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Theobald Kerner 14 Juni 1817 in Gaildorf 11 August 1907 in Weinsberg war ein deutscher Arzt und Dichter und Sohn Justinus Kerners Theobald Kerner 1852 Theobald Kerner im Alter von 85 Jahren vor dem Geisterturm im Garten des Kernerhauses Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenAb 1835 studierte er Medizin in Tubingen Munchen Wurzburg und Wien Nach Abschluss des Studiums unterstutzte er seinen Vater ab 1840 in dessen Praxis in Weinsberg Zu dieser Zeit lernte er seine erste Frau kennen die sechs Jahre altere Marie Luise Elisabeth von Hugel geborene Freiin von Uexkull Gyllenband 24 Dezember 1811 20 Juni 1862 in Cannstatt die er in der vaterlichen Praxis behandelte Gegen den Widerstand seines Vaters nahm er mit ihr eine Beziehung auf Sie trennte sich von ihrem Mann dem Eschenauer Gutsbesitzer Kammerherr und Rittmeister Ernst Albert von Hugel und fand zunachst bei Eduard Morike im Cleversulzbacher Pfarrhaus Aufnahme 1843 wurde diese erste Ehe geschieden Aus der am 29 Juni 1844 in Mergentheim geschlossenen zweiten Ehe mit Theobald Kerner gingen drei Kinder hervor Die Tochter Gabriele Josefine 22 Mai 1844 in Weinsberg 8 Oktober 1844 in Weinsberg lebte nur wenige Monate Die Tochter Justina Maria 5 Oktober 1846 in Weinsberg 12 Februar 1941 in Weinsberg war Kunstmalerin und heiratete am 2 Juni 1872 in Stuttgart den Arzt und Kunstmaler Alexis Bruno Theodor Puhlmann Die Ehe blieb kinderlos Von 1883 bis 1938 lebte sie in Agudo in Brasilien Der Sohn Georg Michael Theobald Maria 10 September 1850 in Weinsberg 11 April 1930 in Rothaus Gemeinde Grafenhausen war Arzt und praktizierte seit 1877 in Wehr Baden Am 23 April 1878 heiratete er in Freiburg im Breisgau Ida Hansen Die Ehe blieb kinderlos Zur Zeit der Marzrevolution 1848 49 betatigte Theobald Kerner sich politisch wurde Hauptmann in der Burgerwehr und Stadtrat in Weinsberg Sein Vater klagte in einem Brief an Ludwig Uhland sein Sohn sympathisiere mit Friedrich Hecker Auf einer Versammlung in Heilbronn hielt er am 10 September 1848 eine aufruhrerische Rede in der er sich zu seiner demokratischen und republikanischen Gesinnung bekannte Seiner bevorstehenden Verhaftung kam er von einem Gendarmen gewarnt am 25 September durch Flucht ins franzosische Ausland nach Strassburg zuvor Aus familiaren Grunden kehrte er am 7 April 1849 zuruck und wurde zunachst gegen Kaution auf freiem Fuss gelassen Er kandidierte bei der Wahl zur Verfassungsrevidierenden Landesversammlung Wurttembergs im Weinsberger Wahlkreis unterlag aber nach einem erbitterten Wahlkampf im zweiten Wahlgang am 10 September 1849 dem Weinsberger Stadtschultheissen Franz Fraas dessen Verhaltnis zur Familie Kerner aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten angespannt war Am 7 September 1850 wurde Theobald Kerner wegen Aufrufs zum Hochverrat vom Schwurgericht in Ludwigsburg zu zehn Monaten Festungshaft verurteilt die er von November 1850 bis April 1851 auf dem Hohenasperg verbusste bis er auf Betreiben seines Vaters vorzeitig entlassen wurde Er betrieb dann als Arzt in Stuttgart spater Cannstatt eine galvano magnetische Heilanstalt bis er sich nach dem Tod seines Vaters und seiner Frau im Jahr 1862 als Arzt in Weinsberg niederliess und die vaterliche Praxis ubernahm nbsp Theobald Kerners zweite Frau Mathilde Hochstatter genannt Else Gemalde im Kernerhaus in WeinsbergNach dem Tod seiner ersten Frau am 20 Juni 1862 heiratete Theobald Kerner am 4 Juni 1868 die 30 Jahre jungere Mathilde Hochstatter 25 Februar 1847 in Darmstadt die Tochter eines wohlhabenden Darmstadter Tapetenfabrikanten von ihm Goldelse und Die schone Else genannt den zusatzlichen Vornamen Else liess sie 1883 standesamtlich ihrem Namen beifugen Sie war auf einer Reise nach ihrem Lehrerinnenexamen nach