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Dieser Artikel behandelt die Galerie als Ausstellungs und Verkaufsraum zur weiteren gleichnamigen Bedeutung siehe Gemaldegalerie Die Galerie ist ein physischer Ort der fur die Ausstellung und den Verkauf von Bildender Kunst oder neuer zeitgenossischer Kunst genutzt wird In Abgrenzung zur klassischen Galerie werden virtuelle Ausstellungsorte als Online Galerie bezeichnet Es gibt Galerien z B fur Malerei Zeichnungen Editionen Fotografie oder auch Skulptur sie wird auch als Bildergalerie bezeichnet Meist ist das Galerieprogramm aber nicht materialspezifisch strukturiert sondern folgt inhaltlich programmatischen Tendenzen Wahrend die Primarmarkt Galerie hauptsachlich atelierfrische Arbeiten von Kunstlern verkauft lebt die Sekundarmarkt Galerie Kunsthandel im Gegensatz dazu ausschliesslich vom Wiederverkauf von Kunst Haufig ubernehmen ebenso Primarmarkt Galerien den Ruck und Wiederverkauf von Arbeiten der von ihnen vertretenen Kunstler 1 Eine Galerie in Frankfurt am Main 2009Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Funktion 3 Geschichtliche Entwicklung 3 1 Rechtliche Aspekte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Begriff Galerie geht zuruck auf galleria ital langer uberdachter Gang zum Beispiel die Uffizien in Florenz den das Herrschergeschlecht der Medici seit dem 16 Jahrhundert zur Ausstellung seines Kunstbesitzes nutzte Von hier aus entwickelte sich der Begriff weiter indem er Gemaldegalerien und Kunstmuseen bezeichnete schliesslich auch gewerbliche Verkaufsraume fur Kunst Funktion BearbeitenDer Kunstmarkt verwendet die Bezeichnung Galerie insbesondere fur Betriebe und Raume von Handlern die Kunstwerke verschiedener Kategorien von Kunstlern und Kunstlerinnen ausstellen vermarkten und verkaufen Betreiber von Galerien nennt man Galeristen Die Galerie ubernimmt u a die Aufgaben der Betreuung Prasentation Organisation inkl steuerlicher und rechtlicher Fragen und der Vermarktung von Kunstlern und erhalt dafur eine Provision von 10 bis 50 Prozent Dieser Wert wird mit dem Kunstler oder einer anderen Galerie meist vertraglich festgelegt Ausserdem bestimmt der Vertrag dass der Kunstler entweder nur uber die ihn vertretende Galerie oder in Verbindung mit ihr verkaufen darf Der Galerist bezahlt von seinem Anteil samtliche Aufwendungen fur Betriebskosten Personalkosten Abendessen Eroffnungen Einladungskarten Kataloge Bucher Plakate Anzeigen in Zeitschriften etc 2 Viele professionelle Galerien haben sich im Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthandler BVDG zusammengeschlossen Danach muss eine Galerie mindestens 20 Stunden pro Woche offnen der Galerist muss im Besitz eigener Galerieraume zur Prasentation der Kunstwerke sein er darf keinen Eintritt verlangen er muss mindestens vier wechselnde Ausstellungen im Jahr veranstalten und er muss die Standesregeln der europaischen Galerienvereinigung F E A G A Federation of European Art Gallery Associations einhalten 3 Seit vielen Jahren organisieren Galerien meist nach Standorten koordinierte gemeinsame Eroffnungen und abgestimmte Offnungszeiten um dem Publikum den Besuch zu erleichtern Eine Galerie die von den Kunstlern selbst gefuhrt wird nennt man Produzentengalerie Nach 1945 entwickelte sich die Galerieszene in Europa zunachst langsam seit den spaten 60er Jahren formierten sich dann in Deutschland und der Schweiz erste Kunstmessen in denen Galerien aus vielen Landern ihre Programme innerhalb einer kurzen Zeit dem Publikum prasentierten Geschichtliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Alfred Schmela vor seiner ersten Galerie in der Dusseldorfer Altstadt 1961Ein umfangreiches Galeriewesen entstand im Kunstbetrieb ab dem 19 Jahrhundert Galeristen wie zum Beispiel Eduard Schulte Fritz Gurlitt und Johanna Ey boten auch Kunstlern die der in den Kunstakademien gelehrten Kunstauffassung kritisch gegenuberstanden die Moglichkeit ihre Gemalde auszustellen Einige Galeristen haben auf diese Weise die Kunstgeschichte wesentlich beeinflusst