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Dieser Artikel behandelt den Staat Zur Landschaftsbezeichnung siehe Schweiz Landschaftsbezeichnung Die Schweiz schweizerdeutsch Schwiz franzosisch Suisse sɥis e italienisch Svizzera ˈzvitːsera ratoromanisch Svizra i ˈʒviːtsrɐ oder ˈʒviːtsʁɐ lateinisch Helvetia amtlich Schweizerische Eidgenossenschaft schweizerdeutsch Schwizerischi Eidgnosseschaft franzosisch Confederation suisse italienisch Confederazione Svizzera ratoromanisch Confederaziun svizra i lateinisch Confoederatio Helvetica ist ein foderalistischer demokratischer Staat in Mitteleuropa Er grenzt im Norden an Deutschland im Osten an Osterreich und Liechtenstein im Suden an Italien und im Westen an Frankreich Schweizerische EidgenossenschaftConfederation suisse franzosisch Confederazione Svizzera italienisch Confederaziun svizra ratoromanisch Confoederatio Helvetica CH lateinisch Fahne WappenWahlspruch Unus pro omnibus omnes pro uno 1 Lateinisch fur Einer fur alle alle fur einen deutsch Un pour tous tous pour un franzosisch Uno per tutti tutti per uno italienisch In per tuts tuts per in ratoromanisch Lage der Schweiz in Europa Lage der Schweiz in EuropaAmtssprache Deutsch Franzosisch Italienisch Ratoromanisch 2 Hauptstadt Bern Bundessitz Staats und Regierungsform foderale Republik mit DirektorialsystemVerfassung Bundesverfassung der Schweizerischen EidgenossenschaftStaatsoberhaupt zugleich Regierungschef Der Bundesrat bildet de facto das kollektive Staatsoberhaupt 3 Alain Berset Bundesprasident 2023 Viola Amherd Vizeprasidentin 2023 Guy Parmelin Ignazio Cassis Karin Keller Sutter Albert Rosti Elisabeth Baume SchneiderParlament e Bundesversammlung National und Standerat Flache 41 285 133 Platz 4 km Einwohnerzahl 8 738 791 5 31 Dezember 2021 Bevolkerungsdichte 212 Einwohner pro km Bevolkerungs entwicklung 0 7 6 2020 Bruttoinlandsprodukt Total nominal Total KKP BIP Einw nom BIP Einw KKP 2020 7 752 Milliarden USD 20 630 Milliarden USD 36 87 367 USD 2 73 246 USD 6 Index der menschlichen Entwicklung 0 962 1 2021 8 Wahrung Schweizer Franken Fr CHF Errichtung 1 August 1291 nach Legende als Ewiger Bund Rutlischwur 12 September 1848 als moderner Bundesstaat in der heutigen FormUnabhangigkeit 1499 faktische Ablosung vom Heiligen Romischen Reich im Frieden zu Basel 1648 juristische Trennung vom Heiligen Romischen Reich im Westfalischen Frieden 1798 1813 franzosischer Vasallenstaat zur Zeit von Helvetik und MediationNational hymne Schweizerpsalm source source track track track track track track track track track track track Nationalfeiertag 1 August Bundesfeiertag Zeitzone UTC 1 MEZ 9 UTC 2 MESZ Marz bis Oktober Kfz Kennzeichen CHISO 3166 CH CHE 756Internet TLD ch swissTelefonvorwahl 41Politische Gliederung der Schweiz die 26 Kantone Politische Gliederung der Schweiz die 26 KantoneLogo der Bundesbehorden der Schweizerischen EidgenossenschaftVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH In der Schweiz leben 8 7 Millionen Menschen 6 auf knapp 41 300 Quadratkilometern Der Staat gehort damit zu den dichter besiedelten Staaten Europas wobei sich die Bevolkerung im Mittelland der Beckenzone zwischen Jura und Alpen sowie im sudlichen Tessin konzentriert Die acht grossten Stadte bzw Wirtschaftszentren sind Zurich Genf Basel Lausanne Bern Winterthur Luzern und St Gallen Der Staat hat Anteil an drei grossen Sprachraumen dem deutschen in der Deutschschweiz dem franzosischen