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Als Barock wird eine Epoche der Kunstgeschichte und der Kulturgeschichte bezeichnet die zu Beginn des 17 Jahrhunderts begann mancherorts vor allem in Gebieten die Schauplatze des Dreissigjahrigen Kriegs waren auch spater Je nach geografischer Lage in landlichen Gebieten wurde langer barock gebaut als in stadtischen dauerte die Ara bis ins letzte Drittel des 18 Jahrhunderts und es gab verschiedene kunstlerische Auspragungen und Entwicklungen Innerhalb Europas sind die Unterschiede zwischen Suden und Norden am grossten 1 Eine Unterteilung in drei oder vier Unterepochen ist ublich sie lassen sich nicht eindeutig zeitlich voneinander abgrenzen Fruhbarock bis ca 1650 Hochbarock ca 1650 1700 Spatbarock ca 1700 1730 2 und Rokoko ca 1730 1760 70 Heutzutage werden Spatbarock und Rokoko oft gleichgesetzt mancherorts vor allem im suddeutschen Raum wo das Rokoko sehr beliebt war wird die Kunst eigenstandig bewertet Die Fontana dei Quattro Fiumi der Vierstrome Brunnen vor der Fassade der Kirche Sant Agnese in Agone in Rom Bernini schuf ihn 1649 als Mittelpunkt der Piazza Navona Gartenfassade von Schloss Versailles Es wurde ab 1668 errichtet eigentlich angebaut da ein alteres miteinbezogenes Jagdschloss den Kern der Anlage bildet Schloss Schonbrunn Blick von der Gloriette in Richtung der Residenz Eigentlich sollte die Anlage von dieser Anhohe aus bis weit uber das bestehende Gebaude hinausreichen Vorreiter des Barock war Italien von wo ausgehend sich die Bewegung zeitlich und ortlich in verschiedenen Auspragungen uber Europa und uber die Welt verbreitete Die Kunst des Barock ist feierlich ausdrucksvoll bewegt dynamisch und in Architektur und Innendekoration nach Bauvorhaben und Auftraggeber oft durch grosse Prachtentfaltung gekennzeichnet Im Frankreich Konig Ludwigs XIV bildete sich im Unterschied zu den meisten anderen Landern Europas eine gemassigtere Stilvariante aus die klassizistischer Barock classicisme genannt wird Der Bau von Schloss Versailles das eine Art Prototyp fur viele nachfolgende Residenzen werden sollte steht am Anfang dieser Entwicklung Barock betrifft nicht nur Architektur Bildhauerei und Malerei sondern auch Musik Literatur und Philosophie die sich ebenfalls je nach Landern vollig verschieden entwickeln Wegbereiter auf dem Gebiet der Musik siehe unten war ebenfalls Italien In Literatur siehe unten und Philosophie siehe unten war Frankreich fuhrend in der Philosophie von England beeinflusst wobei eine Hochphase im 18 Jahrhundert im siecle des lumieres dem Jahrhundert des Lichts erreicht wurde Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft und bedeutung 2 Charakterisierung 3 Bildende Kunst 3 1 Baukunst 3 2 Innendekoration und Mobelkunst 3 2 1 Raumtypen 3 2 2 Dekor 3 2 3 Barockes Mobiliar 3 3 Gartenbau 3 4 Skulptur 3 5 Malerei 4 Musik 4 1 Merkmale 4 2 Wichtige Barockkomponisten 5 Theater 6 Literatur des Barock 7 Natur und weiterfuhrende Gesellschaftsphilosophie 8 Wissenschaften und Technik 9 Schiffbau 10 Verkehr und Wagenbaukunst 11 Mode 12 Kunstgeschichtliche Wertung 12 1 Frankreich 12 2 Deutschland 12 3 Osterreich 12 4 England 13 Gegenwart 14 Regionale Ausformungen 15 Literatur 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseWortherkunft und bedeutung Das fruhbarocke Mausoleum Ehrenhausen wurde 1609 1693 nach Planen von Giovanni Pietro de Pomis gebaut Das Wort Barock ist das seltene Beispiel eines Substantivs das in allen drei Geschlechtern existiert der Barock das Barock es ist aber auch die Barocke moglich vermutlich als gekurzte Version der barocken Epoche Der Begriff Barock entstammt dem Portugiesischen die unregelmassig geformte Perle wurde barroco genannt Sie heisst bis heute Barockperle 3 Im Gothaischen Hofkalender aus dem Jahr 1765 kann man lesen dass die Perlen in runde birnenformige in baroque oder ubelgeformte in Staubperlen und in Zahlperlen eingetheilet werden Ab dieser Zeit hatte sich auch die Verwendung des Adjektivs barock oder wie man damals schrieb baroque schon eingeburgert Die Barockperle erfreute sich demgemass auch in der gleichnamigen Epoche seit dem spaten 17 Jahrhundert grosser Beliebtheit Seit damals wurde sie in oft sehr kunstvoll gestaltete Schmuckstucke eingebaut Die Bezeichnung der kulturellen Epoche Barock gibt es seit dem 19 Jahrhundert Zuvor wurde die Barockarchitektur der Renaissance zugeordnet 4 Die Schriftsteller Bruder Goncourt zahlten zu den ersten Kunstlern die die barocke Kunst in ihren Werken priesen Im Historismus begannen Kunstler neobarock zu bauen zu bildhauern und zu malen Blick auf einen Teil des Parks von Schloss Versailles mit dem Grand Canal Die Bezeichnung Barock wurde auf alle Bereiche der Kunst ubertragen auch auf die Musik Literatur und auf die gesamte Kulturgeschichte und wird heute als allgemeiner historischer Epochenbegriff verwendet 5 Entwurf fur einen Altar aus der Perspectiva Andrea Pozzos wie er als Vorbild fur die Kirche in Spital am Pyhrn verwendet wurde Charakterisierung Deckenfresko der Stiftskirche von Wilhering Teile des Gemaldes Engel und Wolken werden plastisch und gehen in die Stuckumrahmung uberEin typisches Kennzeichen des Barock ist die Tendenz zum Gesamtkunstwerk Was in dieser Epoche gebaut oder kunstlerisch geschaffen wurde sollte einen gemeinsamen Zug haben und harmonische Ensembles bilden Das ist besonders gut in noch bestehenden barocken Kirchen zu erkennen in denen Architektur Plastik und Malerei nicht nur miteinander harmonieren sondern sogar ineinander ubergehen so kann ein Putto eine Wolke oder ein Vorhang am Rand eines Gemaldes in Form von Stuck plotzlich plastische Gestalt annehmen Oder es streben Saulen einem Deckengemalde zu und verwandeln sich dort zu Scheinarchitektur Ausserdem sollte sich die Kunst vom Gebaude ausgehend in der Landschaft fortsetzen Ein gutes Beispiel ist Schloss Versailles wo der Park mit den Wasserspielen dem Kanal den Bosketten den Blumenrabatten und den Statuen wichtige Teile des Gesamtkunstwerks sind Stadtansicht von Karlsruhe 1721 ein typisches Beispiel fur den von Ludwig XIV ausgehenden Zentralismus so wie in Versailles alle Linien auf das Zentrum des Schloss zustreben wo das Bett des Konigs steht vereinen sich auch in Karlsruhe alle Linie im Zentrum des markgraflichen Schlosses Das Barock entwickelte sich etwa ab der Mitte des 16 Jahrhunderts aus der Renaissance Die barocke Epoche lost die auf Einheit und Ruhe zielende Kunst der Renaissance ab Teils wurden die klare Gliederung und klassische Formelemente wie Saule Pilaster Gebalk ubernommen die sich architektonisch aber weiterentwickelten Die Liebe zur Symmetrie lasst sich gut an den k Haupt Fassaden ablesen eine unregelmassige Anzahl von meist vor und ruckspringenden Gebaudeteilen erlebt in der Mitte ihren Hohepunkt wo ein mehrachsiger Bauteil haufig von Dreiecks oder Segmentgiebeln bekront wird Ein im Zentrum liegendes Portal erfahrt eine meist prunkvolle Ausstattung mit Saulen oder Pilasterschmuck Statuen und dem Wappen des Bauherrn Generell herrschte ein grosser Formenreichtum und eine Freude an der Bewegung sowohl an der Architektur Konkav Konvex Schwunge an der Fassade Bewegung des durchgehenden Gebalks durch Vor und Rucksprunge des Mauerwerks wie auch in Bildhauerei und Malerei Die meisten Kunstwerke der Epoche scheinen von einem Wind durchweht und die Figuren Statuen und auf Gemalden fuhren teils starke Bewegungen aus Im Unterschied zur Renaissance die eine burgerlich gepragte Epoche war entwickelt sich Barock zur Kunst der Fursten Konig Ludwig XIV erfand fur sich den Absolutismus Seine Devise hiess L etat c est moi Der Staat bin ich dessen architektonischer Ausdruck sich in dem von ihm gepragten Schloss wiederfindet In der Mitte des Gebaudes wo sich das Schlafzimmer mit dem prunkvollen Bett des Konigs befindet treffen alle strahlenformig ausgehenden Linien zusammen Dort befindet sich das Zentrum der Macht von dort aus herrscht der Konig uber Frankreich und uber die Kolonien Seine Ideen die die Architektur und die Parklandschaft aber auch das Zeremoniell betreffen werden von den deutschen Fursten auch noch so kleiner Furstentumer mit Begeisterung ubernommen 6 Die romisch katholische Kirche hatte nach dem Ende des Dreissigjahrigen Kriegs einen grossen Machtschub zu verzeichnen Es war ihr gelungen nach der Gegenreformation viele abtrunnige Glaubige zuruckzugewinnen wobei ihr entgegenkam dass sie unter den vielen Machten die am Dreissigjahrigen Krieg beteiligt waren als einziger Sieger hervorgegangen war Das wurde in zahlreichen neu gebauten Kirchen zelebriert deren Architektur und Innenausstattung die Eintretenden beeindrucken sollten wie es auch schon in der Gotik der Fall war Architektur und Kunste wollten erstaunen und uberwaltigen die Prunkentfaltung erlebte eine Hochphase In Folge dieser Entwicklung entstanden die meisten barocken Kirchen in den katholischen Landern Europas sowie in Sud und Mittelamerika wahrend man in protestantischen Gebieten an der Architektur der Gotik festhielt Die Kunstform die Zeitgeist und Zeitgefuhl des Barock besonders stark widerspiegelte und die mehrere Kunste in sich vereinte war die um 1600 in Italien entstandene Oper Musik Gesang Dichtkunst Malerei Schein Architektur und die neuartigen und staunenswerten Effekte der Buhnenmaschinerie zu denen Feuerwerke und Wasserkunste gehorten strebten wie die Architektur in Richtung Gesamtkunstwerk Wie schon in den Epochen zuvor entstanden auch im Barock Regelbucher von denen das Werk Andrea Pozzos Perspectiva pictorum et architectorum mehrere Ausgaben ab 1693 mit theoretischen und praktischen Anleitungen eines der popularsten fur Architektur und Kunst war siehe das Bild Entwurf fur einen Altar Es entstanden aber auch andere kunstlerische Regelwerke und Gebrauchsanweisungen zur Produktion von Kunstwerken Unter anderem verfasste Martin Opitz 1624 mit dem Buch von der Deutschen Poeterey ein erstes deutschsprachiges Werk mit Anweisungen fur regelgeleitetes Dichten In Frankreich setzte die Academie Francaise die Normen des Regeldramas fest an die Gottsched anknupfte In der Musik wurden die Notationssysteme perfektioniert um die Reproduzierbarkeit und Prazision des Spiels in immer grosseren Ensembles zu erhohen 7 Parallel zu Architektur und Kunst schuf man im Barock auch Regeln und Normen fur den Alltag die vor allem den Umgang der Menschen bis ins kleinste Detail regelten Ihren Hohepunkt erreichte die Entwicklung im barocken Zeremoniell das nicht nur das korrekte Verhalten an einem Kaiser oder Konigshof regelte sondern auch das hofliche Verhalten der Untertanen zueinander Besonders genau ausgearbeitet wurde die Zeremonie des Begrussens wobei detailliert beschrieben wurde wer ein sozial Niedrigstehender wem einem sozial Hoherstehenden wie viele Schritte entgegengeht Dabei wurde z B dem Aufeinanderzugehen im Stiegenhaus besondere Bedeutung zugemessen das im Barock als Teil der Architektur so gross und feierlich wie moglich ausgestattet wurde 8 Generell kann man festhalten dass das Gesamtkunstwerk alle Teile des Lebens erfasste Wer sich in pomposer Ausstattung und mit vollendeten Umgangsformen unter Menschen begab spielte eigentlich Theater Leben Grussen und das Sich zur Schau Stellen unter Einhaltung bestimmter Regeln fanden wohl niemals zuvor und danach in einer derart ausgeklugelten Form statt