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Glockenbecher ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu den gleichnamigen Glasgefassen aus dem Fruhmittelalter siehe Glockenbecher Glas Als Glockenbecherkultur englisch Bell Beaker culture wird eine kupfersteinzeitliche Kultur des mitteleuropaischen Endneolithikums bezeichnet die in Sud West und Mitteleuropa im Osten bis nach Ungarn ab 2600 v Chr aufkam etwa bis 2200 v Chr andauerte und nur in Grossbritannien bis ca 1800 v Chr bestand Sie stellte in diesen Regionen eine Kultur am Ubergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit dar Glockenbecherkultur Zeitalter Kupfersteinzeit in Grossbritannien bis fruhe BronzezeitAbsolut 2600 v Chr bis 2200 v Chr bzw bis 1800 v Chr Grossbritannien AusdehnungVerbreitungskarte Fundorte nach Harrison 1980 Unterteilung in Ostgruppe Ungarn bis oberes Donaugebiet Westgruppe Rheingebiet bis Pyrenaen Gross britannien und Sudgruppe Iberische Halbinsel Mittelmeer LeitformenGlockenbecher Armschutzplatte Griffzungendolch aus Kupfer V formig durchbohrter Beinknopf verzierter Eberhauer Begleitkeramik Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Verbreitung 3 Bestattungsform 3 1 Steinkisten 3 2 Grabbeigaben 4 Siedlungen 5 Keramik 5 1 Glockenbecher 6 Wirtschaftsweise 7 Ursprung 8 Einzelne Lander 8 1 Glockenbecherkultur in Irland 8 1 1 Nachnutzung von Megalithanlagen 8 1 2 Grubenbestattungen 9 Anthropologie und Genetik 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenAls Glockenbecher werden keramische Gefasse mit flachem Standboden und S formigem Profil bezeichnet die meist flachendeckend verziert sind Im Jahr 1900 verwendete der damals in Mainz arbeitende Prahistoriker Paul Reinecke diesen Ausdruck den zuvor schon italienisch und tschechischsprachige Prahistoriker benutzt hatten und fuhrte ihn in die deutsche Terminologie ein Die Einstufung der Glockenbecherkultur GBK als eigenstandige archaologische Kultur ist strittig Gordon Childe sah die Glockenbecherleute als Missionare die sich von Spanien kommend uber den atlantischen Rand Europas ausbreiteten und die Kenntnis der Kupfermetallurgie mit sich brachten Die Ansicht dass es sich bei der typischen Glockenbecherausstattung um die Prestigeguter einer neuen Oberschicht handelt vertritt vor allem Stephen Shennan UCL Christian Strahm Freiburg pragte den Begriff Glockenbecherphanomen um den Ausdruck Kultur zu vermeiden Edward Sangmeister kennzeichnet 1972 die Trager der Glockenbecherkultur als bewegliche in Kleingruppen aufgegliederte Gesellschaft geschatzt wegen ihrer Fahigkeiten im Aufsuchen Verarbeiten und Verhandeln begehrter Werkstoffe Der Mangel an Siedlungsfunden unterstutzt die fruhe Hypothese der hochmobilen Glockenbecherleute Die Glockenbecherkultur ist in Europa nicht flachig verbreitet sondern bildete inselartige Fundkonzentrationen z B Sudbayern Zumindest fur die fruhen Phasen kann man kaum von einer Kultur im engeren Sinne sprechen da Elemente wie z B gemeinsame Gebrauchskeramik Haustypen oder einheitliche Bestattungssitten fehlen Letzteres trifft jedoch fur die jungeren Phasen der Glockenbecherkultur zu Heute wird aus archaologischer Sicht das Modell einer sozialen Schichtung vorgezogen nach dem die zunehmende gesellschaftliche Differenzierung im ausgehenden Neolithikum zur Herausbildung privilegierter Gruppen gefuhrt habe welche die Moglichkeit zum Handel Tausch von Prestigegutern uber grossere Entfernung hatten und wahrnahmen In der angelsaschischen Literatur wird die Glockenbecherkultur als Bell Beaker culture