www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die im Mittelmeerraum und Asien verbreitete Gattung Cedrus Andere Zeder genannte Baume siehe unter Zeder Die Zedern Cedrus bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewachse Pinaceae ZedernHimalaya Zeder Cedrus deodara SystematikUnterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie AbietoideaeGattung ZedernWissenschaftlicher NameCedrusTrew Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Systematik und Vorkommen 2 1 Beziehungen zwischen den Arten 3 Bilder 4 Nutzung 4 1 Zedernholz 4 2 Zedernholzol 5 Nachweise 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenZedern sind grosse immergrune Baume die eine breite Baumkrone ausbilden Sie brauchen viel Sonnenlicht zu gutem Wachstum Im Vergleich mit anderen Kieferngewachsen kommen sie mit relativ wenig Niederschlag aus Das Holz duftet Die Borke junger Baume ist glatt und grau Die kleinen eiformigen Knospen sind von wenigen Schuppen umhullt Es gibt zwei Typen von Zweigen zum einen endstandige Langtriebe mit einzeln und spiralig am Zweig angeordneten Nadeln zum anderen Kurztriebe mit Bundeln von Nadeln Die dunkel bis blaugrunen nadelformigen Blatter bleiben drei bis sechs Jahre am Baum Zedern sind einhausig getrenntgeschlechtig monozisch an einem Baum befinden sich also mannliche und weibliche Zapfen Sie stehen endstandig an den Kurztrieben Die aufrechten mannlichen Zapfen sind erst etwa 5 cm spater bis zu 8 cm lang sie sind die grossten in der Familie Die goldgelben Pollenkorner sind ungeflugelt der Pollenflug findet im Herbst statt nicht wie bei den anderen Gattungen der Familie im Fruhling Die aufrechten bluhenden weiblichen Zapfen sind eiformig rotlich 1 bis 1 5 cm lang und bestehen aus vielen Samenschuppen Die eng uberlappenden Samenschuppen sind breiter als lang holzig mit zwei Samenanlagen an ihrer Basis Die kleinen Deckschuppen konnen nicht gesehen werden Von der Bestaubung bis zur Reife benotigen die Zapfen ein bis zwei Jahre Die aufrechten reifen Zapfen sind eiformig bis zylindrisch 5 bis 10 cm lang Die Zapfen zerfallen bei Samenreife und nur die Spindel bleibt auf dem Zweig stehen Die grossen Samen sind unregelmassig dreikantig hell bis graubraun und 11 bis 16 mm lang mit einem 15 bis 25 mm grossen Flugel der Flugel besitzt die gleiche Farbe wie das Samenkorn Die Samlinge besitzen acht bis zehn Keimblatter Kotyledonen nbsp Verbreitungskarte der ZedernSystematik und Vorkommen BearbeitenZwei der drei Zedern Arten kommen im Mittelmeerraum vor eine Art im westlichen Himalaya Die Atlas Zeder Cedrus atlantica Endl G Manetti ex Carriere kommt im Atlas Gebirge in Algerien und Marokko vor Sie wachst dort an einer Reihe voneinander isolierter Orte in Hohenlagen zwischen 1000 und 2000 Metern Die Himalaya Zeder Cedrus deodara Roxb ex D Don G Don findet sich in verschiedenen Teilen des Himalaya im Hindukusch Ostafghanistans in Pakistan und im nordwestlichen Indien Gharval Himalaya Die Libanon Zeder Cedrus libani A Rich Sie ist eine vorderasiatische Art Sie wachst entlang der turkischen Mittelmeerkuste bis in den Libanon dessen Wahrzeichen sie ist Daneben gibt es ein isoliertes Vorkommen in der Turkei in der Nahe des Schwarzen Meeres und auf Zypern Es werden zwei Varietaten unterschieden Cedrus libani var libani Sie kommt von der Turkei bis zum Libanon vor Die Zypern Zeder Cedrus libani var brevifolia Hook f Syn Cedrus brevifolia Hook f Elwes amp A Henry kommt nur auf der Insel Zypern vor Sie wachst dort in zwei kleinen Teilarealen 1 Beziehungen zwischen den Arten Bearbeiten Alle Zedern Arten sind nahe miteinander verwandt Insbesondere die im Mittelmeerraum wachsenden Arten haben viele Gemeinsamkeiten so dass manche Autoren erwogen haben sie zu einer Art zusammenzufassen Aufgrund von Fossilfunden ist bekannt dass Zedern einst weitere Bereiche des Mittelmeerraumes und auch den zwischen Mittelmeer und Himalaya liegenden Raum besiedelten Man nimmt daher an dass die heute noch vorkommenden Standorte Uberreste einer einstmals ausgedehnten Population darstellen Das heutige in den Standorten bestehende trockene Klima beschrankt die Zedern auf kuhlere Hohenlagen oft an Nordhangen mit ausreichend Niederschlagen In der Wildnis sind alle Zedernarten aufgrund von Abholzen und Uberweidung bedroht Bilder BearbeitenAtlas Zeder Cedrus atlantica nbsp Atlas Zeder in Algerien nbsp Zapfen nbsp Areal der Atlas ZederHimalaya Zeder Cedrus deodara nbsp Wald der Himalaya Zeder in Himachal Pradesh Indien nbsp Himalaya Zeder nbsp Zapfen nbsp Junger Baum nbsp Zweig mit nadelformigen Blattern nbsp Zweig mit nadelformigen Blattern nbsp BorkeLibanon Zeder Cedrus libani nbsp nbsp nbsp Wald mit Cedrus libani