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Dieser Artikel behandelt die Germanen als Volksstamme in Europa Fur die chemische Substanz siehe Germanen Chemie Als Germanen wird eine Gruppe von ehemaligen Stammen in Mitteleuropa und im sudlichen Skandinavien bezeichnet deren Identitat in der Forschung traditionell uber die Sprache bestimmt wird Kennzeichen der germanischen Sprachen sind unter anderem bestimmte Lautwandel gegenuber der rekonstruierten indogermanischen Ursprache die als germanische oder erste Lautverschiebung zusammengefasst werden Das von den Germanen bewohnte Siedlungsgebiet wurde entsprechend von den Romern als Germania magna bezeichnet Germania magna im fruhen 2 Jahrhundert Karte von Alexander George Findlay aus dem 19 Jahrhundert Ab der Zeitenwende pragte der Kontakt mit den Romern die germanische Welt wie auch die Entwicklung des Romischen Reiches sich zunehmend mit der germanischen Welt verband In der Spatantike kam es im Verlauf der Volkerwanderung zu weitreichenden Zugen mehrerer germanischer Stamme gentes die teilweise grossere Verbande bildeten siehe Ethnogenese und schliesslich zu deren Einfall in das Romische Reich Ihr Ziel war vor allem Teilhabe am Wohlstand des Imperiums dessen Strukturen und Kultur sie keineswegs zerstoren wollten Einige dieser Gruppen grundeten Reiche nach antikem romischen Vorbild auf dem Boden des Westreiches das um das Jahr 476 unterging Elemente der germanischen Religion und des religiosen Brauchtums wurden unter anderem durch Akkommodation in das angenommene Christentum ubertragen In der neueren Forschung wird dabei die Sammelbezeichnung Germanen zunehmend kritisch gesehen da die so bezeichneten Gruppen sich niemals als Einheit verstanden hatten sondern es sich um eine reine Fremdbezeichnung handle die Unterschiede verwische 1 Dieser Artikel beschreibt die allgemeine Geschichte der germanischen Volker beginnend vor der Zeitenwende bis in die Spatantike bzw das beginnende Fruhmittelalter In der Forschung wird auch die Geschichte Skandinaviens bis ins Mittelalter im germanischen Kontext gesehen Die Geschichte einzelner Stamme die germanische Mythologie und die germanischen Stammesrechte sind Thema weiterer Artikel Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 1 1 Herkunft und Bedeutungsentwicklung in der Antike 1 2 Eine germanische Identitat in der Antike 1 3 Moderner Germanenbegriff 1 4 Sprache 1 5 Schrift 2 Lebensweise der Germanen 2 1 Siedlung 2 2 Gesellschaft 2 2 1 Entwicklung 2 3 Wirtschaft 2 4 Vorchristliche Religion und der Wechsel zum Christentum 2 4 1 Germanische Religion 2 4 2 Christianisierung 2 5 Bildende Kunst 3 Die germanischen Stamme 3 1 Bedeutung der Stamme 3 2 Stamme zur Zeitenwende 3 3 Spatantike und Volkerwanderung 3 3 1 Alamannen 3 3 2 Burgunden 3 3 3 Franken 3 3 4 Goten 3 3 5 Langobarden 3 3 6 Markomannen 3 3 7 Sachsen 3 3 8 Thuringer 3 3 9 Vandalen 4 Kriege und germanische Reichsbildungen 4 1 Der Marsch der Kimbern Teutonen und Ambronen 4 2 Ariovist und Caesar 4 3 Drusus und Tiberius Vorstoss bis zur Elbe 4 4 Die Varusschlacht 4 5 Die romisch germanischen Beziehungen nach der Varusschlacht 4 6 Die Markomannenkriege 4 7 Zwischen Markomannenkriegen und Volkerwanderung 4 8 Wanderungen und Reichsgrundungen 4 8 1 Burgundenreich 4 8 2 England 4 8 3 Frankenreich 4 8 4 Gotenreiche 4 8 5 Die Langobarden 4 8 6 Nordeuropa 4 8 7 Reich der Vandalen 4 9 Das Ende der kaiserzeitlichen archaologischen Kulturen ostlich der Elbe 5 Quellen 5 1 Antike Autoren 5 2 Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenBegriff BearbeitenHerkunft und Bedeutungsentwicklung in der Antike Bearbeiten Die Herkunft des Begriffs Germanoi griechisch Germanoi lateinisch Germani ist bis heute nicht zufriedenstellend geklart Unklar bleibt ebenso die sprachlich etymologische Herkunft wie das genaue Alter des Begriffes In der Forschungsgeschichte wurden sprachliche Wurzeln aus dem Lateinischen Keltischen und Germanischen diskutiert Die gelegentlich hergestellte Verbindung mit germanisch gaizaz Ger Wurfspeer gilt heute als widerlegt Als unwahrscheinlich gilt aus phonetischen Grunden auch die Ableitung von lat germanus leiblich echt wahr die schon Strabon vorschlug 2 Am wahrscheinlichsten wird damit eine keltische Etymologie Erwogen werden die Wurzeln von altirisch gair Nachbar oder gairm Schrei woraus die Benennungsmotive die Nachbarn bzw die Schreienden resultieren 3 Der Germanenname bildete in der Antike einen volkerkundlichen Oberbegriff fur eine Grossgruppe zwischen Kelten und Skythen Es handelte sich also in der Hauptsache um eine Fremdbenennung bestimmter Volker und nur zum geringeren Teil und wohl erst sekundar um eine Selbstbezeichnung der germanischen Volker fur sich selbst Die rechts des Rheins siedelnden Volker blieben vor Caesars gallischen Feldzugen 58 52 v Chr weitgehend ausserhalb des Horizonts der antiken Beobachter und wurden als man von ihnen erfuhr zunachst fur Kelten gehalten oder zumindest nicht ausdrucklich von diesen unterschieden Alteste historische Berichte uber germanische Kulturen stammen von Begegnungen mit den Griechen und dem Romischen Reich eigene Schriftzeugnisse wie zum Beispiel Runeninschriften finden sich dagegen erst nach der Zeitenwende Die Berichte der antiken Autoren zu den Germanen basieren dabei haufig nicht auf eigener Beobachtung sondern auf Horensagen Der griechische Reisende Pytheas aus Massalia berichtete bereits um 330 v Chr uber die Lander um die Nordsee und die dort lebenden Volker Die ostgermanischen Bastarnen drangen ab etwa 200 v Chr nach Sudosten in das heutige Ostrumanien vor und wurden ab 179 v Chr in Kampfe der Makedonen und anderer Volker auf der Balkanhalbinsel verwickelt Um das Jahr 120 v Chr zogen die Kimbern Teutonen und Ambronen sudwarts und brachten den Romern einige ernsthafte Niederlagen bei Kimbernkriege Als altester Beleg fur den Volksnamen werden manchmal die Fasti Capitolini zum Jahre 222 v Chr angefuhrt 4 Dort ist von einem Sieg des Marcus Claudius Marcellus de Galleis et Germaneis uber Gallier und Germanen bei Clastidium die Rede Allerdings kann es sich bei dieser Erwahnung des Germanennamens auch um eine nachtragliche Umschreibung im Rahmen der augusteischen Fastenredaktion handeln 5 Die erste zweifelsfreie Verwendung des Germanennamens findet sich um 80 v Chr bei Poseidonios 6 Der Begriff bezog sich zunachst nur auf eine kleine Stammesgruppe im belgisch niederrheinischen Bereich deren Gebiet ursprunglich auf rechtsrheinischer Seite lag Poseidonios schildert dass diese Germanen als Hauptmahlzeit Glieder gebratenen Fleischs zu sich nahmen und dazu Milch sowie unvermischten Wein tranken und entsprach damit in gewisser Weise dem Barbarentopos seiner Zeit Gaius Iulius Caesar berichtet in seinem De bello Gallico fur das Jahr 55 v Chr von den links des Rheins siedelnden Belgerstammen der Remi Condrusi Eburones Caerosi Paemani und Sequani dass sie sich Germanen nannten und bezeichnet diese Stamme immer den Angaben der mit ihm verbundeten Remer folgend als Germani cisrhenani nicht aber die heute ebenfalls als germanisch geltenden Atuatuci die er fur Abkommlinge der Kimbern hielt und nur mit Einschrankungen die Ambivarites 7 Die Bezeichnung cisrhenani linksrheinisch legt nahe dass man die so benannten Stamme schon damals von den rechtsrheinischen Germani unterschied Karte Europas nach Strabon Im Laufe von Caesars Kriegsbericht wird der Germanenbegriff inhaltlich weiter aufgefullt bis hin zu seiner umfassenden Erlauterung im Germanenexkurs des sechsten Buchs 53 v Chr Hier verwendet Caesar auch explizit einen erweiterten Germanenbegriff indem er den Rhein zur Kulturscheide zwischen Galliern am Westufer und Germanen ostlich des Stromes erklart und alles Land ostlich davon als Germanien bezeichnet 8 Der Althistoriker Mischa Meier kommt deshalb zu dem Befund Caesar hat die Germanen erfunden Ethnisch kulturelle Kriterien nach denen Personengruppen objektiv als germanisch oder nicht germanisch identifiziert werden konnten gebe es nicht 9 Was Caesar dazu bewog alle ostlich des Rheins lebenden Volkerschaften mit Germanen zu identifizieren ist in der historischen Forschung umstritten Eine Erklarung konnte sich aus der Absicht des Feldherrn ergeben den Rhein als Volkergrenze anzunehmen derart eine tiefe Kluft zwischen Galliern und Germanen postulierend und so sein militarisches Werk als Eroberung Galliens darzustellen 10 In diesem Fall ware die geographische Unterscheidung von Kelten und Germanen auch politisch motiviert gewesen konnte sie doch dabei helfen den Herrschaftsanspruch Roms auf alle linksrheinischen Gebiete zu festigen Hatte Caesar schon zuvor unterschiedliche Gruppen die sich selbst als Aquitaner Kelten und Belger verstanden vereinheitlichend Gallier genannt so ubertrug er nun den Germanenbegriff auf verschiedene Volkergruppen rechts des Rheins 11 Eine eindeutige Kulturscheide stellte der Rhein jedoch damals nicht dar da sowohl ostlich davon keltische als auch westlich davon germanische Gruppierungen siedelten wie schon aus Caesars Bericht hervorgeht Aus archaologischer Sicht lasst sich lediglich das Gebiet der keltischen oppida in nordlicher und ostlicher Richtung abgrenzen Die Definition Caesars wirkte sich fortan auch in ethnographischer Hinsicht differenzierend aus Vor Caesar hatte man angenommen dass nordlich der Alpen im Westen die Kelten und im Osten durch den Fluss Tanais heute Don von jenen getrennt die Skythen leben Cicero kannte den Germanenbegriff Caesars im Jahre 56 v Chr noch nicht 12 Aber schon fur Pomponius Mela um 44 v Chr waren die sudliche Grenze des Germanengebietes die Alpen die westliche Grenze der Rhein die ostliche die Weichsel und das Gebiet der Sarmaten die nordliche die Meereskuste 13 Auch Plinius der Altere nennt in seiner Naturalis historia um 77 n Chr Germanen in den Alpen 14 Noch Strabon beschrieb die Germanen in seiner Geographie zwischen 20 v Chr und 23 n Chr verfasst als ein den Galliern ahnliches Volk 2 Auch der Zug der Kimbern Teutonen und Ambronen wurde erst spat als Auftakt zur romisch germanischen Konfrontation aufgefasst Zur Zeit ihres Auftretens wurden die Kimbern noch nicht als Germanen identifiziert Erst Plutarch pragte um 100 n Chr die Bezeichnung Germanen auch fur den nordseegermanischen Stamm der zuvor uberwiegend fur keltisch gehalten worden war 15 Der romische Historiker Tacitus teilt in seiner ethnographischen Schrift Germania fruhestens 98 n Chr zu den von ihm verwendeten Begriffen Germani und Germania mit Die Bezeichnung Germanien sei ubrigens neu und erst vor einiger Zeit aufgekommen Denn die ersten die den Rhein uberschritten und die Gallier vertrieben hatten die jetzigen Tungrer seien damals Germanen genannt worden So habe der Name eines Stammes nicht eines ganzen Volkes allmahlich weite Geltung erlangt zuerst wurden alle rechtsrheinischen Volker nach dem Sieger aus Furcht vor ihm als Germanen bezeichnet bald aber nannten auch sie selbst sich so nachdem der Name einmal aufgekommen war 16 Diese Nachrichten des Tacitus stimmen mit den von Caesar uberlieferten Angaben der belgischen Remer aus der Zeit des Gallischen Krieges uberein 17 Demnach wurden die rechtsrheinischen Stamme zuerst von den benachbarten Galliern in einem umfassenderen Sinn als Germanen bezeichnet Diese Ausweitung des Germanennamens wird heute meist darauf zuruckgefuhrt dass die Gallier die ostlichen Invasoren als fremd oder andersartig empfanden und sich von ihnen abzugrenzen suchten Die Romer hatten den Germanennamen dann von den Galliern ubernommen 18 Eine germanische Identitat in der Antike Bearbeiten Von Tacitus stammt die Uberlieferung einer mythischen Genealogie nach der sich die Germanen auf Tuisto seinen Sohn Mannus und dessen drei Sohne zuruckfuhrten die den Stammesgruppen der Ingaevonen Hermionen und Istaevonen ihren Namen gegeben hatten Eine Variante habe noch die Marsi Gambrivii Suebi und Vandilii hinzugefugt 19 Die Selbstzuordnung von Stammen zu einer gemeinsamen Volksgruppe wie sie sich in dieser mythischen Genealogie zeigte lasst auf ein irgendwie geartetes Gefuhl der Zusammengehorigkeit schliessen In historischer Zeit kam es zu verschiedenen Ethnogenesen im germanischen Bereich Diese Tendenz zur Vereinheitlichung ging von verschiedenen Zentren aus und war haufig eher von aussen als von innen her stimuliert Dabei spielte auch die Infiltration geographischer Randgruppen an der Elbe und in Jutland sowie in Sudskandinavien eine Rolle Nach Reinhard Wenskus beforderten vor allem die Sueben eine Ethnogenese der Germanen im mitteleuropaischen Bereich 20 Auch nach aussen wirkte die Dominanz der Sueben deren Tradition und Erscheinung bestimmend fur die ethnographische Wahrnehmung und Beschreibung zahlreicher germanischer Stamme in der antiken Welt wurden Dass sich letztlich nicht der Suebenname sondern der altere der Germanen durchsetzte ist nach Wenskus auf die Konfrontation der Sueben mit den Romern zuruckzufuhren die die politische Kraft des Suebentums gebrochen habe Seit dem Ende des 5 Jahrhunderts ging die Aussenwirkung des Suebennamens teilweise auf die Goten uber so dass der Ausdruck gotische Stamme fur zahlreiche meist ostgermanische Volker gebrauchlich wurde 21 Fur die Germania magna blieb es aber auch in dieser Zeit beim Germanenbegriff neben dem die wandernden ostgermanischen Grossstamme unter einer eigenen Identitat als Goten Vandalen usw auftraten In jungster Zeit wird in der Forschung verstarkt die Instabilitat ethnischer Identitaten gerade