Bildende KunstBaukunst Die von Francesco Borromini erbaute Kirche San Carlo alle Quattro Fontane in Rom ist eines der fruhesten Bauwerke mit geschwungener Konkav Konvex Fassade Hauptartikel Architektur des Barock Die Architektur das Barock die in Europa im 16 Jahrhundert die Architektur der Renaissance ablost ist durch grosszugig gestaltete Gebaude charakterisiert die insbesondere den Adelsfamilien und der katholischen Kirche als Reprasentationsbauten dienen sollten Wie in der Renaissance sind die Grundrisse symmetrisch anders als dort herrschen jedoch geschwungene Formen vor und zwar sowohl in den Grundrissen als auch in den Fassaden und bis in die dekorativen Details hinein Grosse Sorgfalt gilt der Ausarbeitung der Wirkung der Innen Raume die mit Prunk und mit Lichteffekten beeindrucken und zum Erstaunen bringen sollen 9 Zu den bedeutendsten Architekten dieses Baustils werden u a Carlo Maderno 1556 1629 Pietro da Cortona 1596 oder 1597 1669 Gian Lorenzo Bernini 1598 1680 Francesco Borromini 1599 1667 Louis Le Vau 1612 1670 Charles Lebrun 1619 1690 Jules Hardouin Mansart 1646 1708 Johann Bernhard Fischer von Erlach 1656 1723 und Balthasar Neumann 1687 1753 gezahlt Innendekoration und Mobelkunst Raumtypen Die grosste architektonische und kunstlerische Entwicklung fand im Schlossbau statt wo zahlreiche neue Raume entstanden In Italien wurde die sala terrena eingefuhrt die ein ebenerdiger Saal war meist in der Mitte eines Gebaudeflugels unter dem Festsaal lag und einen Ubergang vom Innenraum in den Garten darstellte Haufig war die sala terrena deren Vorbild eine kuhle Grotte war an Wanden und Decken mit Muscheln und Steinchen dekoriert Sie konnte uber Springbrunnen und uber Wasserspeier verfugen die im Mund von Grotesken oder Fischmaulern installiert waren In Frankreich bildete sich das Appartement heraus eine Wohneinheit fur Mitglieder der Herrscherfamilie Es hat ein bis zwei Vorzimmer antichambres Schlafzimmer Salon s und Raume fur Gefolgschaft und Leibwache Herrscher hatten dem Beispiel Konig Ludwig XIV folgend Audienzzimmer und haufig auch ein Parade Schlafzimmer Naturlich gab es in fast allen Schlossern und auch in den meisten Stiftsgebauden grosse und prunkvoll ausgestattete Raume in denen Festveranstaltungen stattfanden Eine architektonische Neuerung stellte die Galerie dar wobei die Spiegelgalerie in Schloss Versailles das Vorbild fur alle folgenden Galerien war Es handelt sich dabei meist um einen langen schmalen Verbindungsgang der mit Gemalden Statuen und Spiegeln mit prachtvollen Rahmen ausgestattet sein konnte Typischerweise entwickelte sich im Barock auch die Liebe zur Literatur und zum Besitz von kostbaren Buchersammlungen die ihren Ausdruck im Bau von grossen und prachtigen Bibliotheksraumen fand s auch Klosterbibliothek und Stiftsbibliothek Gastezimmer gehorten ebenfalls zur Grundausstattung einer Residenz und der Kloster In deutschen Landen hiessen sie meist Kaiserzimmer Beispiel Kaisertrakt in Stift Gottweig weil sie in erster Linie fur die Mitglieder der Herrscherfamilie gedacht waren Das hatte neben dem gastfreundlichen auch einen praktischen Grund weil es damals noch keine Hotels und schon gar keine sicheren oder sauberen Unterkunfte gab stellten Ordensleute aber auch Aristokraten in ihren Landschlossern durchreisenden Gasten Wohnraum zur Verfugung Eine Besonderheit der Epoche war dem Treppenhaus eine grosse Bedeutung zuzumessen In Schlossern wurden sie uber grossem Grundriss errichtet und zogen sich durch alle Geschosse Sie waren meist ausserordentlich kostbar und kunstlerisch ausgestattet und von einem Deckengemalde bekront Eine der beruhmtesten Treppenhausanlagen im deutschsprachigen Raum befindet sich in der Wurzburger Residenz Es gab fur die Bewegung im Treppenhaus also fur das Hinauf und Hinunterschreiten wie fur die meisten Lebenssituationen ein eigenes Zeremoniell je nach dem sozialen Rang des Gastgebers und zu empfangenden Gasts musste der eine dem anderen eine gewisse Anzahl von Stufen entgegengehen Ein Zeremonienmeister klarte dies vor Begegnungen Barocke Raumtypen Galerie im Palazzo Colonna mit Deckenfresken von Giovanni Coli und Filippo Gherardi 1675 1678 Rom Spiegel oder Gold kabinett im Unteren Belvedere 1714 1716 Wien Treppenhaus von Schloss Weissenstein in Pommersfelden 1714 1718 Prunksaal der Hofbibliothek in der Wiener Hofburg 1723 1730 aktuell Osterreichische Nationalbibliothek Dekor Verschiedenfarbige Marmorsorten am Boden der Certosa di San Martino in Neapel zu einem ornamentalen Bild zusammengesetzt von Fra Bonaventura Presti 1664 67 Was die Ausstattung der Innenraume anbelangt so herrschte im Barock grosser Farben und Formenreichtum Besonders beliebt war farbiger Marmor der fur Saulen Balustraden Wande Boden und Turumrahmungen verwendet wurde In Italien erreichte die Kunst verschiedenfarbige Marmorstucke zu grossen Bildern zusammenzustellen ihren Hohepunkt s Foto polychrome Marmorkunst in Neapel zudem wurden etliche Tische und Schranke der Epoche mit Pietra Dura Platten versehen Naturlich konnte Marmor in erster Linie nur dort verwendet werden wo er abgebaut wurde Der Transport war wegen des allgemeinen schlechten Zustands der Strassen und wegen der hohen Kosten die dabei anfielen kaum moglich Das ist einer der Grunde warum in Deutschland und in Osterreich auch Kunstmarmor Scagliola verwendet wurde mit dem man noch ausgefallenere Farbwirkungen erzielen konnte Beispiele dafur findet man in der Kirche und in der Bibliothek von Stift Altenburg oder im Treppenhaus von Schloss Augustusburg in Bruhl das ein Hauptwerk Balthasar Neumanns war In weniger reprasentativen Raumen vor allem im Wohnbereich von Schlossern in Klostergebauden aber auch in Sakristeien waren die Wande haufig mit Holz Boiserien vertafelt oft mit Einlegearbeiten aus andersfarbigem Holz und an der Oberseite und an den seitlichen Begrenzungen mit ornamentalem auch vergoldetem Schnitzwerk versehen In Frankreich und in Italien waren Holztafelungen und auch Mobel haufig in hellen Farben gefasst und ornamentale Teile vergoldet oder versilbert In England wo sich Barock anders entwickelte als auf dem Kontinent hielt man weiterhin an naturbelassenen Vertafelungen und Mobeln aus Eiche oder Nussbaum fest wahrend man in Skandinavien Tafelungen und Mobel ebenfalls gerne in hellen Farben fasste Decken waren oft mit Fresken mit allegorischen Motiven oder mit Scheinarchitektur bemalt die am Beginn der Epoche von reichem plastischen Stuckwerk gerahmt waren der im Lauf der Entwicklung zarter und flacher wurde Auch die Anlage der Deckengemalde veranderte sich im Lauf der Zeit Sie wurde grosser bedeckte grosse Teile oder die gesamte Flache des Gewolbe und war nicht mehr von Stuckornamenten umgeben Auf dem Gebiet der Decken und Dekorationsmalerei waren die Kunstler Italiens fuhrend allen voran Andrea Pozzo der daruber sogar eine theoretisches Werk mit Mustern verfasste Ahnlich wie bei der Wandtafelung verhielt es sich mit den Fussboden In Italien wo man uber reiches Marmorvorkommen verfugte belegte man die Boden vorzugsweise mit Marmor oder anderen farbigen Steinplatten Dieses wurde auch im nordlicheren Europa kopiert wo in Festsalen und Prunkraumen Marmor verbaute wurde In Zentral und Nordeuropa dominierten Fussboden aus Holz Parkettboden oder Bodenornamente konnten aus verschiedenen Holzsorten zusammengesetzt werden Der Grund war in den kalteren Klimazonen ein ausserordentlich praktischer Boden aus Holz waren warmer als die aus Marmor Eine interessante diesbezugliche Entwicklung fand in Schloss Versailles statt wo ursprunglich alle Boden aus Marmor waren bald aber wegen der Kalte im Winter durch Holzboden ersetzt wurden Typisch fur die dortige Handwerkskunst es wurde ein eigenes Parkett Muster kreiert das bis heute kopiert und verwendet wird Aus einem ahnlichen Grund um optisch Warme zu erzeugen hing man in grosse Raume Tapisserien Wandteppiche und belegte wie ebenfalls in Schloss Versailles Boden mit Teppichen Ausserdem wurde es modern Wande mit Stoffen meist mit Seide und Brokat aus Italien zu bespannen und mit Holztafelungen zu rahmen Besonders beliebt waren zunachst dunkelrote Stoffe die man im Kontrast zu weiss goldenen Tafelungen setzte Spater setzten sich bei den Stoffen auch anderen Farben durch mit denen man die einzelnen Raume zu blauen gelben oder grunen Salons machte Mancherorts verwendete man auch Ledertapeten die gepragte Muster hatten farbig gefasst und mit Blattgold oder Silber verziert sein konnten wie z B in der Moritzburg und im Palazzo Chigi in Ariccia Barockes Mobiliar Zu barocker Mobelkunst siehe Hauptartikel Louis treize Louis quatorze und Regence Hauptartikel Louis quinze Die Mobelkunst des Barock gestaltete sich ebenso vielfaltig wie die Kunst und die Architektur da die Kunstrichtung je nach Region zwischen 150 und 180 Jahre dauerte und sich regional verschieden entwickelte Die starksten Einflusse kamen zunachst immer aus Italien wo in der Fruhzeit schwere Mobel dominierten und sich spater zu bewegteren geschwungeneren Formen veranderte Besonders beliebt waren Spiegeln mit schweren Rahmen aus Venedig Der italienische Stil setzte sich in den meisten europaischen Landern durch besonders in der Residenzstadt Wien Das hing u a auch damit zusammen dass Habsburger Regenten haufig mit Prinzessinnen aus Italien verheiratet waren die den Stil ihrer Heimat dorthin brachten spater orientierten sich beinahe alle katholischen Europaer am Vorbild Frankreich Unter den Mobeln dominierten reich verzierte Kommoden und Tische deren Oberflachen zu kunstvollen Bildern oder Ornamenten aus verschiedenfarbigen Holzern Marmor Metallen Elfenbein oder Perlmutt zusammengesetzt sein konnen In Frankreich erreichte Andre Charles Boulle auf diesem Gebiet die grosste Kunstfertigkeit s Boulle Technik weswegen er auch zum ebeniste du roi ernannt wurde Wer diesen Titel fuhrte der sich auf Ebenholz bezog hatte Anspruch auf ein jahrliches Gehalt und Wohnung im Schloss von Versailles Gefasste Mobel bei denen helle Farben dominierten verfugten meist uber dekorative Beschlage aus Messing oder Bronze In Italien dominierte Pietra dura das man vor allem an Tischplatten und an der Vorderseite von Kabinettschranken einsetzte Zentren der Pietra dura Kunst waren Florenz und Neapel Kabinettschranke waren im 17 Jahrhundert besonders beliebt Es waren kleine kostbar ausgestattete Schranke die entweder auf einem dafur gefertigten Tisch oder auf einer Kommode standen Beine von Stuhlen Tischen Kommoden und Schranken waren haufig geschnitzt oft wurden Tiergestalten oder ihre Beine mit Pfoten als Motiv verwendet Die Form der Mobel entwickelte sich parallel zur Architektur zunachst waren sie geradlinig und schwer spater ubernahmen sie vor allem Kommoden und Schranke die geschwungenen Formen von Fassaden Bei Stuhlen und Fauteuils verwendete man fur die Beine ebenfalls gerne Motive aus der Tierwelt Die Polsterungen waren aus Brokat Seide oder Samt mitunter aus Webstoffen wie fur Wandteppiche Paradebett mit Tapisserien im Merkursalon von VersaillesWas Betten anbelangt so gab Konig Ludwig XIV auch hier das Beispiel vor Sein Bett mit Pfosten schweren Vorhangen und oberer Abdeckung steht am Beginn der Entwicklung und im Zentrum des Schlosses von Versailles Betten hatten haufig Pfosten eine obere Abdeckung und Vorhange an allen Seiten egal ob sie in