in der Romandie Suisse romande Westschweiz Welschschweiz und dem italienischen in der italienischen Schweiz als viertes Sprachgebiet tritt das Ratoromanische hinzu in Teilen des Kantons Graubunden Die vier genannten Sprachen sind die offiziellen Amtssprachen des Bundes 10 Um keine einzelne zu bevorzugen lautet das Landeskennzeichen CH die Abkurzung der lateinischen Bezeichnung Confoederatio Helvetica Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist ein Bundesstaat der aus 26 teilsouveranen Kantonen besteht Sitz der Regierung und des Parlaments ist die Bundesstadt Bern Die Schweiz gilt als Willensnation nationale Identitat und der Zusammenhalt der Burger basieren nicht auf einer gemeinsamen Sprache ethnischen Herkunft oder Religion sondern auf interkulturellen Faktoren wie dem Glauben an die direkte Demokratie einem hohen Mass an lokaler und regionaler Autonomie sowie einer ausgepragten Kultur der Kompromissbereitschaft bei der politischen Entscheidungsfindung Fur das Selbstverstandnis grundlegend ist uberdies die dauernde Neutralitat Die Schweizerische Eidgenossenschaft ging aus den sogenannten Urkantonen Uri Schwyz und Unterwalden hervor Ihr Name leitet sich vom Kanton Schwyz bzw von dessen gleichnamigem Hauptort her Als inoffizielles und mythologisiertes Grundungsdokument gilt der Bundesbrief von 1291 die alteste erhaltene Bundnisurkunde Mit dem Frieden zu Basel wurde die Schweiz 1499 faktisch aus dem Verband des Heiligen Romischen Reichs herausgelost Staatsrechtlich wurde ihre Unabhangigkeit im Westfalischen Frieden von 1648 anerkannt Unter dem Einfluss des revolutionaren Frankreich entstand 1798 die kurzlebige zentralstaatlich verfasste Helvetische Republik Nach deren Ende 1803 wurde die Eidgenossenschaft wiederhergestellt blieb jedoch bis 1813 ein franzosischer Vasallenstaat Infolge des Sonderbundskriegs entstand 1848 der heutige Bundesstaat Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zahlt die Schweiz zu den Landern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung mit dem weltweit besten Wert des Index der menschlichen Entwicklung fur das Jahr 2021 8 Obwohl sie nach der Staatsgrosse nur den 133 Rang belegt und nach der Anzahl der Einwohner den 98 Rang 11 halt sie den 20 Rang der grossten Volkswirtschaften der Erde 12 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Naturraumliche Gliederung 1 2 Geologie 1 3 Gebirge 1 3 1 Gletscher 1 3 2 Hohlen 1 4 Gewasser und Inseln 1 5 Klima 1 5 1 Klimawandel 2 Natur 2 1 Flora und Vegetation 2 2 Fauna 2 3 Naturschutz 2 4 Zoologische Garten 3 Bevolkerung 3 1 Stadte und Gemeinden 3 2 Schweizer Burgerrecht 3 3 Demographie 3 3 1 Auslander 3 3 2 Bevolkerung mit Migrationshintergrund 3 3 3 Asyl 3 3 3 1 Sans Papiers 3 3 4 Auswanderung 3 3 5 Einwanderung 3 4 Sprachen 3 5 Religionen 4 Geschichte 4 1 Vorgeschichte 4 2 Fruhgeschichte 4 3 Alte Eidgenossenschaft 4 4 Helvetische Republik und Restauration 4 5 Sonderbundskrieg 4 6 Grundung und Konsolidierung des neuen Schweizer Bundesstaates 4 7 Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg 4 8 Die Schweiz in der Nachkriegszeit bis heute 4 9 Zeitleiste der wichtigsten Ereignisse der Schweizer Geschichte 4 10 Reihenfolge des Eintritts der Kantone in die Eidgenossenschaft 4 11 Herkunft des Namens 4 12 Mythen 5 Recht 6 Politik 6 1 Politisches System 6 2 Politische Indizes 6 3 Staatshaushalt 6 4 Politische Parteien 6 5 Kantone 6 6 Enklaven und Exklave 6 7 Aussenpolitik 