So zahlen beispielsweise Ambroise Vollard Daniel Henry Kahnweiler Herbert Tannenbaum und Heinz Berggruen zu den wichtigen Personlichkeiten der Kunst des 20 Jahrhunderts Bei Ambroise Vollard fand 1901 die erste Ausstellung von Gemalden Pablo Picassos statt er forderte Vincent van Gogh und 1904 folgte bei ihm die erste Ausstellung mit Werken von Henri Matisse Heinz Berggruen war der erste der die Bedeutung der Scherenschnitte von Henri Matisse erkannte und diese in den 1950er Jahren sammelte und ausstellte Galerien sind deshalb auch immer Anlaufpunkte fur Kunstler gewesen die sich mit den Werken ihrer Zeitgenossen auseinandersetzen wollten So sah Paula Modersohn Becker die Werke des damals noch vollig unbekannten Paul Cezanne die sie in ihrer Kunstentwicklung massgeblich beeinflussten erstmals in den Handelsraumen von Vollard Eine hohe Bedeutung fur die Kunst der Nachkriegszeit in Deutschland hatte die Galerie Schmela Als neue Spezies versuchen sich die Online Galerien in virtuellen Verkaufsraumen zu etablieren Durch die weltweite Prasenz andert sich die Verfugbarkeit der Objekte am lokalen Standort Hingegen entfallen die reale Begegnung mit dem Objekt die personliche Beziehung zum Galeristen Sammler und den ausstellenden Kunstlern nbsp Erste Internet Galerie im Jahr 2000 FB Allgemeine Informatik der FH DortmundIm Rahmen seiner Lehrtatigkeit am Fachbereich Allgemeine Informatik der FH Dortmund eroffnete der Fotodesigner Josef H Neumann im Dezember 2000 mit seinen Studenten federfuhrend Stephan Rosegger innerhalb eines Pilotprojektes in Zusammenarbeit der Ing Ges ICN de die erste Internet Gallery im World Wide Web 4 5 6 Rechtliche Aspekte Bearbeiten Bei Zweitverkaufen von Kunstwerken ist auf Grund des sogenannten Folgerechts eine Abgabe an den Kunstler zu zahlen 7 Dies sind 2010 ab einem Verkaufspreis von 400 Euro bis 50 000 Euro 4 des Verkaufspreises Kunstwerke unterlagen im deutschen Galeriehandel bis 2013 einer ermassigten Umsatzsteuer von 7 ab 2014 ist die Steuer aufgrund einer Beschwerde der EU Kommission per Gesetz und Durchfuhrungsverordnung auf 19 erhoht ihre praktische Berechnung gestaltet sich allerdings wegen drei unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen mitunter kompliziert Beim Atelierkauf direkt vom Kunstler bleibt es bei 7 USt was das Verhaltnis Galerist zum Kunstler nicht einfacher macht Literatur BearbeitenUta Grosenick Raimar Stange Hrsg Insight Inside Galerien 1945 bis heute DuMont Buchverlag Koln 2005 ISBN 978 3 8321 7202 2 Katharina Kniess Kunst in die Offentlichkeit PR Handbuch fur Kunstler und Galerien Museen und Hochschulen 2 Aufl Falkenberg Bremen 2012 ISBN 978 3 937822 56 3 Adam Lindemann Collecting Contemporary Taschen Verlag Koln 2006 ISBN 978 3 8228 4938 5 Karlheinz Schmid Unternehmen Galerie Kunsthandel professionell Lindinger Schmid Verlag Regensburg 2007 ISBN 978 3 929970 71 5 Sebastian Stahl Wertschopfung in der zeitgenossischen Kunst Zur Young German Art Forschungsbericht des Instituts fur Makrookonomik der Universitat Potsdam 2009 ISBN 978 3 9812 4222 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Art galleries Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Galerie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bundesverband deutscher GalerienEinzelnachweise Bearbeiten Sebastian Stahl Wertschopfung in der zeitgenossischen Kunst Zur Young German Art S 36ff Sebastian Stahl Wertschopfung in der zeitgenossischen Kunst Zur Young German Art S 37 Satzung des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthandler e V 24 Juni 2013 abgerufen am 3 Dezember 2015 Studenten zeigen ihre Werke im Internet In WAZ Westfalische Rundschau 2 Dezember 2000 RN Ausstellung in virtueller Galerie In Ruhr Nachrichten Dortmund 2 Dezember 2000 FH DO Virtuelle Galerie In WDR PUNKT Dortmund 2 Dezember 2000 In der Europaischen Union einheitlich eingefuhrt durch die Richtlinie 2001 84 EG Folgerechts Richtlinie Normdaten Sachbegriff GND 4166030 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galerie Kunst amp oldid 228417829