in der Antike betont und dabei auch das vermeintlich dem nationalstaatlichen Denken des 18 und 19 Jahrhunderts entstammende Konzept der Germanen in Frage gestellt Germane sei wie Barbar nur eine Fremdbezeichnung die mehr uber Griechen und Romer aussage als uber die mit den Begriffen bezeichneten Gruppen und Individuen Vereinzelt wird sogar gefordert Germane und germanisch im wissenschaftlichen Kontext uberhaupt nicht mehr zu verwenden 22 Moderner Germanenbegriff Bearbeiten Johannes Janssonius Germaniae Veteris Nova Descriptio an Tacitus Strabon und vor allem Claudius Ptolemaus orientierte Karte des antiken Germanien von 1657 Der moderne Germanenbegriff baut auf der Begriffsbildung der antiken Schriftsteller auf die spatestens im Zeitalter des Humanismus erneut aufgegriffen wurde Obwohl bereits Tacitus Teile Skandinaviens zu Germanien zahlte ist die allgemeine Ausweitung des Germanenbegriffs auf Skandinavien eine spatere Entwicklung die vor allem auf sprachlichen und ethnographischen Beobachtungen gefusst haben durfte Der schwedische Reformator und Historiker Olaus Petri unterstellte im 16 Jahrhundert Schweden und Deutschen eine gemeinsame Herkunft Im spaten 18 Jahrhundert war die Idee einer historischen ethnischen und sprachlichen Zusammengehorigkeit der nordischen Lander mit Deutschland unter den Gelehrten allgemeine Uberzeugung geworden Gottfried Wilhelm Leibniz schrieb in seinen Unvorgreifflichen Gedancken betreffend die Ausubung und Verbesserung der Teutschen Sprache postum 1717 Neudruck 1995 S 22 dass alles was die Schweden Norweger und Islander von ihren Goten ruhmen auch unser sei diese Volker mussten fur nichts anderes als Norddeutsche gehalten werden Auch Johann Gottfried Herder teilte 1765 diese Auffassung in einer Rezension zu der Einfuhrung in die Geschichte Danemarks des Historikers Paul Henri Mallet Zur gleichen Zeit wurde der humanistische Germanenbegriff mit dem romantischen Volksbegriff zusammengebracht und fuhrte uber die Volksgeistlehre zur Vorstellung einer Kontinuitat zwischen antiken Germanen und neuzeitlichen Deutschen 23 Der Fortschritt der Sprachwissenschaft im fruhen 19 Jahrhundert erlaubte es diesen Volksbegriff mit der nun als germanisch titulierten Sprachfamilie zu verknupfen Auch der modern archaologische Germanenbegriff ging von diesem sprachwissenschaftlichen Germanenbegriff aus Weil sich der Volksgeist auch in seinen materiellen Schopfungen ausdrucke wurden archaologische Fundtypen dann bestimmten Kulturgruppen zugeordnet wenn eine durchgehende Besiedlung nachgewiesen werden konnte und diese mit den antiken Quellen vereinbar war wie insbesondere Gustaf Kossinna festhielt 24 Im spaten 19 Jahrhundert erlebte die Germanenforschung dank dem Bedurfnis nach einer nationalkulturellen Identitatsbestimmung einen weiteren Aufschwung fuhrte so zu wichtigen Erkenntnissen aber auch zu einem verstarkten Rekurs auf die angenommene Geschichtskontinuitat von den Germanen bis zum deutschen Kaiserreich des 19 Jahrhunderts die schliesslich in den Germanenmythos volkischer Bewegungen und dann des Nationalsozialismus munden konnte 25 Zahlreiche Aussagen und Begriffsbildungen dieser alteren Germanenforschung sind daher inzwischen fragwurdig geworden 26 In jungerer Zeit loste sich der einheitliche Germanenbegriff teils in verschiedene Germanenbegriffe auf Dafur gab es mehrere Ursachen Zum einen war die Identifikation von archaologischen Fundtypen mit einheitlichen Volksgruppen nicht mehr aufrechtzuerhalten Auch der durchaus berechtigte Sprachstammbaum begrundet noch keine wesensmassige Einheit germanischer Volker Die den unterschiedlichen Fachrichtungen historische Forschung Linguistik Archaologie eigentumlichen Germanenbegriffe sind daher heute nicht mehr unbedingt deckungsgleich auch wenn eine engere Zusammenarbeit beispielsweise zwischen Archaologie und Linguistik besonders im Zeichen der Topo und Hydronymie durchaus als Desiderat angesehen wird 27 So sind die Skandinavier nur im Bereich der germanischen Philologie Germanen nicht aber in der historischen Forschung zum Romischen Reich Andererseits handelt es sich beim einzigen Volk das sich nach antiker Uberlieferung selbst als Germanen bezeichnete namlich den caesarischen Germani cisrhenani vielleicht gerade nicht um Germanen sondern um keltisch assimilierte Belger 28 Wenn auch die Vertreter der prahistorischen Jastorfkultur als Germanen benannt werden dann wird der ethnographische Germanenbegriff auf Zeitraume ubertragen in denen es ihn in antiker ebenso wie in moderner Auspragung noch nicht gab Sprache Bearbeiten Hauptartikel Urgermanische Sprache und Germanische Sprachen Die germanischen Sprachen zahlen zur Westgruppe der indogermanischen Sprachen 29 Die germanische Sprache in ihrer Urform bildete sich durch die erste oder germanische Lautverschiebung siehe Grimmsches Gesetz und Vernersches Gesetz aus dem westlichen Indogermanisch heraus Ausgliederungsreihenfolge und Verwandtschaftsverhaltnisse nicht nur der westindogermanischen Sprachgruppen Balto Slawisch Germanisch Keltisch und Italisch bleiben umstritten Zu jeder engeren Zweierbeziehung gibt es Befurworter und Gegner Keltische Entlehnungen in der Lexik des Germanischen beruhen auf dem kulturellen Kontakt der Eisenzeit um und vor 500 v Chr Insbesondere betreffen diese das Wortmaterial aus den Bereichen Herrschaft Handel und Produktion von Waren Mit der Ausbreitung des Romischen Reiches begann danach eine nachhaltige Wirkung der lateinischen Sprache auf die germanischen Die alteste umfassend schriftlich belegte germanische Einzelsprache ist das Gotische Die teilweise zeitlich fruher festsetzbaren sprachlichen Zeugnisse aus den sehr kurzen und teilweise schwer deutbaren Runeninschriften oder zeitlich zuvor aus Personennamen Ortsnamen sowie anderen Begrifflichkeiten in antiken Quellen festgehalten bestehen im Gegensatz zum Gotischen aus einzelnen nicht in Zusammenhang stehenden Nennungen Schrift Bearbeiten Hauptartikel Runen Das altere Futhark die ersten germanischen Schriftzeichen Eigenschriftliche germanische Zeugnisse setzen um 200 n Chr mit den altesten urnordischen Runeninschriften ein Die Bedeutung uberlieferter Inschriften umfasst Namennennungen und Besitzangaben Herstellerinschriften magische Inschriften kultische Handlungen sowie das Totengedenken 30 Die bekanntesten Schrifttrager sind die monumentalen skandinavischen Runensteine Die namentlichen Bezeichnungen der einzelnen Runen sind durch Runengedichte uberliefert Die wesentliche fruhzeitliche Ubermittlung von beispielsweise historischen Informationen seien es Dinge der Abstammung oder andere erfolgte mundlich und in diesem Bezug durch das Preislied Aus diesem hat sich die spatere Tradition der Heldensage entwickelt als sich ein an das Lateinische angelehntes Schriftsystem fur die Ermoglichung einer nennenswerten Literatur herausformte Altnordische Schrift 31 Bei den von Tacitus in Kapitel 10 der Germania beschriebenen Zeichen im Zusammenhang der Losorakel handelte es sich vermutlich eher um sonstig verwendete Symbole als um Runen im Sinne von Schriftzeichen Gleichwohl sind einige von ihnen in die Runenalphabete integriert worden 32 Die erste eigentliche Form einer entwickelten germanischen Schriftsprache sind die gotischen Schriften Die Goten nutzten ursprunglich wie andere Stamme und Volker die gemeinsame Runenschrift und ritzten diese ebenso in Gegenstande aus Holz und anderen Materialien Ring von Pietroassa Der gotische Bischof Wulfila entwickelte fur die christliche Mission der Goten ein Alphabet das sich aus griechischen lateinischen und runischen Schriftzeichen zusammensetzt Er nahm zeitlich gesehen die Entwicklung des nordischen Schriftsystems vorweg aus denselben bedingten Umstanden Die Runenschrift als Monumentalschrift ist unzulanglich fur eine Schriftsprache die literarisch umfassende Textinhalte nachhaltig und sinnschlussig fur eine lokale wie uberregionale Gruppe von Rezipienten lesbar und begreifbar macht Seine volkssprachige Ubersetzung des Neuen Testamentes bildet neben anderen gotischen Quellen die Grundlage der vergleichenden Forschung zur germanischen Schriftlichkeit und Sprachlichkeit durch den dargestellten umfangreichen gotischen Wortschatz Die einzelnen Namen der gotischen Buchstaben sind durch die sogenannte Salzburg Wiener Handschrift uberliefert 33 Siehe auch Samnordisk runtextdatabasLebensweise der Germanen Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt wurde wegen inhaltlicher Mangel auf der Qualitatssicherungsseite des Projekts Germanen eingetragen Dies geschieht um die Qualitat der Artikel aus diesem Themengebiet auf ein akzeptables Niveau zu bringen Bitte hilf mit die Mangel dieses Artikels zu beseitigen und beteilige dich an der Diskussion Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Historische Beschreibungen uber das soziale wirtschaftliche und politische Leben der Germanen speisen sich meist aus den Texten Caesars und der Germania des Tacitus 34 die jedoch in die Zeit und in den Kontext der Absichten der Verfasser zu stellen sind 35 Aber einige Zuge haben in der Wissenschaft eine allgemeine Anerkennung gefunden Wesentliche Erkenntnisse bieten heute die Ergebnisse der Archaologie Siedlung Bearbeiten source source source source source source source source source source source source track track track Video Wie die Germanen gewohnt haben Die Germanen wohnten in verhaltnismassig kleinen Siedlungen Aus der Grosse der Bestattungsplatze Brandgraber der Germanen schliessen Archaologen dass die Grosse von Siedlungen bei etwa zweihundert Menschen lag Daneben gab es die aufwendigen Prunkgraber von Lubsow mit Korperbestattungen Die Siedlungen entwickelten sich selten planmassig Ein Erbe daraus sind bis heute die so genannten Haufendorfer in Deutschland und anderen Landern des germanischen Kulturkreises Haufig wurden die Dorfer von einer Art Zaun selten durch eine richtige Palisade umgeben Nur in den Grenzregionen zum Romischen Reich wurden mit Beginn der Feindseligkeiten und gegenseitigen Ubergriffe die Dorfer mit Wallen oder Palisaden geschutzt und bewacht Rekonstruiertes germanisches Dorf in Fritzlar Geismar basierend auf Ausgrabungen an dieser Stelle Jernalderhus Rekonstruktion eines eisenzeitlichen Hauses um 400 im Moesgaard Museum bei Aarhus Danemark Aus Ausgrabungen ist bekannt dass die Germanen in Holzhausern in Skelettbauweise wohnten Da im Gegensatz zu Steinhausern das Holz mit der Zeit verrottet geben lediglich die archaologisch nachweisbaren Pfostenlocher eine grobe Indikation uber den Aufbau der Hauser Die verbreitetste Art war das dreischiffige Langhaus sechs bis acht Meter breit und oft mehr als doppelt so lang in Einzelfallen uber 60 m Unter seinem Dach beherbergte es sowohl die Familie als auch alle Halbfreien und Sklaven sowie die Tiere die lediglich durch eine Wand getrennt waren Dies hatte vor allem den Vorteil dass die Tiere dazu beitrugen das Haus in den kalten Wintermonaten mitzuheizen Der Wohnraum besass keine weiteren Trennwande in seiner Mitte befand sich eine Feuerstelle Der Rauch konnte uber eine Offnung im Dach abziehen Fenster besassen die germanischen Hauser wohl nicht Obwohl die wichtigste Bestattungsmethode zur Zeitenwende die Verbrennung mit anschliessender Urnenbestattung war sind auch zahlreiche Moorleichen bekannt die mit sehr unterschiedlichen Todesumstanden verknupft sind Ab etwa 300 nimmt der Anteil der Korpergraber stark zu wenn auch die Verbrennung bei einigen Kulturen weiterhin ublich bleibt Gesellschaft Bearbeiten Germanische Ratsversammlung Zeichnung eines Reliefabschnitts der Mark Aurel Saule zu Rom source source source source source source source source source source source source source source track Haarmode bei den Germanen unter anderem Suebenknoten Die Gesellschaft war in Freie Halbfreie Knechte und Rechtlose Kriegsgefangene Sklaven gegliedert Zu bestimmten Zeitpunkten fanden Versammlungen der freien Manner Volksthing statt bei denen wichtige Entscheidungen besprochen und getroffen wurden so z B die Wahl eines Anfuhrers Nur diese und die Gaufursten hatten beim Volksthing das Vorschlagsrecht Die Gesellschaft war patriarchalisch organisiert und die Hausgemeinschaft hatte eine besondere Stellung in ihr Die Macht der Anfuhrer 36 reichte nur bis zum Hausherrn aber alle im Haus Lebenden unterstanden diesem wobei die Aufsicht der Sippe einen Schutz vor Willkur bot Nach Tacitus war die Einehe verbreitet Damit bildeten die Germanen eine Ausnahme unter den barbarischen Stammen der Antike Entwicklung Bearbeiten Grabfunde weisen auf eine zunehmende soziale Differenzierung in den ersten Jahrhunderten n Chr hin Herausgehobene Personen wurden zunehmend unverbrannt mit reichen Beigaben bestattet wahrend sonst die Urnenbestattung weiterhin ublich blieb Die Gemeinschaften waren durch Gefolgschaften und Heerkonige gepragt und uberdauerten politische Bundnisse Die halbnomadische Lebensweise liess ein stabiles Konigtum nicht zu Im Laufe der Zeit bildete sich bei den germanischen Stammen eine besondere Fuhrungsschicht heraus erkennbar auch an den sich verbreitenden Erdbestattungen mit Grabbeilagen Die Kultgemeinschaften der fruheren Kaiserzeit wurden durch Gefolgschaftsverbande abgelost die mehrere Stamme umfassen konnten Heerkonige kamen aus fuhrenden angesehenen Familien deren Herrschaft oft aber auf einzelne Personen beschrankt blieb Es handelte sich um eine faktische Stellung infolge von Leistung vor allem im Kampf und selbsterrungener Macht Es gab