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Eduard Paulus genannt der Jungere seit 1904 von Paulus 16 Oktober 1837 in Stuttgart 16 April 1907 ebenda war ein deutscher Kunsthistoriker Archaologe und Dichter Eduard Paulus der Jungere Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Humoristischer Vierzeiler 2 1 Interpretation 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenEduard Paulus war der Sohn von Karl Eduard Paulus Nach dem Abitur studierte Eduard Paulus Architektur an der Polytechnischen Hochschule in Stuttgart wo er 1858 Mitglied des Corps Stauffia wurde und 1859 die Architektenprufung ablegte 1860 61 studierte er Kunstgeschichte und Klassische Archaologie an der Universitat Munchen 1862 63 verbrachte er ein Jahr in Italien besonders in Rom 1864 65 arbeitete er als Architekt bei seinem ehemaligen Lehrer Christian Leins in Stuttgart 1864 wurde er Sekretar des Wurttembergischen Altertumsvereins 1866 wurde er Hilfsarbeiter im Statistisch Topografischen Bureau des Konigreichs Wurttemberg in Stuttgart wo er als Mitarbeiter seines Vaters Karl Eduard Paulus genannt Eduard Paulus der Altere bei der allgemeinen Landesbeschreibung fur Wurttemberg Oberamtsbeschreibungen tatig war 1874 wurde er ordentliches Mitglied des Bureau 1877 Assessor beim Bureau 1885 Finanzrat 1873 wurde er stellvertretender Konservator der vaterlandischen Kunst und Altertumsdenkmale im Nebenamt 1875 Konservator mit dem Titel Professor und 1893 Vorstand der Staatssammlung der Kunst und Altertumsdenkmaler in Stuttgart mit dem Titel Oberstudienrat Er trat 1898 aus Gesundheitsgrunden vorzeitig in den Ruhestand Mit der Reihe Die Kunst und Altertums Denkmale im Konigreich Wurttemberg begrundete er die Kunstdenkmalerinventarisation in Wurttemberg 1 Bei seiner Tatigkeit als Archaologe sind besonders seine Beitrage zur Limesforschung und zur Ausgrabung der keltischen Heuneburg hervorzuheben Daneben betatigte er sich als Schriftsteller Eduard Paulus liegt begraben auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart Grab Nr 11 7 10 5203 2 Werke Humoristischer Vierzeiler BearbeitenEr ist der Urheber des besonders von Schwaben und insbesondere Wurttembergern vielzitierten Vierzeilers Der und der Hegel der und der Hauff das ist bei uns die Regel das fallt hier gar nicht auf Der erste Teil der beiden Reimpaare wird heute jeweils beliebig mit Schiller Schelling Uhland Morike Kerner oder Holderlin aufgefullt wohingegen Hegel und Hauff des Reimes wegen feststehen Die Ursprungsfassung lautete Wir sind das Volk der Dichter Ein jeder dichten kann Man seh nur die Gesichter Von unser einem an Der Schelling und der Hegel der Schiller und der Hauff das ist bei uns die Regel das fallt hier gar nicht auf Interpretation Bearbeiten Peter Bamm bezeichnete den Vierzeiler als einen der arrogantesten Satze mit denen ein Volksstamm angibt Und im Kontext von Wir konnen alles Ausser Hochdeutsch 3 wird er heute vielfach so genutzt Bei Paulus ist dies differenzierter zu betrachten Der Vierzeiler entstammt einer wilden Parodie die als Trummer aus einer politischen Komodie Gotterdammerung in seinen 1897 erschienenen Arabesken veroffentlicht wurde Darin treten in einem Walhall das der Dichter auf die Heide bei Juterbog ansiedelt schon zu Preussens Zeiten der grosste militarische Schiessplatz eine muntere Mischung von Charakteren auf Germanische Gotter wie Wodan Freia und Loki aber auch Dichter und Geister von Dichtern sowie Chore wie der Chor der Arbeiter der Chor der Grunder und der Chor bismarckfreundlicher Nationalliberaler und Die Sieben Schwaben Uhlands Der gute Kamerad wird zitiert ebenso Theobald Kerners Auswandererlied Mit der Anspielung auf das Weltgericht wird sowohl auf Schiller als auch