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Ostrom ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Ostrom Begriffsklarung aufgefuhrt Das Byzantinische Reich auch Ostromisches Reich oder kurz Byzanz bzw Ostrom war die staatsrechtliche Fortsetzung des Romischen Reiches im ostlichen Mittelmeerraum Das Reich ging aus der Reichsteilung von 395 hervor und existierte bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 womit es den Untergang Westroms um fast 1000 Jahre uberlebte Die Gebietsveranderungen des Byzantinischen ReichesDie Bezeichnung die sich von Byzanz dem ursprunglichen Namen der Hauptstadt Konstantinopel herleitet ist modernen Ursprungs In der Spatantike und im Mittelalter lautete die Eigenbezeichnung Basileia tῶn Rwmaiwn Basileia tōn Rhōmaiōn dt Reich der Romer Zur Zeit seiner grossten Ausdehnung in der Mitte des sechsten Jahrhunderts schloss das Reich zuruckeroberte Provinzen des untergegangenen Westreichs ein und erstreckte sich von Sudspanien uber Italien die Balkanhalbinsel Kleinasien und Syrien bis nach Agypten und uber weitere Teile Nordafrikas Seit dem siebten Jahrhundert weitgehend auf Kleinasien und Sudosteuropa beschrankt war es wahrend der langsten Zeit seiner Existenz dennoch das machtigste reichste und kulturell bedeutendste Staatswesen der Christenheit Die Geschichte des Reiches war vom Abwehrkampf gegen aussere Feinde gepragt der seine Krafte erheblich beanspruchte und seine Ressourcen in der Spatzeit erschopfte Zuvor wechselten sich Phasen des Ruckzugs etwa nach den Gebietsverlusten im siebten Jahrhundert mit solchen der Expansion ab wie wahrend der Eroberungen im zehnten und elften Jahrhundert Im Inneren kam es besonders bis ins neunte Jahrhundert immer wieder zu unterschiedlich stark ausgepragten theologischen Auseinandersetzungen sowie zu vereinzelten Burgerkriegen doch blieb das an romischen Strukturen orientierte staatliche Fundament bis ins fruhe 13 Jahrhundert weitgehend intakt Da die Christianisierung Osteuropas wesentlich von Byzanz ausging ubte es einen starken Einfluss auf Kunst und Kultur der Lander der Orthodoxie aus Dies betrifft insbesondere Griechenland und Russland die sich zeitweilig als Nachfolger Ostroms betrachteten Aber auch fur Westeuropa ist der byzantinische Einfluss von grosser Bedeutung Da das Erbe der Antike in Byzanz starker bewahrt wurde nahm das Reich vor und wahrend der Renaissance eine wichtige kulturelle Mittlerrolle ein Bedeutende Werke der Antike etwa des Rechts oder der Literatur sind dem Westen durch byzantinische Gelehrte uberliefert worden Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsbestimmung und Begriffsgeschichte 2 Politische Geschichte 2 1 Die Spatantike Das Ostromische Reich 2 1 1 Die Reichsteilungen seit Konstantin dem Grossen 2 1 2 Das Ostromische Reich nach dem Untergang des Westreichs 2 1 3 Das Zeitalter Justinians 2 1 4 Die Dynastie des Herakleios und der Ubergang zum Byzantinischen Reich 2 2 Die mittelbyzantinische Epoche 2 2 1 Das siebte Jahrhundert Abwehrkampfe unter der herakleischen Dynastie gegen den Islam 2 2 2 Das achte und neunte Jahrhundert Abwehrkampfe und Bilderstreit 2 2 3 Die makedonische Dynastie 2 2 4 Die Zeit der Komnenenkaiser 2 3 Die spatbyzantinische Zeit 2 3 1 Die byzantinischen Reiche im Exil 2 3 2 Die Zeit der Palaiologenkaiser 2 3 3 Der Fall von Byzanz 3 Verfassungs Wirtschafts und kulturgeschichtliche Skizzierung 4 Militar 5 Kulturelles Fortwirken 6 Demographische Verhaltnisse 7 Grundlinien der Rezeption 8 Siehe auch 9 Quellenuberblick 10 Literatur 11 Weblinks 12 AnmerkungenBegriffsbestimmung und Begriffsgeschichte Bearbeiten Staatswappen des Byzantinischen Reiches unter den Palaiologen Der Doppeladler symbolisierte den Herrschaftsanspruch des christlich romischen Kaisers uber beide Reichshalften Der Byzantinist Georg Ostrogorsky charakterisierte das Byzantinische Reich als eine Mischung aus romischem Staatswesen griechischer Kultur und christlichem Glauben 1 In der modernen Forschung wird die Geschichte des Byzantinischen Reiches in drei Phasen unterteilt die spatantik fruhbyzantinische Zeit um 300 bis Mitte des 7 Jahrhunderts in der das Reich als Osthalfte des Imperium Romanum noch antik romisch gepragt war und als intakte Grossmacht den gesamten ostlichen Mittelmeerraum kontrollierte die mittelbyzantinische Zeit Mitte des 7 Jahrhunderts bis 1204 1261 in der sich das nun vollkommen grazisierte Reich nach grossen Gebietsverlusten wieder konsolidierte und immer noch ein bedeutender Machtfaktor im Mittelmeer war die spatbyzantinische Zeit 1204 1261 bis 1453 in der das Reich auf einen Stadtstaat zusammenschrumpfte und in der Region politisch keine Rolle mehr spielte Neben dieser traditionellen Periodisierung existieren auch teils davon abweichende Uberlegungen so setzt sich in der neueren Forschung zunehmend die Tendenz durch die im engeren Sinne byzantinische Geschichte erst mit dem spaten sechsten oder siebten Jahrhundert beginnen zu lassen und die Zeit davor der spat romischen Geschichte zuzurechnen 2 Zwar ist diese Position nicht unumstritten 3 doch in der Praxis beschaftigten sich mit der ostromischen Geschichte vor dem fruhen 7 Jahrhundert heute in der Tat vor allem Althistoriker wahrend sich die meisten Byzantinisten inzwischen auf die Folgezeit konzentrieren Die von der Hauptstadt abgeleitete Bezeichnung Byzantinisches Reich ist nur in der modernen Forschung ublich Die Byzantiner und die Griechen bis ins 19 Jahrhundert hinein betrachteten und bezeichneten sich selbst als Romer Ῥwmaῖoi Rhōmaioi vgl Rhomaer Das Wort Griechen Ἕllhnes Hellenes Ellines wurde fast nur fur die vorchristlichen paganen griechischen Kulturen und Staaten verwendet Erst um 1400 bezeichneten sich auch einige gebildete Byzantiner wie Georgios Gemistos Plethon als Hellenen Die heute ublichen Bezeichnungen Byzantiner und Byzantinisches Reich sind modernen Ursprungs Zeitgenossen sprachen stets von der Basileia tῶn Ῥwmaiwn Basileia tōn Rhōmaiōn Vasilia ton Romaon Reich der Romer oder der Ῥwmaikὴ Aὐtokratoria Rhōmaikḗ Autokratoria Romaiki Aftokratoria Romischer Herrschaftsbereich bzw Romisches Kaiserreich dies ist die direkte Ubersetzung des lateinischen Imperium Romanum ins Griechische Nach ihrem Selbstverstandnis waren sie also nicht die Nachfolger des Romischen Reiches sie waren das Romische Reich Deutlich wird dies auch dadurch dass die Bezeichnungen Ostromisches und Westromisches Reich modernen Ursprungs sind und es nach zeitgenossischer Auffassung nur ein Reich unter zwei Kaisern gab solange beide Reichsteile existierten Formal war dieser Anspruch berechtigt da es im Osten keinen Einschnitt wie im Westen gegeben hatte und Byzanz in einem weitaus nahtloser an die Spatantike anschliessenden Zustand fortbestand der sich erst nach und nach veranderte und zu einer Grazisierung des Staates unter Herakleios fuhrte Allerdings war bereits vorher die vorherrschende Identitat des Ostromischen Reiches griechisch und Latein nur die Sprache der Herrschaft gewesen die in der Armee am Hof und in der Verwaltung benutzt wurde nicht im Alltag Altgriechisch und seit der Wende um 600 das Mittelgriechische lautlich mit dem heutigen Griechisch schon fast identisch ersetzte nicht nur seit Herakleios Latein als Amtssprache sondern war auch die Sprache der Kirche Literatursprache bzw Kultursprache und Handelssprache Das Ostromische Byzantinische Reich verlor seinen romisch spatantiken Charakter erst im Laufe der arabischen Eroberungen im siebten Jahrhundert Es sah sich zeit seines Bestehens als unmittelbar und einzig legitimes weiterbestehendes Romisches Kaiserreich und leitete daraus einen Anspruch auf Oberhoheit uber alle christlichen Staaten des Mittelalters ab Dieser Anspruch war zwar spatestens seit dem 7 Jahrhundert nicht mehr durchsetzbar wurde aber in der Staatstheorie konsequent aufrechterhalten Politische Geschichte BearbeitenDie Spatantike Das Ostromische Reich Bearbeiten Hauptartikel Spatantike Kopf einer zeitgenossischen Kolossalstatue Konstantins I Kapitolinische Museen Rom Die Reichsteilungen seit Konstantin dem Grossen Bearbeiten Die Wurzeln des Byzantinischen Reiches liegen in der romischen Spatantike 284 641 Das Byzantinische Reich stellte keine Neugrundung dar vielmehr handelt es sich um die bis 1453 weiter existierende ostliche Halfte des 395 endgultig geteilten Romerreichs also um die direkte Fortsetzung des Imperium Romanum Die damit verbundene Frage wann die byzantinische Geschichte konkret beginnt ist allerdings nicht eindeutig zu beantworten da verschiedene Forschungsansatze moglich sind Vor allem in der alteren Forschung wurde als Beginn oft die Regierungszeit Kaiser Konstantins des Grossen 306 bis 337 angesehen wahrend in der neueren Forschung die Tendenz vorherrscht erst die Zeit ab dem 7 Jahrhundert als byzantinisch und die davor liegende Zeit noch als eindeutig zur Spatantike gehorig zu charakterisieren wenngleich auch dies nicht unumstritten ist 4 Konstantin setzte sich in einem von 306 bis 324 dauernden Machtkampf im Imperium als Alleinherrscher durch im Westen bereits seit 312 reformierte Heer und Verwaltung und festigte das Reich nach aussen Er begunstigte als erster romischer Kaiser aktiv das Christentum konstantinische Wende was enorme Auswirkungen hatte zum anderen schuf er die spatere Hauptstadt des Byzantinischen Reiches Zwischen 325 und 330 liess er die alte griechische Polis Byzanz grosszugig ausbauen und benannte sie nach sich selbst in Konstantinopel um Bereits zuvor hatten sich Kaiser Residenzen gesucht die naher an den bedrohten Reichsgrenzen lagen und oder besser zu verteidigen waren als Rom das spatestens nach der kurzen Herrschaft des Kaisers Maxentius in der Regel nicht mehr Sitz der Kaiser sondern nur noch ideelle Hauptstadt war Allerdings erhielt Konstantinopel im Unterschied zu anderen Residenzstadten einen eigenen Senat der unter Konstantins Sohn Constantius II dem romischen formal gleichgestellt wurde Mehr und mehr entwickelte sich die Stadt in der Folgezeit zum verwaltungsmassigen Schwerpunkt des ostlichen Reichsteils Gegen Ende des 4 Jahrhunderts kamen sogar die Bezeichnungen Nova Roma und Nea Rwmh Nea Rhṓme auf das Neue Rom Trotz dieses bewussten Gegensatzes zur alten Hauptstadt blieb das alte Rom weiterhin der Bezugspunkt der Reichsideologie Seit der Zeit des Kaisers Theodosius I war Konstantinopel dann die dauerhafte Residenz der im Osten regierenden romischen Kaiser Das von Konstantin eingefuhrte Labarum mit dem ChristusmonogrammNach Konstantins Tod 337 gab es zumeist mehrere Augusti im Imperium denen die Herrschaft uber bestimmte Reichsteile oblag Dabei wurde allerdings zugleich die Einheit des Imperium Romanum nie in Frage gestellt vielmehr handelte es sich um ein Mehrkaisertum mit regionaler Aufgabenteilung wie es seit Diokletian ublich geworden war Den Osten regierten Constantius II 337 bis 361 Valens 364 bis 378 und Theodosius I 379 bis 395 Nach dem Tod des Theodosius der 394 395 als letzter Kaiser kurzzeitig faktisch uber das gesamte Imperium herrschte wurde das Romische Reich 395 erneut in eine ostliche und eine westliche Halfte unter seinen beiden Sohnen Honorius und Arcadius aufgeteilt Solche Reichsteilungen hatte es zwar schon oft gegeben aber diesmal erwies sie sich als endgultig Arcadius der in Konstantinopel residierte gilt daher manchen Forschern als erster Kaiser des Ostromischen beziehungsweise Fruhbyzantinischen Reiches Dennoch galten weiterhin alle Gesetze in beiden Reichshalften sie wurden meist im Namen beider Kaiser erlassen und der Konsul des