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Castra Regina war ein romisches Legionslager Errichtet wurde es fur die dritte italische Legion im Jahr 175 als Hauptquartier wo die obere Donau in ihrem Verlauf den nordlichsten Punkt erreicht Castra Regina bestand aus dem Legionslager aus der zugehorigen Zivilstadt einem grossen Friedhof und aus einigen Heiligtumern und Tempelanlagen Die sichtbaren romischen Baureste des Lagers sowie die mit dem Legionslager zusammenhangenden Bodendenkmaler in Regensburg sind seit 2021 Bestandteil des zum UNESCO Weltkulturerbe erhobenen Donaulimes Lageplan Legionslager Castra ReginaMauern um Castra ReginaBau der Porta Praetoria Modell im Deutschen Historischen Museum Berlin Fotorealistische Nachbildung der Mannschaftsbaracken 2 JahrhundertRomisches Komposit Kapitell 3 Jahrhundert Ausgrabung DonaumarktNach dem Abzug der Romer wurde das ehemalige Legionslager zum Hauptsitz der bajuwarischen Herzoge aus dem Geschlecht der Agilolfinger Unter Herzog Arnulf I entwickelte sich das ehemalige Legionslager ab 900 mit den zugehorigen zivilen Ansiedlungen zu einer erweiterten und durch neue Stadtbefestigungsanlagen geschutzten fruhmittelalterlichen Stadt die zur Keimzelle der Stadt Regensburg wurde Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Vorlaufer 3 Legionslager 3 1 Baukonzept und Bauplatz 3 2 Wasserversorgung 3 3 Mauern Turme und Tore 3 3 1 Mauern 3 3 2 Turme 3 3 3 Tore 3 3 4 Erhaltene Mauerreste 3 4 Lagerinneres 4 Kampfe um das Lager 5 Zivilstadt 6 Friedhofe 7 Heiligtumer 8 Grossprufening 9 Christentum und Weiterleben 10 Befunde Terra Sigillata 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 Anmerkungen 15 EinzelnachweiseName BearbeitenFur das Lager sind zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Namen uberliefert Zunachst wurde es vermutlich einfach einem romischen Meilenstein zufolge legio genannt 1 Im Itinerarium Antonini 3 Jahrhundert sowie in der Tabula Peutingeriana Mitte des 4 Jahrhunderts wird es als Regino bzw Reginum bezeichnet 1 Der Name Castra Regina findet sich erstmals um 400 in der Notitia Dignitatum 1 Der Name leitet sich ab vom Fluss Regen der etwa 1 Kilometer nordostlich entfernt vom Legionslager in die Donau mundet Regana ist eine keltische Benennung fur Gewasser oder Flusslaufe 2 Die Romer haben die keltische Bezeichnung leicht abgewandelt ubernommen und nannten den Fluss Reganum und Reganus Der vor und nachromische Name Radaspona findet sich erstmals bei Arbeo von Freising um 770 1 Vorlaufer Bearbeiten nbsp Grundungsinschrift von Castra ReginaGegen Ende des 1 Jahrhunderts entstand ca 2 km sudlich der Donau auf einer Erhohung im heutigen Regensburger Ortsteil Kumpfmuhl heute Standort der Wolfgangskirche als romisches Militarlager das Kastell Kumpfmuhl Vom Kastell aus konnten die dort stationierten Hilfstruppen die gesamte Donauniederung im Westen und Suden uberblicken Obwohl dem Kastell keine grosse militarische Bedeutung zukam entwickelte sich in direkter Nachbarschaft des Militarlagers eine langgestreckte Zivilsiedlung die die wichtige Sud Nord Strasse begleitete die von Augsburg kommend nach Norden den Hugel hinab uber den heutigen Bismarckplatz zum Ufer der Donau fuhrte 3 Dort wo spater die Kirche St Oswald entstand ist ein ehemaliger Donauubergang zu vermuten und dort in der Ebene an der Donau war schon in den Jahrzehnten vor Grundung des Legionslagers Castra Regina noch eine weitere zivile Ansiedlung mit beachtlichen Ausmassen entstanden Sie dehnte sich nicht nur nach Westen hin aus sondern auch nach Osten bis hin zum heutigen Haidplatz Das Kastell Kumpfmuhl und beide Zivilsiedlungen wurden beim Einfall plundernder Markomannen um 170 zerstort Nachdem Kaiser Marc Aurel die militarische Lage an der Donau stabilisiert hatte entschloss er sich angesichts der veranderten Bedrohungslage die bislang nur durch Auxiliartruppen kontrollierte Nordgrenze der Provinz Raetia fortan durch die Stationierung einer vollstandigen Legion zu sichern und fur diese das Legionslager Castra Regina zu erbauen Nach Abschluss der Bauarbeiten ergab es sich dass das Areal des heutigen Haidplatzes westlich vor der Westmauer des neu entstandenen Legionslagers lag In der Folge entwickelte sich dort erneut eine ausgedehnte Zivilsiedlung 4 Legionslager BearbeitenBaukonzept und Bauplatz Bearbeiten Das Legionslager wurde ab 175 in Steinbauweise sudlich nahe der Donau errichtet weil die Donau wahrend der Bauzeit als Transportweg fur das Baumaterial benotigt wurde Der gewahlte Standort machte es moglich dass den Germanen am gegenuberliegenden Ufer mit der steinernen Monumentalitat des geplanten Lagerbaus die Macht des romischen Reiches direkt vor Augen gefuhrt werden konnte Im ausgedehnten sudlichen Hinterland des geplanten Lagers hatte man eine Kornkammer vor der Haustur denn dort gab es grosse Moglichkeiten zum Anbau von Getreide fur die Versorgung der im Lager stationierten