im Osten auch geteilte Konigtumer entweder bei mehreren Stammen im Gesamtverband wie bei Kimbern und Alamannen oder neben dem politischen ein Sakralkonigtum so wohl bei den Lugiern 37 Ein monarchisches Konigtum bildete sich erst im Fruhmittelalter mit der Entstehung germanisch romanischer Konigreiche heraus Die erste Erwahnung eines Konigs Maelo fur die Sugambrer bei Augustus gilt als unsicher 38 Der erste historisch bekannte Heerkonig germanischer Volker ist Ariovist Seine Herrschaft war nicht auf einen einzelnen Stamm beschrankt Zur Zeitenwende bildeten bereits die Sueben einen Grossverband der so auch von Tacitus beschrieben wurde 39 Uber die mit der germanischen Grossstammbildung verbundenen sozialen Konflikte ist wenig bekannt und der Gegensatz von Arminius und Marbod kann hier lediglich als ein Beispiel dienen Arminius und Marbod Der Cherusker Arminius 21 n Chr und der Markomanne Marbod 36 n Chr waren beide adliger Abstammung und verfolgten in Bezug auf Rom die gleichen Ziele vor allem die Unabhangigkeit ihrer Stamme Beide hatten die romische Kultur intensiv kennengelernt Marbod war einige Jahre in Rom und stand in der Gunst von Augustus Nach seiner Ruckkehr wurde er Stammesfuhrer der Markomannen Arminius und sein Bruder Flavus standen als Befehlshaber cheruskischer Einheiten in romischen Diensten und besassen das romische Burgerrecht Arminius besass den romischen Ritterstand die Cherusker hatten sich freiwillig den Romern unterworfen In der folgenden Zeit spaltete der Konflikt mit den Romern auch die cheruskische Fuhrungsschicht Arminius heiratete Thusnelda gegen den Willen ihres Vaters Segestes Es kam zu gegenseitigen Belagerungen Segestes paktierte mit Varus und Germanicus Arminius Onkel namens Inguimer mit Marbod Fur beide Heerfuhrer war die adlige Abstammung notwendige Voraussetzung fur den Aufstieg zum Heerkonig jedoch allein nicht ausreichend In der gegebenen historischen Situation waren auch militarische Erfolge gegen die Romer erforderlich und beide besassen die notige Kenntnis romischer Militarorganisation Arminius errang den militarischen Erfolg im Jahr 9 n Chr durch einen Sieg uber die drei romischen Legionen des Varus und konnte sich auch gegenuber den Angriffen des Germanicus 14 16 n Chr behaupten Auch Marbod verfugte uber ein Heer von vermutlich 70000 Fusssoldaten und 4000 Reitern gegen das Tiberius 6 n Chr zwolf Legionen aufbot Lediglich ein pannonischer Aufstand verhinderte die direkte Konfrontation Nach Verhandlungen wurde ein Frieden unter gleichen Bedingungen geschlossen der das militarische Prestige Marbods ungemein starkte 40 Vor allem Arminius konnte nach Ende der romischen Bedrohung die monarchische Gewalt nur aufrechterhalten wenn er gegen Marbod kampfte 41 Im Jahre 17 n Chr kam es zur Schlacht Marbod zog sich zuruck verlor sein militarisches Prestige zwei Jahre spater sein Konigreich durch Katwalda und musste bei den alten Feinden um Asyl bitten Dass es kein Konflikt zwischen Stammen war zeigt auch dass Inguimer auf der Seite Marbods kampfte Arminius schliesslich dessen Macht zu gross wurde brachten seine eigenen Verwandten um 42 Wirtschaft Bearbeiten Die Germanen waren hauptsachlich sesshafte Bauern oder transhumante Viehzuchter 43 gingen aber im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Vorstellung nur selten zur Jagd Sie waren vor allem Selbstversorger Neben der Land und Viehwirtschaft gab es auch Handwerker wie Schmiede Topfer und Tischler Das Rad war bereits seit indoeuropaischer Zeit bekannt Es gab in den germanischen Dialekten sogar zwei Worter dafur urgermanisch ratha daraus deutsch Rad neben hwehwla woraus englisch wheel vielleicht um das ursprungliche Scheibenrad von der Innovation des Speichenrads zu unterscheiden 44 Geld kannten die Germanen nicht ihr Handel beschrankte sich auf reine Naturalienwirtschaft Hauptwertgegenstand war wie bei den Romern das Vieh Davon zeugt bis heute die Bedeutung des englischen Wortes fee Gebuhr ursprunglich Vieh Unter den Feldfruchten kam der Gerste eine besondere Rolle zu Verschiedene Weizenarten Roggen Hafer und Hirse kamen regional unterschiedlich hinzu Vor allem im Nordseekustengebiet wurde die Ackerbohne angebaut daneben auch Erbsen Flachs sowie Nutzhanf Gartenbau wurde ebenso betrieben Obstbau wahrscheinlich nicht Auch Wildfruchte wurden gesammelt zum Beispiel Eicheln 45 verschiedene Beeren Brombeeren Himbeeren Wald Erdbeeren Schlehen und Wildkrauter wie Sporgel der in den Magen einiger germanischer Moorleichen nachgewiesen werden konnte Bienenhonig wurde von wildlebenden oder eingefangenen Wildbienen Volkern gesammelt 46 Bienenzucht im heutigen Sinne gab es wohl nicht Gezuchtet wurden hauptsachlich Rinder ebenso Schafe Schweine Ziegen und Geflugel sowie Pferde Hund und Katze Ebenfalls wussten die Germanen wie Kase zubereitet wird Die germanischen Sprachen kannten ein eigenes Wort fur Weichkase das in den skandinavischen Sprachen im Wort ost Kase fortlebt Fur Hartkase wurde spater das lateinische Wort caseus dt Kase entlehnt Der einfache Pflug war lange bekannt vereinzelt wurde auch ein Scharpflug genutzt Ebenso waren Egge Spaten Hacke Harke Sichel und Sense in Gebrauch Die Acker liessen die Germanen regelmassig brach liegen und sie wussten um den Nutzen der Dungung Getreide wurde hauptsachlich in Form von Brei gegessen Brot konnte sich bis ins Mittelalter nur die Oberschicht leisten Nydamboot aus dem 4 Jahrhundert Die landlichen Siedlungen waren ebenso der Raum handwerklicher Tatigkeiten Die Verarbeitung von Leder oblag den Mannern wahrend Textilien von Frauen produziert wurden Spinnen und Weben Spezialisierte Handwerker die immer auch noch Bauern waren waren als Zimmerer Tischler Drechsler oder Schnitzer tatig Ebenso wurde Eisen Buntmetall Bein sowie Ton verarbeitet Uberortliche Manufakturen bzw Handwerksbetriebe waren selten Es gibt keine Hinweise auf ein ausgebautes Strassennetz Warenverkehr auf Radern oder mit Schiffen Jedoch sind romische Luxusguter uberall auf germanischem Gebiet zu finden Umgekehrt wurden vermutlich Bernstein Pelze und von Romerinnen sehr geschatztes blondes Frauenhaar exportiert Romisches Geld war in Besitz von vielen diente jedoch nicht dem Geldverkehr Eine eigene Munzpragung ist erst aus nachantiker Zeit bekannt Nach neuesten Erkenntnissen soll sich in der Nahe des heutigen Berlin bereits eine Art Hutten Industrie entwickelt haben Der dort hergestellte Stahl soll von hoher Qualitat gewesen und vor allem in das Romische Reich exportiert worden sein Auch der Schiffbau war bereits hoch entwickelt wie das Hjortspringboot und das Nydamboot zeigen Die allgemeine Produktivitat war wesentlich geringer als bei den Romern Es gab Hungersnote und viele Germanen litten an Unterernahrung was zu einer relativ geringen Lebenserwartung fuhrte Der Gesundheitszustand der Germanen war oft schlecht Gelenkerkrankungen und Bandscheibenschaden waren verbreitet Vorchristliche Religion und der Wechsel zum Christentum Bearbeiten Siehe auch Germanische Religion Nordgermanische Religion und Angelsachsische Religion Siehe auch Germanische Gottheit Sudgermanische Gottheiten und Arianismus Germanische Religion Bearbeiten Die Religion der Germanen 47 ist insgesamt betrachtet uber die Zeit und Kulturraume der einzelnen germanischen Volker und Stammesgruppen hinweg eine dezentral auf lokale Kultzentren bezogene polytheistische Religion Es scheint daher sinnvoll eher von den mannigfaltigen regional verschiedenen Kulten als von einem vereinheitlichenden Begriffsmuster auszugehen Zudem kann man aus methodologischen Grunden nicht von einer Konstanz der religiosen Kulte ausgehen vielmehr mussen besonders im Verlauf der Volkerwanderung immer auch die politischen und kulturellen Verhaltnisse beachtet werden denen die einzelnen Stammesgruppen ausgesetzt waren und denen die jeweiligen Zeugnisse zuzuordnen sind Grundlegende Merkmale der germanischen Religion lassen sich auf die durch Vergleiche mit anderen historischen Religionen Indien Griechenland Rom Kelten erschlossene indogermanische Religion zuruckfuhren Eine nachtragliche Beeinflussung konnte sich durch den kulturellen und wirtschaftlichen Kontakt mit den Kelten Balten Slawen und spat auch den Romern ergeben haben Die religionswissenschaftliche Klassifizierung in den nordgermanischen sudgermanischen und gesonderten angelsachsischen Kultus erschliesst sich aus der allgemeinen Quellenlage der schriftlichen und archaologischen Zeugnisse und ist durch die historischen Entwicklungen und Ereignisse bedingt 48 Quellen fur die Rekonstruktion und Bestimmung der germanischen Religion sind im Wesentlichen drei Gruppen zuzuordnen Historische Berichte Rechtstexte Neben den Aufzeichnungen der antiken Historiker Germania des Tacitus Getica des Jordanes diverse mittelalterliche Missionsberichte und kirchliche Verbots und Bussschriften wie das Christenrecht in der Gulathingslov die Indiculien Rechtsfragmente wie zum Beispiel die Lex Salica und Zusatze wie zu der Lex Frisionum das altsachsische Taufgelobnis Archaologische Funde Wie zum Beispiel Kult und Opferplatze und die sogenannten Furstengraber samt Inventar aus Skandinavien und Westeuropa Besonders die Funde aus Grabungen an ehemaligen Opfermooren und Seen konnen Aufschluss geben wo schriftliche Quellen schweigen oder wenn je vorhanden verloren sind Herausragende Bedeutung haben Thorsberger Moor Opfermoor Niederdorla Nydamer Moor Moorfund von Vimose Philologisch erschlossene Quellen aus Sprache und geformter Sprache wie Dichtung und Inschriften Runentexte Die hochmittelalterlichen Literaturen Nordwestskandinaviens Islands und Norwegens die schriftlichen Hauptquellen vor allem die Sagas und die Sammlung der Lieder Edda sowie der Prosa Edda Kurze Versfragmente und Texte wie die Merseburger Zauberspruche namenkundliche Quellen wie Ortsnamen Inschriften auf archaologischen Funden wie auf der Bugelfibel von Nordendorf die Brakteaten und Runensteine sowie gotlandische Bildsteine Grundsatzlich pragend fur die germanische Religionsgeschichte war der Ubergang von der Jagdgesellschaft zur bauerlichen Kulturform und spater der Ubertritt zur christlichen Religion In der etwa zweitausendjahrigen Periode zwischen diesen epochalen Zasuren war die germanische Religion als solche mit ihren regionalen Unterschieden in ihren Grundzugen relativ stabil Aus der vorhistorischen Zeit ist aus Funden in Opfermooren und bronze und eisenzeitlichen Grabhugeln ein ausgepragter Toten und Ahnenkult durch die Deponierung von Urnen oder Keramiken mit Resten von organischen Inhalten bekannt Andere Votivgaben sind Schmuckgegenstande und Guter des alltaglichen Gebrauchs Zu diesen Funden kommen anthropomorphe Pfahlgotter Figuren aus grob bearbeiteten Holzbalken wie zum Beispiel das Gotterpaar von Braak Diese Figuren wurden durch die Herausarbeitung der primaren Geschlechtsmerkmale deutlich erkennbar als mannlich oder weiblich gestaltet Ein Begriff fur Gott Gottheit aus spateren Perioden Ase geht auf das gemeingermanische Wort ansuz Pfahl Balken zuruck Die Zuordnung zu einer bestimmten namentlich aus spaterer Zeit bekannten Gottheit beiderlei Geschlechts ist nicht moglich ausser einem gewissen Fruchtbarkeitskult durch die Geschlechtstypisierungen im Zusammenhang mit der Hierogamie Der Zusammenhalt der germanischen Stamme in historischer Zeit wurde vor allem durch einen gemeinsamen Gotter und Ahnenkult und gemeinsame Opferhandlungen begrundet Teilweise kamen auch verschiedene Stamme zu gemeinsamen Riten zusammen und bekraftigten so ihr Bundnis Nerthuskult Allgemein waren die religiosen Handlungen der germanischen Kulturen jedoch sehr vielfaltig so dass Gotter wie in vergleichenden polytheistischen Systemen des Mittelmeerraumes sowohl unterschiedliche Bezeichnungen als auch unterschiedliche Attribute aufweisen Wie in anderen indogermanischen Religionssystemen wird auch in der religiosen Praxis der Germanen die Moglichkeit des Henotheismus erwogen Unter den Gottern sind Odin Wodan Thor Donar Tyr Ziu und Freyja die bekanntesten die sich auch in unseren heutigen Wochentagsnamen widerspiegeln Der sudgermanischen Gottheit Nerthus sprachlich ein Neutrum jedoch bei Tacitus als Terra Mater Mutter Erde erlautert entsprach vermutlich der skandinavische Gott Njordr mannlichen Geschlechts Ein transzendentales Gottesverstandnis war den Germanen wohl fremd und entwickelte sich erst spat in der Auseinandersetzung mit dem Christentum nachweislich durch nordwestnordische Quellen Tempelbauten wie bei den Romern waren selten Die Gotter wurden meist auf Waldlichtungen in heiligen Hainen und an heiligen Gewassern bzw Mooren verehrt teilweise mit Menschen in der Regel aber mit Tieropfern Diese sakralen Orte wurden durch Einhegungen von der profanen Umwelt separiert dementsprechend gilt bei naturlichen Ortlichkeiten wie Hainen dass diese Waldungen kultiviert wurden und so eine sichtbare Trennung bewirkt wurde Flechtwerkzaune aus Geholzruten Im angelsachsischen Siedlungsbereich und im romerzeitlichen Suddeutschland ubernahmen einwandernde Germanen teilweise Kultstatten der verdrangten oder assimilierten keltischen Vor und Restbevolkerung Fur die Volkerwanderungszeit und den kontinentalen Bereich sowie zur Wikingerzeit fur Skandinavien lassen sich durch schriftliche Quellen und durch den Wortschatz Tempelbauten beziehungsweise Kultorte mit einer gewissen konstruktiven Substanz bestatigen oder ruckschliessen vgl den Tempel von Uppsala Das Opfermoor bei Niederdorla mit stilisierter Gottergestalt