jeweils anderen Teiles wurde anerkannt Umgekehrt rivalisierten beide Kaiserhofe wahrend des funften Jahrhunderts um den Vorrang im Gesamtreich Die Reichsteilung von 395Im spaten vierten Jahrhundert zur Zeit der beginnenden sogenannten Volkerwanderung 5 war zunachst die ostliche Reichshalfte Ziel germanischer Kriegerverbande wie der West und der Ostgoten In der Schlacht von Adrianopel erlitt das ostromische Heer 378 eine schwere Niederlage gegen meuternde West Goten denen dann 382 von Theodosius I sudlich der Donau als formal reichsfremde Foederati Land zugewiesen wurde Seit Beginn des funften Jahrhunderts richteten sich die ausseren Angriffe dann aber zunehmend auf das militarisch und finanziell schwachere Westreich das zugleich in endlosen Burgerkriegen versank die zu einem langsamen Zerfall fuhrten Ob den germanischen Kriegern eine entscheidende Rolle beim Untergang Westroms zukam ist in der neueren Forschung sehr umstritten 6 Im Osten konnte hingegen weitgehende innenpolitische Stabilitat bewahrt werden Nur vereinzelt musste sich Ostrom der Angriffe des neupersischen Sassanidenreichs erwehren des einzigen gleichrangigen Konkurrenten Roms mit dem aber zwischen 387 und 502 fast durchgangig Frieden herrschte 410 wurde die Stadt Rom von meuternden westgotischen foederati geplundert was auch im Osten eine deutliche Schockwirkung auf die Romer hatte wahrend die ostliche Reichshalfte abgesehen vom Balkanraum den wiederholt Kriegerverbande durchzogen weitgehend unbehelligt blieb und vor allem den inneren Frieden pax Augusta alles in allem wahren konnte Ostrom versuchte durchaus die Westhalfte zu stabilisieren und intervenierte wiederholt mit Geld und Truppen So wurde die erfolglose Flottenexpedition gegen die Vandalen 467 468 siehe Vandalenfeldzug wesentlich von Ostrom getragen Doch letztlich war der Osten zu sehr mit der eigenen Konsolidierung beschaftigt um den Verfall des Westreichs aufhalten zu konnen Das Ostromische Reich nach dem Untergang des Westreichs Bearbeiten Im spateren funften Jahrhundert hatte auch das Ostreich mit schweren Problemen zu kampfen Einige politisch bedeutsame Positionen wurden von Soldaten nicht selten Manner barbarischer Herkunft dominiert insbesondere in Gestalt des magister militum Aspar die immer unbeliebter wurden Es drohte die Gefahr dass auch in Ostrom so wie es bereits zuvor im Westen geschehen war die Kaiser und die zivile Administration dauerhaft unter die Vorherrschaft machtiger Militars geraten wurden Unter Kaiser Leo I 457 474 versuchte man daher die vor allem aus foederati bestehende Gefolgschaft Aspars zu neutralisieren indem man gegen sie insbesondere Isaurier die Bewohner der Berge Sudostkleinasiens waren also Reichsangehorige ausspielte Leo stellte zudem eine neue kaiserliche Leibgarde auf die excubitores die dem Herrscher personlich treu ergeben waren auch unter ihnen fanden sich viele Isaurier In Gestalt von Zeno konnte einer von ihnen 474 sogar den Kaiserthron besteigen nachdem Aspar 471 ermordet worden war Auf diese Weise gelang es den Kaisern zwischen 470 und 500 schrittweise das Militar wieder unter Kontrolle zu bringen Denn unter Kaiser Anastasios I konnte dann bis 498 auch der gewachsene Einfluss der Isaurier unter grossen Kraftanstrengungen wieder zuruckgedrangt werden In der neueren Forschung wird die Ansicht vertreten dass die Ethnizitat der Beteiligten bei diesem Machtkampf in Wahrheit eine untergeordnete Rolle gespielt habe Es sei nicht etwa um einen Konflikt zwischen Barbaren und Romern sondern vielmehr um ein Ringen zwischen dem kaiserlichen Hof und der Armeefuhrung gegangen in dem sich die Kaiser zuletzt durchsetzen konnten 7 Das Heer blieb zwar auch weiterhin von auswartigen oft germanischen Soldnern gepragt der Einfluss der Feldherren auf die Politik war fortan allerdings begrenzt und die Kaiser gewannen wieder stark an Handlungsfreiheit Etwa zur gleichen Zeit endete im Westen das Kaisertum das bereits im spaten 4 Jahrhundert gegenuber den hohen Militars zunehmend an Macht eingebusst hatte wodurch die letzten Westkaiser faktisch kaum noch selbststandig herrschten Hinzu kam im 5 Jahrhundert der sukzessive Verlust der wichtigsten westlichen Provinzen vor allem der reichen Provinzen Africa und Gallien an die neuen germanischen Herrscher was einen nicht mehr kompensierbaren Verlust an Finanzmitteln und damit eine Erosion der westromischen Staatsgewalt bedeutete Der machtlose letzte westromische Kaiser Romulus Augustulus wurde im Jahr 476 von dem Heerfuhrer Odoaker abgesetzt der letzte von Ostrom anerkannte Kaiser war allerdings Julius Nepos der 480 in Dalmatien ermordet wurde 8 Odoaker unterstellte sich dem Ostkaiser Dieser war fortan de iure wieder alleiniger Herr uber das Gesamtreich wenngleich die Westgebiete faktisch verloren waren Die meisten Reiche die sich nun unter Fuhrung von nichtromischen reges auf den Trummern des zerfallenen Westreichs bildeten erkannten den ost romischen Kaiser aber lange Zeit zumindest als ihren nominellen Oberherrn an Kaiser Anastasios I starkte um die Wende zum sechsten Jahrhundert auch die Finanzkraft des Reiches was der spateren Expansionspolitik Ostroms zugutekam Das Zeitalter Justinians Bearbeiten Mosaikbild aus dem Altarraum von San Vitale in Ravenna um 545 Die zu einer Gruppe von spatantiken Kaiserbildern gehorende Darstellung zeigt den amtierenden Kaiser Justinian mit seinem Gefolge 9 Im sechsten Jahrhundert eroberten unter Kaiser Justinian 527 565 die beiden ostromischen Feldherren Belisar und Narses grosse Teile der westromischen Provinzen Italien Nordafrika und Sudspanien zuruck und stellten damit das Imperium Romanum fur kurze Zeit in verkleinertem Umfang wieder her Doch die Kriege gegen die Reiche der Vandalen und Goten im Westen und gegen das machtige Sassanidenreich unter Chosrau I im Osten sowie ein Ausbruch der Pest die ab 541 die ganze Mittelmeerwelt heimsuchte zehrten erheblich an der Substanz des Reiches 10 Wahrend der Regierungszeit Justinians der als letzter Augustus Latein zur Muttersprache hatte wurde auch die Hagia Sophia erbaut fur lange Zeit die grosste Kirche der Christenheit und der letzte grosse Bau des Altertums Ebenso kam es 534 zur umfassenden und wirkmachtigen Kodifikation des romischen Rechts das spater so genannte Corpus iuris civilis Auf dem religionspolitischen Sektor konnte der Kaiser trotz grosser Anstrengungen keine durchschlagenden Erfolge erzielen Die andauernden Spannungen zwischen orthodoxen und monophysitischen Christen stellten neben der leeren Staatskasse die Justinian hinterliess eine schwere Hypothek fur seine Nachfolger dar Justinians lange Herrschaft markiert eine wichtige Ubergangszeit vom spatantiken zum mittelbyzantinischen Staat auch wenn man Justinian den letzten romischen Imperator Georg Ostrogorsky insgesamt sicherlich noch zur Antike zu zahlen hat Unter seinen Nachfolgern nahm dann auch die Bedeutung und Verbreitung der lateinischen Sprache im Reich immer weiter ab und Kaiser Maurikios gab mit der Einrichtung der Exarchate in Karthago und Ravenna erstmals den spatantiken Grundsatz der Trennung von zivilen und militarischen Kompetenzen auf wenngleich er im Kerngebiet des Reiches noch an der herkommlichen Verwaltungsform festhielt Das Restaurationswerk Justinians I 527 565 Ab der zweiten Halfte des sechsten Jahrhunderts brachten leere Kassen und an allen Fronten auftauchende Feinde das Reich erneut in ernste Schwierigkeiten In der Regierungszeit von Justinians Nachfolger Justin II der 572 einen Krieg mit Persien provozierte infolge seiner Niederlage einen Nervenzusammenbruch erlitt und dem Wahnsinn verfiel besetzten die Langobarden bereits ab 568 grosse Teile von Italien Wahrenddessen drangen die Slawen seit etwa 580 in den Balkanraum ein und besiedelten ihn bis zum Ende des siebten Jahrhunderts grosstenteils Mit dem gewaltsamen Tod des Kaisers Maurikios im Jahr 602 der 591 einen vorteilhaften Frieden mit den Sassaniden hatte schliessen konnen und energisch gegen die Slawen vorgegangen war eskalierte die militarische Krise Die Dynastie des Herakleios und der Ubergang zum Byzantinischen Reich Bearbeiten Maurikios war der erste ostromische Kaiser der einem Usurpator erlag und seinem ubel beleumundeten Nachfolger Phokas gelang es nicht die Stellung des Monarchen wieder zu stabilisieren Seit 603 erlangten zudem die sassanidischen Perser unter Grosskonig Chosrau II zeitweilig die Herrschaft uber die meisten ostlichen Provinzen 11 Bis 619 hatten sie Agypten und Syrien die reichsten ostromischen Provinzen erobert und standen 626 sogar vor Konstantinopel Ostrom schien am Rande des Untergangs zu stehen da auf dem Balkan auch die Awaren und ihre slawischen Untertanen auf kaiserliches Gebiet vordrangen Begunstigt wurden diese Vorgange noch durch einen Burgerkrieg zwischen Kaiser Phokas und seinem Rivalen Herakleios Letzterer konnte sich im Jahr 610 durchsetzen und nach hartem Kampf auch die Wende im Krieg gegen die Perser herbeifuhren In mehreren Feldzugen drang er seit 622 auf persisches Gebiet vor und schlug ein sassanidisches Heer Ende 627 in der Schlacht bei Ninive Zwar waren die Sassaniden militarisch nicht entscheidend besiegt worden aber Persien war nun auch an anderen Fronten bedroht und wunschte daher Ruhe im Westen Der unbeliebte Chosrau II wurde gesturzt und sein Nachfolger schloss Frieden mit Ostrom Persien raumte die eroberten Gebiete und versank aufgrund interner Machtkampfe bald im Chaos Nach dieser gewaltigen Anstrengung waren die Krafte des Ostromischen Reichs jedoch erschopft Die Senatsaristokratie die ein wesentlicher Trager der spatantiken Traditionen gewesen war war zudem bereits unter Phokas stark geschwacht worden 12 Die Herrschaft uber den grossten Teil des Balkans blieb verloren Herakleios liess den Sieg uber die Perser und die Rettung des Imperiums dennoch aufwandig feiern und ubertrieb dabei wohl seinen Erfolg Doch der ostromische Triumph war von kurzer Dauer Der militarischen Expansion der durch ihren neuen muslimischen Glauben angetriebenen Araber die in den 630er Jahren einsetzte hatte das Reich nach dem langen und kraftezehrenden Krieg gegen Persien nicht mehr viel entgegenzusetzen Herakleios musste erleben wie die eben erst von den Sassaniden geraumten Orientprovinzen erneut verloren gingen dieses Mal fur immer In der entscheidenden Schlacht am Jarmuk am 20 August 636 unterlagen die Ostromer einem Heer des zweiten Kalifen ʿUmar ibn al Chattab und der ganze Sudosten des Reichs einschliesslich Syriens Agyptens und Palastinas ging bis 642 vollstandig verloren bis 698 verlor man auch Africa mit Karthago 13 Die Islamische Expansion Ausbreitung unter Mohammed 622 632 Ausbreitung unter den vier rechtgeleiteten Kalifen 632 661 Ausbreitung unter den Umayyaden 661 750 Die kleinasiatischen Themen um 750Nach 636 stand Ostrom am Rand des Abgrunds Im Gegensatz zu seinem langjahrigen Rivalen dem Sassanidenreich das trotz heftiger Gegenwehr 642 651 unterging konnte sich das Ostromische bzw Byzantinische Reich aber immerhin erfolgreich gegen eine vollstandige islamische Eroberung verteidigen Die kaiserlichen Truppen die bisher die vorderorientalischen Provinzen verteidigt hatten mussten sich aber nach Kleinasien zuruckziehen das von arabischen Angriffen heimgesucht wurde Razzien Im Verlauf des siebten Jahrhunderts verlor Byzanz infolge der islamischen Expansion zeitweilig sogar die Seeherrschaft im ostlichen Mittelmeer Niederlage bei Phoinix 655 und konnte zudem auch Kleinasien nur mit Muhe halten wahrend auf dem Balkan Slawen und Bulgaren das Reich