ca 6000 Legionare Fur das geplante ummauerte rechteckige Legionslager mit einer Seitenlange von 540 m und einer Breite von 450 m wurde als Standort ein Gelande gewahlt das im Westen beginnend bei der heutigen Bachgasse und Wahlenstrasse westlich vom Neupfarrplatz bis hin zur Ostseite des Dachauplatzes im Osten reichte Die Platzwahl erfolgte obwohl das Baugebiet von dem wasserreichen Vitusbach durchflossen wurde und wellig sumpfig und mit Tumpeln durchsetzt war Eine schnelle Trockenlegung des Baugelandes war nicht zu erwarten und war im ostlichen Vorfeld des geplanten Lagers auch gar nicht erwunscht Dort behinderte das vorhandene Sumpfgebiet angreifende Feinde wurde deshalb belassen und zunachst sogar durch das dorthin geleitete Restwasser des Vitusbaches vernasst gehalten siehe auch Wasserversorgung Um fur den Bau des Lagers einen stabilen Baugrund zu schaffen musste deshalb das Baugebiet mit einer gut 1 m hohen Kiesschicht aufgeschuttet werden 5 Anm 1 Bei der Planung des Ost West Strassenverlaufs der Via Principalis innerhalb des Lagers orientierte man sich am noch vorhandenen von den Germanen nicht zerstorten Strassennetz westlich ausserhalb des geplanten Lagers Die innerhalb des Lagers geplante Via Principalis sollte westlich ausserhalb des Lagers im rechten Winkel auf die Sud Nord Hauptstrasse treffen die von Augsburg uber Kumpfmuhl kommend zum Ufer der Donau fuhrte Daraus lasst sich schliessen dass auch geplant war dort die von den Germanen zerstorte Zivilsiedlung wieder zu errichten 6 Wasserversorgung Bearbeiten Der Bach der den Bauplatz des Lagers vernasste war der Vitusbach der noch heute unterirdisch verrohrt im westlichen Standortbereich des ehemaligen Legionslagers verlauft Im Verlauf des Lagerbaus entschlossen sich die Baumeister den vom gut 500 m sudostlich entfernt liegenden Dorf Kumpfmuhl heranfliessenden Vitusbach fur die Versorgung des Legionslagers mit Brauchwasser zu nutzen Der Vitusbach verlief aber zwischen Kumpfmuhl und dem Baugebiet in einer ca 50 m breiten und 2 m tiefen West Ost Bodensenke in der heute die Bahngleise verlaufen Der wasserreiche Bach trat haufig uber seine Ufer und vernasste nicht nur das als Standort des Legionslagers erwahlte Areal sondern auch die ostlich und westlich an das geplante Lager angrenzenden Gebiete Wahrend man die Vernassung vor der Ostmauer des Lagers zur Abwehr von Feinden bestehen liess und durch Manipulationen am Verlauf des Vitusbachs forderte mussten die Vernassungen im Westen auf Dauer vermindert werden damit sich westlich der Westmauer des Lagers zukunftig Zivilsiedlungen entwickeln konnten Durch folgende Wasserbaumassnahmen konnten die Planungen verwirklicht werden Um mit dem Vitusbach eine gute Brauchwasserversorgung fur das Legionslager zu ermoglichen musste ein grosser Teil seines Wassers mit Hilfe eines Dammes der in Kumpfmuhl erhoht begann uber die Ost West Bodensenke geleitet werden um dann an der Sudwestecke des Legionslagers heute St Peters Weg sudliches Ende der Oberen Bachgasse An der Hulling in das Legionslager hineinfliessen zu konnen Den romischen Baumeistern als versierten Konstrukteuren von Wasserleitungen gelangen die erforderlichen Dammbaumassnahmen fur die Brauchwasserleitung Mit den Baumassnahmen wurde nicht nur die wichtige Brauchwasserversorgung des Lagers gesichert sondern auch dem Vitusbach dauerhaft ein Grossteil seines Wassers entzogen das dann nach Gebrauch im Legionslager verschmutzt uber zwei Abflussrohre direkt in die Donau geleitet wurde Dadurch ergab sich auf Dauer eine langsame Trockenlegung der sumpfigen Gebiete westlich des Lagers 7 Anm 2 Mauern Turme und Tore Bearbeiten Mauern Bearbeiten Durch das im Historischen Museum der Stadt Regensburg ausgestellte Fragment einer Bauinschrift 8 ist bekannt dass die Umwehrung des Lagers mit Mauer Turmen und Toren im Jahr 179 weitgehend fertiggestellt war und das Lager bezogen wurde Wahrend der Bauzeit kam es in Raetien zu keinen kriegerischen Auseinandersetzungen Das Lagerareal wurde im ublichen Rechteckschema mit abgerundeten Ecken erbaut und umfasste ca 540 450 Meter was 360 zu 300 romischen passus Doppelschritten entspricht Damit bedeckte das Lager insgesamt eine Flache von ca 24 5 Hektar Der absehbare Bauaufwand war enorm hoch und der Steinbedarf wurde abgeschatzt auf 30 000 Kubikmeter Quadersteine allein fur das aufgehende Mauerwerk d h fur das oberhalb der Fundamente sichtbare Quadermauerwerk Die auf diesen Grundlagen beruhenden fruheren ersten Berechnungen der Bauzeit des Legionslagers mit Quadern ergaben eine hohe Bauzeit von 30 Jahren was aber aus historischen Grunden fur unmoglich gehalten wurde Deshalb kam man zunachst zur Auffassung dass die Mauern des Lagers nicht aus Quadern sondern mit weniger Zeitaufwand aus Bruchsteinen gemauert wurden Diese Auffassung erwies sich aber als unhaltbar beim stilistischen Vergleich mit der aus Quadern erbauten auf 190 zu datierenden