bezeichnet Verbreitung Bearbeiten nbsp Ausbreitungsraume der Glockenbecherkultur Die Verbreitung der Glockenbecherkultur umfasste Mitteleuropa von Ungarn uber Polen Grabhugel von Suprasl als ostlichster Punkt bis Danemark insbesondere Jutland Bejsebakken Deutschland und in die Schweiz wo sie die Seeufersiedlungsphase unterbricht Westeuropa Niederlande Frankreich Grossbritannien Irland Sudeuropa Italien mit Sizilien und Sardinien die Iberische Halbinsel mit den Balearen nicht jedoch Korsika 1 MarokkoBestattungsform Bearbeiten nbsp Zwei Glockenbecher aus der Fruhphase der Kultur nbsp Rekonstruktion eines Bechergrabes mit einem mannlichen Toten Gesicht weist nach Westen Kopf nach Norden Museo Arqueologico Nacional de Espana Madrid Typisch fur das Totenritual der kontinentalen Glockenbecherkultur sind Einzelbestattungen in Erdgrabern oder Steinkisten In einigen Fallen lasst sich deren ehemalige Uberhugelung rekonstruieren Im westlichen Verbreitungsgebiet kommen haufig Nachbestattungen in Megalithanlagen und Beisetzungen in Hohlen vor mitunter auch an die vorherigen megalithischen Traditionen angepasst als Mehrfachbestattung Die Glockenbecher und die Einzelgrabkultur zeigen ihre Einflusse in zahlreichen Grosssteingrabern uberall wo sich die Kulturen raumlich mit der Verbreitung der Megalithanlage beruhren Rechnet man die Scherben dazu die aus gestorten Anlagen geborgen wurden muss man konstatieren dass mindestens in der Halfte aller Grosssteingraber eine der beiden Kulturen meist beide vertreten ist In der Westschweiz wurde beobachtet dass sich die Graber der Glockenbecherkultur besonders haufig im Umfeld von Menhiren und Steinreihen fanden Die Toten wurden als Hocker in geschlechtsspezifischer Orientierung und Seitenlage beigesetzt weibliche Individuen mit dem Kopf im Suden Fusse im Norden die Extremitaten nach rechts gewandt mannliche Individuen mit Kopf im Norden Fusse im Suden nach links gewandt Beide Geschlechter wurden demnach mit dem Blick nach Osten bestattet Diese Art der strikten geschlechtlich bipolaren Bettung erinnert an das Totenritual der zum Teil zeitgleichen Schnurkeramik steht aber in seiner Ausfuhrung in augenfalligem Gegensatz dazu die Hauptorientierungsachse der Glockenbecherkultur ist Nord Sud nach Osten gewandt die der Schnurkeramik jedoch Ost West nach Suden gewandt Einige Forscher sehen darin eine bewusste Abgrenzung der Trager der Glockenbecherkultur von den Schnurkeramikern 2 Die bipolare Lage der Toten halt sich in einigen Regionen bis in die Bronzezeit z B bei der Unterwolblinger Gruppe in Niederosterreich Hin und wieder jedoch nicht regelmassig treten auch Brandbestattungen auf In der Csepel Gruppe im ostlichen Randgebiet finden wir die Verbrennung des Leichnams sogar haufiger als die Korperbestattung Steinkisten Bearbeiten Bei Brackagh im County Londonderry enthielt ein kleiner rechteckiger Cairn der von 11 Randsteinen eingefasst war ein Steinkistenpaar Eine Kiste war rechteckig und eine achteckig In der oktogonalen Kiste lag die Asche von zwei Erwachsenen die auf 2620 2485 v Chr datiert wurden Die rechteckige Kiste enthielt ebenfalls Leichenbrand von zwei Individuen die auf 2485 2342 v Chr datiert wurden Es gab keine Artefakte bei den Bestattungen die in die Becherzeit datieren Grabbeigaben Bearbeiten nbsp Typische Pfeilspitzen der Glockenbecherkultur nbsp Armschutzplatte der GlockenbecherkulturZu den Grabbeigaben zahlen die namengebenden Glockenbecher Dolche aus Kupfer sogenannte Armschutzplatten und Pfeilspitzen aus Silex diese vier Beigabenkategorien werden als