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Die indogermanische Ursprache oder indogermanische Grundsprache bzw Urindogermanisch ist die nicht belegte aber durch sprachwissenschaftliche Methoden erschlossene gemeinsame Vorlauferin der indogermanischen Sprachen Fur diese Sprachfamilie ist vor allem international auch die Bezeichnung Indoeuropaisch ublich 1 dementsprechend wird die Ursprache dann auch als Proto Indoeuropaisch PIE bezeichnet Die Bezeichnung indogermanisch ist so gemeint dass die Sprachfamilie in einem Gebiet vorkommt das von dem germanischen Verbreitungsgebiet im Westen bis nach Indien im Osten reicht tatsachlich sind aber die meisten indogermanischen Sprachen weder germanisch noch indisch und auch die Ursprache steht in keinem besonderen Zusammenhang mit speziell den germanischen oder indischen Tochtersprachen Ebenso wenig soll die Bezeichnung indoeuropaisch bedeuten dass diese Ursprache unbedingt in Europa entstanden sein musse siehe hierzu auch im Artikel Indogermanische Sprachen Bezeichnung Es ist eine der bedeutenden Leistungen der Sprachwissenschaftler seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts aus der Untersuchung der Gemeinsamkeiten und der systematischen Unterschiede der indogermanischen Sprachen weitgehend das Vokabular und die grammatische Struktur dieser Ursprache plausibel rekonstruiert zu haben Bei der Rekonstruktion stutzt man sich vor allem auf Gemeinsamkeiten der grammatischen Formen und auf verwandte Worter Kognaten Eine hohe Anzahl an Kognaten weist auf eine Verwandtschaft hin wenn der zu vergleichende Wortschatz aus dem Grundwortschatz stammt Inhaltsverzeichnis 1 Datierung und Verortung des Urindogermanischen 2 Gemeinsamkeiten der Folgesprachen 3 Sprachgruppen und ihre altesten Uberlieferungen 4 Typologie 5 Phonologie und Phonetik 5 1 Konsonanten 5 1 1 Auftreten der Konsonanten 5 1 2 Entwicklung der Konsonanten in einigen Folgesprachen 5 2 Vokale Diphthonge silbische Resonanten und Laryngale 5 2 1 Beispiele 5 2 2 Entwicklung in den Folgesprachen 5 3 Akzent 6 Morphologie und Morphosyntax 6 1 Das Wort 6 2 Ablaut 6 3 Themavokal 6 4 Substantive 6 4 1 Numerus 6 4 2 Kasus 6 4 3 Genus 6 4 4 Deklination 6 4 4 1 Endungsschemata 6 4 4 2 Akzent und Ablautklassen 6 5 Adjektive 6 6 Pronomina 6 6 1 Personalpronomina 6 6 2 Reflexivpronomen 6 6 3 Demonstrativpronomina 6 6 4 Interrogativ Indefinit Relativpronomina 6 6 5 Weitere pronomiale Bildungen 6 7 Verben 6 7 1 Aspekt 6 7 2 Tempus Modus 6 7 3 Diathese 6 7 4 Endungsschemata 6 7 5 Augment 6 7 6 Stammbildungen 6 7 6 1 Prasens 6 7 6 2 Aorist 6 7 6 3 Perfekt 6 7 7 Das Verb in den Folgesprachen 6 7 7 1 Anatolisch 6 7 7 2 Tocharisch 6 7 7 3 Griechisch 6 7 7 4 Vedisch und Sanskrit 6 7 7 5 Italisch 6 7 7 6 Germanisch 6 7 7 7 Slawisch 7 Satzsyntax 8 Lexikon 8 1 Wortbildung 8 1 1 Lehnworter 8 1 2 Suffixe 8 1 3 Akzent Ablautverschiebung 8 1 4 Komposition 8 2 Wortschatzanalyse 9 Rekonstruktionsmethoden 9 1 Vergleichende Methode 9 2 Interne Rekonstruktion 9 3 Verwandtschaftsberechnungen Lexikostatistik und Glottochronologie 9 4 Typologische Verfahren 10 Zeittafel der Forschungsgeschichte 11 Beispieltexte 12 Anmerkungen 13 Literatur 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseDatierung und Verortung des Urindogermanischen Bearbeiten Hauptartikel Indogermanen Bild 1 Mogliche Verbreitung Urindogermanisch um 3500 v Chr mit Abspaltung anatolischer Sprachen vgl Kurgan Hypothese Jamna Jamnaja Kultur eine Kurgankultur ev Tragerin der indogermanischen Ursprache Maikop Kultur benannt nach Maikop Russland Cucuteni Tripolje Kultur eine Nachfolge der bandkeramischen Kultur Vinca Kultur benannt nach Vinca bei Belgrad Bild 2 Verbreitung Ausdehnung Jamnaja Kultur 3600 2300 v Chr Umliegende Kulturen Kelteminar Kultur 5500 3500 v Chr Kama Kultur 5000 3000 v Chr Maikop Kultur 4000 3200 v Chr Grubchenkeramik Kultur 3500 2000 v Chr Aufgrund des gemeinsamen Vokabulars der Folgesprachen wozu zum Beispiel die Worter fur Rad Achse Anmerkung 1 und weitere wichtige Begriffe der Wagenbautechnik gehoren vgl dazu auch den Abschnitt Wortschatzanalyse gehen die meisten Forscher von einer Sprachtrennung nicht vor 3400 v Chr aus In diese Zeit datiert die Archaologie die erste gesicherte Benutzung von Radern auch im angenommenen Sprachgebiet Der Grad der Verschiedenheit der in Sprachdenkmalern ab dem zweiten Jahrtausend v Chr nachgewiesenen Folgesprachen lasst einen Trennungszeitpunkt nach etwa 3000 v Chr nicht mehr plausibel erscheinen 2 Die geographischen und zeitlichen Einordnungen dieser Sprache sind unsicher Die in der Karte Bild 1 abgebildete Darstellung gilt in der Fachwelt als moglich 3 es wurden aber auch andere Gebiete vorgeschlagen Gemeinsamkeiten der Folgesprachen BearbeitenDa die indogermanische Ursprache nicht direkt uberliefert ist wurden alle Laute und Worter durch die vergleichende Methode Sprachrekonstruktion erschlossen Viele Worter in den heutigen indogermanischen Sprachen stammen durch regelmassigen Lautwandel von diesen Urwortern ab In fruheren Formen dieser Sprachen ist das noch wesentlich deutlicher Auch die grammatikalischen Strukturen der Sprachen zeigen grosse Ubereinstimmungen vor allem bei den alteren Sprachstufen Nachdem in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Forscher wie Franz Bopp und Jacob Grimm die Gemeinsamkeiten detailliert dargelegt hatten versuchte August Schleicher 1861 die Rekonstruktion der angenommenen gemeinsamen Wurzel Seither und bis heute wird diese Rekonstruktion aufgrund neuer Entdeckungen und Analysen fortlaufend revidiert August Schleicher folgend markiert man rekonstruierte Formen mit einem Sternchen Asterisk wodr Wasser ḱwṓ n Hund oder treyes drei Zur ersten Illustration der Gemeinsamkeiten soll die folgende Tabelle dienen die einige Zahlworter in verschiedenen Folgesprachen und in der indogermanischen Rekonstruktion zeigt 4 Die Schreibweise der rekonstruierten Worter wird weiter unten erklart Zahl Hethitisch Griechisch Vedisch Avestisch Latein Walisisch Gotisch Armenisch Tocharisch A Altkirchen slawisch Litauisch Kurdisch Indogermanisch rekonstruiert 1 heis lt hens lt sems eka aeuua unus alter oinos un ains mi sas inŭ vienas yek oyno oyko sem 2 dan dyō episch dva duua duō dau twai erkow wu dŭva du du d u woh 3 teri treis trayas 8raiiō tres tri threis erekʿ tre trije trỹs se treyes4 meya tettares attisch catva ras ca8uuarō quattuor pedwar fidwor cʿorkʿ stwar cetyre keturi cwar kʷetwores5 pente panca panca quinque pump fimf hing pan petĭ penki penc penkʷe6 hex ṣaṣ xsuuas sex chwech saihs vecʿ ṣak sestĭ sesi ses swek s7 sipta hepta sapta hapta septem saith sibun ewtʿn ṣpat sedmĭ septyni hewt septḿ 8 oktṓ aṣṭa asta octō wyth ahtau owtʿ okat osmĭ astuoni hest ok tṓ9 ennea nava nauua novem naw niun inn nu devetĭ devyni no newn 10 deka dasa dasa decem deg taihun tasn sak desetĭ dẽsimt de dek m 20 wikati dorisch vimsati visaiti viginti ugain alter ugeint kʿsan wiki bist wi i d k m t i 100 hekaton satam satem centum cant hund kant sŭto sim tas sed d k m tomSiehe auch Indogermanische Wortgleichungen Bild 3 Vermutete Verbreitung indogermanischer Sprachen um 2500 v Chr 5 Corded Ware Schnurkeramik 3000 2200 v Chr Beaker People Glockenbecher 2600 1800 v Chr Gruppen eventuell indogermanisch Andronovo Kultur u Vorlaufer 2300 1000 v Chr Bild 4 Vermutete Sprachgruppen um 1500 v Chr Oasenkultur 2250 1700 v Chr teils als Tragerin des Ur Indoiranischen angenommen Hethiterreich 1800 700 v Chr Anatolien Griechisch gelb Achaier u a Mykene Tiryns 1600 1000 v Chr Urnenf Urnenfelderkultur 1300 800 v Chr Nicht nur Wortgleichungen sondern auch grammatikalische Strukturen zeigen in den indogermanischen Sprachen derartig grosse Gemeinsamkeiten dass man von einem gemeinsamen Ursprung dieser Sprachen ausgehen muss Das Gegenmodell eines Sprachbundes also einer Gruppe ursprunglich voneinander unabhangiger Sprachen die sich durch gegenseitige Beeinflussung einander angenahert hatten wird angesichts der Art der beobachteten Phanomene ausgeschlossen 6 Gleichwohl ware es verfehlt sich das Urindogermanische als eine einzelne genau so von einer Gruppe von Menschen gesprochene Sprache vorzustellen Zum einen ist von Sprachelementen auszugehen die in keiner der Folgesprachen Spuren hinterlassen haben und daher nicht rekonstruiert werden konnen zum anderen ist zu beachten dass die Rekonstruktion ein raumlich ausgedehntes Dialektkontinuum und einen Zeitraum von vielen Jahrhunderten umfasst Sprachgruppen und ihre altesten Uberlieferungen Bearbeiten Bild 5 Sprachgruppenverteilung um 500 v Chr Indoarische Gruppen ab 1500 v Chr Indoiranische Gruppen ab 800 v Chr Greek Griechisch Antike Dorer Ionier Aolier ab 1000 v Chr Italic Italisch Italiker der Apenninhalbinsel ab 1000 v Chr Celtic Keltisch Hallstatt La Tene ab 800 v Chr Mitteleuropa Gallien Britannien und Iberien bis Galatien Bild 6 Sprachgruppenverteilung um 500 n Chr Latein ab 700 v Chr in Italien vorhanden romanische Sprachen ab 300 n Chr Griechisch Koine ab 300 v Chr Ost Mittelmeer Inselkeltische Sprachen ab 300 n Chr Germanisch Lautverschiebung ab 500 v Chr Einzelsprachen Ende Antike ca 500 n Chr Tocharisch ev fruh gelost von Anatolisch im Tarim ca 300 n Chr weiterentwickelt Armenisch mind seit dem 10 Jahrhundert vor Christus im Urartaischen Araratischen Konigreich gesprochen 7 Schriftsprache in Antike ab 400 n Chr Baltisch Slawisch verm Familie Baltoslawisch baltische Gruppen ev ab Zeitenwende getrennt baltische slawische Sprachen ca 600 n Chr Aus dem Kontinuum der indogermanischen Ursprache gliederten sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten einzelne Dialektfamilien aus Die sprachliche Isolierung lasst sich an Eigenheiten im Lexikon und der Morphologie sowie an spezifischen Lautgesetzen ablesen Die Rekonstruktion des Urindogermanischen beruht auf Sprachdenkmalern der verschiedenen indogermanischen Sprachgruppen Naturgemass sind besonders fruhe Sprachdenkmaler von vorrangigem Interesse Die Tabelle gibt einen Uberblick uber die Sprachgruppen aus der Sicht der Beschaftigung mit der Ursprache Mehr uber die Sprachgruppen selbst und ihre Weiterentwicklung findet man in den Einzelartikeln sowie im Hauptartikel Indogermanische Sprachen Sprachgruppe Alteste Uberlieferungen Spatere wichtige Uberlieferungen Fruhes Verbreitungsgebiet Fur die Rekonstruktion wichtige AspekteAnatolische Sprachen althethitische Keilschrifttafeln aus dem 16 Jahrhundert v Chr Anmerkung 2 Hethitische Keilschriftdokumente bis ca 1200 v Chr Kleinere Texte anderer Sprachen in verschiedenen Schriften z B Luwisch Lydisch oder Palaisch Asiatischer Teil der heutigen Turkei Teilweise direkt erhaltene Laryngallaute Auffallige grammatikalische Abweichungen von anderen Sprachen die von manchen als erhaltene archaische Strukturen von anderen als Innovationen gesehen werden Griechische Sprache Linear B Tontafeln aus dem 2 Jahrtausend v Chr die das mykenische Griechisch in kurzen listenartigen Verwaltungstexten dokumentieren Nach der Lucke der dunklen Jahrhunderte im 8 Jahrhundert v Chr die im griechischen Alphabet verfassten Epen Homers und etwas spater Hesiods Klassische und spatere griechische Literatur bis heute Griechenland westliches Kleinasien Suditalien Mittelmeerraum Tempus Modus Aspektsystem des Verbs Drei verschiedene vokalische Reflexe der Laryngale Ablaut Indoarische Sprachen Der Rigveda ist in Indien vermutlich im spateren 2 Jahrtausend v Chr entstanden Rein mundliche Uberlieferung der vedischen Texte bis ins zweite nachchristliche Jahrtausend hinein aber gute Erhaltung des Sprachstandes wegen hoher religioser Prioritat der unverfalschten Bewahrung des Wortlautes Sanskrit ist aus einem dem Vedischen verwandten altindischen Dialekt entstanden Von Panini im 5 oder 4 Jahrhundert v Chr grammatikalisch fixiert aber noch nicht aufgeschrieben Alteste schriftliche Uberlieferungen mittelindische Inschriften des Ashoka 3 Jahrhundert v Chr Sanskrit ist in der von Panini festgelegten Form seitdem bis heute Bildungs Literatur und Sakralsprache Nordindien Vor Schleichers erster Rekonstruktion wurde Sanskrit in der Forschung als Naherungsmodell der Ursprache verwendet Stimmhafte aspirierte Plosive Substantivflexion Akzent und Ablautklassen Wortwurzeln Iranische Sprachen Das Avestische die Sprache der religiosen Texte des Zarathustra wird mit diesen in das 10 Jahrhundert v Chr datiert Diese Texte wurden mundlich uberliefert und erst Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausends schriftlich festgehalten Altpersisch wurde unter Darius I Mitte des 5 Jahrhunderts v Chr und seinen Nachfolgern in einem eigens dafur entwickelten aber dennoch zur Wiedergabe der Sprache wenig geeigneten Schriftsystem der altpersischen Keilschrift in einigen wenigen Inschriften festgehalten Gebiet des heutigen Irans Afghanistans Tadschikistans und Kurdistans Kleineres Textkorpus daher geringere Bedeutung fur die Rekonstruktion als beim verwandten Vedischen Avestische Befunde als Bestatigung und Korrektiv der vedischen Italische Sprachen Italische Sprachen Alteste italische Sprachdenkmaler aus dem 6 Jahrhundert v Chr in Oskisch Umbrisch Faliskisch usw Lateinische Literatur Grosser Teil des Gebietes des heutigen Italiens Das grosse Korpus liefert viel Material fur die Wortwurzeln und die Morphologie Ausgedehnte Innovation in der Syntax erlaubt nur eher indirekte Ruckschlusse Keltische Sprachen Kurze Texte sind aus der Zeit seit dem 2 Jahrhundert v Chr uberliefert Irisch und walisisch sprachige Literatur des Mittelalters zum Beispiel Ulster Zyklus Mabinogion Ganz Europa vom iberischen Raum bis Kleinasien von den Britischen Inseln bis Norditalien siehe Liste keltischer Stamme Die Entdeckung und der Nachweis dass Keltisch uberhaupt zu den indogermanischen Sprachen zahlt ist ein fruher Triumph der Indogermanistik Germanische Sprachen Nach Namen und kurzen Runentexten ab dem 1 Jahrhundert v Chr ist Wulfilas Bibelubersetzung im 4 Jahrhundert ins Gotische das alteste grossere germanische Dokument Eine Anzahl sehr alter germanischer Worter hat sich in finnischen Lehnwortern gehalten Althochdeutsche altenglische altnordische altsachsische Texte aus der zweiten Halfte des ersten Jahrtausends n Chr Durch die Volkerwanderung in ganz Europa und Nordafrika Gotische Sprachreste wurden im 16 Jahrhundert auf der Krim aufgezeichnet Die germanischen Sprachen waren traditionell ein von den Indogermanisten stark untersuchtes Forschungsgebiet Das Vernersche Gesetz erlaubt direkte Schlusse auf den indogermanischen Wortakzent Armenische Sprache Die altesten Uberlieferungen beginnen mit der Schaffung der armenischen Schrift im Jahr 406 Armenien Armenisches Hochland ostliches und sud ostliches Kleinasien Gemeinsamkeiten mit dem Griechischen dem Indoiranischen und dem Phrygischen insbesondere das Augment Tocharische Sprachen In den beiden tocharischen Sprachen sind vor allem buddhistische Texte in einer Form der Brahmi Schrift vom 6 Jahrhundert bis zum 8 Jahrhundert uberliefert Im heutigen uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im aussersten Nordwesten Chinas Revision der Lehre von der Kentum Satem Isoglosse Slawische und baltische Sprachen Die alteste uberlieferte slawische Sprache ist das Altkirchenslawische aus der 2 Halfte des 9 Jahrhunderts Die baltischen Sprachen sind erst ab dem 14 Jahrhundert uberliefert Die balto slawische Hypothese nach der die slawischen und baltischen Sprachen auf eine gemeinsame Zwischenform zuruckgehen ist weitgehend akzeptiert wird aber von einigen Forschern bestritten Besonders konservative Morphologie Albanische Sprache Die altesten uberlieferten albanischen