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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Das Kastell Tuttlingen ist ein vermutetes ehemaliges romisches Grenzkastell an der alteren Donaulinie des Raetischen Limes Es liegt mit dem ebenfalls zu erwartenden Kastellvicus auf dem Gebiet der heutigen Stadt Tuttlingen der Kreisstadt des Landkreises Tuttlingen in Baden Wurttemberg Kastell TuttlingenLimes ORL NN RLK Strecke RLK Raetischer Limes altere DonaulinieDatierung Belegung ungesichert moglicherweise claudisch bis flavischTyp moglicherweise KohortenkastellEinheit unbekanntGrosse unbekanntBauweise zumindest teilweise SteinbauweiseErhaltungszustand vollstandig uberbautOrt TuttlingenGeographische Lage 47 58 54 N 8 48 48 O 47 981666666667 8 8133333333333 646Hohe 646 m u NHNVorhergehend ORL 62a Kastell Hufingen westlich Anschliessend Kastell Ennetach ostlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Befunde 4 Denkmalschutz Befundsicherung und Fundverbleib 5 Siehe auch 6 LiteraturLage BearbeitenDas vermutete Kastell Tuttlingen befindet sich im vollstandig uberbauten Stadtgebiet von Tuttlingen wahrscheinlich in den Fluren Stadtacker Axau Gartle und Stock unmittelbar sudlich der Donau Es gehorte hier zu einer Kette von Kastellen die von Brigobannis Hufingen ausgehend die so genannte Donausudstrasse sowie die Donau selbst als Bestandteil der zwischenzeitlichen Nordgrenze des Romischen Reiches absicherten An dieser Stelle stiess die um 73 74 n Chr angelegte Kinzigtalstrasse von Argentorate Strassburg kommend und durch den Schwarzwald sowie uber das Kastell Waldmossingen und die Arae Flaviae Rottweil fuhrend auf die Donausudstrasse Dieser Weg verkurzte die Entfernung zwischen den rheinischen Legionslagern der romischen Provinzen Germania superior und Germania inferior zur Provinz Noricum und dem sudostlich davon beginnenden Balkan erheblich und war von herausragender strategischer Bedeutung Eine militarische Sicherung dieses neuralgischen Verkehrsknotenpunktes war daher geboten und oblag vermutlich der in Tuttlingen stationierten Einheit die uber die Donausudstrasse selbst mit den benachbarten Kastellen Brigobannis im Westen und Ennetach im Osten verbunden war Forschungsgeschichte BearbeitenAufgrund der dichten Uberbauung waren naturgemass zu keinem Zeitpunkt grossflachige archaologische Ausgrabungen moglich Alle Kenntnisse und Interpretationen stutzen sich auf eine Reihe von Einzelfunden und befunden bilden aber in ihrer Gesamtheit einen Indiziennachweis des mit hoher Wahrscheinlichkeit hier zu vermutenden und anzunehmenden Kastells Im Jahre 1874 vermeldete der Landeskonservator Eduard Paulus d J erstmals romische Funde aus der Tuttlinger Flur Steinacker 1892 wurde in der Zeughausstrasse eine romische Mauer beobachtet Weitere Funde erfolgten 1893 1894 stiess man an der Ecke Zeughausstrasse Bismarckstrasse auf ein romisches Gebaude 1925 wurde in der Friedrichstrasse eine romische Kulturschicht angeschnitten und 1969 schliesslich eine Munze des Kaisers Vespasian gefunden Befunde BearbeitenDas Gebaude aus dem Bereich Zeughausstrasse Bismarckstrasse weist Ahnlichkeiten mit dem nordostlichen Eckraum der Principia Stabsgebaude des Kastells Risstissen und dem nordlichen Eckraum des Kastells Emerkingen auf Dies macht die Annahme wahrscheinlich es konne sich hierbei um die Principia eines an dieser Stelle zu erwartenden Lagers der alteren Donaulinie des Raetischen Limes handeln Denkmalschutz Befundsicherung und Fundverbleib BearbeitenDas Kastell Tuttlingen ist vollstandig modern uberbaut so dass eine grossflachige Grabung aber auch eine grossflachige Zerstorung auszuschliessen ist Dessen ungeachtet ist das Bodendenkmal Kastell Tuttlingen geschutzt als eingetragenes Kulturdenkmal im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden Wurttemberg DSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Das bisher geborgene Fundmaterial befindet sich im Tuttlinger Museum im Fruchtkasten sowie in den Magazinen des Landesmuseums Wurttemberg im Alten Schloss in Stuttgart Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenPhilipp Filtzinger Tuttlingen Kohortenkastell In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3 S 338 f Philipp Filtzinger Tuttlingen Kohortenkastell In Philipp Filtzinger Dieter Planck Bernhard Cammerer Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg 3 Auflage Theiss Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0287 7 S 584 ff Philipp Filtzinger Kastell Tuttlingen Volksbank Tuttlingen 1983 Philipp Filtzinger Kastell Tuttlingen In Fundberichte aus Baden Wurttemberg 1 Schweizerbart Stuttgart 1974 ISBN 3 510 49101 7 S 417 436 Digitalisat Friedrich Hertlein Peter Goessler Die Strassen und Wehranlagen des romischen Wurttemberg In Friedrich Hertlein Oscar Paret Peter Goessler Die Romer in Wurttemberg Teil 2 Kohlhammer Stuttgart 1930 S 15 33 197 Oscar Paret Die Siedlungen des Romischen Wurttembergs In Friedrich Hertlein Oscar Paret Peter Goessler Die Romer in Wurttemberg Teil 3 Kohlhammer Stuttgart 1932 S 158 186 199 209 223 264 383 Kastelle der Donaulinie des Obergermanisch Ratischen Limes Kastell Hufingen Brigobannis Kastell Tuttlingen Kastell Ennetach Kastell Emerkingen Kastell Risstissen Kastell Unterkirchberg Kleinkastell Burlafingen Kleinkastell Nersingen Kastell Gunzburg Guntia Kastell Faimingen Febiania Kastell Aislingen Kastell Burghofe Kastelle von Burgheim Kleinkastelle von Neuburg Romische Militarlager Ingolstadt Zuchering temporare Lager II und III Romisches Militarlager Ingolstadt Zuchering Kastell I Kastell Oberstimm Kastell Eining Abusina Vexillationslager Eining Unterfeld Kleinkastell Weltenburg Galget Kleinkastell Weltenburg Frauenberg Kleinkastell Alkofen Kleinkastell Grossprufening Kastell Kumpfmuhl Castra Regina Kleinkastell Pfatter Kastelle von Straubing Sorviodurum Kleinkastell Steinkirchen Kastell Moos Burgstall Kleinkastell Osterhofen Haardorf Kastell Kunzing Quintana Kastell Batavis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Tuttlingen amp oldid 196753486