ehemaligen Sowjetzone einen grossen Nachholbedarf gegenuber den westlichen Bundeslandern hatte und sich dieses Ost West Gefalle erst nach Jahrzehnten ausglich siehe auch Wirtschaftswunder Osterreich versuchte in seiner Neutralitatspolitik auch eine Bruckenfunktion zwischen den Blocken im Kalten Krieg einzunehmen So kam es am 3 und 4 Juni 1961 in Wien zu einem historischen Gipfeltreffen in Wien zwischen John F Kennedy und Nikita Sergejewitsch Chruschtschow Unter anderem durch die Beitritte zu den Vereinten Nationen am 14 Dezember 1955 und zum Europarat am 16 April 1956 integrierte sich Osterreich schon kurz nach der Wiederherstellung der Souveranitat in die internationale Staatengemeinschaft Osterreich wurde ein wichtiger Zufluchtsort fur Beteiligte des Aufstandes in Ungarn 1956 und fur viele Mitwirkende des Prager Fruhlings 1968 Besonders im Jahr 1956 wo vor allem Ostosterreich noch stark durch die Besatzung in Mitleidenschaft gezogen war war die humanitare Hilfe fur das Nachbarland sehr gross Ganze Siedlungen wurden fur Fluchtlinge aus dem Boden gestampft Obwohl ein grosser Teil der Fluchtlinge vor allem von Uberseelandern aufgenommen wurde blieben doch auch sehr viele in Osterreich Auch das Bundesheer das erst neu aufgestellt worden war hatte seine erste Bewahrungsprobe In beiden Fallen spielte auch der ORF eine grosse Rolle die Bevolkerung in den jeweils betroffenen Nachbarlandern als Staatsrundfunk moglichst neutral zu informieren Bundeskanzler Bruno Kreisky der als einer der ersten westlichen Politiker mit Arafat und Gaddafi Gesprache fuhrte beteiligte sich an der internationalen Diskussion zur Losung des Nahostkonflikts Wien wurde Sitz vieler internationaler Organisationen wie der UNO Vienna International Centre der Internationalen Atomenergie Organisation der Organisation erdolexportierender Lander und der Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes in den Ostblocklandern und dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 Offnung der Grenzen zu Westeuropa verlor das Land seinen speziellen Charakter als neutraler Pufferstaat zwischen den verfeindeten Blocken Konsequenterweise trat Osterreich daher 1995 der Europaischen Union bei was lange Zeit aufgrund des Neutralitatsgesetzes fur undenkbar galt und trat in der Folge auch den Schengener Abkommen zur Grenzoffnung bei und wurde damit Teil des Schengen Raums Dadurch wurde die Grenzkontrolle nun auch fur den Personenverkehr abgeschafft zuerst an Osterreichs Grenzen zu Deutschland und Italien 1 Dezember 1997 zehn Jahre spater auch an der Grenze zu den Nachbarlandern Tschechien Slowakei Ungarn und Slowenien 21 Dezember 2007 Innenpolitik Bearbeiten Die Innenpolitik war vor allem in den 1950er und 1960er Jahren stark von den Folgen der Februarkampfe 1934 gepragt So wurde auf eine gleichmassige Machtverteilung zwischen OVP und SPO geachtet Proporz Die OVP lag bei der Nationalratswahl in Osterreich 1959 stimmenmassig erneut hinter der SPO stellte aber als mandatsstarkste Partei weiterhin den Kanzler Nachdem 1965 der von der SPO ausgeschlossene Innenminister Franz Olah eine eigene Partei DFP gegrundet und bei der Nationalratswahl 1966 rund 3 der Stimmen gewonnen hatte die hauptsachlich von der SPO kamen errang die OVP die absolute Mandatsmehrheit Damit war der Weg fur eine OVP Alleinregierung frei Die Bundesregierung Klaus II regierte bis 1970 Bruno Kreisky Bundeskanzler 1970 1983Am 1 Marz 1970 gewann die SPO unter Bruno Kreisky die Nationalratswahl und bildete mit Duldung der FPO die ihrerseits von einer Wahlrechtsreform