Der besondere Begriff fur die Opferhandlung lautet altnordisch blot in Varianten auch in der altenglischen und althochdeutschen Sprache belegt mit der Bedeutung von starken anschwellen eine sprachliche Verbindung zum Begriff Blut und im ubertragenen Sinn eines blutigen Opfers besteht nicht Die dargebrachten Opfer waren dabei vor allem Bitt und Dankopfer Geopfert wurde individuell im privaten Kult aber auch gemeinschaftlich dann auch zu festen jahreszeitlichen Anlassen wie im Fruhjahr im Mittsommer oder zum Herbst und Mittwinter Beim Opfer das konkret einer Gottheit bestimmt war wurde zum einen das Idol symbolisch gespeist zum anderen hatte durch den Verzehr des Opfermahls bestehend aus den gegarten Opfertieren die Opfergemeinschaft Anteil Auch Waffen und andere militarische Ausrustung vermutlich von besiegten Feinden wurden an diesen Orten dargebracht Auffallig ist dass geopferte Waffen zuvor unbrauchbar gemacht wurden Teilweise sind diese Gegenstande von hohem materiellen wie ideellen Wert Schwerter aber auch Schmuck Fibeln wodurch der kultisch rituelle Bezug ersichtlich ist Brunnenopfer von Bad Pyrmont Menschenopfer sind aus historischer Zeit teils in der ethnographischen Literatur belegt wie beispielsweise die Opferung eines Sklaven beim Nerthuskult die Tacitus beschreibt Die archaologischen Fundauswertungen zeigen dass Menschenopfer statistisch gesehen sehr selten praktiziert wurden Auch fur die in Norddeutschland und Danemark gefundenen Moorleichen die oft mit Menschenopfern in Verbindung gebracht werden gilt Lediglich ein kleiner Teil der etwa 500 Funde weist sicher auf einen kultischen Hintergrund hin siehe Grauballe Mann Im Zusammenhang mit Menschenopfern ist eine bedingte kultische Anthropophagie nachgewiesen die auf animistische Zuge der germanischen Religion verweisen 49 Ein weiterer Begriff fur Opfer beziehungsweise die Opferhandlung war altenglisch lac von urgermanisch laikaz vgl nordisch leikr gotisch laiks mit der Bedeutung Spiel Tanz Kampf scheint nahezulegen dass die Kulthandlungen durch rituelle Tanze oder Umzuge begleitet oder initiiert wurden Ein organisierter oder besonders kenntlich gemachter Priesterstand ist fur die fruhe historische Zeit nicht bezeugt Zu dieser Zeit wurden sakrale Handlungen durch die Familien und Sippenhaupter durchgefuhrt Im Laufe der romischen Kaiserzeit und in der Zeit der Volkerwanderung werden priesterliche Strukturen erkennbar die aber immer noch stark privaten Charakter trugen Diesbezuglich dienen vor allem angelsachsische und islandische Belege als Nachweise wie zum Beispiel fur den islandischen Goden Entsprechend den weiblichen Gottheiten gab es weibliches Kultpersonal Zu diesen zahlten auch Seherinnen 50 Zum kultisch rituellen religiosen Spektrum gehort ebenfalls die Magie der Zauber durch Losorakel wie schon durch Tacitus beschrieben mit der Nutzung von Runen als Medium sowie der Runenzauber an sich welcher sich in den Runengedichten und Runenalphabeten zeigt Abecedarium Nordmannicum Tiwaz und runische Formeln als Inschriften auf Brakteaten wie auja Gluck und laukr Lauch als magisch wirkende Pflanze Erhaltene Zauberspruche wie die Merseburger Zauberspruche oder altenglische Zauberspruche wie der Canterbury Charm zeigen noch die alten Schichten oder Nachklange der germanischen Religiositat an Magie und Zauberspruche konnten eine apotropaische schadenabwehrende sowie eine heils und heilbringende Funktion erfullen ebenso aber auch der Verfluchung dienen und Schaden und Unheil bringen Weihespruche Ansprachen innerhalb der Zauberspruche oder in Runeninschriften haben im Norden oft einen Bezug zu Thor auf dem Kontinent wird im zweiten Merseburger Spruch und auf der Nordendorfer Runenspange zudem oder auch allein Wodan genannt Christianisierung Bearbeiten Siehe auch Germanenmission und Geschichte Norwegens von Harald Harfagre bis zur Reichseinigung Die Christianisierung Eine monographische Gesamtdarstellung der Christianisierungsgeschichte der Germanen fehlt bisher Diese Geschichte muss in drei grossen in Raum und Zeit unterschiedlichen Verlaufen gesehen werden die Verbreitung des gotischen arianischen Christentums im 4 bis 6 Jahrhundert die Christianisierung des frankischen Reiches vom Ende des 5 bis zum fruhen 9 Jahrhundert und die der Angelsachsen vom Ende des 6 bis zum 7 Jahrhundert die Christianisierung des Nordens Europas im 10 und 11 Jahrhundert Die Goten waren die ersten die an der unteren Donau und auf der Krim mit dem Christentum in Form des Arianismus in Beruhrung kamen Die abwertende Fremdbezeichnung arianisch nach dem alexandrischen Presbyter Arius 336 bezeichnet eine um 350 entstandene Position die in den Streitigkeiten um die Trinitatslehre vermitteln sollte und die in der romischen Staatskirche zeitweilig im Ostteil des Reiches bis 378 offizielle Geltung besass So wurde sie einerseits von den reichsansassigen sogenannten Kleingoten Wulfilas fur den allerdings Jesus Christus im Widerspruch zu der Lehre des reinen Arianismus Gott und Herr war und auch von den Terwingen Westgoten aufgenommen Kurz vor dem Hunneneinfall im Jahre 375 wurde bei den Terwingen noch mit romischer Unterstutzung eine rudimentare kirchliche Organisation aufgebaut Wulfila wurde einer der ersten Bischofe der Westgoten Seite aus dem Codex Argenteus der Abschnitte aus der Wulfilabibel enthalt und vermutlich um 500 in Italien entstanden ist In einem ahnlichen Kontext ist auch die Wulfilabibel zu sehen Im Gegensatz zur westlichen Kirche die den Gottesdienst an die lateinische Sprache band war die ostliche Kirche bereit die Volkssprache in der Liturgie zu verwenden Die Ubersetzung der Bibel ins Gotische ist nicht gleichzusetzen mit mittelalterlichen Ubersetzungen biblischer Texte die der Erbauung und Unterweisung dienten Die gotische Bibel war ein liturgisches Buch dessen Sprache eng mit der Vorlage verbunden blieb Ein im Westen provokantes Merkmal des ostlichen Ursprungs der gotischen arianischen Kirche war die erneute Taufe ubertretender nichtarianischer Christen 51 Die Verdrangung der heidnischen Religion wurde auch als Bedrohung der sozialen Ordnung gesehen und es kam 350 bzw 370 zu Christenverfolgungen Mit der Westwanderung christianisierter Germanen Goten Vandalen Burgunden Langobarden und den Reichsgrundungen verbreitete sich der Arianismus auch in der im ubrigen katholischen westlichen Halfte des romischen Reiches Jedoch wurden langst nicht alle Germanen christianisiert so dass mit dem Zusammenbruch des romischen Reiches auch die Verbreitung des Christentums einen Ruckschlag erlitt Das Frankenreich wurde von dem kulturellen Uberlagerungsbereich zwischen Rhein und Loire aus christianisiert Bereits Chlodwig I hatte sich taufen lassen um sich den Einfluss auf die katholische Kirche zu sichern Ab dem 7 Jahrhundert griff die Christianisierung auch auf die Randzonen und Nachbarlander des Frankischen Reiches uber und fand ihren Abschluss mit der Eroberung und Eingliederung der Friesen und Sachsen Ab dem Ende des 7 Jahrhunderts waren auch angelsachsische Krafte an der Mission beteiligt Die Missionierung des angelsachsischen Englands ging mit unterschiedlichen Traditionen vom Kontinent und von Irland aus Die Christianisierung des Nordens erfolgte durch deutsche und englische Krafte und hatte entscheidenden Anteil an der Ausbildung der Konigsmacht ab dem Ende der Wikingerzeit Die Missionierung setzte bei den politischen Fuhrungsspitzen an Fur diese ergaben sich durch die Annahme des Christentums neue Moglichkeiten der religiosen Legitimierung die sich voll ausgebildet zuerst im Westgotenreich in der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts in Form der Konigssalbung zeigen Die neuartige Verbindung koniglicher Kirchenherrschaft fuhrte zur raumlichen Abgrenzung der kirchlichen Bezirke durch politische Herrschaft und trug zur spatromischen Partikularisierung der westlichen Kirche bei Diese Entwicklung wurde ab dem letzten Drittel des 7 Jahrhunderts u a durch das Leitbild der romorientierten Partikularkirche umgekehrt 52 Kreuzanhanger gefunden in einem Frauengrab in Birka Die Religion der Germanen galt fur die christliche Mission wie auch vorher schon die hellenistisch romischen Religionen als damonische Verblendung die die Menschen hinderte zu ihrer gottgegebenen Bestimmung zu finden Die Missionierung verfolgte einerseits das Ziel der Integration des ganzen politischen Verbandes in die Kirchenorganisation und andererseits die Beseitigung der heidnischen Kulte Massenhaft vollzogene Taufen ohne ausreichende Vorbereitung dienten der Aufnahme in die Kirche und die christliche Religion ersetzte als neuer einzuhaltender Kult den alten In der Karolingerzeit wurde die dem Taufgelobnis vorangehende Absage an den Teufel um das Abschworen der heidnischen Gotter und Kulte erweitert In der Lex Saxonum Karls des Grossen wurden bestimmte heidnische Brauche Hexenverbrennung Leichenverbrennung Menschenopfer u a mit der Todesstrafe bedroht Private heidnische Kultausubung wurde mit Geldstrafen belegt 53 Der Alleingeltungsanspruch wurde zuerst im offentlichen Raum durchgesetzt und die politisch sozialen Funktionen der heidnischen Kulte ubernommen Diese funktionale Kontinuitat hatte auch Auswirkungen auf die Entwicklung des Christentums In der Forschung wurde in diesem Zusammenhang der Begriff der Germanisierung des Christentums diskutiert 54 Germanischer Schmuck Bildende Kunst Bearbeiten Die germanische Kulturwelt war relativ arm an Bildern Erst ab dem 5 Jahrhundert n Chr wurden Szenen und Gestalten der Mythologie auf goldenen Schmuckscheiben abgebildet In der jungeren Kaiserzeit wurden von romischen Vorbildern nach Tierformen gestaltete Fibeln ubernommen Besonders beliebt waren Eber und Hirsch Bronzene vollplastische Rinderfiguren waren ebenso bekannt wenn auch selten Uber die Holzschnitzerei kann naturlich wenig gesagt werden Die Nachahmungen romischer Tierbilder wurden mit der Zeit zu einer eigenstandigen germanischen Tierornamentik weiterentwickelt Die germanischen Stamme Bearbeiten Hauptartikel Liste germanischer Stamme Bedeutung der Stamme Bearbeiten Wesentliches Element der politischen und gesellschaftlichen Ordnung auf germanischem Gebiet waren die Stamme Ein Stamm verfugte als Siedlungsgemeinschaft uber ein bestimmtes Siedlungsgebiet auf dem auch Angehorige anderer ethnischer Gruppierungen leben konnten wie beispielsweise in eroberten Gebieten Der Stamm besass eine einheitliche politische Fuhrung und stellte eine Rechtsgemeinschaft dar Ebenso gab es naturlich eine gemeinsame Sprache religiose Riten und ein Identitatsbewusstsein dessen deutlichster Ausdruck ein Mythos der gemeinsamen Abstammung war Tatsachlich waren jedoch auch Stamme keine einheitlichen und stabilen Gebilde sondern immer von Durchmischung Neubildung Abwanderung Untergang und dergleichen betroffen Erstmals detaillierte Beschreibungen der Germanen finden sich bei Tacitus Er beschreibt eine recht einheitliche germanische Kultur auf einem Gebiet ungefahr vom Rhein im Westen bis zur Weichsel im Osten und von der Nordsee im Norden bis zu Donau und Moldau im Suden Hinzu kommen die von Tacitus nicht beschriebenen germanischen Siedlungsgebiete in Skandinavien Tacitus legt dar dass sich die germanischen Stamme in drei Gruppen gliedern und dass es zahlreiche Stamme gibt die nicht in diese Gliederung passen Nach Tacitus unterscheiden sich die einzelnen Stamme nach ihren Kultorten Die germanischen Stamme zur Zeitenwende waren also vermutlich vor allem Kultgemeinschaften Dieser Unterteilung lassen sich auch archaologische Gruppierungen zuordnen Seit dem 2 Jahrhundert traten Grossstamme als bedeutendste Akteure in der germanischen Welt auf Sie wurden aggressive Gegner des romischen Imperiums und Trager der Volkerwanderungsreiche Sie verflochten sich in unterschiedlicher Weise mit der mediterranen Hochkultur und beendeten die relative Einheit der Germanen zu Gunsten gesonderter Entwicklungen Der Germanenname verschwand aus den antiken Quellen und wurde durch die Namen der Grossstamme mit eigenen Traditionen ersetzt Sie bestimmten das Geschehen der Volkerwanderungszeit und bildeten die Grundlage der europaischen Volker und Nationalstaatengeschichte Die diesen Vorgang analysierenden Untersuchungen von Wenskus 55 stellen den heutigen Forschungsstand zu diesem Thema dar Es handelte sich um einen aus Bundnissen entstehenden Konzentrationsprozess der politische und militarische Durchschlagskraft zum Ziel hatte Gleichzeitig setzte eine zunehmende Differenzierung der sozialen Schichtung ein Herrschaftsbildung auf personaler Grundlage Land Menschen und Beutegewinn auf der einen Seite und Instabilitat der Ergebnisse auf der anderen Seite war auf engen Austausch mit imperialen und kulturellen Gegebenheiten im romischen Machtbereich angewiesen Tiefgreifende politische und soziale Veranderungen waren Voraussetzung fur stabile politische Formen 56 Dabei ist ein fundamentaler Unterschied zwischen den Grossstammen des Westens Franken Alamannen und den gentes des Ostens Goten Vandalen Heruler Gepiden festzustellen Die Grossstamme des Westens sind erst im 3 Jahrhundert bezeugt wahrend sich die gentes des Ostens zunachst der antiken Wahrnehmung entzogen Deren Wanderungsverbande bildeten sich nicht an der Peripherie des Reiches sondern weit im Hinterland Die Grenznachbarn des romischen Reiches wurden dann auf diesen Zugen integriert Stamme zur Zeitenwende Bearbeiten Karte der germanischen Stamme um 100 n Chr ohne Skandinavien Die