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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Borke Begriffsklarung aufgefuhrt Die Borke ist die ausserste Schicht der Rinde bei den meisten Baumen Sie entsteht aus dem Kork und abgestorbenen Teilen des Bastes Die Borke schutzt die darunterliegenden Schichten des Baumstamms vor physikalischen Einflussen wie Hitze Frost Regen Wind Sonne Feuer und mechanischen Einwirkungen und dient als Abwehr von Schadlingen aller Art darunter Krankheitserregern Borke einer 80 jahrigen WeisstanneQuerschnitt durch einen funfjahrigen Kiefernstamm Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Entstehung der Borke 2 1 Das primare Abschlussgewebe 2 2 Das sekundare Abschlussgewebe 2 3 Das tertiare Abschlussgewebe Die Borke 3 Verschiedene Formen des Abschlussgewebes von Baumen 4 Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseWortherkunft BearbeitenDas Wort ist aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche gelangt und gehort wahrscheinlich im Sinne von Raues Rissiges zu einer Erweiterung von idg bhar Spitze Stachel Borste vgl Barsch 1 Der Begriff ist Teil der Swadesh Liste Entstehung der Borke BearbeitenDas primare Abschlussgewebe Bearbeiten Zuerst ist die Epidermis das Abschlussgewebe beim primaren Bau der Sprossachse Da die Epidermis jedoch ein Dauergewebe ist sich ihre Zellen also nicht teilen konnen reisst sie durch den Prozess des sekundaren Dickenwachstums auf und die Pflanze muss ein sekundares Abschlussgewebe bilden das Periderm Das sekundare Abschlussgewebe Bearbeiten Um die Funktion der hinfalligen Epidermis zu ersetzen reembryonalisiert die Pflanze zunachst Rindenzellen das bedeutet dass diese wieder teilungsfahig werden Diese dadurch entstandene sekundar meristematische wenigreihige Zellschicht nennt man Phellogen Dieses gibt nach innen Phelloderm und nach aussen Kork Phellem ab Bei einigen Baumen bleibt dieses zuerst gebildete Periderm Oberflachenperiderm Periderm Phellogen Phelloderm Phellem die Rinde sehr lange oder gar ihr Leben lang intakt Hier werden oft Lentizellen als Durchluftungsorgane eingebaut Beispiele fur Baume mit sekundarem Abschlussgewebe stellen die Buche und die Hainbuche dar Verletzungen in der Rinde verwachsen mit der Zeit und sind anders als bei der Borke noch nach Jahrzehnten erkennbar Das tertiare Abschlussgewebe Die Borke Bearbeiten Bei vielen anderen Baumen hingegen kann das Phellogen das starke Dickenwachstum nicht durch laterales Wachstum ausgleichen und reisst selbst auf Dieser erneute Riss im Abschlussgewebe bewirkt ein erneutes Einziehen eines Periderms Innenperiderm Die so abgeschnittenen Teile des Bastes sterben ab und bilden zusammen mit dem abgeschnittenen alten Periderm gemeinsam die Borke die durch die Teilungsaktivitat des Phellogens auf der einen Seite und das Einziehen immer weiterer Periderme kontinuierlich anwachst Verschiedene Formen des Abschlussgewebes von Baumen Bearbeiten nbsp Streifenborke an Riesen Lebensbaum nbsp Netzborke an Stiel Eiche nbsp Ringelkork an Birken nbsp Schuppenborke an Gemeiner Kiefer nbsp Blattrige Schuppenborke an Ahornblattriger Platane nbsp Mosaik aus grunlichen Bereichen einer PlataneEs gibt drei Borkentypen der Baume mit einem Tiefenperiderm Borken tertiares Abschlussgewebe Streifenborke z B Lebensbaum Thuja plicata Bei dieser werden Korkkambien in geschlossenen ringsum laufenden Kreisen neu gebildet Durch die Umfangserweiterung reisst die Borke stellenweise ein und es bilden sich Streifen welche in vertikaler Richtung verlaufen Schuppenborke Plattenborke z B Bergahorn Acer pseudoplatanus Die Schuppenborke ist fur die meisten Baume charakteristisch Dabei schliessen sich bogenformig angelegte Korkkambien alternierend an altere weit aussen liegende an Sie lassen dadurch schuppenformig aussehende Borken entstehen Netzborke z B Traubeneiche Quercus petrea Gemeine Esche Fraxinus excelsior Entstehung ahnlich wie die der Streifenborke jedoch mit stellenweisem Einreissen der Borke wodurch eine Art Netzmuster entsteht Es gibt drei Abschlussgewebetypen der Baume mit einem Oberflachenperiderm ausserste Schicht ist Kork sekundares Abschlussgewebe Glattrinde z B Rot Buche Fagus sylvatica Ringelkork z B Vogel Kirsche Prunus avium Massenkork z B Korkeiche Quercus suber Zusammenfassend Eine Borke entsteht aus Phellem sowie abgestorbenem Phloem Bast und kommt nur bei Baumen mit Tiefenperiderm vor Sie ist das tertiare Abschlussgewebe Bei Baumen mit Oberflachenperiderm wird keine Borke ausgebildet Bei einem Baum wie der Buche ist ein dickes Abschlussgewebe mit Korkschicht nicht unbedingt notwendig da sie eine Schattbaumart ist und somit im dichteren Bestand seltener stark von ausseren Einflussen angegriffen wird So ist sie dann z B auch einer Sonnenbrandgefahr ausgesetzt wenn der Bestand um sie herum so gelichtet wird dass sie direkt der Sonne ausgesetzt ist In solchen Fallen kann sich dann nachtraglich eine Borke aufbauen Nutzung BearbeitenSchon immer wurden Borke und Kork vom Menschen vielfach genutzt Die dicke Korkschicht der Kork Eiche wird als Flaschenkorken Untersetzer und Bodenbelag genutzt die Rinde der Papier Birke wurde fruher als Schreibunterlage verwendet und ihr Reichtum an Gerbsaure macht sie zu den wichtigsten Gerbmaterialien Borke wird fur die Erzeugung von Rindenmulch und Rindenkompost als Torfersatz und fur die Energiegewinnung verwendet Literatur BearbeitenDietrich Bohlmann Warum Baume nicht in den Himmel wachsen Eine Einfuhrung in das Leben unserer Geholze Quelle amp Meyer Verlag Wiebelsheim 2009 ISBN 978 3 494 01420 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Borke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Borken aus der Bilddatenbank der Universitat BaselEinzelnachweise Bearbeiten Das Herkunftsworterbuch Der Duden in zwolf Banden Band 7 Nachdruck der 2 Auflage Dudenverlag Mannheim 1997 S 93 Siehe aber auch Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 7 Auflage Trubner Strassburg 1910 S 65 Normdaten Sachbegriff GND 4191612 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borke amp oldid 234875664