profitierte eine Minderheitsregierung Mit der vorgezogenen Wahl am 10 Oktober 1971 erlangte die SPO eine absolute Stimmen und Mandatsmehrheit die bei der Wahl 1975 gehalten und bei der Wahl 1979 sogar noch ausgeweitet wurde In 13 Jahren Alleinregierung und in den Koalitionen danach konnte die SPO ihre Konzepte und Ideen weitgehend verwirklichen und Osterreich zu einem sozialen modernen und wirtschaftlich leistungsstarken Staat ausbauen Bundeskanzler Kreisky wurde in der Aufbruchsphase der 1970er Jahre fur eine ganze Generation zum Symbol der Modernisierung und Weltoffenheit So schuf er mit Hilfe der absoluten SPO Mehrheit im Nationalrat einen modernen Sozialstaat Er bekampfte gleichzeitig die Arbeitslosigkeit so blieb Osterreich in den 1970er Jahren das einzige OECD Land mit durchgehend positivem Wirtschaftswachstum Papst Paul VI nannte Osterreich wegen seines inneren Friedens und der stabilen sozialen Verhaltnisse eine Insel der Seligen Dafur wurden auch hohere Budgetdefizite und eine steigende Staatsverschuldung in Kauf genommen Ab 1976 band die Oesterreichische Nationalbank den Kurs des Schilling inoffiziell an die Deutsche Mark nachdem der Dollarkurs eingebrochen war Naheres hier Weiters wurden wichtige gesellschaftliche Modernisierungsschritte vorgenommen zum Beispiel Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs Fristenregelung Abschaffung der Studiengebuhren Einfuhrung eines Umwelt und Gesundheitsministeriums Schaffung der Volksanwaltschaft Verringerung der Wochenarbeitszeit 40 Stunden Woche mehr Mindesturlaub Einfuhrung des Zivildienstes die rechtliche Gleichstellung der Frau in der Ehe der Mutter Kind Pass Schulerfreifahrt und Gratis Schulbucher sowie Mitbestimmung an Schulen und Universitaten Des Weiteren vertrat Kreisky eine sehr liberale Einwanderungspolitik Osterreich diente vielen judischen Auswanderern aus der Sowjetunion als Durchgangsstation Das osterreichische Strafrecht wurde von Christian Broda modernisiert 1978 sorgte die Volksabstimmung uber das Kernkraftwerk Zwentendorf fur Aufregung die Inbetriebnahme wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt Die Stimmenverluste der SPO bei der Nationalratswahl im April 1983 Verlust der absoluten Mehrheit hatten zur Folge dass Bundeskanzler Kreisky zurucktrat Die Regierungsgeschafte ubernahm Fred Sinowatz Es wurde eine rot blaue kleine Koalition SPO FPO mit Norbert Steger als Vizekanzler geschlossen Nach der Bundesprasidentenwahl in Osterreich 1986 bei der der OVP Kandidat Kurt Waldheim gewahlt worden war trat Sinowatz zuruck Ihm folgte Franz Vranitzky Wenige Monate spater fand die Koalition nach der Wahl Jorg Haiders zum Parteiobmann der FPO ein jahes Ende da der neue SPO Bundeskanzler eine Koalition mit Haider kategorisch ablehnte Nachdem bei den vorgezogenen Nationalratswahlen 1986 die SPO trotz deutlicher Stimmverluste erneut starkste Partei geworden war die OVP hatte ebenfalls verloren kam es zu einer Neuauflage der grossen Koalition In den Folgejahren der rot schwarzen Regierungen unter Franz Vranitzky 1987 1997 II III IV V und Viktor Klima 1997 2000 verfolgte die Regierung einen Sparkurs zur Uberwindung der Wirtschaftskrise einige Sozialleistungen und Steuern wurden wieder abgeschafft das Budget unter Finanzminister Ferdinand Lacina SPO teilweise saniert und die Einwanderungsgesetze unter Innenminister Franz Loschnak SPO schrittweise deutlich verscharft Die Regierung stand unter Druck der FPO die offensiv eine rechtspopulistische Politik verfolgte Die FPO hatte einen enormen Stimmenzuwachs