Schlossern in Burger oder in Bauernhausern standen Das war eine praktische Einrichtung da man im Winter die Raume nicht ausreichend heizen konnte und die Bewohner uber Zugluft und Kalte klagten Aus diesem Grund stand das Bett haufig auch in einem Alkoven wodurch man mehr Warme erzielte Eine bedeutende Rolle spielte in der barocken Epoche Geschirr aus Fayence und Porzellan vorher hatte man je nach sozialer Herkunft und Vermogen auf Silber Zinn oder Holztellern gegessen das aus China und Japan exportiert wurde Chinoiserien also Porzellanstucke aber auch Zeichnungen und Mobel aus China erfreuten sich in dieser Epoche grosser Beliebtheit wovon bis heute erhaltene chinesische Porzellan Kabinette in Schlossern zeugen Fayence und Porzellan wurde spater auch in Europa hergestellt Es dauerte allerdings eine Weile bis man die richtige Zusammensetzung kannte und eine hohe Qualitat erreichte Zu den Produkten dieses Genres zahlten auch kunstvoll bemalte Kacheln die vor allem in den Niederlanden in Delft sowie die Azulejos in Portugal und Spanien hergestellt wurden Spater gelangten auch die Porzellanmanufakturen von Sachsen Meissen Wien Augarten und Preussen die koniglich preussische Manufaktur zu grossem Ruhm Barockmobel Tische und Konsolen Tisch mit Marqueterie Pierre Gole Paris um 1660 Eiche und Obstgeholz mit Schildpatt Elfenbein vergoldeter Bronze Ebenholz und anderen Holzern Metropolitan Museum New York Tischplatte des vorigen mit Marqueterie Pierre Gole Paris um 1660 Louis XIV Eiche und Obstgeholz mit Schildpatt Elfenbein vergoldeter Bronze Ebenholz und anderen Holzern Metropolitan Museum New York Konsoltisch Frankreich ca 1685 90 Louis XIV Art Institute of Chicago Tisch ca 1675 1725 Schloss Skokloster Konsoltisch Ende 17 Jahrhundert Burchardt Precht 1651 in Bremen 1738 in Stockholm Hallwyl Museum Stockholm Konsoltisch mit vergoldeter Schnitzerei und Marmorplatte romisch ca 1710 Mobelmuseum Mailand Pietra dura Tischplatte Italien Florenz 1 Viertel d 18 Jahrhunderts Warschauer Konigsschloss Spieltisch u a mit eingebautem Schachbrett Mainz 1735 Cleveland Museum of ArtBarockmobel Stuhle Armstuhl britisch um 1680 Metropolitan Museum New York Armstuhl britisch um 1690 Nussbaum Metropolitan Museum New York Armstuhl mit Genueser Samtbezug britisch um 1700 Birke geschwarzt Metropolitan Museum New York Englischer Barock Stuhl Polsterung modern London ca 1690 1700 Art Institute of Chicago Armstuhl Bergamo ca 1700 25 Mobelmuseum Mailand Armstuhl romisch ca 1700 25 Nussbaum vergoldet und Samt Armstuhl mit Beauvais Tapisserie nach Jean Berain 1715 20 style Regence Metropolitan Museum New York Canape und Fauteuils a la reine aus dem Hotel von Pierre Crozat in der Rue de Richelieu 1710 20 Style Regence Departement des objets d arts Louvre Paris Rokoko Stuhl aus rotem Lack Giles Grendey ca 1735 Art Institute of Chicago Armstuhl mit Tapisserie britisch und franzosisch wahrschnl Beauvais ca 1755 65 Metropolitan Museum New York Stuhle a la reine ca 1760 style Louis XV Louvre ParisBarockmobel Kabinettschranke Kabinettschrank ca 1630 Philipp Hainhofer 1578 1647 Augsburg Ebenholz Elfenbein Holz Relief vergoldete Bronze Eisen Art Institute of Chicago Kabinettschrank aus Ebenholz Paris ca 1645 und Stuhle style Louis XIII Louvre Paris Kabinettschrank Flandern 17 Jahrhundert Ebenholz und Schildpatt Museo Nacional de Artes Decorativas Madrid Kabinettschrank Flandern 17 Jahrhundert Ebenholz und Schildpatt Museum der Jagiellonen Universitat Krakau Kunstschrank mit mythologischen Darstellungen Schule von Rubens ca 1650 diverse Holzer Linde Ebenholz Elfenbein Kupfer Kupfer Schildpatt Glas Rijksmuseum Amsterdam Kabinettschrank mit islamischem Design Spanien 17 Jahrhundert Holz Elfenbein und Metall Honolulu Museum of Art Kabinettschrank England ca 1680 Nussbein mit Intarsien aus Elfenbein diversen Holzer Messing Montreal Museum of Fine Arts Montreal Kabinettschrank mit Intarsien aus verschiedenen Holzern Rosenholz Olbaum Ebenholz Holunder Tulpenbaum Berberitze Jan van Mekeren Amsterdam ca 1700 1710 Metropolitan Museum New YorkBarockmobel Kommoden Schrank 228 5 225 89 5 cm Danzig ca 1670 80 Linden und Nussholzfurnier auf Kiefer Zinn und Zink auf Messing Nationalmuseum Warschau Kommode von Andre Charles Boulle ca 1690 Boulle Marketerie mit diversen Holzern Schildpatt vergoldetem Messing Cleveland Museum of Art Commode mazarine Thomas Hache zugeschrieben 1664 1747 um 1700 Musee des Hospices civils de Lyon Kommode deutsch ca 1725 diverse Holzer Nussbaum Eiche Obstbaume Honolulu Museum of Art Kommode Jean Pierre Latz Paris ca 1740 45 und ein Paar Kandelaber von Juste Aurele Meissonnier ca 1729 style Louis XV Museu Calouste Gulbenkian LissabonBarockmobel Sekretare Sekretar Pierre Gole zugeschrieben 1620 ca 1660 Schreibtisch ca 1720 Heinrich Ludwig Rohde oder Ferdinand Plitzner zugeschr Marqueterie mit Ahorn Amaranth Mahagoni Nussbaum auf Fichte und Eiche Art Institute of Chicago Sekretar in Boulletechnik Gilles Joubert ca 1755 Speed Art Museum KentuckyGartenbau Hauptartikel Barockgarten Die Entwicklung des Gartenbaus nahm in Europa seit dem Mittelalter eine besondere Entwicklung Zunachst gab es die Nutzgarten der Kloster die in Kuchengarten und Heilmittelgarten geteilt waren Ab der Renaissance erlebte der Garten v a in den sudeuropaischen Landern eine Aufwertung und wurde auch im profanen also im nicht klosterlichen Bereich ubernommen Man verwendete ihn einerseits als Nutzgarten andererseits aber auch zu Erholungszwecken Geometrische Anlage und das Spiel mit den Farben waren seit in der Renaissance beliebt s Schloss Villandry da man sich mit zunehmendem Interesse an Kunst auch der kunstvollen Schonheit des Gartens erfreuen wollte Im Barock erlebte die Entwicklung einen neuen Hohepunkt Regelmassige geometrisch geplante Beete mit ornamentalen farbigen Elementen pragten die Gartenanlage die die Kunst der Architektur und des Gebaude Inneren in der Natur fortsetzen sollte Die Sala terrena bildete den harmonischen Ubergang vom kunstvoll ausgestatteten Innenraum in die nicht minder kunstvoll gestaltete Natur Wie schon bei Architektur und Kunst stand auch bei der Gestaltung des Barockgartens Frankreich und hier wiederum Versailles am Beginn der Entwicklung Als Schopfer gelten Konig Ludwig XIV und sein genialer Gartner Andre Le Notre 1613 1700 Der Park von Versailles mit Wasserspielen Blumenparterres und Bosketten entstand in einem ursprunglich ungeeigneten sumpfigen Gebiet das in jahrelanger Arbeit nutzbar gemacht werden musste Konig Ludwig XIV war die Anlage des Parks ein grosses Anliegen nicht nur wegen der Schonheit sondern auch um der Welt zu zeigen dass man sich auch die Natur untertan machen kann Wasser musste in eigens dafur gebauten Anlagen von Flussen herbeigeholt werden Pumpen und Rohrsysteme bildeten die Basis fur die raffinierten Wasserspiele der Brunnen riesige Mengen Erdreichs wurde ausgehoben um Terrassen anzulegen und ausgewachsene Baume mussten an anderer Stelle ausgegraben und nach Versailles gebracht werden da der Konig noch zu Lebzeiten den fertigen Park geniessen wollte Le Notre bediente sich bei der Anlage auch der neuesten Erkenntnisse der Perspektive Es wurden Fluchtlinien angelegt sodass man von jedem Standpunkt aus interessante Blickwinkel hatte Statuen Vasen und Brunnen wurden als Schmuck fur die Anlage bestellt und im Park verteilt Wie schon die Architektur von Schloss Versailles ideengebend fur alle nachfolgenden reprasentativen Gebaude wurde so ubernahm man auch in etlichen europaischen Residenzen das Muster der Parkanlage wie z B in Schloss Schonbrunn in Wien beim Schlosspark Nymphenburg beim Park von Schloss Augustusburg bei Bruhl der Barockgarten Delitzsch oder beim Grossen Garten in Hannover Schlossgarten Vaux le Vicomte Bassin der Latona im Park von Versailles Schloss Nymphenburg Parkanlage um 1761 Parterre mit Brunnen im Grossen Garten in Hannover Mirabellgarten Salzburg Schweriner Schlossgarten ab 1748 Skulptur Skulpturen bildeten im Barock einen wichtigen Bestandteil der Architektur und der Parkanlagen Sie schmucken Fassaden Innenraume im Speziellen Kirchen wo sie sich am haufigsten an Portalen und auf Altaren befinden und gehoren zum beliebten Sammelgut mit dem der Bauherr den Park und reprasentative Raume seines Palastes bestuckte Die Kunstwerke sind durch einen starken Bewegungsreichtum gekennzeichnet und sollen wenn sie frei im Raum stehen von allen Seiten uber dramatischen Ausdruck verfugen Das Licht und Schattenspiel sollte ihn noch verstarken In Italien brachte Gian Lorenzo Bernini 1598 1680 die plastische Kunst zu hochster Entfaltung Die Verklarung der hl Theresa der Raub der Proserpina Apollo und Daphne und die Buste Konig Ludwig XIV zahlen zu seinen bedeutendsten Werken Unter den franzosischen Bildhauern ist an vorderster Stelle Francois Girardon 1628 1715 zu nennen der das Grabmal Kardinal Richelieus schuf und der wie auch Jean Baptiste Tuby 1635 1700 und die Gebruder Gaspard ca 1624 1681 und Balthazar Marsy 1628 1674 etliche Statuen und Brunnenfiguren fur den Schlosspark von Versailles schuf Auf dem Gebiet des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation das Osterreich und die deutschen Furstentumer umfasste gehorten Giovanni Giuliani 1664 1744 Balthasar Permoser 1651 1732 Georg Raphael Donner 1693 1741 Franz Xaver Messerschmidt 1736 1783 und Egid Quirin Asam 1692 1750 zu den bedeutendsten Kunstlern Giovanni Giuliani erregte erste Aufmerksamkeit mit der Ausstattung des Winterpalais Prinz Eugens in der Wiener Innenstadt und des Sommerpalais Liechtenstein in der Rossau damals vor den Toren der Stadt gelegen Georg Raphael Donner ein Schuler Giovanni Giulianis schuf die prachtvolle Marmorstiege in Schloss Mirabell in Salzburg in Wien stellt der Providentia Brunnen auf dem Neuen Markt der im Volksmund Donner Brunnen genannt wird sein Hauptwerk dar Die Werke Balthasar Permosers finden sich in etlichen deutschen Residenzen in Dresden im Schweriner Schlossgarten und in Wien im Unteren Belvedere steht die Apotheose Prinz Eugens die zu seinen Meisterwerken zahlt Eine Ausnahmeerscheinung stellt das Werk Franz Xaver Messerschmidts dar Seine beruhmten Charakterkopfe eine Serie von uber 50 Selbstportrat Busten zeigen alle Arten von physiognomischen Zustanden bis zu extremen Grimassen Egid Quirin Asam entstammte der bekannten Kunstlerfamilie Asam Als Bildhauer er war auch Maler schuf er den Hochaltar der Klosterkirche Rohr und gemeinsam mit seinem Bruder Cosmas Damian die Johann Nepomuk Kirche oder Asam Kirche in Munchen Gian Lorenzo Bernini Apollo und Daphne 1622 Villa Borghese Rom Gian Lorenzo Bernini Verzuckung der heiligen Teresia um 1652 Santa Maria della Vittoria Rom Francois Girardon Grabmal des Kardinals de Richelieu urspr in der Kirche der Sorbonne heute Louvre Paris Antoine Coysevox Merkur und Pegasus urspr fur Schloss Marly heute Louvre Paris Balthasar Permoser Mohr mit Smaragdstufe um 1724 Grunes Gewolbe in Dresden Furienmeister Die Furie um 1610 Kunsthistorisches Museum in Wien Putte im Kloster Obermarchtal Malerei Andrea Pozzo Glorie des Hl Ignazius Deckenfresko in der Kirche Sant Ignazio Rom 1685 94 Hauptartikel Barock Malerei Die Malerei bildete wie die Skulptur und die Stuckatur einen wichtigen Beitrag der Dekoration barocker Architektur Besonders hervorzuheben sind die oft riesigen Deckengemalde