Beaker Package bezeichnet und kommen im gesamten Verbreitungsgebiet oft in herausragenden Mannergrabern vor In seltenen Fallen werden diese Gegenstande auch noch von Goldschmuck z B Amesbury Archer oder Bernstein begleitet z B Frau im Steinbruch von Berkshire Nur 6 der Graber weisen eine Kombination aus Dolch und Armschutzplatte auf ein Hinweis auf eine kleine Oberschicht und damit fur eine beginnende soziale Differenzierung 3 Weitere besondere aber haufiger vorkommende Trachtbestandteile die aus Knochen seltener aus Tierzahnen gefertigt wurden sind uns ebenfalls aus Grabern bekannt So kommen hutchengestaltige V formig durchbohrte Knopfe in Frauengrabern und Knebel die als Anhanger oder Gewandschliessen interpretiert werden in Mannergrabern vor Auf der iberischen Halbinsel wurden diese Formen ausserdem auch aus Elfenbein gefertigt Die uberwiegende Mehrheit der Graber jedoch wurde weniger aufwendig ausgestattet In der Anfangsphase enthalten die gewohnlichen Graber vor allem Keramikgefasse der vor Ort ansassigen Kulturen spater werden diese durch eigene Formen die sogenannte Begleitkeramik ersetzt Obwohl Bogen und Pfeile haufige Grabausstattung der Manner waren sind meist keinerlei organische Reste sondern nur noch die Pfeilspitzen aus Feuerstein sowie steinerne Armschutzplatten erhalten In mehreren Grabern Bayerns und Bohmens wurden ausserdem Pfeilschaftglatter aus Sandstein gefunden 4 5 Siedlungen BearbeitenUber die Siedlungen ist bis jetzt wenig bekannt Lediglich aus den Niederlanden Grossbritannien z B Gwithian Belle Tout Irland Knowth Monknewton und aus der Schweiz sind eindeutige Hauser belegt In Cortaillod Sur Les Rochettes Est Kanton Neuchatel Schweiz wurden Uberreste eines zweiphasigen Dorfes mit sieben erhaltenen Hausgrundrissen entdeckt Ein fast vollstandiger Grundriss eines Hauses konnte in Bevaix Le Bataillard Schweiz freigelegt werden Die Einstufung der ausgegrabenen Funde ist am verlasslichsten uber die Leittypen kammstempelverzierter Glockenbecher und Armschutzplatten zu bewerkstelligen Viele der Funde wurden uber C14 Datierungen bestimmt 6 Keramik BearbeitenGlockenbecher aus Spanien und Bayern nbsp nbsp Glockenbecher von Ciempozuelas nbsp nbsp nbsp Glockenbecher aus StraubingGlockenbecher Bearbeiten Aus einer Steinkiste in Neehausen wurden bereits im 19 Jahrhundert Gefasse geborgen die eindrucksvoll die typische Verzierung der Glockenbecher zeigen Die Verzierungen wurden durch gezogene Linien oder Kammstempelmuster erzeugt Es gibt umlaufende Linien und waagerechte oder senkrechte Leiterbander Gewohnlich sind die Zierstreifen in zwei mehrfach gegliederte Zonen unterteilt Eine regionale Besonderheit Mitteldeutschlands ist die Gliederung in einzelne Bildsequenzen sogenannte Metopen Diese zeigen beispielsweise Sanduhrmuster und andere Sonderformen zuweilen sind auch Zonen ganz schraffiert Die eingetieften Verzierungen wurden mitunter mit Farbmasse gefullt die den Bechern ein besonderes Aussehen verliehen Markant ist beim Fund von Neehausen das Vorkommen von gehenkelten und ungehenkelten Gefassen Die Stucke gehoren zu einer Sondergruppe innerhalb der Glockenbecherkultur die aufgrund von auffallenden Parallelen in Bohmen bohmische Becher genannt werden Wirtschaftsweise BearbeitenFur den jungeren Horizont der Glockenbecherkultur wird davon ausgegangen dass es in Europa domestizierte Pferde gegeben hat 7 Im Ubrigen lasst sich uber die Viehhaltung und Jagd der Glockenbecherleute in Deutschland angesichts der Quellenlage fast nichts sagen Daher gilt die Siedlung von Nahermemmingen