Texte stammen aus dem 15 Jahrhundert Zusammenhange mit der illyrischen Sprache sind mangels ausreichender Belege nicht wirklich erweisbar Das heutige Albanien und Umgebung Der albanische Wortschatz besteht uberwiegend aus Entlehnungen aus dem Lateinischen und Griechischen aus dem Turkischen romanischen und sud slawischen Sprachen sowie aus einem Mittelmeersubstrat Oskische Inschrift 5 Jh v Chr Bruties esum Ich gehore Brutus von rechts nach links zu lesenDaneben gibt es noch einige alte nur in geringem Umfang uberlieferte Einzelsprachen die sich meist mangels Materials keiner der bekannten Gruppen zuordnen lassen zum Beispiel die in der Mitte des ersten Jahrtausends v Chr gesprochene in Inschriften in griechischer Schrift uberlieferte phrygische Sprache dann auch Thrakisch Makedonisch Illyrisch Venetisch oder Lusitanisch Typologie BearbeitenIndogermanisch war eine flektierende Sprache Vieles deutet darauf hin dass sich die Flexion erst im Laufe der Zeit in der Sprache entwickelt hat In den Folgesprachen wurde die Flexion unterschiedlich stark wieder abgebaut nur wenig in den baltoslawischen Sprachen am starksten im Englischen im Neupersischen und im Afrikaans die bis auf Flexionsreste stark in die Nahe der isolierenden Sprachen geruckt sind Nach W Lehmann 1974 8 war der Wortstellungstyp SOV d h das Pradikat stand in Aussagesatzen am Ende des Satzes mit den typischerweise damit verbundenen Eigenschaften Postpositionen vorangestellte Attribute und Relativsatze usw In den Folgesprachen haben sich andere Typen entwickelt VSO im Inselkeltischen SVO im Romanischen Im Sinne der sogenannten relationalen Typologie war Indogermanisch wie die meisten heute gesprochenen Sprachen eine Akkusativsprache Lehmann nimmt an dass eine fruhere Sprachstufe den Charakter einer Aktivsprache hatte Viele der modernen indoarischen Sprachen zum Beispiel Hindi haben den Typus der Split Ergativitat angenommen Phonologie und Phonetik BearbeitenMan rekonstruiert fur die indogermanische Ursprache die im Folgenden dargestellten Phoneme 9 Zuruckgehend auf Karl Brugmann verwendet man Varianten eines Systems aus lateinischen Buchstaben mit einigen Hoch und Tiefstellungen sowie diakritischen Zeichen zur schriftlichen Darstellung Konsonanten Bearbeiten labial alveolar palatal velar labiovelar laryngalstimmlose Plosive p t ḱ k kʷ stimmhafte Plosive b d ǵ g gʷ stimmhaft aspirierte Plosive bʰ dʰ ǵʰ gʰ gʷʰ Nasale m n Frikative s h h h Approximanten w r l y Die Nasale m und n sowie die Approximanten Nahelaute die Liquiden Fliesslaute l und r und die Anguste Engelaute y und w werden als Resonanten bezeichnet Sie besitzen die Fahigkeit in Umgebung anderer Konsonanten silbisch zu werden Zwischen Plosiven werden auch die Frikative h h h silbisch sie erscheinen dann im Griech als e a o im Indoiran als i im Slaw als o und sonst als a oder schwinden ganz ved pita Vater gegenuber avest pta aber Dat fedrōi Der Laut der nach Brugmann als y notiert wird wurde vermutlich als j wie in Deutsch ja w als w in Englisch water ausgesprochen auch in Diphthongen Brugmann ey aw IPA e j aʊ also wie in engl paper dt Pause Zur phonetischen Realisierung der Palatale ḱ ǵ und ǵʰ vgl kʲ wie in britisch engl cube zu der der Labiovelare kʷ gʷ und gʷʰ vgl italien cinque funf kʷ mit gerundeten Lippen ausgesprochenes k Die stimmhaften aspirierten Plosive des Indogermanischen kommen in den modernen europaischen Sprachen nicht vor in indischen Sprachen z B Hindi sind sie noch erhalten Die Bezeichnung Laryngal fur die mit h h h bezeichneten Laute wurde historisch ohne eine Basis in der Rekonstruktion gewahlt Es handelt sich um drei unbekannte Laute manche Forscher schlagen auch vier oder mehr Laryngale vor Es gibt verschiedene Vermutungen uber mogliche Aussprachen dieser Laute siehe z B bei Lehmann oder Meier Brugger Die Laryngaltheorie wurde von Ferdinand de Saussure 1878 in die Indogermanistik eingefuhrt benotigte aber etwa 100 Jahre bis sie generell akzeptiert wurde Das s war stimmlos s hatte aber vor stimmhaften Lauten ein stimmhaftes Allophon z B ni sd o Nest eigentlich das Niedersetzen Niedersitzen phonetisch dann nizdos vgl lat nidus dt Nest Die sogenannte Glottalhypothese revidiert dieses klassische Rekonstruktionssystem in Hinblick auf die Verschlusslaute in grossem Ausmass Die Revision bezieht sich wesentlich auf die Phonetik also die vermutete Aussprache der Laute das phonologische System die Bezuge der Laute zueinander als Ganzes wird von ihr nicht verandert 10 Es gibt keine Stimmhaftigkeit und keine Aspiration mehr anstelle von stimmlos stimmhaft stimmhaft aspiriert tritt fortis glottal lenis die Reihe p b bʰ wird dann z B mit p p b Vennemann Gamqrelidse u Iwanow oder mit p p p Kortlandt notiert Anlass fur die Glottalhypothese lieferten das seltene Auftreten des Phonems b sowie die ungewohnliche unter den Sprachen der Welt praktisch einmalige Konstellation aspirierter stimmhafter Plosive bei Abwesenheit aspirierter stimmloser Plosive Diese Theorie wird heute noch diskutiert ist aber nicht die Mehrheitsmeinung der Experten Die Rekonstrukten werden meist phonologisch dargestellt Die teilweise unaussprechlich erscheinenden Konsonantenhaufungen lassen vermuten dass die Phonetik der Sprache Sprossvokale z B das Schwa secundum Assimilationen und ahnliche Phanomene beinhaltete Auftreten der Konsonanten Bearbeiten labial alveolar palatal velar labiovelar laryngalstimmlose Plosive pṓds Gen pḗds Fuss ters trocknen vgl durr ḱḗr Gen ḱrd os Herz leuk leuchten kʷi s kʷo d wer was stimmhafte Plosive bel Kraft vgl lat debilis geistig kraftlos deḱm t zehn ǵenu s Knie h eug vermehren vgl wachsen negʷ nogʷ nackt stimmhaft aspirierte Plosive bʰer tragen vgl Bahre medʰ io mittel h enǵʰ einengen gʰlh dʰ glatt gʷʰer mo warm Nasale men denken vgl mahnen neh s Gen nh s os 11 Nase Frikative sed sitzen h ueh wehen deh geben vgl lat dare h ep arbeiten vgl lat opus Werk dt uben Approximanten newo neu pro vorwarts legʰ liegen h ey es Metall vgl Erz Entwicklung der Konsonanten in einigen Folgesprachen Bearbeiten Eines der bekanntesten Beispiele fur einen Lautwandel der von der Ursprache zu den Einzelsprachen gefuhrt hat ist die Entwicklung der drei Gaumenlaut Reihen palatal velar und labiovelar fruher Gutturale heute Tektale genannt In fast allen Folgesprachen sind diese drei Tektalgruppen zu zweien zusammengefallen Nach der verbreitetsten Theorie wurden in den so genannten Kentumsprachen nach lat centum Hundert auch Labiovelarsprachen die Palatale aufgegeben diese fielen so mit den einfachen Velaren zusammen die Labiovelare blieben erhalten Dagegen entfiel in den Satemsprachen nach avest satem auch Palatalsprachen die Lippenrundung der Labiovelare diese fielen so mit den einfachen Velaren zusammen die Palatale blieben erhalten Weiter entwickelten sich in den Kentumsprachen die Labiovelare oft zu Labialen z B im Keltischen und teilweise im Griechischen bisweilen ist nur die Lippenrundung erhalten z B in nhd w und ne wh im Anlaut der Frageworter In den Satemsprachen entwickelte sich aus dem Palatal oft ein Frikativ z B im Urindoiranischen in den slawischen Sprachen oder im Armenischen Vor der Entdeckung der tocharischen Sprachen sah man hier die Nachwirkung zweier indogermanischer Dialektgruppen Kentum im Westen Italisch Keltisch Germanisch Griechisch und Satem im Osten Baltisch Slawisch Indoiranisch Armenisch Da aber sowohl das Anatolische als auch die weit ostlich lokalisierten tocharischen Sprachen Kentumsprachen sind geht man heute von unabhangigen Entwicklungen in den einzelnen Sprachgruppen aus Die Bezeichnung Kentum oder Satem Sprache hat also heute nur noch phonologische Bedeutung Daruber hinaus erfuhren ja auch die ubrigen fur die Ursprache erschlossenen Laute mehr oder weniger starke Veranderungen Die stimmlosen Plosive blieben in den Folgesprachen weitgehend unverandert ausser im Germanischen und Armenischen wo Lautverschiebungen hin zu Frikativen und Aspiraten stattfanden Auch die stimmhaften Plosive erfuhren nur im Germanischen und im Tocharischen Anderungen sie wurden stimmlos Die stimmhaften aspirierten Plosive blieben nur in den indoarischen Sprachen erhalten meist bis in die Gegenwart und verloren in den anderen Sprachen meist ihre Aspiration oder ihre Stimmhaftigkeit so im Griechischen Vokale Diphthonge silbische Resonanten und Laryngale Bearbeiten Ferdinand de Saussure erschloss 1878 die LaryngaleDie funf Vokale a e i o u kamen im Indogermanischen in kurzer und in langer Form vor Das lange iː und das lange uː werden von manchen nicht anerkannt sondern auf Kombinationen der entsprechenden Kurzvokale mit Laryngalen zuruckgefuhrt Die Vokale e und o in kurzer und langer Form nehmen hier den weitaus grossten Raum ein Auch die Resonanten m n r l und die Laryngale kamen in vokalischer Verwendung vor Die entsprechenden Resonanten werden dann oft mit einem kleinen Kreis unter dem Vokal markiert Beziehungen zwischen Kurz und Langvokalen konsonantischen und silbischen Resonanten und Laryngalen ergeben sich morphophonologisch aus Ablautphanomenen Die Diphthonge waren ey oy ay ew ow aw und seltener mit Langvokal ey ōy ay ew ōw aw Statt der vielleicht etwas verwirrenden Schreibweise mit den Halbvokalen y und w werden auch die Vollvokalsymbole i und u in der Diphthongbezeichnung verwendet ei oi ai eu ou au allerdings entstehen so gelegentlich Verwechslungsmoglichkeiten mit Kombinationen zweier Vollvokale Die hier gewahlte Halbvokalschreibweise macht deutlich dass der Schwerpunkt der Diphthonge immer auf dem ersten Bestandteil lag Laryngale blieben nur im Hethitischen direkt erhalten dort findet man ein ḫ und ein ḫḫ In den anderen Sprachen finden sich aber Reflexe in benachbarten Vokalen am deutlichsten im Griechischen wo h zwar auf e keine Wirkung ausubt aber durch Umfarbung h ein a und h ein o bewirkt haben Beispiele Bearbeiten g ʰans Gans ma ter Mutter Anm das Wort wird aber auch als meh tḗr rekonstruiert nebʰe l eh Wolke Nebel ph tḗr Vater ni sd o Nest weys Gen wisos Gift vgl avest visa gʰos ti Gast wedōr Wasser h rudʰ ro rot nu n jetzt nun deyk zeigen h oy nos eins kaykos blind einaugig vgl air caech got haihs lat caecus tew te h Volk vgl dt deutsch lowk o Lichtung vgl lat lucus ahd lōh s tawr o Stier vgl griech taῦros taũros Dativendung ōy vgl griech ῳ athematischer Nom Sg dy ḗw s in ved dyauḥ griech Zeys Zeus dazu aus dem Vok Sg dy ew lat Iu p piter davon als Vr ddhi Bildung dey w os Himmelsgott lat deus divus ved devaḥ engl Tues day d k m t o m hundert Vorsilbe n dt Vorsilbe un mr to tot vgl dt Mord ml d u weich vgl dt mild Entwicklung in den Folgesprachen Bearbeiten Die Vokale blieben im Griechischen zunachst unverandert erhalten bis auf die erwahnte Farbung durch ehemalige Laryngale Das u das griechische Ypsilon wurde allerdings zur Zeit Homers oder kurz danach zu y Im ionischen und attischen Dialekt wurde das lange a zu einem ɛ griechisches Eta In spateren Entwicklungen des Griechischen vereinfachte sich das Vokalsystem stark durch Zusammenfall vieler Vokale und Diphthonge meist zu i vgl Itazismus wobei auch die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen verloren ging Auch die italischen Sprachen darunter Latein erhielten die Vokale Im Indoiranischen fielen die Vokale e o und a zu a zusammen jeweils in der kurzen und der langen Form Im Germanischen wurde der idg Kurzvokal o zu a und fiel dadurch mit dem alten a zusammen spater wurde der indogermanische Langvokal a zu ō verdunkelt u in Endsilben und fiel seinerseits mit dem aus der Grundsprache ererbten ō zusammen 12 Urslawisch Entwicklung der Vokale Kurzvokale e und o blieben erhalten a und e fielen mit o zusammen i und u wurden zu den Halbvokalen und Langvokale a und i blieben als a und i erhalten ō wurde zu a e wurde zu e u wurde zu y ɨ Diphthonge im Urslawischen i Diphthonge ai und oi wurden zu e in auslautenden Silben kann i als Vertreter von oi erscheinen ei wurde zu i u Diphthonge au und ou fallen zu u zusammen eu wird palatalisierendes u Silbische Resonanten im Urslawischen l und r bleiben erhalten m und n werden zu nasalem e Die Kurzdiphthonge werden im Griechischen fortgesetzt ow wurde dabei zu u aber noch als Diphthong oy geschrieben ey Epsilon Iota zu einem langen e ebenfalls als Diphthong ei ei geschrieben Die Langdiphthonge fielen mit ihren Anfangsvokalen zusammen in der Schrift ist der ehemalige Diphthongcharakter noch erkennbar im Iota subscriptum ῳ ῃ In der Entwicklung zum Neugriechischen hin wurden auch die restlichen Diphthonge monophthongisiert Im vedischen Sanskrit wurden die Kurzdiphthonge ey oy und ay zunachst zu ai dann zu einem langen e entsprechend entstand aus ew ow und aw uber au das lange o Kurze e und o kommen nicht vor Aus den Langdiphthongen wurden dann die einfachen Diphthonge ai und au Die silbischen Resonanten haben in den meisten Folgesprachen die silbische Eigenschaft verloren Es entwickelten sich Sprossvokale die mitunter auch den ursprunglichen Resonanten ganz verdrangten So wurde die Vorsilbe n im Lateinischen zu in im Germanischen zu un und im Griechischen und Indoiranischen zu a Das silbische r auch l hat sich im Indoiranischen und im Slawischen noch erhalten im Vedischen auch l mit willkurlicher Verteilung sowohl aus ererbtem r als auch aus ererbtem l ebenso im Slawischen l l entwickelte aber spater ebenfalls einen Sprossvokal i daher die Aussprache Sanskrit fur den Sprachennamen auf Sanskrit saṃskṛtam zusammengefugt se om s kʷr to m Akzent Bearbeiten Vedische Handschrift mit Akzentsymbolen in rot Der Wortakzent ist in den Veden und im Griechischen in der Schrift gekennzeichnet In einigen anderen Sprachen z B vielen slawischen und baltischen Sprachen hat sich das indogermanische Akzentsystem im Prinzip erhalten Viele einzelne Akzente haben sich aber verschoben systematische Akzentverlagerungen fanden statt auch kamen zusatzliche Regeln auf wie die Einschrankung auf die drei letzten Wortsilben im Griechischen Dennoch kann man die urindogermanischen Akzente oft nicht sicher rekonstruieren Ziemlich sicher ist dass in der Spatphase des Indogermanischen vor der Trennung in die Folgesprachen der Akzent melodisch nicht dynamisch war Daruber hinaus war er beweglich das heisst dass die Akzentposition pro Wort frei war und nicht festen Regeln die sich z B wie spater im Lateinischen aus der Silbenlange ergaben unterworfen war Die Akzentposition war bedeutungsunterscheidend griech ϕoros phoros lt bʰor o s Darbringung ϕoros phoros lt bʰor o s tragend oder troxos trochos lt dʰrogʰ o s Lauf Laufbahn troxos trochos lt dʰrogʰ o s Laufer Rad 13 Anmerkung 3 Viele Worter waren enklitisch Sie trugen keinen eigenen Akzent sondern verschmolzen prosodisch mit den davor stehenden Worten Die finiten Verbformen wiesen die aussergewohnliche Besonderheit auf dass sie im Hauptsatz enklitisch waren im Nebensatz aber den Akzent trugen so durchgangig im Vedischen 14 Die Akzentposition hatte vor allem beim Substantiv auch morphologische Bedeutung und diente neben anderen Mitteln wie Endungen und Ablaut zur Kennzeichnung der Falle Im Germanischen und im Italischen wurde der mobile Akzent bald durch eine feste Betonung der Anfangssilbe abgelost Damit verbunden waren lautliche Veranderungen der unbetonten Vokale aus denen man heute z B Ruckschlusse auf die ursprungliche indogermanische Akzentposition ziehen kann Vernersches Gesetz im Germanischen Im Lateinischen wurde die Anfangsbetonung zum klassischen Latein hin noch einmal durch die heute bekannten Akzentregeln abgelost im Germanischen entwickelte sich die Anfangsbetonung zum spateren Prinzip der Stammsilbenbetonung weiter Morphologie