Siedlungsgebiete der Germanen im ersten Jahrhundert siehe Karte lassen sich unterteilen in Nordseegermanen bei Tacitus Ingaevones Angeln Chauken die spater im Grossstamm der Sachsen aufgehen Friesen Warnen Rhein Weser Germanen vielleicht mit den taciteischen Istaevones zu verknupfen Angrivarier Bataver Brukterer Chamaver Chatten Chattuarier Cherusker Sugambrer Tenkterer Ubier Usipeter Laut der Nordwestblock Hypothese wurden diese Volker erst spater germanisiert Aus den am Rhein ansassigen Stammen geht im 3 Jahrhundert der Grossstamm der Franken hervor Hingegen schlossen sich die Stamme an der Weser wie die Angrivarier und die Cherusker den Sachsen an Elbgermanen vielleicht mit den taciteischen Herminones zu verknupfen Aus der elbgermanischen Gruppe bestehend aus Hermunduren Langobarden Markomannen Quaden Semnonen Sueben und vielleicht den Bastarnen ging im 3 Jahrhundert vor allem der Grossstamm der Alamannen hervor Daneben bildeten die Markomannen durch Vermischung mit anderen Stammen und Volksgruppen den Grossstamm der Bajuwaren die Hermunduren den der Thuringer Ein Teil der Sueben uberquerte zusammen mit Alanen und Vandalen 406 den Rhein Rheinubergang von 406 und wanderte mit diesen 409 nach Hispanien ein Dort bildeten sie im Nordwesten das Reich der Sueben das die Grundlage des spateren Staates Portugal bildete Die Langobarden nach denen die Lombardei benannt ist nahmen ebenfalls andere germanische Gruppen in ihren Stamm auf grundeten zuerst in Pannonien und 568 nach Eroberung in Italien ein Reich Nordgermanen Die auf der Kimbrischen Halbinsel und in Skandinavien siedelnden Nordgermanen bzw Ostseegermanen Tacitus nennt einen Stamm der Suionen werden aus sprachlichen Grunden zu einer Gruppe zusammengefasst Aus ihnen gingen spater die Danen Schweden Norweger und Islander hervor Archaologisch werden die Nordgermanen in die ost und die westnordische Gruppe aufgeteilt Einen Ubergangsbereich zu den Nordseegermanen bilden die Angeln und die Juten Oder Warthe Germanen Burgunden Lugier Vandalen werden in archaologischer Hinsicht der Przeworsk Kultur im sudlichen Polen zugeordnet Weichselgermanen Die Bastarnen Gepiden Gotonen Rugier Skiren werden archaologisch der Wielbark Kultur Willenbergkultur zugeordnet deren Vorganger die Oxhoft Kultur war Nachdem die Wielbark Kultur in den Raum sudlich der Ostsee expandierte hat sie sich nach Sudosten verlagert wo sie in die Tschernjachow Kultur des 2 bis 5 Jahrhunderts ubergeht Diese archaologischen Funde spiegeln moglicherweise die Wanderung der Goten wider Spatantike und Volkerwanderung Bearbeiten Hauptartikel Volkerwanderung Die germanischen Stammesverbande deren Namen in der Spatantike bekannt wurden existierten zur Zeit des Tacitus noch nicht oder allenfalls als vage Bezeichnungen Franken Goten Burgunden u a m bildeten sich als Grossstamme erst in den Jahrhunderten nach der Zeitenwende heraus und sind seit dem 3 Jahrhundert in den romischen Quellen greifbar Diese Entwicklung blieb den romischen und griechischen Ethnographen vermutlich langere Zeit verborgen so dass sich in den historischen Aufzeichnungen kaum Beschreibungen finden Die Vielfalt von uber 40 Stammen lat gentes bei Tacitus reduzierte sich auf einige wenige die in der Antike als neue Volker zu den bisherigen dazugezahlt wurden Als kleinere Verbande oder als Volksgruppen die sich den Grossstammen anschlossen oder Teilstamme bildeten wurden noch in der Spatantike u a folgende Stammesnamen genannt Warnen Angeln Juten Juthungen Rugier Heruler Zu den seit dem 3 Jahrhundert greifbaren Grossverbanden zahlen die Alamannen Burgunden Franken Goten Gepiden Langobarden Markomannen Sachsen Thuringer Angelsachsen und Vandalen Die Markomannen gingen ihrerseits seit dem 6 Jahrhundert in den Bajuwaren auf Alamannen Bearbeiten Die Alamannen werden das erste Mal unter den Stammen erwahnt die nach 260 das von den Romern aufgegebene rechtsrheinische Dekumatland Agri decumates besetzten Zu diesem Zeitpunkt waren die Alamannen eine Mischung aus Stammesgruppen der Semnonen Burgundionen Ratovariern Brisigaviern u a m Entsprechend konnte der Name ursprunglich alle Manner Menschen 57 edle Manner Menschen im eigentlichen Sinn oder gar Nachkommen des Mannus 58 bedeutet haben Die Alamannen wurden von den Romern geduldet da sie den Rhein als Grenze anerkannten Erst ab der Mitte des 5 Jahrhunderts dehnten sie jetzt Alemannen genannt ihr Siedlungsgebiet auch auf linksrheinische Gebiete aus bis in die Champagne Damit kam es zum Konflikt mit den Franken und die nordlichen Territorien gingen nach der Schlacht von Zulpich lat Tolbiacum 496 an diese verloren Im 7 Jahrhundert expandierten die Alemannen in die Nordschweiz 59 Burgunden Bearbeiten Die ostgermanischen Burgunden siedelten zur Zeitenwende nach Plinius im Gebiet zwischen Oder und Weichsel Ab dem 2 Jahrhundert bewegten sie sich nach Westen und besiedelten die Lausitz und ostliche Teile Brandenburgs Ein Jahrhundert spater erreichten Stammesgruppen das Maintal und zu Beginn des 5 Jahrhunderts kam es zur ersten Reichsgrundung in der Region von Worms und Speyer Die Burgunden kamen in intensiveren Kontakt mit dem Romischen Reich und traten auch zum Christentum uber 60 Franken Bearbeiten Die Franken bildeten sich aus einem lockeren Kampfverband der Chamaver Salier Chattuarier Ampsivarier Brukterer und anderer Stammesgruppen Raubzuge in Gallien werden ab der Mitte des 3 Jahrhunderts erwahnt Im Norden Galliens wurden frankische Soldner in romischen Diensten angesiedelt Die salischen Franken erhielten als foederati Siedlungsgebiet in Toxandrien Diese Besiedlung expandierte und umfasste im 5 Jahrhundert die Region zwischen Luttich und Tournai Am Niederrhein grundeten ripuarische Franken ein Furstentum mit Koln als Zentrum 61 Goten Bearbeiten Die Goten entwickelten sich wahrscheinlich als Stammesverband im Gebiet der Weichselmundung Dort sind sie jedenfalls zur Zeitenwende belegt Aussagen uber die weitere Herkunft der Goten bleiben problematisch Die von Jordanes uberlieferte Stammeslegende Origo gentis wonach die Goten aus Skandza Skandinavien oder Gotland stammen sollen ist archaologisch nicht zu beweisen 62 zumal die Goten wohl polyethnisch zusammengesetzt waren Nach 150 verschob sich ihr Siedlungsraum langsam in Richtung Schwarzes Meer Langobarden Bearbeiten Die Vorfahren der Langobarden siedelten zunachst im Bereich der Niederelbe Spater zogen erste Gruppen entlang der Elbe nach Bohmen und in angrenzende Gebiete Zur Zeit der Markomannenkriege in der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts gelangten Langobarden uber die Donau bis nach Pannonien Dort schlossen sich ihnen weitere elbgermanische Stammesgruppen an Ebenso erhielten sie Zuzug von germanischen Populationen aus Thuringen Bis zur Mitte des 5 Jahrhunderts bildeten diese Gruppen ein ethnisches Eigenprofil aus und werden 488 erstmals als Langobarden erwahnt 63 Markomannen Bearbeiten Die Markomannen traten erstmals im Heer des Ariovist in Erscheinung Ihr ursprungliches Siedlungsgebiet lag am Main jedoch wanderten sie unter dem Druck der Romer kurz vor der Zeitenwende unter dem Heerfuhrer Marbod nach Bohmen Dort bildeten sie das Zentrum eines Stammebundes In den Markomannenkriegen konnten die Romer die Nordgrenze ihres Reiches nur unter grossen Anstrengungen stabilisieren Auch in den folgenden Jahrhunderten stiessen die Markomannen immer wieder nach Suden vor Im 4 Jahrhundert erwahnte man sie das letzte Mal 64 Sachsen Bearbeiten Die Sachsen bildeten sich vermutlich im 3 Jahrhundert 65 eventuell jedoch erst im 4 Jahrhundert aus alteren Stammen der Nordseegermanen Die fruheste unbestrittene Nennung stammt von Kaiser Julian aus dem Jahre 356 66 Im 5 Jahrhundert teilten sich die Sachsen in die nach England abwandernden Angelsachsen und die auf dem Festland verbleibenden Altsachsen Ein Jahrhundert spater beherrschten die Altsachsen weite Gebiete an der Nordseekuste Gleichzeitig verstarkte sich im Westen der Druck des Frankenreichs und im Osten jener der in den Elbraum expandierenden Slawen Der Konflikt mit dem Frankenreich fuhrte unter Karl dem Grossen zu den Sachsenkriegen 772 804 In dieser Zeit war Altsachsen in die drei Teilstamme oder Heerschaften Westfalen Engern und Ostfalen gegliedert Nach der Zwangschristianisierung wurde diese Einteilung durch Grafschaften ersetzt Erst im 13 Jahrhundert wurde das inzwischen weiterentwickelte Stammesrecht Lex Saxonum im Sachsenspiegel niedergeschrieben Dagegen existiert keine Kontinuitat zwischen den heutigen Sachsen im gleichnamigen Freistaat und den historischen Altsachsen des fruhen Mittelalters 67 da der Sachsenname erst durch verschiedene dynastische Verschiebungen auf diese im Mittelalter germanisierten Landschaften uberging Thuringer Bearbeiten Nach dem Abzug der Hunnen etablierten die Thuringer ein Konigreich welches 531 von den Franken unterworfen wurde Nordthuringen ungefahr das heutige Sachsen Anhalt links der Elbe wurde danach teilweise von den Sachsen besiedelt ebenso wurden Hessen Schwaben und Friesen angesiedelt Die vermutlich eher dunn besiedelte Gegend zwischen Saale und Elbe im heutigen Freistaat Sachsen hingegen konnte gegen die eindringenden Slawen nicht gehalten werden Die slawische Landnahme in diesen Gebieten erfolgte im ausgehenden 6 Jahrhundert Vandalen Bearbeiten Die Vandalen hatten ihr ursprungliches Siedlungsgebiet in der Region zwischen Oder und Warthe im Bereich der Przeworsker Kultur Die Stammesgruppe war in die Teilverbande der Hasdingen und der Silingen die der Region moglicherweise den Namen Schlesien gaben gegliedert Im 2 Jahrhundert wanderten einige Stammesgruppen bis zum Karpatenbogen und in die Theissebene 68 Kriege und germanische Reichsbildungen Bearbeiten Germane Romisches Triumphalrelief im Vatikanischen Museum zu Rom Die den Germanen benachbarten keltischen Kulturen hatte der Kontakt mit den Romern an die Schwelle zur Hochkultur gefuhrt bevor sie erobert und romanisiert wurden Die Romanisierung war z T so umfassend dass z B die keltischen Sprachen auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs verschwanden Die Germanen bildeten keine gemeinsame kulturelle Einheit zu dem Zeitpunkt als sie die Kelten bzw Gallier in der Rolle der nordlichen Nachbarn des romischen Reichs beerbten Sie bewahrten ihre Eigenstandigkeit obwohl es auch zwischen Romern und Germanen einen intensiven Austausch gab Die Konfrontation mit den Romern verhalf den Germanen zu germanischer Identitat In der Folgezeit gab es unterschiedliche Bestrebungen an der romischen Kultur teilzuhaben Oft ging es nur um den Erwerb materieller Guter die friedlich durch Handel oder Geschenke oder kriegerisch durch Raub und Plunderung angeeignet wurden Spater kam die Teilhabe an der Macht und die Aneignung romischen Territoriums hinzu Diese Bestrebungen waren von Stamm zu Stamm unterschiedlich jedoch waren alle germanischen Kulturen bestrebt ihre ursprungliche barbarische Existenz hinter sich lassen und eine hohere Stufe der gesellschaftlichen und staatlichen Ordnung zu erreichen Dies lief in der konkreten historischen Situation auf eine bestandige Auseinandersetzung zwischen Romern und Germanen hinaus und sie endete im Westen mit einem Erfolg der Germanen wahrend der Osten des romischen Reiches diese Bedrohung abwenden konnte 69 Der Marsch der Kimbern Teutonen und Ambronen Bearbeiten Wanderzuge der Kimbern und Teutonen Um 120 v Chr brachen Kimbern Teutonen und Ambronen in Richtung Suden auf Die Ursache ist nicht eindeutig geklart Die historischen Quellen berichten von einer Sturmflut in Jutland aufgrund der die Einwohner ihre Heimat verliessen Allerdings vermutet man heute dass vielmehr Hungersnote aufgrund klimatischer Veranderungen dafur verantwortlich waren Um 113 v Chr trafen die Germanenstamme auf die Romer Bei der folgenden Schlacht auch als Schlacht bei Noreia bezeichnet entgingen die Romer der volligen Vernichtung ihrer Truppen nur durch ein plotzlich einsetzendes Gewitter welches die Germanen als ein warnendes Omen Grollen ihres Wettergottes Donar deuteten Um 109 v Chr 107 v Chr und 105 v Chr kam es noch weitere Male zu Kampfen zwischen den Romern und den Germanen bei denen die Romer jedes Mal eine Niederlage erlitten Erst nachdem sich die germanischen Stamme in zwei Gruppen aufgeteilt hatten gelang es den Romern 102 v Chr die Teutonen und Ambronen zu besiegen 101 v Chr die Kimbern Ausfuhrliche Beschreibung KimbernAriovist und Caesar Bearbeiten Der Durchbruch der Kimbern und Teutonen durch das damals noch keltische Mittelgebirge fuhrte zur Erschutterung der keltischen Macht in Mittel und Suddeutschland sodass spater auch andere Germanen insbesondere suebische Stamme in Hessen und das Maingebiet eindringen konnten Unter ihrem Fuhrer Ariovist liessen sie sich ab 71 v Chr teilweise am Oberrhein nieder Andere Gruppen drangen in Gallien ein wurden jedoch durch Caesar 58 v Chr geschlagen und hinter den Rhein zuruckgeworfen Im 1 Jahrhundert v Chr machte die romische Eroberung Galliens durch Caesar die Germanen zu direkten Nachbarn des Romischen Reiches Dieser Kontakt fuhrte in der darauffolgenden Zeit zu standigen Konflikten Immer wieder kam es zu Ubergriffen der Germanen auf die Romer Im Gegenzug fuhrte Caesar in den Jahren 55 und 53 v Chr Strafexpeditionen gegen die Germanen durch bei denen er in spektakularer Weise eine Rheinbrucke in nur zehn Tagen errichten liess Diese Expeditionen hatten vor allem demonstrativen Charakter und fuhrten zu keiner dauerhaften rechtsrheinischen