bei Nordlingen als Ausnahme Die meisten Knochen stammen dort vom Rind danach folgen Schaf Ziege und Schwein Wildtiere fehlen was zu einem Jagervolke als das man die Glockenbecherleute bezeichnet hat nicht passen will 8 Der Befund passt dagegen zum mahrischen Inventar aus Holubice mit 99 8 Haustieren davon 72 Rind 14 Schwein 12 Ovicapriden Schaf Ziege und einige Hundeknochen 9 Ursprung BearbeitenDen Ursprung der Glockenbecherkultur suchen einige Forscher wie Edward Sangmeister in Spanien und Portugal Zambujal andere in der Kontaktzone zur Schnurkeramik am Niederrhein 10 Wieder andere verweisen auf Ungarn den ostlichen Rand des Verbreitungsgebietes und die Vucedol Kultur 11 12 Einzelne Lander BearbeitenGlockenbecherkultur in Irland Bearbeiten Die Grabsitten der Glockenbecherkultur in Irland dauerten rund 300 Jahre etwa 2450 2170 v Chr Die Becher der Kultur wurden zumeist in Siedlungen bei Bestattungen und in Kupferminen gefunden Lange Zeit waren nur Funde aus Grosssteingrabern bekannt vor allem im Norden der Insel Entdeckungen der 1990er Jahre haben die Situation verandert Jetzt sind zwei Grabtraditionen erkennbar nachgenutzte oder neu gebaute Megalithanlagen primar Steinkisten im Norden und eine Einzelgrabtradition im Suden Nachnutzung von Megalithanlagen Bearbeiten Im Norden der Insel wurden Becherbeigaben hauptsachlich in den etwa 390 bekannten Court Tombs platziert die bereits bei der Vorgangerkultur in Gebrauch waren In Ballybriest im County Londonderry wurde ein polygonaler Hohlraum in Form Steinkiste im Cairn angelegt und der Leichenbrand eines erwachsenen Mannes mit einem Becher als Beigabe darin platziert Wedge Tombs sind die haufigste Anlagenart in Irland mit mehr als 500 Beispielen vor allem im Norden und Westen In Wedge Tombs wurden verbrannte und unverbrannte menschliche Uberreste niedergelegt wobei die Einascherung haufiger vorkam Becherbeigaben wurden vor allem in einer Reihe von Wedge Tombs im Norden identifiziert In Largantea im County Londonderry wurde Leichenbrand mit intakten Bechern deponiert Im Suden enthielten Anlagen wie Labbacallee und Island im County Cork menschliche Uberreste aber keine Becherkeramik Grubenbestattungen Bearbeiten Im Suden und Osten der Insel gibt es einige Grubenbestattungen englisch pit burials mit Bechern Sie enthalten kleine Mengen eingeascherter Knochen Scherben von einem oder mehreren Bechern und manchmal grosse Steinartefakte wie Axte und Keulenkopfe sowie Feuerstein und Getreide Bei Lismullin im County Meath enthielt eine Grube eine eingeascherter Person mit zerbrannten Steinen dem Fragment eines Keulenkopfes Scherben zweier Becher einige andere Scherben und einen Feuersteinabschlag Bei Corbally im County Kildare enthielt eine Grube mit verbrannten und angesengten menschlichen Knochen und Tierknochen Feuerstein eine Pfeilspitze und Scherben von zwei Bechern Eine Grube im benachbarten Browns County Kildare enthielt eingeascherte Knochen Gerste und Weizen und die Scherben eines Bechers Anthropologie und Genetik BearbeitenIn der alteren Forschung verband Kurt Gerhard diese Kultur mit dem plan occipitalen Steilschadel einer besonderen Schadelform deren starkste Verbreitung heute im Nahen Osten und auf dem Balkan liegt 13 14 Sie tritt jedoch in den Grabern der GBK zu vereinzelt auf wenn auch in Europa erstmals nachweisbar und ist zudem zu unscharf definiert als dass sich die Behauptung eines eindeutigen populationsspezifischen Typus der Glockenbecherkultur halten liesse Die Haplogruppe R1b des Y Chromosoms wurde in zwei mannlichen Skeletten