und Morphosyntax BearbeitenDas Wort Bearbeiten Ein typisches indogermanisches Wort hat einen Aufbau der in der traditionellen Beschreibung in Wurzel Suffix und Endung zerlegt wird Wurzel und Suffix gemeinsam heissen Stamm der traditionell hier verwendete Begriff des Suffixes steht also in einem engeren Sinn als sonst nur fur Derivations Suffixe Endungen sind mit anderen Worten also Flexionsaffixe und dementsprechend nur bei flektierbaren Wortarten wie zum Beispiel Substantiven Verben oder Adjektiven einschlagig Eine vergleichbare Bildung im Deutschen ist zum Beispiel in les bar e Texte zu finden Die Wurzel les die auch in Lesung Lese lesen leserlich vorkommt das Suffix bar das dem Verbstamm nachfolgt und die Moglichkeit zur Ausfuhrung der jeweiligen Handlung bezeichnet sowie die Endung e die hier fur den Nominativ Plural steht In der Wurzel ist der lexikalische Bedeutungsgehalt kodiert sie ist aber nicht auf eine Wortart festgelegt Wurzeln sind fast immer einsilbig und besitzen in aller Regel den Aufbau Plosiv Resonant Frikativ Resonant Vokal Resonant Plosiv Resonant Frikativ Die Resonanten durfen dabei wegfallen Bei einer kleineren Anzahl rekonstruierter Wurzeln wird vielleicht Lautsymbolik erkennbar also die Nachahmung der Handlung mit einer Lautgeste wie kap oder pak ergreifen schnappen ses schlafen oder h eh hauchen Beispiele fur rekonstruierte Wurzeln h es sein existieren ped verbal treten nominal Fuss gʷem neben gʷeh einen Schritt tun kommen dʰeh stellen setzen legen steh sich stellen deh geben bʰer bringen tragen pekʷ kochen p y eh trinken melh mahlen yewg anschirren wekʷ sprechen mlewh sprechen bʰeh sprechen leyp kleben oder dʰwer Tur u v a m Vereinzelt bestehen Anlaut oder Auslaut auch aus Konsonanten Kombinationen ohne Resonant z B h ster Stern oder sweh d suss Manchmal sind Wurzelerweiterungen erkennbar denen auch eine ungefahre Bedeutung zugeschrieben werden kann Beispiele lo Verkleinerung vgl lateinisch u lu s u lu m ko iko isko Herkunft Material lat bellum Krieg bellicus kriegerisch althochdeutsch diut isc zum Volk gehorig hieraus das heutige Wort Deutsch Vorsilben Prafixe kamen zunachst nur vereinzelt vor Ein wichtiges Beispiel ist die Verneinungsvorsilbe n siehe Alpha privativum Ferner gibt es das Augment ein vorangestelltes h e das in Verben die Vergangenheit bezeichnet Es ist allerdings nur im Griechischen Armenischen und Indoiranischen belegt Reduplikation namlich die Verdopplung des Anlautes einer Wortwurzel kann in einem abstrakten Sinn ebenfalls als Prafix eingeordnet werden Beispiele sind im Lateinischen Prasens po sc ō ich fordere Wurzel po im Lat in dieser Lautumgebung aus pr k dazu Perfekt po po sc i im Griechischen di dw mi didōmi ich gebe Die Reduplikation kommt in der Konjugation oft zur Kennzeichnung des Perfekts aber auch des Prasens vor In spateren Sprachstufen kamen Vorsilben durch Komposition mit Prapositionen und Adverbien vermehrt auf sie blieben meist auch in den Folgesprachen klar vom Wortstamm abgegrenzt wahrend die Suffixe meist bis zur Unkenntlichkeit mit dem Wortstamm oder der Wortendung verschmolzen sind Ablaut Bearbeiten Wurzel Suffix und Endung des indogermanischen Wortes waren der Ablautbildung unterworfen Das Ablautsystem unterschied funf Stufen Die vokallose Nullstufe die Vollstufen auf e und o und die Dehnstufen auf e und ō Quantitativer AblautDehnstufe Vollstufe NullstufeQualitativerAblaut e Stufe e e Oo Stufe ō oAndere Vokale entstanden durch sekundare Bildungen in Verbindung mit diesen funf Vokalen und Laryngalen sowie vor allem aus den Halbvokalen y und w die in der Nullstufe zu i und u werden Auch m n l und r und die Laryngale wurden in der Nullstufe zu den silbischen Lauten mit vokalischer Rolle gelangt Einige elementare a z B in den Wurzeln albʰ weiss kan singen h yag verehren bʰag zuteilen magʰ vermogen oder gʰayd Ziege ebenso elementare o Wurzeln wie pot machtig gʰos essen oder gʷow Rind dazu vielleicht elementares u in mus Maus sind bekannt Andere Grundvokale als e im Ablaut mit o sind aber eher selten Der Wurzel swad suss liegt sicher sweh d voraus wie das Tocharische zeigt wo das Adjektiv in der Nullstufe suh d ro vorliegt uh urtocharisch gt wa also lautgesetzlich d schwindet vor Konsonant urtoch sware gt toch B sware suss die Wurzel swad ist also kein Beispiel fur einen Grundvokal a Der Ablaut war ein wichtiges Element der Wortbildung griech legw legō ich spreche logos logos Wort aber auch der Flexion wo er neben Akzentposition und Endung zur Unterscheidung von zum Beispiel Person Aspekt Kasus diente Bei wenigen sind alle Ablautstufen belegt ein solches Beispiel liefert das Verwandtschaftssuffix h ter im griechischen Wort fur Vater Quantitativer AblautDehnstufe Vollstufe NullstufeQualitativerAblaut e Stufe pathr patḗrNom Sg patera pateraAkk Sg patros patrosGen Sg o Stufe eὐpatwr eupatōrgut als Vater Beiname des Mithridates VI eὐpatora eupatoradass im Akk Zwischen Konsonanten und im Anlaut vor Konsonant werden Resonanten und Laryngale in der Nullstufe silbisch also y gt i w gt u m gt m n gt n l gt l und r gt r ein Laryngal wird zu einem Schwa in der Regel notiert als e Die Nullstufe ergibt sich haufig bei Diphthongen trey drei tri to s der dritte k weyd weiss k wid o s niederland niederdt witt g ʰew giessen g ʰu to m Gott Bedeutung ubertragen aus Trankopfer oder Libation dewk ziehen duk s lat dux Feldherr Wurzelnomen duk o no oder o no gezogenBei sogenannter Vollstufe II ergibt sich derselbe Effekt h yag verehren h ig to ved iṣṭa verehrt swep schlafen sup no s griech ὕpnos hypnos Schlaf hethit supp tt a ri er schlaft sup o Nicht als Diphthonge bezeichnet werden em en el und er trotz ihres strukturell gleichen Verhaltens meg h gross m g h eh m griech ἄgᾱn agan sehr nes wir n s uns ebenso wes ihr us euch Wurzelnomina dt euch zusammengesetzt aus us wes ge g ʰel gelb g ʰl to m Gold Substantivierung durch Akzentverschiebung auf l wert wenden wr t o no oder o no ge worden dt d statt t nach dem Prasensstamm In den Folgesprachen gab es unterschiedliche Entwicklungen Im Griechischen findet man alle Stufen vor im Vedischen sind e und o zu a zusammengefallen so dass nur noch drei quantitative Stufen ubrig blieben in der Sanskritgrammatik als Grundstufe guṇa und vṛddhi bekannt die aber noch zahlreicher auftreten als im Griechischen In den germanischen Sprachen hat sich der Ablaut in den Verben zu der bekannten bunten Vokalvielfalt mit zahlreichen und vor allem im Deutschen immer zahlreicher werdenden Ablautmustern 39 im Neuhochdeutschen 15 entwickelt Nach Rix 1976 S 33f liegt der Ursprung des Ablautes in phonetischen Effekten die phonologisiert und morphologisiert wurden Danach folgt die Paradigmenbildung der anerkannten Grundregel e unter Akzent Null unter Nichtakzent o wenn e sekundar unter Nichtakzent vgl oben Akk Sg eupatora gut als Vater einen guten Vater habend Der Schwierigkeit dass deshalb der schwache Teilstamm durch die Haufung der Nullstufen schwer aussprechbar wird begegnet die Sprache dadurch dass sie teilweise anlautende Konsonanten ganz weglasst vedisch turi ya der vierte ohne anlautendes kʷ sekundare Sprossvokale bildet e in glbd griech tetartos tetartos a in glbd lat quartus oder zu den Mitteln thorn oder n Infix greift Zu solchen sekundar zum Zwecke der Ausspracheerleichterung neugestalteten schwachen Teilstammen konnen dann um ein phonologisch und morphologisch stimmiges Paradigma zu erzielen vgl oben phonologisiert und morphologisiert starke Teilstamme wieder neu hinzugebildet werden die jetzt allerdings nur scheinbar der anerkannten Grundregel widersprechen So wird z B der schwache Teilstamm des Wortes Fuss im Gen Sg pd es ausspracheerleichtert durch ped os und pod es mit neuen starken Teilstammen Nom und Akk Sg pḗd s ped m so lat vedisch auch im Akk Sg pḗd m bzw Nom und Akk Sg pṓd s pod m so griech und german zu einem jeweils lautlich in sich stimmigen Paradigma erganzt Die parallele Entwicklung im Verbalparadigma z B bei der Wurzel h ed essen bestatigt diese phonologisch morphologische Entstehungshypothese h d in Zahn h d ont h ḗd ti h ed o nti letztlich in lateinisch est und edunt h ṓd mi h od e nti in armenisch owtem ich esse und im deutschen Kausativum ich atze h od e ye Ahnlich ist es im Deutschen und in geringerem Mass im Englischen mit dem vom Ablaut unabhangigen Effekt des Umlautes geschehen man men Mann Manner ich laufe du laufst der aus einem Vokalharmonieeffekt entstanden ist und spater zur Unterscheidung grammatikalischer Formen diente Themavokal Bearbeiten Ein haufiges Suffix aber ohne fassbare Bedeutung ist der sogenannte Themavokal e o Tritt er zwischen Stamm und Endung nennt man die entsprechenden Flexionsparadigmen thematisch anderenfalls athematisch Die athematischen Flexionen sind vor allem wegen der lautlichen Effekte zwischen Stamm und Endung komplizierter als die thematischen Im Laufe der Zeit gingen in den Folgesprachen immer mehr Verben von den athematischen in die thematischen Klassen uber Beim Substantiv ist die thematische Klasse im Lateinischen und Griechischen die o Deklination Die athematischen Verben im Griechischen sind die Verba auf mi mi zum Beispiel didw mi didō mi ich gebe lt de doh mi im Lateinischen einige wenige unregelmassigen Verben wie esse sein velle wollen oder ire gehen Die sogenannte konsonantische oder 3 Konjugation des Lateinischen z B dicere sagen deyk o ist nicht etwa athematisch sondern eine kurzvokalische e Konjugation im Unterschied zur langvokalischen e Konjugation z B monere mahnen mon e yo vgl im folgenden Text und die direkte Fortsetzung der indogermanischen thematischen Konjugation Nach dem synchronen Rekonstruktionsbefund halt sich der Themavokal e o nicht an die Ablautregeln und ist auch gegen Schwund in unbetonter Silbe immun Dem Vorschlag Rasmussens 16 der Themavokal o trete immer dann auf wenn die darauffolgenden Laute stimmhaft seien zum Beispiel bʰer e si du tragst bʰer e ti er tragt aber bʰer o mes wir tragen und bʰer o nti sie tragen stehen zu viele gegenteilige Falle der Realisierung des Themavokals entgegen z B der Nom Sg der thematischen Stamme auf o s nicht o z oder der pronominale Genitiv etwa lat cuius aus kʷo syo nicht kʷo zyo Der Wechsel zwischen e und o kann tatsachlich nicht unmittelbar auf Ablaut zuruckgefuhrt werden Rix 1976 erwagt allerdings zu Recht eine Herleitung des Themavokals im Nomen aus der athematischen Endung des Gen Sg es interpretiert als e s und auf die ubrigen paradigmatischen Formen ubertragen und im Verbum aus der athematischen Endung der 3 Person Plural enti in gleicher Weise interpretiert als e nti und auf die ubrigen paradigmatischen Formen ubertragen Akrostatische und proterokinetische Flexionstypen zu den Termini vgl unten 6 4 4 2 Akzent und Ablautklassen erzeugten regelhaft die ablautmassig korrekten Endungen Gen Sg os und 3 Pl onti interpretiert als Themavokalvarianten o s und o nti Beide Varianten wurden dann entsprechend dem rekonstruktionellen Befund im Paradigma verteilt Die langvokalischen Konjugationsklassen im Lateinischen haben unterschiedliche Ursprunge Die lat e Konjugation 2 Konjugation besteht aus Wurzelverben z B plere fullen nere spinnen Kausativ Iterativa auf e ye z B monere mahnen mon e ye vgl altindisch manayati oder docere lehren Stativverben auf eh ye z B sedere sitzen videre sehen Denominativa auf e ye e ye z B fateri bekennen salvere gesund sein und Denominativa auf es ye z B decere sich ziemen zu decus Zierde oder augere vermehren zu h ewg os in lat augus tus erhaben und altindisch oyas Kraft Auch einige Verben der a Konjugation 1 Konjugation haben ihren Ursprung in Kausativ Iterativ Bildungen wobei wurzelauslautend h folgendes e zu a umfarbt z B tonare donnern tonh a ye lt tonh e ye oder domare zahmen domh a ye lt domh e ye Daneben gibt es ererbte Faktitiva von Adjektiven auf eh ye eh ye z B novare erneuern oder aequare gleichmachen Die Hauptquelle der a Konjugation deren Muster fur die Entwicklung der regularen Paradigmata der a Konjugation ausschlaggebend war sind Denominativa auf eh ye eh ye die von den Bildungen der Kollektiva ableitbar sind Auch in der a Konjugation gibt es Wurzelverben wie nare schwimmen flare blasen oder fari sprechen Die Verbalsuffixe ye yo bzw ye yo die im Altindischen die 4 Verbalklasse bilden und die auch in anderen indogermanischen Sprachen weit verbreitet sind fuhren zur Ausbildung der i Konjugation 4 Konjugation allerdings nur nach schwerer Silbe audire horen nach leichter Silbe werden die entsprechenden Verben in die 3 Konjugation eingegliedert capere ergreifen Zur i Konjugation gehoren auch Weiterbildungen mit spezieller Semantik z B das Suffix urire das immer die Beabsichtigung einer Handlung ausdruckt esurire essen wollen d h jemandem ahneln der isst zu edō essen Diese Muster wurden im Laufe der Entwicklung des Lateinischen verallgemeinert Substantive Bearbeiten Substantive wurden nach Numerus und Kasus flektiert und nach Genus klassifiziert Numerus Bearbeiten Es gab drei Numeri Singular Dual und Plural Der Dual bezeichnet dabei eine Zweizahl von Objekten Es wird vor allem wegen der Abwesenheit des Dual im Hethitischen angenommen 17 dass der Dual in fruheren Sprachstadien noch nicht vorhanden war und dann uber die Bezeichnung naturlicher Paare zum Beispiel paariger Korperteile und der an den zwei Personen ich und du orientierten Dialogsituation entstand In den Folgesprachen ist der Dual fast uberall ausgestorben am langsten hat er sich naheliegenderweise in der Flexion von Wortern wie zwei oder beide gehalten Im Vedischen sieht man den Dual als Numerus zur generellen Bezeichnung der Zweizahl im Griechischen wurde er nur fur naturliche Paare verwendet Auch die altgermanischen Sprachen wie das Gotische Altnordische oder Althochdeutsche erhalten den Dual noch restehaft Im Gotischen ist er dabei sogar wenn auch eingeschrankt noch in der Verbalflexion vorhanden 18 Die altnordischen Personalpronomina Nominativ vit Genitiv okkar Dativ Akkusativ okkr wir beide und N thit G ykkar D A ykkr ihr beide 19 haben entsprechende Pendants u a im westsachsischen Dialekt des Altenglischen wit uncer unc unc ȝit incer inc inc 20 und auch Gotischen wit ugkara 21 ugkis ugkis jut 21 igqara igqis igqis 22 23 Im Althochdeutschen ist hingegen nur der Genitiv der ersten Person unker ein einziges Mal belegt 24 Formal lebt aber die Formenreihe der 2 Person Dual in einigen deutschen Mundarten Bairisch und Sudwestfalisch allerdings in pluralischer Bedeutung weiter 25 Beispiel bair ees enker enk enk Auch das Islandische hat die Dual Formenreihe erhalten Allerdings kam es auch hier zur Umdeutung hin zu Pluralpronomina 26 Es wird fur die fruhe indogermanische Ursprache ein weiterer Numerus zur Bezeichnung von Kollektiven angenommen also zur Bezeichnung einer Vielheit von Objekten als eine Einheit etwa Menschheit im Unterschied zu Menschen Als Relikt finden sich im Lateinischen die beiden Pluralformen loci z B Stellen in Buchern und loca Gegend von locus Ort oder im Griechischen kykloi kykloi einzelne Rader und kykla kykla Raderwerk Satz Rader von kyklos kyklos Rad wobei loca und kykla kykla jeweils den Kollektiv bezeichnen Anmerkung 4 Kasus Bearbeiten Ausgehend von den acht Kasus des Vedischen nimmt man auch acht Kasus fur das Urindogermanische an Diese sind der Nominativ Subjekt des Satzes der Vokativ angeredete oder angerufene Person der Akkusativ direktes Objekt des Satzes Ziel der Bewegung der Instrumental Mittel Werkzeug der Dativ indirektes Objekt Nutzniesser der Ablativ Ausgangsort der Bewegung Grund der Genitiv nominales Attribut Zugehorigkeit Bereich und der Lokativ Ort