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Die Uffizien italienisch uffici Buros offiziell Galleria degli Uffizi sind ein Kunstmuseum in Florenz Das Museum besitzt eine der wichtigsten kunsthistorischen Sammlungen der Welt deren Schwerpunkt auf der Malerei der Renaissance liegt 1 Uffizien fotografiert in Richtung der Piazza della Signoria hinten Palazzo VecchioDie Uffizien Blick vom Palazzo Vecchio in Richtung ArnoDer Niobe Saal in der Galleria degli UffiziUrsprunglich handelt es sich dabei um einen zwischen den Jahren 1560 bis etwa 1580 fur die Unterbringung von Ministerien und Amtern in Florenz errichteten Gebaudekomplex der von Anfang an reichhaltig mit Kunst ausgestattet wurde Die Architekten des Gebaude Ensembles waren Giorgio Vasari Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi der Jungere Im Gebaude befindet sich seit den Anfangen um das Jahr 1580 die Kunstsammlung Galleria degli Uffizi mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spatbarock Sie gelten als eines der beruhmtesten Kunstmuseen der Welt und waren von Anfang an offentlich zuganglich Das Museum stellt mit rund 2 Millionen Besuchern einen Hauptanziehungspunkt der Stadt dar und gilt als die meistbesuchte Kultureinrichtung Italiens 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Galleria degli Uffizi 3 Sammlung 4 Direktoren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelbelegeGeschichte BearbeitenCosimo I de Medici Grossherzog der Toskana begann 1560 mit der Verwirklichung eines schon langer bestehenden Planes die wichtigsten Ministerien und Amter die sogenannten uffici in einem Bau zusammenzufassen Fur den Neubau wurde ein ganzes Stadtviertel abgerissen bzw in den Neubau integriert wie z B die romanische Kirche S Piero Scheraggio und die Munzpragewerkstatt Zecca in der die sogenannten Goldflorin hergestellt wurden Vasari vereinheitlichte die Ansammlung alter und neuer Gebaude durch vorgesetzte Fassaden Es entstand ein von zwei beinahe gleich aussehenden Fassaden flankierter Platz der die Piazza della Signoria und das Ufer des Arno verbindet Der Bau wurde nach Vasaris Tod 1574 von Bernardo Buontalenti und Alfonso Parigi bis ca 1581 im Ausseren vollendet Francesco de Medici Cosimos Nachfolger ab 1574 hatte schon 1570 einen Raum fur seine Kunstsammlung im Palazzo Vecchio eingerichtet das Stanzino del Principe 1580 1588 wurde durch Buontalenti im Obergeschoss der Uffizien fur die Prasentation weiterer Kunstwerke die beruhmte Tribuna errichtet ein Raum auf achteckigem Grundriss der offentlich zuganglich war Parallel wurden im Bogengang des Obergeschosses der galleria die Sammlung der Kunstwerke in Familienbesitz prasentiert durch einen uber die Gasse angelegten Verbindungsgang war sie vom Palazzo Vecchio dem Amtssitz des Herzogs aus zu erreichen Verschiedene antike Skulpturen aus Rom die zunachst im Garten der Villa Medici ausgestellt worden waren fanden in den Uffizien ihren endgultigen Platz Das beruhmteste Stuck ist die sogenannte Mediceische Venus sie wurde 1618 in der Villa des ehemaligen romischen Kaisers Hadrian aufgefunden der Typus der Venus pudica den sie verkorpert wurde durch ein Original des Griechen Praxiteles im 4 vorchristlichen Jahrhundert angeregt und wirkte spater eindringlich auf Kunstler wie Pisano oder Botticelli Die Tribuna war 1704 durch venezianische Bilder wie etwa von Tintoretto Tizian und Veronese bereichert worden Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Gemalde von Holbein van Dyck und niederlandischen Malern des 17 Jahrhunderts die besonders von Cosimo III geschatzt wurden 4 Die Medici erganzten ihre Kollektion mit weiteren Werken der Malerei und Bildhauerei bis 1737 als mit Gian Gastone de Medici der letzte ihrer Grossherzoge starb Anna Maria Luisa de Medici die letzte Reprasentantin des Hauses Medici vermachte das personliche Eigentum der Medici der Stadt Florenz unter der Bedingung dass es niemals aus der Stadt entfernt wurde Nach ihrem Tod im Jahre 1743 wurden die Sammlungen offentlich zuganglich gemacht Im 18 Jahrhundert hatte die Sammlung der Uffizien durch Berichte von Besuchern auch uber Florenz hinaus bereits Beruhmtheit erlangt Kunsthistoriker bezeichneten sie deshalb wiederholt als das erste Museum in Europa Der Ursprung des Begriffs Galerie fur eine Gemaldesammlung wird ebenfalls den Galerien der Uffizien zugeschrieben Im Erdgeschoss waren Werkstatten von Handwerkern untergebracht die dem Furstenhof der Medici zuarbeiteten Zu ihnen zahlte vor dem Ende des 17 Jahrhunderts auch der nach Florenz geworbene Instrumentenmacher Bartolomeo Cristofori der um 1698 aus dem Cembalo durch die Entwicklung der Anschlagsmechanik den Urtypen des Klaviers entwickelte die Uffizien sind somit die Geburtsstatte des Klaviers 5 Am 27 Mai 1993 explodierte in der Via dei Georgofili neben den Uffizien eine Autobombe