in einer deutschen Glockenbecher Grabungsstelle aus dem Jahr 2600 2500 v Chr in Kromsdorf nachgewiesen von denen eines positiv auf die Mutation M269 aber negativ auf die R U106 R1b1a2a1a1a Subklasse getestet wurde zu berucksichtigen ist aber dass auf die P312 Subklasse nicht untersucht wurde 15 In einer 2015 16 in der Nature veroffentlichten Studie wurden die Uberreste eines spateren mannlichen Glockenbecher Skeletts aus Quedlinburg aus der Zeit zwischen 2296 bis 2206 v Chr untersucht Es wurde in den Untersuchungen festgestellt dass das Individuum die Haplogruppe R1b1a2a1a2 trug Die Studie ergab ferner dass die Glockenbecher und die Menschen der Aunjetitzer Kultur weniger von der Jamnaja Kultur abstammen als von der fruheren Schnurkeramiker Kultur Die Autoren der Studie interpretierten die Ergebnisse aus den Funden als Hinweis auf ein Wiederaufleben der indigenen Bevolkerung Westeuropas nach den Folgen durch die Expansion der Jamnaja Kultur nbsp Verbreitung der Haplogruppe R1b des Y chromosomalen R1b in Eurasien nbsp Laut Allentoft 2015 17 leitete sich die Sintaschta Kultur wahrscheinlich zumindest teilweise von der Schnurkeramischen Kultur englisch Corded Ware Kultur ab Nordqvist und Heyd 2020 18 bestatigen dies Eine Beziehung der Schnurkeramiker zur Jamnaja Kultur englisch Yamnaya culture wird angenommen Eine weitere in Nature veroffentlichte Studie aus dem Jahr 2015 ergab dass die Menschen der Glockenbecher Kultur genetisch eng mit der Schnurkeramiker Kultur der Aunjetitzer Kultur und der Kultur der nordischen Bronzezeit verwandt waren In einer weiteren 2015 in Nature veroffentlichten Studie wurden die Uberreste von acht Individuen analysiert die der Glockenbecherkultur zugeschrieben wurden Auch in diesen Funden zeigte sich dass zwei Individuen zur Haplogruppe R1 gehoren wahrend die verbleibenden sechs zur Haplogruppe R1b1a2 und verschiedenen Unterklassen davon waren 19 Aus neueren genetischen Analysen in Bohmen wurden weiterreichende Schlussfolgerungen fur die Sozialstruktur der Glockenbecherkultur gezogen Wahrend die Funde aus der Epoche der Schnurkeramik eine grosse genetische Diversitat aufwiesen und die Trager dieser Kultur insbesondere die Frauen nicht nur von Jamnaja Menschen abstammten verengte sich die genetische Diversitat des Y Chromosoms mit dem Ubergang zur Glockenbecher Kultur in Bohmen seit 2600 v Chr erheblich Die Y chromosonale Vielfalt wurde verdrangt durch eine einzige Abstammungslinie die zuvor noch nie in Bohmen nachgewiesen wurde und alle vorher existierenden Y Linien ersetzen konnte Die Autoren bringen dies mit der Entstehung einer stark geschichteten Gesellschaft der Aunjetitzer Kultur und einem teilweisen Bevolkerungsaustausch in Verbindung Bei dem Stammvater musse es sich um eine machtvolle Personlichkeit gehandelt haben die Sex mit sehr vielen Frauen hatte 20 Literatur BearbeitenAlexander von Burg Die Glockenbecherkultur auf dem Plateau von Bevaix Archaologie der Schweiz 25 2002 2 ISSN 0255 9005 Ralph Grossmann Das dialektische Verhaltnis von Schnurkeramik und Glockenbecher zwischen Rhein und Saale Universitatsforschungen zur Prahistorischen Archaologie Band 287 Human Development in Landscapes Band 8 Habelt Bonn 2016 ISBN 978 3 7749 4035 2 PDF 21 8 MB Richard J Harrison The Beaker Folk Copper Age archaeology in Western Europe Thames and Hudson London 1980 Michael Herity The finds from Irish court tombs In Proceedings of the Royal Irish Academy Section C Archaeology Celtic studies history linguistics literature Band 87C 1987 S 103 281 JSTOR 25506150 Volker