des Gegenstandes Angabe der Zeit Ein eventueller neunter Kasus der Direktiv oder Allativ Ziel der Bewegung wird angesichts einiger Spuren im Althethitischen diskutiert In den Folgesprachen ist die Anzahl der Kasus zuruckgegangen So fielen zum Beispiel im Lateinischen der Instrumental der Lokativ bis auf vereinzelte Spuren und der Ablativ zu einem einzigen Kasus Ablativ zusammen Im Slawischen findet man noch sieben Falle hier ist der Ablativ mit dem Genitiv verschmolzen Einen Sonderfall bilden die beiden tocharischen Sprachen bei denen die Anzahl der Falle sogar zugenommen hat Allerdings gehen nur vier der Falle auf das Indogermanische zuruck die anderen sind Innovationen die von agglutinierenden Nachbarsprachen ausgelost wurden 27 Genus Bearbeiten Im Indogermanischen gab es drei Genera Maskulinum Femininum und Neutrum Aufgrund des hethitischen Befundes nimmt man an dass in der Fruhphase die Einteilung in Maskulina und Feminina nicht existierte 28 Stattdessen gab es Animata und Inanimata also belebte Subjekte und unbelebte Objekte Aus den Inanimata wurden die Neutra wahrend sich die Einteilung zunachst der Animata in Maskulina und Feminina vermutlich in Verbindung mit einer Einteilung in mannliches und weibliches Geschlecht mit der Zeit bildete Die Inanimata Neutra konnten nicht Subjekt eines Satzes sein folglich gab es fur sie keinen Nominativ Dies ist noch in den Folgesprachen bei den Neutra zu beobachten wo der Akkusativ bzw im Hethitischen ein auf den Instrumental zuruckgehender Kasus die Rolle des Nominativs ubernimmt Es wird angenommen dass Inanimata nur den Kollektivplural hatten Eine Spur hiervon ware das Phanomen des Griechischen dass bei einem Subjekt im Neutrum Plural das Verb im Singular steht Anmerkung 5 Deklination Bearbeiten Endungsschemata Bearbeiten Die folgende Tabelle zeigt rekonstruierte Endungsschemata einschliesslich der charakteristischen Suffixe SingularThematisch Athematischo Stamme Kons eh Stamme i Stamme u Stammem f n m f n f m f n m f nNominativ o s o m s o o eh o i s o u s oVokativ e o o eh o ey o ew oAkkusativ o m m eh m i m u mInstrumental o h e h e h eh eh i h u h Dativ ōy lt o ey ey eh ey ey ey ew eyAblativ ōt s es os eh es eh os oy s ow sGenitiv o s y oLokativ o y e y i o eh i ey o ew o PluralThematisch Athematischo Stamme Kons eh Stamme i Stamme u Stammem f n m f n f m f n m f nNominativ ōs lt o es e h es h eh es ey es i h ew es u h VokativAkkusativ o ms m s eh ms i ms u msInstrumental ō ys o mis bʰis mis eh bʰis eh mis i bʰis i mis u bʰis u misDativ o bʰos o mos bʰos mos eh bʰos eh mos i bʰos i mos u bʰos u mosAblativGenitiv ōm lt o om om eh om y om w omLokativ oysu su eh su i su u suUber den Dual kann kaum eine Aussage gemacht werden ausser dass die Endung im Nominativ Vokativ Akkusativ h oder e gewesen sein durfte Die i und u Stamme verhalten sich wie andere athematische 29 Substantive auch und bilden noch keine eigentlichen eigenen Deklinationsklassen In vielen Folgesprachen haben sie allerdings durch Lautverschmelzungen und Analogiebildungen ein Eigenleben entwickelt Bei der thematischen o Deklination haben sich die Endungssatze uber die Zeit hin mehr und mehr von den athematischen Endungen entfernt Auffallig ist das Genitiv i im Lateinischen und Keltischen das zu der heute verworfenen Annahme einer italo keltischen Untergruppe der Indogermanischen Sprachen gefuhrt hat Die athematischen eh Feminina sind der Ursprung der a Deklinationen der verschiedenen Folgesprachen im Vedischen ist die thematische o Deklination zu der hiermit nicht zu verwechselnden a Deklination geworden die Feminina enden auf langem a Da diese Stamme oft die weiblichen Versionen mannlicher Worter der o Stamme bilden kam es zu Angleichungen der Endungsschemata in den Folgesprachen Eine Variante der eh Feminina sind die yeh Feminina die zu der grossen Gruppe der i Feminina z B devi Gottin im Vedischen gefuhrt hat Die lateinischen maskulinen Berufsbezeichnungen auf a poeta Dichter agricola Bauer nauta Matrose scriba Schreiber folgen durchweg dem Deklinationsschema der a Deklination ebenso viele mannliche Personennamen z B Sulla Cinna Catilina oder Caligula Im Griechischen jedoch erhalten solche Berufsbezeichnungen und Personennamen im Nom Sg zusatzlich ein s und ubernehmen im Gen Sg die Endung ou aus der o Deklination z B oἰkeths oiketes Diener poliths polites Burger dikasths dikastḗs Richter bzw Aἰneiᾱs Aineias Lewnidᾱs Leōnidas oder Ἀtreidhs Atreides Akzent und Ablautklassen Bearbeiten Zusatzlich zu den Endungen werden die Kasus der athematischen Substantive durch die Position des Akzents und die Ablautstufe der Elemente Wurzel Suffix und Endung markiert Dieses altere System ist im Vedischen und im Griechischen noch deutlich im Lateinischen noch ansatzweise im Unterschied zwischen Nominativstamm und dem Stamm der anderen Kasus in der konsonantischen Deklination zum Beispiel Lat nomen nominis erkennbar Hierzu wird zwischen starken Kasus und schwachen Kasus unterschieden Die starken Kasus sind Nominativ Vokativ und Akkusativ im Singular und Dual Nominativ und Vokativ im Plural alle anderen Kasus sind schwach Der Lokativ Singular ist meist und wohl ursprunglich stark er kann aber auch als schwacher Kasus auftreten Die vier hauptsachlichen Deklinationsklassen werden als akrostatisch proterokinetisch hysterokinetisch und amphikinetisch bezeichnet Statt kinetisch wird auch der Terminus dynamisch verwendet es gibt auch weitere Deklinationsklassen wie z B mesostatisch Die folgende Tabelle enthalt typische Beispiele akrostatisch proterokinetischWurzel Suffix Endung Wurzel Suffix Endungstarke Kasus Akzent e Stufe h ew i s lat avis Vogel Akzent e Stufe peh wr heth paḫḫur Feuer schwache Kasus Akzent e Stufe h ew i s Gen lat avis des Vogels Akzent e Stufeph wen s Gen heth paḫḫuenas des Feuers hysterokinetisch amphikinetischWurzel Suffix Endung Wurzel Suffix Endungstarke Kasus Akzent e Stufe Akk Sg Nom Sg mit ḗ Stufe ph ter m Vater Akzent e Stufe h ews ōs Morgenrote ō Stufe Nom Sg o Stufe Akk Sg schwache Kasus Akzent e Stufe ph tr es Gen Akzent e Stufe h us s es Gen Die leeren Felder bezeichnen die unbetonte Nullstufe Anmerkung 6 Eine besonders haufige Deklinationsklasse ist die mesostatische Akzent sowohl im starken als auch im schwachen Teilstamm durchgehend auf dem Suffix z B ai matiḥ Gen mateḥ Gedanke mn ti s Gen mn tey s oder ai viḥ Gen veḥ Vogel h w i s Gen h w ey s vgl auch im folgenden Abschnitt die Beispiele fur Wurzelnomina Die Deklinationsklasse gilt als produktive Bildung und daher nur in Einzelfallen als archaisch Bei den sogenannten Wurzelnomina steht die Wurzel in der Nullstufe tragt aber den Akzent z B lat nix Schnee snigʷʰ s dt Burg bʰŕ g ʰ s Sie haben haufig ein ebenfalls in der Nullstufe stehendes Suffix z B lat portus pr tu s Hafen mit tu Suffix dt Ge burt bʰr ti s mit ti Suffix das dann gewohnlich den Akzent tragt Sie kommen mit meso statischem wenn das Suffix im schwachen Teilstamm in der akzentuierten e oder o Stufe steht z B Gen Sg des Hafens pr tew s der Ge burt bʰr toy s und mobilem amphikinetischen wenn im schwachen Teilstamm die Endung betont ist z B Gen Sg des Schnees snigʷʰ es der Burg bʰr g ʰ es Akzent vor Adjektive Bearbeiten Adjektive wurden wie die Substantive nach Numerus und Kasus aber anders als diese auch nach Genus dekliniert Die Formen sind dabei dieselben wie die der Substantive und ein Adjektiv konnte auch als Substantiv verwendet werden Die Grosszahl der Adjektive folgt im Maskulinum und Neutrum der o Deklination im Femininum der eh oder yeh Deklination Auch i und u oder konsonantisch stammige Adjektive kamen vor das Femininum wurde manchmal durch das yeh Suffix manchmal gar nicht gesondert bezeichnet Adjektive konnen zusatzlich gesteigert werden Der Komparativ wird durch das amphikinetische Suffix yos Ablautformen yōs is latein maior grosser oder das thematische Suffix tero griech sofwteros sophṓteros weiser bezeichnet Der Superlativ hat die Suffixe m mo latein minimus der kleinste oder is to griech megistos megistos der grosste Die latein Superlativendung issimus geht auf eine Kombination des Komparativsuffix is mit dem Superlativsuffix m mo zuruck Pronomina Bearbeiten Die Rekonstruktion der verschiedenen Formen der Pronomina ist nur unvollstandig moglich Personalpronomina Bearbeiten Die Personalpronomina der ersten und zweiten Person fur die dritte Person siehe unter Demonstrativpronomina hatten keine Genusunterscheidung Es gab Singular Dual und Plural dabei muss aber beachtet werden dass wir nicht in genau demselben Sinne der Plural von ich ist wie Personen der Plural von Person da die Rollen des Sprechers und des Angesprochenen sich nicht ohne weiteres in diese Kategorien einbeziehen lassen Entsprechend gibt es auch im Singular ganz andere Wortwurzeln als im Plural Die Personalpronomina hatten jeweils eine betonte und eine enklitische Form Im Griechischen und Indoiranischen hat sich diese Unterscheidung gehalten in anderen Folgesprachen hat sich der Formenbestand der beiden Typen vermischt Die enklitische Form kam nicht in allen Kasus vor ich du wir ihrbetont enkl betont enkl betont enkl betont enkl Nominativ eg oh eg h om tu h weys yuhs Akkusativ mḗ me tḗ te twe n sme nos usme wosDativ meg ʰey meg ʰyom moy tebʰey tebʰyom toy n smey usmey Genitiv mene tewe n som usomReflexivpronomen Bearbeiten Vom Reflexivpronomen swe se lassen sich die Dativform soj und der enklitische Akkusativ se rekonstruieren Demonstrativpronomina Bearbeiten Wie auch in den modernen Sprachen gab es verschiedene Demonstrativpronomina die verschiedene Arten bzw Grade der Demonstrativitat ausdruckten Vgl er dieser jener derselbe Das Pronomen so seh to er sie es wurde in attributiver Verwendung auch Ausgangspunkt des bestimmten Artikels im Griechischen in gewissem Sinne auch im Vedischen viel spater auch im Deutschen Die hier dargestellten Formen sind hauptsachlich aufgrund des vedischen Bestands rekonstruiert Singular Pluralm n f m n fNom so to d se h si h to y te h te h sAkk to m te h m to m s te h m sDat to smo ey to sye h ey to y bʰyos te h bʰyosAbl to smo et to sye h sGen to syo to y sōm te h sōmLok to smin to sye h m to y su te h suDieses Pronomen findet man zum Beispiel im deutschen das im griechischen Artikel ὁ ho ἡ he to to und im vedischen Pronomen sa sa tad Ein zweites Demonstrativpronomen i Ablaut ey entspricht dem lateinischen is ea id Sanskrit ayam iyam idam Interrogativ Indefinit Relativpronomina Bearbeiten Als Fragepronomen wird substantivisch kʷi kʷi s lat Nom mask fem quis wer griech tis tis kʷi d lat Nom Akk neutr quid was griech ti ti und adjektivisch kʷo rekonstruiert Daraus dass das Fragepronomen eine eigene Form fur das Neutrum aber keine Genusunterscheidung zwischen Maskulinum und Femininum kennt schliesst man auf das hohe Alter dieser Formen Allerdings kennt das Vedische den Stamm kʷi nur in einer einzigen Form namlich den Nom Akk neutr kim was die ubrigen Formen die dann in kad kim was ein alternatives Neutrum haben gehen exakt wie das Demonstrativpronomen ta In enklitischer Form hatten die Fragepronomina indefinite Bedeutung wer auch immer Das Relativpronomen geht ebenfalls auf das Fragepronomen zuruck und entwickelt z T eigene Formen Ein weiterer Relativstamm war yo eventuell mit einleitendem Laryngal h dieser ist im Sanskrit als Relativpronomen yad im Griechischen als ὁ im Keltischen als yo bekannt Interrogativpronomina und Relativpronomina lassen sich rekonstruktionell umfassend dadurch darstellen dass man furs Interrogativpronomen in der oben stehenden Tabelle des Demonstrativpronomens t durch kʷ und furs Relativpronomen t durch h y ersetzt Es gibt aber im Interrogativpronomen die erwahnten offenbar alteren Zusatzformen vom Pronominalstamm kʷi Besonders interessant scheint in diesem Zusammenhang die Instrumentalbildung kʷi h die bis heute in lat qui wie und engl why warum erhalten ist Singular Pluralm f n m f nNom kʷi s kʷi d kʷey es kʷi h Akk kʷi m Instr kʷi h Dat kʷo smo ey kʷe smo ey Gen kʷo syo kʷe syo Weitere pronomiale Bildungen Bearbeiten Es wurden dem Possessivpronomen entsprechende Adjektive rekonstruiert Der Genitiv des Personal bzw Demonstrativpronomens ubernimmt aber meist diese Funktion Weitere Worter ein anderer keiner die Zahlworter etc passen von der Rolle wie der Flexion her in das System der Pronomina Verben Bearbeiten Das indogermanische Verb wurde nach Numerus Person Aspekt Tempus Modus und Diathese flektiert Zusatzlich gab es mehr oder weniger produktive Verfahren die meist durch ein geeignetes Suffix die Bildung neuer abgeleiteter Verben zum Beispiel Kausativ Desiderativ ermoglichten Andere Suffixe erlaubten die Bildung von Verben aus Substantiven Adjektiven Denominativ oder umgekehrt die Bildung von Adjektiven Substantiven aus Verben Partizip Gerundivum Gerundium usw Es wird angenommen dass in einer Vorform des Indogermanischen die Suffixe fur Tempus Aspekt Aktionsart etc freier miteinander kombinierbar waren sodass nicht zwischen Wortbildung und Flexion getrennt werden kann Daraus entwickelte sich das klassische indogermanische Verbalsystem das in seiner vollen Auspragung vor allem im Griechischen und im Indoiranischen feststellbar ist In manchen Folgesprachen zum Beispiel Latein entfernter schon Germanisch kann man einen spateren Umbau dieses Systems feststellen im Fall des Hethitischen geht man eher davon aus dass sich das klassische System erst nach der Abspaltung der Sprache entwickelt hat Numerus und Person entsprechen dem was aus modernen indogermanischen Sprachen bekannt ist wobei naturlich der Numerus des Duals dazu kommt Aspekt Bearbeiten Die wichtigste Kategorie des indogermanischen Verbs ist nicht etwa das Tempus wie die Bezeichnung Zeitwort fur Verb vermuten lassen konnte sondern der Aspekt Der Aspekt druckt die zeitliche Haltung des Sprechers zum berichteten Ablauf aus der perfektive Aspekt sieht den gesamten Handlungsablauf in seiner Einordnung in den Berichtsablauf abgeschlossene Handlung im imperfektiven Aspekt liegt der berichtete Zeitpunkt innerhalb des Handlungsablaufs und im resultativen Aspekt ist der Bericht auf das Ergebnis des Ablaufs konzentriert Den drei Aspekten entsprechen die indogermanischen Formengruppen Prasens imperfektiv Aorist perfektiv und Perfekt resultativ die Bezeichnung Tempus sollte hier vermieden werden Das Perfekt nimmt allerdings aufgrund seiner Entstehungsgeschichte vgl im Folgenden die Erklarung der Faktiv Endungen des Plusquamperfekts sowie die Perfekt Medium Darstellung im Abschnitt Das Verb in den Folgesprachen Griechisch eine Sonderstellung ein Zur Entwicklung der spezifischen semantischen Besonderheiten der Aspekte vgl die Ausfuhrungen im folgenden Absatz Tempus Modus Man vermutet dass es in einer fruheren Sprachstufe zwei Arten von Verben bzw eigentlich zwei verschiedene Wortarten gab die Faktivverben und die Stativverben Die Faktivverben denotieren einmalige Ereignisse und Handlungen die Stativverben langerfristige Zustande Die Faktivverben sind transitiv die Stativverben intransitiv Es gibt Spekulationen die die Faktivverben mit den animaten Substantiven die Stativverben mit den inanimaten Substantiven in Verbindung bringen Die Faktivverben haben den Formen und Endungsbestand des spateren Prasens und Aorists ohne Medium die Stativverben haben den Formen und Endungsbestand des spateren Stativs und Mediums Das spatere Perfekt hat den Formenbestand der Faktivverben und den Endungsbestand der Stativverben Abweichungen von der Zuordnung Faktivverben Faktivendungen und Stativverben Stativendungen sind zahlenmassig selten sie betreffen aber wichtige Einzelverben