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Arnulf I genannt der Bose 14 Juli 937 in Regensburg war seit 907 Herzog von Bayern Er stammte aus dem Geschlecht der Luitpoldinger Arnulf war Sohn des Markgrafen Luitpold und der Kunigunde Schwester von Berchthold II Pfalzgraf von Schwaben Gedenktafel fur das Grab von Arnulf I in St Emmeram Regensburg Das Herzogtum Bayern im 10 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Arnulf Herzog der Bayern 2 Reichspolitik 3 Nachkommen 4 Literatur 5 AnmerkungenArnulf Herzog der Bayern BearbeitenHerzog Arnulf konnte auf den Grundlagen der Macht in Bayern die sein Vater Luitpold gelegt hatte aufbauen und nahm bald darauf den Herzogstitel an Dabei konnte er auf die Unterstutzung des bayerischen Hochadels setzen In den grossen Jahrbuchern von Salzburg wurde dazu folgendes festgehalten Die Bayern huldigen freiwillig dem Herzog Arnulf und trugen ihm auf zu herrschen im Reiche 1 Wichtigste Aufgabe Arnulfs war es die wiederholten Raubzuge der Magyaren weit nach Bayern hinein zu unterbinden Eine schwache hilflose Reichsgewalt bot keinen Schutz gegen die ungarischen Reiterhorden In der Schlacht von Pressburg 907 wurde der bayerische Heerbann vernichtend geschlagen danach musste Herzog Arnulf das baierische Heer reorganisieren Um die dafur notigen Mittel zu gewinnen zog er das Kirchengut ein und verlieh es an seine Lehnsvasallen Dafur bekam er spater den Beinamen der Bose In den Schlachten von 909 an der Rott 910 bei Neuching und 913 am Inn gelang es ihm die Ungarn zuruckzudrangen Herzog Arnulf wollte den Krieg gegen die Ungarn aber nicht fortsetzen sondern suchte einen Ausgleich mit ihnen und erhielt 913 von ihnen die vertragliche Zusicherung in Bayern nicht mehr einzufallen Reichspolitik BearbeitenArnulf erneuerte das baierische Stammesherzogtum Auf Reichsebene verfolgte Arnulf eine Politik der Eigenstandigkeit Bayerns in inneren Angelegenheiten und nach aussen gegenuber den deutschen Konigen Konrad I und Heinrich I Eigene Ambitionen auf die ostfrankische Konigskrone scheint er zumindest nicht aktiv gefordert zu haben 2 Er beteiligte sich zwar an der Wahl Konrads zum Konig ein Eingreifen Arnulfs zugunsten der mit ihm verwandten Herzoge von Schwaben gegen Konrad fuhrte aber zu einem langeren Konflikt in dessen Verlauf Arnulf zeitweise zu den Ungarn floh Wie bereits Tassilo musste sich auch Herzog Arnulf eines zunehmenden Reichszentralismus erwehren Im sogenannten Fragmentum de Arnulfo duce Bavariae einer um 919 20 entstandenen Preisschrift auf den Bayernherzog heisst es dazu Da fiel also dieser sachsische Heinerich feindlich in das Konigreich sic Bayern ein wo man keinen seiner Vorfahren gesehen hat der auch nur einen Fussbreit Bodens besessen hatte und so glaube ich dass Gott selbst es gefugt hat dass er von den Einwohnern einer einzigen Stadt geschlagen worden und mit vielen Verlusten besiegt hat abziehen mussen 3 Nach Konrads Tod kehrte Arnulf 918 mit ungarischer Hilfe in die bayerische Residenzstadt Regensburg zuruck Dort liess er Teile der noch vorhandenen Mauern des romischen Legionslagers Castra Regina abbrechen und den geschutzten Bereich der Stadt durch den Bau einer neuen Stadtbefestigung erweitern Die neue Stadtmauer mit drei Torturmen umschloss neu entstandene Siedlungsgebiete im Westen und Norden und auch das Kloster Sankt Emmeram 4 Der Mauerbau war ein Beitrag zum Aufbau einer von der Zentralmacht weitgehend unabhangigen konigsgleichen Stellung In der Forschung ist bisher nicht geklart ob Arnulf sich nach dem Tod Konrads zum Gegenkonig ausrufen liess Annales Iuvavenses Maximi zum Jahr 920 Baiuarii sponte se reddiderunt Arnolfo duci et regnare ei fecerunt in regno teutonicorum oder ein baierisches