bedrangten und die kaiserliche Herrschaft hier auf einige wenige Orte begrenzten So waren die Ostromer um 700 im Wesentlichen auf einen Rumpfstaat mit Kleinasien dem Umland der Hauptstadt einiger Gebiete in Griechenland sowie in Italien reduziert Der Verlust Agyptens 642 bedeutete den hartesten Schlag fur Byzanz da die hohe Wirtschaftsleistung Agypten war die Provinz mit dem hochsten Steueraufkommen und das Getreide Agyptens fur Konstantinopel essentiell gewesen waren 14 Die mittelbyzantinische Epoche Bearbeiten Das siebte Jahrhundert Abwehrkampfe unter der herakleischen Dynastie gegen den Islam Bearbeiten Was das Reich an Gebieten verlor gewann es indes an innerer Gleichformigkeit zumal seit dem spaten 6 Jahrhundert ein Bevolkerungsverlust nachweisbar ist Die antike Zivilisation war seit Jahrhunderten von der Existenz zahlreicher grosserer und kleinerer Stadte poleis gepragt gewesen diese Zeit endete nun Die meisten Stadte wurden aufgegeben oder schrumpften auf die Grosse von befestigten Dorfern den sogenannten kastra Auch die alte stadtisch gepragte Oberschicht ging nun unter unter den Bedingungen der heftigen Kampfe trat eine neue Militarelite an ihre Stelle deren Angehorige kein Interesse mehr an der Pflege antiker Bildungsguter hatten Die verlorenen sudlichen und orientalischen Provinzen hatten sich kulturell erheblich vom Norden unterschieden und gehorten seit dem funften Jahrhundert mehrheitlich den orientalisch orthodoxen monophysitischen Kirchen an die mit der griechisch orthodoxen Kirche der nordlichen Provinzen seit 451 im Streit gelegen hatten Dieser Konflikt war vielleicht einer der Grunde fur die baldige Akzeptanz der neuen muslimischen Herren in Syrien und Agypten was aber in der neueren Forschung wieder stark umstritten ist Der unter kaiserlicher Kontrolle verbliebene Norden des Reiches gelangte jedenfalls zu grosserer Geschlossenheit und hoherer Kampfbereitschaft Der Preis fur das Uberleben war jedoch der dauerhafte Verlust von zwei Dritteln des Reiches und der meisten Steuereinkunfte Indem bereits Herakleios Griechisch das in den verbliebenen Reichsgebieten ohnehin die dominierende Sprache war zur alleinigen Amtssprache machte vollzog er einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Byzantinischen Reich des Mittelalters Viele Forscher sehen daher erst in diesem Kaiser der den Titel Imperator ablegte und sich fortan offiziell Basileus nannte zugleich den letzten ost romischen und auch den ersten byzantinischen Kaiser Einigkeit besteht darin dass das siebte Jahrhundert insgesamt einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des Reiches markiert 15 Strittig ist nur ob man die drei Jahrhunderte davor noch zur romischen oder bereits zur byzantinischen Geschichte zahlen soll indem man diese Zeit heute als Spatantike bezeichnet und als Transformationsepoche versteht hat die Frage nach dem Beginn von Byzanz aber erheblich an Relevanz eingebusst Fest steht dass sich mit der ostromischen Geschichte bis Herakleios neben Byzantinisten auch viele Althistoriker befassen nicht aber mit den folgenden Jahrhunderten die das Arbeitsfeld der Byzantinistik darstellen Die uberkommenen spatantiken Strukturen von Staat und Gesellschaft waren der radikal veranderten Situation vielfach nicht mehr angemessen Es verwundert ohnehin dass Byzanz den nachfolgenden Jahrzehnte andauernden Kampf ums Uberleben gegen eine enorme feindliche Ubermacht uberstand Ein wichtiger Faktor dafur war neben wiederholten innerarabischen Streitigkeiten und den geographischen Besonderheiten Kleinasiens wohl das neue System von Militarprovinzen der sogenannten Themen 16 Die Themen wurden sehr wahrscheinlich erst nach der Regierungszeit des Herakleios geschaffen anders noch die altere Forschung um den standigen Angriffen und dem Verfall des stadtischen Lebens ausserhalb der Hauptstadt zu begegnen Insgesamt gilt fur diese Phase Tendenzen die bereits seit langem vorhanden waren kamen nach 636 in vielen Bereichen von Staat und Gesellschaft voll zum Tragen Zugleich endeten zahlreiche Traditionsstrange die spatantike Phase des Ostromischen Imperiums gelangte an ihr Ende und es entstand das Byzantinische Reich des Mittelalters Die Zeit von der Mitte des siebten bis ins spate achte Jahrhundert war weitgehend von schweren Abwehrkampfen gepragt in denen die Initiative fast ausschliesslich bei den Feinden von Byzanz lag 17 Kaiser Konstans II verlegte seine Residenz von 661 bis 668 ins sizilianische Syrakus vielleicht um von dort aus die Seeherrschaft gegen die Araber zu sichern doch kehrten seine Nachfolger wieder in den Osten zuruck Im Jahr 681 musste Kaiser Konstantin IV Pogonatos das neugegrundete Bulgarenreich auf dem Balkan anerkennen Um 678 soll es zu einer ersten Belagerung Konstantinopels durch die Araber gekommen sein die durch den Einsatz des sogenannten Griechischen Feuers das sogar auf dem Wasser brannte zuruckgeschlagen werden konnten In der modernen Forschung werden die erst spateren Quellenberichte jedoch zunehmend angezweifelt wahrscheinlicher sind wellenartige Angriffe und Seeblockaden aber keine regelrechte Belagerung der Hauptstadt 18 Das Reich blieb in der Folgezeit auf Kleinasien beschrankt hinzu kamen noch Gebiete auf dem Balkan und in Italien sowie bis 698 in Nordafrika 19 Das achte und neunte Jahrhundert Abwehrkampfe und Bilderstreit Bearbeiten Das Byzantinische Reich vom 6 bis zum 9 Jahrhundert nach Droysens Historischem Handatlas 1886Kaiser Justinian II in dessen Regierungszeit Byzanz wenigstens teilweise wieder in die Offensive ging war der letzte Monarch der herakleischen Dynastie Im Rahmen einer spater oft wiederholten Praxis wurden slawische Siedler vom Balkan nach Kleinasien deportiert und dort angesiedelt Ziel war eine Starkung der Grenzverteidigung es kam in der Folgezeit aber auch immer wieder zu Desertionen ebenso wurden teils Bevolkerungsgruppen von Kleinasien auf den Balkan transferiert Justinian fiel 695 jedoch einer Verschworung zum Opfer wurde verstummelt ihm wurde die Nase abgeschnitten und ins Exil geschickt wo er eine Prinzessin aus dem Volke der turkischen Chasaren heiratete Er gelangte schliesslich mit bulgarischer Unterstutzung wieder an die Macht bevor er 711 umgebracht wurde Solidus mit dem Bildnis von Leo III und seinem Sohn Konstantin V Die bedrohlichste Belagerung Konstantinopels durch die Araber fand 717 718 statt nur dank der Fahigkeiten Kaiser Leos III der erfolgreichen Flottenoperationen wobei die Byzantiner das Griechische Feuer einsetzten und eines extrem harten Winters der den Arabern schwer zu schaffen machte konnte sich die Hauptstadt halten 740 wurden die Araber bei Akroinon von den Byzantinern entscheidend geschlagen Wenngleich die Abwehrkampfe gegen die Araber weitergingen war die Existenz des byzantinischen Reiches nun nicht mehr ernsthaft von ihnen gefahrdet Auf dem Balkan war Byzanz wahrenddessen in schwere Kampfe mit den Slawen verwickelt die nach dem Zerfall des Awarenreiches in die byzantinischen Gebiete einruckten 20 Weite Teile des Balkans waren dem byzantinischen Zugriff entzogen doch gelang es in der Folgezeit in Griechenland nach und nach von den Slawen Gebiete zuruckzugewinnen die seit dem siebten Jahrhundert in die Sklaviniai eingezogen waren Die Slawen wurden unterworfen und hellenisiert zudem siedelte man Menschen aus Kleinasien und dem Kaukasusraum nach Griechenland um Dafur erwuchs dem Reich an der Donau ein neuer Gegner in Gestalt der Bulgaren die nun erfolgreich eine eigene Staatsbildung anstrebten Kaiser Leo III soll 726 den sogenannten Bilderstreit entfacht haben der uber 110 Jahre andauern sollte und mehrmals Burgerkriege aufflackern liess 21 Allerdings sind die Schriften der bilderfeindlichen Autoren nach dem Sieg der Ikonodulen vernichtet worden sodass die Quellen fur diese Zeit fast ausschliesslich aus der Perspektive des Siegers geschrieben wurden und dementsprechend problematisch sind Ausgelost durch einen Vulkanausbruch in der Agais habe demnach Leo 726 die Christus Ikone uber dem Chalketor am Kaiserpalast entfernt In der neueren Forschung wird dies bisweilen bezweifelt denn aufgrund der tendenziosen Quellen sei oft unklar welche Schritte Leo genau unternommen hat eventuell seien spatere Handlungen in die Zeit Leos projiziert worden Insofern kann nicht einmal eindeutig geklart werden wie scharf ausgepragt Leos Bilderfeindschaft tatsachlich gewesen ist 22 Leo und seine direkten Nachfolger sind aber anscheinend keine Anhanger der Ikonenverehrung gewesen Ihre militarischen Erfolge ermoglichten es diesen Kaisern offenbar ohne grosseren Widerstand Ikonen die in der Ostkirche allerdings damals noch keine so grosse Rolle wie heute spielten durch Kreuzesdarstellungen zu ersetzen die von allen Byzantinern anerkannt werden konnten Dass die Abkehr von der Bilderverehrung durch Einflusse aus dem islamischen Bereich angeregt wurde wird heute oft sehr skeptisch gesehen Denn die ikonoklastischen Kaiser waren auch uberzeugte Christen die eben deshalb die Ikonen ablehnten weil sich ihrer Meinung nach das gottliche Wesen nicht einfangen liess Zudem war das Kreuz das die Ikonen ersetzen sollte im islamischen Bereich geachtet Die moderne Forschung geht auch nicht mehr davon aus dass Leo ein regelrechtes Bilderverbot erliess oder dass es gar zu schweren Unruhen kam wie die spateren ikonodulen Quellen unterstellen Offenbar wurde diese erste Phase des Bilderstreits nicht mit der Harte gefuhrt wie die zweite Phase im neunten Jahrhundert 23 Leo fuhrte im Inneren mehrere Reformen durch und war auch militarisch sehr erfolgreich So ging er in Kleinasien offensiv gegen die Araber vor wobei sein Sohn Konstantin sich als fahiger Kommandeur erwies Als Konstantin seinem Vater schliesslich 741 als Konstantin V auf den Thron nachfolgte schlug er den Aufstand seines Schwagers Artabasdos nieder Konstantin war ein Gegner der Bilderverehrung und schrieb zu diesem Zweck sogar mehrere theologische Abhandlungen Durch das Konzil von Hiereia 754 sollte die Bilderverehrung auch formal abgeschafft werden doch ergriff Konstantin nur wenige konkrete Massnahmen und verbot sogar explizit Vandalismus kirchlicher Einrichtungen Obwohl militarisch sehr erfolgreich sowohl gegen Araber als auch gegen die Bulgaren wird Konstantin in den erhaltenen byzantinischen Quellen als grausamer Herrscher beschrieben zu Unrecht und offenbar aufgrund seiner Einstellung gegen die Ikonen 24 Denn andere Quellen belegen nicht nur seine relative Beliebtheit in der Bevolkerung sondern auch sein immenses Ansehen im Heer Innenpolitisch fuhrte Konstantin mehrere Reformen durch und scheint eine eher gemassigte bilderfeindliche Politik betrieben zu haben Mehrere politische Gegner die der Kaiser bestrafen liess wurden wohl erst im Nachhinein zu Martyrern verklart die angeblich wegen ihrer bilderfreundlichen Position getotet wurden Konstantin war also kein gnadenloser Bildersturmer wie in der alteren Forschung mit Bezug auf die ikonodulen Berichte angenommen wurde 25 Konstantins religionspolitischem Kurs folgte auch sein Sohn Leo IV doch dieser musste sich mehrerer Umsturzversuche erwehren und starb nach nur funfjahriger Herrschaft 780 Fur seinen minderjahrigen Sohn Konstantin VI ubernahm dessen Mutter Irene die Regentschaft bald allerdings zeigte sich dass diese nicht beabsichtigte die Macht abzugeben 26 Konstantin wurde spater geblendet und starb an den Folgen Irene betrieb wieder eine bilderfreundliche Politik Unter ihrer Herrschaft erlebte der universale Anspruch des byzantinischen Kaisertums mit der Kaiserkronung