haufig in Freskotechnik in Kirchengewolben oder an den Decken reprasentativer Sale und Stiegenhauser Einen besonderen Effekt erreichte man mit perspektivischen Ansichten hauptsachlich an Decken mit Hilfe derer man Architekturen und Landschaften illusionistisch vergrosserte verlangerte Die Technik stammt aus der Theatermalerei Andrea Pozzo war ein Meister dieses Fachs sein Deckenfresko in der Kirche Sant Ignazio in Rom stellt einen Hohepunkt dieser Technik dar Diese Landschafts oder Himmelsstaffagen wurden dicht mit Figuren gefullt Licht und Schatten verstarkten die Effekte der Illusionsmalerei Beliebte Themen waren Szenen aus der Bibel Allegorien und historische Darstellungen Auch bei der Malerei auf Leinwand dominierten grosse Gemalde die man haufig in prunkvolle Goldrahmen gab um reprasentative Sale zu schmucken und damit die Bedeutung des Bauherren zu erhohen Auch hier kam die kunstlerische Anregung aus Italien Annibale Carracci 1560 1609 Michelangelo Merisi da Caravaggio 1571 1610 und Guido Reni 1575 1642 stehen am Beginn der Entwicklung Caraccis bedeutendstes Werk ist allerdings das Deckenfresko im Palazzo Farnese in Rom so wie das Deckengemalde Pietro da Cortonas 1596 1669 im Palazzo Barberini in Rom und Luca Giordanos 1634 1705 Ausmalung der Decke im Palazzo Medici Riccardi in Florenz Giovanni Battista Piazzetta 1682 1754 gilt als einer der Wegweiser des Chiaroscuro der Hell Dunkel Malerei Auch er schuf ein bedeutendes Deckengemalde das sich in der Kirche Santi Giovanni e Paolo in Venedig befindet es ist allerdings kein Fresko sondern ein Leinwandbild Ein italienischer Maler der auch auf dem Gebiet des heutigen Deutschland tatig war ist Giovanni Battista Tiepolo 1696 1770 Die Ausmalung der Decke der furstbischoflichen Residenz in Wurzburg stellt sein bekanntestes Werk dar Mehrere aus Frankreich stammende Maler wirkten im Fruhbarock in Italien wie Nicolas Poussin 1594 1665 und Claude Lorrain 1600 1682 Viele Kunstler studierten auch an der Academie de France a Rome die 1666 eingerichtet worden war um talentierten Studenten die Moglichkeit zu geben die grossen Kunstwerke Italiens kennenzulernen und zunachst einmal um sie zu kopieren Das bildete die Basis fur die weitere Laufbahn die meist wieder in Frankreich fortgefuhrt wurde Viele der bekanntesten Maler wie Charles Lebrun waren mit der Ausstattung von Schloss Versailles beschaftigt Deckengemalde von Charles Lebrun im Spiegelsaal von Schloss VersaillesAuch auf dem Gebiet des heutigen Osterreich erlebte die barocke Malerei einen Hohepunkt In und um die Kaiserstadt Wien die das kulturelle Zentrum des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation war wirkte Andrea Pozzo der fur seine Deckenfresken in Kirchen beruhmt war aber auch fur seine Theater Dekorationen Dekorationsmalerei wurde nicht nur fur Theaterauffuhrungen sondern auch fur Trauer oder Festgeruste gebraucht oder um einen fehlenden Altar kurzfristig durch einen aus Holz zu ersetzen und kunstlerisch zu gestalten In seiner Tradition und Nachfolge steht Giuseppe Galli da Bibiena der gemeinsam mit seinem Vater seinem Onkel und Brudern Theaterdekorationen in Schlossern Palasten und in der Alten Universitat Wiens schuf Zu den bekannten Freskomalern der Zeit zahlten Johann Michael Rottmayr Deckengemalde Karlskirche in Wien Paul Troger Deckengemalde Marmorsaal in Stift Melk und Kaiserstiege in Stift Gottweig und Franz Anton Maulbertsch Kuppelfresko der Piaristenkirche Martin Johann Schmidt stattete zahlreiche Kirchen mit Tafelbildern aus und der in Venedig geborene Canaletto eigentlich Bernardo Bellotto schuf Veduten der bedeutendsten Stadte Europas Die barocke spanische Malerei erlebte ihren Hohepunkt im 17 Jahrhundert dem siglo de oro dem goldenen Jahrhundert Die bekanntesten Vertreter waren Jusepe de Ribera 1591 1652 Diego Velazquez 1599 1660 und Bartolome Esteban Murillo 1618 1682 Auch in den Niederlanden entwickelte sich die Barockmalerei am starksten im 17 Jahrhundert das als das gouden eeuw das goldene Jahrhundert bezeichnet wird Die politische Trennung in ein katholisches Flandern und ein protestantisches Holland schlagt sich in abweichenden stilistischen Tendenzen nieder In Flandern dominiert ein bewegter malerisch flussiger Stil mit den Hauptvertretern Peter Paul Rubens 1577 1640 Jacob Jordaens 1593 1678 und Anthonis Van Dyck 1599 1641 in Holland der Realismus mit zahlreichen wichtigen Spezialisten fur Landschaft Stillleben Portrat Historien und Genremalerei herausragend insbesondere Rembrandt van Rijn 1606 1669 und Jan Vermeer van Delft 1632 1675 Gemalde und Fresken aus der Zeit des Barock Annibale Carracci Maria Himmelfahrt Olgemalde um 1590 Museo del Prado in Madrid Peter Paul Rubens Der Sturz des Phaeton Olgemalde um 1640 Museo del Prado Rembrandt van Rijn Die Nachtwache Olgemalde um 1642 Rijksmuseum in Amsterdam Diego Rodriguez de Silva y Velazquez Las Hilanderas Olgemalde um 1657 Museo del Prado Bartolome Esteban Murillo Maria Immaculata Walpole oder Himmelfahrt ca 1680 Eremitage St PetersburgMusik Hauptartikel Barockmusik Judith Leyster Das Konzert 1631 33 National Museum of Women in the Arts Washington Buhnenbild von Ludovico Burnacini aus Cestis Oper Il Pomo D Oro Wien 1668 Metropolitan Museum New YorkMerkmale Die Musik des Barock durchlauft eine ahnliche Entwicklung wie alle Kunstarten Wesentliche Eigenschaft des Barockzeitalters war das konzertante Prinzip in dem verschiedene Stimmen oder Stimmgruppen instrumental oder vokal miteinander wetteifern Es bildete sich der Akzentstufentakt heraus Das moderne Dur Moll Tonsystem loste die alten Kirchentonarten ab Zu Beginn des 18 Jahrhunderts war es fest eingefuhrt und eroffnete adaquate Moglichkeiten in der Musik die fur die Epoche so bedeutende Dynamik Spannungen und Gefuhle auszudrucken Dabei wurden Emotionen gewissermassen standardisiert behandelt gemass einer Affektenlehre Zu Beginn des 17 Jahrhunderts setzte sich die Monodie durch akkordbegleiteter Sologesang um die expressive Singstimme aus dem polyphonen Geflecht freizuspielen Als neue Technik wurden nur die obere Diskant und die untere Stimme Bass notiert wahrend die konkrete Ausgestaltung der Akkorde der Improvisation uberlassen blieb Diese Art des Musizierens wird als Generalbassspiel bezeichnet weshalb man die musikalische Epoche auch das Generalbass Zeitalter nennt Die Instrumente waren in der Regel frei wahlbar verwendet wurden etwa Cembalo Laute oder Theorbe fur den Bass Fagott oder Cello Weitere wichtige Musikinstrumente im Barock sind Orgel und Streich und Holzblasinstrumente Sie klangen leiser und weicher als die spater verwendeten Instrumente und entsprachen dem damals herrschenden Ideal der menschlichen Stimme ahnlich zu sein Typische Formen der Barockmusik sind die Oper die Kantate das Oratorium die Fuge die Suite die Sonate Zum Wesen der Barockmusik gehort dass sie Einzelteile zu einem grosseren Ganzen vereinigt So werden Tanze zu Suiten franzosisch suite Folge zusammengefasst Lieder und Chore zu Kantaten italienisch cantata Singstuck Am perfektesten verwirklichte sich das Zusammenwirken aller Kunste in der Oper in der Wort Musik Handlung Buhnentechnik und Buhnenbild ein Gesamtkunstwerk bildeten Wichtige Barockkomponisten Siehe auch Liste von Barockkomponisten Die Musik des Barock nahm in Italien ihren Anfang Vor allem die Erfindung der Oper und des Ziergesangs sowie die Auspragung einer virtuosen und solistischen Instrumentalmusik sind auf diesen Ursprung zuruckzufuhren Die Kunst wurde nach und nach in fast allen europaischen Landern ubernommen Die bedeutendsten Opernkomponisten des Fruhbarock waren Claudio Monteverdi 1567 1643 der auch als Kirchenkomponist unubertreffliche Werke schuf und der Venezianer Francesco Cavalli 1602 1676 Der aus Rom stammende Giacomo Carissimi 1605 1674 ubertrug die Merkmale der Oper in die sakrale Form des Oratoriums Von da fuhrt die Entwicklung weiter uber die Werke Alessandro Stradellas 1643 1682 Alessandro Scarlattis 1660 1725 und Giovanni Bononcinis 1670 1747 bis zur neapolitanischen Schule im Spatbarock zu denen auch der fruh verstorbene Giovanni Battista Pergolesi 1710 1736 gehorte In der Instrumentalmusik ubten insbesondere die Tastenvirtuosen Girolamo Frescobaldi 1583 1643 und Domenico Scarlatti 1685 1757 sowie die Violinvirtuosen Arcangelo Corelli 1653 1713 und Antonio Vivaldi 1678 1741 einen starken Einfluss u a auch auf deutsche Komponisten wie Handel und Bach aus Vivaldi pragte die Ritornellform des Instrumentalkonzerts der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts und zahlt heute zu den meistgespielten Komponisten des Barock In Deutschland beginnt die Zeit des Fruhbarock mit Johann Hermann Schein 1586 1630 Samuel Scheidt 1587 1654 und Heinrich Schutz 1585 1672 dem Hauptvertreter des geistlichen Konzerts Von Scheidt vom Niederlander Jan Pieterszoon Sweelinck 1562 1621 vom bereits genannten Italiener Frescobaldi und vom Nurnberger Johann Pachelbel 1653 1706 empfing die Orgelkunst starke Anregungen Als grosster Meister an der Orgel vor Johann Sebastian Bach gilt dessen Lehrer der in Lubeck tatige Dietrich Buxtehude 1637 1707 Englands grosstes Musikgenie des Barockzeitalters war in allen Gattungen der Musik Henry Purcell 1659 1695 dessen Werke sich bis heute auf den Spielplanen der Opernhauser befinden In Frankreich dominierte lange Zeit die italienische Musik Der tanzbegeisterte Ludwig XIV hatte den Italiener Giovanni Battista Lulli 1632 1687 an den Hof geholt der fur ihn etliche Ballette komponierte und hier unter dem franzosisierten Namen Jean Baptiste Lully Karriere machte Die Musik in Frankreich nahm sodann eine eigenstandige Entwicklung sowohl auf dem Gebiet der Oper neben Lully mit den Vertretern Andre Campra 1660 1744 und Jean Philippe Rameau 1683 1764 als auch in der Kirchenmusik mit Marc Antoine Charpentier 1644 1704 und Michel Richard Delalande 1657 1726 Unter den Instrumentalmusikern stechen die sogenannten Clavecinisten mit Francois Couperin 1668 1733 als grosstem und originellstem Vertreter des Genres hervor als auch die Gambenmusik wie Marin Marais 1656 1728 Antoine Forqueray 1672 1745 und im Spatbarock die von Italien beeinflussten Meister Rameau Boismortier 1689 1755 und der Violinist Jean Marie Leclair 1698 1764 Ihren kronenden Abschluss findet die Barockmusik nach allgemeiner Ansicht mit Johann Sebastian Bach 1685 1750 und Georg Friedrich Handel 1685 1759 In ihren Personlichkeiten laufen alle musikalischen Bestrebungen der Zeit zusammen und gewinnen hochst personlichen Ausdruck Bach fuhrte die Kunst der Polyphonie zu einer seit der Renaissance nicht mehr erreichten Komplexitat Im Umkreis von Bach und Handel stehen Meister wie Georg Philipp Telemann 1681 1767 in Hamburg und Johann Adolph Hasse 1699 1783 in Dresden der bereits den folgenden musikalischen Stilwandel um 1730 einleitete Einige der Bach Sohne und viele andere gehorten kunstlerisch nicht mehr dem Barock an sondern bilden mit ihren Werken den Ubergang zur Klassik Joseph Haydns und Wolfgang Amadeus Mozarts Das Charakteristikum des Barock als Epoche des Reglementierens und Ordnung Schaffens schlagt sich in musiktheoretischen Werken nieder Bach systematisierte z B im Wohltemperierten Klavier die Dur und Moll Tonarten Johann Joseph Fux schuf den Gradus ad Parnassum ein Werk das praktische Anweisungen zum polyphonen Komponieren