Tempora und Verbalgruppen z B einerseits Stativverben mit Faktivendungen lat est ist it geht oder fit wird im Lat aber Semideponens oder die griech Passivaoriste andererseits Faktivverben mit Stativendungen transitive Deponentien wie ved sacate griech ἕpetai hepetai lat sequitur folgt oder den Singular der hethit ḫi Verben Diese sind Semideponentien mit einer einzigartigen aber in dieser Einzelsprache regelhaft grammatikalisierten Verteilung der Faktiv und Stativendungen Durch diese Grammatikalisierung kommt es zu der erstaunlichen Erscheinung dass ausgerechnet die hethit Faktitiva ḫi Verben sind In visionarer Weise identifizierte Pedersen bereits 1933 die Faktivverben bzw die Stativverben in ihren fur die Erkenntnis der verbalen Verhaltnisse in der indogermanischen Ursprache eminent wichtigen Eigenschaften und versah sie mit dem Terminus mi Konjugation bzw H Konjugation Eine allgemeinere aber aussagekraftige Bezeichnung ist Uraktiv bzw Urmedium Morphologisch wird der Aspekt durch die Bildung separater Stamme fur Prasens Aorist und Perfekt aus der Wortwurzel ausgedruckt Die Bildungsverfahren sind verschiedene Kombinationen von Ablautstufen Reduplikation und speziellen Suffixen Das Perfekt zeichnet sich daruber hinaus durch einen separaten Satz von Endungen aus Tempus Modus Bearbeiten Innerhalb einer Aspektgruppe im Perfekt aber nicht voll ausgebildet gibt es funf Tempus Modus Kategorien Die Gegenwart fehlt in der Aoristgruppe aus logischen Grunden da ein gegenwartiger Ablauf noch nicht vollstandig ist die Vergangenheit den Konjunktiv der die Zukunft oder die Absicht bezeichnete den Optativ Wunsch Moglichkeit den Imperativ Befehl nicht in der ersten Person Zur Kennzeichnung dienten die Endungssatze die sogenannten primaren oder hic et nunc Endungen fur Gegenwart und Konjunktiv die sekundaren Endungen fur Vergangenheit und Optativ ein spezieller Endungssatz fur den Imperativ das Augment zur Kennzeichnung der Vergangenheit wird als rein griechisch armenisch indoiranische Besonderheit angesehen spezielle Suffixe e o bzw e o der Themavokal fur den Konjunktiv yeh ih fur den Optativ An Stelle des sprachtypologisch nicht moglichen Aorists der Gegenwart steht der Injunktiv d h ein augmentloser Aorist der eine ausserzeitliche Betrachtung des aoristischen Sachverhalts darstellt d h eine Handlung mit Zeitdauer Null entspricht dem perfektiven Aspekt Diese Handlung kann nicht sprachwirklich dargestellt werden da die Aussage eine langere Zeitdauer erfordert als die Handlung z B der Ballon platzt Die jeweilige Verbalform kann somit nicht die Gegenwart ausdrucken sie kann entsprechend keine Primarendungen haben Sprachwirkliche Darstellungen des aoristischen Sachverhalts sind hingegen in den Vergangenheitstempora im Futur und in den Modi moglich der Ballon platzte ist geplatzt war geplatzt wird platzen kann platzen wenn er platzt erschrecken wir Auch die Iteration ist sprachwirklich mehrere Ballons platzen nacheinander jetzt mit imperfektivem Aspekt zum Ausdruck dieser Iteration bilden Aoristwurzeln haufig Prasensstamme mit ikonischer Reduplikation Die iterierte Form entspricht dann der iterierten Semantik die Primarendung kann problemlos antreten vgl hier im Beitrag Vedisch und Sanskrit ved jaṅ gan ti er kommt gʷem gʷom ti die Aoristwurzel gʷem einen Schritt tun vermag durch die Iterierung dann als ursprungliche Bedeutung auszudrucken er tut Schritte Geschehene aoristische Handlungen konnen wegen ihrer Zeitdauer Null ruckblickend immer nur als Gesamthandlung betrachtet werden Daraus entwickelt sich die Bedeutung des Aorists als Gesamtschau auch langer andauernder vergangener Handlungen Das Prasens bezeichnet dann semantisch entsprechend die Verlaufsschau d h Handlungen die haufig wahrend andere Handlungen eintreten gerade ablaufen Der Terminus Aspekt bezieht sich auf die Unterscheidung von Gesamtschau und Verlaufsschau Diathese Bearbeiten Wir kennen aus den modernen indogermanischen Sprachen die Diathese Aktiv Passiv die sich in den einzelnen Sprachzweigen unabhangig gebildet hat Ein formal eigenes Passiv war aber in der Ursprache nicht existent stattdessen gab es ein Medium das die Intransitivitat bezeichnete lat abdor ich bin bzw liege versteckt ebenso die Reziprozitat lat abduntur sie verstecken einander und weiterhin dass das Subjekt des Satzes zusatzlich direktes oder indirektes Objekt ist lat abdor ich verstecke mich selbst bzw ich verstecke mir selbst letztere Bedeutung die des Interesses ist im Lat allerdings nicht mehr erkennbar Aus diesen medialtypischen Inhalten konnten sich dann Bedeutungen wie gerundivisch lat abdor ich lasse mich verstecken oder passivisch lat abdor ich werde versteckt entwickeln Endungsschemata Bearbeiten Beim Versuch die formale Beschaffenheit der grundsprachlichen Verbalendungen zu erschliessen ist davon auszugehen dass in den Einzelsprachen z T auf vollig verschiedene Weise chronologische Abstufungen Anderungen und Weiterentwicklungen es praktisch unmoglich machen die Verbalendungen in einer einzigen Tabelle darzustellen Dennoch sind einige Fakten hinsichtlich des uberlieferten Endungs Materials ziemlich gesichert 1 Die ursprunglichen Endungssatze sind weitgehend bekannt sie lauten mit der Einschrankung weitgehend fur die Faktivendungen 1 Sg m 2 Sg s 3 Sg t 1 Du we 1 Pl me 2 Pl te 3 Pl ent fur die Stativendungen 1 Sg h e 2 Sg th e 3 Sg e 1 Du we 1 Pl me 2 Pl e 3 Pl ŕ 2 Sogenannte hic et nunc Markierungen machen diese Sekundarendungen zu Primarendungen zu deren Verwendungsweise vgl z B unter Aspekt und Tempus Modus Diese Markierungen sind offensichtlich i s h und u U auch r wenn dieses in andere Stativendungen eindringt Die allgemein und weithin anerkannte Verteilung der Markierung fuhrt tentativ zu folgenden Primarendungen Faktivendungen 1 Sg mi 2 Sg si 3 Sg ti 1 Du wes 1 Pl mes 2 Pl th e 3 Pl enti Stativendungen 1 Sg h ey 2 Sg th ey 3 Sg ey 1 Du wes 1 Pl mes 2 Pl ey 3 Pl ŕ s 3 Die Endungen sind teilweise ablautresistent wenn sie ablauten werden sie haufig unabhangig und ohne Bezug auf die gultige Akzent Ablaut Zuordnung verwendet 4 Die 3 Pl ŕ des Stativendungssatzes nimmt einen auffalligen Entwicklungsweg Im Griech und German wird sie vollig ausgemerzt im Vedischen dringt sie z T in die 3 Pl des Wurzelaorists ein Im Hethit erscheint sie in allen 3 Pl Formen des Prateritums und wird teilweise und variabel auf andere Endungen des Mediums und Passivs ubertragen Im Lateinischen findet diese Ubertragung fast vollstandig im Tocharischen durchgehend statt Es kann davon ausgegangen werden dass solche Ubertragungen einzelsprachlich sekundar vorgenommen werden In der folgenden Tabelle der Endungen wird daher ŕ nur in die 3 Pl des Mediums gesetzt 5 Die Stativendungen erleiden ihre starksten Anderungen bzw Einbussen dadurch dass sie aus dem ursprunglich einheitlichen Stativ ins Medium und spater ins Perfekt abgegeben werden wobei ausgerechnet das Perfekt noch die ursprunglichste Form der Stativendungen beibehalt Z B erscheint die 3 Sg e im Medium als o sic und unter dem Einfluss der daneben liegenden Faktivendung 3 Sg t als to die 2 Sg dann entsprechend als so statt th e die 3 Pl z B als n to statt ŕ usw Diese 3 Sg Endung to wird im Lateinischen s o zusatzlich mit r versehen und erhalt so die uns vertraute Form tur Heth supp tt a ri er schlaft zeigt diesen Vorgang parallel in derselben Einzelsprache suppa sup o supptta sup to suppttari mit r plus hic et nunc Markierung 6 Endungen starker Teilstamme sind nicht akzentuiert weil der starke Teilstamm von der Typologie her bereits den Akzent tragt Das gilt fur die Faktivendungen des Aorists und Prasens und fur die Stativendungen des e Stativs und des Perfekts und ausnahmslos naturlich ebenso fur die Nominalendungen im Nominalsystem Das Medium des Aorists und Prasens entsteht dadurch dass der ursprunglich einheitliche Stativ seinen schwachen Teilstamm in den Aorist und ins Prasens abgibt vgl oben unter 5 Durch die jetzt notwendige Auffullung des Medialparadigmas kommt es zu der einmaligen Erscheinung dass im Medium Starkstammendungen akzentuiert sind also jetzt 1 Sg h e 2 Sg th e 3 Sg e vgl z B unten im Abschnitt Das Verb und die Folgesprachen Griechisch die Medialform z B 1 Sg dʰe dʰh h ey bin gesetzt bzw bin gesetzt worden Die gleiche Erscheinung tritt naturgemass beim nullstufigen Stativ auf d h in den Fallen in denen beim Stativ nicht die e Stufe sondern die Nullstufe einheitlich im ganzen Paradigma durchgefuhrt wird 7 Eine Besonderheit stellt die 1 Sg der thematischen Verben auf ō dar Bei der traditionellen Herleitung aus o h h aber nicht sicher fallt auf dass ausgerechnet diese haufige und wichtige Form keine hic et nunc Markierung hat Ferner gilt fur alle sicher rekonstruierten Endungen ausnahmslos dass die Sekundarendung die Primarendung minus hic et nunc Markierung ist also z B si i s Die Sekundarendung der 1 Sg auch der thematischen Verben lautet aber m Es erscheint moglich dass ō eine Kontinuante aus o mh ist Die thematische 1 Sg hatte dann die hic et nunc Partikel h und es galte mh h m Im Einsilbler konnte die Kontinuante tatsachlich o m lauten lat sum ich bin dann aus h s o mh statt sō lat dō ich gebe ist kein echter Einsilbler sondern eine Prasensreduplikation vgl re d dō ich gebe zuruck 8 Ein s Zusatz fur die Stativendungen 1 Pl me dʰh und 2 Pl dʰw e so in Tichy 2000 S 86 wird nicht angenommen Die nur griech Endung der 2 Pl des Mediums sϑe ist abstrahiert aus der Narten Form der Wurzel h es sein ἧsϑe hḗsthe ihr sitzt h ḗs dʰwe interpretiert als h ḗ sdʰwe im Griech ist dann bereits im ganzen Paradigma nur noch der Stamm h ḗ durchgefuhrt mit Ausnahme der bezeichnenden Doppelform 3 Sg Imperfekt ἧsto hḗsto und ἧto hḗto 9 Viele einzelsprachliche Endungen lauten formal anders man versucht jedoch die Entwicklungsgeschichte schlussig nachzuvollziehen Die 1 Pl der Faktiv Primarendungen lautet griech men men hier ersetzt n die hic et nunc Partikel s Im Hethit lautet sie u u eni mit gleicher hic et nunc Markierung wie im Griech hier ist w aus der 1 Du ubertragen und die hic et nunc Partikel i nochmals angesetzt Anmerkung 7 Die 1 Sg der Stativ Sekundarendungen lautet griech mhn mᾱn men man die Zusammensetzung ist so vorstellbar m h a Laryngal welcher erwahnte hier bedeutungswidrige hic et nunc Partikel n In der 2 Pl der Stativendungen im Latein ersetzt eine Infinitiv Endung Infinitiv im Sinne einer Aufforderung mini die ererbte Endung usw usf 10 Die in der Tabelle herausgehobenen Teile der Sekundarendungen bestatigen die Verbindung mit den Perfektendungen 30 Unter diesen Einschrankungen und sehr schwierigen Voraussetzungen konnte eine Endungstabelle wie folgt aussehen Aktiv Faktivendungen Medium Stativendungen Numerus Pers Primar Sekundar Primar SekundarSingular 1 h them mi athem m h ey h e2 si s th ey th e3 ti t ey eDual 1 wes we we dʰh we dʰh 2 th es teh th eyh th eh 3 tes teh m teyh teh Plural 1 mes me me dʰh me dʰh 2 th e te dʰw ey dʰw e3 enti ent ŕ s ŕ Die eingeklammerten Endungen mussen als ziemlich spekulativ gelten Fur den Imperativ lassen sich nur die Singularendungen im Aktiv sicher rekonstruieren Endung der zweiten Person Singular Imperativ ist Null fur thematische dʰi fur athematische Verben Null kommt aber vereinzelt auch athematisch vor z B lat i geh h ey h i dʰi in ved ihi altavest idi griech ἴϑi ithi oder hethit it In der 2 Sg und 3 Sg gibt es die Endung tōd fur Aufforderungen in der Zukunft z B lat petitō du sollst verlangen er soll verlangen pet e tōd Fur die Formen der ubrigen Personen Numeri und Diathesen wurden jeweils die entsprechenden Injunktivbildungen verwendet Die Perfektendungen sind vgl oben im Ursprung identisch mit denen des Mediums haben aber aufgrund der Entstehungsgeschichte des Perfekts aktivische Funktion Tichy 2000 S 89f nimmt auch Primarendungen 1 Sg h ey 2 Sg th ey 3 Sg ey 1 Pl mes und 3 Pl ŕ s an Die folgenden Endungen sind dann Sekundarendungen sie lassen sich mit sehr hoher Sicherheit wie folgt rekonstruieren 1 Sg h e2 Sg th e3 Sg e1 Du we1 Pl me2 Pl e3 Pl ŕ Die Vergangenheit des Perfekts das Plusquamperfekt hat die Faktiv Sekundarendungen m s t usw Wenn man davon ausgeht dass das Perfekt aus dem reduplizierten Prasens entstanden ist indem die Stativendungen anstelle der Faktivendungen eingefuhrt wurden zeigt das Plusquamperfekt tatsachlich noch den ursprunglichen Endungsbestand Infinitive gibt es in der Grundsprache nicht die Einzelsprachen verwenden fur die Bildung ihrer Infinitive nominale Suffixe meist mit den Kasusformen des Akkusativs Dativs Lokativs usw Augment Bearbeiten Im Griechischen Indoiranischen Phrygischen und z T Armenischen siehe auch unter Balkanindogermanisch taucht in den Vergangenheitstempora als Markierung fur die Vergangenheit ein spezielles Prafix das sogenannte Augment auf vgl griech e phere ved a bharat er trug Imperfekt oder in der armenischen Aoristform e ber er trug in der 1 Person Singular aber beri ohne Augment In den ubrigen idg Sprachen wie Latein oder Germanisch fehlt jedoch das Augment Zudem war die Augmentierung im alteren Indoiranischen sowie im homerischen Griechisch nicht obligatorisch diese nicht augmentierten Vergangenheitsformen werden als Injunktive bezeichnet Fur das Urindogermanische fuhrt Meier Brugger ein Adverb h e damals an das fakultativ vor den entsprechenden Verbformen in der Vergangenheit stehen konnte Das oben angefuhrte griechische e phere und vedische Beispiel a bharat wird bei Meier Brugger somit als h e bʰeret zusammengezogen als h e bʰeret rekonstruiert Stammbildungen Bearbeiten Prasens Bearbeiten Die Bildungen fur Prasensstamme im Indogermanischen sind mannigfaltig Hier seien daher nur die wichtigsten genannt ye yo bzw ye yo Dieses Suffix welches einen thematischen Stamm ergibt kann wohl als das produktivste im Indogermanischen uberhaupt gelten Die Wurzel ist entweder in der Nullstufe wenn die Verben meist Intransitiva sind oder in der Vollstufe was meist Transitiva ergibt Weiters wird das Suffix haufig zur Bildung von Denominativa benutzt e ye e yo Diese beiden Suffixe durfen Varianten des obigen sein Die Wurzel pflegt in der o Stufe zu stehen und die Bedeutung entweder kausativ oder iterativ zu sein sk e sk o Dieses thematische Suffix wird an die Nullstufe der Wurzel gehangt und ergibt Stamme iterativer Bedeutung Beispielsweise gehen die Inchoativa des Lateinischen die mit sc aktionsartspezifiziert sind auf diese Bildung zuruck ebenso die Iterativa mit sk e sk o im Griechischen und Hethitischen h s y e h s y o bzw h s y e h s y o Dieses Suffix tritt entweder an die reduplizierte Wurzel zum Beispiel dʰedʰh von dʰeh oder an die e Stufe an und hat desiderative Bedeutung Es ist der Ursprung einiger indogermanischer Futurbildungen so grammatikalisiert im Griechischen Nasalprasens In die Nullstufe der Wurzel wurde ein Infix ne im starken Teilstamm ablautend mit n im schwachen Teilstamm vor dem letzten Konsonanten eingefugt Der sich ergebende Stamm war ursprunglich athematisch wurde aber in den Folgesprachen auf mannigfaltige Weise thematisiert Das Nasalprasens ist u a noch im Lateinischen vorhanden vincere mit Perfekt vici be siegen be siegte bzw habe be ge siegt Aorist Bearbeiten Die Folgesprachen der indogermanischen Ursprache zeigen vier verschiedene Aoristbildungen den Wurzelaorist den s Aorist den thematischen Aorist und den reduplizierten ebenfalls thematischen Aorist Die neben dem Wurzelaorist einzige der Ursprache zugehorige Aoristbildung ist der s Aorist vgl zum Beispiel den s Aorist im Vedischen s Aorist im Griechischen s Perfekt im Lateinischen Das s tritt direkt an die Wurzel an Ohne Themavokal d h