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Peter Goessler 17 Mai 1872 in Geislingen an der Steige 12 Marz 1956 in Tubingen war ein deutscher Prahistoriker und Denkmalpfleger im Land Wurttemberg Emil Stumpp Peter Goessler 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Leistungen 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenPeter Goessler kam als Sohn des Stadtpfarrers in Geislingen an der Steige zur Welt und verbrachte seine Jugend in Neuenstadt am Kocher sowie in Lustnau Nach dem Besuch der theologischen Seminare in Schontal und Urach studierte er im Tubinger Stift Altphilologie und Geschichte bei Ernst von Herzog und Dietrich Schafer spater bei Ernst Curtius in Berlin Als Student schloss er sich im Wintersemester 1890 91 der Akademischen Verbindung Igel zu Tubingen an Goessler war als Hilfslehrer an mehreren Gymnasien des Landes tatig Unter anderem 1898 und von 1904 bis 1905 an der Lateinschule in Esslingen am Neckar dem heutigen Georgii Gymnasium und von 1898 bis 1899 in Mergentheim Vom Juli 1902 bis September 1903 bereiste er das ostliche Mittelmeergebiet und lernte dabei Wilhelm Dorpfeld kennen in den folgenden drei Jahrzehnten war Peter Goessler immer wieder als Mitarbeiter Dorpfelds auf Leukas tatig und widmete dem 1940 verstorbenen Freund 1951 eine Lebensbeschreibung Goesslers Bedeutung liegt aber vor allem in der Leistung fur die Denkmalpflege und Vorgeschichtsforschung in Wurttemberg Im Oktober 1905 wurde er Assistent am Landeskonservatorium spater Staatliches Amt fur Denkmalpflege und Wurttembergisches Landesmuseum 1920 Leiter des Landeskonservatoriums 1934 musste sich Goessler weil er im Sinne des NS als politisch unzuverlassig galt aus dem Landesamt zuruckziehen und widmete sich in Tubingen wo er seit 1931 als Honorarprofessor lehrte seiner wissenschaftlichen Arbeit 1946 wurde ihm die Leitung der wieder ins Leben gerufenen Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte ubertragen Peter Goessler war Mitglied zahlreicher Kommissionen und heimatkundlicher Vereine darunter des Wurttembergischen Anthropologischen Vereins und des Vereins fur Munzkunde Hervorzuheben ist aber seine Mitgliedschaft und Arbeit im Wurttembergischen Geschichts und Altertumsverein dessen Vorsitzender er ab Anfang 1931 wurde und die Tatigkeit von Karl Weller fortfuhrte Nach der freiwilligen Gleichschaltung der Geschichts und Altertumsvereine im September 1933 wurde seine Tatigkeit schwierig Infolge eines Zusammenstosses mit dem Kultminister Christian Mergenthaler Ende 1933 musste er sein Amt fur den Nationalsozialisten Hermann Haering raumen und zu diesem Zeitpunkt zog er nach Tubingen um nominell blieb er aber Vereinsvorsitzender bis 1935 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte er sich fur den Wiederaufbau des Vereins ein Unter seiner Leitung fand im Februar 1946 in der Technischen Hochschule Stuttgart ein Treffen aktiver Vereinsmitglieder statt in dem der provisorische Vorstand drei Personen berufen wurde der den Wiederaufbau des Vereins vorantreiben sollte Als Beirat ubernahm Peter Goessler den Vortrag bei der nach dem Krieg ersten regularen Mitgliederversammlung im Oktober 1946 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm Goessler das Amt des Vorsitzenden des Schwabischen Albvereins 1949 wurde er von Georg Fahrbach abgelost 2 Leistungen BearbeitenGoesslers fachliches Interesse galt unter anderem der Frage des Ubergangs von der romischen Antike zum Mittelalter Als einer der Ersten in der sudwestdeutschen Archaologie stellte er siedlungsgeschichtliche Uberlegungen im Hinblick auf das fruhe Mittelalter an und analysierte schon 1921 die Fundstellen innerhalb einzelner Gemarkungen um zu Aussagen uber das Verhaltnis romischer und alemannischer Siedlungsstrukturen zu gelangen Ehrungen Bearbeiten1949 Ehrenmitglied des Schwabischen Heimatbunds 3 1952 Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1952 wurde auf dem Gelande des Freilichtmuseums Heuneburg zu Ehren Goesslers der 1921 die ersten Ausgrabungen durchfuhrte die Goessler Linde gepflanzt Sie befindet sich neben dem heutigen Grillplatz 4 In Tubingen wurde eine Strasse nach ihm benannt Die Forderstiftung Archaologie in Baden Wurttemberg hat ein von