gab und Rameau schrieb die erste Harmonielehre Claudio Monteverdi Portrat von Bernardo Strozzi 1640 Heinrich Schutz Portrat von Christoph Spetner um 1660 Jean Baptiste Lully um 1670 Arcangelo CorelliPortrat von Hugh Howard 1697 Georg Friedrich Handel 1741 Johann Sebastian Bach um 1748 Theater Hauptartikel Barocktheater Theater wie wir es heute verstehen entstand und entwickelte sich in der barocken Epoche Vorher fanden Theaterauffuhrungen heuptsachlich im Rahmen von religiosen oder hofischen Festen statt deren Darsteller meist Mitglieder des Klerus der Hofgesellschaft Studenten und Seminaristen waren Im Barock wird die Kunst nach und nach neu definiert vor allem werden ab dieser Epoche alle Mittel der Kunst Architektur Bildhauerei Malerei Oper Schauspiel Tanz sowie die neueste Buhnentechnik eingesetzt Die Verwandlung der Buhne von einer Landschaft in einen Innenraum konnte ab da innerhalb kurzester Zeit geschehen Der Buhnenraum wurde wie beim Guckkasten aussen durch einen Rahmen begrenzt innerhalb dessen die Buhnenhandlung stattfindet Eingezogene Wande die sich meist an beiden Seiten der Buhne befinden schaffen die Illusion des zum Stuck gehorenden Raums und verdecken gleichzeitig die fur den Ablauf notige Maschinerie Die neue Buhnentechnik wurde u a auch dafur eingesetzt um die Wirkung einzelner Auftritte zu verstarken wie den des sprichwortlichen Deus ex Machina Gotter mussen in einem Buhnenstuck rasch vom Himmel heruntersteigen konnen und den Helden aus einer verwickelten oder gefahrlichen Situation zu retten Die Vorstellung der Welt als Theaterbuhne Theatrum mundi entstand im Barock Eine eigene in Italien entwickelte Form des Theaterspiels ist die Commedia all improvviso Commedia a soggetto oder Commedia di zanni die im Deutschen der Stegreifkomodie entspricht Dabei handelt es sich um Stucke bei denen der Inhalt vorgegeben ist der Text aber zur Szene passend von den Schauspielern improvisiert wird Die Commedia dell arte die in der Mitte des 16 Jahrhunderts entstand erfreut sich bis ins 18 Jahrhundert grosser Beliebtheit Die Truppen bestehen aus Berufsschauspielern die meist festgelegte Charaktere interpretieren die haufig Masken tragen Die bekanntesten Figuren sind Arlecchino Brighella Pagliaccio und Colombina Festkultur Festlichkeiten zum Empfang Konigin Christines von Schweden im Palazzo Barberini in Rom 28 Februar 1656Die grossen Feste in der Zeit des Barock dienten meist nicht nur dem Vergnugen sondern auch der Reprasentation 10 Sie hat ihre Wurzeln in der italienischen Renaissance insbesondere in den trionfi genannten Festumzugen 11 Sorgfaltig inszenierte man an Furstenhofen mit Mitgliedern der Hofgesellschaft und der Herrscherfamilie prachtige und spektakulare Auffuhrungen um Ruhm und Macht des Regenten symbolisch darzustellen und den Zuschauern zu prasentieren Auch die Teilnehmer dieser Festveranstaltungen die haufig in Ballen endeten mussten Tanze und Tanzschritte fur die Gruppentanze die sogenannten Kontertanze beherrschen Anlasse fur grosse Festlichkeiten boten Thronbesteigungen und Hochzeiten von Mitgliedern der Herrscherfamilie Die meist aus dem Ausland stammende Braut wurde haufig schon auf ihrer Reise zum Brautigam mit Festempfangen geehrt wie z B 1613 Prinzessin Elizabeth Stuart die Kurfurst Friedrich V von der Pfalz den spateren Winterkonig 12 heiratete oder Erzherzogin Marie Antoinette auf dem Weg von Wien nach Paris zu ihre Hochzeit mit dem Dauphin Thronfolger dem spateren Konig Ludwig XVI Aber auch die Geburt von Kindern des Herrscherpaares das erfolgreiche Ende eines Krieges die uberstandene Pestepidemie boten Anlass fur prachtvolle Festveranstaltungen Haufig gab man eigens dafur Opern oder Schauspiele in Auftrag deren Auffuhrung mit Feuerwerken oder Salutschussen gekront werden konnte Aber auch Begrabnisse von Herrschern oder bedeutender Personlichkeiten wurden mit Festdekorationen prachtvoll inszeniert In der Kirche wurde ein castrum doloris Trauergerust errichtet Von einigen Festen wurden spater Kupferstichserien angefertigt um sie weitreichend bekannt zu machen 11 Ludwig XIV als Sonnengott Apoll im Ballet de la nuit 1653Einige legendare Feste fanden am Hof Konig Ludwigs XIV statt des roi soleil des Sonnenkonigs der als 14 Jahriger in einem fur ihn komponierten Ballett im Kostum des Sonnengottes Apollo tanzte Im Zusammenhang damit pragte er den Begriff des Sonnenkonigs Er ubernahm die Sonne als Symbol des im Zentrum der Planeten stehenden Systems fur sich der im Zentrum des Staates stand Seiner Begeisterung fur Tanz und fur grosse Feste gipfelten in der sieben Tage wahrenden Festveranstaltung Freuden der verzauberten Insel Les Plaisirs de l ile enchantee im Mai 1664 13 Es gab u a ein Ringelstechen und ein ballet de cour mit den Mitgliedern der Hofgesellschaft als Teilnehmer und als Publikum Die musikalische Leitung hatte man Jean Baptiste Lully anvertraut und es wurden einige Stucke von Moliere aufgefuhrt La Princesse d Elide Les Facheux und Tartuffe 14 Ein Zeitgenosse berichtete wie zum Abschluss des ersten Festtages Lully an der Spitze einer grossen Truppe Konzertierender mit kleinen Schritten im Rhythmus ihrer Instrumente 15 erschien und zu gleicher Zeit sah man aus der Allee zur Rechten die vier Jahreszeiten hervortreten den Fruhling auf einem spanischen Ross den Sommer auf einem Elefanten den Herbst auf einem Kamel und den Winter auf einem Baren Die Jahreszeiten waren begleitet von zwolf Gartnern zwolf Schnittern zwolf Winzern und zwolf Greisen Sie stellten die Verschiedenheiten ihrer Jahreszeiten durch Blumen Ahren Fruchte und Eis dar und trugen auf ihren Kopfen die Schalen mit dem Imbiss Die Controleurs de la Maison du Roi in allegorischen Kostumen Anm d Verf liessen einen grossen halbkreisformigen Tisch aufstellen der mit Girlanden und einer Unzahl von Blumen geschmuckt war Carpentier de Marigny 15 Ahnlich grossartig war das Grand divertissement de Versailles im Juli 1668 das anlasslich des Aachener Friedens gefeiert wurde Die Musik stammte wieder von Lully der u a auch ein Ballett Triumph des Bacchus komponierte 16 und Molieres George Dandin wurde uraufgefuhrt 16 Zum Abschluss gab es ein Feuerwerk im Park von Versailles bei dem das Schloss wahrhaftig wie der Palast der Sonne erschien 17 Kaiserin Margarita Teresa im Festgewand aus Anlass der Hochzeits und Geburtstagsfeierlichkeiten im Jahr 1667Die franzosische Festkultur loste eine Art Wettstreit aus und der Kaiserhof in Wien antwortete mit den pomposen Hochzeitsfeierlichkeiten fur Kaiser Leopold I und Infantin Margarita Teresa von Spanien Ein prachtvoll inszeniertes Rossballett La contesa dell aria e dell acqua 18 fand im Hof der Wiener Burg am 24 Januar 1667 19 statt 1700 Personen und 600 Pferde nahmen daran teil alle in prunkvollen und teilweise zentnerschweren Kostumen und mit federbesetztem Kopfputz Kaiser Leopold ritt auf einem tanzenden Pferd zur Musik von Johann Heinrich Schmelzer die von einem 100 Mann starken Orchester gespielt wurde 20 Gut dokumentiert ist die in Kupferstichen erhaltene Auffuhrung der Oper Il Pomo d Oro von Antonio Cesti mit Dekorationen von Ludovico Burnacini Da man fur die Auffuhrungen erst ein eigenes Theater auf dem Burgplatz bauen musste verzogerte sich das Fest bis zum 13 und 14 Juli 1668 Margaritas Geburtstag 21 Sie soll angeblich 9 Stunden gedauert haben und mehrfach wiederholt worden sein 22 Unabhangig besonderer Anlasse erlebte auch der Karneval von Venedig seine hochste Blute im 17 und 18 Jahrhundert und zog zahlreiche wohlhabende Touristen Veranstaltungen und Auffuhrungen konnten monatelang dauern Da sich alle unter ihren Masken versteckten und dadurch auch fur die Nachsten unerkannt blieben herrschte ein munteres Durcheinander der Gesellschaft die sich gegenseitig mit Geschlechtskrankheiten ansteckte bekanntes Beispiel Furst Georg Wilhelm von Braunschweig Luneburg uberliess seinem Bruder Ernst August die eigene Verlobte Prinzessin Sophie von Hannover weil er sich in Venedig vermutlich mit Syphilis infiziert hatte 23 Auch ausserhalb der Karnevalssaison war Venedig fur seine Feste bekannt die regelmassig stattfanden wie z B die Hochzeit des Dogen mit dem Meer am Christi Himmelfahrtstag oder das Fest der Madonna della Salute Auch Empfange von auslandischen Herrschern und Botschaftern wurden mit Regattas und anderen Feiern begangen Sie zogen Schaulustige aus aller Welt an und waren beliebte Motive der Vedutenmalern wie Luca Carlevarijs und Canaletto Zeithainer Riesenstollen mit BackofenFur seine glanzvolle Hofhaltung und prachtigen Feste war auch Kurfurst August der Starke von Sachsen beruhmt Zu den bekanntesten zahlten die Hochzeitsfeierlichkeiten seines Sohns Friedrich Augusts II mit Erzherzogin Maria Josepha der Tochter Kaiser Josephs I die 1719 stattfand Den Hohepunkt bildete die Allegorie der Sieben Planeten Lustbarkeiten die im hollandischen Palais stattfand 24 Augusts Zeithainer Lustlager im Jahr 1730 war eines der beruhmtesten Barockfeste seiner Zeit Der Erbauer des Dresdner Zwingers Matthaus Daniel Poppelmann errichtete dafur eigens einen Ofen eigentlich ein Ofen Gebaude um darin den sieben Meter langen Riesenstollen backen zu konnen Der Architekt Joachim Daniel von Jauch dem unter anderem die Organisation der Feste und Illuminationen am polnischen Hof oblagen Kurfurst August der Starke und ein Sohn waren auch Konige von Polen organisierte das funfstundige Feuerwerk auf der Elbe fur das 18 000 Baumstamme gefallt wurden Manche Feste des Barock leben nicht nur in Kupferstichen und Bildern fort sondern auch in der fur sie komponierten Musik Zu den beruhmtesten gehoren einige Feierlichkeiten in England fur die Georg Friedrich Handel die Musik beisteuerte Fur ein Fest auf der Themse komponierte er die Wassermusik vermutlich fur Auffuhrungen in den Jahren 1717 1719 und 1736 25 und fur die im April 1749 stattfindenden Feierlichkeiten anlasslich des Aachener Friedens die Feuerwerksmusik Schon die Generalprobe in den Vauxhall Gardens zog 12000 Zuschauer an Israel Silvestre Ludwig XIV im Kostum bei der Grande Cavalcade Rossballett in Paris 1662 Festlicher Umzug mit nachfolgendem Rossballett in der Wiener Hofburg zur Hochzeit Kaiser Leopolds I mit Infantin Margarita 1667 Ludwig XIV empfangt den persischen Botschafter in Versailles am 19 Februar 1715 Nicolas Cochin Maskenball zur Hochzeit des Dauphin im Spiegelsaal von Versailles 1745 Konigliches Feuerwerk und Illumination in Whitehall und auf der Themse am 27 April 1749 zum Aachener Frieden Fur diesen Anlass schrieb Handel die beruhmte Feuerwerksmusik Festliche Schlittenfahrt am Hof Kaiserin Maria Theresias in der Wiener Hofburg 1766 Einer der goldenen Prunkschlitten ist im Kutschenmuseum von Schonbrunn erhalten Literatur des Barock Hauptartikel Barockliteratur Wahrend barocke Literatur in den sudeuropaischen Landern schon fruh zu hoher Vollendung gelangte konnte sie sich auf dem Gebiet des Heiligen Romischen Reichs erst spater entwickeln da hier der Dreissigjahrige Krieg wutete Typischerweise sind die Werke der deutschen Schriftsteller zu dieser Zeit von Lebensgier und Todesbangen gekennzeichnet spater nahm die Literatur wie in den anderen Landern eine Wendung in Richtung hofischer oder burgerlich gebildeter Literatur Stilistisch ist die Fruhzeit durch oft ubertriebene Stilistik gepragt spater orientiert man sich an den