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Der Mittelmeerraum auch Mediterraneum ist die Grossregion rund um das Mittelmeer Historische Karte des Mittelmeerraums aus dem Jahr 1891 Stadtansicht von Antibes Frankreich Warmes Klima Meer Berge und kulturelles Erbe machen den Mittelmeerraum zu einer bevorzugten Touristenregion Blick auf die Pietra di Bismantova im Apennin Italien Das Binnenland ist landlich gepragt Der Mittelmeerraum ist eine interkontinentale Region die das Mittelmeer mit den darin liegenden Inseln und die kustennahen Festlandregionen dreier Kontinente umfasst die zu Sudeuropa Vorderasien und Nordafrika gerechnet werden Der Begriff Mittelmeerraum lasst sich nach physisch geographischen politischen klimatologischen biogeographischen und kulturellen Gesichtspunkten genauer abgrenzen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Abgrenzung und Ausdehnung 1 2 Relief 1 3 Klima 1 4 Gewasser 2 Geologie 2 1 Seismik des Mittelmeerraums 2 1 1 Tektonische Verhaltnisse 2 1 2 Gefahrenpotential 2 2 Boden 3 Okosystem 3 1 Vegetation 3 2 Pflanzengemeinschaften Verbreitungstypen und Habitate der Mediterranflora 3 3 Tierwelt 3 4 Marines Okosystem 3 5 Menschliche Eingriffe 3 5 1 Waldzerstorung 3 5 2 Bodendegradation 3 5 3 Emissionen 3 5 4 Einschleppung von Arten 4 Geschichte 5 Bevolkerung 5 1 Bevolkerungsgruppen und Sprachen 5 2 Bevolkerungsentwicklung 5 3 Stadte und Ballungsraume 6 Religion 7 Politik 7 1 Staatsverfassungen und Verwaltung 7 2 Konflikte und Kooperationen 7 3 Strukturelle Probleme 8 Wirtschaft 8 1 Land und Forstwirtschaft Fischerei 8 2 Rohstoffe und Bodenschatze 8 3 Industrie und Handwerk 8 4 Tourismus 8 5 Sonstige Dienstleistungen 9 Verkehr 9 1 Seeverkehr 9 2 Schienenverkehr 9 3 Strassenverkehr 9 4 Luftverkehr 10 Kultur 10 1 Kunst 10 2 Sehenswurdigkeiten 10 3 Gastronomie 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAbgrenzung und Ausdehnung Bearbeiten Stadtansicht von Porto Portugal Trotz ihrer Lage am Atlantik gehort die Stadt zum Mittelmeerraum Handel und Weinbau bestimmten ihre Geschichte wie die der ganzen Region Insgesamt erstreckt sich dieses Gebiet uber mehr als 1 3 Millionen km Landmasse und 2 5 Millionen km die das Mittelmeer bedeckt Als nordlichster Punkt gilt der Alpenfuss in Venetien der westlichste Punkt ist das Cabo da Roca bei Lissabon Im Osten und Suden markieren die Ubergange zur Syrischen Wuste bzw zur Sahara die Grenzen wobei die Grenzziehung im Suden willkurlich ist denn dort reicht das Wustenklima z B bei Port Said im Norden des Sinai unmittelbar bis an die Kuste heran Der Mittelmeerraum teilt sich uber die drei Kontinente Europa Afrika und Asien auf In Europa erstreckt er sich ganz oder teilweise von West nach Ost uber Portugal Spanien Andorra Frankreich Monaco Italien San Marino Vatikanstadt Malta Slowenien Kroatien Bosnien Herzegowina Montenegro Albanien Griechenland und die europaische Turkei Der asiatische Teil umfasst die kleinasiatische Turkei sowie Syrien Libanon Israel die palastinensischen Autonomiegebiete und Jordanien sowie die Insel Zypern In Afrika gehoren Ost nach West die nordlichen Landesteile von Agypten Libyen Tunesien Algerien und Marokko zum Mittelmeerraum Gemeinhin wird der Mittelmeerraum durch die das Mittelmeer umgebenden Gebirgs und Hohenzuge definiert Pyrenaen Alpen Dinariden Serbomazedonisches Massiv Rhodopen Taurus Libanon Westjordanisches Gebirge Sinai Libysche Wustenplatte Hammada al Hamra Tripolitanische Felswuste und Atlas Damit entspricht er weitgehend dem Einzugsbereich des Mittelmeeres in den Unterlaufen vom Nilgebiet und einigen Flussen wie der Rhone abgesehen Im engeren Sinne wird er durch das naturliche und potenzielle Verbreitungsgebiet des Olivenbaums eingegrenzt man spricht daher auch von der Olbaumgrenze Diese Definition setzt den Mittelmeerraum mit der Verbreitung des Mittelmeerklimas im Bereich Europa Vorderasien und dem nordlichen Afrika gleich Einige Kustenregionen des Mittelmeeres liegen bereits in benachbarten biogeographischen Klimaregionen Andererseits gehoren einige Gegenden mit mediterranem Klima die zu weit vom Mittelmeer entfernt liegen nicht zu der Grossregion beispielsweise Gebiete um das Schwarze Meer und die Hohenlagen des Zagros Gebirges im Iran Die Staaten deren Gebiete an diesem Raum teilhaben werden Mittelmeerlander genannt Die meisten der Mittelmeeranrainerstaaten im eigentlichen Sinne z B Frankreich die Turkei oder die Lander Nordafrikas gehoren nur zu einem kleinen Teil zum Mittelmeerraum Portugal und Jordanien werden aus kulturellen und klimatischen Grunden der mediterranen Welt zugerechnet obwohl sie uberhaupt keine Kuste zum Mittelmeer haben Relief Bearbeiten Ein typisches Faltengebirge Die Pyrenaen Eruption des Atna im Jahre 2002 Italienische Kuste Die Gebirge reichen oft bis unmittelbar an das Meer heran Die Lage innerhalb einer bis heute tektonisch aktiven Zone begunstigt ein insgesamt kraftiges Relief mit hoher Reliefenergie das zum grossten Teil von hohen Faltengebirgen zu einem geringeren Teil aber auch von Vulkanen gebildet wird Die Gebirgszuge sind aufgrund ihrer Hohe oft die Klimascheiden des mediterranen Klimas zum gemassigten Klima beziehungsweise zum Wustenklima In Europa wird so der Mittelmeerraum durch einen fast durchgehenden Riegel nach Norden abgegrenzt der vom Kantabrischen Gebirge uber die Pyrenaen das Zentralmassiv und die Alpen bis zu deren sudostlicher Fortfuhrung verlauft Das Dinarische Gebirge in Kroatien und Montenegro ruckt sogar bis unmittelbar an die Kuste heran so dass das mediterrane Gebiet hier auf wenige Kilometer Breite gestaucht wird In den Rhodopen findet dieser Riegel seinen Abschluss Innerhalb des Mittelmeerraums befinden sich die iberischen Rand und Zentralgebirge Sierra Nevada Kustenkordillere und Kastilisches Scheidegebirge der Apennin in Italien und die griechischen Gebirgszuge Auch auf allen grosseren Inseln finden sich Massive die teils die Fortfuhrung kontinentaler Gebirge darstellen Die Turkei ist vom Relief ahnlich aufgebaut wie Spanien Hohe Randgebirge umschliessen eine zentrale Hochebene Im Unterschied zum kastilischen wird das anatolische Hochland aufgrund des raueren Klimas allerdings nicht mehr zum Mittelmeerraum gezahlt so dass das Taurusgebirge das die ganze Sudturkei durchzieht ebenfalls als Klimascheide zahlt An der Levantekuste riegelt das Libanon Gebirge den Mittelmeerraum gegen die leeseitig gelegene Wuste ab In Afrika schafft der Atlas ebenfalls eine eindeutige Grenze zur Wuste Einzig die libysche und agyptische Kuste weisen kein ausgepragtes Relief auf Da die Hauptkamme der nordlichen Grenzgebirge definitiv nicht zum Mittelmeerraum gezahlt werden gilt der Toubkal 4165 m im Hohen Atlas als dessen hochste Erhebung In Europa stellt der Mulhacen 3482 m in der Sierra Nevada den hochsten Gipfel Hochster Berg der Inseln und gleichzeitig hochster Vulkan Europas ist der Atna mit ca 3 323 Metern wobei aufgrund der regen Tatigkeit die Gipfelhohe uber die Jahre schwankt Die orographischen Verhaltnisse lassen nur wenig Platz fur Ebenen Laut Gelandeklassifikation der FAO gelten nur 29 der Flache als flach bis wellig gegenuber 53 welligem bis bergigem Land dominante Hangneigung uber 8 und immerhin 18 gebirgigem Land mit einer Hangneigung uber 30 Ebenen finden sich vor allem in geologisch alten Regionen spanische Meseta und Nordafrika ohne Atlas und in den wenigen Sedimentbecken Klima Bearbeiten Der Mittelmeerraum ist fast ausschliesslich vom nach ihm benannten Mittelmeerklima bestimmt das sich aber auch in anderen Weltgegenden findet Der Mittelmeerraum nimmt allein zwischen 50 und 60 dieser Klimate ein Der mediterrane Klimatyp heisst auch Winterregenklima der Westseiten Dieses Klima kommt hier dadurch zustande dass sich die Region im Grenzgebiet zwischen der Kalmenzone der Subtropen Rossbreiten und der Westwinddrift der gemassigten Breiten liegt und gegen Norden bis auf wenige Einfallsschneisen gegen polare Kaltluft abgeschirmt ist gegen Suden zur Sahara hin aber weitgehend offen Im Sommer bestimmt das Azorenhoch das Geschehen indem es sich praktisch uber den ganzen Mittelmeerraum ausbreitet Windarmes sonnenscheinreiches Wetter ist die Folge vereinfacht gesagt wandert das Wustenklima im Sommer nach Norden Im Winter stellt sich ein umgekehrter Effekt ein das Hoch verlagert sich meist nach Suden und lasst den Mittelmeerraum im Einflussbereich der uber dem Atlantik gesattigten Westwinde zuruck Nur selten gerat das Mittelmeergebiet in den Einfluss polarer Kalteeinbruche oder kontinentaler Winterhochs die dann Schnee bis an die Sudkusten bringen konnen Der Mittelmeerraum hat ein autochthones nur hier vorkommendes Aktionszentrum die typische Zugbahn einer Zyklone das Mittelmeertief Diese Tiefs konnen aus dem atlantisch westeuropaischen Raum von nordeuropaischen Hochs oder polaren Nordwinden nach Suden abgedrangt werden und daher nordlich oder sudlich der Pyrenaen in den Mittelmeerraum ziehen oder sich im westlichen Mittelmeer bilden Dort konnen sie sich immer wieder mit Wasser anreichern so dass sie in Folge reichlichen Regen bringen Teils losen sie sich uber Italien und der Adria wieder auf teils ziehen sie uber den Balkan Richtung Schwarzes Meer oder in den ostlichen Mittelmeerraum bis in den Nahen Osten und selten Richtung Zentralosteuropa Vb Wetterlage Mittelmeertiefs gibt es zu allen Jahreszeiten gehauft aber im Fruhjahr und Herbst Typische Winde im Mittelmeerraum die von den Mittelmeertiefs oder den umliegenden Aktionszentren gesteuert werden sind der Fohn ein warmer sturmischer Ausgleichswind der meist an der Alpennordseite nordwarts blast Regen an der Alpensudseite seltener aber umgekehrt uber die Alpensudseite in das italienische Mittelmeergebiet Sudfohn der Mistral ein trockener Fallwind im Rhonetal aus nordlichen Richtungen die fohnige Hohenstromung an der Vorderseite atlantisch westeuropaischer Tiefs von Sudosten nach Mitteleuropa gesteuerte warme trockene Luftmassen Sie fuhrt zu umfassenden Warmeeinbruchen oder Hitzewellen und transportiert auch den bekannten Saharastaub die Bora ein sehr kalter oft sturmischer nordostlicher Fallwind an der oberen Adria der Scirocco ein aus Sudwest bis Sud wehender warmer Wind der aus der Sahara uber das Mittelmeer zieht und sich dort mit Feuchtigkeit aufladt der Meltemi auch Etesien genannt ein in der Agais auftretender sommerlicher Nordwind nach diesem auch alter Etesienklima fur das Mittelmeerklima im engeren Sinne der Chamsin ein trockenheisser Wustenwind an der Levantekuste Mogliche Verbreitung des Olivenbaums im Mittelmeerraum Charakteristisch fur das Mittelmeerklima sind milde regenreiche Winter und heisse trockene Sommer Das Verbreitungsgebiet des Olivenbaums fallt mit der 5 Januarisotherme zusammen das entsprechende Klima wird auch als Olbaumklima bezeichnet Diese Grenze heisst Olbaumgrenze Die hoheren Lagen sind generell kuhler heissester Monat unter 22 C hier wird von Erikenklima gesprochen Unterschiede in den Klimaauspragungen bestehen aber nicht nur zwischen Tief und Hochlagen sondern auch zwischen nordlichem und sudlichem westlichem und ostlichem Mittelmeerraum Das weiteste Vordringen des Mittelmeerklimas nach Norden wird im Rhonetal beobachtet wo die klimatypischen Auspragungen bis etwa 45 nordlicher Breite beobachtet werden Klimadiagramm Rom Klimadiagramm Marseille Klimadiagramm AntalyaIm westlichen Mittelmeerraum fallt tendenziell hoherer Niederschlag Dies betrifft insbesondere die Westseiten der Landmassen an denen sich winterliche Zyklonen abregnen konnen So ubersteigen die Niederschlagsmengen z B an der Ligurischen Kuste Genua und in Nordportugal die 1000 mm Marke auch Rom Algier und Gibraltar erhalten reichliche winterliche Regenmengen Der ostliche Mittelmeerraum ist dagegen deutlich kontinentaler gepragt nur die Westseiten der Gebirge Levantekuste Montenegro Westgriechenland erreichen noch Niederschlagshohen uber 500 mm im Jahr wahrend die Ostseiten schnell sehr trocken werden konnen Zudem sind die nordlichen Regionen grundsatzlich kuhler und feuchter als die sudlichen Auch die Lange der sommerlichen Trockenheit nimmt von Nord nach Sud und von West nach Ost zu Sind in Avignon beispielsweise nur etwa 45 Tage im Jahr arid steigt dieser Wert in Jerusalem auf fast 200 Tage an Im nordlichen Mittelmeerraum steigen die Temperaturen durch den Klimawandel starker als der