der Cosa Nostra Funf Menschen starben und ein grosser Teil des Niobe Saals samt der hier ausgestellten Skulpturen und den Deckenfresken wurde stark beschadigt Wahrend Renovierungsarbeiten in den Uffizien im April 2021 fanden Arbeiter zwei lang vermisste Fresken aus dem spaten 16 Jahrhundert Eines wurde in einem Lagerraum im Westflugel unter der Wandverputzung freigelegt Das Fresko ist ein Portrat von Cosimo II de Medici in Lebensgrosse Als Maler wird ein Manierist aus der Schule von Bernardino Poccetti angenommen Im gleichen Raum tauchte ein Wandgemalde von Cosimos Vater Ferdinando I de Medici auf 6 Galleria degli Uffizi BearbeitenIn der dritten Etage des Gebaudes ist heute die Gemaldesammlung Galleria degli Uffizi untergebracht die ihren Schwerpunkt auf Werke der italienischen Renaissance legt Daruber hinaus umfasst die Sammlung Gemalde aus dem 13 18 Jahrhundert und viele Werke flamischer niederlandischer franzosischer und deutscher Kunstler dieser Zeit Eine umfangreiche Ausstellung von Selbstportrats aller Epochen bis in die Gegenwart ist im Corridoio Vasariano zu sehen Dieser Teil des Gebaudes ebenfalls von Vasari erbaut verbindet die Uffizien auf der einen Seite mit dem Palazzo Vecchio und auf der anderen Seite oberhalb des Ponte Vecchio verlaufend mit dem Palazzo Pitti In der zweiten Etage befindet sich die von Leopoldo de Medici im 17 Jahrhundert begrundete Sammlung von Zeichnungen und Drucken Daruber hinaus lassen sich im Erdgeschoss die Reste einer romanischen Kirche besichtigen die Vasari grosstenteils abreissen liess um Platz fur den Bau der Uffizien zu schaffen Ein besonderer Charme der Uffizien Sammlungen liegt in der Reihung der Sale geborgen indem sie dem zunachst Kunst Unkundigen in einer historischen Reihung beginnend bei Skulpturen aus griechischer und romischer Zeit uber die Nutzung von Kunst zu religiosen Zwecken Ikonen hin zur Malerei der Renaissance Befreiung von den Vorgaben der Kirche und der Neuzeit einen weitenteils chronologischen Abriss der gesamten Malerei und Bildhauerei vermitteln und ihm somit einen logischen nachvollziehbaren Einstieg in die Bildhauerei die Malerei und in die Kunstgeschichte Westeuropas geben Sammlung Bearbeiten Hauptartikel Uffizien Sammlung Zur Sammlung gehoren unter anderem folgende Gemalde nbsp Cimabue Maesta nbsp Sandro Botticelli Die Geburt der Venus nbsp Leonardo da Vinci Die Verkundigung nbsp Michelangelo Tondo Doni nbsp Raffael Autoportrait aktuell ausgestellt im Palazzo Pitti nbsp Caravaggio Bacchus nbsp Jacques Louis David Autoportrait nbsp Elisabeth Vigee Lebrun AutoportraitDirektoren BearbeitenDer Direktionsposten der Uffizien ist der Soprintendenza Speciale per il Patrimonio Storico Artistico ed Etnoantropologico e per il Polo Museale della citta di Firenze unterstellt Die Museumsdirektoren und direktorinnen in neuerer Zeit 1969 1987 Luciano Berti 1987 2005 Annamaria Petrioli Tofani 2006 2015 Antonio Natali Seit 2015 Eike D SchmidtLiteratur BearbeitenLuciano Berti Anna Maria Petrioli Tofani Caterina Caneva Die Uffizien Florenz Museen der Welt Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37383 6 Luciano Berti Die Uffizien Florenz 1971 ISBN 3 7845 7900 0 Klaus Minges Das Sammlungswesen der fruhen Neuzeit Kriterien der Ordnung und Spezialisierung Museen Geschichte und Gegenwart Band 3 LIT Munster 1998 ISBN 3 8258 3607 X J Lessmann Studien zu einer Baumonographie der Uffizien Giorgio Vasaris in Florenz Diss Univ Bonn 1971 Bonn 1975 DNB 760637008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uffizien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website italienisch englisch Die Uffizien im Google Arts amp Culture ProjektEinzelbelege Bearbeiten Uffizi Gallery museum Florence Italy Britannica Abgerufen am 14 September 2022 englisch Liste der Hauptsehenswurdigkeiten Italiens PDF PDF Italienisches Kulturministerium 2016 abgerufen am 19 August 2018 italienisch Gli Uffizi sorpassano il Colosseo nel 2021 sono il luogo d arte piu visitato in Italia 4 April 2022 abgerufen am 23 August 2022 italienisch Gerhard Wolf Museumskulturen Europaische Perspektive um 1800 In Gudrun Swoboda Hrsg Europaische Museumskulturen um 1800 Band 2 Wien Koln Weimar 2013 S 317 355 Klavierhistorische Publikationen von Steve Pollens Rosamond Harding The Pianoforte its history traced to the Great Exhibition of 1851 Nora McGreevy Renaissance Era Florentine Frescoes Spent Centuries Hidden in Plain Sight In smithsonianmag com 27 April 2021 abgerufen am 8 Marz 2022 Tom Kington Refurbishment at Uffizi Gallery uncovers Medici era frescoes In thetimes co 22 April 2021 abgerufen am 8 Marz 2022 43 768438888889 11 2559 Koordinaten 43 46 6 4 N 11 15 21 2 O Normdaten Korperschaft GND 2042762 1 lobid OGND AKS LCCN n79007196 VIAF 169401840 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uffizien amp oldid 237950913