Stromungen der anderen Lander Ritter und Abenteuerromane waren in Deutschland lange Zeit sehr beliebt darunter das vielbandige Werk HerzogAnton Ulrichs von Braunschweig Wolfenbuttel 1633 1714 und das von Daniel Casper von Lohenstein 1635 1683 Als Klassiker der Epoche ist Hans Jakob Christoffels von Grimmelshausen Abenteuerliche Simplicissimus zu bezeichnen In Spanien erreichte die Barockliteratur mit den Werken von Miguel de Cervantes 1547 1616 Lope de Vega 1562 1635 und Pedro Calderon de la Barca 1600 1681 fruh einen kunstlerisch eigenstandigen Hohepunkt In Frankreich verlief die Entwicklung ahnlich wie auf dem Gebiet der Bildenden Kunste man verschrieb sich schon fruh dem Klassizismus Pierre Corneille 1606 1684 Jean Racine 1639 1699 und Moliere 1622 1673 sind die bedeutendsten Vertreter In England erfreute sich in dieser Zeit die Tagebuch und Reiseliteratur grosser Beliebtheit Das Tagebuch von Samuel Pepys und die Briefe und Reiseberichte der Lady Mary Wortley Montague gehoren zu den popularsten Erscheinungen die bis heute nachgedruckt werden In der Lyrik zeigen sich die gegensatzlichen Grundzuge des zwischen mystischer Religiositat und Lebenslust schwankenden Lebensgefuhls am starksten Lehrhafte erzieherische Literatur steht der Erlebnisdichtung gegenuber die haufig in uppigen Phantasien gipfeln Hauptvertreter dieser Richtung waren Martin Opitz 1597 1639 Andreas Gryphius 1616 1664 Daniel Casper von Lohenstein 1635 1683 Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau 1616 1679 Paul Fleming 1609 1640 Simon Dach 1605 1659 Friedrich Spee von Langenfeld 1591 1635 und Georg Philipp Harsdorffer 1607 1658 Auch die Reimspruche von Friedrich von Logau Pseudonym Salomon von Golaw 1604 1655 sind dieser literarischen Richtung zuzuordnen Molieres Werke 1734 Frontispiz der Erstausgabe des Simplicissimus 1668 Die so genannte Holle der Lebendigen das ist die welt beruffene Bastille zu Paris 1719 Links Frontispiz rechts Titelblatt Frantz Christoph Khevenhillers Annales Ferdinandei Oder Wahrhaffte Beschreibung Kayser Ferdinandi In Zwolff Theilen mit vielen Kupffern Leipzig 1721Natur und weiterfuhrende Gesellschaftsphilosophie Der Universalgelehrte Galileo Galileo konnte als Erster bestatigen dass sich die Erde um die Sonne drehtDie Ideologie der zeitgenossischen Naturphilosophen und Wissenschaftler wie Francis Bacon und Galileo Galilei steht der bis dahin vorherrschenden scholastischen Naturphilosophie gegenuber und leitet den Empirismus ein Galileos Erkenntnis des heliozentrischen Universums konnte durch die Newtonschen Gesetze gestutzt und interpretiert werden Ihren grossten Erfolg hatten die Empirizisten mit der Forderung dass sich Wissenschaftler fortan nicht mehr an politische Vorgaben zu orientieren haben was in fruheren Epochen je nach Charakter und Bildungsstand der Herrschenden und Oberen die Arbeit oft hinderte 26 Zur Starkung dieser These wurde das Bild des Menschen neu festgelegt gegen Ende der barocken Epoche versteht man ihn als handelndes Subjekt und die Natur als eine Gebilde aus passiven und reaktiven Objekten 27 Der vorher als Regisseur des Welttheaters geltende Gott wurde der Welt entruckt und war fortan nur noch als Schopfer verstanden als derjenige der dem Uhrwerk der Himmelsmechanik den ersten Anstoss gegeben hat Dieser politische wie metaphysische Dualismus lautete auch das Ende des Barock ein Auf gesamtweltliche Harmonie zielende Philosophien wie die von Gottfried Wilhelm Leibniz wurden zugunsten des Empirismus zuruckgedrangt 28 Die Entruckung Gottes in die Ferne und die Erklarung der Religion zur Privatsache legte die Grundlage fur die geistige wie materielle Sakularisation des 19 Jahrhunderts 29 Die auf das Zeitalter des Barock folgende geistesgeschichtliche Epoche wird im Allgemeinen das Zeitalter der Aufklarung bezeichnet jedoch ist zu beachten dass die fruhe Aufklarung teils schon in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts stattfindet also in der Spatrenaissance wurzelt wahrend sie in Italien teils erst im spaten Barockzeitalter um 1760 und in Ostmitteleuropa oder Griechenland noch spater wirksam wird Wissenschaften und TechnikIm barocken Europa entstanden die modernen Wissenschaften Akademiker und Forscher organisierten sich in Gelehrtengesellschaften und Akademien Die theoretische zunehmend mathematisierte Mechanik und ihre Anwendung auf technische atmospharische biologische astronomische usw Phanomene machte grosse Fortschritte William Harvey entdeckte den Blutkreislauf Galileo Galilei versuchte das Gewicht der Luft zu bestimmen Evangelista Torricelli Blaise Pascal und Otto von Guericke untersuchten die Effekte des Luftdrucks Christiaan Huygens entwickelte die Pendeluhr Isaac Newton das Gravitationsgesetz Die Mechanik wurde zum dominanten Wissenschafts und Welterklarungs Paradigma Sie diente auch zur Erklarung der stofflichen Feinstruktur der Welt Atomismus Monadologie Das Modell des Uhrwerks wurde zur Deutung der Bewegungsgesetze des Universums herangezogen 30 Mechanistische Erklarungsmodelle wurden haufig mangels anderer damals verfugbarer Theorien stark uberstrapaziert so dass auch die hierarchische Ordnung und Politik des nach rationalem Plan gestalteten absolutistischen Staates anhand des Maschinenmodells interpretiert wurde Durch koniglichen Erlass unter furstlicher Protektion und mit Unterstutzung anderer Mazene wurden Akademien der Wissenschaften und Technik gegrundet so 1660 die britische Royal Society oder 1666 die franzosische Academie des Sciences Diese Akademien verfugten auch oft uber Objekte zu diesen natur und technikgeschichtlichen Themen In der Fertigungstechnik setzte sich die Verbesserung von Hilfsmitteln und Werkzeugen unter Zuhilfenahme empirischer und theoretisch mechanischer Erkenntnisse immer weiter fort wahrend die Antriebskrafte Wasser und Windkraft tierische und menschliche Kraft keine bedeutenden Entwicklungen erfuhren Sie wurden zumindest effektiviert indem man sich z B die Fortschritte im Bau von holzernen Getrieben zunutze machte Die Mechanismen wurden in grossen Gobelin Porzellan Kutschen usw Manufakturen Arsenalen und Werften angewendet Der europaische Bergbau der durch den Import von Edelmetallen aus Lateinamerika in eine Krise geraten war gelangte wegen des drohenden Mangels an Metall fur die Munzpragung in vielen Landern unter staatliche Regie 31 Die Wasserbaukunst 32 in Schlossgarten erreichte einen Hohepunkt in den Schopfwerken von Marly le Roi Schiffbau Heck des Modells der schwedischen VasaWie in allen Epochen zuvor und danach standen auch Schiffe unter dem Einfluss der herrschenden Kunstrichtungen An und Aufbauten verfugten uber dieselben Schwunge Vor und Rucksprunge wie in der Architektur und auch der Zierrat richtete sich nach den Forderungen der Zeit gedrechselte Saulen vergoldetes Schnitzwerk Konsolen und Statuen die biblische oder mythologische Allegorien zum Vorbild hatten gehorten zum gangigen Dekorationsrepertoire In den prachtigen Heckgalerien gipfelte die Architekturkunst der Zeit s Foto der Vasa 1628 Eine wollustige Linienfuhrung 33 und machtige Galionsfiguren unterstrichen den reprasentativen Charakter der Kriegs und Staatsschiffe die die Macht ihrer Herkunftslander symbolisch unterstreichen sollten So zeigte z B die Galion des englischen Dreideckers Sovereign of the Seas ein Reiterstandbild Konig Edgars dessen Pferd sieben Konige unter den Hufen zerdruckte Funktionalitat und Kriegstuchtigkeit dieser Schiffe wurden trotz ihrer gestrafften Formen durch den hoch liegenden Schwerpunkt der Aufbauten beeintrachtigt Im Lauf des 18 Jahrhunderts wurde ihre Hohe reduziert Die Linienfuhrung der Schiffe versachlichte sich Man legte generell mehr Wert auf Funktionalitat als auf Zierrat und verzichtete auf prachtvolle Aufbauten wodurch sich die Fahrleistung wesentlich verbesserte Verkehr und WagenbaukunstKutschen oder Reisewagen sahen im Mittelalter starr und unbeweglich aus Auf einem meist niedrigen Untergestell mit kleinen Radern sass je nach Anforderung ein kleiner oder machtiger Aufbau Diese Wagen waren schwer zu lenken zudem gab es damals und auch noch in der barocken Epoche keine ausgebauten Strassen Reisen stellten eine grosse Unannehmlichkeit dar die man am besten vermied wenn sie nicht dringend notwendig waren Wer sich rasch von einem Ort zu einem anderen bewegen musste nahm ein Pferd auch die Herrscher Der beste und sicherste Transportweg war uber das Wasser Meer Seen und Flusse stellten gutes Wetter vorausgesetzt die beste Art zu reisen und zu transportieren dar Wobei man bedenken muss dass die Schiffsfahrt auf einem Fluss nur in eine Richtung flussabwarts rasch vonstatten ging flussaufwarts mussten Schiffe von Pferden die auf Wegen neben den Flusse gingen gezogen werden Die Goldene Kutsche des Fursten von Schwarzburg Sondershausen Die grosse Staatskarosse in St PetersburgIn der Entwicklung des Kutschenbaus stellt die Carrosse oder Karosse die spatestens seit dem 16 Jahrhundert als reprasentativer Reisewagen verwendet wurde eine Neuerung dar Der Wagentyp hatte sich aus einfachen Vorgangermodellen entwickelt die man verbesserte indem man ihn mit vier Federn bestuckte und den Aufbau mit festem Dach und mit festen Seitenwanden versah Um einen bequemen Einstieg zu ermoglichen wurden die Turen tiefer hinuntergezogen und Treppen eingebaut die man bei offener Ture hinunterklappen konnte Karossen wurden in grossen Manufakturen in Arbeitsteilung produziert wobei Stellmacher Schreiner Lackierer Schmiede Linierer Vergolder Sattler u a Handwerker anderer Berufe beteiligt waren Ein spezieller Wagentyp war die grand carrosse die grosse Prunkkarosse die bei Kronungen Hochzeiten und reprasentativen Anlassen verwendet wurde Einige prachtvolle Exemplare sind noch erhalten Im deutschen Sprachraum ist eine der beruhmtesten der Goldene Wagen Furst Joseph Wenzels I von Liechtenstein mit dem er die Braut Kaiser Josephs II aus Italien holte und nach Wien begleitete Er ist im Gartenpalais Liechtenstein in Wien ausgestellt Der Kronungswagen Kaiser Josephs II und etliche andere barocke Kutschen der kaiserlichen Familie sind in der Wagenburg ebenfalls in Wien zu sehen Prunk und Reisewagen der Konige von Frankreich und ihrer Familien sowie auch kleinere Wagen die die Kinder Konigin Marie Antoinettes selbst lenkten sind in der Galerie des Carrosses in Versailles ausgestellt In Schweden kann man die Stockholmer Burmannia ca 1700 1710 in der Livrustkammer sehen in Deutschland die Goldene Kutsche der Fursten von Schwarzburg Sonderhausen ca 1707 1715 im Schlossmuseum Sondershausen in Portugal die Lissabonner Coche da Cora um 1715 im Museu dos coches und in Russland eine Karosse aus den Jahren 1720 und 1722 die in der Ermitage in St Petersburg ausgestellt ist Im 18 Jahrhundert verdrangten leichtere Wagen wie die Berline die Karosse und so verengte sich die franzosische Bezeichnung le carrosse zum Begriff der einen prunkvollen Staatswagen bezeichnet so wie er auch im Deutschen verwendet wird Mode Hauptartikel Kleidermode zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges und Kleidermode zur Zeit Ludwigs XIV Anthonis van Dyck Portrat der Marie Louise de Tassis Ol auf Leinwand um 1630Die Entwicklung historischer Epochen lasst sich u a auch an modischen Stromungen der Bekleidung und der Haartracht ablesen Die Kleider waren in Kriegszeiten und auf