globale Mittelwert und es werden starkere Hitzewellen und Trockenheit prognostiziert 1 Bezeichnend fur mediterranes Klima sind starke Variabilitaten in Niederschlag und Temperatur So konnen insbesondere im kontinentalen Ostteil spate Wintereinbruche mit Schneefall noch im Marz auftreten andererseits sind Hitzeperioden von deutlich uber 40 C und lange Durren keine Seltenheit Die winterlichen Regen konnen sintflutartige Ausmasse annehmen und erreichen teilweise an einem einzigen Tag das Mehrfache eines ganzen Monatsdurchschnitts Uberschwemmungen und verstarkte Erosion sind die Folgen Katastrophal fur die Landwirtschaft kann das Aufeinanderfolgen mehrerer nasser oder trockener Jahre sein Im Sudteil des Mittelmeeres erfolgt bereits der Ubergang zu Steppen und sogar Wustenklima Das Steppenklima beginnt unterhalb von 300 mm Jahresniederschlag und betrifft weite Teile der libyschen und agyptischen Kuste aber auch einige kleinraumige Regionen in Spanien Im Windschatten des zentralspanischen Hochlandes der Meseta und der angrenzenden Gebirge erhalt das Cabo de Gata bei Almeria beispielsweise nur noch etwa 200 mm Gaza muss mit 130 mm auskommen Im aussersten Suden reicht die Wuste bis an die Kuste heran Der Raum um die Obere Adria wird bereits in die gemassigte Zone gerechnet In der Po Ebene in Venetien und an der slowenischen Kuste tritt keine geschlossene Trockenperiode mehr auf obwohl die Temperaturen auch dort mild ausfallen Gewasser Bearbeiten Rhone Delta im Hintergrund die Seenreihe des Languedoc Fast alle Flusse im Mittelmeerraum munden in das Mittelmeer Soweit diese in derselben Region entspringen sind sie zumeist kurz und weisen ein starkes Gefalle auf Langere Flusse bilden sich wenn das Quellgebiet in feuchten Klimaregionen liegt Nil Rhone Po oder ein grosseres Gebiet entwassert wird Ebro in Richtung Atlantik auch Tajo Duero Guadalquivir Je hoher die Wasserfuhrung desto starker ist der Sedimenttransport so dass weite Schwemmlandebenen entstehen konnen Flusse die ins Mittelmeer munden neigen dann zur Delta und Neulandbildung im Mundungsbereich Diese Regionen sind zugleich die fruchtbarsten des ganzen Mittelmeerraumes Seen existieren im Mittelmeerraum zumeist nur in kleinem Ausmass Entlang der franzosischen Mittelmeerkuste im Languedoc liegen eine Reihe Suss Brack und Salzwasserreservoire die Etangs die durch die speziellen Windverhaltnisse gebildet wurden Flugsand wird durch den Mistral parallel zur Kuste getrieben wodurch sich ehemalige Buchten vom offenen Meer abgeschnurt haben Je nach nachtraglichem Susswassereintrag variiert die Salinitat des entsprechenden Sees Der grosste dieser Seen ist der Etang de Vaccares im Rhonedelta Weitere Seen bilden sich in hugeligem oder gebirgigem Gelande sind aber zumeist klein Ein bekannter Vertreter ist der Trasimenische See in Umbrien Soweit im Mittelmeerraum abflusslose Gebiete existieren konnen sich ausserdem Salzseen Schotts bilden die im Sommer bisweilen vollig austrocknen Dies ist vor allem auf den Hochlagen des Atlas der Fall Eine Besonderheit der Iberischen Halbinsel ist die hohe Zahl von kunstlichen Stauseen die sich entlang der grossen Flusse fast ununterbrochen aneinanderreihen Die tiefen Flusstaler in sonst relativ flachem Gebiet erleichtern den Bau von Staudammen die durch die reichliche winterliche Wasserzufuhrung genugend Wasser fur jahreszeitenunabhangige Wasserwirtschaft zuruckhalten konnen Im restlichen Mittelmeerraum ist fur wirtschaftlich betriebene Stauseen kaum geeignetes Gelande zu finden Geologie BearbeitenDer Mittelmeerraum ist eine tektonisch sehr aktive Region die uber der Schnittstelle mehrerer Kontinentalplatten liegt Die kollidierenden Platten haben dazu gefuhrt dass fast der ganze Mittelmeerraum in die Zone der alpidischen Faltung geraten ist Machtige Gebirge bestimmen den grossten Teil der Kusten und ihres Hinterlandes Neben der Faltung hat es im Tertiar jedoch auch Bruch und Wanderungstendenzen gegeben Iberien und die Apulische Platte mit der Apenninhalbinsel und Sizilien losten sich von Afrika und trieben separat auf Eurasien zu bevor der afrikanische Kontinent folgte Zudem losten sich Korsika und Sardinien von der europaischen Halbinsel und bewegten sich in einer 90 Grad Kurve auf die Apenninhalbinsel zu Die altesten Gesteinsformationen finden sich in Nordostafrika das Bestandteil des afrikanischen Schildes ist Auch die Iberische Halbinsel besteht zum grossten Teil aus alten oder metamorphen Gesteinen Hier sind beispielsweise machtige Granitmassive zu finden Der Rest des Mittelmeerraums wird grosstenteils aus Gebirgsformationen des Tertiar gebildet als die Kollision der Platten alten Meeresboden um tausende Meter nach oben druckte Hier haben sich die pragenden Kalksteingebirge erhoben die aufgrund schneller Verwitterung oft ein sehr steiles Relief bilden Diese werden erganzt durch Ergussgesteine Basalt aufgrund hoher vulkanischer Aktivitat entlang der Plattengrenzen Somit ist der Mittelmeerraum geologisch gesehen als jung zu bezeichnen Bis auf einige Sedimentablagerungen der Flussebenen fehlen allerdings die erdgeschichtlich jungsten Auspragungen insbesondere die der pleistozanen Eiszeiten die beispielsweise das Erscheinungsbild Nord und Mitteleuropas gepragt haben Seismik des Mittelmeerraums Bearbeiten Der Mittelmeerraum insbesondere der ostliche Teil ist die mit Abstand seismisch aktivste Region Europas 2 3 Sie bildet eine Kollisionszone der afrikanischen eurasischen und arabischen Platte welche den Untergrund in ein chaotisches Puzzle aus unzahligen Verwerfungen und Plattenbruchstucken zerbrochen haben 4 5 Die Gebiete von Griechenland und Kleinasien zeigen die hochsten Verformungsraten und die meiste seismische Aktivitat im Mittelmeerraum hauptsachlich entlang des Hellenischen Inselbogens und der Nordanatolischen Verwerfung 6 Tektonische Verhaltnisse Bearbeiten Tektonische Karte Sudeuropas mit Fokus auf den tertiaren Strukturen des Alpidischen Gebirgsgurtels Die Afrikanische Platte schiebt sich von Suden her unter die Eurasische von Osten her drangt die Arabische Platte heran 4 Am Mittelatlantischen Rucken wo die Nordamerikanische Platte auf die Eurasische Platte trifft wird neue Erdkruste gebildet die die Kontinentalplatten in entgegengesetzter Richtung auseinandertreibt Die nach Osten gerichteten Krafte erzeugen im Untergrund Mitteleuropas ein Spannungsfeld welches die Nordwartsbewegung der Afrikanischen Platte erheblich hemmt 7 Im sudostlichen Bereich des Tyrrhenischen Meeres und am Sudrand des Agaischen Meeres taucht die Afrikanische Platte bei ihrem Vorstoss nach Norden unter die Eurasische Platte ab und bildet so eine Subduktionszone Die Arabische Platte verschiebt sich schneller nordwarts als die Afrikanische Platte da sie auf weniger Widerstand stosst 7 Des Weiteren wird in kleinere Mikroplatten unterteilt die Adriatische Agaische und Anatolische Platte Die Adriatische Platte grenzt ostlich an die Italienische Halbinsel und hat bei seiner Nordwartsbewegung vor sich die Alpen aufgeschoben 7 Der Untergrund entlang der adriatischen Plattengrenzen steht aufgrund der ostwarts gerichteten Krafte des Mittelatlantischen Ruckens unter grossen Spannungen 7 Im ostlichen Mittelmeer sudlich von Kreta taucht der afrikanische Teil des Meeresbodens unter die Agaische Mikroplatte 3 Der Anatolischen Block liegt im zentralen und ostlichen Teil der Turkei welcher da sich die Arabische Platte schneller als die afrikanische bewegt nach Westen gedruckt wird Entlang der beiden Anatolischen Verwerfungszonen kommt es immer wieder zu starken Erdstossen 7 Gefahrenpotential Bearbeiten Obwohl rund 250 Millionen Menschen im Einzugsbereich des Mittelmeers leben sind die dortigen Gefahrenpotenziale von Erdbeben und Tsunamis bisher nur unzureichend erforscht und der genaue Verlauf der Plattengrenzen und kleineren Bruche dazwischen sind streckenweise unbekannt 5 8 Fur das letzte Jahrtausend listet das GFZ rund 45 000 Erdbeben fur Europa und den Mittelmeerraum 9 Das Potential fur weitere starke Beben und Tsunamis mit Wellenhohen von mehreren Metern gilt prinzipiell als hoch genaue Vorhersagen uber Zeitpunkt oder Geografie potentieller Beben lassen sich jedoch nur schwer treffen 10 Prinzipiell gilt aber vorwiegend der Bereich des ostlichen Mittelmeerraum als gefahrdet 2 3 6 10 und Tsunamis gelten insbesondere an den Kusten vom sudwestlichen Griechenland und Kreta vom Sudosten Italiens von Zypern Teilen der Sudturkei Libyen Agypten Israel und Libanon als wahrscheinlich 10 Boden Bearbeiten Terra Rossa Istrien In einer Weltbodenkarte der FAO und UNESCO ist fur den nordlichen Mittelmeerraum und Nordwestafrika allgemein als Bodenzone Chromic Luvisol Calcaric Cambisol angegeben Dort sind also leuchtend rote Luvisol Boden und Braunerden mit kalkhaltigem Gestein zu finden Jedoch gibt es im Mittelmeerraum keine einheitliche Verbreitung eines Bodentyps Aufgrund der Kleinkammerung von Horizontal und Vertikalrelief herrscht eine fleckenhafte Verbreitung einer Vielzahl an Boden So gibt es beispielsweise Terra rossa und Braunerden sowie Halbwusten oder dunkle Tonboden Zudem ist keiner der auftretenden Bodentypen als ausschliesslich mediterran klassifiziert denn alle Boden treten ebenfalls in benachbarten Regionen auf Im Allgemeinen weisen sie eine rote bis braunliche Farbe auf Besonders charakteristisch fur diese Region sind jedoch die Terra rossa Boden die am ehesten als mediterran bezeichnet werden Dieser Boden eignet sich recht gut fur die Landwirtschaft Auch wenn er partiell nahrstoffarm ist weist er eine gute Speicherfahigkeit auf ist gut beluftet und halt Wasser auch uber die Sommermonate Insgesamt sind nur 40 der Boden fur die Landwirtschaft geeignet da der Rest entweder zu flachgrundig zu felsig oder zu stark geneigt ist Der nutzbare Bodenanteil wird allerdings intensiv bewirtschaftet Okosystem BearbeitenInsgesamt zeichnet sich der Mittelmeerraum durch eine besondere Artenvielfalt aus Die Biodiversitat wird auf 400 000 bis 600 000 Tier und Pflanzenarten geschatzt was etwa einem Zwolftel der weltweiten Biodiversitat entspricht Nach einer Studie von Conservation International aus dem Jahr 2000 beherbergt allein der Mittelmeerraum 13 000 der weltweit 300 000 endemischen Arten Eine Ursache hierfur ist die Kleinraumigkeit der Region die Platz fur okologische Nischen lasst Damit einher geht andererseits eine geringe Anzahl von Individuen pro Art so dass eine Storung des Gleichgewichts weitreichende Folgen hat Die Empfindlichkeit des Okosystems und erhebliche Schadigungen durch menschliche Eingriffe haben dazu gefuhrt dass etliche Arten vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben sind Mit einer verbliebenen naturlichen Vegetation von nur noch 3 ist der Mittelmeerraum von Conservation International zu einem sogenannten Hotspot erklart worden einem Gebiet mit besonders gefahrdeter okologischer Vielfalt Siehe auch Okologische Hohenstufen der Mediterraneums Vegetation Bearbeiten Die Steineiche hat einen hohen Anteil an der mediterranen Vegetation Pinien dominieren die Nadelwaldgebiete Die Macchie ist die degenerierte Form des Hartlaubwaldes Die Vegetation im Gebiet um das Mittelmeer ist durch die Klimaveranderung und naturliche Selektion im Tertiar entstanden Mit Ende der Eiszeiten hat sich in dieser Region jeweils der sommertrockene subtropische Klimatyp eingestellt so dass feuchtigkeitsliebende Pflanzen nach Norden abgedrangt und je nach Biotop immergrune Hartlaubgewachse oder Nadelholzer bestimmend wurden Zwar ist aufgrund jahrtausendealten menschlichen Eingriffs die ursprungliche Vegetation nur schwer zu bestimmen aber es ist wahrscheinlich dass der Mittelmeerraum einst vollstandig von Waldern dieser Arten bedeckt war Typische Vertreter sind im Westen die Steineiche Quercus ilex und die Korkeiche Quercus suber im Osten der Olivenbaum Olea europaea und der Johannisbrotbaum Ceratonia siliqua In feuchteren Gebieten haben sich bis heute Restbestande von Lorbeerwaldern erhalten Pinien Zypressen und Zedern dominieren in der hoher gelegenen Nadelwaldstufe Laubabwerfende Baume wie Ulme Pappeln Platane und Kastanie sind in den Auen und Flusstalern verbreitet Grenzen dieser Vegetationsformen werden durch Feuchtigkeit im Norden Trockenheit im Suden und Osten sowie Kalte in den Hohenlagen gebildet Seit den ersten Hochkulturen befindet sich diese vom Menschen