Heilbronn gekommen hatte dort bei einem Ausflug zum Jagerhaus Theobald Kerner kennengelernt und sich spontan mit ihm verlobt Gegen den Widerstand ihrer geschiedenen Eltern die andere Heiratskandidaten fur sie vorgesehen hatten setzte sie mit Unterstutzung ihrer Ludwigsburger Grossmutter die die Dichtungen Justinus Kerners verehrte die Eheschliessung mit Theobald Kerner durch nbsp Ehrenburgerbrief der Stadt Weinsberg fur Kerner von Heinrich Seufferheld 1897Diese zweite Ehe Theobald Kerners blieb kinderlos 1877 erbte seine Frau das grosse Vermogen ihres Vaters was das Ehepaar Kerner finanziell unabhangig machte und ihm einen grossburgerlichen Lebensstil mit ausgedehnten Reisen und mehrmonatigen Winteraufenthalten in Stuttgart Munchen oder Baden Baden samt ausgiebiger Teilnahme am dortigen gesellschaftlichen Leben ermoglichte Nach dem Tod seines Vaters 1862 kummerte sich Theobald Kerner um dessen Nachlass Er erweiterte das Weinsberger Kernerhaus 1865 zunachst um den Denkmalgarten um 1880 liess er das Gebaude auch bedeutend baulich erweitern Zu seinem 80 Geburtstag am 14 Juni 1897 wurde er Ehrenburger seiner Heimatstadt Weinsberg Den literarischen Nachlass Justinus Kerners verkaufte er 1902 an das Schiller Nationalmuseum in Marbach am Neckar an das nach seinem Tod 1907 auch der grosste Teil seines eigenen Nachlasses ging Seine zweite Frau Else verkaufte das Kernerhaus mit seinem literarischen und kunstlerischem Inhalt an den Kernerverein der am 23 Januar 1905 mit dem Ziel der Erhaltung des Hauses als literarische Gedenkstatte gegrundet worden war Nach dem Verkauf des Hauses zog sie nach Baden Baden wo sie am 31 Mai 1931 starb Werk Bearbeiten nbsp Theobald Kerners Erinnerungsbuch an sein ElternhausBekannte Werke Kerners sind u a Das Kernerhaus und seine Gaste 1894 in dem er vom Leben in seinem Elternhaus berichtet und Prinzessin Klatschrose 1851 ein Bilderbuch fur Kinder Ausserdem verfasste er politische und historische Gedichte Naturgedichte Novellen und anderes mehr 1897 gab er zusammen mit Ernst Muller in zwei Banden den Briefwechsel seines Vaters heraus Theobald Kerner Justinus Kerners Briefwechsel mit seinen Freunden Herausgegeben von seinem Sohn Theobald Kerner Durch Einleitungen und Anmerkungen erlautert von Ernst Muller 2 Bande Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1897 Band 1 archive org Band 2 archive org Literatur BearbeitenUlrich Maier Wer Freiheit liebt Theobald Kerner Dichter Zeitkritiker und Demokrat Hrsg von der Stadt Weinsberg Verlag Nachrichtenblatt der Stadt Weinsberg Weinsberg 1992 ISBN 3 9802689 5 0 Kurt Seeber Theobald Kerner In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 528 f Digitalisat Kurt Seeber Von Justinus Kerners Vorfahren und Nachkommen In Jahrbuch fur schwabisch frankische Geschichte Band 28 Historischer Verein Heilbronn Heilbronn 1976 S 281 288 Thomas Keil Musse auf dem Hoenaasperg Theobald Kerner Arzt Dichter und Revolutionar In Franz Quarthal Karl Moersch Hg Hohenasperg oder ein fruher Traum von Demokratie Gefangenenschicksale aus dem 19 Jahrhundert Leinfelden Echterdingen DRW Verlag 1998 S 176 195Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theobald Kerner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Theobald Kerner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Theobald Kerner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Theobald Kerner beim Justinus Kerner und Frauenverein WeinsbergNormdaten Person GND 119074672 lobid OGND AKS LCCN n79139964 VIAF 9836160 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kerner TheobaldKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und DichterGEBURTSDATUM 14 Juni 1817GEBURTSORT GaildorfSTERBEDATUM 11 August 1907STERBEORT Weinsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theobald Kerner amp oldid 230711722