var brevifolia auf Zypern nbsp Zeder im Schlossgarten von Bad Homburg vor der Hohe gepflanzt 1818 2 nbsp Zeder vor dem Schloss Weinheim Pflanzjahr um 1835 2 Hohe 23 m nbsp Junge Zapfen Nahaufnahme nbsp Fast reife und zerfallende Zapfen 2 bzw etwa 4 Jahre alt Nutzung Bearbeiten nbsp Holz der Libanon ZederZedernholz Bearbeiten Das Holz der Libanon Zeder hat entgegen landlaufiger Meinung fast keinen Geruch allenfalls ist ein sehr schwacher leicht aromatischer Geruch an frischem Holz feststellbar Das allgemein umgangssprachlich wie auch im Holzhandel als Zedernholz bezeichnete Holz stammt dagegen von einigen Arten der Zypressengewachse Cupressaceae die im Unterschied zu echten Zedern der Gattung Cedrus einen sehr starken aromatischen Eigengeruch und auch einen hohen Anteil an atherischen Olen besitzen So ist zum Beispiel das als Zedernol gehandelte Duftol ein Destillat des Virginischen Wacholders Juniperus virginiana Alltagsgegenstande wie Schuhspanner Mottenschutzholzer und Zigarrenkasten aber auch Zeder Holzer im Musikinstrumentenbau sind immer aus dem wesentlich weiter verbreiteten Holz der im amerikanischen Sprachgebrauch als Red Cedar Riesen Lebensbaum Thuja plicata bezeichneten Art gefertigt samtliche am Bau verarbeiteten Holzer unter dem Oberbegriff Zeder stammen ebenso von diesen Zypressengewachsen Das unter dem Namen Spanische Zeder bekannte Holz stammt hingegen von einem Laubbaum der Westindischen Zedrele Cedrela odorata aus der Familie der Mahagonigewachse Meliaceae Es wird wegen seines angenehmen Geruchs und der Fahigkeit die Feuchtigkeit der Umgebung zu regulieren haufig zur Innenauskleidung von Humidoren verwendet In der Antike waren Zedern wegen ihres leicht zu bearbeitenden und sehr dauerhaften Holzes sehr beliebt im Schiffsbau z B bei den Phoniziern Im 16 Jahrhundert war Zedernholz ein hoch geschatztes Material so musste etwa der venezianische Rat der Zehn 1556 alle diplomatischen Beziehungen spielen lassen um vom Patriarchen von Damaskus die Genehmigung zum Fallen einer Zeder zu bekommen deren Holz fur die reprasentativen Turen der Waffensammlung des Rates verwendet werden sollte 3 Seit Jahrtausenden dient Zedernholz auch als Raucherwerk und wird bereits im babylonischen Gilgamesch Epos zur Verwendung als Rauchopfer an die Gotter erwahnt In den antiken Kulturen wurde Zeder spater besonders bei der Darbringung von Tieropfern als Rauchermittel eingesetzt um den Gestank des Opferfleisches zu uberdecken 4 Zedernholzol Bearbeiten Zedernol wurde beim Mikroskopieren mit Lichtmikroskopen als Immersionsol verwendet Es weist genauso wie Glas einen Brechungsindex von 1 5 auf und ermoglicht auf diese Weise das Mikroskopieren mit starken Vergrosserungen Die durch die in Deckglas und Zwischenraum unterschiedliche Lichtbrechung entstehende Totalreflexion kann dadurch vermieden werden Heute werden in der Regel synthetische Ole eingesetzt Laut einer Studie des Instituts fur Lebensmitteltechnologie und des Internationalen Holzschutz Entwicklungszentrums hat Zedernholzextrakt ebenfalls aus Thuja plicata eine antibakterielle und pilzhemmende Wirkung Es wurde die Substanz b Thujaplicin Hinokitiol nachgewiesen Auch konnte die Wirkung gegen bestimmte Schimmelpilze auf Kiefernholz mit dem Zedernholzextrakt bestatigt werden 5 Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 1 Brill Leiden Boston 2010 ISBN 978 90 04 17718 5 S 254 260 Christopher J Earle Informationen zur Gattung Cedrus bei The Gymnosperm Database 2007 englisch Michael P Frankis Generic Inter Relationships in Pinaceae In Notes of the Royal Botanical Garden Edinburgh Band 45 Nr 3 1988 S 527 548 online Systematik und genaue Beschreibung mit Detailskizzen der Pflanzenteile der Gattungen englisch Iso Camartin Verena Fullemann Die Reise zu den Zedern Aufzeichnungen eines Klostergartners Desertina Verlag Chur 2019 ISBN 978 3 85637 503 4 Einzelnachweise Bearbeiten Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 1 S 254 260 a b Bad Homburg Verruckt Libanon Zeder ist jetzt doch die alteste Deutschlands Frankfurter Neue Presse 21 Februar 2020 Wolfgang Wolters Architektur und Ornament Venezianischer Bauschmuck der Renaissance C H Beck Munchen 2000 ISBN 3 406 45906 4 S 160 161 Zeder Zedernholz cedrus Abgerufen am 16 Marz 2016 B M Grohs H W Wegen B Kunz Pilzhemmende Wirkung von Zedernholzextrakt und Hibaol auf holzstandige Schimmelpilze In European Journal of Wood and Wood Products Band 57 Nr 4 1999 S 277 281 DOI 10 1007 s001070050058 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zedern Cedrus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4190563 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zedern amp oldid 232598255