Prasenz der Romer Caesar erkannte den Rhein als Grenzlinie zwischen Germanen und Romern an Drusus und Tiberius Vorstoss bis zur Elbe Bearbeiten Hauptartikel Drusus Feldzuge Auch in der Folgezeit kam die Rheingrenze nicht zur Ruhe Der romische Kaiser Augustus beschloss deshalb die Verlagerung von Truppen an den Rhein die bisher in Gallien stationiert waren Die Rheingrenze blieb dennoch unsicher woraufhin Augustus seine Taktik anderte Er beabsichtigte das Romische Reich bis an die Elbe auszudehnen siehe auch Augusteische Germanenkriege und Geschichte der Romer in Germanien Zwischen 12 v Chr und 9 v Chr fuhrte Drusus Stiefsohn von Augustus mehrere Feldzuge gegen die Germanen durch und unterwarf die Friesen Chauken Brukterer Marser und Chatten Trotz der Drusus Feldzuge gerieten aber die wenigsten Germanenstamme wirklich in dauerhafte romische Abhangigkeit Nachdem Drusus im Spatsommer 9 v Chr auf dem Ruckmarsch von der Elbe bei einem Sturz von seinem Pferd gestorben war fuhrte sein Bruder Tiberius die Feldzuge im Jahr 8 v Chr erfolgreich zu Ende Im Jahr 1 n Chr brach mit dem immensum bellum ein Aufstand aus der erst in den Jahren 4 und 5 n Chr durch Tiberius beendet werden konnte Die Romer begannen reprasentative romische Stadte ostlich des spateren Limes zu grunden beispielsweise im heutigen Waldgirmes in Hessen Der lateinische Name dieser Siedlung ist so wenig bekannt wie etwa die lateinischen Namen der Kastelle in Haltern Anreppen oder Marktbreit am Main Ein letzter grosser Feldzug im Jahre 6 sollte das Reich des Markomannenkonigs Marbod in Bohmen zerschlagen Er war kein Gegner Roms legte jedoch Wert auf seine Unabhangigkeit Eine Zerschlagung seines Reiches ware wahrscheinlich der Schlussstein der romischen Unterwerfung der Germanen gewesen Von der Lippe uber das Land der Chatten und dem Raum Wien Richtung Nordwesten bewegten sich zwei grosse romische Marschsaulen Doch die Operation musste wegen eines uberraschenden grossen Aufstandes in Pannonien dem heutigen Ungarn abgebrochen werden Die Varusschlacht Bearbeiten Hauptartikel Varusschlacht Nachdem der Widerstand der Germanen gebrochen schien wurde Publius Quinctilius Varus damit beauftragt in den Gebieten ostlich des Rheins romisches Recht einzufuhren und Steuern zu erheben Als Statthalter war er gleichzeitig Oberbefehlshaber uber die rheinischen Legionen Varus der sich zuvor in der romischen Provinz Syrien den Ruf eines brutalen und korrupten Verwaltungsfachmanns erworben hatte brachte die Germanen bald gegen sich auf Gegner der Besatzung liess er mit aller Harte des romischen Rechts bestrafen Die von ihm eingefuhrten Steuern wurden von den Germanen zudem als zutiefst ungerecht empfunden da sie eine solche Abgabe nur fur Unfreie kannten Unter diesen Umstanden gelang es dem Cheruskerfurst Arminius der die romischen Burgerrechte und Ritterwurden besass mehrere germanische Stamme zu einen Arminius nutzte das Vertrauen das ihm Varus entgegenbrachte aus und lockte diesen in einen Hinterhalt In der darauffolgenden Schlacht Varusschlacht oder Schlacht im Teutoburger Wald genannt verloren die Romer drei Legionen etwa 18 000 Legionare plus etwa 2 000 bis 3 000 zusatzliche Truppen Laut den Uberlieferungen des Sueton soll Augustus daraufhin ausgerufen haben Quinctili Vare legiones redde Quintilius Varus gib mir die Legionen zuruck Der romische Eroberungsversuch scheiterte damit im Jahre 9 Germanien blieb danach bis zur Volkerwanderung von der romischen Kultur wenig beeinflusst Die romisch germanischen Beziehungen nach der Varusschlacht Bearbeiten Unter Germanicus unternahmen die Romer zwischen 14 und 16 n Chr weitere Vorstosse uber die Rheingrenze hinweg Germanicus Feldzuge Ob es sich dabei um Strafexpeditionen oder die Fortsetzung der romischen Expansionsplane handelte ist umstritten In den Folgejahren kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Romern Im Jahr 29 schlugen die Romer einen Aufstand der bis dahin romerfreundlichen Friesen nieder Im Jahr 69 mussten sogar Truppen aus Spanien und Britannien fur Verstarkung herangezogen werden um die Revolte der Bataver Bataveraufstand unter Fuhrung des Iulius Civilis niederzuschlagen 83 entschloss sich Kaiser Domitian die romische Grenze zwischen Rhein und Donau weiter gegen Norden zu verschieben Nach Beendigung der Chattenkriege begannen die Romer mit dem Bau des Neckar Odenwald Limes der im Suden durch die so genannte Sibyllenspur den Lautertal Limes mit dem Alblimes verbunden war um die Grenzen zwischen Germanien dem Barbaricum und dem romischen Reich zu sichern Im selben Zeitraum entstanden die Provinzen Germania superior Obergermanien und Germania inferior Untergermanien Neueste Forschungen ab etwa 1995 deuten darauf hin dass der Neckar Odenwald Limes nicht schon um 83 85 unter Domitian sondern erst um 98 unter Kaiser Trajan angelegt wurde Vor allem fehlt bis heute auch nach uber hundertjahriger Forschung ein zuverlassig datierter romischer Fund von der Neckar Odenwald Linie vor dem Jahre 98 sei es eine Inschrift ein Militardiplom oder ein dendrochronologisch datierbarer Holzfund Ausserdem passt der Neckar Odenwald Limes militartechnisch zu anderen Anlagen aus der Zeit Kaiser Trajans wahrend fur die Zeit Domitians ahnliche Parallelen fehlen Um 122 wurde die romisch germanische Grenze unter Kaiser Hadrian zwischen dem mittleren Neckar und der Donau bei Eining um etwa 20 bis 40 Kilometer nach Norden verschoben Eine der letzten romischen Expansionen in Germanien die Verschiebung des Neckar Odenwald Limes um rund 25 Kilometer nach Osten unter Kaiser Antoninus Pius ist inzwischen recht sicher auf das Jahr 159 datierbar Die Markomannenkriege Bearbeiten Hauptartikel Markomannenkriege Germanische Gesandtschaft an Kaiser Mark Aurel Relief der Mark Aurel Saule zu Rom Im 2 und 3 Jahrhundert n Chr fanden zwei entscheidende Veranderungen rechts des Rheins statt Zum einen schlossen sich die germanischen Stamme zu Grossstammen zusammen zum anderen nahm der Druck verschiedener Stamme auf die romischen Grenzen immer mehr zu Im Jahre 167 fielen die Markomannen Quaden Langobarden Vandalen Jazygen und weitere Stamme in die romische Provinz Pannonien ein und losten damit die Markomannenkriege 167 bis 180 aus In insgesamt vier Feldzugen schlug der romische Kaiser Mark Aurel unter Aufbietung aller Krafte des Imperiums die Germanen In der sehr unzuverlassigen Historia Augusta wird erwahnt dass die Romer planten zwei neue Provinzen einzurichten ob dies den Tatsachen entspricht ist ungewiss Damit ware jedenfalls das Vorfeld der Apenninhalbinsel auch in nordostlicher Richtung nach gallischem Vorbild gesichert worden Viele Historiker sehen die Markomannenkriege als die Vorboten der grossen Volkerwanderung Ausgelost wurde der zunehmende Bevolkerungsdruck auf die romischen Grenzen wohl durch die Wanderungen der Goten zum Schwarzen Meer und der Vandalen in Richtung Donau Die Ursachen fur diese aufkommende Wanderbewegung germanischer Stamme konnten bisher nicht geklart werden denkbar waren zum Beispiel Hungersnote Zwischen Markomannenkriegen und Volkerwanderung Bearbeiten Mit den Markomannenkriegen 166 180 unter Mark Aurel fuhrten die Konflikte zwischen Germanen und Romern zu Veranderungen im Krafteverhaltnis Als Mark Aurel 180 starb waren die Germanen zwar geschlagen aber nicht endgultig besiegt der Erfolg war nur vorubergehender Natur Mark Aurels Sohn Commodus kehrte zur Defensivpolitik des Augustus zuruck und schloss Friedensvertrage mit den Germanen Auch die Krafte des Romischen Reiches waren erschopft und die verwusteten Provinzen mussten restauriert werden Der Verzicht auf eine expansive Politik gegen Germanien unter Augustus die sich auf die Grenzsicherung des Romischen Reiches konzentrierte war den neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen Die Bundnisse mit einzelnen Stammen waren nicht von Bestand da ein stabiles Konigtum als zuverlassiger Ansprechpartner noch nicht existierte Auch der Limes reichte als Kontrollinstrument nicht aus um die sich oft jahrlich wiederholenden Einfalle gewaltiger Volkermassen zu stoppen Zudem geriet das Imperium in eine schwere Krise die von der modernen Forschung als Reichskrise des 3 Jahrhunderts bezeichnet wird Die meisten dieser Soldatenkaiser hielten sich nur fur kurze Zeit auf dem Thron wahrend der Druck durch die germanischen Grossverbande an Rhein und Donau auf der einen am Euphrat durch das Sassanidenreich auf der anderen Seite stetig zunahm Die notige Trennung des Heeres in einen Teil zur Grenzsicherung und eine weitere mobile Eingreiftruppe erfolgte erst um 260 unter Kaiser Gallienus Hauptmotiv der Germaneneinfalle war Ansiedlung im Romischen Reich doch das Imperium wollte diesen Wunsch nicht erfullen Es kam zum Wechselspiel von Einfallen Plunderungen Landnahme und spater Usurpationen Im Dezember 2008 wurde bekannt dass bei der Gemeinde Kalefeld in Sud Niedersachsen ein romisches Schlachtfeld aus dem 3 Jahrhundert entdeckt wurde 1800 uberwiegend militarische Fundstucke wurden registriert Die romischen Munzfunde belegen dass die Schlacht um 235 stattgefunden hat Die archaologischen Funde stutzen die der Fachwissenschaft schon lange Zeit bekannten Berichte wonach es im 3 Jahrhundert zu romischen Militaroperationen im vorgelagerten Grenzgebiet kam Wanderungen und Reichsgrundungen Bearbeiten Hauptartikel Volkerwanderung und Spatantike Karte Europas mit Siedlungsraumen und Migrationen germanischer Verbande Die zur Zeit der sogenannten Volkerwanderung weit wandernden germanischen Kriegergruppen gehorten vor allem zu den Ostgermanen zum Beispiel die Burgunden Gepiden Goten Langobarden und Vandalen Zumeist gelangten sie als Foederaten in das Romische Reich und als Westrom im 5 Jahrhundert zusammenbrach fullten sie das Machtvakuum und bildeten eigene regna Ihre Reichsgrundungen hatten jedoch zumeist keinen dauerhaften Bestand und zudem bildeten die Krieger nur eine verschwindende Minderheit gegenuber der romanisierten Bevolkerung die ostgermanischen Sprachen sind daher heute ausgestorben Die westlich der Elbe lebenden Stamme zum Beispiel die Franken Sachsen und Angeln waren vergleichsweise sesshaft Ebenso die Nordgermanen die erst im Mittelalter zur Zeit der Wikinger unter anderen Bedingungen ausgedehnte Wanderungstatigkeiten entwickelten Ihre Sprachen westgermanische Sprachen und nordgermanische Sprachen haben sich bis heute erhalten und weiterentwickelt In der Zeit der sogenannten Volkerwanderung 70 grundeten germanische Krieger Reiche in Nordafrika im heutigen Frankreich in Italien auf der Iberischen Halbinsel und Britannien Die Germanen kannten meist kein Verwaltungsstaatswesen im romischen oder heutigen Sinne Die Reiche der germanischen Krieger waren ahnlich dem Personenverbandsstaat organisiert vor allem wurden aber romische Verwaltungsmuster ubernommen weshalb man heute eher von postromischen als von germanischen Reichen spricht Die Angehorigen eines Kriegerverbandes schworen ihrem rex Treue und waren damit an sein Reich gebunden Der Staat wobei nicht der moderne Terminus von Staatlichkeit zugrunde gelegt werden darf wurde nicht uber eine raumliche Ausdehnung definiert sondern uber seine Menschen und deren Stellung zum Herrscher Deshalb waren die Reiche stark mit dem jeweiligen Herrscher bzw warlord verbunden und sein Tod bedeutete oft auch den Untergang des Reiches Allerdings traten auch zahlreiche Germanen einzeln oder in Gruppen in romische Dienste und kampften anschliessend auch gegen ihre alten Stammesgenossen Viele dieser Germanen stiegen im romischen Militar auf wobei die germanischstammigen Heermeister teils eine unruhmliche Rolle spielten vor allem im Westromischen Reich Viele wiederum standen aber durchaus loyal zum Kaiser wie etwa Stilicho Bauto oder Fravitta Wahrend im Ostromischen Reich der Kaiser die Kontrolle uber das Militar behalten konnte konnte im Westen nur noch mit den Barbaren regiert werden Burgundenreich Bearbeiten Hauptartikel Burgunden Nach dem Ruckzug der Romer uberschritten ab 406 die Burgunden zusammen mit den Vandalen den Rhein und liessen sich als romische Bundesgenossen in Mogontiacum Mainz Vicani Altiaienses Alzey und Borbetomagus Worms nieder Das Gebiet wurde ihnen vertraglich zugesichert Nach einem Einfall in die romische Provinz Belgica 435 zerstorte im darauffolgenden Jahr der westromische Heermeister Aetius mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen das Burgundenreich bis ins Spatmittelalter blieb die Erinnerung an dieses Ereignis in der Nibelungensage erhalten Die verbliebenen Burgunden wurden durch Rom ins Gebiet des Rhone Tals umgesiedelt und grundeten dort spater ein neues Reich das 532 im Frankischen Reich aufging und dort neben Austrien und Neustrien einen eigenen Reichsteil bildete England Bearbeiten Hauptartikel Die Angelsachsen Anfang der Besiedelung Britanniens und Siedlungsgeschichte in England Nach dem Zusammenbruch der Rheingrenze 406 407 wurden die Legionen aus Britannien abgezogen und die romische Prasenz auf der Insel erlosch vollstandig Die romano britische Bevolkerung warb zum Schutz angelsachsische Soldner an Gruppierungen der Angeln Sachsen und Juten siedelten sich im ostlichen Teil der Insel an und vertrieben teilweise die keltische Bevolkerung die im Laufe der Zeit immer weiter nach Westen abgedrangt wurde Bis zum Ende des 7 Jahrhunderts hatten die Angelsachsen den grossten Teil der Insel unterworfen und konnten ihre Herrschaft auch gegen die spateren Wikingereinfalle behaupten bis England 