Porta Nigra Auch weitere archaologische Grabungsbefunde sprachen gegen die Verwendung von Bruchsteinen Die nicht kompatiblen Ergebnisse von berechneter Bauzeit und vorgefundener Bausituation mit Quadern beruhen darauf dass die Berechnung der Bauzeit schon im Ansatz falsch war weil sie darauf beruhte dass nur der nah benachbarte Steinbruch Kapfelberg bei Kelheim mit seinem Kalk und Grunsandstein genutzt wurde Tatsachlich wurde aber die Anzahl der den Romern zur Verfugung stehenden Steinbruche unterschatzt Die romische Legion in Regensburg konnte entlang der Donau von Eining bis Prufening eine Vielzahl von Steinbruchen mit geeigneten Kalksteinen darunter auch den Kelheimer Kalkstein ausgebeutet haben Hinzu kommt dass es nahezu unmoglich ist folgende Parameter zu bestimmen die Ergiebigkeit der Steinbruche die Arbeitsleistungen bei der Ausbeutung der Steinbruche zur Gewinnung der Rohblocke den Transport und die Bearbeitung der Rohblocke an Ort und Stelle den Transport der bis zu 10 Tonnen schweren Rohquader zunachst auf Karren dann in Schiffen auf der Donau bis zum Anlegeplatz bei der Baustelle Legionslager am nordlichen Ende der heutigen Strasse Weissgerbergraben Dort hat man bei der Erbauung des Eisernen Steges einige Steinquader am Grund der Donau gefunden 9 die Ausformung der Rohquader zur endgultigen Form nbsp Sudostliche Eckrundung der romischen Befestigungsmauer des Legionslagers Vorgelagert mittelalterliche ZwingermauerEndgultig bestatigt wurde die lange fur unmoglich gehaltene Verwendung von Quadersteinen schon fur die alteste Mauer des Lagers durch die Ergebnisse von Grabungen an der sudostlichen Eckrundung des Legionslagers die nach dem Zweiten Weltkrieg bei Neubaumassnahmen nordlich vom Hauptbahnhof am Ernst Reuter Platz zufallig entdeckt worden war Die aufgefundenen Mauerreste sollten damals zunachst uberbaut werden was aber durch den Einsatz der Offentlichkeit verhindert werden konnte Das wichtigste Ergebnis der dann folgenden Grabungen war die Erkenntnis dass schon die alteste Mauer des Legionslagers aus Quadern errichtet worden war Die Quadermauer zeigte aber auch erhebliche Zerstorungen und hatte durch die Romer spater Umbauten und zahlreiche sehr nachlassige Reparaturen erfahren wie beispielsweise nach dem Alamanneneinfall um 280 10 Turme Bearbeiten Wie gegen Ende der Prinzipatsepoche zu erwarten war wurden bei der Anlage des Lagers neben militarisch erforderlichen defensiven Vorkehrungen auch zivile Bedurfnisse der Legionare berucksichtigt Demnach handelte es sich bei dem Legionslager nicht um eine Festung sondern um eine befestigte moglichst gut zu verteidigende und schwer zu erobernde Kaserne Vor der mit Zinnen ungefahr 8 m bis 10 m hohen Mauer wurde ein Spitzgraben angelegt der sechs bis sieben Meter breit und ca zweieinhalb bis drei Meter tief war Mit dem Erdaushub dem sogenannten Agger wurde die Mauer hinterfullt und mit Rasenpolstern befestigt Neben den 8 Torturmen der vier Toranlagen gab es 4 quadratische Eckturme der rechteckigen Wehrmauer die aus der Mauer herausragten und eine Seitenlange von 8 m hatten Ausserdem gab es 18 quadratische Mauerturme mit gleichen Abmessungen die aber an die Innenwand der Mauern angebaut waren Die insgesamt 30 Mauerturme waren mit einer Hohe von 11 m weithin sichtbar und beeindruckten noch lange nach dem Abzug der Romer viele Besucher 11 nbsp porta praetoria Reste des Nordtores erhalten in der weiss gekalkten Mauer des heutigen BischofshofsTore Bearbeiten Das Legionslager hatte wie im 1 2 Jahrhundert ublich vier Tore jeweils mit davor liegenden Grabenbrucken Das Nordtor an der Donau die Porta Praetoria die 1650 total verbaut und erst 1885 wiederentdeckt wurde ist teilweise erhalten und in der Strasse Unter den Schwibbogen zu besichtigen 12 Das Westliche Tor die Porta Sinistra wurde nach 920 zusammen mit der Westmauer des Legionslagers abgebrochen Das geschah im Verlauf der ersten Stadterweiterung nach Westen Suden und Norden die mit dem Bau der Arnulfinischen Stadtmauer abgeschlossen wurde Anm 3 siehe auch Reste der Mauer des Legionslagers Das sudliche Tor die Porta decumana am sudlichen Ende der heutigen Frohliche Turken Strasse wurde im Laufe des Mittelalters zum sogenannten St Paul Burgtor verandert und umbenannt Dieses Tor verschwand endgultig nach 1320 als an diesem Standort die Arnulfinische Stadtmauer zur mittelalterlichen Stadtmauer mit Zwinger Zwingermauer und Graben ausgebaut wurde Der Ausbau machte eine vollig neue mittelalterliche Toranlage erforderlich Dieses Tor wurde zunachst Weih St Peters Tor spater nur noch Peterstor genannt und war im Mittelalter der Hauptzugang zur Stadt Das Tor wurde 1809 im Verlauf der Schlacht bei Regensburg vollig zerstort und abgebrochen Das ostliche Tor die Porta Principalis Dextra behielt zwar die Funktion als Stadttor wurde aber im Laufe des Mittelalters zum sogenannten Schwarzen Burgtor verandert Auch dieses Tor wurde 