von etwa 5 im Jahr 1983 auf 27 1999 1993 erfolgte der Bruch mit dem liberalen Flugel der Partei Es entstand als Abspaltung das Liberale Forum LIF das bis 1999 im Nationalrat vertreten war Eines der wichtigsten osterreichischen Themen der 1990er Jahre waren die Jugoslawienkriege Aufsehen erregten vor allem Schiessereien zwischen jugoslawischen Truppen und der slowenischen Territorialverteidigung an der osterreichischen Grenze 1991 sowie mehrere Grenzuberschreitungen der jugoslawischen Luftwaffe auf osterreichischen Luftraum Die folgenden Kriege in Kroatien Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo fuhrten dazu dass viele Menschen aus diesen Landern als Fluchtlinge nach Osterreich kamen Osterreicher leisteten auch mit Spendenaktionen wie Nachbar in Not und mit Aufbauprojekten wahrend des Krieges und danach Hilfe Ein aufsehenerregender rechtsextrem motivierter Kriminalfall erschutterte Osterreich fur mehrere Jahre Es waren die Anschlage die Franz Fuchs im Namen einer Bajuwarischen Befreiungsarmee verubte Er fuhrte drei Briefbombenserien durch und legte auch mehrere Rohrbomben bei denen einige Menschen starben Beim Anschlag von Oberwart starben vier Roma Das prominenteste Opfer war Helmut Zilk der Burgermeister von Wien der durch eine Briefbombe schwer verletzt wurde Nationale Identitat Bearbeiten Hauptartikel Osterreichische Identitat Als Folge der jungeren Geschichte der Erfahrungen nach dem Anschluss der Verbrechen der Nationalsozialisten und der vollstandigen Niederlage des Hitlerreiches im Zweiten Weltkrieg wandelte sich auch das Verstandnis der staatlichen Identitat War das Selbstverstandnis und das Verhaltnis zum Staat in der Ersten Republik noch in weiten Teilen durch deutschnationale Gedanken gepragt trat dieser Gedanke nun zunehmend in den Hintergrund Dieses osterreichische Nationalbewusstsein das sich auch mit einer Abgrenzung zur neuen Bundesrepublik Deutschland verband hatte allerdings auch zur Folge dass sich viele Osterreicher Normalburger wie Politiker jetzt als erstes Opfer des Nationalsozialismus sehen wollten auch als Opferthese bezeichnet obwohl Hitler unter dem Jubel weiter Teile der Bevolkerung den Anschluss herbeigefuhrt hatte Die Beteiligung an den nationalsozialistischen Verbrechen wurde deshalb auch lange Zeit kaum aufgearbeitet Dieser blinde Fleck im Geschichtsbewusstsein fand 1986 in der Waldheim Affare im Laufe der Kandidatur Kurt Waldheims zur Bundesprasidentschaft internationale Beachtung Trotz weltweiter Emporung uber Waldheims zunachst verschwiegene SA Mitgliedschaft bzw seine Rolle in der Wehrmacht gewann er die Prasidentenwahl im zweiten Wahlgang Erst unter der Regierung von Bundeskanzler Franz Vranitzky kam es 1991 zu einem ausdrucklichen Bekenntnis zur Mitverantwortung vieler Osterreicher an den Verbrechen des Nationalsozialismus Osterreich in der Europaischen Union seit 1995 Bearbeiten Aussenpolitik Bearbeiten Design der Euro Banknoten des Osterreichers Robert Kalina EU Beitritt 1995 gleichzeitig mit Finnland und SchwedenNach der Nationalratswahl am 3 Oktober 1999 bildete Wolfgang Schussel OVP die Bundesregierung Schussel I eine schwarz blaue Koalition der burgerlich konservativen OVP mit der rechtspopulistischen FPO Am 4 Februar 2000 reagierten die ubrigen 14 EU Staaten mit sogenannten Sanktionen dem symbolischen Einfrieren diplomatischer Beziehungen Insbesondere die damalige franzosische Regierung Kabinett Jospin und die belgische Regierung erklarten diese Massnahmen als Zeichen gegen den Rechtspopulismus in Europa Sie wurden aufgrund