ihr vergebenes Stipendium fur besonders forderwurdige Promotionsvorhaben und Masterarbeiten nach ihm benannt 5 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten nbsp Hugelgraber im IllertalOscar Paret Zusammenstellung Schriftenverzeichnis von Peter Goessler In Bericht der Romisch Germanischen Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts in Frankfurt a M Jg 31 1941 T 1 S 175 197 Leukas Ithaka Die Heimat des Odysseus Metzler Stuttgart 1904 Digitalisat Das romische Rottweil Hauptsachlich auf Grund der Ausgrabungen vom Herbst 1906 Metzler Stuttgart 1907 mit Max Geyr von Schweppenburg Hugelgraber im Illertal bei Tannheim Neff Esslingen am Neckar 1910 Die Altertumer des Oberamts Blaubeuren Die Altertumer im Konigreich Wurttemberg 1 ZDB ID 1061158 7 Neff Esslingen am Neckar 1911 An der Schwelle vom germanischen Altertum zum Mittelalter In Wurttembergische Vierteljahrshefte fur Landesgeschichte NF 30 1921 ISSN 0179 0889 S 1 24 mit Gerhard Bersu Der Lochenstein bei Balingen In Fundberichte aus Schwaben NF 2 1922 1924 ISSN 0016 2752 S 73 103 als Herausgeber Beitrage zur suddeutschen Munzgeschichte Festschrift zum 25jahrigen Bestehen des Wurttembergischen Vereins fur Munzkunde e V Kohlhammer Stuttgart 1927 Oberamt Leonberg Altertumer In Beschreibung des Oberamts Leonberg Beschreibung des Konigreichs Wurttemberg 30 1 Band 1 Kohlhammer Stuttgart 1930 S 120 251 Professor Eugen Nagele sein Leben und Wirken Kohlhammer Stuttgart 1947 Zu allerlei Problemen unserer alamannischen Fruhzeit besonders den Michelsbergen In Horst Kirchner Hrsg Ur und Fruhgeschichte als historische Wissenschaft Festschrift zum 60 Geburtstag von Ernst Wahle Winter Heidelberg 1950 S 212 221 Wilhelm Dorpfeld Ein Leben im Dienst der Antike Kohlhammer Stuttgart 1951 Einzelnachweise Bearbeiten Nicole Bickhof 175 Jahre Wurttembergischer Geschichts und Altertumsverein ein Ruckblick In Rundbrief Wurttembergischer Geschichts und Altertumsverein 25 April 2018 S 3 38 hier S 30 Eva Walter Georg Fahrbach unvergessen In Blatter des Schwabischen Albvereins Heft 2 2003 S 22 ff Die Ernennung erfolgte im Rahmen der 40 Jahrfeier des Bundes am 22 Mai 1949 Ehrentafel In Schwabisches Heimatbuch 1949 Hg von Felix Schuster im Auftrag des Schwabischen Heimatbundes Stuttgart 1949 S 176 177 S 176 hier und fort Website von Karin Brinker Eintrag vom 17 Juli 2016 Abgerufen am 7 Januar 2017 Peter Goessler Stipendium In www stiftung landesarchaeologie de Forderstiftung Archaologie in Baden Wurttemberg abgerufen am 31 Januar 2022 Literatur BearbeitenOscar Paret Peter Goessler 70 Jahre alt In Tubinger Blatter 33 1942 S 57 64 Helmut Dolker Max Miller Professor Dr Peter Goessler zur Vollendung des 80 Lebensjahres In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 11 1952 S 1 4 Oscar Paret Schriften von Peter Goessler 1942 bis 1952 Nachtrag zu Schriftenverzeichnis von Peter Goessler in 31 Bericht der Romisch Germanischen Kommission I Teil 1942 175 bis 197 In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 11 1952 S 5 6 Oscar Paret Peter Goessler In Gnomon Bd 28 Nr 7 1956 S 558 559 JSTOR 27681442 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Peter Goessler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Peter Goessler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag von Peter Goessler in der Online Datenbank der Landesbibliographie Baden Wurttemberg Entnazifizierungsakte Peter Goessler als digitale Reproduktion im Online Angebot des Staatsarchivs SigmaringenPrasidenten des Schwabischen Albvereins Valentin Salzmann 1888 1890 Ernst Camerer 1890 1913 Eugen Nagele 1913 1933 Rudolf Hollwarth 1933 1939 Georg Fahrbach 1939 1945 und 1949 1973 Peter Goessler 1945 1949 Helmut Schonnamsgruber 1973 1991 Peter Stoll 1991 2001 Hans Ulrich Rauchfuss seit 2001 Siehe auch Schwabischer Albverein und Liste der Vereine im Deutschen Wanderverband Normdaten Person GND 119210223 lobid OGND AKS LCCN n93059920 VIAF 119231644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goessler PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchaologeGEBURTSDATUM 17 Mai 1872GEBURTSORT Geislingen an der SteigeSTERBEDATUM 12 Marz 1956STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Goessler amp oldid 223221991