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Ernst Schwarz 19 Juni 1895 in Haida Bezirk Bohmisch Leipa Osterreich Ungarn 14 April 1983 in Buckenhof bei Erlangen war ein deutscher germanistischer Mediavist und Historiker Den Schwerpunkt seiner Forschung bildete die Untersuchung der Interferenzen zwischen Deutschen und Slawen in den Sudetengebieten von Beginn der Siedlungstatigkeit bis zur Gegenwart Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Monographien und Herausgeberschaft 2 2 Zeitschriftenartikel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Schwarz war der Sohn des Glasexporteurs Franz Schwarz Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bohmisch Leipa immatrikulierte er sich 1914 fur die Studienfacher Deutsch Geschichte und Geographie an der Deutschen Karl Ferdinands Universitat in Prag Im Jahr darauf wurde er einberufen und nahm in der osterreichischen Armee am Ersten Weltkrieg teil Nach dem Krieg nahm er sein Studium wieder auf und promovierte im Jahre 1920 Noch im gleichen Jahr absolvierte er die Staatsprufung fur Deutsch Geschichte und Geographie Zunachst arbeitete er als Lehrer an der Staatlichen Lehrerbildungsanstalt in Komotau 1921 erhielt er eine Anstellung als Professor an der Handelsakademie in Gablonz an der Neisse 1923 habilitierte er sich an der Deutschen Universitat Prag fur das Fach Deutsche Philologie Im Jahr 1930 wurde er ausserordentlicher Professor 1935 dann ordentlicher Professor der Alteren deutschen Sprache und Literatur an der Deutschen Universitat Nach seinem Eintritt in die NSDAP 1 war er in den Jahren 1939 bis 1941 Dekan der Philosophischen Fakultat der unter dem deutschen Protektorat in Prag fortbestehenden Deutschen Karls Universitat In seiner Prager Zeit war er Mitglied der Gesellschaft zur Forderung deutscher Wissenschaft Kunst und Literatur in Bohmen in Prag die ab 1941 den Titel Deutsche Akademie der Wissenschaften in Prag trug In mehreren Kommissionen der Akademie fungierte er als Obmann namlich in den Kommissionen fur die Flurnamenforschung fur das Sudetendeutsche Mundartworterbuch und fur Alte Inschriften des Sudetenlandes Daruber hinaus war er ordentliches Mitglied der Historischen Kommission fur Schlesien 2 sowie von 1939 bis 1945 Mitherausgeber der Zeitschrift fur Sudetendeutsche Geschichte Nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei im Jahre 1945 arbeitete er zunachst als Volksschullehrer und Studienrat in Pirna und bekam dann an der kirchlichen Philosophisch theologischen Hochschule Regensburg eine Stellung als Lehrbeauftragter Schwarz gehorte zu den sogenannten heimatvertriebenen h Germanistikprofessoren die an einer der nationalsozialistischen Reichsuniversitaten in den annektierten oder besetzten Gebieten gelehrt hatten und ihre akademische Zulassung wegen der damit verbundenen politischen Anbindung an das NS Regime fur langere Zeit verloren 3 Erst ab 1955 war er wieder als ordentlicher Professor fur germanische und deutsche Philologie an der Universitat Erlangen tatig wo er bis 1963 blieb Hier begrundete er die sogenannte Erlanger Schule der landschaftlichen Namenkunde und Dialektologie Daneben war er Mitvorstand des Instituts fur frankische Landesforschung Mitglied des Herder Forschungsrates der Kommission fur Mundartforschung und der Kommission fur bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Mitbegrunder des Collegium Carolinum in Munchen Im Auftrag der Kommission fur bayerische Landesgeschichte ubernahm er die Betreuung der Historischen Ortsnamenbucher Am 13 Januar 1964 wurde ihm der Bayerische Verdienstorden verliehen und 1970 wurde er mit dem Georg Dehio Preis fur Kultur und Geistesgeschichte ausgezeichnet Werke Auswahl BearbeitenMonographien und Herausgeberschaft Bearbeiten Die Ortsnamen des ostlichen Oberosterreich Dissertation 1920 Unsere Mundart Reichenberg o J um 1927 Die Ortsnamen der Sudetenlander als Geschichtsquelle 1 Auflage 1931 2 Auflage Munchen 1961 Sudetendeutsche Sprachraume 1 Auflage 1935 2 Auflage Munchen 1962 Sudetendeutsches Flurnamenbuch Hrsg i A der Kommission f