des Weisenberichts wieder aufgehoben da schnell klar war dass Burgerrechte in Osterreich durch die neue Regierung nicht eingeschrankt wurden Der Versuch aus dem Ausland politischen Druck auf Osterreich auszuuben hatte die OVP FPO Regierung eher gestarkt da diese innenpolitisch patriotische Gefuhle ansprechen konnte Am 1 Janner 1999 wurde in Osterreich die neue EU Wahrung Euro als Buchgeld eingefuhrt ab 1 Janner 2002 loste der Euro auch als Zahlungsmittel die Schillingwahrung ab Das Parlament ratifizierte am 11 Mai 2005 die spater am Nein Frankreichs und der Niederlande gescheiterte EU Verfassung Osterreich unterstutzte die Gemeinsame Aussen und Sicherheitspolitik GASP der EU 2008 beteiligte sich Osterreich an EUFOR Tchad RCA einer militarischen EU Mission im Tschad Innenpolitik Bearbeiten Nachdem bei der Nationalratswahl am 3 Oktober 1999 die SPO schwere Verluste hinnehmen musste jedoch starkste Partei blieb und die OVP bei geringeren Verlusten hinsichtlich der Stimmenzahl knapp hinter die FPO zuruckgefallen war scheiterten langwierige Koalitionsgesprache der bisherigen Regierung im Janner 2000 Nach 13 Jahren Grosser Koalition 1987 2000 einigten sich OVP und FPO gegen den Willen von Bundesprasident Thomas Klestil auf eine Koalition unter Bundeskanzler Wolfgang Schussel auf die wegen der FPO Beteiligung grosse Teile der osterreichischen Bevolkerung mit Emporung reagierten und gegen die es zeitweilig regelmassig Donnerstagsdemonstrationen gab Unter dieser Koalition wurde der Liberalisierungs und Sparkurs der SPO OVP Koalition fortgefuhrt Ein innerparteilicher Bruch in der FPO Knittelfelder FPO Versammlung 2002 nach enttauschenden Regionalwahlergebnissen und zunehmender Unzufriedenheit Jorg Haiders mit den eigenen Regierungsmitgliedern fuhrte zum Rucktritt eines Grossteils der FPO Minister und in der Folge zu einer vorgezogenen Neuwahl im November 2002 Bei dieser steigerte die OVP ihren Stimmenanteil von 26 9 auf 42 3 Prozent und wurde erstmals seit 1966 wieder stimmenstarkste Partei wahrend die FPO von 26 9 auf 10 0 Prozent Stimmenanteil abrutschte SPO 36 5 Grune 9 5 Erneut kam es zur Bildung einer schwarz blauen Koalition Im April 2005 traten durch ein erneutes Zerwurfnis innerhalb der FPO die bisherigen Regierungsmitglieder und ein Grossteil der Parlamentarier der FPO aus der Partei aus und einem vom Karntner Landeshauptmann Jorg Haider neu gegrundeten Bundnis Zukunft Osterreich BZO bei Die Regierungsarbeit wurde in einer schwarz orangen Koalition fortgesetzt Nach der Nationalratswahl am 1 Oktober 2006 in der die SPO nach massiven OVP Verlusten eine relative Mehrheit erreichte wurde im Janner 2007 eine Grosse Koalition unter Bundeskanzler Alfred Gusenbauer SPO und Vizekanzler Wilhelm Molterer OVP gebildet Diese Regierung hielt aber nicht zuletzt aufgrund des wechselseitigen Misstrauens nur etwa anderthalb Jahre Aus den Neuwahlen am 28 September 2008 ging die SPO trotz kraftiger Verluste als stimmenstarkste Partei hervor Die OVP verlor massiv FPO und BZO erzielten starke Gewinne die Grunen stagnierten Bundesprasident Heinz Fischer erteilte dem neuen Bundesparteivorsitzenden der SPO Werner Faymann den Regierungsbildungsauftrag Am 23 November 2008 erklarten Werner Faymann und der neue geschaftsfuhrende Bundesparteivorsitzende der OVP Josef Proll dass sie sich auf eine erneute Grosse Koalition mit Werner Faymann als Bundeskanzler geeinigt hatten 21 2011 folgte Michael Spindelegger auf Proll Bei der Nationalratswahl 2013 die Legislaturperiode war 2007 auf funf Jahre verlangert worden