Heyd Die Spatkupferzeit in Suddeutschland In Saarbrucker Beitrage zur Altertumskunde 73 Habelt Bonn 2000 ISSN 0080 5181 Volker Heyd Ludwig Husty Ludwig Kreiner Siedlungen der Glockenbecherkultur in Suddeutschland und Mitteleuropa Arbeiten zur Archaologie Suddeutschlands Bd 17 Dr Faustus Buchenbach 2004 ISBN 3 933474 27 2 J Herring The cairn excavation at Well Glass Spring Largantea Co Londonderry Ulster Journal of Archaeology 1 1938 S 164 88 Andreas Hille Bohmische Becher Die verzierten Glockenbecher von Neehausen In Landesmuseum fur Vorgeschichte Hrsg Schonheit Macht und Tod 2002 ISBN 3 910010 64 4 S 60 Jan N Lanting De NO Nederlandse NW Duitse Klokbekergroep culturele achtergrond typologie van het aardewerk datering verspreiding en grafritueel In Palaeohistoria Band 49 50 2007 2008 2008 S 11 326 Online Jan N Lanting J D van der Waals Hrsg Glockenbecher Symposion Oberried Bussum 1974 Barbel Metzinger Schmitz Die Glockenbecherkultur in Mahren und Niederosterreich Diss Saarbrucken 2004 Liegt auch gedruckt vor Johannes Muller Hrsg Vom Endneolithikum zur Fruhbronzezeit Muster sozialen Wandels Tagung Bamberg 14 16 Juni 2001 Habelt Bonn 2002 ISBN 3 7749 3138 0 Clement Nicolas Bracer Ornaments An investigation of Bell Beaker stone wrist guards from Central Europe In Journal of Neolithic Archaeology Band 22 S 15 107 Online Franco Nicolis Hrsg Bell Beakers Today Pottery people culture and symbols in prehistoric Europe International Colloquium Riva del Garda Trento Italy 11 16 May 1998 Ufficio Beni Culturali Trento 2001 ISBN 88 86602 43 X Rosa Schreiber Die Glockenbecherkultur in Budapest Budapest 1973 Rick Schulting Alison Sheridan S Clarke amp Brock Ramsey Largantea and the dating of Irish Wedge Tombs Journal of Irish Archaeology 17 B 2008 S 1 17 Christian Strahm Hrsg Das Glockenbecher Phanomen Ein Seminar Band 2 Freiburger Archaologische Studien Freiburg 1995 ISSN 1437 3327 Otto Helmut Urban Der lange Weg zur Geschichte Die Urgeschichte Osterreichs Wien 2003 ISBN 3 8000 3773 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glockenbecherkultur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mittelbayerische Zeitung Uberreste eines Kriegers aus der Glockenbecherzeit nahe Regensburg gefunden Getrennt und doch vereint Wie Schnurkeramik und Glockenbecherkultur zueinander fanden Memento vom 12 Februar 2013 im Webarchiv archive today Artikel von Roland Wiermann ursprunglich veroffentlicht in Archaologie in Deutschland 5 2003 Joh Muller zur Datierung und Verbreitung der GBK Die Glockenbecherkultur im mediterranen Sudfrankreich ein historisches Interpretationsmodell Le Campaniforme et l Europe a la fin du Neolithique Die aktuellere franzosische Karte dort unterscheidet sich erheblich von der hier oben verwendeten uberholten Karte Die Glockenbecherkultur in Mahren und Niederosterreich Dissertation Neue Erkenntnisse aus Schottland The Beaker phenomenon and the genomic transformation of northwest EuropeEinzelnachweise Bearbeiten Campaniformes en Corse on sait en effet que les porteurs de cette belle cerarnique etaient de hardis navigateurs puisqu ils gagnerent la Sardaigne la Sicile en venant du Nord Ouest et les Baleares Majorque C est la raison pour laquelle on attachera la plus grande importance a la toute recente decouverte de ICesari aux Calanchi d un tesson malheureusement unique decore suivant le mode campaniforme Cette trouvaille doit etre mise en relation avec la brusque acceleration des echanges que la Corse du Sud et la Sardaigne entretenaient depuis longtemps mais elle ne suffit pas