Bengel Bezug genommen Allgemein bekannte und in die Umgangssprache eingegangene Anekdoten uber wurttembergische Sozialisten werden ebenfalls eingeflochten Karl Moersch 4 ordnete diese vielfaltigen Anspielungen in einem Vortrag in die politische Situation Wurttembergs innerhalb des Deutschen Kaiserreichs nach Bismarcks Entlassung und der wilhelminischen Ara ein So sei Paulus zwar durchaus typisch unschwabisch zur Selbstironie fahig aber das wurttembergische Bildungsburgertum einschliesslich seines Konigs und auch Vertreter der heutigen Generation seien sich bei aller machtpolitischen Unterlegenheit einer auf einer wurttembergspezifischen langen Bildungstradition begrundeten geistigen Uberlegenheit stets bewusst gewesen und hatten diese quasi kompensatorisch sehr zum Missfallen ihrer Gegenuber auch kundgetan Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal fur den Alten vom Hohenneuffen auf ebendiesem Berg1882 grosse goldene Medaille fur Kunst und Wissenschaft 1892 Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone mit den Insignien des Lowen 1904 Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 5 mit dem der personliche Adelstitel verbunden war Eduard von Paulus 1909 wurde ein von Georg Rheineck geschaffenes Denkmal fur Paulus auf dem Hohenneuffen eingerichtet Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten Aus meinem Leben Gedichte 1867 Bilder aus Deutschland Reise durch Deutschland 1869 Ein Ausflug nach Rom Vortrag zum Besten der Olga Heilanstalt 1870 mit Robert Stieler Aus Schwaben Schilderungen in Wort und Bild Bonz Stuttgart 1887 Digitalisat Die Cisterzienser Abtei Maulbronn 1889 Arabesken 1897 Heimatkunst Neue Lieder und Elegien 1902 online Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Richard Strobel Eduard Paulus der Jungere und Franz Xaver Kraus Wurttembergs und Badens Anfange des Kunstdenkmaler Inventars In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 17 Jg Heft 2 1988 S 43 52 Digitalisat Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Hermann Ziegler Fangelsbach Friedhof Friedhofe in Stuttgart Band 5 Stuttgart 1994 S 157 Slogan der Kampagne Karl Moersch Schwaben Land und Leute Mythos und Wirklichkeit Memento vom 18 Marz 2014 im Internet Archive In Rundbrief der Familiengemeinschaft Gebhardt Paulus Hoffmann Nr 42 2001 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1907 S 38 Literatur BearbeitenOskar Paret Otto von Guntter Eduard Paulus der Jungere In Schwabische Lebensbilder Bd 5 Stuttgart 1950 S 440 457 mit Schriftenverzeichnis Richard Strobel Eduard Paulus der Jungere zweiter Landeskonservator in Wurttemberg gestorben vor 100 Jahren am 16 April 1907 In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 36 Jg 2007 Heft 2 S 122 130 Digitalisat Daniel Reupke Der Dichter Denkmalpfleger Eduard Paulus der Jungere 1837 1907 und das Inventar der Kunst und Altertumsdenkmale in Wurttemberg In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 51 Jg 2022 Heft 4 S 242 249 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Eduard Paulus Quellen und Volltexte Literatur von und uber Eduard Paulus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Eduard Paulus im Projekt Gutenberg DE Eduard Paulus im Internet Archive Eduard Paulus auf s line deNormdaten Person GND 116066342 lobid OGND AKS VIAF 10588237 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paulus EduardALTERNATIVNAMEN Paulus der Jungere Eduard Paulus Eduard von ab 1909 KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker Denkmalpfleger Archaologe und DichterGEBURTSDATUM 16 Oktober 1837GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 16 April 1907STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Paulus amp oldid 238491287