konnten die beiden Koalitionsparteien trotz Stimmenverlusten erneut eine knappe absolute Mehrheit erzielen woraufhin die Koalition fortgefuhrt wurde Im August 2014 folgte Reinhold Mitterlehner Michael Spindelegger als Vizekanzler 2015 wurde Osterreich Durchreise und teilweise auch Zielland fur hunderttausende Fluchtlinge vor allem aus Syrien und Migranten die uber die sogenannte Balkanroute nach Mittel und Nordeuropa zu gelangen versuchten Fluchtlingskrise in Europa 2015 2016 Im Mai 2016 trat Faymann nach einem sehr schwachen Ergebnis 11 2 des SPO Kandidaten bei der Bundesprasidentenwahl Rudolf Hundstorfer und nach innerparteilicher Kritik als Parteivorsitzender und Bundeskanzler zuruck In beiden Funktionen folgte ihm der Vorstandsvorsitzende der OBB Christian Kern Die Bundesprasidentenstichwahl gewann zunachst mit knappem Vorsprung der ehemalige Parteivorsitzende der Grunen Alexander Van der Bellen gegen den FPO Kandidaten Norbert Hofer Nach einer Wahlanfechtung der FPO erklarte der Verfassungsgerichtshof am 1 Juli 2016 die Stichwahl wegen gravierender Unregelmassigkeiten und dadurch moglicher Manipulationen bei der Auszahlung der Briefwahlstimmen fur ungultig Der zweite Wahlgang musste daher in ganz Osterreich wiederholt werden Van der Bellen erhielt dabei 53 79 der Stimmen und wurde am 26 Janner 2017 als Bundesprasident angelobt Nach einem Wechsel an der Spitze der OVP im Mai 2017 sprach sich der neue Vorsitzende Sebastian Kurz gegen eine Fortfuhrung der Regierungskoalition mit der SPO aus worauf vorgezogene Neuwahlen fur den 15 Oktober festgelegt wurden bei denen die OVP zur starksten Partei wurde wahrend die Grunen nach 31 Jahren aus dem Nationalrat ausschieden Im weiteren Verlauf wurde eine turkis blaue Regierung unter Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Heinz Christian Strache gebildet und im Dezember desselben Jahres angelobt Die Koalition zerbrach im Mai 2019 im Zuge der sogenannten Ibiza Affare um Strache woraufhin am 29 September 2019 erneut eine vorgezogene Nationalratswahl stattfand bei der die OVP ihre Mehrheit weiter ausbauen konnte wahrend FPO und SPO Verluste hinnehmen mussten Die Grunen konnten hingegen wieder in den Nationalrat einziehen und bildeten am 7 Janner 2020 zusammen mit der OVP die erste Schwarz grune Koalition auf Bundesebene die Bundesregierung Kurz II Die weltweite COVID 19 Pandemie traf 2020 auch Osterreich und liess die Arbeitslosigkeit im April 2020 auf einen Hochststand von 588 000 Menschen ansteigen 22 Die Wirtschaft erlitt grosse Verluste und verzeichnete im Lauf des Jahres den starksten Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg 23 Am 9 Oktober 2021 trat Regierungschef Kurz in Folge der OVP Korruptionsaffare zuruck 24 Sein Nachfolger im Amt wurde am 11 Oktober 2021 zunachst Alexander Schallenberg 25 am 6 Dezember 2021 Karl Nehammer Siehe auch Bearbeiten0000 Die Jahre 1918 bis 1920 sind in verfassungsrechtlicher Hinsicht0000 eine bedeutende Zasur Die konstitutionelle Monarchie0000 Osterreich Ungarn wird zur Republik Osterreich Geschichte des Burgenlandes Geschichte Karntens Geschichte Niederosterreichs Geschichte Oberosterreichs Geschichte Salzburgs Geschichte der Steiermark Geschichte Wiens Geschichte Tirols Geschichte Vorarlbergs Liste der Markgrafen und Herzoge von Osterreich im Mittelalter Liste der Erzherzoge von Osterreich Liste der romisch deutschen HerrscherLiteratur BearbeitenRichard und Maria Bamberger Ernst Bruckmuller Karl Gutkas Hrsg Osterreich Lexikon Verlagsgemeinschaft Osterreich Lexikon Wien 2004 