Karls des Grossen schweren Schaden 802 wurde Irene die politisch eher ungeschickt agiert hatte gesturzt womit die durch Leo III begrundete Syrische Dynastie nach dem Herkunftsland Leos III endete Aussenpolitisch war auf dem Balkan gegen die Bulgaren vorerst wenig auszurichten 811 wurde sogar ein byzantinisches Heer unter Fuhrung Kaiser Nikephoros I durch den Bulgarenkhagan Krum vernichtet Nikephoros fiel im Kampf Erst Leo V konnte sich mit Khan Omurtag vertraglich einigen Leo V war es auch der 815 erneut einen bilderfeindlichen Kurs einschlug und so die zweite Phase des Ikonoklasmus einleitete Im neunten und vor allem im zehnten Jahrhundert wurden einige bedeutende aussenpolitische Erfolge erzielt auch wenn unter der amorischen Dynastie ab der Thronbesteigung Michaels II 820 Byzanz zunachst Gebietsverluste verzeichnete Kreta und Sizilien fielen an die Araber Ausserdem musste Michael II einen Aufstand abwehren den Thomas der Slawe mit Unterstutzung durch das Paulikianertum im Osten des Reiches begonnen hatte und 820 bis vor die Mauern Konstantinopels fuhrte Unter Michaels Sohn und Nachfolger Theophilos kam es schliesslich zu einem letzten Aufflackern des Bilderstreits welcher aber unter Michael III 842 867 dem letzten Kaiser der Amorischen Dynastie 843 endgultig uberwunden wurde Unter Michael III vollzog sich die Annahme des Christentums durch die Bulgaren und zwar in dessen ostlicher Form womit die byzantinische Kultur die nun immer mehr aufbluhte auch zur Leitkultur fur das Bulgarische Reich wurde Der Bilderstreit wurde endgultig beendet wahrend in Kleinasien die Paulikianer vernichtet wurden und mehrere Siege uber die Araber gelangen Flottenexpeditionen nach Kreta und sogar Agypten wurden unternommen blieben aber erfolglos Byzanz hatte die Phase der reinen Abwehrkampfe damit uberwunden Die makedonische Dynastie Bearbeiten Das Reich auf seinem Machtzenit in mittelbyzantinischer Zeit beim Tode des Kaisers Basileios II im Jahr 1025 einschliesslich der Protektorate 27 Michael III erhob 866 Basileios zum Mitkaiser doch liess Basileios Michael im folgenden Jahr ermorden bestieg selbst den Thron und begrundete damit die Makedonische Dynastie Michaels Andenken wurde stark verunglimpft zu Unrecht wie die neuere Forschung betont Kulturell erlebte Byzanz jedoch wieder eine neue Blute sogenannte Makedonische Renaissance wie etwa zur Zeit Konstantins VII der von Romanos I Lakapenos zunachst von den Regierungsgeschaften ausgeschlossen worden war Aussenpolitisch gewann das Reich zudem nach und nach an Boden Unter Nikephoros II Phokas wurde Kreta zuruckerobert die Grenzsicherung im Osten lag nun weitgehend in den Handen der Akriten Johannes I Tzimiskes der wie Nikephoros II nur als Regent fur die Sohne Romanos II regierte weitete den byzantinischen Einfluss bis nach Syrien und kurzzeitig sogar bis nach Palastina aus wahrend die Bulgaren niedergehalten wurden Byzanz schien wieder auf dem Weg zur regionalen Hegemonialmacht zu sein Themeneinteilung um 1025Das Reich erreichte unter den makedonischen Kaisern des zehnten und fruhen elften Jahrhunderts seinen Machthohepunkt Durch die im Jahr 987 vollzogene Heirat der Schwester von Kaiser Basileios II mit dem Kiewer Grossfursten Wladimir I breitete sich der orthodoxe Glaube allmahlich auf dem Gebiet der heutigen Staaten Ukraine Weissrussland und Russland aus Die russische Kirche unterstand dem Patriarchen von Konstantinopel Basileos II eroberte in jahrelangen Kampfen das Erste Bulgarische Reich was ihm den Beinamen Bulgaroktonos Bulgarentoter einbrachte Im Jahr 1018 wurde Bulgarien eine byzantinische Provinz und auch im Osten wurde Basileios expansiv tatig 28 Trotzdem durchlief das Byzantinische Reich bald darauf eine Schwacheperiode die in hohem Grade durch das Wachstum des Landadels verursacht wurde der das Themensystem untergrub Ein Problem dabei war dass das stehende Heer durch teils unzuverlassige Soldnerverbande ersetzt werden musste was sich 1071 in der Schlacht bei Manzikert gegen die turkischen Seldschuken bitter rachen sollte Bloss mit seinen alten Feinden wie dem Kalifat der Abbasiden konfrontiert hatte es sich vielleicht erholen konnen aber um die gleiche Zeit erschienen neue Eindringlinge die Normannen die Suditalien eroberten Fall von Bari 1071 und die Seldschuken die hauptsachlich an Agypten interessiert waren aber auch Raubzuge nach Kleinasien dem wichtigsten Rekrutierungsgebiet fur die byzantinische Armee unternahmen Nach der Niederlage von Kaiser Romanos IV bei Manzikert gegen Alp Arslan den seldschukischen Sultan ging der Grossteil Kleinasiens verloren unter anderem auch da innere Kampfe um den Kaiserthron ausbrachen und keine gemeinsame Abwehr gegen die Seldschuken errichtet wurde Der Verlust Kleinasiens erfolgte jedoch nicht unmittelbar nach der Niederlage vielmehr begann der Einfall der Seldschuken erst drei Jahre danach als der neue Kaiser sich nicht an die Abmachungen hielt die zwischen Romanos IV und dem Sultan getroffen worden waren und die Seldschuken so einen Vorwand zur Invasion hatten Die Zeit der Komnenenkaiser Bearbeiten Kaiser Alexios I Komnenos Illustration des 12 Jahrhunderts Das nachste Jahrhundert der byzantinischen Geschichte wurde durch die Dynastie Alexios I Komnenos gepragt der 1081 an die Macht gelangte und anfing die Armee auf Basis eines Feudalsystems wiederherzustellen Es gelangen ihm bedeutende Fortschritte gegen die Seldschuken und auf dem Balkan gegen die ebenfalls turkvolkischen Petschenegen Sein Ruf nach westlicher Hilfe brachte ungewollt den Ersten Kreuzzug hervor denn statt der Soldner um die der Kaiser gebeten hatte kamen selbststandige Ritterheere die unabhangig von seinen Befehlen agierten 29 Alexios verlangte zwar dass jeder der Kreuzfahrerfursten der mit seinem Heer durch Byzanz zu ziehen gedachte ihm den Lehnseid leisten sollte Doch obwohl diese Unterwerfung von den meisten Kreuzfahrerfursten akzeptiert und der Lehenseid geleistet wurde vergassen sie den Schwur gegenuber Alexios recht bald Weiterhin gestalteten sich die Beziehungen nach dem Ersten Kreuzzug in dessen Verlauf es bereits zu jenen Spannungen gekommen war zunehmend feindselig Fur weiteren Konfliktstoff sorgte der Briefwechsel zwischen dem fatimidischen Herrscher Agyptens und dem byzantinischen Kaiser Alexios In einem Brief den Kreuzfahrer zu lesen bekamen distanzierte sich Kaiser Alexios ausdrucklich von den lateinischen Eroberern des Heiligen Landes Angesichts der traditionell guten und strategisch wichtigen Beziehungen zwischen den Fatimiden und Byzanz war dies verstandlich aber auch dadurch begrundet dass den Byzantinern das Konzept eines Heiligen Krieges eher fremd war Das Byzantinische Reich um 1081 nach der turkisch seldschukischen Landnahme Kleinasiens die der byzantinischen Niederlage bei Manzikert 1071 gefolgt war am Ende der komnenischen Periode in den Grenzen von 1185 Ab dem zwolften Jahrhundert wurde paradoxerweise die Republik Venedig einst bis etwa ins neunte Jahrhundert selbst ein Vorposten byzantinischer Kultur im Westen zu einer ernsten Bedrohung fur die Integritat des Reiches Die gegen militarische Unterstutzung beim Kampf gegen Normannen und Seldschuken verliehenen Handelsvorrechte versuchte Manuel I durch Verhaftung aller Venezianer zuruckzunehmen Ein ahnliches Vorgehen erfolgte gegen die ubrigen italienischen Handler 1185 wurden zahlreiche Lateiner in einem pogromartigen Massaker umgebracht Im selben Jahr erhoben sich die Bulgaren nordlich des Balkangebirges unter der Fuhrung der Asseniden und konnten 1186 das Zweite Bulgarische Reich errichten Dennoch erlebte Byzanz in dieser Zeit auch eine kulturelle Blute Unter den Kaisern Johannes II Komnenos dem Sohn des Alexios I und dessen Sohn Manuel I gelang es die byzantinische Stellung in Kleinasien und auf dem Balkan zu festigen 30 Manuel I hatte sich nicht nur mit den Angriffen des normannischen Konigreiches in Suditalien und dem Zweiten Kreuzzug 1147 1149 auseinanderzusetzen er betrieb auch eine ehrgeizige Westpolitik die auf territoriale Gewinne in Italien und Ungarn abzielte dabei geriet er in Konflikt mit Kaiser Friedrich I Barbarossa Im Osten konnte er gegen die Seldschuken Erfolge erzielen Sein Versuch ihr Reich vollig zu unterwerfen endete allerdings in der Niederlage bei Myriokephalon 1176 In der Folge konnten die Seldschuken ihre Macht auf die benachbarten muslimischen Reiche unter anderem das Reich der ebenfalls turkischen Danischmenden in Kleinasien und auch gegen Byzanz zur Mittelmeerkuste hin ausdehnen Andronikos I der letzte Komnenenkaiser errichtete eine kurze aber brutale Schreckensherrschaft 1183 1185 in deren Folge das von Alexios I begrundete Regierungssystem das vor allem auf der Einbindung der Militararistokratie beruhte zusammenbrach Damit verkamen auch die schlagkraftigen und straff organisierten Streitkrafte mit denen das Reich unter Alexios Johannes und Manuel ein letztes Mal erfolgreich in die Offensive gegangen war Das Reich wurde unter den nachfolgenden Kaisern aus dem Hause der Angeloi von schweren inneren Krisen erschuttert die schliesslich dazu fuhrten dass sich Alexios IV an die Kreuzfahrer wandte und sie dazu bewog fur ihn und seinen Vater um den Thron zu kampfen Als die erhoffte Bezahlung ausblieb kam es zur Katastrophe Unter dem Einfluss Venedigs eroberten und plunderten die Ritter des Vierten Kreuzzugs 1204 Konstantinopel und grundeten das kurzlebige Lateinische Kaiserreich Dies bewirkte eine dauerhafte Schwachung der byzantinischen Macht und sorgte dafur dass sich die Kluft zwischen den orthodoxen Griechen und den katholischen Lateinern weiter vertiefte Die spatbyzantinische Zeit Bearbeiten Die byzantinischen Reiche im Exil Bearbeiten Das Wappen der Palaiologen Miniatur des 15 JahrhundertsNach der Eroberung Konstantinopels durch die Teilnehmer des Vierten Kreuzzugs 1204 entstanden drei byzantinische Nachfolgestaaten das Kaiserreich Nikaia wo Kaiser Theodor I Laskaris im Exil die byzantinische Tradition aufrechterhielt das Despotat Epirus und das Kaiserreich Trapezunt das sich unter den Nachkommen der Komnenen bereits vor der Eroberung Konstantinopels abgespalten hatte Theodoros I Laskaris und seinem Nachfolger Johannes III Dukas Batatzes gelang es in Westkleinasien ein wirtschaftlich bluhendes Staatswesen aufzubauen und die Grenze zu den Seldschuken die sich seit ihrer Niederlage gegen das Mongolische Reich 1243 im Niedergang befanden zu stabilisieren Gestutzt auf diese Machtbasis konnten die Laskariden erfolgreich auch in Europa expandieren Thrakien und Makedonien fur Byzanz zuruckerobern und die Konkurrenten um die Ruckgewinnung Konstantinopels das Reich von Epiros das nach einer Niederlage gegen die Bulgaren 1230 stark geschwacht war und das Zweite Bulgarische Reich das auch durch einen Mongoleneinfall 1241 stark beeintrachtigt wurde aus dem Feld schlagen Nach der kurzen Regierung des hochgebildeten Theodoros II Laskaris ubernahm der erfolgreiche Feldherr Michael VIII Palaiologos die Regentschaft fur den minderjahrigen Johannes IV Laskaris den er schliesslich blenden und in ein Kloster schicken liess und begrundete so die neue Dynastie der Palaiologen die das Reich bis zu seinem Untergang regieren sollte Die ungefahre Einflusszone des Byzantinischen Reiches um 1270 einschliesslich der ab 1259 abhangigen Despotate Epirus und Thessalien stellte die grosste territoriale Ausdehnung des Byzantinischen Reiches nach dessen Restauration 1261 unter den Palaiologen dar Die Zeit der Palaiologenkaiser Bearbeiten Betrachtliche sozial okonomische Verwerfungen