1809 bei der Beschiessung der sudostlichen Stadtteile Regensburgs durch napoleonische Truppen in der Schlacht bei Regensburg stark beschadigt und 1812 abgebrochen nbsp Tafel zur Erinnerung an den Retter der Romermauer nbsp Reste der ostlichen Mauer des LegionslagersErhaltene Mauerreste Bearbeiten Erhalten und im Verlauf eines ausgeschilderten Weges zu erkennen sind Mauerreste der Umfassungsmauern des Lagers die an unterschiedlichen Orten in der Altstadt bei Bau oder Abbrucharbeiten nach Ende des Zweiten Weltkrieges entdeckt und dann erhalten wurden Die Erhaltung ist Zufallen zu verdanken denn ein Bayerisches Denkmalschutzgesetz gab es erst nach 1973 Es gab auch den Einsatz von engagierten Privatpersonen wie z B des aus Munster stammenden Motorsportlers und Versicherungskaufmanns Horst Bergschneider der sich nach 1955 in offentlich wirksamen Aktionen fur Wertschatzung und Erhalt sichtbarer Reste der Romermauer eingesetzt hat 13 siehe auch Erhaltene Reste von Stadtbefestigungsanlagen nbsp Rundung der nordostlichen Ecke der Mauer des Legionslagers am St Georgen PlatzDer ausgeschilderte Weg fuhrt von der erhaltenen Sudostecke der Lagermauer nahe dem Ernst Reuter Platz nordlich vor dem Hauptbahnhof nach Norden zur Rundung der Nordostecke des Lagers am St Georgen Platz Auf dem Weg passiert man einen mit 60 m ungewohnlich langen Abschnitt der Mauer der sich unterhalb des Strassenniveaus am Dachauplatz in einem 10 m breiten Raum komplett erhalten hat Raum und Mauer wurden 1972 vollstandig ausgegraben und sind heute dort zuganglich Dieser Raum hat sich deshalb mit dem grossen Mauerabschnitt erhalten weil dort zur Romerzeit eine Schmiede fabrica untergebracht war Aus Grunden der Sicherheit Funkenflug und wegen Belastigung der Bewohner durch Rauch und Larm wurde ein solcher Betrieb moglichst dicht an die Innenseite der ostlichen Lagermauer angebaut Dort war der durch Holzpfosten dreischiffig aufgegeteilte Raum von einem Erdwall umschlossen der die Lagermauer von innen stutzte Zusatzlich bekam der Raum auch im Westen eine 1 31 m breite gemauerte Ruckfront die spater noch verstarkt wurde nachdem die Halle zu einem Firstbau mit Ziegeldach umgebaut worden war Beim Einfall der Alamannen am Ende des 3 Jahrhunderts brannte das Gebaude ab und die Westwand sturzte ein Am Ende dieses Mauerabschnitts war der Standort des ehemaligen Osttores des Legionslagers der Porta Principalis Dextra Dieses Tor erhob sich uber der Einmundung der heutigen Drei Kronen Gasse in den Dachauplatz gegenuber der um 1270 errichteten Minoritenkirche Das Osttor des Romerlagers wurde im Mittelalter im Zuge des Baus der Arnulfinischen Mauer zum sogenannten Schwarzen Burgtor umgebaut Dieses Tor wurde 1809 im Verlauf der Schlacht bei Regensburg durch napoleonische Truppen beschossen schwer beschadigt und 1812 abgerissen Der Standort des ehemaligen Osttores ist deshalb interessant weil man dort 1873 bei Ausschachtungsarbeiten fur den Neubau der Karmelitenbrauerei die zum bereits bestehenden Hotel Karmeliten gehorte auf die Fundamente des Osttores stiess Dort fand man romische Quader und auch das 3 m lange und 3 t schwere Bruchstuck der beruhmt gewordenen Bauinschrift des romischen Legionslagers Das Bruchstuck war insgesamt uber 8 m lang und wird heute im Historischen Museum aufbewahrt und gezeigt 14 Anm 4 15 Die Erhaltung des Fundes erwies sich als schwierig weil der Grundstuckseigentumer und Bauherr auf seinem Recht bestand die aufgefundenen romischen Quader als Haustein und Baumaterial zu nutzen Er verlangte Entschadigungszahlungen und deshalb konnten durch Spenden nur einige der Quader gerettet werden Das unmittelbar anschliessende Gelande konnte dann nicht mehr geschutzt werden Die im Jahr 2012 erneut moglich gewordenen Grabungen zeigten dass damals von insgesamt 2000 m Baugrube nur 245 m unversehrt geblieben waren In diesem Bereich wurde das romische Bronzepferdchen entdeckt 16 Lagerinneres Bearbeiten Die Innenbebauung von Castra Regina konnte nicht so umfassend aufgeklart werden wie die ausseren Verteidigungsanlagen weil nach dem Abzug der Romer die verlassenen Gebaude von den Nachbewohnern als Steinbruche fur die nachfolgende mittelalterliche Bebauung genutzt wurden Heute ergeben allein die Trummer dieser mittelalterlichen Bebauung eine Schuttschicht von 3 5 m und dichte neuere Bebauungen lassen keine grossflachigen Grabungsuntersuchungen zu Allein auf dem Areal des im 12 Jahrhundert erbauten Niedermunsterstifts bot sich 1964 1968 die Gelegenheit zu einer grossflachigen Grabung im Nordostbereich des ehemaligen Legionslagers als unter der Niedermunsterkirche eine Fussbodenheizung eingebaut werden sollte Die Grabung auf 5 m Machtigkeit ergab viele Erkenntnisse uber Bau Beschaffenheit und Nutzung der zunachst aus Holz und spater aus Bruchsteinen errichteten Baracken der Mannschaftsunterkunfte Auch Erkenntnisse uber die Nutzung des Areals nach dem Abzug der Romer