kaum nutzbare Vegetationsform auf dem Ruckzug in unzugangliche Gebiete mit schlechter Bodenqualitat Im Gefolge von Rodung Weidewirtschaft oder Brand der durch Blitzeinschlag allerdings auch naturlich vorkommt bildet sich eine degenerierte Form des Hartlaubwaldes Dieser Sekundarwald erreicht nur noch bis zu 5 Metern Hohe und ist bedeutend artenreicher da hier dichtes bis undurchdringliches Unterholz gedeihen kann Im Allgemeinen wird er mit dem aus dem Italienischen stammenden Wort Macchie bezeichnet tragt aber in jedem Sprachraum einen eigenen Namen Hier gedeihen Erdbeerbaum Arbutus unedo Baumheide Erica arborea und die zu Strauchern degenerierten immergrunen Eichenarten oft auch der Echte Lorbeer Laurus nobilis und der Mastixstrauch Pistacia lentiscus Je intensiver die Ubernutzung desto niedriger und lichter wird die Vegetation Die nachste Degenerationsstufe stellt die Garrigue dar deren Straucher und Zwergstraucher noch hochstens mannhoch werden Baumarten kommen nur noch in Kruppelform vor der Boden ist oft locker mit Ginsterbuschen und Krautern wie Minze Thymian Salbei Lavendel und Rosmarin bedeckt Uber das Stadium der Trockengrasrasen kann im Extremfall schliesslich der nackte Fels zum Vorschein kommen der nur noch wenigen resistenten Arten in Spalten Lebensraum bietet Bis zu einem gewissen Grad ist diese Entwicklung umkehrbar jedoch nur solange eine ausreichende Humusdecke erhalten bleibt Erodiert diese aufgrund mangelnder Durchwurzelung bilden sich Felstriften auf Kalkgestein meist Karstlandschaften auf weichem Untergrund auch sogenannte Badlands in die abfliessendes Wasser tiefe Schluchten grabt Diese Gebiete sind fur menschliche Nutzung verloren Die Vegetation in Steppenklimaten wird von Sukkulenten Dornstrauchern und anderen Xerophyten bestimmt Halfagras Stipa tenacissima Christusdorn Zizyphus lotus und Wermut Artemisia inculta sind endemische Arten sehr weit verbreitet sind auch eingefuhrte Pflanzen wie Opuntie und Agave Charakteristisch ist der Vegetationsschub in der feuchten Jahreszeit in der viele einjahrige Pflanzen eine kurze intensive Blute zeitigen Pflanzengemeinschaften Verbreitungstypen und Habitate der Mediterranflora Bearbeiten Georg Eberle unterscheidet in seinem Buch Pflanzen am Mittelmeer folgende Pflanzengemeinschaften 11 Laubwalder Olbaumhaine gemeint ist der Olbaum Olea europea Karubenhaine gemeint ist die Karube bzw der Johannisbrotbaum Ceratonia siliqua Immergrune Eichenwalder gemeint sind die Stecheiche Quercus ilex die Echte Korkeiche Quercus suber die Westliche Korkeiche Quercus occidentalis und die Ostliche Korkeiche Quercus pseudosuber Lorbeerwalder gemeint ist der echte Lorbeer Laurus nobilis Auenwalder Sommergrune Eichenwalder gemeint ist die Flaumeiche Quercus pubescens Montane LaubwalderNadelwalder Mittelmeerkiefernwalder gemeint ist die Aleppokiefer Pinus halepensis Sternkiefernwalder gemeint ist die Sternkiefer Pinus pinaster Pinienwalder gemeint ist die Pinie Pinus pinea Zypressen und Wacholder Habitate gemeint sind die Saulenzypresse Cupressus sempervivens var pyramidalis die Horizontalzypresse Cupressus sempervivens var horizontalis der Zedern Wacholder Juniperus oxycedus und der Phonizische Wacholder Juniperus phoenicea Montane Nadelgeholz HabitateDie Macchie Garrigue Felstrift und Felsflur Die Vegetation der Meereskusten Meeresstrand und Dunen Strandklippen und Strandfelsen Lagunen Salztriften und SalzsteppenDie Steppe Wasser und Sumpfpflanzen HabitateAls Verbreitungstypen bzw Florenelemente unterscheidet er das eumediterrane Florenelementdas zentralmediterrane Florenelementdas westmediterrane Florenelementdas ostmediterrane Florenelement das nordmediterane Florenelement das sudmediterane Florenelement das mediterran atlantische Florenelement das mediterran submediterrane Florenelementendemische FlorenelementeTierwelt Bearbeiten Die Ziege eine Grundlage mediterraner Viehwirtschaft und Verursacher von Vegetationsschaden Die Fauna im Mittelmeerraum ist ursprunglich sehr vielfaltig In den Hohenlagen vor allem des Atlas hat sich ein Teil der ursprunglichen Grossfauna erhalten konnen Hier leben Braunbaren Wildkatzen Wildschweine Schakale Fuchse Hirsche und einige Wolfe Auffallig ist auch der Artenreichtum an Vogeln von denen der Grossteil Zugvogel sind alleine im Mittelmeerraum gibt es drei bis vier Zugrouten fur wandernde Arten So findet man verschiedene Arten von Adlern Habichten und Eulen Wild wie Fasan Rebhuhn Perlhuhn und eine unubersehbare Anzahl von Singvogeln In der Nahe von Feuchtgebieten haben Pelikane Flamingos und Kraniche ihr Revier Weit verbreitet sind Schwalben insbesondere die Mehlschwalbe Die Kleinfauna ist unter anderem durch eine Vielzahl an Reptilien gepragt Eidechsen Schlangen und Schildkroten leben im Mittelmeerraum Auch Gliedertiere sind reichlicher als in Nordeuropa vertreten Dagegen sind unterhalb der Bodendecke lebende Tiere eher selten Der Mittelmeerraum ist naturliche Heimat einer Reihe von Haustieren wie Esel Schaf Ziege und Taube Diese leben domestiziert aber auch wild oder ausgewildert Wild lebende Katzen und Hunde sind besonders in der Nahe von Siedlungen haufig anzutreffen Durch den menschlichen Einfluss sind ursprunglich im Mittelmeergebiet heimische Arten dafur heute nicht mehr zu finden Beispiele sind Lowe Krokodil und der bereits im 17 Jahrhundert ausgerottete Auerochse Marines Okosystem Bearbeiten Auch das Mittelmeer selbst ist extrem artenreich Es finden sich einerseits zahlreiche Fischarten wie Sardinen Thunfische Schwertfische Haie und Doraden andererseits auch eingewanderte oder endogene Meeressauger wie Delfine und verschiedene Walarten Auch Tiere wie Seeigel Tintenfische Muscheln Krebse und Meeresschnecken sind in hoher Artenvielfalt zu beobachten Aufgrund des warmen uberdurchschnittlich salzhaltigen Wassers das zudem eine geringe Austauschkapazitat mit dem Atlantik besitzt sind Nahrstoff und Sauerstoffangebot im Wasser gering Dies hat zur Folge dass ein hoher Selektionsdruck besteht sich aber in den zahlreichen okologischen Nischen ahnlich wie auf dem Land wenige Individuen pro Art ausbilden Blick uber die Strasse von Gibraltar Das Mittelmeer ist seit Jahrmillionen ein Motor der Evolution Aufgrund der ausserst schmalen Verbindungen zu anderen Meeren stellt es sozusagen einen Brutkasten dar der jedoch mit benachbarten Gewassern in Austausch steht Derzeit wird beispielsweise eine zunehmende Mediterranisierung des Schwarzen Meeres beobachtet die oft auf Wassererwarmung infolge des Klimawandels zuruckgefuhrt wird Auch umgekehrte Wanderungen sind moglich Die Meeressauger sind vermutlich uber die Strasse von Gibraltar in das Mittelmeer gelangt Menschliche Eingriffe Bearbeiten Seit Tausenden von Jahren ist der Mittelmeerraum durch Kultivierung und Nutzung durch den Menschen gepragt so dass in weiten Teilen die ursprungliche Flora und Fauna nicht mehr rekonstruierbar ist Angesichts der lang anhaltenden sich immer weiter verstarkenden Einflussnahme hat sich eine Vielzahl okologischer Probleme ergeben die in einigen Regionen bereits katastrophale Ausmasse anzunehmen drohen Das Mittelmeer ist eines der am starksten verschmutzten Meere der Erde Waldzerstorung Bearbeiten Bereits in vorchristlicher Zeit hatte unkontrollierter Holzeinschlag die unwiederbringliche Zerstorung vieler Walder zur Folge Phonizier und spater Romer nutzten die Zedernbestande im Libanongebirge und im Atlas zur Gewinnung von Bauholz da Zedernholz sehr hart und robust ist Vor allem zum Schiffbau wurde es eingesetzt Brennholzeinschlag in besiedelten Gebieten verscharfte das Problem zusatzlich Mit steigender Bevolkerung kam es ausserdem zu einer enormen Ausweitung landwirtschaftlich genutzter Flache wodurch die Walder im Zuge massiver Rodungen insgesamt an Flache abnahmen Einheimische Bevolkerung wurde in die schwer zuganglichen bislang intakt gebliebenen Waldgebiete zuruckgedrangt und musste dort uberleben Hierdurch wurden diese durch menschliche Nutzung insbesondere durch unkontrollierte Waldweide ebenfalls geschadigt Ein besonders auffalliger waldschadigender Faktor sind Waldbrande Diese kommen beispielsweise durch Blitzeinschlag naturlich vor so dass sich einige Pflanzen bereits hieran angepasst haben Gelegentliche Brande sorgen sogar fur einen besseren Austausch der Biomasse Durch menschlichen Einfluss haben Waldbrande allerdings derart drastische Formen angenommen dass die Regeneration der Waldbestande oft unmoglich wird Betrug der Abstand zwischen zwei Waldbranden unter naturlichen Umstanden zwischen 20 und 100 Jahren ist er heute wesentlich kurzer In Sardinien werden jahrlich uber 20 Feuer pro 100 km gezahlt Waldbrande haben unter anderem zugenommen weil die menschliche Besiedlung sehr dicht geworden ist Unbekummerter Umgang mit offenem Feuer ist die Hauptursache ausserdem sind wirtschaftliche Motive wie Bodenspekulation und gar politische Motive Waldbrand als Zeichen des Protests z B auf Korsika die Grunde fur zunehmende Brandstiftung in neuerer Zeit Bodendegradation Bearbeiten Intensive Landwirtschaft in sommertrockenen Gebieten fuhrt fast zwangslaufig zu einer Verschlechterung der Bodenverhaltnisse Da eine ausreichende Durchwurzelung des Bodens nicht mehr gegeben ist verstarkt sich die Wind vor allem aber die Wassererosion Starkregen im Winterhalbjahr waschen die Erdkrume die von Wurzeln nicht mehr gehalten wird und schnell mit Flussigkeit gesattigt ist fort Sommerliche Durre lasst den verbliebenen Boden schneller austrocknen Dieser Kreislauf hat dazu gefuhrt dass ehemalige Kornkammern wie Sizilien und der Maghreb heute ihre Lebensmittelversorgung nicht mehr aus eigener Kraft sichern konnen Trockenfeldbau mit teilweise mehrjahrigen Brachen pragt das Landschaftsbild Eine Ausnahme stellt die sommerfeuchte Po Ebene dar In den ubrigen Gebieten wurde zumeist versucht Wassermangel durch Bewasserung zu mindern was in den meisten Fallen zu einem dramatischen Absacken des Grundwasserspiegels gefuhrt hat Diese Gegenden sind heute massiv von Wustenbildung bedroht Gemildert werden diese Effekte durch die winterlichen Niederschlage die dauerhafte Bodenversalzung verhindern aber trockene Jahre konnen zum volligen Verlust von Kulturland fuhren Etwa die Halfte des Mittelmeerraums hat unter starker bis sehr starker Bodendegradation zu leiden Obwohl die langfristigen Folgen bisher nicht abschatzbar sind wird vermutet dass sie weitreichenderen Schaden als die allgemeine Klimaerwarmung hervorrufen konnen Emissionen Bearbeiten In einem sensiblen Okosystem konnen Schadstoffeintrage gravierende Konsequenzen zeitigen Da der Mittelmeerraum bereits fruh verhaltnismassig dicht besiedelt war sind Folgen der Umweltverschmutzung schon seit langem zu beobachten Bevolkerungsexplosion Industrialisierung Motorisierung und die moderne Landwirtschaft haben dazu gefuhrt dass die Emissionswerte immer weiter gestiegen sind und einzelne Biotope mittlerweile als in ihrer Existenz gefahrdet gelten Besonders das Mittelmeer selbst leidet unter zunehmender Vergiftung In den weniger entwickelten Landern in Afrika und dem Nahen Osten sind ungeklarte Siedlungsabwasser der Hauptfaktor in Sudeuropa dagegen der Eintrag landwirtschaftlicher und industrieller Abwasser So werden uber Rhone und Po aber auch uber die kleineren Flusse erhebliche Mengen an Schwermetallen und chemischen Substanzen ins Meer gefuhrt Grossflachige Uberdungung fuhrt ausserdem zum Einschwemmen von Nitraten und Phosphaten die in der besonders austauscharmen Adria schon wiederholt zu Algenbluten gefuhrt haben Die rege Schifffahrt und einzelne Standorte von Olhafen und Raffinerien sorgen zudem fur eine extreme Belastung durch mineralische Schadstoffe Experten schatzen die Folgen eines eventuellen Tankerunglucks als katastrophal ein aber selbst der Status quo lasst die Organisation Greenpeace schon das Umkippen ganzer Okosysteme befurchten Da sich das Wasser im Mittelmeer im Schnitt nur alle 80 Jahre einmal austauscht und der Susswassereintrag aufgrund von Land und Wasserwirtschaft standig verringert verscharft sich dieses Problem taglich von selbst Die erheblich gesunkene Wasserqualitat fuhrt jeden Sommer zur Sperrung von Badestranden Einschleppung von Arten Bearbeiten Eine massive Bedrohung der Artenvielfalt entsteht durch das durch den Menschen verursachte Einschleppen fremder Arten in das mediterrane Okosystem Dies