6 7 1 Verhaltnis zwischen der Schweiz und dem Furstentum Liechtenstein 6 7 2 Die Guten Dienste der Schweiz 6 7 3 Schutzmachtmandate 7 Sicherheit 7 1 Schweizer Armee 7 2 Zivilschutzorganisation 7 3 Nachrichtendienst des Bundes NDB 7 4 Grenzwachtkorps 7 5 Polizei 7 6 Feuerwehr 7 7 Luftrettung 8 Gesellschaft 8 1 Sozialpolitik 8 2 Gesundheitswesen 8 3 Schulsystem 8 4 Menschenrechte 8 5 Orden und Ehrenzeichen 9 Verkehr 9 1 Schienenverkehr 9 2 Nahverkehr 9 3 Strassenverkehr 9 4 Flugverkehr 9 5 Schiffsverkehr 9 6 Bergbahnen 9 7 Langsamverkehr 10 Wirtschaft 10 1 Schweizer Franken 10 2 Landwirtschaft 10 3 Rohstoffe und Energieproduktion 10 4 Gewerbe und Industrie 10 5 Dienstleistungen 10 5 1 Tourismus 10 5 2 Detailhandel 10 6 Aussenhandel 10 7 Messen 11 Medien Kommunikation und Post 11 1 Presse 11 2 Radio und Fernsehen 11 2 1 SRG SSR 11 2 2 Radio 11 2 3 Fernsehen 11 2 4 Auslanddienst 11 3 Kommunikation und Post 12 Kultur 12 1 Brauche 12 2 Feiertage 12 3 Kuche 12 4 UNESCO Welterbe in der Schweiz 12 5 Architektur 12 6 Kultur und Baudenkmaler 12 7 Bildende Kunst 12 8 Theater 12 9 Musik 12 9 1 Hip Hop 12 9 2 Pop Rock 12 9 3 Jazz 12 9 4 Volksmusik 12 9 5 Festivals 12 10 Film 12 11 Literatur und Philosophie 12 12 Museen 12 13 Eidgenossische Feste 12 14 Landesausstellungen und Gartenschauen 12 15 Diverse Kulturthemen 13 Internationale Organisationen 14 Wissenschaft 15 Sport 16 Siehe auch 17 Literatur 18 Weblinks 19 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographie Hauptartikel Geographie der Schweiz Satellitenbild der Schweiz Refiefkarte der SchweizDer Binnenstaat Schweiz liegt zwischen dem 46 und dem 48 Breitengrad mit den Quellgebieten von Flussen die in die Nordsee das Mittelmeer und das Schwarze Meer munden Die maximale Nord Sud Ausdehnung betragt 220 1 Kilometer von Bargen nach Chiasso die grosste West Ost Ausdehnung 348 4 Kilometer von Chancy nach Val Mustair 13 Der hochste Punkt in der Schweiz ist die 4634 m u M hohe Dufourspitze an der Grenze zu Italien der tiefste Punkt ist das Ufer des Lago Maggiore auf 193 m u M ebenfalls an der italienischen Grenze Die hochstgelegene Siedlung Juf im Kanton Graubunden liegt auf 2126 m u M die tiefstgelegenen Siedlungen liegen am Lago Maggiore im Kanton Tessin auf 196 m u M Der geographische Mittelpunkt der Schweiz ist im Kanton Obwalden auf der Alggi Alp Die Landesgrenze der Schweiz hat eine Lange von total 1935 Kilometern 14 Die langste Staatsgrenze ist mit 782 Kilometern jene zu Italien im Suden Grenze zwischen Italien und der Schweiz Im Westen grenzt die Schweiz uber 585 Kilometer an Frankreich Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz im Norden an Deutschland uber 347 Kilometer die zum grossten Teil den Rhein entlangfuhren Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz Im Osten grenzt die Schweiz mit 180 Kilometern an Osterreich Grenze zwischen Osterreich und der Schweiz und mit 41 Kilometern an das Furstentum Liechtenstein Grenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz 15 23 9 Prozent der Flache der Schweiz sind landwirtschaftliche Nutzflache 13 Prozent alpwirtschaftliche Flachen Siedlungsflache sind 6 8 Prozent und 25 5 Prozent vorwiegend in den Alpen und im Jura gelten als unproduktive Naturflache Rund 30 8 Prozent sind Wald und Geholze 16 Naturraumliche Gliederung Landschaftliche Grossraume die Voralpen sind nicht von den Alpen differenziert Karte mit einem Gemeindebestand per 1 Januar 2023 