ISBN 3 85498 385 9 Heinrich Benedikt Hrsg Geschichte der Republik Osterreich Oldenbourg Munchen 1954 Peter Berger Kurze Geschichte Osterreichs im 20 Jahrhundert 2 verb Auflage Facultas Universitatsverlag Wien 2008 ISBN 978 3 7089 0354 5 Wilhelm Brauneder Lothar Hobelt Hrsg Sacrum Imperium Das Reich und Osterreich 996 1806 Amalthea Wien 1996 ISBN 3 85002 390 7 Ernst Bruckmuller Sozialgeschichte Osterreichs 2 Auflage Verlag fur Geschichte und Politik Wien 2001 ISBN 3 7028 0361 0 Ernst Bruckmuller Osterreichische Geschichte Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Bohlau Wien 2019 ISBN 978 3 205 20871 6 Herwig Friesinger Georg Scheibelreiter Alois Stuppner Erik Szameit Osterreich In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 21 Walter de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017272 0 S 615 634 Pieter M Judson Habsburg Geschichte eines Imperiums C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70653 0 Stefan Karner Lorenz Mikoletzky Hrsg Osterreich 90 Jahre Republik Beitragsband der Ausstellung im Parlament Innsbruck 2008 ISBN 978 3 7065 4664 5 Walter Kleindel Hrsg Die Chronik Osterreichs 4 erganzte und aktualisierte Auflage Bertelsmann Lexikon Institut 1999 Helmut Konrad Wolfgang Maderthaner Hrsg Das Werden der Ersten Republik der Rest ist Osterreich Wien 2008 ISBN 978 3 9502631 0 7 Manfred Scheuch Osterreich im 20 Jahrhundert Von der Monarchie zur Zweiten Republik Verlag Christian Brandstatter Wien 2000 ISBN 3 85498 029 9 Gerald Stieg Sein oder Schein Die Osterreich Idee von Maria Theresia bis zum Anschluss Bohlau Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 205 20289 9 Stephan Vajda Felix Austria Eine Geschichte Osterreichs Ueberreuter Wien u a 1980 Karl Vocelka Geschichte Osterreichs Kultur Gesellschaft Politik Verlag Styria Graz Wien Koln 2002 ISBN 3 453 21622 9 Thomas Winkelbauer Hrsg Geschichte Osterreichs 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Reclam Stuttgart 2018 ISBN 978 3 15 011088 1 Herwig Wolfram Hrsg Osterreichische Geschichte Wien 1994 ff Bis 15 v Chr Otto H Urban Der lange Weg zur Geschichte Die Urgeschichte Osterreichs Wien 2000 15 v Chr 378 n Chr Verena Gassner Sonja Jilek Sabine Ladstatter Am Rande des Reiches Die Romer in Osterreich Wien 2002 378 907 Herwig Wolfram Grenzen und Raume Geschichte Osterreichs vor seiner Entstehung Wien 1995 907 1156 Karl Brunner Herzogtumer und Marken Vom Ungarnsturm bis ins 12 Jahrhundert Wien 1994 1122 1278 Heinz Dopsch Karl Brunner Maximilian Weltin Die Lander und das Reich Der Ostalpenraum im Mittelalter Wien 1999 1278 1411 Alois Niederstatter Die Herrschaft Osterreich Furst und Land im Spatmittelalter Wien 2001 1400 1522 Alois Niederstatter Das Jahrhundert der Mitte An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit Wien 1996 1522 1699 Thomas Winkelbauer Standefreiheit und Furstenmacht Lander und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter 2 Teilbande Wien 2003 1699 1815 Karl Vocelka Glanz und Untergang der hofischen Welt Reprasentation Reform und Reaktion im habsburgischen Vielvolkerstaat Wien 2001 1804 1914 Helmut Rumpler Eine Chance fur Mitteleuropa Burgerliche Emanzipation und Staatsverfall in der Habsburgermonarchie Wien 1997 1890 1990 Ernst Hanisch Der lange Schatten des Staates Osterreichische Gesellschaftsgeschichte im 20 Jahrhundert Wien 1994 Roman Sandgruber Okonomie und Politik Osterreichische Wirtschaftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart Wien 1995 Rudolf Leeb Maximilian Liebmann Georg Scheibelreiter Peter Tropper