betrifft insbesondere das Mittelmeer selbst was am Beispiel des Sueskanals deutlich wird Seit dessen Eroffnung sind Tausende Arten tropischer Fische Quallen und Schalentiere in das Levantinische Becken eingewandert wodurch es zu einer weitgehenden Tropikalisierung des ostlichen Mittelmeeres gekommen ist Mangels naturlicher Fressfeinde verbreiten sich diese Arten auf Kosten der ursprunglichen Fauna und verdrangen diese Verscharft wird das Problem durch das Aussetzen von Zierfischen und Algen aus Aquarien sowie die moderne Schifffahrt die uber abgelassenes Ballastwasser ganze Populationen aus fremden Gewassern ins Mittelmeer pumpt Auf diese Weise sind einige Biotope bereits von folgenreichem Artensterben betroffen Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Mittelmeerraumes Die mediterrane Welt gehort seit fruhester Zeit zu den zentralen Weltregionen In den Landern die an das Mittelmeer grenzen entstanden im Altertum u a die Hochkulturen der alten Agypter Hethiter Israeliten Phonizier Griechen und Romer Seit dem 1 Jahrhundert v Chr verband das Romische Reich den Mittelmeerraum in einer politischen Einheit Diese zerbrach zunachst aufgrund der Teilung in eine West und eine Ostromische Reichshalfte und endgultig im 5 Jahrhundert unter dem Ansturm germanischer Volker siehe Spatantike Nach den Eroberungen der Araber im 7 und 8 Jahrhundert ging im Fruhmittelalter allmahlich die kulturelle Einheit des Raumes verloren Das Mittelmeer blieb zwar weiterhin eine wichtige Brucke fur den Handel und den kulturellen Austausch zwischen Orient und Okzident wurde aber auch zur Grenze zwischen dem christlichen Abendland im Norden und der Welt des Islam im Suden Die religiosen aber auch wirtschaftlichen und politischen Differenzen eskalierten ab 1096 in den Kreuzzugen Nachdem Seemachte wie Venedig und Genua lange das Mittelmeer auf Kosten des Byzantinischen Reichs dominiert hatten wurden sie im 16 17 Jahrhundert durch die Weltreiche der Spanier und der Osmanen zunehmend verdrangt Nebenkonflikte entstanden zudem durch die Piraterie der Korsaren aus dem Maghreb und des Malteserordens Als Spatfolge der Entdeckung der Seewege nach Amerika und Indien im ausgehenden 15 Jahrhundert ging die zentrale geopolitische Bedeutung des Mittelmeerraums im 16 und 17 Jahrhundert zuruck Die Macht und Wirtschaftszentren verlagerten sich nach Nordwesteuropa und an die Kusten des Atlantiks Erst die Eroffnung des Suezkanals im Jahr 1869 fuhrte zu einem erneuten Aufschwung von Schifffahrt und Handel In den letzten Jahrzehnten ruckt die doppelte Bedeutung des Mittelmeerraums als Brucke und kulturelle Grenze zwischen West und Ost etwa im Libanon oder im Nahostkonflikt wieder verstarkt in den Mittelpunkt des Weltinteresses Bevolkerung BearbeitenDer Mittelmeerraum ist seit vorgeschichtlicher Zeit ein uberdurchschnittlich dicht besiedeltes Gebiet das aufgrund der interkontinentalen Lage durch verschiedenste Ethnien Sprachen Religionen und Kulturen gepragt war und ist Die genaue Einwohnerzahl ist aufgrund der Abgrenzungsproblematik schwierig anzugeben grob geschatzt belief sie sich 2005 auf etwa 250 Millionen Einwohner Bevolkerungsgruppen und Sprachen Bearbeiten Die Verbreitung der Berber in Nordwest Afrika Im mediterranen Raum herrscht eine vielfaltige ethnische Zusammensetzung Arabische Bevolkerungsgruppen dominieren Nordafrika und den Vorderen Orient bis zur turkischen Grenze bilden dort aber nicht uberall eine homogen auftretende Bevolkerung Insbesondere in Marokko und Algerien bilden einheimische Volker wie die Berber wichtige Bevolkerungsminderheiten In Israel stellen Juden die Bevolkerungsmehrheit die wiederum aus verschiedensten Heimatlandern eingewandert sind Zahlenmassig eher unbedeutende europaische Minderheiten finden sich ausserdem in fast allen arabischen Landern Die Turkei ist in ihrem mediterranen Teil ethnisch relativ homogen Neben Turken und Kurden finden sich dort nur noch verschwindend kleine Minderheiten von Griechen oder Armeniern Diese sind ganz uberwiegend wahrend und nach dem Ersten Weltkrieg aber auch noch bis in die 1950er Jahre aus dem Land vertrieben worden siehe hierzu auch Volkermord an den Armeniern und Griechisch Turkischer Krieg Die Kurden als grosste ethnische Minderheit leben an der Mittelmeerkuste hauptsachlich im Raum Adana und Mersin als Zielgebiet vieler Binnenfluchtlinge Gegen Ende des 20 Jahrhunderts haben sich insbesondere in den Touristenzentren der Turkischen Riviera kleine Gemeinschaften dauerhaft dort lebender Europaer vor allem Deutsche gebildet Aus anderen Landern umgesiedelte oder aus Gastarbeiterschaft zuruckkehrende Turken siedeln sich ebenfalls haufig entlang der Mittelmeerkuste an In Europa sind die Staaten und Bevolkerungen seit der Entstehung der Nationalstaaten relativ deckungsgleich Das Ende des letzten offiziellen Vielvolkerstaates im Mittelmeerraum Jugoslawien war von sogenannten ethnischen Sauberungen begleitet so dass nur noch Bosnien Herzegowina mehrere gleich starke Bevolkerungsgruppen aufweist In den EU Landern Spanien Frankreich Italien Slowenien und Griechenland dagegen sind nur kleine offizielle Minderheiten vertreten Die Katalanen in Spanien und die Korsen in Frankreich betrachten sich allerdings als eigene Volksgruppen Minderheiten jeweiliger Nachbarlander leben oft in der Nahe der Staatsgrenzen beispielsweise zwischen Isonzo und Istrien wo sich Italiener Slowenen und Kroaten mischen In Griechenland bestehen albanische und mazedonische Minderheiten deren Status aber offiziell nicht anerkannt wird Eine Rolle spielen daneben eingewanderte Ethnien insbesondere nordafrikanische Gastarbeiter die in Spanien und Frankreich zum Teil in ghettoahnlichen Verhaltnissen leben Die Minderheit der Roma lebt in allen europaischen Landern Sie stellt jeweils mindestens 0 5 der Landesbevolkerung in einigen Staaten auch mehr als 5 Einziger geteilter Staat in der EU ist Zypern dessen nordlicher Teil seit einer Besetzung 1974 durch turkische Truppen als Turkische Republik Nordzypern de facto unabhangig ist Viele Sprachengruppen sind im Mittelmeerraum vertreten Die indogermanische Sprachfamilie beherrscht den europaischen Teil wobei von Portugal bis einschliesslich Italien die romanischen Sprachen verbreitet sind Neben den Nationalsprachen Portugiesisch Spanisch Franzosisch und Italienisch halten sich in einigen meist landlichen Regionen noch Relikte fruher weiter verbreiteter Sprachen wie das Okzitanische in Sudfrankreich In der Vatikanstadt gilt Latein als Amtssprache Slawische Sprachen wie u a Kroatisch und Slowenisch werden an der Ostkuste der Adria gesprochen Albanisch und Griechisch stellen eigene indogermanische Sprachzweige dar Ein Spezialfall ist Malta Hier wird Maltesisch gesprochen das auf kreolisiertem Arabisch basiert und italienische und englische Einflusse aufgenommen hat Das Arabische als Vertreter der semitischen Sprachfamilie beherrscht den Raum von Marokko bis Syrien wobei es je nach Region in verschiedenen Dialekten gesprochen wird Hebraisch ist Staatssprache in Israel Mit Turkisch ist auch eine Turksprache im Mittelmeerraum verbreitet Mediterrane Handels und Verkehrssprache ist heutzutage Englisch bis zu einem gewissen Grad auch Franzosisch Die Bedeutungszunahme dieser Sprachen hat eine ureigene Handelssprache des Mittelmeerraums die Lingua franca bereits seit dem 19 Jahrhundert vollstandig verdrangt Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten In Thessaloniki drangt sich moderne Bebauung zwischen historische Substanz Die Bevolkerungsentwicklung im Mittelmeerraum ist gekennzeichnet von einem starken Wachstum entlang der Kustenstreifen und Bevolkerungsabnahme im Binnenland Ursache fur die damit zusammenhangenden Binnenwanderungen ist vor allem das erhohte Arbeitsplatzangebot infolge besserer wirtschaftlicher Entwicklung und Diversitat im Vergleich zu den fast durchweg landlich gebliebenen Landesteilen abseits der Kusten Auch das gunstige Klima einer der Faktoren fur Lebensqualitat spielt eine Rolle Eine Ausnahme von dieser Entwicklung stellen lediglich die wenigen inlandischen Ballungsraume wie Madrid und Oberitalien dar die eine lange administrative oder industrielle Tradition aufweisen Das naturliche Bevolkerungswachstum hat sich in historischer Zeit bis auf Zeiten von Epidemien oder Kriegen stetig verstarkt bis es im 20 Jahrhundert in eine exponentielle Phase eingetreten ist Seitdem hat sich die Situation in Europa vom Rest des Mittelmeerraumes abgekoppelt In Italien und Slowenien ist die Bevolkerung nach 1990 rucklaufig ansonsten sehr schwach steigend oder stagnierend Allein Albanien wachst noch mit einer Rate von uber 2 pro Jahr Dagegen halt das Bevolkerungswachstum in Afrika und im Nahen Osten aufgrund hoher Geburtenraten unvermindert an und erreicht in Palastina uber 4 pro Jahr Aus wirtschaftlichen zum Teil auch aus politischen Grunden ist das Mittelmeergebiet von Wanderungsbewegungen betroffen Wahrend sich politisch motivierte Wanderung auf die Krisenherde beschrankt Kriegsfluchtlinge aus Ex Jugoslawien und im Nahen Osten hat die Migration von armen in reiche Regionen seit den 1990er Jahren massive Ausmasse angenommen Inoffizielle Einwanderung stellt besonders jene Staaten vor Probleme die nahe an betrachtlich armeren Regionen liegen wie Spanien gegenuber Marokko und Italien gegenuber Albanien Stadte und Ballungsraume Bearbeiten Satellitenaufnahme von Istanbul mit uber 14 Mio Einwohnern grosster Ballungsraum des Mittelmeerraums Valencia ist bedeutender Standort von Wissenschaften Kunst und moderner Architektur Der Mittelmeerraum ist stark verstadtert und weist eine Vielzahl an Verdichtungsraumen auf Drei von ihnen werden mittlerweile Stand 2005 als Megastadt bezeichnet Istanbul 11 5 Mio Madrid 6 Mio und Algier 5 5 Mio zahlen in ihren Agglomerationen jeweils uber 5 Millionen Einwohner Weitere Agglomerationen mit uber einer Million Einwohnern sind in Algerien Algier in Agypten Alexandria in Frankreich Marseille und Lyon in Griechenland Athen und Thessaloniki in Israel Tel Aviv Jaffa in Italien Rom Mailand Neapel Turin und Palermo in Jordanien Amman in Kroatien Zagreb Rijeka und Split im Libanon Beirut in Libyen Tripolis in Marokko Rabat Casablanca und Fes in den palastinensischen Autonomiegebieten Gaza in Portugal Lissabon und Porto beide liegen am Atlantik in Spanien Madrid Barcelona und Valencia in Syrien Damaskus Homs und Aleppo in Tunesien Tunis in der Turkei Istanbul Izmir Bursa Antalya und AdanaIn dieser Aufzahlung sind nur die Ballungsraume vertreten die im Mittelmeerraum liegen wobei einige Grenzfalle auftreten Nicht weit entfernt vom Mittelmeerraum liegt die Megastadt Kairo Agglomeration von 17 5 Millionen Einwohnern Einige Stadte zeichnen sich durch besonders starkes teilweise unkontrolliertes Wachstum aus Dies betrifft die genannten Megastadte aber auch andere Agglomerationen und hat verschiedene Ursachen Antalya hat beispielsweise in 40 Jahren seine Bevolkerung insbesondere im Gefolge des Massentourismus fast verfunfzehnfacht Tirana mit 800 000 Einwohnern im Jahr 2005 hat nach dem Ende der restriktiven Siedlungspolitik der albanischen Kommunisten einen massiven Zustrom der Landbevolkerung erfahren und in weniger als 15 Jahren seine Bevolkerung verdoppelt Eine Verdopplung seiner Einwohnerzahl hat Tripolis nach der wirtschaftlichen Offnung Libyens in weniger als zehn Jahren erfahren Ballungsraume wie Gaza wachsen vor allem durch Fluchtlingsbewegungen und die naturliche Geburtenrate Religion Bearbeiten Die Hagia Sophia in Istanbul als christliche Basilika gebaut unter den Osmanen zur Moschee umgestaltet Glockenturm in Ronda Spanien als Minarett errichtet nach der Reconquista zu christlichen Zwecken umgestaltet Alle drei grossen monotheistischen Religionen sind im Mittelmeerraum vertreten bzw sogar entstanden und blicken auf eine lange Tradition zuruck Das Judentum entstand um 1500 v Chr und erfuhr seitdem eine wechselvolle Geschichte die mehrfach die Religion und ihre Anhanger an den Rand des Uberlebens brachte Die Anfange der Religion liegen im Nahen Osten heutiges Palastina und Israel teils auch Jordanien durch Vertreibung Verschleppung und Wanderung hat das Judentum allerdings bis ins 20 Jahrhundert weitgehend nur in der Diaspora existieren konnen Erst mit der Grundung von Israel wurde der erste judische Staat der Neuzeit gebildet Judische