athematisch folgen die Sekundarendungen Die Wurzel steht dabei im Aktiv durchgehend in der ḗ Dehnstufe im Medium jedoch in der Nullstufe bei Wurzeln auf y und w in der e Vollstufe Aufgrund von Befunden aus dem Tocharischen und Hethitischen ist umstritten ob das s Suffix in allen Personen ursprunglich ist oder zunachst nur der 3 Sg angehort zum hethit s in der 3 Sg des Prateritums der ḫi Verben vgl aber den Beitrag hier unter Anatolische Sprachen Das Vorhandensein eines Augments ist aufs Griechisch Armenisch Indoiranische begrenzt und deshalb auch fur die ubrigen Einzelsprachen soweit sie den Aorist noch haben fraglich Perfekt Bearbeiten Der Perfektstamm besteht meist nur aus der reduplizierten Wurzel Als Vokal der Reduplikationssilbe tritt gewohnlich e auf im Vedischen auch e i und u im Lateinischen auch u ein Mal parallel zueinander in ved tutoda lat tutudi stiess beide wohl stu stowd stu stud die Wurzel steht im Aktiv Singular in der o Stufe sonst in der Nullstufe Im Lateinischen hat das Reduplikationsperfekt haufig uberdauert neben stu stud z B noch bei dare geben Perfekt dedi aus dem schwachen Teilstamm de dh oder bei cadere fallen Perfekt cecidi aus k e k od h e y ved glbd sasa da Eine nicht sehr haufige Ausnahme durch das Fehlen der Reduplikation stellt die sehr alte Bildung 1 Sg woyd h e ich weiss 1 Pl wid me wir wissen von der Wurzel weyd sehen ursprunglich eigentlich finden vgl lat videre sehen dar s a Prateritoprasentia Das Verb in den Folgesprachen Bearbeiten Im Vedischen und im Griechischen findet man das dargestellte Verbsystem am deutlichsten wieder Das ist insofern kein Wunder als die Rekonstruktion des Urindogermanischen vor allem auf diesen beiden Sprachen beruht sogenanntes graeco arisches Rekonstruktionsmodell Die Gultigkeit dieses Ansatzes ist angezweifelt worden bislang konnte aber kein Alternativmodell geliefert werden 31 Anatolisch Bearbeiten Von den anatolischen Sprachen wird angenommen dass sie sich vor der Bildung der meisten graeco arischen Merkmale abgespalten haben Das am besten uberlieferte hethit Verbalsystem ist dadurch gekennzeichnet dass es den Aorist aufgegeben und das Perfekt im Gegensatz zu den anderen Einzelsprachen noch nicht entwickelt hat 32 Dadurch ist das Verbalsystem viel einfacher es gibt Gegenwart ausgedruckt durch das Prasens und Vergangenheit Prateritum ausgedruckt durch das Imperfekt Aktiv und Mediopassiv das Medium hat auch Funktionen eines Passivs ubernommen Thematische Verben spielen so gut wie keine Rolle Verben mit o Vokalismus malli mahlt mel molh e y dai nimmt deh e y die ssa ss Imperfektiva soh sh die aḫḫ Faktitiva eh und die anna anni Durativa n h oy n h i nach Kloekhorst 2008 S 175f otn oy otn i werden zu Semideponentien mit Stativendungen im Singular und Faktivendungen im Plural grammatikalisiert ḫi Konjugation Alle Formen der 3 Pl des Prateritums erhalten die Stativendung r alle Formen der 3 Sg des Prateritums der ḫi Konjugation die Endung s t am wahrscheinlichsten ubertragen vom sehr haufigen h es t er war Die Stativverben geben ihren ursprunglichen paradigmatischen Ablaut e Stufe Nullstufe auf und fuhren wie das Vedische und Griechische entweder die e Stufe oder die Nullstufe jeweils im ganzen Paradigma durch ki tta ri er liegt ved saye griech keῖtai keitai k ey e y bzw supp tt a ri er schlaft sup t o ri ved duhe sie gibt Milch dʰug ʰ e y alle Formen mit jeweils einzelsprachlich regelhafter Umbildung der Endung Als archaisches Charakteristikum gilt dass das Hethitische ohne Futur und mit Ausnahme des Imperativs ohne Modi auskommt In der Fachwelt gilt es mittlerweile s o als mehr als weitgehend sicher dass die anatolische Sprachgruppe mit weitem zeitlichen Abstand als erste aus dem Gesamtverband der Sprecher der indogermanischen Ursprache ausgetreten ist Zu zahlreich sind die Merkmale die das Anatolische nicht hat aber alle anderen Sprachgruppen aufweisen z B die nur ansatzweise durchgefuhrte nominale und verbale Thematisierung das Perfekt die Modi den Dual das to Partizip den yos Komparativ oder die Tatsache dass das nt Partizip ein passives Partizip ist Uranatolisch ist damit eigentlich eine Schwestersprache des Urindogermanischen mit einer ungewohnlich grossen Anzahl an sprachlich ungemein wichtigen Archaismen unter ihnen der einzigartige lautliche Erhalt von h und h als ḫ ḫḫ und die sprachhistorisch sensationelle Tatsache dass im Phoneminventar des Luwischen und Lykischen noch alle drei Tektalreihen palatal velar und labiovelar unterschieden werden Kloekhorst 2008 S 17f Tocharisch Bearbeiten Die tocharische Sprachgruppe ist offenbar sehr fruh nach Osten abgeruckt Tocharisch besitzt vielfaltige einschneidende und sonst nicht vorkommende Neuerungen z B ein System von sieben Sekundarkasus die Gruppenflexion einen eigenen Numerus Paral zur Bezeichnung naturlicher Paare im Gegensatz zum Dual der die zahlenmassige Zweiheit bezeichnet eine fundamentale Verbalstamm Opposition Normalverb Kausativ und eine Thematisierung die von der Endung o der 3 Sg der Stativendungen ausgeht Griechisch Bearbeiten Im Griechischen sind die Funktionen der verschiedenen Verbformen am klarsten ausgepragt Zu den Aspektstammen Prasens mit Imperfekt Aorist und Perfekt mit Plusquamperfekt ist ein Futurstamm mit Futur exakt im Passiv hinzugetreten der oft aber nicht immer durch ein s Suffix gekennzeichnet ist Der vollstandig ausgebildete Formenbestand des Perfekts Medium widerlegt zusammen mit dem Vedischen in beiden als sehr archaisch geltenden Sprachzweigen ist das Perfekt Medium rekonstruktionell identisch die Ansicht ein Perfekt Medium habe es wenn uberhaupt erst spat gegeben Entscheidend fur die Beurteilung der Stellung des Perfekts Medium ist die bahnbrechende und richtige Einschatzung bei Jasanoff 33 the perfect evidently originated within PIE as a kind of reduplicated present Das bedeutet das Teilstamminventar des Prasens wurde mit allen Reduplikationsarten ein zweites Mal verwendet und mit den Stativendungen versehen um prazise die vorliegende resultative Bedeutung des Perfekts zu erzielen Ergebnis Stativendung einer abgeschlossenen Handlung Prasens Prasens Medium und Perfekt Medium wurden dadurch formal identisch da das Prasens Medium die Stativendungen ja schon hatte Zum Zwecke der Differenzierung regelt das Griechische die Verteilung der Reduplikationsvokale einheitlich wie folgt Prasens immer i vedisch sowohl i als auch e Perfekt immer e vedisch sowohl i als auch e und Aorist immer e vedisch sowohl i als auch e Griech 3 Sg ti ϑe tai ti the tai heisst also Prasens ist gesetzt te ϑe tai te the tai Perfekt ist gesetzt worden Das Vedische differenziert hier nicht uber den Reduplikationsvokal sondern uber die Endung 3 Sg dhatte ist gesetzt dʰe dʰh tei gegenuber dadhe ist gesetzt worden dʰe dʰh ei oder uber die Silbentrennung des Laryngals 2 Sg dhatse bist gesetzt dadhiṣe bist gesetzt worden ursprunglich identisch dʰe dʰh sei Wenn beides nicht moglich ist bleibt die Verbalform gleichlautend 1 Sg dadhe bin gesetzt und bin gesetzt worden dʰe dʰh h ei Den Diathesen Aktiv und Medium gesellt sich im Aorist und Futur ein formal unterschiedenes Passiv hinzu Im Prasens Imperfekt Perfekt und Plusquamperfekt druckt das Medium weiterhin die Bedeutungsinhalte des Passivs aus Die geneuerte Differenzierung im Aorist und Futur beruht auf einer Univerbierung mit dem Aorist der Wurzel dʰeh tun machen in der Narten Form Narten Fachbegriff fur den Zusatz einer More sowohl im starken als auch im schwachen Teilstamm also stark dʰḗh schwach dʰeh ἐ paidey ϑh n e paideu the n wurde erzogen bedeutet also eigentlich wurde erzogen gemacht Anmerkung 8 Da der Passivaorist die Aktivendungen hat also ein Statofaktiv Verb ist vgl oben im Unterabschnitt Aspekt wird er nur im Singular gleichlautend mit dem aktiven Aorist des Verbums ἔϑhn e then ved a dham h e dʰeh m zur Differenzierung wird der aktive Aorist nur im Singular zu einem k Aorist umgestaltet ἔϑhka e the k a Im Griechischen hat die athematische Konjugation zugunsten der thematischen bereits etwas an Boden verloren Vedisch und Sanskrit Bearbeiten Im Vedischen das viele genaue Entsprechungen im Uriranischen aufweist ist die Formenvielfalt noch reichhaltiger als im Griechischen Jedoch sind die Bedeutungsnuancen deutlich auf dem Ruckzug Der Unterschied zwischen Aktiv und Medium ist oft kaum fassbar Allerdings bilden sich semantisch eindeutige Passivformen heraus ein yo Passiv mit Stativendungen und ein in Ursprung und Endung nicht ganz geklarter Passivaorist nur in der 3 Sg mit o stufiger Wurzel und der Endung i akari wurde gemacht h e kʷor i auch ohne Augment jani wurde geboren g onh i Auch die Aspektunterschiede sind bereits im Rigveda oft nicht mehr zu erkennen 34 In der Nische einer nur indoiranischen Aktionsartkategorie Iterativ Intensiv vermag eine archaische Bildung zu uberleben die einen athematischen Prasensstamm von einer Aoristwurzel durch direkte Verdopplung dieser Aoristwurzel aufweist jaṅ gan ti kommt gʷem gʷom ti Diese Bildung zeigt den Ursprung des wurzelhaften o in hethit malli mahlt thematisiert lat glbd molō dt mahle mit in diesen Einzelsprachen regelhaft entfallender Reduplikation und folgender Akzentuierung des o aus mel molh vedisch marmartu soll zermalmen Im spateren klassischen Sanskrit werden Imperfekt Perfekt und Aorist als Vergangenheitsformen ohne Bedeutungsunterschied verwendet Auch im Sanskrit sind Verbformen hinzugekommen ein Futur ebenfalls mit s Suffix ein Passiv hier mit medialen Endungen und ohne Zusammenhang mit dem Griechischen und eine Reihe produktiver abgeleiteter Verbformen wie Desiderativ oder Kausativ Der alte Konjunktiv ist nur noch in den Formen des Imperativs der ersten Person erhalten Italisch Bearbeiten In den italischen Sprachen zum Beispiel Latein ist das Konjugationssystem unter Verwendung der vorhandenen Bausteine stark umgebaut worden das Ergebnis ist ein symmetrischeres und durchschaubareres System Die athematischen Verben sind mit der Ausnahme einiger weniger Verben aus dem Grundwortschatz s o verschwunden Die thematischen Verben formierten sich durch Inkorporation verschiedener Suffixe zu den bekannten Konjugationsklassen a e konsonantische i Zur a Konjugation fuhrte zum Beispiel Verbalisierung von Nomina auf a curare Sorge tragen von cura Sorge ein faktitives eh Suffix novare erneuern aus new eh oder ein Intensivsuffix canere gt cantare singen Die e Konjugation geht auf ein Kausativsuffix e ye monere mahnen aus mon e ye zum Denken bringen und ein Stativsuffix eh ye eh ye alb e re weiss sein sed e re sitzen zuruck Die i Konjugation geht auf eine Reihe von Suffixen sowie durch Verbalisierung von Nomina auf i und o zuruck Die konsonantische Konjugation schliesslich setzt die thematische Konjugation des Urindogermanischen fort Das Medium hat sich zu einem Passiv gewandelt Von den drei Aspektsystemen sind Perfekt und Aorist zum Perfektsystem zusammengefallen Dabei finden sich Formelemente des alten Perfekts Endungen vereinzelt Reduplikation als auch des Aorists im s Perfekt zum Beispiel ducō duxi ich fuhre ich fuhrte bzw ich habe gefuhrt Beide Aspektfunktionen finden sich sowohl der perfektive Aspekt Vorzeitigkeit dt also eher ich fuhrte als auch der resultative Ergebnis einer abgeschlossenen Handlung dt also eher ich habe gefuhrt Das Tempus ist nun vom Modus getrennt Das alte Imperfekt ist spurlos verloren gegangen Ein neues Imperfekt mit dem Suffix ba tritt an seine Stelle bʰweh sein werden Ein Futur bildet sich aus dem alten Konjunktiv mit Vollstufe der Wurzel und dem Themavokal e o bei den thematischen Verben und in der i Konjugation gedoppelt zu einheitlich e e e Das Verbalparadigma wird durch die Kreuzung dieser Bildungen vervollstandigt Das Futur erō ich werde sein erhalt ein neues Imperfekt eram ich war vom Suffix ba die Imperfekta auf ba erhalten parallel die thematische Endung des Futurs ō usw und damit ein geneuertes bō Futur fur die a und e Konjugation Der Konjunktiv geht in einem Teil der Formen auf den alten Optativ zuruck Tempus Modus Aspekt sind kombinierbar allerdings gibt es keinen Konjunktiv im Futur Germanisch Bearbeiten Der seit 200 Jahren unangefochten gultige rekonstruktionelle Befund der germanischen starken Verben erfahrt durch neuere Arbeiten beginnend mit Prokosch 1939 einschneidende Anderungen und Modifizierungen in Richtung auf einen hoheren Ubereinstimmungsgrad mit den verbalen Verhaltnissen der ubrigen Einzelsprachen Mailhammer 2007 im Titel New System Germanische Grundverben wie beissen oder giessen finden haufig n infigierte Entsprechungen in anderen Einzelsprachen z B zu beissen lat findō ich spalte und zu giessen lat glbd fundō Die Annahme dass bʰid o bzw g ʰud o der gemeinsame Ausgangspunkt fur einerseits german bʰ e yd o g ʰ e wd o und andererseits lat bʰi n d o g ʰu n d o gewesen sein konnte wird unterstutzt vom ausserst seltenen Vorhandensein wurzelhafter verbaler Nullstufen in got digan kneten dʰig ʰ o lat fingō ich bilde dʰi n g ʰ o und ais vega kampfen wik o lat vincō ich siege wi n k o Wichtige philologische Vorarbeiten bei Seebold 1970 zeigen zudem dass das germanische starke Verbum zwar den Vokalismus des Typs bharati also betonte e Vollstufe der Wurzel jedoch den Konsonantismus des Typs tudati also Nullstufe der Wurzel mit betontem Themavokal aufweist Mailhammer 2007 S 133 significant discovery mit Hinweisen auf die Auswirkungen auf die traditionelle Lehrmeinung Das Wurzelvokalismusschema der starken Verben ware also nicht am Beispiel der II starken Verbalklasse Pras ew Prat Sg ow Prat Pl u Pz Prat u sondern in der angegebenen Reihenfolge u ow u u Das germanische starke Verbum ware dann im Prasensstamm nicht grundstandig e stufig und proterokinetisch sondern nullstufig und hysterokinetisch Kroonen 2013 fugt der traditionellen Reihe als praktisch regelhaft ein athematisches neh nh Intensivum mit nullstufiger Wurzel hinzu Zusammen mit der Kausativ Iterativ Bildung auf e yo hatte jedes starke Verbum dann sechs Realisierungsformen also zur Wurzel dewk ziehen dewk o de dowk de duk duk o dowk e duk neh nh dt ziehe zoch zogen ge zogen zeugen zucken zucken oder zur Wurzel wreyd kerben wrid o we wroyd we wrid wrid o wroyd e wrid neh nh dt reissen reiss rissen ge rissen reizen ritzen Nicht immer bildet jeder german Einzeldialekt die Formenreihe vollstandig aus jedoch sind quer durch das ganze german Dialektgebiet solche sich erganzende Beispiele sehr zahlreich Im Vergleich mit dem als sehr ursprunglich geltenden hethitischen Verbum besitzt das Germanische zusatzlich nur das Perfekt die einzige nichtperiphrastische Vergangenheit und den yeh ih Optativ der sich zum Konjunktiv entwickelt Im Anatolischen gelten weitere Kategorien wie der thematische Konjunktiv oder die graeco arische Formenvielfalt als noch nicht aufgebaut im Germanischen gilt das Verbalsystem jedoch als stark vereinfacht Es ist vielleicht revolutionar aber naheliegend dass sich das Germanische in dieser Beziehung eher wie das Anatolische verhalt Verben fur die ursprunglich kein ererbtes Perfekt existierte werden als schwache Verben bezeichnet Sie bilden ihre Vergangenheit mit einem neuen Suffix d das sehr wahrscheinlich auf das Perfekt des Verbs tun zuruckgeht dʰe dʰoh dʰe dʰh Ein Mediopassiv ist im Gotischen noch erhalten schliesslich aber in dieser Form bis auf wenige Reste z B im Altenglischen in allen germanischen Sprachen ausgestorben Passivformen werden periphrastisch neu gebildet und viele weitere Formen werden wie in vielen anderen Folgesprachen auch durch periphrastische Bildungen Hilfsverbkonstruktionen ersetzt Slawisch Bearbeiten In den slawischen