Sudetendeutsche Flurnamenforschung von Ernst Schwarz Bande 1 1935 4 1941 Reichenberg Die volksgeschichtlichen Grundlagen der Iglauer Volksinsel Prag 1943 Deutsche Namenforschung 2 Bande Band 1 Ruf und Familiennamen Band 2 Orts und Flurnamen Gottingen 1949 1950 Deutsche Mundartforschung 2 Bande Gottingen 1950 51 Deutsche und Germanische Philologie Heidelberg 1951 Goten Nordgermanen Angelsachsen Studien zur Ausgliederung der germ Sprachen Bern Munchen 1951 Sudetendeutsches Worterbuch Worterbuch der deutschen Mundarten in Bohmen und Mahrisch Schlesien in Lieferungen begr von Ernst Schwarz betreut von Franz J Beranek hrsg im Auftrag des Collegium Carolinum Institut von Heinz Engels Oldenbourg Verlag Munchen Die Herkunft der Alemannen Grundfragen der Alemannischen Geschichte Mainau Vortrage 1952 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen Ein Vortrag gehalten am 13 Juni 1953 auf der Tagung des Institut fur Landschaftskunde des Bodenseegebiet in Schloss Zeil erweitert durch Eingehen in Diskussionen aufgeworfener Fragen S 37 bis 51 ISBN 3 7995 6601 5 Germanische Stammeskunde 5 Reihe Handbucher und Gesamtdarstellung zur Literatur und Kulturgeschichte Heidelberg 1956 Nachdruck 2010 ISBN 978 3 938586 10 5 Sudetendeutsche Familiennamen aus vorhussitischer Zeit 1957 Die Herkunft der Siebenburger und Zipser Sachsen Ostmitteldeutsche Rheinlander im Spiegel der Mundarten Munchen 1957 Sudetendeutscher Wortatlas 3 Bande Munchen 1954 1958 Atlas zur Geschichte der Deutschen Ostsiedlung Bielefeld Hannover Berlin 1958 Sprache und Siedlung in Nordostbayern Erlanger Beitrage zur Sprach und Kunstwissenschaft 4 Nurnberg 1960 Digitalisat Volkstumsgeschichte der Sudetenlander 4 Bande Band 1 Bohmen Band 2 Mahren Schlesien 1961 1965 Volkstumsgeschichte der Sudetenlander 2 Bande 1965 66 Germanische Stammeskunde zwischen den Wissenschaften Hrsg v Konstanzer Arbeitskreis fur mittelalterliche Geschichte Konstanz 1967 Kurze deutsche Wortgeschichte Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1967 2 Auflage 1982 Der Ackermann aus Bohmen des Johannes von Tepl und seine Zeit hrsg von Ernst Schwarz Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1968 Zur germanischen Stammeskunde Aufsatze zum neuen Forschungsstand hrsg von Ernst Schwarz Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Sudetendeutsche Familiennamen des 15 und 16 Jahrhunderts Munchen 1973 Probleme der Namenforschung im deutschsprachigen Raum 1977Zeitschriftenartikel Bearbeiten Sprachforschung und Landesgeschichte Blatter fur deutsche Landesgeschichte 99 1963 1 24 Die Nariskerfrage in namenkundlicher Sicht in Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte ZBLG 32 1969 397 476Literatur BearbeitenJahrbuch fur frankische Landesforschung 20 21 1960 61 Bohemia Jahrbucher 6 1965 und 16 1975 Horst Haider Munske Nachruf auf Ernst Schwarz Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte ZBLG 47 1984 907 910 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Schwarz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ernst Schwarz in der Deutschen Digitalen Bibliothek Bohemistik Zentrum gegen Vertreibung Das Projekt der Arbeitsstelle Historische Stereotypenforschung AHS am Institut fur Geschichte der Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg enthalt eine KurzbiographieEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 558 Funfzig Jahre Historische Kommission fur Schlesien In Jahrbuch der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau Band 17 1972 Mitgliederverzeichnis S 415 Christa Hempel Kuter Germanistik zwischen 1925 und 1955 Studien zur Welt der Wissenschaft am Beispiel von Hans Pyritz Akademie Verlag Berlin 2000 ISBN 3 05 003472 6 S 96 Normdaten Person GND 118611895 lobid OGND AKS LCCN n84127803 VIAF 100962319 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher GermanistGEBURTSDATUM 19 Juni 1895GEBURTSORT Haida Bezirk Bohmisch Leipa Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 April 1983STERBEORT Buckenhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schwarz Germanist amp oldid 231450806