Minderheiten waren im ganzen Mittelmeerraum uber Jahrtausende prasent und ubernahmen wichtige Funktionen im Wirtschaftsleben Bluhende Gemeinwesen in Spanien Portugal Italien und Griechenland wurden spatestens seit dem Mittelalter immer wieder ins Exil vertrieben ghettoisiert oder gar in Pogromen vernichtet Heute leben nur noch verschwindend kleine Gruppen in diesen Landern da insbesondere die Uberlebenden des Holocaust nach Israel oder in die USA emigrierten Das Christentum verbreitete sich ab dem 1 Jahrhundert ursprunglich als Abspaltung vom Judentum von Palastina aus uber Kleinasien Agypten Griechenland bis in das romische Kerngebiet Nach jahrhundertelanger Verfolgung gelang den Christen der Durchbruch im 4 Jahrhundert mit dem Toleranzedikt von Mailand unter Konstantin dem Grossen Im Verlaufe der folgenden Jahrhunderte pragten Gegensatze zwischen West und Ostkirche das Bild Dieses Grosse Morgenlandische Schisma wurde nie aufgehoben Die Reformation des 16 Jahrhunderts konnte im Mittelmeerraum dagegen nie Fuss fassen Das Christentum dominiert in Europa wobei der westliche und zentrale Teil bis Kroatien romisch katholisch gepragt ist und der Papst als geistliches Oberhaupt in Rom residiert Die griechisch orthodoxe Konfession ist weitgehend auf Griechenland die Republik Zypern Montenegro den Libanon und die Kustenregionen Syriens beschrankt Nennenswerte christliche Bevolkerungsanteile hauptsachlich Maroniten kann der Libanon aufweisen in den asiatischen und afrikanischen Landern sind sie ansonsten sehr klein Vereinzelt finden sich weitere christliche Konfessionen wie die syrisch orthodoxe Kirche in Syrien und die Kopten in Agypten Der Islam als jungste der drei Religionen breitete sich im 7 Jahrhundert in den Mittelmeerraum aus und verdrangte in Nordafrika und der Levante spater auch in Kleinasien und Teilen Sudosteuropas nach und nach die ursprunglichen religiosen Gemeinschaften Die Reconquista und die Selbstbefreiung des Balkan haben islamische Einflusse in Europa allerdings immer wieder zuruckgedrangt Mehrheitlich islamisch gepragt ist in Europa nur noch Albanien einen bedeutenden muslimischen Bevolkerungsanteil stellt ausserdem Bosnien Herzegowina Die Muslime im Mittelmeerraum sind mehrheitlich Sunniten in der Turkei bezeichnen sich uber 18 als Aleviten Daneben sind insbesondere im Nahen Osten Schiiten in kleineren Gemeinschaften auch Drusen vertreten Politik BearbeitenDie Staats und Regierungsformen sind vielfaltig und zum grossten Teil historischer und religioser Traditionen geschuldet Wahrend in Europa seit den spaten 90er Jahren uberall parlamentarische Demokratien installiert sind gilt dasselbe im ubrigen Raum nur fur die Turkei und Israel In den verbleibenden islamischen Staaten herrschen autoritare Regierungsformen vor Eine politische Einheit die den ganzen Mittelmeerraum umfasst ist aus diesen Grunden auch langfristig nicht vorstellbar Staatsverfassungen und Verwaltung Bearbeiten Auch wenn die Grundlagen moderner Regierungs und Verwaltungsformen weitgehend im Mittelmeerraum schon zu antiken Zeiten ihren Ursprung hatten sind die aktuellen demokratischen bzw republikanischen Traditionen bedeutend junger Seit dem Ubergang zum Gotteskaisertum im Romischen Reich war die Region fur lange Zeit durch Monarchien Adels und Feudalgesellschaften gepragt Republikanische Verfassungen entstanden erst im Mittelalter in den reichen Handelslandern Italiens Genua Venedig sie waren allerdings von einer kleinen Kaufmannsschicht bestimmt und fuhrten keine wirklich demokratischen Verhaltnisse ein Demokratie nach heutigen Massstaben setzte sich erst nach der Franzosischen Revolution 1789 langsam und von stetigen Ruckschlagen begleitet durch Die langste Phase ununterbrochener Demokratie wahrt in Frankreich abgesehen von Zeiten der Fremdbesatzung seit 1871 in Italien seit 1945 in Israel seit 1947 in Portugal seit 1975 in Spanien seit 1976 in Griechenland seit 1980 in Albanien und den ehemaligen jugoslawischen Staaten sogar erst seit den 90er Jahren Die Turkei hat nach Ende der Militardiktatur 1981 zwar einen formal demokratischen Staat aufgebaut wirkliche Demokratie scheint sich allerdings erst seit den weitgehenden Reformen ab 2003 Minderheitenrechte Pressefreiheit Justizreform langsam zu etablieren Monarchien sind im Mittelmeerraum mittlerweile selten geworden Parlamentarische Monarchien bestehen in Spanien und im Zwergstaat Monaco in Marokko gilt formal noch die absolute Monarchie Jordanien ist eine Monarchie mit beschrankten parlamentarischen Vollmachten Sonderformen bilden der Vatikan der als Theokratie vom Papst mit absoluten Vollmachten regiert wird und Andorra das eine weltlich geistliche Doppelspitze in der Verfassung verankert hat Alle anderen Staaten sind republikanisch verfasst In den arabischen Landern herrschen Systeme vor die auf der Macht eines zumeist nicht demokratisch gewahlten Prasidenten oder einer Einparteiendiktatur beruhen Zumeist wird diese Macht militarisch abgesichert Auffallig ist dass diese Systeme zumeist sakular sind und die innerstaatliche Opposition nicht hauptsachlich von Demokraten sondern vor allem von Fundamentalisten betrieben wird Die Trennung von Staat und Religion ist am deutlichsten in den beiden demokratisch verfassten und explizit laizistischen Staaten Frankreich und Turkei ausgepragt Konflikte und Kooperationen Bearbeiten Szenario zukunftiger EU Erweiterungen Bei Aufnahme aller bestehenden und wahrscheinlichen Kandidaten ware die gesamte Nordhalfte des Mittelmeerraums in der EU organisiert Jassir Arafat r mit Ehud Barak l und Bill Clinton Trotz gelegentlicher Abkommen kommt der Nahe Osten kaum zur Ruhe Zwischenstaatliche Konflikte spielen im europaischen Teil des Mittelmeerraumes nur noch eine untergeordnete Rolle und werden mit diplomatischen Mitteln beigelegt Selbst in der Zypernfrage in der sich die Positionen zwischen der griechisch zypriotischen Regierung im Sudteil und dem turkisch kontrollierten Nordteil unter der Regierung Denktas Jahrzehnte lang nicht bewegt haben scheint eine friedliche Losung in Sicht Ursachlich hierfur ist massgeblich die EU Erweiterung in deren Zuge die Turkei den Status eines Beitrittskandidaten anstrebt und hierfur weitgehende politische Reformen umsetzt Bis auf Bosnien Herzegowina Montenegro und Albanien sind die europaischen Mittelmeerlander seit der letzten Erweiterung 2013 samtlich in der EU organisiert die Kleinststaaten ohne formalen Mitgliedsstatus Seit der Europa Krise 2005 scheint die Aufnahme der Turkei allerdings wieder in Ferne zu rucken Militarisch dagegen hat die Turkei mit dem NATO Beitritt schon seit 1952 die Westintegration erreicht Ein kooperatives Verhaltnis besteht grosstenteils auch zwischen den arabisch islamischen Landern die sich politisch und kulturell nahestehen Grosstenteils sind sie sowohl in der Arabischen Liga als auch in der Islamischen Konferenz OIC organisiert Die afrikanischen Staaten ausser Marokko sind gleichzeitig Mitglied in der Afrikanischen Union Bedeutend schwieriger gestaltet sich das Verhaltnis zwischen Arabern und Turken die sprachlich ethnisch und kulturell grosse Unterschiede aufweisen und auch unterschiedliche okonomische und geostrategische Ziele verfolgen Konfliktbeladen ist insbesondere das Verhaltnis zwischen Turkei und Syrien Einerseits standen sie wiederholt in Nahost Konflikten insbesondere in den Golfkriegen auf gegnerischer Seite andererseits schwelt seit langem ein Konflikt um die Wasserreserven des Euphrat Die Syrer verdachtigen die Turkei den Oberlauf durch Einrichtungen von Stauseen ubermassig zu beanspruchen und damit auch eine strategische Waffe entwickelt zu haben weil die Turkei nach Bedarf den Hahn zudrehen konne Wichtige internationale Kooperationen bestehen uber den internationalen Rahmen UNO WTO hinaus zwischen verschiedenen Nationen Die europaischen Lander sind im Europarat und der OSZE organisiert die EU Staaten daruber hinaus in der WEU Die OECD zahlt auch die Turkei und Israel als Mitglieder Militarisch nicht in der NATO organisierte Staaten gehoren zu einem Grossteil den Blockfreien Staaten NAM an die allerdings nach Beilegung des Ost West Konfliktes in eine strategische Grundsatzdiskussion geraten sind Die olexportierenden Lander Libyen und Algerien sind ausserdem in der OPEC vertreten Hauptkonfrontation im Mittelmeerraum ist der Nahost Konflikt Nachdem dieser im 20 Jahrhundert ein weitraumiges Gebiet von Tunesien bis zum Iran fur Jahrzehnte zum explosiven Krisengebiet gemacht hatte konzentriert er sich seit den spaten 1980er Jahren vor allem auf Israel und seine unmittelbaren Nachbarn Dort allerdings hat er seit Beginn der zweiten Intifada an Starke zugenommen und konnte trotz mehrfacher Vermittlung europaischer amerikanischer und internationaler Vertreter nicht beigelegt werden Unsicher ist auch die Lage im Libanon in dem es seit 2005 zu antisyrischen Ausschreitungen und Mordanschlagen gekommen ist die im Folgejahr den Burgerkrieg und den israelisch libanesischen Grenzkrieg wiederaufflammen liessen Strukturelle Probleme Bearbeiten Strukturelle politische Probleme bedingen sich oft gegenseitig und betreffen im Mittelmeerraum hauptsachlich folgende Felder Wirtschaftliches Gefalle und Migration Die Festung EU kann auch im Mittelmeergebiet nicht gegen illegale Einwanderung gesichert werden Kooperationen zwischen Herkunfts und Ziellandern sind auf absehbare Zeit nicht in Sicht Ziellander behandeln das Problem unterschiedlich Wahrend Spanien eine Legalisierung des Aufenthalts bereits Eingewanderter anstrebt tragen die Abwendungsversuche Italiens bisweilen militarischen Charakter Organisierte Kriminalitat Die organisierte Wirtschaftskriminalitat manifestiert sich in Sudosteuropa und Italien in mafiosen Strukturen und hat seit den spaten 90er Jahren an Intensitat und Aggressionspotenzial deutlich zugenommen Neapel beispielsweise gilt wieder als fest in der Hand der Camorra Bedeutend ist auch das Problem von Schleusungskriminalitat und Drogenschmuggel die trotz gelegentlicher Fahndungserfolge weiter zunehmen Ursachlich hierfur ist das wirtschaftliche Nord Sud Gefalle Terrorismus Neben terroristischen Vereinigungen im Krisengebiet des Nahen Ostens siehe hierzu Nahost Konflikt ist der Mittelmeerraum durch Anschlage durch separatistische und religios fundamentalistische Gruppen gefahrdet Auf das Konto der Al Qaida gehen eine Reihe von Anschlagen in Madrid Istanbul Casablanca und auf der tunesischen Insel Djerba die zusammen viele Hundert Todesopfer forderten Ziel terroristischer Aktivitaten sind ausserdem touristische Einrichtungen die im ganzen Mittelmeerraum existieren und maximalen Effekt im Verhaltnis zum Aufwand garantieren Sie sind schlecht sicherbar und jeder Anschlag fuhrt durch das Sinken der Buchungen zu weitreichenden Folgen fur den bekampften Staat Religios fundamentalistischer Terror der GIA und anderer Gruppen ist in Algerien ein zeitweise das ganze Staatswesen bedrohender Faktor Separatistischer Terrorismus in nennenswertem Rahmen kommt von der baskischen ETA und in geringerem Ausmass von der korsischen FLNC Korruption Die Staaten im Mittelmeerraum erreichen teilweise sehr niedrige Indexwerte auf der jahrlich veroffentlichten Korruptionsskala von Transparency International Auf einer Skala von 0 extrem korrupt bis 10 korruptionsfrei erreichen nach der Studie von 2004 Frankreich Spanien Malta Israel Portugal Slowenien Zypern und Jordanien in dieser Rangfolge Indexwerte uber dem Mittel Tunesien liegt bei einem Wert von 5 0 und rangiert dabei noch vor Italien Die palastinensischen Gebiete Libyen und Albanien sind am starksten betroffen und gehoren mit einem Indexwert von je 2 5 zu den korruptesten Nationen der Welt Menschen und Burgerrechtsverletzungen Diese sind in nicht demokratischen Staaten naturgemass am starksten ausgepragt systematische staatliche Verfolgung kommt jedoch in vielen Regionen vor Die grossten Fortschritte in dieser Hinsicht sind in der Turkei zu beobachten Ein verstarktes Problem ist laut Amnesty International die Bekampfung des Terrorismus in autoritaren Staaten die mit willkurlichen Verhaftungen unfairen Prozessen Folter und Misshandlungen verbunden ist Auch die Todesstrafe wird dort fast uberall noch vollstreckt Wirtschaft Bearbeiten Europaische Fonds fur regionale Entwicklung EFRE Die Wirtschaft des Mittelmeerraums ist seit alters