hatte der Ausbruch der Grossen Pestpandemie 1346 1353 zur Folge Michael konnte eine Allianz seiner Gegner Despotat Epiros Furstentum Achaia Konigreich Sizilien Serbien und Bulgarien in der Schlacht bei Pelagonia in Makedonien 1259 besiegen und durch einen glucklichen Zufall Konstantinopel 1261 zuruckerobern Das Reich war somit wiederhergestellt aber grosse Teile seines ehemaligen Gebietes unterstanden nicht mehr seiner Kontrolle denn die Herrscher die sich nach dem Zusammenbruch im Jahr 1204 in diesen Teilgebieten etabliert hatten waren nicht geneigt sich Konstantinopel unterzuordnen Auch Konstantinopel war nicht mehr die glanzvolle Metropole von einst Die Einwohnerzahl war erheblich geschrumpft ganze Stadtviertel verfallen und beim Einzug des Kaisers waren zwar noch reichlich die Spuren der Eroberung von 1204 zu sehen aber nirgendwo sah man Zeichen des Wiederaufbaus Byzanz war nicht mehr die potente Grossmacht sondern nur noch ein Staat von hochstens regionaler Bedeutung 31 Michaels Hauptsorge galt aber nun der Sicherung des europaischen Besitzstandes und vor allem der Hauptstadt gegen erneute Kreuzzugsversuche aus dem Westen vor allem durch Karl I von Anjou der die Staufer in Unteritalien abloste deshalb ging er 1274 auch die innenpolitisch hochst umstrittene Union von Lyon mit der Westkirche ein um den Papst von der Unterstutzung von Kreuzzugen abzuhalten Als Karl I von Anjou dennoch einen Angriff vorbereitete setzte die byzantinische Diplomatie 1282 erfolgreich einen Aufstand in Sizilien in Gang die Sizilianische Vesper Daneben aber vernachlassigten die Palaiologen die Grenzverteidigung im Osten was den verschiedenen turkischen Furstentumern die Expansion in das byzantinische Kleinasien ermoglichte das dem Reich in den 1330er Jahren sukzessive verloren ging Nur die Stadt Philadelphia blieb anschliessend in byzantinischer Hand bevor auch sie 1390 an die Osmanen fiel Das Byzantinische Reich zwischen dem Serbischen Reich im Westen und dem Osmanischen Reich im Osten Die Karte der politischen Lage des Balkans um 1355 verdeutlicht den fur Byzanz katastrophalen Zusammenbruch seiner territorialen Basis Wahrend sich in Kleinasien auf dem ehemaligen byzantinischen Reichsgebiet verschiedene souverane turkische Furstentumer Mentesche Aydin Germiyan Saruchan Karesi Teke Candar Karaman Hamid Eretna und die Osmanen in Bithynien im Zuge der Auflosung des Sultanats der Rum Seldschuken etablierten stiessen die Palaiologen in einer letzten kraftvollen Offensive gegen die lateinische Herrschaft in Griechenland und annektierten bis 1336 ganz Thessalien und 1337 das durch die Familie Orsini dominierte Despotat Epirus direkt ins Byzantinische Reich Unterdessen sah sich Kaiser Johannes V Palaiologos mit den dramatischen Folgen der Grossen Pestpandemie auch Schwarzer Tod genannt in den Jahren 1346 bis 1353 konfrontiert die das Fundament des Staates erschutterten Daruber hinaus leistete sich Byzanz obwohl an seinen Reichsgrenzen arg durch fremde Machte bedrangt mehrere Burgerkriege die langsten 1321 1328 zwischen Andronikos II Palaiologos und seinem Enkel Andronikos III Palaiologos Diesem Vorbild folgend trugen ebenso Johannes V Palaiologos und Johannes VI Kantakuzenos mehrere Machtkampfe 1341 1347 und 1352 1354 gegeneinander aus dabei suchten beide Parteien die Hilfe der Nachbarn Serben Bulgaren aber auch Aydin und Osmanen Dies ermoglichte dem Serbenreich unter Stefan IV Dusan den Aufstieg zur beherrschenden Macht des Balkans in den Jahren 1331 1355 So gerieten die Bulgaren nach der Schlacht bei Kustendil 1330 in ein Abhangigkeitsverhaltnis zu Serbien ausserdem errang Stefan bis 1348 die Hegemonie uber weite Teile Makedoniens Albaniens Despotat Epirus und Thessaliens die zuvor unter der Herrschaft des byzantinischen Kaisers gestanden hatten Mit seiner Kronung zum Zaren der Serben und Selbstherrscher der Rhomaer beanspruchte dieser auch den byzantinischen Kaiserthron und die Herrschaft uber Konstantinopel Es gelang ihm aber nicht einmal die zweite byzantinische Hauptstadt Thessaloniki zu erobern und sein Grossserbisches Reich zerfiel bereits nach seinem Tod 1355 in ein Konglomerat mehr oder weniger unabhangiger serbischer Furstentumer Despotate Wahrend also die christliche Staatenwelt des Balkans zerstritten war und sich gegenseitig befehdete setzten sich seit 1354 die Osmanen in Europa fest und expandierten in das byzantinische Thrakien das sie in den 1360er Jahren grossteils eroberten Ein praventiver Schlag des sudserbischen Konigs Vukasin Mrnjavcevic im Bundnis mit dem bulgarischen Zaren Iwan Schischman von Weliko Tarnowo gegen das Zentrum der osmanischen Herrschaft in Europa Adrianopel endete trotz zahlenmassiger Uberlegenheit in der Niederlage an der Mariza 1371 Durch den Sieg uber die beiden slawischen Regionalmachte gewann der osmanische Sultan einen Teil Bulgariens und das serbische Makedonien damit die Herrschaft uber den sudlichen Balkan Schliesslich zwang er 1373 den bulgarischen Herrscher das Supremat der Osmanen anzuerkennen Diesem Beispiel folgten das zu einem Kleinstaat gewordene Byzanz Konstantinopel samt Umland Thessaloniki mit Umland Thessalien einige Agaisinseln Despotat Morea und das Nordserbische Reich des Fursten Lazar Hrebeljanovic der ebenfalls ein Vasall der Osmanen wurde Mehrmals ersuchte Byzanz den Westen um Hilfe und bot dafur sogar die Kirchenunion an so 1439 auf dem Konzil von Ferrara und Florenz was jedoch am Widerstand der byzantinischen Bevolkerung scheiterte Lieber den Sultansturban als den Kardinalshut Nach der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 und der Niederlage der westlichen Kreuzfahrer bei Nikopolis 1396 schien die Lage des Reiches aussichtslos Erst die vernichtende Niederlage der Osmanen gegen Timur bei Angora 1402 der den Byzantinern wohlgesinnt war bei dem Versuch Konstantinopel 1402 zu belagern erschienen Timurs Unterhandler in Sultans Bayezid I Lager und forderten ihn auf dem christlichen Kaiser seine Gebiete zuruckzugeben die er ihm gestohlen habe und das als Resultat der Schlacht entstandene Chaos im Osmanenreich gewahrten den Griechen eine letzte Atempause Doch die Moglichkeit den Todesstoss durch die Osmanen abzuwenden hatte das Reich durch den Entzug der dafur notwendigen territorialen Basis und Ressourcen nicht mehr so dass einzig der Weg der Diplomatie ubrig blieb Die Gebietsverluste gingen dennoch weiter da sich die europaischen Machte auf kein Hilfskonzept fur das bedrohte Byzanz einigen konnten Besonders nach 1402 sahen sie dafur keine Notwendigkeit befand sich doch das einst potente Turkenreich scheinbar im Zustand der inneren Auflosung durch diesen fatalen Irrtum wurde die einmalige Chance vergeben die Gefahr die von der betrachtlich geschwachten Osman Dynastie ausging fur alle Zeit auszuschalten Sultan Murad II unter dem die Konsolidierungsphase des osmanischen Interregnums ihr Ende fand nahm die Expansionspolitik seiner Vorfahren erneut auf Nachdem er 1422 erfolglos Konstantinopel belagert hatte schickte er einen Plunderungszug gegen das Despotat von Morea die kaiserliche Sekundogenitur in Sudgriechenland 1430 annektierte er Teile des frankisch dominierten Epirus durch die Einnahme von Janina wahrend sich Furst Carlo II Tocco als dessen Lehnsnehmer in Arta mit dem Rest abzufinden hatte die Dynastie der Tocco wurde durch die Osmanen bis 1480 ganz aus dem heutigen Griechenland Epirus Ionische Inseln verdrangt wodurch die Herrschaft der Franken uber Zentralgriechenland die seit 1204 bestanden hatte bis auf wenige venezianische Festungen endgultig ein Ende fand Noch im gleichen Jahr besetzte er das seit 1423 venezianisch dominierte Thessaloniki welches die Handelsrepublik Venedig von Andronikos Palaiologos einem Sohn Kaiser Manuels erworben hatte da jener im Glauben war die Stadt alleine gegen die Turken nicht behaupten zu konnen Alsbald zog er gegen das Konigreich Serbien des Fursten Georg Brankovic der formell ein Vasall der Hohen Pforte war da sich dieser weigerte seine Tochter Mara dem Sultan zur Frau zu geben Die Belagerung Konstantinopels durch den turkischen Sultan Mehmed II im Jahr 1453 nach einer Illustration aus Bertrandon de la Broquieres Le Voyage d Outre Mer Lille 1455 Bei einer osmanischen Strafexpedition Richtung Donau wurde 1439 die serbische Festung Smederevo zerstort und 1440 Belgrad erfolglos belagert Der osmanische Ruckschlag bei Belgrad rief seine christlichen Gegner auf den Plan Unter der Fuhrung Papst Eugens IV der sich mit der Kirchenunion von Florenz von 1439 am Ziel sah wurde erneut fur einen Kreuzzug gegen die Unglaubigen geplant Ungarn Polen Serbien Albanien sogar das turkische Emirat Karaman in Anatolien gingen eine anti osmanische Allianz ein doch durch den Ausgang der Schlacht bei Warna 1444 unter Wladyslaw Konig von Polen Ungarn und Kroatien und der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld 1448 unter dem ungarischen Reichsverweser Johann Hunyadi zerschlugen sich endgultig alle Hoffnungen der Christen das Byzantinische Reich vor einer osmanischen Annexion zu bewahren Der Fall von Byzanz Bearbeiten Siehe auch Eroberung von Konstantinopel 1453 Am 29 Mai 1453 nach knapp zweimonatiger Belagerung fiel die Reichshauptstadt an Mehmed II Der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI starb wahrend der Kampfe um die Stadt Der 29 Mai gilt auch heute noch bei den Griechen als Ungluckstag denn es begann die lange turkische Fremdherrschaft wahrend der nach teilweiser Sprachubernahme nur die Religion als bindende Kraft erhalten blieb Die Anfangs und Enddaten der Unabhangigkeit der Hauptstadt 395 und 1453 galten lange auch als zeitliche Grenzen des Mittelalters In der Folge wurden auch die verbliebenen Staaten byzantinischen Ursprungs erobert das Despotat Morea 1460 das Kaiserreich Trapezunt 1461 und das Furstentum Theodoro 1475 Lediglich Monemvasia unterstellte sich 1464 dem Protektorat von Venedig das die Stadt bis 1540 gegen die Turken zu halten vermochte Die Stadt stellte staatsrechtlich das dar was vom Romischen Reich im Lauf der Jahrhunderte ubrig blieb Der Fall von Byzanz war einer der Wendepunkte von weltgeschichtlicher Bedeutung Das Byzantinische Reich das sich als eines der langlebigsten der Weltgeschichte erwiesen hatte war damit politisch untergegangen kulturell wirkt es bis in die heutige Zeit fort mit ihm ging eine uber zweitausendjahrige Ara zu Ende Aufgrund der Eroberung des Byzantinischen Reiches und Blockade des Bosporus sowie des Landwegs nach Asien durch die osmanischen Turken begann allerdings eine neue Ara die das Zeitalter der europaischen Expansion und der Renaissance begunstigt durch byzantinische Gelehrte die nach dem Fall von Konstantinopel nach Westeuropa flohen einleitete Verfassungs Wirtschafts und kulturgeschichtliche Skizzierung Bearbeiten 40 Nummi und funf Nummi des Kaiser Anastasios I Das Byzantinische Reich besass im Gegensatz zu anderen Reichen des Mittelalters auch nach dem Einfall der Araber eine recht straff organisierte und effiziente Burokratie deren Zentrum Konstantinopel war Daher konnte Ostrogorsky von einem Staat im modernen Sinne sprechen Das Reich verfugte neben einem effizienten Verwaltungsapparat siehe auch Amter und Titel im Byzantinischen Reich auch uber ein organisiertes Finanzwesen sowie uber eine stehende Armee Kein Reich westlich des Kaiserreichs China konnte etwa uber so grosse Betrage verfugen wie Byzanz Zahlreiche Handelsrouten verliefen durch byzantinisches Gebiet und Konstantinopel selbst fungierte als ein wichtiger Warenumschlagsplatz wovon Byzanz