wurden gewonnen und werden Besuchern prasentiert im document niedermunsterVon der Porta Principalis Dextra im Osten verlief von Ost nach West die Via Principalis etwa auf Hohe der heutigen Drei Kronen Gasse uber den Alten Kornmarkt und die Gasse Am Frauenbergl hin zum westlichen Ende des Neupfarrplatzes dem Standort des westlichen Tores der Porta Principalis Sinistra Von dort verlauft die Gesandtenstrasse weiter nach Westen wahrend die Verlaufe der Oberen und der Unteren Bachgasse nach Norden bzw nach Suden den ehemaligen Verlauf der Westmauer des Legionslagers vor Augen fuhren Sowohl das westliche Tor als auch die westliche Mauer des Legionslagers wurden zwischen 917 und 919 unter Herzog Arnulf abgerissen Sein Ziel war es die Stadt nach Westen hin zu erweitern und das im Sudwesten neu entstandene Kloster Sankt Emmeram in den Schutz der weiter westlich verlaufenden neuen Arnulfinischen Stadtmauer einzubeziehen Nach Norden hin sollte die neue Stadtmauer bis zum Ufer der Donau verlaufen Deshalb wurde auch die Ostmauer des Legionslagers bis zum Ufer der Donau verlangert und dort mit dem Hallertor auch ein neuer Zugang zur Stadt geschaffen Die Nord Sud Verbindung durch das Lager verlief von der Porta Pratoria im Mittelalter Wassertor genannt uber die Via Praetoria auf Hohe des Domplatzes und weiter uber die Via Decumana auf Hohe der heutigen Frohliche Turkenstrasse bis zur sudlichen Porta decumana die im Mittelalter Weih St Peters Tor und heute Peterstor genannt wird 17 Auch innerhalb des Legionslagers konnten bei Ausgrabungen im heutigen Altstadtgebiet von Regensburg verschiedene Bauten nachgewiesen werden Als besonders interessant erwiesen sich Grabungen am Standort des ehemaligen Osttores des Kastells wo man bereits 1873 beim Neubau der Karmelitenbrauerei zufallig die 5 m lange Steintafel mit der Grundungsinschrift des romischen Legionslagers entdeckte auf der als Jahr der Grundung des Lagers 179 n Chr angegeben ist Da damals die Grabungen wegen Widerstand des Bauherren abgebrochen werden mussten kam es erst viel spater 2012 13 anlasslich des Abrisses vom Hotel Karmeliten zu Folgegrabungen an diesem Ort Dabei zeigte sich dass damals nach dem Abbruch der ersten Grabungen das restliche potentielle Grabungsgelande nicht geschont sondern grossraumig zerstort worden war Trotzdem gab es noch interessante Funde wie z B ein gut erhaltenes Bronzepferdchen als Hinweis darauf dass in diesem Bereich des Lagers wohlhabendere Offiziere des romischen Militars ihre Unterkunfte hatten 18 Der Grossteil des Lagerareals wurde zweifellos fur die Mannschaftsbaracken benotigt die Platz fur jeweils 100 Mann boten Eine Legion umfasste im 2 Jahrhundert ungefahr 6000 Soldaten von dieser Gesamtzahl ist auch fur Castra Regina formal auszugehen Da jedoch die 3 italische Legion lange Zeit nicht diese Sollstarke erreichte und auch immer wieder zahlreiche Vexillationen abordnete stellen sich Fragen nach dem faktischen Ausbauzustand des Lagers Am Kopfende der Baracken befanden sich die Unterkunfte der Zenturionen Im Zentrum des Lagers wurden Reste verschiedener fur die Infrastruktur wichtiger Gebaude aufgefunden Es gab mindestens zwei Badeanlagen ein Praetorium und Werkhallen fabricae die in diesem Fall auch mit einfachen Wandmalereien dekoriert waren Kampfe um das Lager BearbeitenBei den archaologischen Untersuchungen konnten mehrere Zerstorungshorizonte nachgewiesen werden Das erste Mal wurde das Lager wohl bei einem Germaneneinfall um 278 niedergebrannt ein zweiter Zerstorungshorizont kann anhand von Munzfunden auf ca 288 datiert werden Aber schon kurz danach scheint das Lager wieder aufgebaut worden zu sein wobei die Zivilstadt ausserhalb des Lagers grosstenteils aufgegeben werden musste und deren Bewohner nun innerhalb der Lagermauern untergebracht wurden Um 357 wurde das Lager ein drittes Mal diesmal wohl von plundernden Juthungen niedergebrannt Das neue Kastell war nun deutlich kleiner als die Vorganger was vor allem dem Umstand geschuldet sein durfte dass Legionen in dieser Zeit nur noch etwa 1000 Mann umfassten Die Aktivitaten konzentrierten sich von nun an fast vollkommen auf die Nordostecke des bisherigen Lagerareals Es ist nicht bekannt in welcher Starke fortan Truppen vor Ort verblieben denn die Legion selbst wurde immer weiter aufgesplittert und verkleinert Die Notitia Dignitatum die fur Westrom zuletzt um 420 aktualisiert wurde listet fur die legio III Italica insgesamt funf verschiedene Standorte auf Not Dig Occ 35 darunter auch eine Einheit in Castra Regina allerdings mit dem Zusatz nunc Vallato also derzeit in Vallato Manching oder Weltenburg Die letzten regularen Soldaten wurden vermutlich im spateren funften Jahrhundert abgezogen Zivilstadt BearbeitenWestlich des Lagers wurde eine Zivilsiedlung canabae bzw vicus errichtet die fast so gross wie das Lager war und schon alleine deshalb sicherlich einen stadtischen Charakter hatte