dem Land immer zweckmassig einfacher und schlichter als in Friedenszeiten in den Stadten und an Hofen Meist gaben Fursten die Mode vor die sich dann von der Residenz stadt bis in die letzten Winkeln des Reiches verbreitete Dieser Prozess konnte mehrere Jahre dauern weswegen die Bevolkerung auf dem Land modisch immer nachhinkte Die barocke Mode 1620 1650 folgte der spanischen Mode der Renaissance und war zunachst von den spanischen Niederlanden und Flandern beeinflusst Steife und in der Bewegung einschrankende Kleidung aus dicken und schweren Stoffen wird durch einen weicheren Stil mit fliessenden Stoffen abgelost An die Stelle der Halskrausen kommen Dekolletes mit Spitzenkragen die engen Hosen der Manner mit Schamkapsel verbreitern sich zu weiten Kniehosen Die Rocke der Damenkleider setzten sich meist aus einem Uber und Unterrock zusammen dessen sichtbarer schmaler Teil meist aus kostbarem Stoff war Breitkrempige Hute dominierten in den Niederlanden und beeinflusst von der vorhergehenden spanischen Hofmode dominierten zunachst noch Schwarz und dunkle Farben Allerdings setzten sich bei der Damenmode viele weisse Akzente durch die am Kragen an den Armeln am Korsett und unter dem Schlitz in der Mitte des Rockes sichtbar waren In Bezug auf die Mannermode anderte sich die Form der Hosen in den 1660er Jahren Sie wurden weiter und sahen fast hosenrockartig aus wahrend das Wams kurzer wurde und viel vom Hemd sehen liess Rheingrafen Mode Daruber trug man einen weiten rund geschnittenen Uberwurfmantel spater den jackenartigen Herrenrock Dazu trugen die Manner lange offene Haare Die Kleider der Frauen wurden schlichter sie bestanden aus einem bodenlangen Rock ohne Uberrock und einem eng anliegenden Mieder mit breitem fast schulterfreiem Ausschnitt und Dreiviertelarmeln Das Dekollete wurde haufig von einer breiten Borte eingefasst Die typische Frauenfrisur dieser Zeit waren die zu beiden Seiten des Gesichts gehauften Locken In den 1680er Jahren setzte sich bei den Mannern jene Anzugform durch die das gesamte 18 Jahrhundert bestimmen sollte Das Justaucorps frz eng am Korper bestand aus Weste langer Uberjacke und engerer Kniehose Auf dem Kopf trugen die Mitglieder hoherer Gesellschaftsschichten die Allongeperucke und den Dreispitz dessen Hutkrempe an drei Seiten hochgeschlagen wurde Bei den Frauen kam der Manteau ein mantelartiges vorne offenes Uberkleid in Mode das sich ebenfalls beinahe bis zum Ende des 18 Jahrhunderts hielt Er wurde zu einem farblich passenden Rock getragen Die Uberkleider von Damen der Hofgesellschaft hatten haufig eine Schleppe Die schmale Silhouette der Kleider wurde durch eine Frisur mit hoher Haube der Fontange noch betont An den Mustern der Stoffe konnte man das modische Jahrzehnt erraten einmal waren sie klein und mit dicht gestreuten Blumen ubersat einmal waren sie gross und von Bouquets oder Fruchten gepragt Dazwischen gab es eine breite Palette an Formen und Farbenreichtum Zudem anderte sich alle paar Jahre die Form der Rocke Von normal ausgestellt bis zu einer Breite von zwei Metern und mehr waren die Formen sehr reichhaltig Auch in der romisch katholischen Kirche anderte sich die liturgische Mode Viele erhaltene Stucke stammen aus dieser Zeit Eine besondere Anderung erfuhr die Kasel die die Form einer Bassgeige romische Kasel annahm Kleidung fur kirchliche Hochfeste wurde aus schweren Brokatstoffen gefertigt Sie konnte mit Goldspitze Perlen Glas oder Halbedelsteinen besetzt und mit Gold und Hochstickerei verziert sein Die Stoffe waren meist Schenkungen von Damen der hochsten Gesellschaftsstufen Es war Brauch das kostbare Brautkleid das damals noch nicht weiss war dem nachsten Kloster zur Fertigung neuer Kleidung zu uberlassen Kunstgeschichtliche WertungBarock erfuhr im und ab dem 19 Jahrhundert zwei verschiedene Bewertungen Wahrend eine Gruppe den Begriff negativ subjektiv mit Uberladenheit gleichsetzt sieht die andere Gruppe in dieser Kunstrichtung den Kulminationspunkt des Gesamtkunstwerks Nie zuvor war in einer Epoche jedes Detail des Alltags so kunstlerisch ausgeklugelt wie im Barock Von der Ausstattung eines Hauses uber den Garten bis zum Verhalten der Menschen zueinander die sich sogar im Alltag an beinahe theatralische Regeln hielten war alles diesem ganzheitlichen System unterworfen Der hauptsachliche Grund warum Barock heute von vielen als kitschig empfunden wird hangt damit zusammen dass im 19 Jahrhundert viele Stilrichtungen am haufigsten wohl Barock kopiert und neu interpretiert wurden Da das selten stilgetreu geschah und haufig an einem Gebaude mehrere Stilrichtungen verwendet wurden entstanden eigenwillige Architekturgebilde mit ebensolchen Ausstattungen die dann eben als stillos empfunden werden Da die meisten Menschen Barock nur in dieser ubertragenen Form kennen weil sie zeitlich naher liegt und weil mehr davon erhalten ist bewerten sie Barock negativ Wer sich aber mit der ersten echten barocken Epoche auseinandersetzt wird entdecken wie genial und kunstlerisch Architektur Bildhauerei und Malerei sein konnten und wie viel davon schon in der klassischen Antike und bei Palladio wurzelt Frankreich In Frankreich kam in einer wenig bedeutenden Einzelbewegung zu Beginn des 18 Jahrhunderts Kritik an der Kunstproduktion auf Sie stehen im Zusammenhang mit der Aufklarung und wurden z B in den 1719 erschienenen Reflexions critiques sur la poesie et sur la peinture Kritische Betrachtungen uber die Poesie und die Malerei des Abbe Dubos formuliert Die darin erhobene Maxime dass Kunst allen gefallen und allen Vergnugen bereiten solle widerspricht sich in sich selbst da es auch damals eine Mehrheit von Menschen gab die Freude an barocker Kunst empfanden Die grossen Mengen von Museen mit barocken Objekten barocken Sammlungen Galerien und original erhaltenen Schlossern und Palasten deuten bis heute auf die positive Rezeption bei den Betrachtern Generell empfand man den romischen Architekturstil in Frankreich als uberladen Ausserdem wollte man einen eigenen nationalen vor allem klassi zist schen Stil pragen da u a sogar Berninis Fassadenentwurfe fur den Louvre als zu italienisch galten 34 Zwar wurden das Adjektiv baroque und das Substantiv le baroque durch Quatremere de Quincy erstmals im Sinne einer Verfeinerung der Architektur definiert zugleich aber es gab auch Kritiker die die barocken Formelemente als bizarr exzessiv und ubersteigert empfanden Man fuhrte Borrominis und Berninis Werke als Beispiele dafur an 35 Auch die Asthetik Sainte Beuves blieb dem klassizistischen Wertungssystem verbunden 36 Diese Betrachtungsweise wurde von Jules Michelet neu uberdacht er gilt als der eigentliche Entdecker des franzosischen Barock Deutschland In der Kunstbetrachtung wurde seit Adam Friedrich Oeser und Johann Joachim Winckelmann der deutsche Klassizismus hoher eingeschatzt als der Barock was eine typische Reaktion aller Epochen ist dass eine neue Kunststromung die man selbst mitmacht eine altere uberholte ablost Trotz seiner Wertschatzung fur hellenistische Kunstwerke die dem barocken Stilempfinden nahestanden so die Laokoon Gruppe verachtete Winckelmann das Werk Berninis 37 Dazu trug auch die seit Winckelmann spurbare Bevorzugung der griechischen Antike gegenuber der romischen bei was sich wiederum gegen die Rezeption des franzosischen Klassizismus in Deutschland richtete Barock galt den vorwiegend protestantischen deutschen Kunsttheoretikern kritikern und historikern als zu opulent und zu gegenreformatorisch Ahnliches galt auch fur die franzosische Literatur der Epoche die eigentlich nicht barock sondern klassizistisch war Der Fruhaufklarer Johann Christoph Gottsched lehnte den literarischen Stil und das kunsthandwerkliche Dichtungsverstandnis als konstruiert und nicht originell ab Noch radikaler wandte sich Lessing gegen die Regelpoetik In Corneilles Rodogune sah er den Gipfel der Unkunst und skizzierte in der Hamburgischen Dramaturgie die Voraussetzungen fur ein neues burgerliches Drama das auf Pomp und Majestat der Dramen Corneilles verzichten kann 38 Sein burgerliches Trauerspiel Miss Sara Sampson leitete den Abschied vom Barock auf den deutschen Buhnen ein und bereitete dem Ideal der Naturlichkeit den Weg Hauptsachlich ist in diesen Argumentationen weniger die Kritik an der Kunst als die an der Auftrage erteilenden Gesellschaft gemeint Fur Johann Georg Hamann als Vertreter des bereits auf die Romantik verweisenden christlich mystischen Geniekults der Sturm und Drang Epoche stand fest dass der Kunstler von Regeln befreit arbeiten musse und die Tiefe des Gefuhls als wichtigstes Kriterium fur das kunstlerische Schaffen zu gelten habe 39 Goethe kritisierte die massige und uberladene Barockarchitektur 40 in der er sich aber auch gerne bewegte man denke an die Romaufenthalte und nutzte zudem selbst barocke Lyrikformen Die Ablehnung alles in dieser Epoche dominant Franzosischen war eine Idee die die deutsche Romantik des 19 Jahrhunderts pragte Das fuhrte auch zu der distanzierten Formulierung im Deutschen Worterbuch der Bruder Jacob und Wilhelm Grimm Barockisch soll das franz baroque bizarre unserer sprache bequemen wie antikisch sp 500 idealisch theatralisch der barockische schmuck vielfarbger muscheln 41 Allerdings gab es auch Gegentendenzen So wurdigte August Wilhelm Schlegel trotz seiner Kritik der Asthetik des Zeitalters Ludwig XIV die barocke Rhetorik 42 Die deutsche literarische Romantik fuhlte sich durchaus von der barocke Maschinen und Uhrwerkmetaphorik angezogen doch schlug sich das eher in ihren Werken z B mit glossierender Tendenz in Jean Pauls Die unsichtbare Loge E T A Hoffmanns Der Sandmann Der Elementargeist Kleists Uber das Marionettentheater u a als in der kunst und literaturkritischen Betrachtung der Zeit nieder E T A Hoffmann begeisterte sich fur das spanische Barocktheater und ubersetzte die Stucke Calderons Jacob Burckhardt kritisierte Barock im Cicerone 1855 Barock lobte aber die kunstlerische Freiheit die sich barocke Kunstler nahmen eigentlich ein Widerspruch zu dem was seine Zeitgenossen schrieben 43 Eine mehr theoretische Sichtweise auf das Phanomen Barock immer noch aus der Sicht des Protestantismus auf das Jahrhundert der Gegenreformation und durch seine Abneigung gegen das Theatralische und Illusionistische entwickelte sich in den 1860er Jahren Nietzsche erblickte wohl als erster die zahllosen Parallelen in Architektur Skulptur Literatur und Musik obwohl der Gedanke damals in der Luft lag Aphoristisch zugespitzt formuliert er Griechischer Dithyrambus ist Barockstil in der Dichtkunst 44 und ubertrug damit den Barockbegriff auf die Literatur Nietzsche ging es nicht um die Einmaligkeit des Barockstils sondern um eine gesetzliche Wiederkehr von Stilrichtungen also um ein periodisch uberzeitliches Phanomen des Abbluhens einer Kultur das immer eintritt wenn eine klassische Periode ihre Ausdrucksmittel erschopft hat es hat von den griechischen Zeiten ab schon oftmals einen Barockstil gegeben in der Poesie Beredsamkeit im Prosastile in der Skulptur ebensowohl als bekanntermassen in der Architektur der nicht abschatzig beurteilt werden sollte 45 Die barocke Musik sei eine Kunst von Kunstlern nur fur Kunstler bestimmt nicht fur Laien 46 Seine Erwahnung des grausamen Humors der Lust an hasslicher Verzerrung erreicht in Cervantes Don Quichote einen Hohepunkt 47 Die Groteske oder