erheblich profitierte etwa durch den Ein und Ausfuhrzoll kommerkion Die wirtschaftliche Kraft und Ausstrahlung von Byzanz war so gross dass der goldene Solidus zwischen dem vierten und elften Jahrhundert die Leitwahrung im Mittelmeerraum war 32 Der Kaiser wiederum herrschte de facto fast uneingeschrankt uber Reich das sich immer noch dem Gedanken der Universalmacht verpflichtet fuhlte und Kirche und dennoch war in keinem anderen Staat eine so grosse Aufstiegsmoglichkeit in die Aristokratie gegeben wie in Byzanz Buchillustration aus dem Pariser Psalter Hauptwerk der Makedonischen RenaissanceNur Byzanz so die zeitgenossische Vorstellung war die Wiege des wahren Glaubens und der Zivilisation In der Tat war das kulturelle Niveau in Byzanz zumindest bis ins Hochmittelalter hinein hoher als in allen anderen Reichen des Mittelalters Dabei spielte auch der Umstand eine Rolle dass in Byzanz wesentlich mehr vom antiken Erbe bewahrt wurde als in Westeuropa ebenso war der Bildungsstandard lange Zeit hoher als im Westen In weiten Teilen ist nur wenig uber das Neue Rom bekannt Relativ wenige Aktenstucke sind uberliefert und in Teilen schweigt auch die byzantinische Geschichtsschreibung die in der Spatantike mit Prokopios von Caesarea einsetzte und im Mittelalter mit Michael Psellos Johannes Skylitzes Anna Komnena und Niketas Choniates uber einige bedeutende Vertreter verfugte siehe dazu Quellenuberblick Wenngleich fur einige Zeitraume nur kirchliche Quellen zur Verfugung stehen darf dies nicht zu der Annahme verleiten Byzanz sei ein theokratischer Staat gewesen Die Religion war wohl oft bestimmend aber die Quellenlage ist in Teilen und besonders fur die Periode vom siebten bis neunten Jahrhundert zu durftig um ein klares Bild zu erhalten Umgekehrt hat sich die Forschung auch von der Vorstellung eines byzantinischen Casaropapismus in dem der Kaiser fast absolut uber die Kirche geherrscht habe verabschiedet Siehe auch Byzantinische MusikMilitar BearbeitenSiehe auch Byzantinisches Heerwesen und Byzantinische Marine Byzanz verfugte wahrend seiner gesamten Geschichte uber ein stehendes Heer ganz im Gegensatz zu den mittelalterlichen Reichen in Europa 33 Das romische Heerwesen der Spatantike wurde in der mittelbyzantinischen Zeit vollkommen neu organisiert In der zweiten Halfte des siebten Jahrhunderts entstanden feste Militardistrikte Themen die lange Zeit die Eckpfeiler der byzantinischen Verteidigung gegen aussere Feinde darstellten Heer und Flotte zerfielen in je eine Zentraleinheit in der Hauptstadt und die in den Provinzen stationierten ortlichen Truppen wobei die vier grossen Themenarmeen des siebten und achten Jahrhunderts wohl je ca 10 000 Mann umfasst haben durften Insgesamt erwies sich die byzantinische Armee als eine recht effektive Streitmacht freilich abhangig von den jeweiligen Befehlshabern und Logistik deren Gesamtstarke aber nur ungefahr schatzbar ist Im siebten Jahrhundert durfte sie bei rund 100 000 Mann gelegen haben im achten Jahrhundert bei ca 80 000 Mann und um 1000 bei ca 250 000 Mann 34 Allerdings verlor die byzantinische Armee im Laufe der Zeit an Schlagkraft vor allem ab dem 13 Jahrhundert erwiesen sich die Truppen nicht mehr in der Lage der ausseren Bedrohung effektiv standzuhalten Byzanz hatte zu dieser Zeit keine ausreichenden finanziellen Mittel mehr und musste sich zudem stark auf Soldner stutzen was die Lage noch einmal verschlimmerte Mit dem Verlust zentraler Gebiete vor allem in Kleinasien an die Turken schrumpfte auch die byzantinische Armee immer mehr zusammen und wurde zu einer marginalen Grosse Die byzantinische Marine die in mittelbyzantinischer Zeit noch eine wichtige Rolle gespielt hatte existierte in spatbyzantinischer Zeit kaum noch Kulturelles Fortwirken BearbeitenSiehe auch Eroberung von Konstantinopel 1453 Mosaik aus der Hagia Sophia Die Muttergottes mit Johannes II Komnenos und Kaiserin Irene um 1118 Nach dem Fall Konstantinopels 1453 brachten Fluchtlinge aus Byzanz darunter zahlreiche Gelehrte ihr naturwissenschaftlich technisches Wissen und die alten Schriften der griechischen Denker in die westeuropaischen Stadte und trugen dort massgeblich zur Entfaltung der Renaissance bei Am langsten bestand die byzantinische Kultur auf dem damals venezianischen Kreta fort die als sogenannte Byzantinische Renaissance in die Geschichte einging Diese Reste autonomer hellenistisch byzantinischer Kultur wurden mit der Eroberung der Insel durch die Osmanen 1669 beendet Bis heute wirkt die byzantinische Kultur vor allem im Ritus der ostlich orthodoxen Kirchen fort Durch byzantinische Missionsarbeit verbreitete sich das orthodoxe Christentum bei vielen slawischen Volkern und ist bis in die Gegenwart die vorherrschende Konfession in Osteuropa und Griechenland in Teilen von Sudosteuropa und Kaukasien sowie bei den meisten arabischen Christen Die byzantinische Kultur und Denkweise hat alle orthodoxen Volker tief gepragt Christus Pantokrator im Deesis Mosaik der Hagia Sophia 13 Jahrhundert Die slawischen Reiche auf dem Balkan und am Schwarzen Meer ubernahmen neben der orthodoxen Kirche auch profane byzantinische Brauche Vor allem Russland Serbien die Ukraine und Weissrussland aber auch in etwas kleinerem Masse Bulgarien sollten das Erbe des Byzantinischen Reiches fortfuhren Schon im neunten Jahrhundert kamen die Rus mit Byzanz in Kontakt wodurch sich trotz immer wiederkehrender Versuche von Seiten der Rus Konstantinopel zu erobern intensive wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen zwischen dem Byzantinischen Reich und dem Reich der Kiewer Rus entwickelten die 988 zum Ubertritt der Rus zum orthodoxen Glauben fuhrten In den folgenden Jahrhunderten wurden auf ostslawischem Gebiet zahlreiche prachtvolle Kirchen nach byzantinischem Vorbild gebaut So hat russische Architektur und Kunst neben meist spateren skandinavischen und ursprunglich slawischen vor allem byzantinische Wurzeln Dasselbe betrifft in vollem Masse auch die Architektur und die Kunst der Ukraine und Weissrusslands Nach dem Untergang des Byzantinischen Reichs ubernahm dann das russische Moskowiterreich in vielen Teilen byzantinisches Zeremoniell Der Patriarch von Moskau errang bald eine Stellung deren Bedeutung der des Patriarchen von Konstantinopel ahnelte Als wirtschaftlich machtigste orthodoxe Nation betrachtete sich Russland bald als Drittes Rom in der Nachfolge Konstantinopels Iwan III Herrscher des Grossfurstentums Moskau heiratete die Nichte von Konstantin XI Zoe und ubernahm den byzantinischen Doppeladler als Wappentier Iwan IV genannt der Schreckliche war der erste moskowitische Herrscher der sich schliesslich offiziell zum Zaren kronen liess Aber auch die osmanischen Sultane betrachteten sich als legitime Erben des Byzantinischen Reiches obwohl die seldschukischen und osmanischen Turken jahrhundertelang Erzfeinde der Rhomaer waren und das Byzantinische Reich letztlich erobert hatten Schon Sultan Mehmed II bezeichnete sich als Kayser i Rum Kaiser von Rom die Sultane stellten sich somit ganz bewusst in die Kontinuitat des Ost Romischen Reiches um sich zu legitimieren Das Osmanische Reich das sich in der Auseinandersetzung mit Byzanz entwickelte hatte mit diesem mehr als nur den geografischen Raum gemeinsam Der Historiker Arnold J Toynbee bezeichnete das Osmanische Reich allerdings sehr umstritten als Universalstaat des christlich orthodoxen Gesellschaftskorpers Eine staatsrechtliche Fortsetzung fand das Byzantinische Reich in ihm jedenfalls nicht Nicht zuletzt lebt das kulturelle und sprachliche Erbe von Byzanz in den heutigen Griechen fort vor allem im modernen Griechenland und auf Zypern sowie in der griechisch orthodoxen Kirche vor allem auch im Patriarchat von Konstantinopel in Istanbul Bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts deckte sich das griechische Siedlungsgebiet zudem noch in weiten Teilen mit den byzantinischen Kernlandern Besonders die Anhanger der Megali Idea wollte Anfang des 20 Jahrhunderts ein neues Byzantinisches Reich eine Art hellenisches Grossreich mit der Hauptstadt Konstantinopel erschaffen Demographische Verhaltnisse BearbeitenDas Byzantinische Reich war ein polyethnischer Staat dem ausser Griechen unter anderem auch Armenier Illyrer und Slawen in spatantiker fruhbyzantinischer Zeit zudem Syrer und Agypter kleinere Teile zogen nach dem Verlust dieser Provinzen auch ins Kernreich sowie stets eine judische Minderheit einschloss 35 Die meisten Gebiete uber die sich das Byzantinische Reich erstreckte waren seit Jahrhunderten hellenisiert also dem griechischen Kulturkreis angeschlossen Hier lagen bedeutende Zentren des Hellenismus wie Konstantinopel Antiochia Ephesos Thessaloniki und Alexandria hier bildete sich auch die orthodoxe Form des Christentums heraus Athen blieb in der Spatantike weiterhin wichtiges Kulturzentrum bis Kaiser Justinian 529 die dortige neuplatonische Schule der Philosophie verbieten liess Anschliessend verschoben sich die demographischen Verhaltnisse da die neben der Hauptstadt wirtschaftlich und militarisch bedeutsamsten Gebiete die orientalischen Provinzen des Reiches waren Als diese verloren gingen spielte Kleinasien eine wichtige Rolle erst seit dem Fruhmittelalter auch wieder der Balkan Als Kleinasien nach 1071 teilweise und im 14 Jahrhundert endgultig an turkische Invasoren fiel begann der Niedergang von der Gross zur Regionalmacht und schliesslich zum Kleinstaat Die Bevolkerung lag in spatantiker Zeit wohl bei ca 25 Millionen wenngleich nur Schatzungen moglich sind Konstantinopel mag in dieser Zeit bis zu 400 000 Einwohner gezahlt haben 36 Die Bevolkerungszahlen gingen bereits Mitte des 6 Jahrhunderts infolge von Seuchen und Kriegen zuruck genaue Zahlen sind nicht zu ermitteln es folgte auch ein urbaner Niedergangsprozess 37 wenngleich es ab dem 9 Jahrhundert wieder zu einer demographischen und wirtschaftlichen Neubelebung kam Zu Beginn des 11 Jahrhunderts wird das Reich wohl rund 18 Millionen Einwohner gezahlt haben 38 Die folgende Zeit war vor allem ab dem 13 Jahrhundert gepragt von starken Gebietsverlusten entsprechend nahm die Einwohnerzahl stark ab diese Tendenz war nicht wieder umzukehren wobei auch die Hauptstadt immer mehr entvolkert wurde 39 Grundlinien der Rezeption BearbeitenDie altere westliche Forschungsmeinung sah in Byzanz oft nur eine dekadente halborientalische Despotie so etwa Edward Gibbon Dieses Bild wurde durch John Bagnell Bury Cyril Mango Ralph Johannes Lilie John F Haldon und andere langst verworfen Es wird inzwischen immer darauf hingewiesen dass Byzanz als Vermittler von kulturellen Werten und dem Wissen der Antike Unschatzbares geleistet hat Es war zudem der Schutzschild Europas uber viele Jahrhunderte hinweg erst gegenuber den Persern und Steppenvolkern spater gegenuber den muslimischen Kalifaten und Sultanaten Ironischerweise konnte das Byzantinische Reich diese Funktion erst nach der verheerenden Plunderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer im Jahr 1204 nicht mehr wahrnehmen Siehe auch Bearbeiten Portal Byzanz Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Byzanz Liste der byzantinischen Kaiser Amter und Titel im Byzantinischen Reich Byzantinische Kunst Byzantinische Architektur Byzantinische Wahrung Astrologie im Byzantinischen Reich ZirkusparteienQuellenuberblick BearbeitenSiehe auch Byzantinische Geschichtsschreibung Die erzahlenden Quellen stellen das Grundgerust der byzantinischen Geschichte dar zumal nur wenige Aktenstucke den Untergang von Byzanz uberdauert haben Fur die spatantike Phase