Sprachen wird Aspekt lexikalisch ausgedruckt Der Begriff des Aspektes als Sicht des Sachverhalts im Gegensatz zur Aktionsart als Art des Sachverhalts stammt ubrigens ursprunglich aus der Untersuchung der slawischen Sprachen Satzsyntax BearbeitenUber den Satzbau der Ursprache konnen weniger deutliche Aussagen gemacht werden als uber die Formenlehre da man ein Mittel wie die Analyse der sich typischerweise sehr regelmassig verhaltenden phonetisch phonologischen Entwicklungen aus denen man Schlusse auf die Morphologie ziehen kann auf der Satzebene nicht zur Verfugung hat Es bleibt typische Satzmuster der fruhen Formen der Folgesprachen zu sammeln und vorsichtig Schlusse zu ziehen inwiefern diese bereits in der indogermanischen Ursprache bestanden haben konnten Aus dem Deutschen sind wir gewohnt dass ein Hauptsatz wenigstens ein Subjekt und ein Pradikat enthalt Anders zum Beispiel im Lateinischen Hier darf ein Pronomen der ersten oder zweiten Person nur verwendet werden wenn es betont ist sodass Satze ohne formales Subjekt entstehen Diese Situation wird auch fur die Ursprache angenommen Allerdings haben wir durch die Verbform immer noch ein durch Person und Numerus vorgegebenes implizites Subjekt ubrigens ist in manchen nicht indogermanischen Sprachen nicht einmal das erforderlich Auch vollstandige Satze mit rein nominalem Pradikat waren ublich Die Kopula die Subjekt und Pradikatsnomen als formales Verb verbindet Der Mann ist schon die Frau ist Handwerkerin Mutter ist daheim kommt zum Beispiel im modernen Russisch nicht vor Es wird angenommen dass solche Nominalsatze Mann schon Frau Handwerkerin Mutter daheim im Indogermanischen ublich waren Die Verben h es existieren bʰew werden und andere tauchen schon in den Folgesprachen als oft fakultative Kopula auf vgl er ist ich bin Das Verb stand normalerweise am Ende des Satzes allerdings konnten beliebige Satzglieder zur Hervorhebung an den Satzanfang gezogen werden lateinisch habent sua fata libelli es haben ihre Schicksale die Bucher das Deutsche verlangt noch das es vor dem Verb In den inselkeltischen Sprachen ist die Verbfrontstellung zum Standard geworden Syntaktische Beziehungen zwischen Substantiven Adjektiven Pronomina und Verben wurden durch Kongruenz der Flexionsformen hergestellt Zur Gliederung von Satzen und Satzfolgen dienen Enklitika nachgestellte Partikel oder auch flektierte Worter deren Akzent dann auf das davor stehende Wort ubergeht Beispiele sind das lateinische que griechisch te vedisch ca indogermanisch kʷe griechische Satzgliederungspartikel wie men de men de zwar aber oder die enklitischen Pronomina Solche Enklitika finden sich besonders gern an der zweiten Position des Haupt oder Teil Satzes Wackernagels Gesetz Ketten enklitischer Partikel an dieser Stelle sind fur das Hethitische besonders typisch Fragesatze sind durch die Verwendung von Fragepronomina oder Frage Enklitika zum Beispiel lat ne gekennzeichnet Verneinung durch das Adverb ne und den Wortprafix n Relativsatze verwenden das Relativpronomen und gehen dem Hauptsatz voraus Man nimmt an dass sich in der Ursprache diese wie im Sanskrit nicht direkt auf die Substantive sondern auf separate Demonstrativpronomina im Hauptsatz bezogen Im Deutschen ist dieser Unterschied durch die Artikel etwas verwischt im Lateinischen besteht die entgegengesetzte Situation dass Relativsatze sowohl als Subjekt wie als Attributsatze kein Bezugspronomen benotigen Die zwei Typen von Relativpronomina kʷi kʷo und h yo entsprechen den beiden Typen von Relativsatzen explikativen und restriktiven Andere Typen von Nebensatzen zum Beispiel durch Konjunktionen eingeleitete Kausalsatze konnen nicht rekonstruiert werden In den Folgesprachen kennt man eine absolute Partizip Konstruktion zum Beispiel den lateinischen Ablativus absolutus den griechischen Genitivus absolutus den altindischen Locativus absolutus oder den altkirchenslawischen Dativus absolutus Es ist nicht ganz klar ob diese Konstruktionen auf eine gemeinsame grammatische Struktur zuruckgehen oder Innovationen der Einzelsprachen sind Die ursprungliche Konstruktion war am ehesten auch semantisch naheliegend die mit Locativus absolutus so in modernen Sprachen wieder aufgenommen z B engl with things being the way they are dt bei ausgeschalteter Ampel Die einzelsprachliche Verteilung der Konstruktion ist am plausibelsten dem jeweiligen Kasussynkretismus geschuldet Lexikon BearbeitenIm Bereich des grundsprachlichen Lexikons ist die sehr umfassende Materialsammlung von Pokorny 1959 bis heute unubertroffen Beispiele im Artikel Indogermanische Wortwurzeln Ausser lautlich unausweichlichen Schwas gibt Pokorny allerdings keine Laryngale an diese sind jedoch gewohnlich leicht zu erganzen Wortbildung Bearbeiten Lehnworter Bearbeiten Das Urindogermanische hat vermutlich wie alle Sprachen Worter aus anderen Sprachen ubernommen Es sind heute aber keine Beispiele von Wortern bekannt die eindeutig in urindogermanischer Zeit aus benennbaren Nachbarsprachen entlehnt wurden Einige Worter sind allerdings aufgrund ihrer untypischen Gestalt mit grosser Wahrscheinlichkeit Lehnworter bekannte Beispiele sind h eb ōl 35 Apfel oder angh lo etwa Gotterbote uber griech ἄggelos in dt Engel Ein anderes ist peleḱus Axt vgl altgriech pelekys osset faeraet skt parasu das man fruher mit dem Akkadischen pilakku in Verbindung brachte bis sich dessen Bedeutung als Spindel nicht Axt herausstellte Suffixe Bearbeiten Das wichtigste Mittel der Wortbildung aus Wurzeln und anderen Wortern waren die bereits erwahnten Nachsilben Die Tabelle zeigt einige wichtige Wortbildungssuffixe Suffix Bedeutung Beispiele yo Zugehorigkeit Adjektive lat pater Vater patrius vaterlich ey o Stoff Adjektive lat aurum Gold aureus golden to no Partizip Perfekt Passiv Verbaladjektive ǵerh zerreiben ǵr h no Zerriebenes lat granum aslaw zrŭno got kaurn alle Korn im Deutschen ausserdem z B stoih no s erstarrt dt Stein oder dr no s zerrissen dt Zorn ih Femininbildung dei w o s ved devas Gott dei w ih ved devi Gottin eh dei w o s lat deus Gott dei w eh lat dea Gottin ḱo Verkleinerung h i u h n o jung vgl ved yuva lit jaunas h i u h n ḱos ved yuvasaḥ jugendlich lat iuvencus Jungstier dt jung lo Verkleinerung lat u lu s z B in dwe no s lat bonus gut dwe ne lo s lat bellus schon teh Abstraktum newo teh t s lat novitas Neuheit tor Tater lat orator Redner bei dt ter in Tater handelt es sich allerdings um das Lehnsuffix arius aus dem Lateinischen h ter Verwandtschaft meh ter ph tḗr bʰreh ter dʰugh tḗr Mutter Vater Bruder Tochter nicht aber Schwester da aus swesōr entstanden oder Eltern aus dem Komparativ die Alteren tro Instrumentalbildung h erh pflugen h erh tro Mittel zum Pflugen griech ἄrotron arotron lat aratrum arm arawr walis aradr mir arathar anord ardr alle Pflug Akzent Ablautverschiebung Bearbeiten Der Wechsel von einer Akzent Ablautklasse in eine andere war ein Wortbildungsmittel Ein Beispiel aus einer proterokinetischen Flexion ist bʰleǵʰ men heiliges Wort vgl skr brahmaṇ aus einer amphikinetischen bzw hysterokinetischen Flexion bʰleǵʰ men Priester skr brahman mit Vr ddhi brahmaṇa Eine nur vereinzelt vorkommende Variante der wortbildenden Verwendung des Ablautes bei Nomina ist im Sanskrit sehr produktiv geworden die sogenannte Vṛddhi Bildung Hier wird aus einem Grundsubstantiv ein abgeleitetes Substantiv dadurch gebildet dass die Wurzelsilbe in die Dehnstufe gebracht wird Beispiele kennt man aus der religiosen Terminologie Ein Anhanger des Gottes Vishnu ist ein Vaishnava ai ist im Sanskrit die Dehnstufe zu i ein Anhanger des Shiva ein Shaiva ein Anhanger des Jina ein Jaina daher die beiden Bezeichnungen Jinismus und Jainismus fur diese Religion Komposition Bearbeiten Wortbildung durch Komposition wie sie ja auch fur das Neuhochdeutsche typisch ist wird auch fur das Urindogermanische angenommen allerdings in deutlich geringerem Umfang als spater im Griechischen oder gar im Sanskrit Substantive wurden aneinander gehangt das Hinterglied wurde flektiert Nicht in allen Folgesprachen waren Substantivkomposita haufig im Lateinischen findet man sie selten im Hethitischen praktisch gar nicht Verknupfung mit Adverbien und Prapositionen fuhrte zu den Verbalvorsilben der Folgesprachen Typisch sind Personennamen h neh mn die aus zwei religios gesellschaftlich bedeutsamen Komponenten aufgebaut sind griechisch Themisto klḗs Gesetz Ruhm althochdeutsch Ans elm Gott Helm tschechisch Bohu slav Gott Ruhm gallisch Catu rix Schlacht Konig oder irisch Fer gus Held Kraft Wortschatzanalyse Bearbeiten Aus dem gemeinsamen Wortschatz versucht man Schlusse auf die Zivilisation und Kultur der Sprachgemeinschaft des Urindogermanischen zu ziehen Ein wichtiges Beispiel ist der Stamm kʷ kʷlh o kʷe kʷlh o kʷe kʷlh o oder kʷo kʷlh o der uns in der Bedeutung Rad oder in ahnlichen sich davon ableitenden Bedeutungen in vielen Folgesprachen uberliefert ist urindogermanisch kʷ kʷlh o hethitisch kugullasurindogermanisch kʷe kʷlh o vedisch cakra avestisch caxra tocharisch A kukal Wagen tocharisch B kokale Wagen altenglisch hweowol hweogolurindogermanisch kʷe kʷlh o urgermanisch hweh w ulaz altnordisch hvel hjōl islandisch hjol altenglisch hweol englisch wheelurindogermanisch kʷo kʷlh o griechisch kyklos kyklos Kreis slawisch kolo litauisch kaklas Hals Auch die Etymologie dieses Wortstamms ist erklarbar Es handelt sich offensichtlich um eine Reduplikation der verbalen Wurzel kʷelh mit der Bedeutung sich drehen die hier in ihrem thematisierten schwachen Teilstamm kʷlh kʷlh o mit den Reduplikativvarianten kʷ kʷe kʷe kʷo realisiert ist wobei die Reihenfolge wohl einer zeitlichen Abfolge entspricht Diese Verdoppelung stellt semantisch eine ikonische Darstellung der wiederholten Drehbewegung des Rades dar Da sich aus den Folgesprachen ein gemeinsames Wort sowohl fur Haus als auch fur Tur rekonstruieren lasst darf man annehmen dass bereits die Sprecher der indogermanischen Ursprache sesshaft also keine Nomaden waren Einzelsprachliche Beispiele des Wortes fur Haus sind urindogermanisch dem mit einem hocharchaischen Gen Sg dem s in den einzelsprachtypischen Ablautstufen und mit einer u Erweiterung des Stamms dom u vedisch Gen Sg dan dem s griechisch des des in despoths des potes Herr des Hauses vedisch damaḥ dem o s griechisch domos domos dom o s armenisch town tun dṓm s Gen tan dm es lateinisch domus dom u s altkirchenslawisch domŭEinzelsprachliche Beispiele des Wortes fur Tur sind urindogermanisch dʰwer ursprunglich nur im Dual Hinweis auf Turflugel einzelsprachlich haufig im Plural vedisch Nom Pl dvấraḥ dʰwḗr es ṓ o mit Verlust der Aspiration wohl nach dvấ zwei griechisch 8yrᾱ thyra dʰur eh armenisch Nom Pl durkʿ dʰur es lateinisch Nom Pl fores dʰwor es gotisch daur althochdeutsch tor neuhochdeutsch Tor dʰur o m Weiterbildung zum i Stamm in Deutsch Tur Insgesamt lasst der rekonstruierte Wortschatz auf eine neolithische Agrarkultur schliessen die das Melken Kuhe Schafe Pferde kannte Ein besonders wichtiges Argument fur diese Hypothese ist die Rekonstruktion des Verbs pflugen welches jedoch in den indoiranischen Sprachen fehlt einfach h erh vgl tocharisch AB are Pflug h erh o s h erh o m oder neutraler s Stamm h erh os hethitisch ḫarrai reisst auf zerdruckt h er h orh archaisches Intensivum stets ḫi Konjugation griechisch ἀrow aroō wohl nullstufig h r h o mit yo Erweiterung h erh ye o litauisch ariu altkirchenslawisch orjǫ lateinisch arō are wohl nach aratrum Pflug mittelirisch airim gotisch arjan altenglisch erian althochdeutsch erien erran Anmerkung 9 Weiters ist das Verb melken fur die Ursprache rekonstruierbar die Rekonstruktion von Milch jedoch umstritten Zur klaren Feststellung der Urheimat reichen die Hinweise aus dem Wortschatz allerdings nicht aus Im Artikel Lachsargument wird ein Fallbeispiel einer derartigen Analyse beschrieben Am intensivsten wurden im gemeinsamen Wortschatz die Verwandtschaftsbezeichnungen studiert Charakteristische Eigenschaften sind hierbei zum Beispiel dass zwischen alteren und jungeren Geschwistern nicht unterschieden wird und die merkwurdige Tatsache dass Neffe und Enkel Anmerkung 10 mit demselben Wort bezeichnet werden Mehr zu den aus dem Wortschatz gewonnenen Aussagen uber die Sprecher findet man in den Artikeln Indogermanen Urheimat Kurgankultur Rekonstruktionsmethoden Bearbeiten Hauptartikel Rekonstruktion Sprachwissenschaft Vergleichende Methode Bearbeiten Diese historisch vergleichende Methode auch Komparativmethode genannt wurde im 19 Jahrhundert anhand der indogermanischen Sprachen entwickelt und wurde zum Standardverfahren der historischen Linguistik bei der Rekonstruktion der Vorformen in Sprachgruppen Sie funktioniert am besten aber nicht ausschliesslich auf dem Gebiet der Phonologie da Lautwandel typischerweise sehr systematisch sind Man bildet aus potentiellen Wortgleichungen Entsprechungsregeln die an anderen Verwandten gepruft und gegebenenfalls angepasst werden Auf der Basis dieser regelmassigen Entsprechung modelliert man plausible ursprachliche Ausgangsformen und lautgeschichtlich plausible Entwicklungswege von den Urformen zu den einzelsprachlichen Lauten Auf diese Weise rekonstruiert man ursprachliche Wortwurzeln und grammatikalische Formen Die Moglichkeiten und Grenzen dieser Methode kann man am Vergleich der aus den romanischen Sprachen erschlossenen Protosprache mit dem uberlieferten Latein erkennen Die Existenz des lateinischen h lasst sich aus den romanischen Sprachen nicht schliessen da der Laut bereits vor der Trennung in die Folgesprachen im Latein verloren gegangen ist Ebenso ist in keiner romanischen Sprache das synthetische Passiv des Lateinischen laudor laudaris laudatur usw erhalten Interne Rekonstruktion Bearbeiten Diese Methode betrachtet nur eine einzige Sprache typischerweise die bereits rekonstruierte Ursprache selbst Man stellt eine Regelmassigkeit in der Sprache fest zu der es aber Ausnahmen gibt Ausgehend von der Annahme dass die Ausnahmeformen in einer fruheren Sprachform auch regelmassig waren modelliert man das fruhere Regelsystem und die Anderungsprozesse die zu den Ausnahmen fuhrten Verwandtschaftsberechnungen Lexikostatistik und Glottochronologie Bearbeiten Mit lexikostatistischen Methoden wird seit Beginn des 20 Jahrhunderts versucht die Verwandtschafts und Ausgliederungsverhaltnisse auch der indogermanischen Sprachen zu berechnen 36 Die Glottochronologie versucht daruber hinaus uber die Annahme zeitlich mehr oder weniger stetiger Ersetzungen in einer universalen Begriffsliste Swadesh Liste auf das Alter der verschiedenen Sprachstufen zu schliessen Die in manchen Beispielen belegten relativ stetigen Anderungen werden aber in vielen anderen Fallen durch bekannte oder unbekannte gerade nicht regelhafte da soziohistorisch bedingte Ereignisse verfalscht 37 Trotz mehrfacher Versuche diese Verfalschungen zu berucksichtigen konnten bisher keine wirklich uberzeugenden Ergebnisse vorgelegt werden Typologische Verfahren Bearbeiten Man stellt aufgrund der Beobachtung vieler Sprachen der Welt fest dass gewisse syntaktische Eigenschaften von Sprachen typischerweise gemeinsam auftreten So schloss Winfred P Lehmann aufbauend auf der Wortstellungstypologie von Theo Vennemann darauf dass in der Ursprache das Verb am Satzende stand Subjekt Objekt Verb Davon ausgehend konnte er weitere syntaktische Eigenschaften der Ursprache postulieren Der Ansatz ist umstritten Manche lehnen ihn ganz ab 38 andere sind vorsichtig wohlwollend 39 Zeittafel der Forschungsgeschichte BearbeitenJahr Forscher Beitrag1814 Rasmus Christian Rask Fuhren detaillierte Vergleichsstudien verschiedener