her gepragt von diversifizierter Landwirtschaft Handel und Verkehr Industrielle Schwerpunkte sind bis heute selten geblieben dafur hat sich im gesamten Raum der Sektor der Dienstleistungen stark entwickelt Eine besonders hervorgehobene Rolle spielt hierbei der Tourismus Insgesamt ist der Mittelmeerraum eine Wachstumsregion die Wachstumsraten differieren allerdings stark zwischen den Landern Die Wirtschaftsleistung ist in den EU Landern deutlich hoher als in den restlichen Landern innerhalb der EU jedoch gelten die Regionen im Mittelmeerraum als mehrheitlich strukturschwach Daher finden sich sehr viele Empfangergebiete von EU Strukturhilfen im Mittelmeerraum In Europa werden Spanien Portugal Italien und Griechenland oft salopp als Club Med bezeichnet Der Begriff ist entstanden als 1992 die Konvergenzkriterien von Maastricht aufgestellt wurden die fur die sudeuropaischen Lander hohe Anstrengungen erforderten Dort waren Staatsverschuldung und Inflation besonders ausgepragt wahrend die Wirtschaftsleistung relativ gering war Land und Forstwirtschaft Fischerei Bearbeiten Wein und Olivenanbaugebiet in der Toskana Lavendelfeld in Vaucluse Halb abgeschalte Korkeichen in Andalusien Der Mittelmeerraum ist aufgrund seines Klimas und seiner naturlichen Ressourcen bis heute stark agrarisch gepragt Innerhalb der EU sind fast alle dort gelegenen Regionen von einem uberdurchschnittlich starken Primarsektor gekennzeichnet Die sudlichen und ostlichen Anrainer bestreiten teilweise sogar mehr als die Halfte ihres BIP aus landwirtschaftlicher Wertschopfung Eine Hauptrolle in der Landwirtschaft spielt der Getreideanbau der in der Po Ebene intensiv Weizen und Reisanbau in Nordafrika extensiv betrieben wird Neben Weizen wird zunehmend Mais in Afrika teils auch Hirse angebaut Die Bodenverschlechterung hat allerdings weite Gebiete fur den Getreideanbau wenig rentabel werden lassen Der Weinbau hat in der Mittelmeerregion eine bis auf die alten Griechen zuruckreichende Tradition Heute ist er im ganzen Grossraum weit verbreitet Uberproduktion billiger Weine geht einher mit spezialisierter Kultivierung in Spitzenlagen Fuhrend in der Weinproduktion sind Italien Spanien Frankreich Portugal und Griechenland aber auch in Nordafrika der Turkei und im Libanon existieren Anbaugebiete Die andere grosse agrarische Tradition ist der Olivenanbau Oliven werden meist zu Ol verarbeitet das wiederum als Speiseol genutzt wird oder als Ausgangsstoff fur weitere Produkte wie Seifen und Cremes dient In der Nahe von Flussen hat sich grosstenteils eine intensive Bewasserungskultur mit spezialisiertem Obst und Gemuseanbau herausgebildet Obst und Gemuse werden zum Teil auch uber den Winter unter Planen oder in Gewachshausern angebaut Paradebeispiel ist das spanische Anbauprinzip der Huerta einer intensiven Gartenkultur entlang der Flusstaler und mundungen Im Norden dominieren als Obstsorten Pfirsiche Aprikosen Melonen Kirschen und Pflaumen weiter im Suden vor allem Zitrusfruchte in besonders warmen Teilklimaten sogar Bananen und Datteln Gemusesorten sind vor allem Tomaten daneben auch Auberginen Artischocken Paprika und Kohl Spezielle Kulturen sind im Mittelmeerraum haufig Weit verbreitet ist der Tabakanbau In den Kustenebenen der Sudturkei wird grossflachig Baumwolle angebaut Die atherische Ole enthaltenden mediterranen Pflanzen spielen als Krauter Gewurze und Basis fur Duftstoffe eine wichtige okonomische Rolle Die Lavendelfelder in der Provence sind weltberuhmt Die Tierhaltung konzentriert sich aufgrund des beschrankten Flachenangebotes und dichter Besiedlung auf Kleintiere die innerhalb eines umgrenzten Territoriums gehalten werden konnen und einzelne Exemplare grosseren Viehs Zu Ersteren gehoren Geflugel Schweine und Kaninchen die seit alters die Fleischversorgung sicherstellen die zweite Gruppe besteht aus Last und Reittieren wie Esel und Pferd aber auch Rindern die in alteren Zeiten vorwiegend als Zugtiere verwendet wurden In Spanien hat sich die Rinderhaltung daneben auch zu Zwecken des Stierkampfes entwickelt Vor allem Schafe und Ziegen wurden dagegen in Herden gehalten und waren Hauptquelle fur Milch und Milchprodukte Diese traditionelle Viehzucht hat sich im Suden weitgehend erhalten in Europa dagegen hat der Anteil der Rinderzucht auf Kosten von Schaf und Ziegenhaltung zugenommen Weiterhin spielt die Imkerei im gesamten Mittelmeerraum eine herausgehobene Rolle Im Zuge der Waldzerstorung hat auch die Bedeutung der Forstwirtschaft an Gewicht verloren Holzgewinnung aus mediterranen Waldern ist als Wirtschaftszweig mittlerweile unbedeutend Auch die Jagd spielt in weiten Teilen der Region keine Rolle mehr Wo sie dennoch praktiziert wird fuhrt sie grosstenteils zur Verscharfung okologischer Probleme So gefahrdet die weitgehend unkontrollierte Freizeitjagd im Rhonedelta durch Abschusse und bleihaltige Patronenruckstande den Tierbestand im Nationalpark Camargue Es gibt jedoch auch Beispiele fur nachhaltige Forstwirtschaft In Spanien und Portugal konzentriert sich beispielsweise fast die gesamte Weltproduktion von Kork aus den dort endemischen Korkeichen Die frei stehenden Baume mit unterholzfreier Umgebung schaffen ideale Bedingungen fur Hasen und ihre ebenfalls gefahrdeten Fressfeinde wie den iberischen Adler Aus mediterranen Waldern wird insbesondere von Pinien auch Baumharz gewonnen das fur die Duftstoff und Kerzenherstellung eine gewisse Rolle spielt In einigen Regionen werden in Eichenbestanden Truffel gefunden Auch die Fischerei ist fur den Mittelmeerraum ein wichtiger Wirtschaftszweig Der Pro Kopf Verbrauch an Fisch ist relativ hoch variiert jedoch von Land zu Land Beliebte Fangfische sind Thunfisch Kabeljau Sardinen und Sardellen die fangfrisch verkauft oder weiterverarbeitet werden Auch Muscheln und Meeresfruchte werden gefischt vor der afrikanischen Kuste spielen Schwamme eine bedeutende Rolle Die Uberfischung zusammen mit der hohen Nachfrage lasst die Region allerdings zunehmend zum Importeur von Fisch werden Wesentlich ergiebiger als das Mittelmeer ist der Nordatlantik der vor allem von Portugal und Spanien aus befahren wird Rohstoffe und Bodenschatze Bearbeiten Weisser Marmor aus Carrara Ton Erden und Steine sind im Mittelmeerraum ein gewichtiger Sektor der Rohstoffgewinnung mit langer Tradition Tongruben liefern den Rohstoff fur eine vielgestaltige Keramikindustrie insbesondere in Italien Spanien und Portugal In Steinbruchen wird hauptsachlich Kalkstein aber auch Marmor von teilweise erstklassiger Qualitat gewonnen Insbesondere Marmor z B der schneeweisse italienische Carrara Marmor geniesst Weltruf Daneben wird vor allem in Nordafrika in grossem Stil Phosphat als Grundlage fur Pflanzendunger gewonnen Der Bergbau ist im Vergleich hierzu nahezu unbedeutend Obwohl in antiker Zeit eine Vielzahl an Gruben betrieben wurde und Kupfer Eisen Zinn spater auch Aluminium hier zuerst verhuttet wurden ist der Mittelmeerraum fur die heutigen Forderverhaltnisse sehr rohstoffarm Die olexportierenden Lander Libyen und Algerien beziehen ihre Rohstoffe nicht aus dem mediterranen Landesteil sondern aus dem Inneren der Sahara Einzig die Quecksilbergewinnung in Spanien und Italien macht einen bedeutenden Anteil an der Weltforderung aus Industrie und Handwerk Bearbeiten Neben Automobilen werden in Italien Zweirader wie die beruhmte Vespa gebaut Solarenergieanlage in Spanien Getreidesilo in Haifa Israel Die Industrie ist im Mittelmeerraum im Vergleich zu anderen Weltregionen unterreprasentiert Schwerindustrie fehlt praktisch ganz dafur ist die Konsumguterindustrie zumindest im europaischen Teil recht gut entwickelt und stark auf einzelne Branchen konzentriert Im sudlichen Mittelmeerraum dominiert oft noch traditionell betriebenes Handwerk Der Sekundarsektor weist verschiedene Schwerpunkte auf In Spanien und Italien seit einiger Zeit auch in der Turkei hat sich die Metallverarbeitung entwickelt Insbesondere der Fahrzeugbau und dessen Zulieferindustrie ist an einigen Standorten gewichtig so z B in Turin Fiat Valencia Ford und Barcelona Seat In Spanien hat auch die Flugzeugindustrie ein Standbein Der Schiffbau einst bedeutend wird im Mittelmeerraum nur noch in Griechenland und Italien in grosserem Stil betrieben Die kroatische Hafenstadt Rijeka hat ebenfalls eine lange Tradition des Schiffbaus aufzuweisen Weitere Zweige der Metallverarbeitung sind Feinmechanik und Uhrenherstellung insbesondere in Italien Aufgrund der Personalintensitat der Textilindustrie hat sich deren Verbreitung zumeist in Lander mit niedrigem Lohnniveau verlagert Textilzentren finden sich noch in Spanien Portugal vor allem aber in der Turkei und mittlerweile auch in Nordafrika Italien hat noch eine gewisse Position in der Herstellung von Designerkleidung und Schuhen die sich aber auf das oberste Preissegment spezialisiert hat In der Turkei Tunesien und Marokko hat sich die Herstellung von Teppichen als bedeutende Branche erhalten Die Turkei ist ausserdem weltweiter Exporteur von Lederprodukten aller Art Grosse Chemiestandorte sind in Frankreich Spanien Portugal und Italien angesiedelt Raffinerien und chemische Industrie existieren auch in Nordafrika Libyen wurde lange verdachtigt in seinen chemischen Fabriken C Waffen herzustellen In Frankreich und Italien ist ausserdem die Pharmabranche stark vertreten Im italienischen Seveso kam es 1976 zu einem folgenreichen Unfall als der massenhafte Austritt von Dioxinen die Stadt in Angst und Schrecken versetzte Die Energieversorgung beruht auf einem diversifizierten Mix Insbesondere im Rhonetal sind einige atomare Anlagen angesiedelt die einen grossen Teil zur franzosischen Stromversorgung beitragen Neben den ublichen Kraftwerken auf fossiler Basis ist der Sonnenreichtum im Mittelmeerraum auch ausschlaggebend fur die Entwicklung solarer Kraftwerke Schwerpunkt ist hier die zentrale Hochebene von Spanien Dort wird auch aus Wasserkraftwerken ein bedeutender Teil des nationalen Energieverbrauchs gedeckt Aufgrund dichter Besiedlung und der Entwicklung des Tourismus sind Haushalte die Hauptabnehmer von Energie Trockenheit und Hitze lassen durch den hohen Energieverbrauch der Klimaanlagen und sinkender Wasserspiegel in Stauseen besonders im Sommer immer wieder die Befurchtung von Engpassen oder gar Netzzusammenbruchen aufkommen Die Bauwirtschaft boomt in den meisten Mittelmeerlandern was vor allem mit Bevolkerungs und Wirtschaftswachstum insbesondere auch mit der Errichtung touristischer Infrastruktur zusammenhangt Besonders vielfaltig gestaltet sich die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte in der Nahrungsmittelindustrie Dies betrifft Weinabfullung Brennereien Konservenherstellung Olmuhlen Grossbackereien und Nudelherstellung Fleisch und Fischverarbeitung sowie die Herstellung von Fertiggerichten und Susswaren Hierbei hat sich ein bedeutender Industriezweig auf die Produktion von Luxusartikeln spezialisiert Insbesondere der gute Ruf der meisten nationalen Gastronomien und der mediterranen Kuche insgesamt ist dem Absatz dieser Produkte sehr forderlich Aufgrund der raumlich kleinteiligen und sehr diversen Gewinnung verschiedener naturlicher Ressourcen haben sich in einzelnen Landern und ihren Regionen auch Nischenproduktionen etabliert In Portugal beispielsweise ist die Herstellung von Flaschenkorken und Fliesen von besonderer Bedeutung Frankreich besetzt eine fuhrende Position in der Parfum und Seifenherstellung Kosmetika werden auch in Spanien und Italien in reichem Masse produziert Diese beiden Lander sind auch wichtige Mobelhersteller In den nordafrikanischen und orientalischen Staaten dagegen hat sich eine vielfaltige Tradition des Handwerks bewahrt Fur die lokalen Markte werden hauptsachlich Gebrauchsguter angefertigt fur den Export insbesondere Kunsthandwerk und Schmuck Tourismus Bearbeiten La Grande Motte Frankreich archetypische Anlage des fruhen Massentourismus Monaco teuerstes Pflaster im Mittelmeerraum Der Mittelmeerraum stellt ein nahezu ideales Gebiet fur alle Arten des Tourismus dar Daher ist dieser Dienstleistungszweig derjenige der in nahezu allen Staaten mit atemberaubendem Tempo wachst Der Tourismus hat im Mittelmeerraum eine Tradition die bis zu den Bildungsreisen beguterter Burger im 18 Jahrhundert zuruckreicht Hauptgrunde fur die Entstehung waren das angenehme Klima die landschaftlichen und die kulturellen