pour le moment a prouver l extension du complexe culturel campaniforme a l ensemble de 1 Ile Zum Beispiel Alexander Hausler Struktur und Evolution der Bestattungssitten im Neolithikum und in der fruhen Bronzezeit Mittel und Osteuropas Habil Schrift Halle 1991 Almut Bick Die Steinzeit Theiss WissenKompakt Stuttgart 2006 ISBN 3 8062 1996 6 Tobias Bosch Archaologische Untersuchungen zur Frage von Sozialstrukturen in der Ostgruppe des Glockenbecherphanomens anhand des Fundgutes Dissertation Universitat Regensburg 2009 PDF 28 3 MB Sensationsfund in Barbing Mittelbayerische vom 14 Juni 2010 J N Lanting W G Mook J D van der Waals C14 chronology and the Beaker problem Helinium 13 S 38 58 1973 Hans Peter Uerpmann Die Domestikation des Pferdes im Chalkolithikum West und Mitteleuropas Madrider Mitteilungen 31 S 110 153 1990 Ernst Frickhinger Die Glockenbechersiedlung und der fruhbronzezeitliche Hockerfriedhof bei Nahermemmingen Bez Amt Nordlingen Mannus 31 S 467 484 1939 S 470 f L Peske Osteologicke nalezy kultury zvoncovitych poharu z Holubic a poznamky k zaprahu skotu v eneolitu Bone finds of Bell Beaker culture from the site of Holubice and notes on the harnessing of cattle in the Aeneolitic Arch rozhledy 37 S 428 440 1985 Tab 1 J N Lanting J D van der Waals Beaker culture relations in the Lower Rhine Basin In Lanting et al Hrsg Glockenbecher Symposion Oberried Uniehoek n v Bussum Haarlem 1974 Grafik Die Kultur der Linearbandkeramiker im Verlauf A Trichterbecherkultur entsteht und breitet sich aus B Schnurkeramiker und Glockenbecher Kultur kommen nach Mitteleuropa und die Beziehung zur Jamnaja Kultur C Die mitochondrialen DNA mtDNA sind vermerkt 1 Guido Brandt Bestandig ist nur der Wandel Die Rekonstruktion der Besiedelungsgeschichte Europas wahrend des Neolithikums mittels palao und populationsgenetischer Verfahren Dissertationsschrift Johannes Gutenberg Universitat Mainz 2014 2 auf researchgate net uber download full text PDF hier S 17 19 Kurt Gerhard Die Glockenbecherleute in Mittel und Westdeutschland Ein Beitrag zur Palaanthropologie Eurafrikas E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Erwin Nagele Stuttgart 1953 Kurt Gerhard Palaanthropologie der Glockenbecherleute Fundamenta Reihe A Koln 1978 Esther J Lee Cheryl Makarewicz Rebecca Renneberg Melanie Harder Ben Krause Kyora Stephanie Muller Sven Ostritz Lars Fehren Schmitz Stefan Schreiber et al Emerging genetic patterns of the European neolithic Perspectives from a late neolithic bell beaker burial site in Germany American Journal of Physical Anthropology 2012 148 4 571 579 doi 10 1002 ajpa 22074 Wolfgang Haak et al Massive migration from the steppe was a source for Indo European languages in Europe Nature 2015 522 7555 207 211 PMC 5048219 freier Volltext Morten E Allentoft Martin Sikora et al Population genomics of Bronze Age Eurasia Nature volume 522 2015 S 167 172 doi 10 1038 nature14507 Kerkko Nordqvist Volker Heyd The forgotten child of the wider Corded Ware family Russian Fatyanovo Culture in context Proceedings of the Prehistoric Society Volume 86 2020 doi 10 1017 ppr 2020 9 Iain Mathieson et al Genome wide patterns of selection in 230 ancient Eurasians Nature December 24 2015 528 7583 499 503 PMC 4918750 freier Volltext Luka Papac Michal Ernee Miroslav Dobes u a Dynamic changes in genomic and social structures in third millennium BCE central Europe In Science Advances Vol 7 no 35 25 August 2021 eabi6941 doi 10 1126 sciadv abi6941 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glockenbecherkultur amp oldid 238303658