Verhasslichung ist fur viele Werke der deutschen Barocklyrik wie fur Grimmelshausens Simplicissimus Teutsch typisch 48 Die Gefahr einer von der Epoche abgelosten rein stilistischen Betrachtungsweise besteht in der Inflationierung des Barockbegriffs wodurch die Strukturmerkmale barocker Architektur bspw auch auf die Dramen Shakespeares ubertragen wurden Aber auch die Uberdehnung eines epochengeschichtlichen Begriffs durch Ubertragung auf alle moglichen kunstlerischen Spharen einer Epoche tragt der Ungleichzeitigkeit der Entwicklung von je besonderen Stilmerkmalen der einzelnen Kunste nicht hinreichend Rechnung Heinrich Wolfflin von dem wir nicht wissen ob er Nietzsche gelesen hat entwickelte eine psychologisch begrundete Theorie des Stilwandels und seiner Ursachen 49 Jeder Stil sei Ausdruck seiner Zeit er nutze sich ab und wandle sich mit den Wandlungen der menschlichen Emotionen Wolfflin strebte eine vergleichende Stilanalyse an die frei von Wertungen sein sollte er entwickelte aus dem deskriptiven Epochenbegriff einen Stilbegriff des Barock als kunstlerisches Grundmuster Dabei verzichtete er auf die haufig verwendeten Attribute wie uberladen und gekunstelt Walter Benjamin sieht in den Exzentrizitaten des barocken Dramas in seiner allegorisch monumentalen Darstellungsweise Melancholie und antithetischen Struktur der dauernden Spannung zwischen Diesseits und Jenseits den Beginn der Moderne 50 Osterreich In Osterreich gelangte zuerst Albert Ilg um 1870 zu einer Neubewertung des Barock bei ihm die Barocke 51 der am Wiener Kaiserhof und bei den meisten Schlossbesitzern nie unpopular wurde Eine Vermutung geht dahin dass man sich nicht dauernd neuen Moden anpassen wollte Eine andere ist dass man sich von dem im Barock geschaffenen kunstlerisch und handwerklich hochqualitativen Werken und Mobeln nicht trennen wollte England Einen durchgangigen barocken Epochenstil gab es im puritanischen England nicht Hier herrschten nicht Gegenreformation und Mystik sondern Voraufklarung und Rationalismus auch wenn sich deren Vertreter wie John Milton teils barocker literarischer Formen bedienten 52 Die englische Kunstgeschichtsschreibung tendierte dazu die Epoche der Renaissance bis weit ins 17 Jahrhundert auszudehnen und den palladianischen Klassizismus direkt daran anzuschliessen GegenwartEinige zeitgenossische Schriftsteller und Literaturhistoriker erkennen heute Parallelen zwischen dem 17 Jahrhundert und der heutigen Zeit in Bezug auf existenzielle Probleme was das Interesse an der Literatur der Barockzeit steigen lasst 53 Regionale AusformungenBrasilianischer Barock Danziger Barock Dresdner Barock Lecceser Barock Neapolitanischer Barock Sizilianischer Barock Ukrainischer Barock Bauernbarock Barocchetto RomLiteraturnach Autoren alphabetisch geordnet Maurice Ashley Das Zeitalter des Barock Europa zwischen 1598 und 1715 Dtv Munchen 1983 ISBN 3 423 05941 9 Hermann Bauer Barock Kunst einer Epoche Reimer Berlin 1992 ISBN 3 496 01095 9 Hermann Bauer Andreas Prater und Ingo F Walther Hrsg Barock Taschen Verlag Koln 2006 ISBN 3 8228 5299 6 Beverly Louise Brown Hrsg Die Geburt des Barock Belser Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 7630 2388 7 das Werk erschien anlasslich der Ausstellungen The Genius of Rome 1592 1623 in der Royal Academy of Arts London und im Palazzo Venezia Rom beide 2001 Gunter Brucher Die Kunst des Barock in Osterreich Residenz Verlag Salzburg Wien 1994 Verlag Residenz Verlag 1994 ISBN 3701708886 Peter Hersche Musse und Verschwendung Europaische Gesellschaft und Kultur im Barockzeitalter 2 Bande Herder Freiburg 2006 ISBN 3 451 28908 3 Stephan Hoppe Was ist Barock Architektur und Stadtebau Europas 1580 1770 Darmstadt 2003 Erich Hubala Kunst des Barock und Rokoko Malerei Plastik Architektur Belser Stuttgart 1991 ISBN 3 7630 1879 4 Wilfried Koch Baustilkunde Das Standardwerk zur europaischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart Prestel Verlag Munchen 2014 32 Auflage ISBN 978 3 7913 4997 8 Erwin Panofsky Was ist Barock Philo amp Philo Fine Arts Hamburg 2005 ISBN 3 86572 410 8 Gabriele Praschl Bichler Alltag im Barock Verlag Styria Graz Wien Koln 1995 ISBN 3222123179 Michael Rohde Der Garten als Kunstwerk im Fruhbarock In Die Gartenkunst 14 1 2002 S 65 72 Werner Telesko Einfuhrung in die Ikonographie der barocken Kunst Bohlau Verlag UTB Wien Koln Weimar 2005 ISBN 3 8252 8301 1 Rolf Toman Hrsg Barock Architektur Skulptur Malerei Konemann im Tandem Verlag 2005 ISBN 3 8331 1041 4 Heinrich Wolfflin Renaissance und Barock Eine Untersuchung uber Wesen und Entstehung des Barockstils in Italien Theodor Ackermann Munchen 1888 Meisterwerke des Barock Kleine digitale Bibliothek Band 24 CD ROM Directmedia Publishing GmbH Berlin 2007 ISBN 978 3 89853 324 9 Weblinks Commons Barockkunst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Barock Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Barock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Barock in Osterreich im Austria ForumEinzelnachweise Gunter Brucher Die Kunst des Barock Salzburg 1994 Barock in Lexikon der Kunst Bd 2 Karl Muller Verlag Erlangen 1994 S 7 24 hier S 7 Barockperlen Aussergewohnliche Perlen auf steine und minerale de Baukunst In Heinrich August Pierer Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit zeno org Heinz Duchhardt Barock und Aufklarung Munchen 2007 ISBN 978 3 486 49744 1 Gabriele Praschl Bichler Alltag im Barock Edition Kaleidoskop im Verlag Styria Graz Wien Koln 1995 S 26 30 Siehe z B Wolfgang Kostujak Von der Nachahmung der Natur zur kunstlichen Logick Lorenz Christoph Mizlers General Bass Maschine Deutschlandradio Kultur 5 August 2014 deutschlandradiokultur de Gabriele Praschl Bichler Alltag im Barock Verlag Styria Edition Kaleidoskop Graz 1995 S 33 ff Architektur des Barocks Abgerufen am 31 Oktober 2022 Hofische Feste In Reinhard Bentmann Heinrich Lickes Europaische Palaste Ebeling Verlag Wiesbaden 1977 S 17 30 hier S 17 a b Hofische Feste in Reinhard Bentmann amp Heinrich Lickes Europaische Palaste Ebeling Verlag Wiesbaden 1977 S 17 30 hier S 18 Ausfuhrliche Beschreibung der Hochzeitsfeierlichkeiten in Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz Eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Aus dem Franzosischen von Inge Leipold 7 Auflage Piper Munchen 2001 S 23 29 Nur die Reise mit Empfangen S 26 29 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 34 37 hier 35 Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 36 37 a b Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 35 36 a b Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 58 Zitat von Felibien des Avaux dem Geschichtsschreiber Ludwigs XIV Gilette Ziegler Der Hof Ludwigs XIV in Augenzeugenberichten Rauch Dusseldorf 1964 S 58 Der Wettstreit von Luft und Wasser Franz Endler Wien im Barock Carl Ueberreuter Verlag Wien Heidelberg 1979 S 14 16 Lorenz Duftschmid amp Elisabeth Kurz Textbuch der CD Johann Heinrich Schmelzer La Margarita Armonico Tributo Austria Lorenz Duftschmid Arcana 1996 S 10 und CD Track 1 Balletto a cavallo 1667 Franz Endler Wien im Barock Carl Ueberreuter Verlag Wien Heidelberg 1979 S 10 14 hier S 10 Franz Endler Wien im Barock Carl Ueberreuter Verlag Wien Heidelberg 1979 S 10 14 hier S 14 Dirk Van der Cruysse Madame sein ist ein ellendes Handwerck Liselotte von der Pfalz Eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkonigs Aus dem Franzosischen von Inge Leipold 7 Auflage Piper Munchen 2001 S 57 58 Ausfuhrliche Beschreibung im Kapitel Hofische Feste in Reinhard Bentmann amp Heinrich Lickes Europaische Palaste Ebeling Verlag Wiesbaden 1977 S 17 30 hier S 19 29 Walther Siegmund Schultze Handel VEB Deutscher Verlag fur Musik in Leipzig 1980 S 155 156 Steven Shapin Simon Schaffer Leviathan and the air pump Hobbes Boyle and the experimental life Princeton University Press Princeton N J 1985 ISBN 0 691 08393 2 Bruno Latour Wir sind nie modern gewesen Versuch einer symmetrischen Anthropologie Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 596 13777 2 Spyridon Koutroufinis Falte Garten und Monade Deleuze und Leibniz In B Heinecke H Hecht Hrsg Am Mittelpunkt der zwischen Hannover und Berlin vorfallenden Mitteilungen Gottfried Wilhelm Leibniz in Hundisburg KULTUR Landschaft Haldensleben Hundisburg Hundisburg 2006 S 127 134 Alfred North Whitehead Science and the Modern World Lowell Lectures 1925 Pelican Mentor Books New York 1925 Franz Borkenau Der Ubergang vom feudalen zum burgerlichen Weltbild Paris 1934 Nachdruck Stuttgart 1971 Christoph Bartels Markus A Denzel Konjunkturen im europaischen Bergbau in vorindustrieller Zeit Stuttgart 2000 S 79 ff Jacob Leupold Theatri machinarum hydraulicarum Oder Schauplatz der Wasser Kunste Erster Theil und Anderer Teil Gleditsch Leipzig 1724 25 Christoph Voigt Schiffs Aesthetik 1921 Nachdruck Bremen 2013 S 32 ISBN 978 3 95427 260 0 Howard Hibbard Bernini Penguin Books London 1965 ISBN 978 0 14 013598 5 S 181 Quatremere de Quincy Enyclopedie methodique Architecture Bd 1 Paris 1788 Stichwort baroque Dorothea Scholl Zwischen Historiographie und Dichtung Jules Michelet In Mark Georg Dehrmann Alexander Nebrig Hrsg Poeta philologus eine Schwellenfigur im 19 Jahrhundert Bern 2010 S 145 f Stephanie Gerrit Bruer Winckelmann und der Barock Gedanken zu seiner Nachahmungstheorie In Antike und Barock Winckelmann Gesellschaft Vortrage und Aufsatze Bd 1 Stendal 1989 S 17 24 hier S 18 f Vierzehntes Stuck Den 16ten Junius 1767 deutschestextarchiv de Udo Kultermann Kleine Geschichte der Kunsttheorie Darmstadt 1987 S 102 f Alste Horn Oncken Uber das Schickliche Studien zur Geschichte der Architekturtheorie Bd 1 Gottingen 1967 S 9 ff Worterbuchnetz Abgerufen am 11 Juni 2022 Fix Rhetorik S 2085 Christine Tauber Jacob Burckhardts Cicerone Eine Aufgabe zum Geniessen Berlin 2000 S 249 f Friedrich Nietzsche Aphorismen In Werke Band 11 S 105 zwischen 1875 und 1879 Friedrich Nietzsche Menschliches Allzumenschliches Zweiter Band Erste Abteilung Vom Barockstile Werke in drei Banden Munchen 1954 Band 1 S 792 Wolfram Groddeck Dionysos Dithyramben Berlin New York 1986 S 44 Rolando Perez Nietzsche s Reading of Cervantes Cruel Humor in Don Quijote In eHumanista Band 30 2015 ISSN 1540 5877 S 168 175 englisch ucsb edu PDF 313 kB abgerufen am 13 Juni 2022 Hubert Gersch Literarisches Monstrum und Buch der Welt Berlin New York 2004 S 24 ff Heinrich Wolfflin Renaissance und Barock Eine Untersuchung uber Wesen und Entstehung des Barockstils in Italien Munchen 1888 S 58 ff Walter Benjamin Ursprung des deutschen Trauerspiels Gesammelte Schriften Band I Frankfurt 1974 zuerst 1925 S 317 ff Edzard Rust Huberta Weigl Die Fischer von Erlach und ihr erster Monograph Albert Ilg In Kunsthistoriker aktuell Mitteilungen des osterreichischen Kunsthistorikerverbandes 13 Wien 1996 S 9 10 Hans Dieter Gelfert Kleine Geschichte der englischen Literatur Munchen 1997 S 99 ff Victoria von Flemming Hrsg Barock Moderne Postmoderne ungeklarte Beziehungen Wiesbaden 2014 Eberhard Mannack Barock in der Moderne Deutsche Schriftsteller des 20 Jahrhunderts als Rezipienten deutscher Barockliteratur Wiesbaden 2014 siehe u a Gunter Grass Das Treffen in Telgte 1979 Normdaten Sachbegriff GND 4004541 9 lobid OGND AKS LCCN sh85026446 NDL 00560529 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barock amp oldid 235294524