des Reiches sind vor allem Ammianus Marcellinus der noch Latein schrieb Olympiodoros von Theben Priskos Malchos von Philadelphia Zosimos sowie Prokopios von Kaisareia zu nennen An Letzteren schlossen Agathias und Menander Protektor an Als das letzte Geschichtswerk der Antike konnen die von Theophylaktos Simokates verfassten Historien angesehen werden In mittelbyzantinischer Zeit entstanden bis Anfang des neunten Jahrhunderts zwar anscheinend auch Geschichtswerke Traianos Patrikios doch sind diese nicht erhalten Sie wurden aber von den Chronisten Nikephoros und Theophanes benutzt An Theophanes schloss der sogenannte Theophanes Continuatus an daneben entstanden im zehnten Jahrhundert die sogenannte Logothetenchronik sowie das Geschichtswerk des Leon Diakonos Auch regionale Chroniken wie die Chronik von Monemvasia sind zu nennen Im elften Jahrhundert schrieben Michael Psellos und Johannes Skylitzes Im zwolften Jahrhundert unter anderem Anna Komnena und Johannes Kinnamos Fur die nachfolgende spatbyzantinische Zeit sind vor allem Niketas Choniates Nikephoros Gregoras Georgios Akropolites Theodoros Skutariotes und Georgios Pachymeres von Bedeutung Uber die letzten Jahre des Reiches berichten schliesslich Laonikos Chalkokondyles Doukas Georgios Sphrantzes sowie Michael Kritobulos Uberblickswerke Leonora Neville Guide to Byzantine Historical Writing Cambridge University Press Cambridge 2018 ab dem 7 Jahrhundert mit aktuellen Hinweisen zu Ausgaben und Sekundarliteratur Warren Treadgold The Early Byzantine Historians Palgrave Macmillan Basingstoke 2007 Warren Treadgold The Middle Byzantine Historians Palgrave Macmillan Basingstoke 2013 Daneben ist eine Vielzahl von hagiographischen Werken zu nennen ebenso sind die diversen Fachschriften etwa im medizinischen geographischen administrativen Philotheos oder militarischen Bereich sowie das wichtige mittelbyzantinische Lexikon Suda Briefe Siegel Munzen und archaologische Befunde etc von grosser Bedeutung 40 Hilfsmittel Johannes Karayannopulos Gunter Weiss Quellenkunde zur Geschichte von Byzanz 324 1453 2 Bande Wiesbaden 1982 Literatur BearbeitenBezuglich aktueller bibliografischer Informationen sei vor allem auf die Byzantinische Zeitschrift hingewiesen Daneben siehe unter anderem die Hinweise im Jahrbuch der Osterreichischen Byzantinistik Eine der wichtigsten Forschungsinstitutionen der Byzantinistik stellt die Dumbarton Oaks Research Library and Collection 41 dar siehe auch Dumbarton Oaks Papers NachschlagewerkeFalko Daim Hrsg Byzanz Historisch kulturwissenschaftliches Handbuch J B Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02422 0 Alexander Kazhdan Hrsg Oxford Dictionary of Byzantium Drei Bande Oxford University Press New York 1991 ISBN 0 19 504652 8 Grundlegendes Lexikon alternativ LexMA zur Spatantike siehe nun auch The Oxford Dictionary of Late Antiquity Lexikon des Mittelalters LexMA Neun Bande Munchen Zurich 1980 1998 Mit starker Berucksichtigung von Byzanz zahlreiche Artikel stammen auch hier von ausgewiesenen Experten Darin der Hauptartikel J Koder A Guillou J Ferluga A Kazhdan M Borgolte R Hiestand H Ehrhardt G Weiss Byzantinisches Reich In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 2 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1983 ISBN 3 7608 8902 6 Sp 1227 1327 Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Erste Abteilung 641 867 Herausgegeben von der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften nach Vorarbeiten Friedhelm Winkelmanns erstellt von Ralph Johannes Lilie Claudia Ludwig Thomas Pratsch Ilse Rochow Beate Zielke u a sieben Bande Prolegomena Bande 1 6 Berlin New York 1998 2001 Zweite Abteilung Prolegomena acht Bande Berlin 2009 und 2013 Wichtiges prosopographisches Nachschlagewerk Fur die Zeit vor 641 The Prosopography of the Later Roman Empire Alexis G C Savvides Benjamin Hendrickx Hrsg Encyclopaedic Prosopographical Lexicon of Byzantine History and Civilization EPLBHC Band 1ff Brepols Turnhout 2007ff Noch nicht abgeschlossenes prosopographisches Handbuch Herbert Hunger Johannes Koder Hrsg Tabula Imperii Byzantini Wien 1976ff Grundlegende historisch geographische Darstellung der Kerngebiete des Byzantinischen Reiches gegliedert nach einzelnen Regionen Bislang sind 13 Bande erschienen funf weitere werden derzeit bearbeitet 42 UberblicksdarstellungenHans Georg Beck Das Byzantinische Jahrtausend C H Beck Munchen 1994 Einblick in das Wesen von Byzanz durch die Darstellung verschiedener Aspekte der byzantinischen Gesellschaft Falko Daim Jorg Drauschke Hrsg Byzanz das Romerreich im Mittelalter Band 1 Welt der Ideen Welt der Dinge ISBN 978 3 88467 153 5 Band 2 1 und 2 Schauplatze ISBN 978 3 88467 154 2 Band 3 Peripherie und Nachbarschaft ISBN 978 3 88467 155 9 Monographien des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 84 1 3 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 2010 vierbandiger wissenschaftlicher Begleitband zur Sonderausstellung Byzanz Pracht und Alltag Falko Daim Jorg Drauschke Hrsg Byzanz Pracht und Alltag Hirmer Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 7774 2531 3 Alain Ducellier Hrsg Byzanz Das Reich und die Stadt Campus Verlag Frankfurt am Main New York 1990 Gut lesbare Gesamtdarstellung in der nicht nur die politische Geschichte sondern auch die Sozial und Kulturgeschichte berucksichtigt werden Originaltitel Byzance et le monde orthodoxe Paris 1986 Timothy E Gregory A History of Byzantium Malden MA und Oxford 2005 Informatives Uberblickswerk fachwissenschaftliche Besprechung Michael Grunbart Das Byzantinische Reich Geschichte kompakt Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 25666 2 John Haldon Das Byzantinische Reich Dusseldorf 2002 ISBN 3 538 07140 3 Relativ knappes Uberblickswerk Judith Herrin Byzantium The Surprising Life of a Medieval Empire London 2007 Princeton 2008 Unorthodoxe thematisch anstatt chronologisch aufgebaute und gut lesbare Einfuhrung deutsch Byzanz Die erstaunliche Geschichte eines mittelalterlichen Imperiums Reclam Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 010819 2 Liz James Hrsg A Companion to Byzantium Blackwell Oxford u a 2010 Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 Aktuelle fachwissenschaftliche Aufsatzsammlung zu einer Vielzahl verschiedener Aspekte von Byzanz und der damit verbundenen Forschung Oft eher sehr knapp aber mit guter Bibliographie Andreas Kulzer Byzanz Reihe Theiss Wissen kompakt Konrad Theiss Stuttgart 2012 ISBN 978 3 8062 2417 7 Ralph Johannes Lilie Byzanz Das zweite Rom Berlin 2003 ISBN 3 88680 693 6 Die wohl umfangreichste wissenschaftliche Darstellung der Geschichte von Byzanz in deutscher Sprache Ralph Johannes Lilie Byzanz Geschichte des ostromischen Reiches 326 1453 Munchen 2005 ISBN 3 406 41885 6 Sehr kurze leicht verstandliche Uberblicksdarstellung Ralph Johannes Lilie Einfuhrung in die byzantinische Geschichte Stuttgart u a 2007 Ausgezeichnete aktuelle Einfuhrung die auf die wichtigsten Aspekte der byzantinischen Geschichte wenn auch knapp eingeht Cyril Mango Hrsg The Oxford History of Byzantium Oxford 2002 ISBN 0 19 814098 3 Knappe aber nutzliche und reich illustrierte Einfuhrung John J Norwich Byzanz Aufstieg und Fall eines Weltreichs Berlin 2002 ISBN 3 549 07156 6 Gut lesbare popularwissenschaftliche Byzanzchronik jedoch ohne wissenschaftlichen Anspruch Georg Ostrogorsky Geschichte des byzantinischen Staates Handbuch der Altertumswissenschaft XII 1 2 Dritte Auflage Munchen 1963 ISBN 3 406 01414 3 Lange Zeit das gultige Standardwerk inzwischen jedoch in vielen Fragen veraltet und daher nicht mehr als Leitfaden zu empfehlen als Sonderausgabe ohne wissenschaftlichen Apparat Byzantinische Geschichte 324 bis 1453 Munchen 1996 ISBN 3 406 39759 X Peter Schreiner Byzanz Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 22 Dritte uberarbeitete Auflage Munchen 2008 ISBN 978 3 486 57750 1 Gute und knappe Einfuhrung mit Forschungsteil die dritte Auflage wurde vollstandig uberarbeitet und erweitert Ludwig Wamser Hrsg Die Welt von Byzanz Europas ostliches Erbe Glanz Krisen und Fortleben einer tausendjahrigen Kultur Schriftenreihe der Archaologischen Staatssammlung Band 4 Begleitbuch zu einer Ausstellung der Archaologischen Staatssammlung Museum fur Vor und Fruhgeschichte Munchen vom 22 Oktober 2004 bis 3 April 2005 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1849 8 Verschiedene Hrsg The New Cambridge Medieval History Band 1ff Cambridge 1995 2005 Diverse Aufsatze in den verschiedenen Banden gut als erste Einfuhrung geeignet Dort auch umfangreiche Literaturhinweise The Cambridge History of the Byzantine Empire Hrsg von Jonathan Shepard Cambridge 2008 Warren Treadgold A History of the Byzantine State and Society Stanford University Press Stanford 1997 Umfassende aufgrund teils sehr subjektiver Wertungen aber umstrittene und nicht unproblematische Darstellung Entgegen dem Titel wird hauptsachlich die politische Geschichte geschildert Epochenspezifische Darstellungen Spatromische Fruhbyzantinische ZeitAlexander Demandt Die Spatantike Handbuch der Altertumswissenschaft III 6 Zweite Auflage C H Beck Munchen 2007 John F Haldon Byzantium in the Seventh Century The Transformation of a Culture Zweite Auflage Cambridge 1997 Wichtige Untersuchung zur Transformation der spatantiken Kultur im siebten Jahrhundert James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century Oxford University Press Oxford u a 2010 ISBN 978 0 19 920859 3 Arnold Hugh Martin Jones The Later Roman Empire 284 602 A Social Economic and Administrative Survey Drei Bande durchgehend paginiert Oxford 1964 Nachdruck in zwei Banden Baltimore 1986 Standardwerk A D Lee From Rome to Byzantium AD 363 to 565 The Transformation of Ancient Rome Edinburgh 2013 Epochenspezifische Darstellungen Mittelbyzantinische ZeitMichael J Decker The Byzantine Dark Ages London New York 2016 Michael Angold The Byzantine Empire 1025 1204 Zweite Auflage London New York 1997 Leslie Brubaker John F Haldon Byzantium in the Iconoclast era c 680 850 A History Cambridge University Press Cambridge u a 2011 ISBN 978 0 521 43093 7 Jean Claude Cheynet Hrsg Le Monde Byzantin II L Empire byzantin 641 1204 Paris 2006 John F Haldon The Empire That Would Not Die The Paradox of Eastern Roman Survival 640 740 Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2016 Warren Treadgold The Byzantine Revival 780 842 Stanford 1988 Mark Whittow The Making of Byzantium 600 1025 Berkeley 1996 Epochenspezifische Darstellungen Spatbyzantinische ZeitJonathan Harris The End of Byzantium Yale University Press New Haven 2010 ISBN 978 0 300 11786 8 Donald M Nicol The Last Centuries of Byzantium 1261 1453 2 Auflage Cambridge 1993 David Nicolle John F Haldon Stephen R Turnbull The Fall of Constantinople The Ottoman Conquest of Byzantium Osprey Publishing Oxford 2007 ISBN 978 1 84603 200 4 Steven Runciman Die Eroberung von Konstantinopel Munchen 1966 und Nachdrucke ISBN 3 406 02528 5 Das Standardwerk zum Thema wenngleich in manchen Details veraltet SpezialuntersuchungenHelene Ahrweiler L ideologie politique de l Empire byzantin Paris 1975 Henriette Baron Auf Gedeih und Verderb Mensch Tier und Umwelt im Byzantinischen Reich Mosaiksteine Forschungen am RGZM Band 13 Verlag des RGZM Mainz 2016 ISBN 978 3 88467 274 7 Hans Georg Beck Kirche und theologische Literatur im byzantinischen Reich Munchen 1959 Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm Bristol Classical Press London 2012 Aktuelle Einfuhrung zum byzantinischen Bilderstreit Lynda Garland Byzantine Empresses