Die naturraumliche Gliederung der SchweizDie Schweiz lasst sich in drei landschaftliche Grossraume einteilen die grosse Unterschiede aufweisen den Jura 17 das dichtbesiedelte Mittelland 18 sowie die Alpen 19 mit den Voralpen 20 Rund 48 Prozent der Landesflache gehoren zu den Alpen im engeren Sinne 12 Prozent zu den Voralpen 30 Prozent werden zum Mittelland gerechnet und der Jura nimmt die restlichen 10 Prozent der Landesflache ein Das Schweizer Mittelland wird im Nordwesten und Norden geographisch wie auch geologisch durch die langgestreckten Hohenzuge des Juras abgegrenzt Im Suden gegen die Alpen hin wird meist der an einigen Orten relativ abrupte Anstieg zu Hohen uber 1500 m u M als Kriterium fur die Abgrenzung verwendet Die sudwestliche Grenze des Schweizer Mittellandes bildet der Genfersee die nordostliche der Bodensee zusammen mit dem Rhein Die Bevolkerungsdichte der Schweiz wird von den Ballungszentren bestimmt die alle im Mittelland liegen mit den beiden in der Grosse bescheidenen und dennoch wichtigen Weltstadten Zurich und Genf Als Voralpen werden in der Schweiz jene Gebiete bezeichnet die den Ubergang vom leicht hugeligen Schweizer Mittelland zum Gebirgsraum der Alpen markieren und sich durch ihre Erhebungen als Naherholungszone speziell wahrend Zeiten des Hochnebels auszeichnen Mit den Alpen beschreiben sie einen Bogen zwischen Sudwesten und Nordosten der Schweiz Die Alpen bilden im Herzen Europas eine wichtige Klima und Wasserscheide mit zusatzlichen alpinen und inneralpinen Wettereffekten aufgrund derer in der Schweiz trotz ihrer geringen Grosse meist mehrere Wetterlagen herrschen Im Schweizer Alpenbogen liegen bekannte Feriendestinationen fur Sommer und Wintertourismus sowie der einzige Schweizer Nationalpark Das auch in den Alpen vorhandene Netz des offentlichen Verkehrs in der Schweiz bekam mit der Albulalinie ein UNESCO Welterbe als Naturerbe gelten die Gebirgslandschaften Tektonikarena Sardona und Schweizer Alpen Jungfrau Aletsch Alpensudseite ist ein Begriff der vor allem in Wettervorhersagen verwendet wird da sich Wetterlage Klima und Vegetation meist von jenen auf der Alpennordseite unterscheiden Die Alpensudseite umfasst den Kanton Tessin die Bundner Sudtaler Misox Calanca Bergell Puschlav und Val Mustair sowie das Gebiet sudlich des Simplonpasses im Kanton Wallis und gehort naturraumlich zu den Alpen Der Schweizer Jura kann grob im Osten und Sudosten durch das Schweizer Mittelland im Norden durch den Hochrhein im Nordwesten durch die Burgundische Pforte eingegrenzt werden Der Jura ist ein geologisch junges Faltengebirge mit einer Langenausdehnung von etwa 300 Kilometern und beschreibt einen grossen halbmondformigen nach Sudosten offenen Bogen Auf der Linie Besancon Yverdon betragt die grosste Breite des Gebirges rund 70 Kilometer Bei Biel Bienne andern die Ketten ihre Richtung immer mehr nach Osten das Gebirgssystem wird schmaler und die Zahl der nebeneinanderliegenden Ketten nimmt ab Die ostlichste Jurakette die Lagernkette verlauft exakt in West Ost Richtung und endet bei Dielsdorf wo die gebirgsbildenden Schichten unter die Molasse des Schweizer Mittellandes abtauchen Siehe auch Liste der Regionen in der Schweiz Geologie Glarner Hauptuberschiebung mit Atlas rechts und Tschingelhornern links Die geologische Struktur der Schweiz ist im Wesentlichen das Ergebnis einer Plattenkollision Afrikas und Europas wahrend der letzten Jahrmillionen Dieses