indogermanischer Sprachen durch1816 Franz Bopp1819 Jacob Grimm1833 1836 August Friedrich Pott Begrundet die indogermanische Etymologie1861 August Schleicher Fuhrt erste prazise Rekonstruktionen durch und begrundet die Stammbaumtheorie seine rekonstruierte Ursprache zeigt grosse Ahnlichkeiten mit dem Sanskrit1876 Hermann Osthoff Erschliesst silbische Alveolare1876 Karl Brugmann Erschliesst silbische NasaleNimmt sowohl stimmhafte als auch stimmlose Aspiraten und mehr Frikative an stimmhaftes s sowie d und th sowie deren aspirierte Versionen Erarbeitet Grundlagen der Morphologie1877 Karl Verner Formuliert das Vernersche Gesetz d h den Einfluss des Wortakzents auf die lautgesetzliche Entwicklung bestimmter germanischer Verschlusslaute1878 Ferdinand de Saussure Nimmt nicht mehr den a Vokalismus des Sanskrit sondern e o a als grundlegende Vokale der Ursprache anLaryngale Er schlagt zwei unbestimmte vokalartige Laute vor die er Koeffizienten coefficients sonantiques nennt Die Lehrmeinung nimmt in der Folge fur die Koeffizienten zunachst einen einzigen Schwa Laut an1880 Hermann Moller Schlagt einen dritten Koeffizienten vor und nimmt eine laryngale Lautlichkeit fur alle drei an1890 Peter von Bradke Nimmt eine grundlegende Dialekteinteilung in Kentum und Satem Sprachen an Die Annahme ist bis ins spate zwanzigste Jahrhundert bis zur Entdeckung des Tocharischen hinein anerkannte Lehrmeinung1893 1897 1900 Berthold Delbruck Erstellt eine vergleichende Syntax der indogermanischen Sprachen1895 1900 Hermann Hirt Klart wichtige Fragen des Akzents und des Ablauts1912 Albert Cuny Beschreibt in einem Aufsatz bereits die wesentlichen Elemente der heutigen LaryngaltheoriePer Persson Fuhrt die systematische Untersuchung der Suffixe durch1926 1928 Jacob Wackernagel Untersucht die Satzsyntax insbesondere die Rolle der Enklitika1927 Jerzy Kurylowicz Identifiziert das hethitische ḫ mit dem zweiten Laryngal von Cuny1927 1932 Alois Walde Julius Pokorny Fuhren bedeutende Forschungen im Bereich des Lexikons durch1973 Tamas Gamqrelidse Wjatscheslaw Wsewolodowitsch Iwanow Schlagen die Glottalhypothese vor1974 Winfred P Lehmann Wendet sprachtypologische Methoden auf die Erforschung der Syntax anbis 197x Die Laryngaltheorie wird bis in die 1970er Jahre nicht von allen Forschern akzeptiert1975 1976 1998 Helmut Rix Karl Hoffmann Erhellen das Tempus Modus und Aspektsystem des VerbumsBeispieltexte BearbeitenDie in der Fussnote vermerkten moglichen Rekonstruktionen sind ohne Quelle Der Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung August SchleicherVon der indogermanischen Ursprache einer Rekonstruktion sind keinerlei Texte uberliefert dennoch wurde versucht Texte auf Urindogermanisch zu verfassen Besonders prominent ist bis heute Avis akvasas ka eine von August Schleicher von 1868 konstruierte indogermanische Fabel vgl dort neuere Ubertragungsversuche gemass dem Stand der Sprachwissenschaft wurde diese Fabel wiederholt an die jeweils aktuellen Hypothesen zum Aufbau der indogermanischen Ursprache angepasst So wurde aus Schleichers Avis akvasas ka in einer aktuelleren Version von 1979 Owis eḱwōskʷe 2013 wurde man vielleicht am ehesten h ew i s h ek wo es kʷe sagen in zukunftigen Jahren wieder anders Anmerkung 11 Die Rekonstruktion ganzer Texte gilt allerdings in der Sprachwissenschaft grundsatzlich als sehr spekulativ Fur das Computerspiel Far Cry Primal wurden verschiedene konstruierte Versionen der indogermanischen Ursprache vertont 40 Anmerkungen Bearbeiten Rad kʷe kʷlh o rot h o Achse h eg s o In den im altassyrischen Dialekt des Akkadischen abgefassten kappadokischen Tafeln 19 18 Jahrhundert v Chr aus Kultepe dem alten Karum Kanes dt etwa Handelsplatz Kanisch einer assyrischen Handelskolonie in Anatolien findet sich eine Reihe althethitischer Namensformen auf mannlich ḫsu weiblich ḫsu sar die hier Sohn bzw Tochter bedeuten ḫsu ist die synkopierte Form des spateren heth ḫassu Konig egtl Kind des ganzen Landes Diese Namensbestandteile sind nicht nur die mit Abstand altestbelegten Wortformen der Sprachfamilie sondern auch sicher etymologisierbar ḫassu h ems u liegt vor in den Wortern fur Gott ved asura avest ahu ahura und altisland ass dt Ase ser Frau dient z B zu archaischen Feminisierungen der Zahlworter drei und vier zu weiteren Einzelheiten vgl die Artikel Kultepe und Kappadokische Tafeln In der Nullstufe sr liegt ser Frau vor in dt Schwester swe sr und Kusine aus lat cōnsobrina kon swe sr ih neh Entwicklungsgeschichtlich handelt es sich bei bʰor o s bzw dʰrogʰ o s um eine regelhaft stattfindende Thematisierung aus dem Gen Abl bʰor os dʰrogʰ os eines schwachen Teilstamms hingegen bei bʰor o s bzw dʰrogʰ o s um die sekundare Thematisierung eines starken Teilstamms bʰor dʰrogʰ also bʰor o dʰrogʰ o Im Falle der Wurzel bʰer tragen ist der Nom Sg des fur die genannten Ableitungen vorausgesetzten ursprunglichen athematischen Paradigmas bʰṓr s in griech phṓr Dieb glbd lat fur noch lebendig erhalten Die Moglichkeit sowohl einen Zahlplural als auch einen Kollektivplural bilden zu konnen ist eine hocharchaische sprachliche Erscheinung vgl hethit alpas Wolke albʰ o s alpes Wolken albʰ ey es lt albʰ o es und alpaḪI A Gewolk albʰ e h hochgestelltes ḪI A ist das sumerische Zeichen fur den Plural der Sachklasse Die Bildemoglichkeit Zahlplural neben gleichzeitigem Kollektivplural befindet sich in jungeren Sprachstufen allerdings auf dem Ruckzug vgl neben tὰ zῷa trexei ta zoia trechei ta zōa trechei das Getier lauft z B noch panta ῥeῖ panta rheĩ deutsch alles fliesst Heraklit zugeschrieben In den Einzelsprachen variieren die Deklinationsklassen deshalb weil die Grundsprache in der Lage ist im schwachen Teilstamm entweder die Wurzel das Suffix oder die Endung mit dem Ablautvokal e zu versehen Die Verschiedenheit der einzelsprachlichen Deklinationsklassen kommt dadurch zustande dass die Einzelsprachen ihre Auswahl auf unterschiedliche Weise treffen die nicht ausgewahlten Formen werden dann aufgegeben Aus den Optionen h ew i s h w ey s und h w y es wahlt z B das Latein h ew i s und das Altind h w ey s altind Gen Sg veḥ des Vogels aus Aus den Optionen peh wn s ph wen s und ph un es wahlt z B das Hethit ph wen s und das Griech ph un es griech Gen Sg pyroϛ des Feuers statt fynoϛ mit dem Konsonantismus des erwarteten Nom Sg pᾶar der umgekehrt den quantitativ aufgestuften also gelangten Vokalismus des Gen Sg erhalt also als pῦr erscheint aus Bei der Auswahl lassen sich in den Einzelsprachen gewisse Regelhaftigkeiten erkennen Starke Teilstamme werden haufig nach den lautlichen Gegebenheiten der schwachen Teilstamme umgebildet z B altind Nom Sg uṣa s Morgenrote statt oṣas Wegen ihrer geringen lautlichen Entwicklungsmoglichkeiten und der Homophonitat mit dem starken Teilstamm findet sich die e Versehung der Wurzel im schwachen Teilstamm nur selten und meist in als archaisch geltenden Formen dem s des Hauses in griech despoths des potes Herr des Hauses negʷʰ t s der Nacht in hethit nekuz meḫur Zeit der Nacht oder von der o Wurzel gʷow Rind gʷow s des Rindes in vedisch gos Die Erhaltung dieses Deklinationsklassentyps bei den latein i Stammen ist eine auffallige Besonderheit Im Luwischen ist dieses w auch in die 1 Sg ubertragen der Singular Endungssatz der mi Konjugation lautet also hethit 1 Sg mi 2 Sg si 3 Sg zi aber luw 1 Sg wi 2 Sg si 3 Sg ti Im Griech bewirken Aspiraten in Endungen keine Hauchdissimilation z B 2 Pl Aor Med ἔϑesϑe ethesthe ihr setztet fur euch h e dʰh s dʰwe Das ϑh Element im Aor und Fut Passiv lost jedoch Hauchdissimilation aus so dass auch deshalb angenommen werden kann dass es sich nicht um eine Endung sondern um eine verbale Zusammenruckung handelt Das unsicher belegte Prateritum des germanischen yo Verbs mit o stufiger Wurzel wird ohne das yo Suffix gebildet Hier lage einer der Falle vor in denen der ō Vokalismus der germanischen VI Verbalklasse z B dt fuhr schuf oder engl shook schuttelte took nahm aus h e h orh gt urgerman ōr lautgesetzlich entstanden ist Im Erhaltungsfalle hiesse das Verb heute aren mit dem Prateritum ur wie schworen schwor eigentlich schwaren schwur aus swor yo oder heben hob eigentlich happen huf aus kap yo lat capiō ergreife Ungeklart ist das althochdt Prateritum 3 Pl ierun sie pflugten das mit urgerman e gebildet ist also eindeutig auf das fruhere Vorhandensein einer Geminate im Prasensstamm urgerman arr ja schliessen lasst Die Geminate geht vielleicht auf die aus dem Hethit bekannte archaische Bildeweise Sg h er h orh Pl h r h rh zuruck Die Pluralform vermag vor vokalisch anlautener Endung einen Ubergangslaut also h r h rh r zu erzeugen der festgeworden und ins gesamte Paradigma ubertragen worden ist und so zu einem Prasensstamm urgerman arr ja fuhrte der zwar die Bildung des Prateritums mit e nach sich zog dann aber wieder aufgegeben wurde ne pōt s nicht der Herr wie der Herr vielleicht auf das ahnliche Aussehen naher Verwandter hinweisend oder semantisch parallel zu hierogl luw nimuwiza Kind zu muwa Kraft Etymologie unsicher eigentlich das was noch keine Kraft hat Verbessernde bzw verdeutlichende Entwicklungen im Notierungsbereich konnten sein Notierung eines starken Teilstamms stets ohne Bindestrich eines schwachen stets mit Bezeichnung eines Suffixes oder Infixes durch doppelten Bindestrich Angabe einer Nullstufe durch eine ausdrucklich bezeichnete Leerstelle Die Notierung ware dann h ew i s h ek w o es kʷe NB Der Nom Sg lat ovis Schaf hatte dann als Rekonstrukt h ew i s der Gen Sg lat ovis des Schafes aber h ew i s Die Notierungsweise gibt von der rekonstruktionellen Aussage und Information her mit einfachsten Mitteln deutliche Hinweise auf nominale und verbale Stammbildungscharakteristika Literatur BearbeitenDavid W Anthony Don Ringe The Indo European Homeland from 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Indogermanistik unsere Worter erklart Logos Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 8325 1601 7 Dagmar S Wodtko Britta S Irslinger Carolin Schneider Nomina im Indogermanischen Lexikon Indogermanische Bibliothek Reihe 2 Worterbucher Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8253 5359 9 Ingo Zahn Vergleichende indogermanische Formenlehre Verlag Dr Kovac Hamburg 2014 ISBN 978 3 8300 7648 3 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Urindogermanisch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Das Vaterunser auf IDG Indo European and the Indo Europeans Essay aus dem American Heritage Dictionary Wolfgang Schindler Einfuhrung in die Sprachgeschichte Memento vom 12 Oktober 2004 im Internet Archive PDF 295 kB Julius Pokorny Indogermanisches etymologisches Worterbuch Julius Pokorny Indogermanisches etymologisches Worterbuch platziert in IE EXE erfordert STAR4WIN EXE Option zu drucken nach RTF deutsch englisch Gerhard Kobler Indogermanisches Worterbuch Grammatik im Vorwort Deutsch Englisch Winfred P Lehmann Indogermanische Grammatik englisch The Proto Indo European Sound System englisch Piotr Gasiorowskis sonderzeichenfreie ASCII Schreibung fur die indogermanischen Laute Piotr Gasiorowski Das indogermanische Verb englisch Indogermanistische Klassiker des 19 Jahrhunderts Auszuge in englischer Ubersetzung kommentiert von Winfred P Lehmann Peter Buwen Kurt Oertel Kurt Langguth Zur Herkunft und Ausbreitung des Indoeuropaischen Eine Diskussion Abgerufen am 10 Juni 2014 Ivo Hajnal Historisch Vergleichende Sprachwissenschaft Archaologie Archeogenetik und Glottochronologie Lassen sich diese Disziplinen sinnvoll vereinen In Peter Anreiter u a Hrsg Archaeological Cultural and Linguistic Heritage Festschrift for Erzsebet Jerem in Honour of her 70th Birthday Budapest 2012 S 265 ff Thomas W Gamkrelidse Wjatscheslaw W Iwanow Die Fruhgeschichte der indoeuropaischen Sprachen Spektrum der Wissenschaft Dossier Sprachen 2006 S 50 57 Ernst Kausen Sprachfamilien amp vergleichende Sprachwissenschaft am Beispiel der indogermanischen Sprachen 2005 glottotheque Ancient Indo European Grammars online englisch eine Onlinesammlung von Videos zu altindogermanischen Sprachen produziert von der Universitat GottingenEinzelnachweise Bearbeiten J P Mallory D Q Adams The Oxford Introduction to Proto Indo European and the Proto Indo European World Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 0 19 929668 5 Fortson 2 58f Fortson 2 73f nach Fortson 7 14 Der zweitjungste Zeitabschnitt des Holozans in Nordwesteuropa ist das Subboreal 3710 bis 450 v Chr es wird auch als Spate Warmezeit oder Eichenmischwald Erlenzeit bezeichnet Meier Brugger E507 Hrach K Martirosyan Etymological Dictionary of the Armenian Inherited Lexicon Brill 2009 Winfred P Lehmann Proto Indo European Syntax Univ of Texas Press Austin 1974 ISBN 0 292 76419 7 Meier Brugger Kap II Fortson Kap III Lehmann 1966 5 2 2 letzter Absatz Kroonen 2013 S 383 vgl Euler 2009 S 79 Donald Ringe From Proto Indo European to Proto Germanic A Linguistic History of English v 1 Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 0 19 928413 X S 60 Meier Brugger F214 Damaris Nubling u a Historische Sprachwissenschaft des Deutschen Narr Studienbucher Tubingen 2006 ISBN 3 8233 6212 7 9 1 2 Tabelle 24 Studien zur Morphophonemik der Indogermanischen Grundsprache S 136 ff Meier Brugger F 304 7 Aufl Wilhelm Braune Frank Heidermanns Bearb Gotische Grammatik 20 Auflage Max Niemeyer Tubingen 2004 S 142 Formen aus E V Gordon A R Taylor An Introduction to Old Norse 2 Auflage Clarendon Press Oxford S 293 nach Karl Brunner Altenglische Grammatik 3 Auflage Max Niemeyer Tubingen 1965 S 259 a b Der Gen Du der 1 Person ugkara und der Nom Du der 2 Person jut sind nicht belegt konnen aber rekonstruiert werden vgl Braune Heidermanns 2004 S 132f vgl Braune Heidermanns 2004 S 132f Das g in den Buchstabenverbindungen gk und gq bezeichnet einen velaren Nasal ŋ Wilhelm Braune Ingo Reiffenstein Althochdeutsche Grammatik I Laut und Formenlehre 15 Auflage Max Niemeyer Tubingen 2004 S 241 Braune Reiffenstein 2004 S 182 Die altislandischen Pluralpronomina werden zur hoflichen Anrede bzw in hohem Stil verwendet vgl dazu Stefan Einarsson Icelandic Johns Hopkins University Press Baltimore London 1945 reprint 1994 S 68 u 122 Fortson Kap 17 Meier Brugger F303 Thema 12 Historische Morphologie Das Substantiv Grammatische Kategorien Wortbildung Paradigma germanistik gradina net Memento vom 19 Oktober 2014 im Internet Archive Fortson 2004 2 Auflage 2010 S 103 The perfect endings closely resemble those of the middle Meier Brugger F200 Jasanoff 2003 ausfuhrlich S 7 17 Jasanoff 2003 S 169 Fortson 5 10 Guus Kroonen Etymological Dictionary of Proto Germanic Brill Leiden Boston 2013 S 31f Hans J Holm Genealogische Verwandtschaft In Quantitative Linguistik Ein internationales Handbuch Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft Band 27 de Gruyter Berlin 2005 Kapitel 45 Hans J Holm The New Arboretum of Indo European Trees Can New Algorithms Reveal the Phylogeny and Even Prehistory of IE In Journal of Quantitative Linguistics 14 2 2007 S 167 214 Bernard C Comrie Language Universals and Linguistic Typology Syntax and Morphology University of Chicago Press Chicago 1989 ISBN 0 226 11433 3 englisch Trask 8 8 Steinzeitsprache im Videospiel FAZ de abgerufen am 22 Juni 2016Die Informationen dieses Artikels entstammen hauptsachlich den unter Literatur genannten Werken von Fortson Hoffmann Jasanoff Kloekhorst Lehmann Mailhammer Meier Brugger Ringe Rix Seebold und Sihler Dieser Artikel wurde am 3 September 2008 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4120204 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indogermanische Ursprache amp oldid 236235446