Verschiedene Grabungen erbrachten Wohnbauten doch ist das allgemeine Aussehen der Stadt unklar Beim heutigen Arnulfsplatz konnte ein grosses romisches Wohnviertel angegraben werden Es fanden sich Raume mit Hypokausten ein Garten in einem Innenhof und ein Bad Die beim Bau verwendeten Ziegel stammen von der in Regensburg stationierten Legion so dass vermutet wurde dass das Gebaude die Stadtvilla eines Offiziers darstellt Am heutigen Bismarckplatz konnten weitere Wohnbauten identifiziert werden Es fanden sich Reste von Werkstatten und die dortige Strasse scheint mit einem Porticus versehen gewesen zu sein Die Stadt bluhte offenbar vor allem in der ersten Halfte des dritten Jahrhunderts Unter den Germaneneinfallen von ca 250 an scheint der Ort stark gelitten zu haben es gibt jedoch Anzeichen dass dort auch noch im 4 Jahrhundert gebaut wurde nbsp Weihestein des Aedils Artissius Historisches Museum RegensburgDer einstige Rechtsstatus der Zivilstadt ist unbekannt Auf einem Weihestein wird ein Aedil namens Aurelius Artissius genannt Ein Aedil ist ein Beamter einer Stadtverwaltung Dies mag darauf hindeuten dass der Ort als municipium das Recht zur Selbstverwaltung hatte Doch ist bislang nur dieser eine Aedil bekannt so dass die Interpretation der Inschrift unsicher ist Friedhofe BearbeitenDie Toten wurden von den Romern grundsatzlich ausserhalb des Legionslagers und der zivilen Siedlungen begraben So sparlich wie im Fall des Lagers Castra Regina Baubefunde aus dem Lagerinneren sind so gross ist mit geschatzt 6000 die Anzahl der aufgefundenen Graber von Legionaren und ihren Angehorigen Das zugehorige Graberfeld erstreckt sich beidseitig entlang der damaligen Fernverkehrsstrasse Via Augustana nach Augsburg der heutigen Kumpfmuhler Strasse und der Schottenstrasse Das Graberfeld ist sudwestlich gut 500 m von der Westmauer des Legionslagers entfernt und ahnlich weit sudlich entfernt von den zivilen Siedlungen im Bereich Donauufer Arnulfsplatz Bismarckplatz 19 Anm 5 Das Graberfeld sudlich der Zivilstadt am Ufer Donau zog sich entlang der Kumpfmuhler Strasse bis nach Kumpfmuhl und hatte im Bereich der heutigen Kumpfmuhler Brucke uber die Bahngleise seine grosste Ausdehnung Dort wurden im Zusammenhang mit den Baumassnahmen der Bahngleise nach 1870 auch die meisten Grabstatten freigelegt Es fanden sich viele Urnenbestattungen Daneben fand man aber auch einige beschriftete Sarkophage und Grabbeigaben Reste von reliefverzierten Blocken zeigten dass es zudem auch monumentale Grabanlagen gab Die Grabungen wurden von Pfarrer Joseph Dahlem geleitet der ohne Hilfe Plane und Fundprotokolle erstellen musste Die Fundstucke die sich heute im Museum befinden ubergab er dem Historischen Verein 20 Dahlem hat auf diese Weise 1000 Brand und Korpergraber geborgen und dabei 5000 Graber angeschnitten Er hat aber nur solche Bestattungen geborgen die ausser Tongefassen noch Beigaben enthielten Deshalb hatten Versuche eine Zahl von ursprunglich vorhandenen Grabstatten abzuschatzen und daraus eine plausible Bevolkerungszahl zu berechnen keinen Erfolg Es ergab sich eine viel zu niedrige Einwohnerzahl von 1000 Andere Abschatzungen ergaben eine plausiblere Einwohnerzahl von Legionslager und Zivilsiedlungen einschliesslich Sklaven und Zugereister von 7000 bis 9000 Menschen 21 Heiligtumer BearbeitenInnerhalb des Legionslagers und der westlich angrenzenden Zivilsiedlungen konnte bisher kein romischer Tempel nachgewiesen werden 3 km sudlich ausserhalb der Stadt auf der beherrschenden Hohe des umgebenden Hugellandes an der von Augsburg zur Donau nach Regensburg fuhrenden damaligen Hauptverbindungsstrasse konnte aber ein Merkurtempel und ein geweihter Tempelbezirk nachgewiesen werden Bei Ausgrabungen fand sich dort sogar noch eine 92 Zentimeter hohe Kultstatue des Gottes Durch Inschriften ist auch ein Heiligtum des Liber Pater Bacchus westlich der Zivilsiedlung belegt Beide Heiligtumer standen an Strassen die in die Stadt fuhrten Weitere vor allem auf Weihesteine bzw Altaren genannte Gottheiten sind Jupiter Juno Larunda und Vulcanus 22 Grossprufening Bearbeiten Hauptartikel Kleinkastell Grossprufening Bei Grossprufening an der Donau genau gegenuber der Naabmundung existierte etwa zeitgleich mit dem Legionslager ein weiteres kleineres Lager mit einer umfangreichen Zivilsiedlung Dieser Ort wurde im 3 Jahrhundert wohl bei einem Einfall plundernder Alamannen zerstort Einzelne Munzfunde belegen zwar ein Weiterleben jedoch sicherlich in kleinem Umfang Christentum und Weiterleben BearbeitenEs gibt nur wenige Zeugnisse fur das Christentum in der antiken Stadt Immerhin gibt es aber einen christlichen Grabstein der in das 4 Jahrhundert datiert wird Uber die Geschichte der Stadt in der folgenden Zeit ist wenig bekannt Die Munzfunde brechen wie fast uberall in der Provinz Raetia um 408 weitgehend ab Dies muss jedoch nicht heissen dass der Ort von den Romern aufgegeben wurde sondern