Geschichte des Christentums in Osterreich Von der Spatantike bis zur Gegenwart Wien 2003 Eveline Brugger Martha Keil Albert Lichtblau Christoph Lind Barbara Staudinger Geschichte der Juden in Osterreich Wien 2006 Erich Zollner Geschichte Osterreichs Von den Anfangen bis zur Gegenwart 7 Auflage Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1984 ISBN 3 7028 0222 3 Weblinks Bearbeiten Commons Geschichte Osterreichs Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gustav Spann Fahne Staatswappen und Bundeshymne der Republik Osterreich PDF 4 7 MB Multimediale Osterreich Chronik 1900 2000 Osterreichische Mediathek Die Ostarrichi Urkunde Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv alterer Originalurkunden der Philipps Universitat Marburg Ernst Hanisch Osterreich Die Dominanz des Staates Zeitgeschichte im Drehkreuz von Politik und Wissenschaft Version 1 0 in Docupedia Zeitgeschichte 22 Marz 2011Einzelnachweise Bearbeiten Jan A van Houtte Hrsg Europaische Wirtschafts und Sozialgeschichte im Mittelalter Handbuch der europaischen Wirtschafts und Sozialgeschichte Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1980 ISBN 3 12 904740 9 S 617 ff W Fritze Zur Bedeutung der Awaren fur die Slawische Ausdehnungsbewegung im fruhen Mittelalter Marburg 1980 S 536 ff W H Fritze Untersuchungen zur Fruhslawischen und Fruhfrankischen Geschichte bis ins 7 Jahrhundert Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Band 581 Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 631 46669 2 S Herwig Wolfram Der Raum der Gussinger Herrschaft in der Karolingerzeit In Die Gussinger Ergebnisse der Symposien im Rahmen der Schlaininger Gesprache 1986 1987 Hrsg Burgenlandisches Landesmuseum Eisenstadt Eisenstadt 1989 S Johannes Giessauf Herzog Friedrich II von 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Republik Studien Verlag Innsbruck 2005 ISBN 3 7065 4160 2 S 53 Emmerich Talos Walter Manoschek Politische Struktur des Austrofaschismus 1934 1938 In Emmerich Talos Wolfgang Neugebauer Austrofaschismus Beitrage uber Politik Okonomie und Kultur 1934 1938 Verlag fur Gesellschaftskritik Wien 1984 ISBN 3 900351 30 9 S 95 Norbert Schausberger Der Griff nach Osterreich Der Anschluss Jugend und Volk Wien Munchen 1978 ISBN 3 7141 6532 0 S 293 Hans Safrian Beschleunigung der Beraubung und Vertreibung Zur Bedeutung des Wiener Modells fur die antijudische Politik des Dritten Reiches im Jahr 1938 In Jurgen Lillteicher Constantin Goschler Hrsg Arisierung und Restitution Die Ruckerstattung judischen Eigentums in Deutschland und Osterreich nach 1945 und 1989 Wallstein Gottingen 2002 ISBN 3 89244 495 1 S 61 89 hier S 66 f NZZ SPO und OVP einigen sich auf grosse Koalition in Osterreich Werner Faymann wird neuer Bundeskanzler 23 November 2008 Ende Juni 139 300 Arbeitslose mehr als im Vorjahr in orf at Artikel vom 1 Juli 2020 abgerufen am 28 September 2020 Grosster Wirtschaftseinbruch seit Zweitem Weltkrieg Artikel vom 28 September 2020 auf der Webseite orf at Abgerufen am 28 September 2020 Stephan Lowenstein Wien Inseratenaffare in Osterreich Sebastian Kurz tritt als Bundeskanzler zuruck In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 11 Oktober 2021 tagesschau de Schallenberg als neuer Kanzler Osterreichs vereidigt Abgerufen am 11 Oktober 2021 Geschichte neuzeitlicher Staaten in Europa Geschichte Europas45 europaische Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kasachstan Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vereinigtes 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