Sonderkonigtum anstrebte Im Vertrag von Regensburg 921 erkannte Arnulf jedoch nach Kampfen mit Heinrich dessen Oberhoheit an Heinrich billigte im Gegenzug Arnulfs eigenstandige Herrschaft zu der die Ernennung von Bischofen zum Beispiel Starchand in Eichstatt Einberufung von Synoden und Ausubung eigentlicher Regalien Munzpragung Zolle gehorten Aussenpolitisch unterwarf er Bohmen und versuchte in einem allerdings gescheiterten Italienzug 933 934 die Langobardenkrone fur seinen Sohn Eberhard zu erlangen nachdem der langobardische Hochadel ihm diese angeboten hatte Arnulf wurde im Kloster St Emmeram in Regensburg beigesetzt Nach dem Handbuch der bayerischen Geschichte von 2017 ist das Grab unbekannt Eine Gedenktafel fur ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg Nachkommen BearbeitenArnulf war verheiratet 910 mit Judith von Friaul Tochter des Grafen Eberhard im Sulichgau aus dem Geschlecht der Unruochinger und der Gisela von Verona Seine Nachkommen waren Eberhard um 912 um 940 937 938 Herzog von Bayern Arnulf II um 913 22 Juli 954 Pfalzgraf von Bayern Hermann 954 Heinrich Ludwig um 930 nach 974 Judith 925 29 Juni bald nach 985 Heinrich I Bruder von Otto dem Grossen Berthold I von Schweinfurt um 941 16 Januar 980 Adelheid 5 Literatur BearbeitenRoman Deutinger Konigswahl und Herzogserhebung Arnulfs von Bayern Das Zeugnis der alteren Salzburger Annalen zum Jahr 920 In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 58 2002 S 17 68 Digitalisat Ludwig Holzfurtner Gloriosus dux Studien zu Herzog Arnulf von Bayern 907 937 Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte Beiheft 25 Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 10666 8 Kurt Reindel Herzog Arnulf und das Regnum Bavariae In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 17 1953 54 S 187ff Alois Schmid Das Bild des Bayernherzogs Arnulf 907 937 in der deutschen Geschichtsschreibung von seinen Zeitgenossen bis zu Wilhelm von Giesebrecht Regensburger historische Forschungen Bd 5 Lassleben Kallmunz 1976 ISBN 3 7847 4005 7 Zugleich Regensburg Universitat Dissertation 1974 Alois Schmid Herausgeber Handbuch der bayerischen Geschichte Band I 1 Das Alte Bayern Von der Vorgeschichte bis zum Hochmittelalter Verlag C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 68325 1 Friedrich Wilhelm Bautz Arnulf der Bose In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 246 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Kurt Reindel Arnulf der Bose In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 396 f Digitalisat Sigmund Ritter von Riezler Arnulf Herzog von Bayern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 605 607 Konrad Schottmuller Die Entstehung des Stammesherzogthums Baiern am Ausgang der Karolingischen Periode Berlin 1868 Anmerkungen Bearbeiten Hubensteiner Bayerische Geschichte Rosenheimer Verlagshaus 17 Auflage 2009 S 72 73 Frieder Leipold Herzog Arnulf als Karolinger Uberlegungen zur dynastischen Legitimation des jungeren Stammesherzogtums in Bayern In Academia Abgerufen am 11 Juli 2023 Hubensteiner Bayerische Geschichte Rosenheimer Verlagshaus 17 Auflage 2009 S 73 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 533 ff Konrad Schottmuller Die Entstehung des Stammesherzogthums Baiern am Ausgang der Karolingischen Periode Berlin 1868 VorgangerAmtNachfolgerLudwig das KindHerzog von Bayern 907 937EberhardNormdaten Person GND 118504363 lobid OGND AKS LCCN nb2005002235 VIAF 13098216 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arnulf I ALTERNATIVNAMEN Arnulf der BoseKURZBESCHREIBUNG Herzog von BayernGEBURTSDATUM 9 JahrhundertSTERBEDATUM 14 Juli 937STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arnulf I Bayern amp oldid 235653933