es zeigt nur an dass der Munzumlauf an der bedrohten Grenze zusammenbrach Grabungen unter dem Niedermunster erbrachten das Ergebnis dass der Ort weiter besiedelt wurde allerdings mit einer nun immer starker germanisch gepragten materiellen Kultur Raetien gehorte zu dieser Zeit noch zum Romischen Reich Die Germanen durften daher Soldner foederati gewesen sein Wann die Kontrolle der romischen Zentrale faktisch erlosch ist unbekannt doch wird dies im spateren 5 Jahrhundert gewesen sein Fur den Ubergang vom 5 zum 6 Jahrhundert gibt es Belege fur Bauarbeiten unbekannter Art Um 600 wurde unter dem Niedermunster eine Holzpalisade errichtet Um 700 lassen sich dann die ersten mittelalterlichen Bauten belegen Auch wenn die Belege mager sind so scheint Castra Regina doch durchgehend besiedelt gewesen zu sein Arbeo von Freising beschreibt die Stadt um 770 als stark befestigte Metropolis Bei diesen Befestigungen durfte es sich um die noch intakt gebliebenen romischen Mauern gehandelt haben 23 Befunde Terra Sigillata BearbeitenIn Regensburg wurde unter anderem Terra Sigillata aus der Werkstatt eines Dagodu b nus gefunden Dessen Produktionsstatte ist noch unbekannt und konnte entweder im gallischen Lezoux bei Clermont Ferrand oder in Rheinzabern Tabernae gelegen haben 24 Beides waren Manufakturzentren der Sigillata Herstellung Ware von Dagodubnus fand sich auch im Kastell Pfunz im Kastell Kosching und in Grossbritannien Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle des Donau Iller Rhein LimesLiteratur BearbeitenThomas Aumuller Die Hohenentwicklung der Befestigung des Legionslagers Regensburg von 179 n Chr In Romische Wehrbauten Befund und Rekonstruktion Kolloquiumsband Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege 7 Volk Munchen 2013 ISBN 978 3 86222 131 8 S 108 111 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Rieckhoff Pauli Konrad Spindler Regensburg zur Romerzeit Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 Thomas Fischer Das Umland des romischen Regensburg C H Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 33450 4 Siegmar von Schnurbein Das Romische Graberfeld von Regensburg Materialhefte zur Bayerischen Vorgeschichte Reihe A Band 31 Lassleben Kallmunz 1977 ISBN 3 7847 5031 1 Gerhard Waldherr Auf den Spuren der Romer ein Stadtfuhrer durch Regensburg Regensburg 2001 ISBN 3 7917 1748 0 Gerhard H Waldherr Romisches Regensburg Ein historischer Stadtfuhrer Archaologie in Bayern Reisefuhrer Pustet Regensburg 2015 ISBN 978 3 7917 2738 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castra Regina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 500 Jahre auf den Spuren der Romer virtuelle Ausstellung zur Forschungsgeschichte des romischen Regensburg erstellt von Studierenden der Universitat Regensburg Castra Regina AntikefanAnmerkungen Bearbeiten Die spater beim Lagerbau der Lagermauer vorgelagerten Graben Spitzgraben Sohlgraben Fundamentgraben konnten damit auch einer gezielten kontinuierlichen Entwasserung des Gelandes dienen Eine Versickerung von verschmutztem Brauchwasser im Gebiet des Lagers musste aus hygienischen Grunden streng vermieden werden weil im Lagergelande auch Tiefbrunnen fur die Trinkwasserversorgung betrieben wurden Der Neubau der Mauer diente im Westen dem Schutz der im Westen entstandenen Zivilsiedlungen im Suden dem Schutz von Kloster St Emmeram und im Norden dem Schutz des Donauufers Die Inschrift besagt dass Kaiser Marc Aurel 161 180 unter Leitung des Legionskommandanten und Provinzstatthalters Marcus Helvitus Clemens Dextrianus die Mauer mit Toren und Turmen von der 3 italischen Legion errichten liess Die genauen Abgrenzungen und Zugehorigkeiten der Graberfelder sind ungeklart zumal es sich bei den weit sudlich gelegenen Grabstatten auch um Grabstatten vom Kastell Kumpfmuhl handeln konnte Ausserdem wurden die spateren musealen wissenschaftlichen Auswertungen der Ausgrabungen dadurch erheblich erschwert dass nach dem Tod von Dahlem 1895 unter der nicht sachkundigen Fuhrung des Nachfolgers Georg Steinmetz die bisher sorgfaltig getrennt gehaltenen Grabfunde durcheinander gebracht wurden was die Auswertung erheblich erschwerte Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Adolf Lippold Regensburg 179 n Chr Die Grundung des Lagers der Legio III Italica In Dieter Albrecht Hrsg Zwei Jahrtausende Regensburg Schriftenreihe der Universitat Regensburg Band 1 Mittelbayerische Druckerei und Verlagsgesellschaft Regensburg 1979 ISBN 3 921114 50 0 S 21 35 Josef Hohl Lokalhistorische Texte Regensburg Lindauer Munchen 1982 ISBN 3 87488 904 1 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Konrad Spindler Regensburg zur Romerzeit Pustet Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 59 S 177 191 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Konrad Spindler Regensburg zur Romerzeit Pustet Regensburg 1979 S 230 247 Karl Heinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Konrad