Routledge London New York 1999 John Haldon Warfare State and Society in the Byzantine World Routledge London New York 1999 ISBN 1 85728 495 X Umfangreiche und tiefgreifende Studie uber das byzantinische Militar John Haldon The Byzantine Wars 2001 ISBN 0 7524 1795 9 Uberblick uber die byzantinischen Kriege John Haldon Byzantium at War 2002 ISBN 1 84176 360 8 Popularwissenschaftliche und reich illustrierte Einfuhrung in das byzantinische Militarwesen John Haldon Hrsg A Social History of Byzantium Blackwell Oxford u a 2009 Von mehreren angesehenen Forschern verfasste explizit sozialgeschichtlich ausgerichtete Darstellung daher ohne Berucksichtigung der politischen Geschichte Hans Wilhelm Haussig Kulturgeschichte von Byzanz Kroners Taschenausgabe Band 211 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1966 DNB 456927646 Alter aber wissenschaftlich solide und sehr gut lesbar Herbert Hunger Die hochsprachliche profane Literatur der Byzantiner 2 Bde Munchen 1978 Herbert Hunger Schreiben und Lesen in Byzanz Die byzantinische Buchkultur Munchen 1989 Einfuhrung zu den materiellen Aspekten der byzantinischen Literatur Anthony Kaldellis Hellenism in Byzantium Cambridge 2007 Johannes Koder Der Lebensraum der Byzantiner Historisch geographischer Abriss ihres mittelalterlichen Staates im ostlichen Mittelmeerraum Byzantinische Geschichtsschreiber Erganzungsband 1 Nachdruck mit bibliographischen Nachtragen Wien 2001 Einfuhrung in die historische Geographie des Byzantinischen Reiches Henriette Kroll Tiere im Byzantinischen Reich Archaozoologische Forschungen im Uberblick Monographien des RGZM 87 Verlag des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz 2010 Uberblick zu Haustierhaltung Jagd Vogel und Fischfang sowie Molluskennutzung Mit einer Liste byzantinischer Fundorte fur die archaozoologische Untersuchungen durchgefuhrt wurden und einer Liste der vertretenen Haus und Wildtierarten Angeliki E Laiou Cecile Morrisson The Byzantine Economy Cambridge Medieval Textbooks Cambridge 2007 Einfuhrung in die byzantinische Wirtschaftsgeschichte Angeliki E Laiou Hrsg The Economic History of Byzantium Drei Bande Washington D C 2002 Standardwerk zur byzantinischen Wirtschaftsgeschichte online Ralph Johannes Lilie Byzanz und die Kreuzzuge Stuttgart 2004 ISBN 3 17 017033 3 John Lowden Early Christian and Byzantine Art London 1997 Jean Marie Mayeur et al Hrsg Die Geschichte des Christentums Religion Politik Kultur Bande 2 6 Sonderauflage Verlag Herder Freiburg im Breisgau 2005 und 2007 Umfassende Darstellung der Geschichte des Christentums einschliesslich der byzantinischen und ostlichen Kirchen Nicholas de Lange Byzantium in Robert Chazan Hrsg The Cambridge History of Judaism Bd 6 The Middle Ages The Christian World Cambridge University Press Cambridge 2018 S 76 97 884 f academia edu Dimitri Obolensky Byzantium and the Slavs Crestwood 1994 ISBN 0 88141 008 X Studie zum byzantinischen Erbe bei den slawischen Volkern Basil Tatakis Nicholas J Moutafakis Byzantine philosophy Hackett Indianapolis 2003 ISBN 0 87220 563 0 Weblinks Bearbeiten Commons Byzantinisches Reich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikimedia Atlas Das Byzantinische Reich geographische und historische Karten Knapper Quellenuberblick von Prof Halsall Wissenschaftliches Internetportal zur byzantinischen Geschichte englisch Linkliste zum byzantinischen Reich englisch E Texte bei Dumbarton Oaks einer der wichtigsten Einrichtungen zur Erforschung von Byzanz Glossar Prosopography of the Byzantine World Quellen in engl Ubersetzung Memento vom 13 April 2001 im Internet Archive Seite des Instituts fur Byzantinistik und Neograzistik der Universitat Wien mit Links zu weiteren Forschungseinrichtungen Projekten und Informationen uber verschiedene Aspekte von Byzanz Seite des Instituts fur Byzanzforschung der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften mit weiteren Ressourcen und einem repository mit wissenschaftlichen Beitragen zu verschiedenen Aspekten der byzantinischen Geschichte A Vasiliev A History of the Byzantine EmpireAnmerkungen Bearbeiten Georg Ostrogorsky Geschichte des byzantinischen Staates Handbuch der Altertumswissenschaft XII 1 2 Dritte Auflage Munchen 1963 S 22 So in jungster Zeit z B Peter Schreiner Byzanz 3 Auflage Munchen 2008 Schreiner schlagt vor von byzantinisch erst nach dem Tod von Justinian I 565 zu sprechen fruhbyzantinisch vom spaten sechsten Jahrhundert bis ins neunten Jahrhundert mittelbyzantinisch vom neunten Jahrhundert bis 1204 und spatbyzantinisch bis 1453 Die 2008 erschienene Cambridge History of the Byzantine Empire behandelt nur das sechste bis 15 Jahrhundert und John F Haldon ein international fuhrender Experte sieht den entscheidenden Einschnitt erst im siebten Jahrhundert mit dem Ende der Spatantike John Haldon Byzantium in the Seventh Century The transformation of a culture Zweite Auflage Cambridge 1997 Vgl zur Diskussion auch Mischa Meier Ostrom Byzanz Spatantike Mittelalter Uberlegungen zum Ende der Antike im Osten des Romischen Reiches In Millennium 9 2012 S 187 254 Siehe hierzu die beiden Rezensionen der 3 Auflage von Peter Schreiners Handbuch Einfuhrung von Gunter Prinzing in Sudost Forschungen 65 66 2006 2007 S 602 606 und Ralph Johannes Lilie in Byzantinische Zeitschrift 101 2009 S 851 853 Vgl dazu Mischa Meier Ostrom Byzanz Spatantike Mittelalter Uberlegungen zum Ende der Antike im Osten des Romischen Reiches In Millennium 9 2012 S 187 254 Zur komplexen Forschungslage der Volkerwanderung einem problematischen Forschungsbegriff da in diesem Zusammenhang faktisch nie einheitliche Volker migrierten sondern zumeist recht heterogene Verbande und der Auflosung Westroms stark mitverschuldet durch innerromische Burgerkriege siehe nun vor allem Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 Zu Westrom allgemein siehe Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian 2 Auflage Stuttgart 2018 Brian Croke Dynasty and Ethnicity Emperor Leo I and the Eclipse of Aspar In Chiron 35 2005 S 147 203 Vgl auch die Beitrage in Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Der Untergang des Romischen Reiches Darmstadt 2022 Als Vorbild fur den Ornat und die wirklichkeitsnahen Portrats dienten wahrscheinlich offizielle Amtsbilder sog laurata Justinian besuchte Ravenna nie Es handelt sich um fiktive Szenen die die Stiftung einer Patene durch den Kaiser dokumentieren sollten Angeblich liess Maximianus Bischof von Ravenna dritter v r in dem bereits fertiggestellten Mosaik das Portrat seines Vorgangers Victor durch sein eigenes ersetzen Vgl Benjamin Fourlas in Byzanz Pracht und Alltag S 332 Hartmut Leppin Justinian Das christliche Experiment Stuttgart 2011 Vgl auch Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Justinian Cambridge 2005 mit hervorragenden Beitragen zum Thema Vgl dazu James Howard Johnston The Last Great War of Antiquity Oxford 2021 Allgemein siehe John Haldon Byzantium in the Seventh Century Cambridge 1997 Vgl auch Mark Whittow The Making of Byzantium 600 1025 Berkeley 1996 speziell zu Herakleios siehe Walter Kaegi Heraclius Cambridge 2003 Vgl Walter Kaegi Byzantium and the Early Islamic Conquests Cambridge 1992 Hugh Kennedy The Great Arab Conquests Philadelphia 2007 Vgl auch das wichtige Werk von James Howard Johnston Witnesses to a World Crisis Historians and Histories of the Middle East in the Seventh Century Oxford 2010 Howard Johnston stellt die traditionelle Chronologie der Ereignisse vielfach in Frage Vgl John F Haldon The Empire That Would Not Die The Paradox of Eastern Roman Survival 640 740 Cambridge Massachusetts 2016 S 26ff Allgemein zur Entwicklung im siebten Jahrhundert vgl vor allem John Haldon Byzantium in the Seventh Century Cambridge 1997 John F Haldon Military Service Military Lands and the Status of Soldiers Current Problems and Interpretations In Dumbarton Oaks Papers Band 47 1993 S 1 67 Ralph Johannes Lilie Die byzantinische Reaktion auf die Ausbreitung der Araber Studien zur Strukturwandlung des byzantinischen Staates im 7 und 8 Jahrhundert Munchen 1976 Marek Jankowiak The first Arab siege of Constantinople In Travaux et Memoires du Centre de Recherche d Histoire et Civilisation de Byzance Band 17 Paris 2013 S 237 320 Fur die mittelbyzantinische Epoche siehe neben den betreffenden Kapiteln in den diversen Handbuchern vor allem Leslie Brubaker John F Haldon Byzantium in the Iconoclast Era c 680 850 A History Cambridge u a 2011 sowie Mark Whittow The Making of Byzantium 600 1025 Berkeley 1996 Florin Curta Still waiting for the barbarians The making of the Slavs in Dark Age Greece In Florin Curta Hrsg Neglected Barbarians Turnhout 2010 S 403 478 Zum Bilderstreit vgl unter anderem Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 Leslie Brubaker John F Haldon Byzantium in the Iconoclast Era c 680 850 A History Cambridge 2011 umfassende und nun grundlegende Darstellung Judith Herrin The Formation of Christendom Princeton 1987 S 307ff Vgl Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 S 27 29 Allgemein siehe auch Dirk Jackel Leon III und die Anfange des byzantinischen Bilderstreits In Mischa Meier Hrsg Sie schufen Europa Munchen 2007 S 259ff Vgl Leslie Brubaker Inventing Byzantine Iconoclasm London 2012 S 32ff Zu Konstantin V siehe Ilse Rochow Kaiser Konstantin V 741 775 Materialien zu seinem Leben und Nachleben Frankfurt am Main u a 1994 Fur die Zeit von 780 bis 842 siehe Warren Treadgold The Byzantine Revival 780 842 Stanford 1988 Die Konigreiche Kroatien und Serbien sind nicht gesondert als byzantinische Protektorate eingezeichnet Zu Basileios II und seine Zeit siehe Catherine Holmes Basil II and the Governance of Empire Oxford 2005 Allgemein zum Verhaltnis zwischen Byzanz und den Kreuzfahrern Lilie Byzanz und die Kreuzzuge Paul Magdalino The Empire of Manuel I Komnenos Cambridge 1993 Donald M Nicol The Last Centuries of Byzantium 1261 1453 Zweite Auflage Cambridge 1993 Allgemein zur Wirtschaft siehe Angeliki E Laiou Hrsg The Economic History of Byzantium Drei Bande Washington DC 2002 online Memento vom 11 Oktober 2012 im Internet Archive Ralph Johannes Lilie Einfuhrung in die byzantinische Geschichte Stuttgart 2007 S 183ff Warren Treadgold Byzantium and Its Army 284 1081 Stanford 1995 S 43ff Vgl zum Folgenden einfuhrend Dionysios Stathakopoulos Population Demography and Diseas In Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 S 309ff Dionysios Stathakopoulos Population Demography and Diseas In Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 hier S 310 Dionysios Stathakopoulos Population Demography and Diseas In Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 S 310f Dionysios Stathakopoulos Population Demography and Diseas In Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 S 312 Dionysios Stathakopoulos Population Demography and Diseas In Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 S 312f Knapper einfuhrender Uberblick unter anderem bei Ralph Johannes Lilie Einfuhrung in die byzantinische Geschichte Stuttgart u a S 239ff Vgl auch die diversen Beitrage in Elizabeth M Jeffreys John Haldon Robin Cormack Hrsg The Oxford Handbook of Byzantine Studies Oxford 2008 hier S 21ff Dumbarton Oaks Research Library and Collection Projektseite auf der Website der Tabula Imperii Byzantini abgerufen am 7 April 2021 Dieser Artikel wurde am 28 Marz 2011 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4009256 2 lobid OGND AKS VIAF 316875292 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Byzantinisches Reich amp oldid 235189927