1066 durch die Normannen erobert wurde Frankenreich Bearbeiten Hauptartikel Frankisches Reich Bereits seit Beginn des 4 Jahrhunderts waren am nordostlichen Ende Galliens Franken spater auch Salfranken als Foderaten angesiedelt worden Ende des 4 Jahrhunderts kam es wiederholt zu Kampfhandlungen zwischen Franken und Romern siehe Marcomer Nach dem Tode des westromischen Heermeisters Aetius der 436 das Burgundenreich zerstorte und 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern die Hunnen stoppte wurde das Gebiet durch Westrom praktisch nicht mehr kontrolliert Nach dem Zusammenbruch 476 existierte im Norden Galliens im Gebiet um Soissons ein romisches Restreich unter dem Statthalter Syagrius dem Sohn des Heermeisters Aegidius 486 487 besiegten die Salfranken unter dem Merowinger Chlodwig I Syagrius in der Schlacht von Soissons Dadurch verschob sich die Grenze des durch die Franken kontrollierten Gebiets bis an die Loire Chlodwig der zuerst nur einer von mehreren frankischen Kleinkonigen war beseitigte die anderen Teilkonigreiche Er sah sich selbst in der Kontinuitat romischer Herrschaft ubernahm die romischen Verwaltungsinstitutionen trat zum katholischen Glauben uber und sicherte sich seinen Einfluss auf die Kirche Militarische Siege 496 und 506 gegen die Alamannen sowie 507 gegen die Westgoten in der Schlacht von Vouille trugen zur weiteren Expansion frankischer Herrschaft bei Die Politik des Frankenreichs blieb auch weiterhin feindlich gegen die letzten unabhangigen germanischen Gentes Aus der Verschenkung eroberten Grundbesitzes durch den Konig entwickelte sich das Lehnswesen Im fruhen 6 Jahrhundert nach 507 entstand die lateinische Sammlung des Volksrechts der Franken Lex Salica Das Reich von Soissons wird als Neustrien Bestandteil des Frankischen Reichs das bis zu seiner Teilung 843 im Vertrag von Verdun die bestimmende Grossmacht in Mittel und Westeuropa war Gotenreiche Bearbeiten Hauptartikel Goten Westgotenreich und Theoderich der Grosse Um 150 bis zur Mitte des 3 Jahrhunderts dehnten sich die Goten entlang Weichsel und Dnister bis zum Schwarzen Meer aus Um 290 kam es zur Trennung der Goten in Terwingen und Greutungen beide sind nicht vollig deckungsgleich mit den spateren West und Ostgoten In Sudrussland errichteten die Greutungen ein Reich uber dessen Grosse und inneren Aufbau wenig bekannt ist Die Terwingen ruckten in das von den Romern unter Aurelian aufgegebene Dakien ein und liessen sich dort nieder Die Goten lagen haufig mit den Romern im Konflikt wurden jedoch nie unterworfen und besiegten 252 sogar ein romisches Heer Durch den Einfall der Hunnen aus den asiatischen Steppen um 375 n Chr wurde das Reich der Greutungen zerstort bzw fiel an die Hunnen Die Greutungen zogen nach Westen und siedelten im Raum des heutigen Ungarn Fortan standen sie unter Waffengefolgschaft der Hunnen und zogen 451 bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Westgoten und Burgunder zu Felde 488 zog der ostgotische Konig Theoderich mit den sich nun formierten Ostgoten nach Italien und besiegte den dortigen germanischen Herrscher Odoaker Theoderich grundete daraufhin ein neues ostgotisches Reich in Italien welches aber bald nach seinem Tod unterging Die Terwingen hingegen hatten sich dem hunnischen Zugriff entzogen und sich 376 uber die Donau ins romische Reich abgesetzt Dort wurden sie angesiedelt rebellierten aber bald darauf was zur Schlacht von Adrianopel 378 fuhrte in der Kaiser Valens und der Grossteil des romischen Bewegungsheeres im Osten untergingen Erst Theodosius I schloss 382 einen Vertrag der ihnen weitgehende Rechte einraumte Nach dem Tod des Kaisers Theodosius im Jahre 395 plunderte der Gote Alarich I mit seinem Heer die romischen Provinzen 410 eroberte er sogar Rom Im Jahre 418 wurden die Terwingen die sich nun endgultig zu den Westgoten formiert hatten in Aquitanien angesiedelt wo sie das Westgotenreich grundeten Sie dehnten ihren Machtbereich auch auf die Iberische Halbinsel aus und verlagerten im fruhen 6 Jahrhundert den Schwerpunkt dorthin Im fruhen 8 Jahrhundert wurde das Westgotenreich durch die Invasion der Mauren vernichtet Die Langobarden Bearbeiten Hauptartikel Langobarden und Langobardenfeldzug Nach der Eroberung des Gepidenreichs 567 wurden die Langobarden durch die Awaren verdrangt und eroberten unter Konig Alboin Norditalien mit der Hauptstadt Pavia und weitere Gebiete in Mittel und Suditalien Die anderen Regionen blieben unter Kontrolle des ostromischen Reiches Diese Landnahme gilt als Abschluss der spatantiken Volkerwanderung Konig Authari 584 590 trat vom arianischen zum katholischen Glauben uber Erst 662 verdrangt der Katholizismus den Arianismus offiziell gleichzeitig mit dem Vordringen des Islam Karl der Grosse eroberte 774 Pavia unter dem letzten Langobardenkonig Desiderius und liess sich selbst zum Konig der Langobarden kronen Im Suden blieb das Herzogtum Benevent bis zur Eroberung durch die Normannen im 11 Jahrhundert selbststandig Der Name Langobarden ist in der Bezeichnung Lombardei ital Lombardia fur eine norditalienische Region bis heute erhalten geblieben Nordeuropa Bearbeiten Siehe Hauptartikel Vendelzeit Wikingerzeit Geschichte Danemarks Geschichte Norwegens und Geschichte Schwedens Reich der Vandalen Bearbeiten Hauptartikel Das vandalische Konigreich in Nordafrika Im Jahre 406 fielen die Vandalen gemeinsam mit anderen germanischen Stammen nach Gallien ein Drei Jahre spater hatten sie die Iberische Halbinsel erreicht Unter Konig Geiserich drangen sie 429 zusammen mit Alanen nach Nordafrika vor und eroberten die dortigen romischen Provinzen Hippo Regius wahrend der Belagerung starb Augustinus von Hippo war bis 439 Hauptstadt Mit der Eroberung von Africa Proconsularis wurde Karthago Hauptstadt und die dortige romische Flotte wurde erbeutet In der Folgezeit wurden zahlreiche Mittelmeerinseln erobert und 455 Rom geplundert und besetzt Der ostromische Kaiser Zenon erkannte die Herrschaft der Vandalen 474 an Im Jahre 477 wurde Hunerich der Nachfolger von Geiserich und es kam ab 483 zu Verfolgungen der Katholiken durch die arianischen Vandalen Erst 523 wurde fur kurze Zeit unter Hilderich die katholische Religion wieder zugelassen 534 eroberte der ostromische Feldherr Belisar im Auftrag Justinians das Vandalenreich und beendete deren Herrschaft Das Ende der kaiserzeitlichen archaologischen Kulturen ostlich der Elbe Bearbeiten Uber den Niedergang der germanischen Besiedlung des ostelbischen Raums gibt es wenig historische Quellen Es muss auf archaologische Untersuchungen zuruckgegriffen werden In der ersten Halfte des 5 Jahrhunderts ist auf polnischem Gebiet noch eine intensive Besiedlung durch die letzte Entwicklungsphase der Przeworsker Kultur nachweisbar Das Gebiet stand in regen Beziehungen zum Reich von Attila mittlerer Donauraum und hatte wahrscheinlich auch eine gewisse politische Bedeutung Furstengrab von Jakuszowice Das Ende dieser Kultur lasst sich um die spate Mitte des 5 Jahrhunderts datieren Bereits davor brechen die kaiserzeitlichen Spuren auf ukrainischem Gebiet ab Die Gebiete der Slowakei Mahrens Niederosterreichs Bohmens und Ungarns weisen fur das 5 Jahrhundert eine intensive germanische Besiedlung auf Spatere Funde germanischer Kulturen sind in der Slowakei nicht mehr zu finden Bereits die fruhen donaulandischen Bugelfibeln sind dort selten zu finden Die Goldmunzfunde aus dem 6 Jahrhundert fehlen bis auf eine Ausnahme ganz Die gepidische Besiedlung ist fur das 6 Jahrhundert auf dem Gebiet Ostungarns nachweisbar jedoch nicht in der Ostslowakei Im nordostlichen Teil Mahrens enden die germanischen Funde zu Beginn des 6 Jahrhunderts In den anderen Regionen in Niederosterreich und der Sudslowakei westlich der Kleinen Karpaten ist die langobardische Besiedlung nachweisbar Diese Besiedlung nimmt zur Mitte des 6 Jahrhunderts hin ab als die Langobarden Pannonien besetzten Fur Bohmen wird bis nach der Mitte des 6 Jahrhunderts eine germanische Besiedlung vermutet Uber diese Besiedlungsbrucke konnten die Kontakte des mitteldeutschen Raums mit dem mittleren Donauraum verlaufen sein Die genannten Gebiete wurden nachfolgend von den Slawen besiedelt Der Charakter dieser Landnahme ist nicht zweifelsfrei zu klaren Die Kampfe mit den Bayern 593 und 595 oder die Einfalle in Thuringen im 7 Jahrhundert legen verheerende Einfalle mit anschliessender Eroberung nahe Jedoch waren auch Gebiete Schlesien Slowakei moglicherweise einige Zeit unbewohnt bevor sie durch die Slawen besetzt wurden Die geraumten Gebiete sind oft sehr fruchtbar gewesen und die Motive fur die Aufgabe der germanischen Besiedlung bleiben unklar Allerdings blieb wohl teilweise eine germanische Restbevolkerung zuruck die aber in der Folgezeit slawisiert wurde Mit dem Abzug der Langobarden nach Italien im Jahre 568 und dem Erscheinen der Awaren ergaben sich dann fur die slawische Landnahme neue Moglichkeiten 71 Quellen BearbeitenAntike Autoren Bearbeiten Caesar Gallischer Krieg 6 21 Plutarch Caesar 19 Appian Romische Geschichte 1 4 3 Strabon Geographie 7 2 Plinius der Altere in den verlorenen Bellis Germaniae Naturalis historia 3 4 Tacitus Germania 9 39 40 43 Annalen 1 51 2 12 13 55 und 57 Historien 4 14 4 22 4 61 4 65 4 73 5 22 ff Sueton Vitellius 14 Domitian 16 Sozomenos Kirchengeschichte 6 37 Claudian Panegyrici Consul Stilichonis 1 288 Bell get 528 542 Orosius Historiae adversum Paganos 5 16 Ammianus Marcellinus Res Gestae 14 9 25 5 17 Agathias 2 6 28 5 Prokopios von Caesarea Gotenkrieg 2 4 ff 15 25 Ubersetzungen Bearbeiten Sammlungen Hans Werner Goetz Karl Wilhelm Welwei Hrsg Altes Germanien Auszuge aus den antiken Quellen uber Germanen und ihre Beziehungen zum romischen Reich Quellen der Alten Geschichte bis zum Jahre 238 n Chr Latein griechisch deutsch Zwei Teile Darmstadt 1995 Hans Werner Goetz Steffen Patzold Karl Wilhelm Welwei Hrsg Die Germanen in der Volkerwanderung Auszuge aus den antiken Quellen uber die Germanen von der Mitte des 3 Jahrhunderts bis zum Jahre 453 n Chr Latein griechisch deutsch Zwei Teile Darmstadt 2006 und 2007 als vollstandige Sonderausgabe nur uber die Wissenschaftliche Buchgesellschaft zu beziehen Hans Werner Goetz Steffen Patzold Karl Wilhelm Welwei Hrsg Die Germanen WBG Darmstadt 2013 Joachim Hermann Hrsg Griechische und lateinische Quellen zur Fruhgeschichte Mitteleuropas bis zur Mitte des 1 Jahrtausends unserer Zeit Vier Bande Akademie Verlag Berlin Ost 1988 1992 Einzelne Autoren Augustus Res Gestae Divi Augusti Meine Taten Lateinisch griechisch deutsch Dusseldorf und Zurich 1999 ISBN 3 7608 1511 1 Julius Caesar Der Gallische Krieg Reclam Stuttgart 2004 ISBN 3 15 009960 9 Beda Venerabilis Ecclesiastica gentis Anglorum Kirchengeschichte des englischen Volkes Hrsg und ubers von G Spitzbart zweite Auflage Darmstadt 1997 Jordanes Gotengeschichte nebst Auszugen aus seiner Romischen Geschichte Ubersetzt von Wilhelm Martens hrsg von Alexander Heine Essen und Stuttgart 1985 ursprunglich 1914 Ammianus Marcellinus Romische Geschichte Vier Bande Ubersetzt und kommentiert von W Seyfahrt zweite Auflage Darmstadt 1978 Velleius Paterculus Historia Romana Romische Geschichte Lateinisch deutsch Ubersetzt und hrsg von Marion Giebel 1989 bibliographisch erganzte Ausgabe Reclam Stuttgart 1998 ISBN 3 15 008566 7 Publius Cornelius Tacitus Annalen Lateinisch Deutsch Hrsg von Erich Heller Mit einer Einfuhrung von Manfred Fuhrmann Sammlung Tusculum dritte Auflage Dusseldorf und Zurich 1997 Publius Cornelius Tacitus Germania De origine et situ Germanorum liber Lateinisch Deutsch Ubersetzt erlautert und mit einem Nachwort herausgegeben von Manfred Fuhrmann Reclam Stuttgart 1972 Neuauflage mit aktualisierter Bibliographie 2000 ISBN 3 15 009391 0 Literatur BearbeitenHeinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Dietrich Hakelberg Hrsg Zur Geschichte der Gleichung germanisch deutsch Sprache und Namen Geschichte und Institutionen Erganzungsbande zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde Band 34 Berlin u a 2004 ISBN 3 11 017536 3 72 Heinrich Beck Hrsg Germanen Germania germanische Altertumskunde Ungekurzte Studienausgabe des Artikels aus dem Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Berlin 1998 ISBN 3 11 016383 7 Helmut Birkhan Germanen und Kelten bis zum Ausgang der Romerzeit Band 1 Der Aussagewert von Wortern und Sachen fur die fruhesten keltisch germanischen Kulturbeziehungen Sitzungsberichte Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Band 272 Bohlau Wien 1970 Bruno Bleckmann Die Germanen Von Ariovist bis zu den Wikingern C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 58476 3 Maureen Carroll Spillecke Romer Kelten und Germanen Leben in den germanischen Provinzen Roms Darmstadt 2003 ISBN 3 534 17426 7 Wolfram Euler Konrad Badenheuer Sprache und Herkunft der Germanen Abriss des Fruhurgermanischen vor der Ersten Lautverschiebung 271 S Verlag Inspiration Un Ltd 2 Aufl London Berlin 2021 ISBN 978 3 945127 27 8 Thomas Fischer Gladius Roms Legionen in Germanien C H Beck Munchen 2020 Uta von Freeden Siegmar von Schnurbein Hrsg Spuren der Jahrtausende Archaologie und Geschichte in Deutschland Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1337 2 Zugleich Germanica Unsere Vorfahren von der Steinzeit bis zum Mittelalter Weltbild Augsburg 2006 ISBN 3 8289 0581 1 Vilhelm Gronbech Kultur und Religion der Germanen Aus dem Danischen von Ellen Hoffmeyer Reprint nach der 13 Auflage Reprint Verlag Leipzig Darmstadt 2011 ISBN 978 3 8262 3013 4 