Spindler Regensburg zur Romerzeit Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 192 Karl Heinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Konrad Spindler Regensburg zur Romerzeit Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 192ff Helmut Glossner In memoriam Der Vitusbach in Regensburg Hrsg Helmut Glossner Regensburg 1998 ISBN 3 00 003441 2 S 49 55 CIL 000003 III 11965 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Regensburg zur Romerzeit Friedrich Pustet Regensburg Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 233 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Regensburg zur Romerzeit Friedrich Pustet Regensburg Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 80 f 197 Karl Heinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Konrad Spindler Regensburg zur Romerzeit Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 192 200 Zur Rekonstruktion des Tores Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Gerd Otto Wolfgang Otto Horst Bergschneider der Retter des romischen Regensburgs 1919 1999 In Stadt Regensburg Kulturreferat Hrsg Kulturfuhrer Band 9 Stadt Regensburg Regensburg 2019 ISBN 978 3 943222 54 8 S 6 ff 98 f Silvia Codreanu Windauer Archaologie zum Anfassen In Josef Memminger Hrsg Uberall Geschichte Der Lernort Welterbe Facetten der Regensburger Geschichtskultur Friedrich Pustet Regensburg 2014 ISBN 978 3 7917 2556 7 S 119 121 Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte 6 Auflage MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 45 Friedrich Lore Archaologie vor dem Ostentor des romischen Legionslagers In Stadt Regensburg Amt fur Archiv und Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Regensburg Band 14 Friedrich Pustet Regensburg 2015 ISBN 978 3 7917 2708 0 S 26 34 Siehe auch Claudia Boken Castra Regina ist um eine Facette reicher In Mittelbayerische Zeitung 22 Februar 2013 S 30 Friedrich Lore Archaologie vor dem Ostentor des romischen Legionslagers In Stadt Regensburg Amt fur Archiv und Denkmalpflege Hrsg Denkmalpflege in Regensburg Band 14 Friedrich Pustet Regensburg 2015 ISBN 978 3 7917 2708 0 S 26 134 Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Regensburg zur Romerzeit Friedrich Pustet Regensburg Ort Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 206 f Karl Bauer Regensburg Kunst Kultur und Alltagsgeschichte MZ Buchverlag in H Gietl Verlag amp Publikationsservice GmbH Regenstauf 2014 ISBN 978 3 86646 300 4 S 595 f Karlheinz Dietz Udo Osterhaus Sabine Riekhoff Pauli Regensburg zur Romerzeit Friedrich Pustet Regensburg Regensburg 1979 ISBN 3 7917 0599 7 S 125 Wilhelm Pfaffel Der Aedil Artissius und das Romerlager Neue Untersuchungen und Uberlegungen zum Vulkanaltar in Regensburg In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Band 161 2021 S 9 31 Digitalisat W Stormer Die Bajuwaren C H Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47981 2 S 47 Andrea Faber Das romische Auxiliarkastell und der Vicus von Regensburg Kumpfmuhl C H Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 35642 7 S 372 Marginalie 49 020141 12 098614 Koordinaten 49 1 N 12 6 O Kastelle der Donaulinie des Obergermanisch Ratischen Limes Kastell Hufingen Brigobannis Kastell Tuttlingen Kastell Ennetach Kastell Emerkingen Kastell Risstissen Kastell Unterkirchberg Kleinkastell Burlafingen Kleinkastell Nersingen Kastell Gunzburg Guntia Kastell Faimingen Febiania Kastell Aislingen Kastell Burghofe Kastelle von Burgheim Kleinkastelle von Neuburg Romische Militarlager Ingolstadt Zuchering temporare Lager II und III Romisches Militarlager Ingolstadt Zuchering Kastell I Kastell Oberstimm Kastell Eining Abusina Vexillationslager Eining Unterfeld Kleinkastell Weltenburg Galget Kleinkastell Weltenburg Frauenberg Kleinkastell Alkofen Kleinkastell Grossprufening Kastell Kumpfmuhl Castra Regina Kleinkastell Pfatter Kastelle von Straubing Sorviodurum Kleinkastell Steinkirchen Kastell Moos Burgstall Kleinkastell Osterhofen Haardorf Kastell Kunzing Quintana Kastell BatavisKastelle und Burgi des Donau Iller Rhein Limes Provinz Raetia secunda Kastell Isny Vemania Burgus Ahegg Kastell Kempten Burghalde Cambidanum Kastell Kellmunz Caelio Kastell Goldberg Turkheim Burgus Finningen Burgus Strass Kastell Gunzburg Guntia Burgle bei Gundremmingen Burgus Faimingen Phoebiana Burgus Unterthurheim Burgus Lauterbach Burgus Donauworth Kastell Burghofe Submuntorium Burgus Oberpeiching Kastelle von Burgheim Parrodunum Kleinkastell Neuburg Kastell Eining Abusina Kleinkastell Weltenburg Frauenberg Burgus Thaldorf Burgus Untersaal Burgus Alkofen Burgus Oberndorf Burgus Grossprufening Castra Regina Regensburg Kastelle von Straubing Sorviodurum Kastell Kunzing Quintana Kastelle von Passau Batavis Kastell Fussen Foetibus Kastell Zirl Teriolis Kastell Wilten Veldidena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castra Regina amp oldid 236897400