Reize Mit 55 000 Kilometern verfugt das Mittelmeer zudem uber mehr Kustenlinie als z B der gesamte afrikanische Kontinent wodurch sich auch ein entsprechendes Mengenpotenzial ausbilden konnte Wahrend sich die Reisetatigkeit zunachst auf mondane Seebader und kulturelle Metropolen beschrankte kam es in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Boom des Individual spater auch des Pauschaltourismus der bis heute anhalt Hierbei haben sich die einzelnen Regionen unterschiedlich entwickelt Westliches Mittelmeer Spanien Frankreich Italien In den 1950er Jahren war aufgrund der schnellen Erreichbarkeit mit dem PKW die Adriakuste bevorzugtes Reiseziel der Deutschen Rimini war damals als Teutonengrill bekannt In den 1960er und 1970er Jahren kamen Pauschalangebote per Bus und zunehmend per Flugzeug auf und steuerten zunehmend Spanien an wo die Lebenshaltungskosten gunstiger waren Ostliches Mittelmeer Albanien Kroatien Montenegro Griechenland Turkei Wahrend unter kommunistischer Herrschaft in Albanien der Tourismus verwehrt wurde und somit diese Infrastruktur sowie das Potenzial fur einen wirtschaftlichen Aufschwung aber auch in anderen Bereichen nicht ausgeschopft wurde erfahrt das Land seit den 2000er Jahren ein enormes Wachstum Die Anzahl an auslandischen Besuchern in Albanien liegt Stand 2019 bei 6 4 Millionen Die istrische und dalmatinische Kuste in Kroatien sowie die kroatischen Inseln etablierten sich schon in den 1960er Jahren zu den beliebtesten Reisezielen in Sudeuropa Vor allem Camping und Familienurlaub stehen hier an vorderster Stelle Stadte wie Rovinj oder Dubrovnik erlangten Weltruhm Seit dem Ende des Balkankonflikts 1995 erlebt Kroatien einen regelrechten Boom Mit uber 8 5 Millionen auslandischen Besuchern im Jahre 2005 ist Kroatien auf dem achtzehnten Platz der popularsten Urlaubsziele der Welt Griechenland etablierte sich als Ziel vor allem fur individuellere Reisevorstellungen Vor allem die griechischen Inseln sind Anziehungspunkte fur Besucher aus aller Welt Montenegro war schon zu Titos Zeiten ein bekanntes und beliebtes Reiseziel Der Tourismus kam in den Regionen durch die Geschehnisse in den 1990er Jahren nahezu komplett zum Erliegen Seit der Unabhangigkeit von Belgrad 2006 findet sich das kleine Land wieder vermehrt in den Reisekatalogen Heute liegen Ziele minderer und hochster Komfortklasse in der ganzen Region verteilt und oft unmittelbar nebeneinander wofur Mallorca Port d Andratx fur die Oberklasse s Arenal fur Massentourismus ein gutes Beispiel ist Einige Staaten wie Malta bestreiten den Hauptteil ihres BIP aus Tourismuseinkunften Nur wenige hierfur geeignete Landstriche sind touristisch nicht erschlossen Die Grunde liegen in politischer Instabilitat und mangelnder Sicherheit z B Algerien Syrien Libanon politischem Unwillen Libyen oder fehlender wirtschaftlicher Leistungsfahigkeit Albanien In einigen Regionen wird zunehmend die Zerstorung von Naturlandschaften und Infrastrukturen als Problem ernst genommen und hierdurch der Tourismus von offentlicher Seite zuruckgedrangt bzw limitiert Sonstige Dienstleistungen Bearbeiten Neben dem Tourismus spielen Handel und Verkehr im gesamten Mittelmeerraum eine herausragende Rolle Die Vermarktung und der Transport der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und ihrer Produkte hat eine lange erfolgreiche Tradition Belege fur Vermarktungserfolge auch im deutschsprachigen Raum sind beispielsweise Jaffa Apfelsinen italienische Nudeln oder spanischer Serrano Schinken Innerhalb Europas wird Warentransport zum grossten Teil uber die Strasse abgewickelt zwischen den Kontinenten fast ausschliesslich per Schiff Hierdurch sind im gesamten Mittelmeerraum Guterterminals entstanden die Standorte grosser Speditionsunternehmen sind und vor allem Container abfertigen Italien und Spanien sind leistungsfahige Finanzstandorte mit einem hochentwickelten Banken und Versicherungswesen Wahrend in Spanien vor allem die Banken z B die Banco de Santander zur Weltliga gehoren wartet Italien mit einigen Versicherungsriesen z B Generali auf Auch die Telekommunikation ist in beiden Landern sehr weit entwickelt Israel ist dagegen in der Softwareentwicklung international fuhrend Wissenschaft und Kultur sind im Mittelmeerraum wichtige offentliche Dienstleistungszweige Verkehr Bearbeiten Der Suezkanal hat das Verkehrsaufkommen im Mittelmeer stetig erhoht Der Mittelmeerraum ist aufgrund seiner sehr verkehrsgunstigen Lage Ziel und Durchgangsstation aller Arten von Transportbewegungen Eine Besonderheit ist dass sich die Region nicht als kompakte Landmasse darstellt sondern aus Anrainern eines gemeinsamen Meeres besteht so dass die Seefahrt hier schon immer eine wesentlich wichtigere Rolle eingenommen hat als in vergleichbaren Wirtschaftsraumen Seeverkehr Bearbeiten Wahrend die Kustenschifffahrt nur noch touristische Nachfrage bedient sind Passagier und Frachtverbindungen uber das Mittelmeer hinweg in ihrer Bedeutung standig gewachsen Vom Frachtaufkommen her ist das Mittelmeer als Transitgebiet besonders bedeutsam seit im 19 Jahrhundert uber den Suezkanal eine Verbindung zum Indischen Ozean hergestellt wurde Dieser und die Strasse von Gibraltar als naturliche Verbindung zum Atlantik gehoren zu den meistbefahrenen Schifffahrtstrassen der Welt Insbesondere werden Oltransporte aus dem Persischen Golf hieruber abgewickelt Auch der Personentransport ist bedeutsam Dieser ist seit Ende des Kolonialzeitalters vor allem durch den Tourismus gepragt Zuvor wurden beispielsweise auf der Route Marseille Algier taglich Fahrverbindungen aufrechterhalten die eine wichtige Brucke zwischen Frankreich und seinen nordafrikanischen Besitzungen darstellten Die Hauptfahrverbindungen betreffen heute eher Waren und Personenverkehr innerhalb der EU Messina Reggio Calabria oder Bari Patras Schienenverkehr Bearbeiten Der Mittelmeerraum war schon Ende des 19 Jahrhunderts Schauplatz verschiedener Prestigeprojekte die Europa uber die Schiene mit dem Nahen Osten verbinden sollten Die Bagdad Bahn die die ganze Turkei durchquerte und uber das Gebiet des heutigen Syrien am Mittelmeer entlangfuhrte wurde zu einem erheblichen Teil uber deutsche Finanzmittel ermoglicht Eine legendare Passagierstrecke ist der Orient Express nach Istanbul der heute nicht mehr verkehrt Eisenbahnstrecken finden sich in fast allen Mittelmeerlandern wobei die Dichte in Europa am hochsten ist Die nordafrikanischen Trassen sind haufig bereits im Kolonialzeitalter gebaut worden und werden noch heute von den jeweiligen nationalen Bahngesellschaften betrieben Auf den meistfrequentierten Strecken mit Seeverbindung konnen ganze Zuge in speziellen Schiffen transportiert werden Eine Besonderheit sind die Spurwechselbahnhofe an der franzosisch spanischen Grenze Hier ergibt sich aufgrund der unterschiedlichen Spurweite der jeweiligen Eisenbahnnetze eine Schnittstelle mit obligatorischem Zugwechsel so dass die Grenzbahnhofe in Hendaye und Irun sowie Cerbere und Portbou im Verhaltnis zur Grosse der Orte grotesk uberdimensioniert wirken Strassenverkehr Bearbeiten Seit der Romerzeit durchzieht den Mittelmeerraum ein Netz von Strassen die alle wichtigen Siedlungen miteinander verbanden und zum Truppen und Warentransport unentbehrlich waren Die Strassenfuhrungen mitsamt einer erstaunlich hohen Zahl von Brucken und Viadukten sind teilweise bis heute erhalten Nachdem im westlichen Mittelmeerraum unter Napoleon eine zweite Welle des militarisch motivierten Strassenbaus eingesetzt hatte war insbesondere die Motorisierung ausschlaggebend fur die heutige Strassendichte In Italien setzte in der unmittelbaren Nachkriegszeit in den anderen EU Staaten spatestens seit deren Beitritt der verstarkte Bau von Autobahnen ein die im Mittelmeerraum grosstenteils mautpflichtig sind Eine Ausnahme stellen die spanischen Inlandsverbindungen dar die fast ausschliesslich uber EU Fordermittel finanziert wurden Die Kuste zwischen Slowenien und der Levante ist grosstenteils so steil dass eine Erschliessung uber Strassen sehr schwierig ist Hier wird der Durchgangsverkehr in der Regel uber gunstigere Regionen im Inland gefuhrt wahrend der Zugang zur Kuste uber wenige Stichstrassen erfolgt die teilweise uber schwindelerregende Passhohen gefuhrt werden mussen Schwierige Durchquerungen hoher Gebirge fuhren regelmassig zu Verkehrsengpassen die besonders zur Hauptreisezeit ein ernstes Problem darstellen Vom Strassenverkehr gehen im Mittelmeerraum besondere Belastungen und Gefahren aus Die Emissionen beeintrachtigen die Gesundheit der Bevolkerung insbesondere dort wo Siedlungsraum knapp ist und die Strassen oft durch Innenstadte fuhren Durch das enorme Verkehrsaufkommen und arbeitsrechtliche Missstande steigt ausserdem das Risiko schwerer Unfalle Regelmassig verunglucken eine Vielzahl Touristenbusse oder LKWs aufgrund der Ubermudung ihrer Fahrer was regelmassig zu hohen Zahlen an Todesopfern fuhrt Luftverkehr Bearbeiten Der Luftverkehr im Mittelmeerraum befindet sich in einem standigen Aufschwung Auch diese Entwicklung ist vor allem dem Tourismus insbesondere dem Massentourismus zu verdanken Zudem werden Luftverbindungen zunehmend auch von Migranten benutzt wenn sie zwischen Gast und Heimatland pendeln Ursache ist der Preisverfall der auf den Hauptstrecken die individuelle Anfahrt in Zeit und Kostenhinsicht uberflussig macht Bis auf die Kleinststaaten verfugt jedes Mittelmeerland uber einen oder mehrere Flughafen Wahrend einige fast ausschliesslich dem Tourismus ihre Existenz verdanken Djerba ursprunglich auch Antalya haben sich andere zu grossen Transitzentren entwickelt die die Verteilung der Fluggaste uber den ganzen Mittelmeerraum und daruber hinaus ubernommen haben Grosste Flughafen gemessen am Passagieraufkommen sind in Europa ohne Turkei in dieser Reihenfolge Madrid funftgrosster europaischer Flughafen Rom und Barcelona Weitere Grossflughafen sind Athen Istanbul Tel Aviv Tunis und Casablanca Kultur BearbeitenInterkultureller Austausch intellektuelle Traditionen und eine fruh entwickelte Urbanitat haben den Mittelmeerraum zu einem kulturell besonders bedeutsamen Raum werden lassen Hier wurde die klassische Philosophie entwickelt Demokratie und Republik erfunden und eine Reihe weltberuhmter Bibliotheken und Universitaten gegrundet Auch die schonen Kunste und die Architektur waren hier von allen Kulturkreisen stets hoch angesehen und stark gefordert Kunst Bearbeiten In heutiger Zeit sind die im Mittelmeerraum entstandenen kulturellen Grundlagen weltweit verbreitet ahnliches lasst sich uber die Kunstgegenstande behaupten von denen nicht wenige ausserhalb der Region im Louvre im Pergamonmuseum im British Museum oder in US amerikanischen Sammlungen untergebracht sind Genuin mediterran sind die klassischen Kunstepochen des antiken Griechenland und des Romischen Reiches die inhaltlich und in der Formensprache sehr ahnlich sind da die Romer die meisten griechischen Stilmittel ubernommen hatten Eine Auseinanderentwicklung der regionalen Kunstrichtungen trat ab dem 8 Jahrhundert ein Die islamischen Gebiete entwickelten eine sehr ausdifferenzierte Ornamentik und einen charakteristischen maurischen Baustil der so pragend war dass er wiederholt auch die christliche Kultur beeinflusste In Europa entwickelten sich die Romanik und im Folgenden die Gotik als abendlandische stark architektonisch ausgerichtete Kunstformen die insbesondere im Sakral und Militarbau pragend waren In Byzanz bildete sich eine ganz eigene vor allem griechisch beeinflusste Kunstform aus die in Bezug auf bildliche Darstellung der abendlandischen weit uberlegen war Eine besondere Dynamik bekam die Kunst im Mittelmeerraum mit der Entstehung der Renaissance in Italien als die Malerei revolutioniert und uber Kapitalgeber massiv gefordert wurde Die Architektur erfuhr eine vollige Neukonzeptionierung und differenzierte sich in viele regionale Stilrichtungen aus z B manuelinischer Stil in Portugal Auch der Barock ging massgeblich vom italienischen Kulturraum aus beeinflusste aber auch Spanien Spanien trug in dieser Epoche mit einigen herausragenden Malern wie Diego Velazquez sehr zur Entwicklung der Kunst in Europa bei Auch die Moderne hat im Mittelmeerraum einige wichtige Richtungen angestossen Pablo Picasso und Juan Gris pragten wesentlich den Kubismus Antonio Gaudi einen eigenen Expressionismus in Italien