Otto Holzapfel Die Germanen Mythos und Wirklichkeit Herder Spektrum Nr 5104 Herder Freiburg im Breisgau 2001 ISBN 3 451 05104 4 Arnulf Krause Die Geschichte der Germanen Campus Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 593 36885 4 Karl Reinhard Krierer Antike Germanenbilder Archaologische Forschungen Band 11 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3239 5 Ernst Kunzl Die Germanen Geheimnisvolle Volker aus dem Norden 2 erweiterte Auflage wbg Theiss Darmstadt 2019 ISBN 978 3 8062 4045 0 Bruno Kruger Hrsg Die Germanen Geschichte und Kultur der germanischen Stamme in Mitteleuropa Veroffentlichungen des Zentralinstituts fur Alte Geschichte und Archaologie der Akademie der Wissenschaften der DDR Band 4 2 Bande 4 Auflage Akademie Verlag Berlin 1983 Walter Pohl Die Germanen Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 57 2 Auflage Munchen 2004 ISBN 3 486 56755 1 Walter Pohl Die Volkerwanderung Eroberung und Integration 2 Auflage Kohlhammer Stuttgart u a 2005 ISBN 3 17 018940 9 Alexander Rubel Religion und Kult der Germanen Kohlhammer Stuttgart 2016 ISBN 978 3 17 029266 6 Ernst Schwarz Germanische Stammeskunde Heidelberg 1956 Nachdruck 2010 ISBN 978 3 938586 10 5 ISBN 978 3 938586 10 5 Rudolf Simek Die Germanen Reclam Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 018772 2 Rudolf Simek Religion und Mythologie der Germanen WBG Darmstadt 2003 ISBN 3 534 16910 7 Heiko Steuer Germanen aus Sicht der Archaologie 2 Bande De Gruyter Berlin New York 2021 ISBN 978 3 11 069973 9 Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und Baltische Religion W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1975 ISBN 3 17 001157 X Klaus Tausend Im Inneren Germaniens Beziehungen zwischen den germanischen Stammen vom 1 Jh v Chr bis zum 2 Jh n Chr Geographica Historia Band 25 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 515 09416 0 Jurgen Udolph Namenkundliche Studien zum Germanenproblem Berlin 1994 ISBN 3 11 014138 8 Matthias Wemhoff Gabriele Uelsberg Germanen Eine archaologische Bestandsaufnahme Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung des Museums fur Vor und Fruhgeschichte Berlin und des LVR Landesmuseums Bonn wbg Theiss Darmstadt 2019 ISBN 978 3 8062 4261 4 Reinhard Wenskus Stammesbildung und Verfassung 2 unveranderte Auflage Bohlau Koln Wien 1977 ISBN 3 412 00177 5 Reinhard Wenskus Uber die Moglichkeit eines allgemeinen interdisziplinaren Germanenbegriffs In Heinrich Beck Hrsg Germanenprobleme aus heutiger Sicht Erganzungsbande zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 1 de Gruyter Berlin New York 1986 ISBN 3 11 010806 2 S 1 21 Herwig Wolfram Gabriele Uelsberg Das Romerreich und seine Germanen Eine Erzahlung von Herkunft und Ankunft Bohlau Wien Koln Weimar 2018 ISBN 978 3 412 50767 1 Herwig Wolfram Die Germanen Beck sche Reihe Nr 2004 10 durchgesehene Auflage C H Beck Munchen 2018 ISBN 978 3 406 72734 4 Weblinks Bearbeiten Commons Germanen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Germane Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Germanen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Tacitus Germania lateinisch und deutsche Ubersetzung Germanen Unterwegs zu hoherer Zivilisation von Hermann Ament 1997 Wie lebten die Germanen Vielfaltige Dokumentation auf arte tv Germanen Bibliographie Interview mit Jurgen Udolph Reto Marti Germanen In Historisches Lexikon der Schweiz Filmserie Germanen im Sudwesten bei Planet SchuleAnmerkungen Bearbeiten Siehe etwa die Beitrage in Matthias Friedrich James M Harland Hrsg Interrogating the Germanic A Category and its Use in Late Antiquity and the Early Middle Ages Berlin de Gruyter 2020 a b Strabon Geographie 7 1 2 Strabon versteht den Germanennamen dabei bezeichnenderweise als die echten Gallier ὡs ἂn gnhsioys Galatas frazein boylomenoi Wolfgang Pfeifer Etymologisches Worterbuch des Deutschen Munchen 2000 S 434 Wolfram Euler und Konrad Badenheuer Sprache und Herkunft der Germanen Abriss des Protogermanischen vor der Ersten Lautverschiebung Inspiration Un Limited Hamburg und London 2009 S 12 Vgl Franz Schon Germanen sind wir gewesen In Eckart Olshausen Holger Sonnabend Hrsg Trojaner sind wir gewesen Migrationen in der antiken Welt Stuttgart 2002 S 167 ff hier S 172 Poseidonios von Apameia Historien Buch 30 Auch der Text des Poseidonios ist allerdings nur durch ein Zitat bei Athenaios um 190 n Chr belegt Vgl Gustav Stumpel Name und Nationalitat der Germanen Eine neue Untersuchung zu Poseidonios Caesar und Tacitus Dieterich Leipzig 1932 Dieter Timpe Germanen Germania Germanische Altertumskunde I Geschichte In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin New York 1998 S 181 245 hier S 183 Artikel abgerufen uber GAO bei De Gruyter Online Gaius Iulius Caesar Commentarii de bello Gallico 2 4 4 Vgl Dieter Timpe Germanen Germania Germanische Altertumskunde I Geschichte In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin New York 1998 S 181 245 hier S 184 f Artikel abgerufen uber GAO bei De Gruyter Online v Petrikovits S 89 Gaius Iulius Caesar Commentarii de bello Gallico 6 21 28 Mischa Meier Caesar hat die Germanen erfunden oder doch nicht In Martin Langebach Hrsg Germanenideologie Einer volkischen Weltanschauung auf der Spur Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2020 S 15 38 hier S 15 und 29 Walser dagegen Wiegels Sp 955 Vgl Dieter Timpe Germanen Germania Germanische Altertumskunde I Geschichte In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin New York 1998 S 181 245 hier S 188 Artikel abgerufen uber GAO bei De Gruyter Online Hermann Reichert Linksrheinische Germanen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 486 Artikel abgerufen uber GAO bei De Gruyter Online Cicero De provinciis consularibus 32 33 Pomponius Mela De chorographia 3 3 25 Plinius Naturalis historia 3 25 Plutarch Marius 11 4 Tacitus Germania 2 5 Vgl Dieter Timpe Germanen Germania Germanische Altertumskunde I Geschichte In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin New York 1998 S 181 245 hier S 184 Hermann Reichert Linksrheinische Germanen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 18 Walter de Gruyter Berlin New York 2001 ISBN 3 11 016950 9 S 484 Artikel abgerufen uber GAO bei De Gruyter Online Reinhard Wenskus Uber die Moglichkeit eines allgemeinen interdisziplinaren Germanenbegriffs In Heinrich Beck Hrsg Germanenprobleme in heutiger Sicht Berlin und New York 1986 S 1 21 hier S 13 Tacitus Germania 2 2 Reinhard Wenskus Stammesbildung und Verfassung Koln et al 1977 S 267 Herwig Wolfram Die Germanen Achte Auflage Munchen 2005 S 23 Jorg Jarnut Germanisch Pladoyer fur die Abschaffung eines obsoleten Zentralbegriffs der Fruhmittelalterforschung In Walter Pohl Hrsg Die Suche nach den Ursprungen Von der Bedeutung des fruhen Mittelalters Wien 2004 S 107 ff Dieter Timpe Germanen Germania Germanische Altertumskunde I Geschichte In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin New York 1998 S 181 245 hier S 191 Wolfram Euler und Konrad Badenheuer Sprache und Herkunft der Germanen S 31 ff Vgl dazu Heinrich Beck Hrsg Germanenprobleme in heutiger Sicht Berlin New York 1986 Heinrich Beck Heiko Steuer Dieter Timpe Hrsg Germanen Germania germanische Altertumskunde Berlin New York 1998 Ernst Wolfgang Bockenforde Die deutsche verfassungsgeschichtliche Forschung im 19 Jahrhundert Berlin 1961 Stefanie Dick Der Mythos vom germanischen Konigtum Berlin New York 2008 S 2 17 Otto Holzapfel Die Germanen Mythos und Wirklichkeit Basel Freiburg Wien 2001 Klaus von See Deutsche Germanen Ideologie vom Humanismus bis zur Gegenwart Frankfurt am Main 1970 ders Barbar Germane Arier Heidelberg 1994 Siehe auch Ur und Fruhgeschichte Urgeschichte oder Vorgeschichte und Volkerwanderungszeit Wolfram Euler und Konrad Badenheuer Sprache und Herkunft der Germanen S 30 36 Dieter Timpe Germanen Germania Germanische Altertumskunde I Geschichte In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin New York 1998 S 181 245 hier S 192 Elmar Seebold Sprache und Schrift In Heinrich Beck Hrsg unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter und red Leitung von Rosemarie Muller Germanen Germania germanische Altertumskunde Ungekurzte Studienausgabe des Artikels aus dem Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Berlin 1998 ISBN 3 11 016383 7 S 99 ff Klaus Duwel Runenkunde Metzler Stuttgart 2003 S 1 11 Heiko Uecker Germanische Heldensage Metzler Stuttgart 1972 S 16 Klaus Duwel Runenkunde Metzler Stuttgart 2003 S 178 203 Wilhelm Streitberg Gotisches Elementarbuch Carl Winter Heidelberg 1909 S 21 39 Siehe hierzu Das Privatleben der Germanen in De origine et situ germanorum liber Kap 16 27 mit deutschsprachiger Ubersetzung im Portal gottwein de abgerufen am 7 September 2013 Rainer Wiegels Rechtsrheinische Germanen In Der Neue Pauly Bd 4 Stuttgart 1989 Sp 955 957 hier Sp 956 Seit der grundlegenden Arbeit von Stefanie Dick Der Mythos vom germanischen Konigtum Berlin und New York 2008 konnen die alteren Auffassungen von einem sakral fundierten Volkskonigtum ebd S 3 das spater vom Heerkonigtum abgelost worden sei als widerlegt gelten die grundlegenden Literaturangaben dazu ebd S 1 f Das Heerkonigtum als Herrschaftsform ist aber kaum zu bezweifeln Siehe zum fruhesten Konigtum auch Schlesinger Verfassungsgeschichte sowie kritisch dazu Dick Mythos Res gestae 32 1 Strabon 7 1 4 nennt ihn ἠgemῴn Herwig Wolfram Die Germanen 8 Auflage Munchen 2005 S 77 Tacitus Annalen 2 46 Herwig Wolfram Die Germanen Achte Auflage Munchen 2005 S 41 Tacitus Annalen 2 88 Strabon Geographie 7 1 3 Mario Alinei Origini delle lingue d Europa Band 2 Il Mulino Bologna 2000 S 364 In der ubrigen Indogermania finden sich fur beide Wurzeln Entsprechungen in lat rota einerseits andererseits gr kyklos kyklos Swantje Bergmann Eicheln als Nahrungsmittel Alltagliches Nahrungsmittel oder Indikator fur Nahrungsknappheiten In Frank M Andraschko Barbara Kraus Birte Meller Hrsg Archaologie zwischen Befund und Rekonstruktion Ansprache und Anschaulichkeit Festschrift fur Prof Dr Renate Rolle zum 65 Geburtstag Kovac Hamburg 2007 ISBN 978 3 8300 2711 9 S 327 338 Eva Crane The archaeology of beekeeping Duckworth London 1983 Edgar C Polome Germanentum und religiose Vorstellungen In Heinrich Beck Hrsg Germanenprobleme in heutiger Sicht de Gruyter Berlin und New York 1986 S 267 ff Ake V Strom Haralds Biezais Germanische und baltische Religion Die Religionen der Menschheit Band 19 1 Kohlhammer Stuttgart 1975 S 79 Behm Blancke welches Werk S 363 ff Simek Religion und Mythologie der Germanen S 42 ff Walter Baetke Worterbuch zur Altnordischen Prosaliteratur Berlin 21976 S 59 s v blot blotan Philippson S 192 Knut Schaferdiek Germanen Germania Germanische Altertumskunde IV B 46 Christianisierung In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin und New York 1998 S 388 395 hier S 391 Knut Schaferdiek Germanen Germania Germanische Altertumskunde IV B 46 Christianisierung In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin und New York 1998 S 388 395 hier S 392 Knut Schaferdiek Germanen Germania Germanische Altertumskunde IV B 46 Christianisierung In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin und New York 1998 S 388 395 hier S 393 Knut Schaferdiek Germanen Germania Germanische Altertumskunde IV B 46 Christianisierung In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd 11 Berlin und New York 1998 S 388 395 hier S 393 Reinhard Wenskus Stammesbildung und Verfassung Koln u a 1977 Walter Pohl Die Volkerwanderung Eroberung und Integration Stuttgart u a 2002 So Gaius Asinius Quadratus zitiert von dem byzantinischen Historiker Agathias 6 Jahrhundert Eintrag Allemann in Jacob und Wilhelm Grimm Deutsches Worterbuch Leipzig 1854 1961 Band 1 Sp 218 Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 37 f Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 74 Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 106 Vgl Artikel Goten In RGA Bd 12 S 412 Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 171 Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 183 Eutrop erwahnt zwar aufstandische Sachsen fur das Jahr 285 in dem Kaiser Marcus Aurelius Carinus ermordet wurde Eutrop Breviarium 9 21 Eutrops Text entstand aber erst zwischen 364 und 380 n Chr allerdings auf Grundlage guter Quellen Eine zeitnahe Anspielung findet sich wohl bereits im Panegyricus von 297 siehe Klaus Peter Johne Die Romer an der Elbe Berlin 2006 S 287 f Vgl Matthias Springer Die Sachsen Stuttgart 2004 S 17 31 Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 238 Harald Haarmann Lexikon der untergegangenen Volker Munchen 2005 S 267 Hermann Ament Die Germanen in Die Zeit Welt und Kulturgeschichte Hamburg 2006 Bd 3 S 371 f Zur komplexen Forschungslage der Volkerwanderung einem hochproblematischen Forschungsbegriff da in diesem Zusammenhang nie einheitliche Volker migrierten sondern zumeist recht heterogene Kampfverbande und der Auflosung Westroms stark mitverschuldet durch innerromische Burgerkriege siehe nun vor allem Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 Kazimierz Godlowski Das Aufhoren der germanischen Kulturen an der mittleren Donau In Jan Bemmann Michal Parczewski Hrsg Fruhe Slawen in Mitteleuropa Wachholtz Verlag Neumunster 2005 S 141 148 Rezension von Gregor Hufenreuter in H Soz u Kult 22 Juli 2004 Normdaten Sachbegriff GND 4020378 5 lobid OGND AKS LCCN sh85054444 NDL 00562422 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