entwickelte sich der Futurismus Die Entwicklung stockte in diesen Landern als sie unter faschistische Regimes gerieten und ihre kulturelle Fuhrungsrolle mitsamt den meisten Kunstlern vor allem an den sudfranzosischen Raum abtraten Dieser war zuvor schon Treffpunkt einer Vielzahl vor allem impressionistischer Kunstler wie Paul Cezanne Paul Gauguin und Vincent van Gogh gewesen die die Klima aber auch die Lichtverhaltnisse am Mittelmeer sehr schatzten Apoxyomenos aus Kroatien Arabische Kunst Ornamentik in der Alhambra Granada Die Erschaffung Adams Renaissancewerk in der Sixtinischen Kapelle Rom Paul Cezanne Das Meer bei L Estaque Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Jerusalem Klagemauer und Felsendom Rom Die Engelsburg ist aus dem romischen Hadrians Mausoleum entstanden Die Mezquita in Cordoba Als alter Jahrtausende lang entwickelter Kulturraum verfugt das Mittelmeergebiet uber unzahlige Kulturdenkmaler von denen allein uber 150 in der Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgefuhrt sind Eine stattliche Anzahl von Metropolen sind bereits seit 2000 bis 3000 Jahren ununterbrochen besiedelt und weisen wegweisende Bauten aus allen stilbildenden Epochen auf Besonders hervorzuheben sind Rom das als ewige Stadt eine fast dreitausendjahrige Geschichte hat und aus der Romerzeit unzahlige Bauten von unschatzbarem kulturellen Wert beherbergt Jerusalem die einzige Stadt die von drei Weltreligionen als ein geistliches Zentrum angesehen wird und daher christliche judische und islamische Bauten auf engstem Raum vereinigt Istanbul das nacheinander romische christliche und islamische Epochen erfuhr deren Zeugnisse uberall nachzuverfolgen sind In historischer Zeit haben sich die Machtzentren und Staaten immer wieder verschoben und neu gebildet so dass bestimmte Stilepochen auch regional konzentriert sind Beispiele fur herausragende Kulturdenkmaler sind aus der Fruhzeit Knossos Kreta Troja und die lykischen Grabstatten Turkei Karthago Tunesien aus dem klassischen und hellenistischen Griechenland Die Athener Akropolis Delphi Griechenland Aspendos Turkei Taormina Sizilien die Stadtanlage von Alexandria Agypten aus romischer Zeit Forum Romanum Kolosseum Thermen Palastruinen und die Vorlaufer der Engelsburg in Rom Aquadukte Pont du Gard Segovia Arenen El Jem Arles Nimes Theater Orange Tempel Maison Carree in Nimes Stadtanlagen Ostia Pompeji Militarbauten Stadtmauer von Jerusalem das Amphitheater in Pula sowie der Diokletianspalast in Split Kroatien aus dem Mittelalter romanische und gotische Kathedralen in Spanien und Portugal Burgos Sevilla Braga Burgen Castel del Monte Carcassonne Papstpalast in Avignon Krak des Chevaliers in Syrien und Templerburgen auf Malta und Zypern Stadtanlagen Venedig Siena Wohnturme in San Gimignano Befestigungen von Avila maurische Architektur in Spanien Alhambra in Granada Moscheen in Toledo und Cordoba und Nordafrika Fes Medina von Algier byzantinische Sakralbauten Hagia Sophia in Istanbul Die Osmanische Brucke Stari Most in Mostar sowie die Ferhadija Moschee in Bosnien Herzegowina Die Altstadt von Dubrovnik mit ihren romanischen und gotischen Kirchen Palasten und Klostern in Kroatien aus der Renaissance Sakralbauten Petersdom in Rom Kathedrale von Florenz Profanbauten Uffizien in Florenz Palaste El Escorial bei Madrid Militarbauten Torre de Belem in Lissabon Die Kathedrale des Heiligen Jakob in Sibenik Kroatien aus dem Barock Stadtanlagen Turiner Neustadt Sizilianische Stadte Plaza Mayor jeweils in Madrid Valladolid Salamanca Kathedralen Saragossa Coimbra Lissabon Festungen Aus der spateren Neuzeit Jugendstilbauten in Spanien vor allem Barcelona sowie in Kroatien Opatija mit seinen Villen luxuriosen Hotels Moderne Architektur Art Nouveau Stadtbild von Barcelona mit Torre Agbar Wolkenkratzer Diamond of Istanbul Wolkenkratzer im Finanzviertel Istanbuls Viaduc de Millau in Sudfrankreich Olympia Sportkomplex Athen und Akropolismuseum in Athen Poljud Stadion und Sportkomplex in Split Franjo Tuđman Brucke in Dubrovnik sowie die Weisse Stadt Bauhaus in Tel AvivGastronomie Bearbeiten Arroz negro Reis mit Tintenfisch und Gambas Pizza Innerhalb der Zone mediterranen Klimas hat sich eine eigene Gastronomie ausgepragt die mediterrane Kuche Charakteristisch fur diese ist die hauptsachliche Verwendung pflanzlicher Ole insbesondere von Olivenol Da Olivenol uber einen hohen Anteil ungesattigter Fettsauren verfugt gilt es als bekommlich und gesundheitsfordernd Zudem ist die Mittelmeerkuche gepragt von einem hohen Anteil an Gemuse und Obst und reichlicher Verwendung von typischen Krautern und Gewurzen Traditionell wird auch relativ viel Fisch konsumiert Alle diese Eigenarten haben dazu beigetragen dass diese Gastronomie weltweit sehr beliebt geworden ist da sie als uberaus gesund und wohlschmeckend empfunden wird Auch der traditionelle regelmassige Konsum massiger Mengen an Wein verbindet Gesundheit mit Genuss Unterschiede der Gastronomie im Mittelmeerraum bestehen aus klimatischen religiosen und wirtschaftlichen Grunden Diejenigen Gebiete in denen keine Olivenbaume gedeihen Gebirgslagen nordliche Adria und Po Ebene im Suden die Steppen haben auch keine charakteristisch mediterrane Kuche auspragen konnen Religiose Hintergrunde betreffen hauptsachlich das Fehlen bestimmter Fleischsorten Schweinefleisch wird beispielsweise nur in christlichen Landern traditionell verwendet Eine Besonderheit stellt die judische Kuche dar die durch mannigfaltige Festlegungen bezuglich koscherer Zubereitung ein ganz eigenes Geprage entwickelt hat Wirtschaftliche Grunde beziehen sich vor allem auf die Verfugbarkeit entsprechender naturlicher Ressourcen So wird im Inneren der Iberischen Halbinsel sehr viel Fleisch verzehrt wahrend an der portugiesischen Kuste vor allem Fisch auf der Speisekarte steht Einige Gerichte aus der Mittelmeerkuche haben Eingang in die Fast Food Gastronomie gefunden weswegen sie oft nicht mehr primar als mediterran angesehen werden Typisch hierfur sind die Pizza Cevapcici oder der Doner Kebab die sich ausserhalb des Mittelmeerraumes teilweise eigenstandig weiterentwickeln und ihren ursprunglichen Charakter mitunter sogar verlieren Einige nationale Kuchen geniessen einen besonders guten Ruf Die franzosische und italienische Kuche zahlen zu den einflussreichsten Landeskuchen der Welt und wurden als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt 12 13 Besonderheiten der Landerkuchen sind im Groben folgende Albanien Schafskase Raki Schnaps arabisch islamische Lander Fleisch Milch und Milcherzeugnisse von Schaf Kamel und Ziege Gerichte auf Basis von Kichererbsen Hummus Hirse und Weizengrutze Couscous Fleisch als Spiess Schisch Kebap frittierte Gerichte z B Brik Balkanregion Reisgerichte Cevapcici und gegrilltes Fleisch aller Art Pita Burek Bohnensuppe eintopf Pasulj Slivovic Schnaps Griechenland Fisch aller Art Meeresfruchte Oktopus Fleisch Kase Kombinationen gefulltes Gemuse Weinblatter Taramosalata Spanakopita Israel Hummus Gefilte Fisch Tscholent Steak und Auberginen salat Mutabbal Bagels Falafel Charosset Italien Meeresfruchte Pasta Pizza Pesto Risotto Speiseeis Panettone Tiramisu diverse Kasesorten wie Parmesan Mozzarella oder Gorgonzola Wurst und Fleischerzeugnisse wie Mortadella Salami San Daniele Schinken oder Parmaschinken Kroatien istrischer und dalmatinscher Prsut und Speck Fisch u a Bakalar Meeresfruchte Licki Krumpir Kulen Lamm vom Spiess gegrilltes Fleisch Zganci Wein Prosek Dingac Travarica Schnaps Kruskovac Birnenlikor Krofne Libanon Falafel Hummus Mutabbal Vorspeisen Portugal Fisch aller Art Meeresfruchte Bacalhau in mannigfaltigen Versionen Zicklein Eintopfe Feijoada Suppen Caldo verde in Rotwein marinierte Schweinefleischgerichte Vindalho Spanien Tapas Grillfleisch Schwein Lamm Schinken Paella Salate Turkei Gerichte auf Joghurtbasis Teiggerichte Sussspeisen Suppen Fischgerichte Lamm und Hammelgerichte Innereien gefulltes Gemuse WeinblatterLiteratur BearbeitenDavid Abulafia The Great Sea A Human History of the Mediterranean Oxford University Press Oxford u a 2011 Andreas Bartels Pflanzen des Mittelmeerraumes Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 3287 7 Matthias Bergbauer Bernd Humberg Was lebt im Mittelmeer Franckh Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07733 0 Manuel Borutta Mediterraneum in Europaische Geschichte Online hrsg vom Institut fur Europaische Geschichte Mainz 2020 Zugriff am 8 Marz 2021 pdf Fernand Braudel Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II 3 Bande Suhrkamp Frankfurt am Main 1994 1998 Reprint ISBN 3 518 28954 3 Hans Joachim Gehrke Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Antike Ein Studienbuch J B Metzler Stuttgart Weimar 2000 ISBN 3 476 01455 X Ina Maria Greverus Regina Romhild Gisela Welz The Mediterraneans Reworking the Past Shaping the Present Considering the Future Anthropological Journal on European Cultures vol 10 LIT Munster 2002 ISBN 3 8258 6114 7 Ernst Kornemann Hermann Bengtson Hrsg Weltgeschichte des Mittelmeerraumes Von Philipp II von Makedonien bis Muhammed 2 Auflage C H Beck Munchen 1967 1978 ISBN 3 406 06775 1 Klaus Rother Der Mittelmeerraum Ein geographischer Uberblick Teubner Stuttgart 1993 ISBN 3 519 03431 X Jurgen Schultz Die Okozonen der Erde Ulmer Stuttgart 1995 ISBN 3 8252 1514 8 Horst Gunter Wagner Mittelmeerraum 2 vollstandig uberarbeitete Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 23179 9 Horst Gunter Wagner Das Mittelmeergebiet als subtropischer Lebensraum Zur Entwicklung okologischer und soziookonomischer Hemmnisse seiner Entwicklung In Geookodynamik Band 9 Bensheim 1988 ISSN 0720 454X S 103 133 Horst Gunter Wagner Staaten im Suden der EU Wirtschaftsgeographische Grundlagen Probleme und Chancen Deutschland und Europa Heft 63 2012 S 36 45 Weblinks BearbeitenWeitere Inhalte in denSchwesterprojekten der Wikipedia Commons Medieninhalte Kategorie Wiktionary Worterbucheintrage Wikivoyage ReisefuhrerZentrum fur Mittelmeerstudien Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Situation in Mittelmeerraum Dossiers zum Thema Mittelmeerlander in der Pressemappe 20 Jahrhundert der ZBW Leibniz Informationszentrum Wirtschaft Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Seidler Dokument des Weltklimarates Dustere Prognosen fur den Mittelmeerraum In DER SPIEGEL 10 August 2021 abgerufen am 10 August 2021 a b Jens Skapski Das Erdbebenrisiko auf Kreta In Erdbebennews 17 Juni 2013 abgerufen am 20 November 2022 deutsch a b c Neue Einsichten in die Erdbebengefahrdung des ostlichen Mittelmeerraums Sonnenseite Okologische Kommunikation mit Franz Alt In Sonnenseite 6 Dezember 2015 abgerufen am 20 November 2022 deutsch a b Mittelmeer Erdbebengefahr hoher als gedacht In Das Wissenschaftsmagazin Scinexx 1 Dezember 2015 abgerufen am 20 November 2022 deutsch a b Erdbeben im Mittelmeer auf der Spur In Das Wissensmagazin Scinexx 2 Dezember 2015 abgerufen am 20 November 2022 deutsch a b Claudio Faccenna Thorsten W Becker Ludwig Auer Andrea Billi Lapo Boschi Jean Pierre Brun Fabio A Capitanio Francesca Funiciello Ferenc Horvath Laurent Jolivet Claudia Piromallo Leigh Royden Federico Rossetti Enrico Serpelloni Mantle dynamics in the Mediterranean MEDITERRANEAN DYNAMIC In Reviews of Geophysics Band 52 Nr 3 September 2014 S 283 332 doi 10 1002 2013RG000444 wiley com abgerufen am 26 Dezember 2022 a b c d e Erdbeben Warum in Italien die Erde bebt Tektonik im Mittelmeerraum In RAOnline EDU Abgerufen am 20 November 2022 Tracking Earthquakes in the Mediterranean In Geomar Abgerufen am 27 Dezember 2022 default The Earthquake Risk in Germany and Europe In News GFZ Potsdam 8 Oktober 2012 abgerufen am 26 Dezember 2022 amerikanisches Englisch a b c Tsunami auch im Mittelmeer moglich Forscher berechnen die Gefahrenzone Abgerufen am 26 Dezember 2022 deutsch Georg Eberle Pflanzen am Mittelmeer 1 Auflage Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1965 UNESCO Gastronomic meal of the French Inscribed in 2010 on the Representative List of the Intangible Cultural Heritage of Humanity englisch Mediterranean diet Unesco org Dieser Artikel wurde am 23 April 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 35 18 0 Koordinaten 35 N 18 O Normdaten Geografikum GND 4074900 9 lobid OGND AKS VIAF 240341731 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelmeerraum amp oldid 234624438