Phanomen ist bei der Glarner Hauptuberschiebung einem UNESCO Weltnaturerbe besonders deutlich sichtbar Geologisch wird die Schweiz in funf Hauptregionen eingeteilt Die Alpen Geologie der Alpen bestehen im Kern aus Granit der Jura Geologie des Juras ist ein junges Faltengebirge aus Kalkstein Zwischen dem Jura und den Alpen liegt das teils flache teils hugelige Mittelland Geologie des Mittellandes Dazu kommen noch die Po Ebene im sudlichsten Zipfel des Tessins dem Mendrisiotto Mendrisio sowie die Oberrheinische Tiefebene um Basel die zum allergrossten Teil ausserhalb der Schweiz liegen 21 Die Topographie der heutigen Schweiz wurde wahrend der letzten zwei Millionen Jahre massgebend durch die riesigen Eismassen gepragt und gestaltet die wahrend der verschiedenen Eiszeiten bis weit ins Mittelland vorstiessen 22 Die Schweiz weist im europaischen Vergleich eine mittlere Erdbebengefahrdung auf wobei regionale Unterschiede bestehen Im Wallis in Basel im St Galler Rheintal in Mittelbunden im Engadin und in der Zentralschweiz treten Erdbeben haufiger auf als in anderen Gebieten Mit einem Erdbeben der Magnitude 6 oder grosser ist alle 60 bis 100 Jahre zu rechnen Ein Erdbeben dieser Starke ereignete sich letztmals im Jahr 1946 bei Siders im Wallis Das Erdbeben das sich am 18 Oktober 1356 bei Basel ereignete ist das starkste das in historischer Zeit in Zentraleuropa dokumentiert wurde 23 Der Schweizerische Erdbebendienst SED 24 an der ETH Zurich uberwacht die Erdbebenaktivitat in der Schweiz sowie im grenznahen Ausland 25 Siehe auch Liste von Erdbeben in der Schweiz Gebirge Das Matterhorn in Zermatt VS In der Schweiz gibt es mehr als 3350 Gipfel uber 2000 Meter Hohe Die sechzehn hochsten Gipfel der Schweiz liegen alle in den Walliser Alpen Der hochste Gipfel ist die 4634 m u M hohe Dufourspitze im Monte Rosa Massiv dem machtigsten Bergmassiv der Alpen Die Dufourspitze ist damit der hochste Punkt der Schweiz Der hochste vollstandig auf Schweizer Territorium liegende Berg ist der Dom Er gehort zur Mischabelgruppe und ist 4545 m u M hoch Der wohl bekannteste Berg in den Schweizer Alpen ist das 4478 m u M hohe Matterhorn Im Berner Oberland bilden der Eiger 3967 m u M der Monch 4107 m u M und die Jungfrau 4158 m u M eine bekannte und auch vom Mittelland aus sichtbare Gruppe Markante Punkte der Ostalpen sind der Piz Bernina 4049 m u M der ostlichste Viertausender der Alpen und einzige Viertausender der Ostalpen sowie der Piz Kesch ein weiterer Berg mit mehr als 1500 Metern Prominenz In den Voralpen sind die Erhebungen niedriger jedoch sind die Berge aufgrund ihrer Dominanz und Schartenhohe nicht weniger imposant Bekannte Berge sind der Luzerner Hausberg Pilatus 2132 m u M der Mythen 1898 m u M die Rigi 1797 m u M im Kanton Schwyz oder der Santis 2502 m u M im Alpstein in der Ostschweiz Der hochste Schweizer Jura Berg ist der Mont Tendre mit 1679 m u M Weitere bedeutende Berge sind La Dole 1677 m u M Chasseral 1607 m u M Chasseron 1607 m u M und Suchet 1588 m u M Der ostlichste Auslaufer des Juras ist der Randen im Kanton Schaffhausen Siehe auch Liste von Bergen in der Schweiz und Liste von Talern in der Schweiz Gletscher Der Grosse Aletschgletscher ist der langste Gletscher der Alpen Das Schweizer Hochgebirge wird massgeblich durch die vielen Gletscher gepragt Der grosste und langste Alpen Gletscher ist der Grosse Aletschgletscher danach folgt der Gornergletscher nach Flache 26 Den letzten Hochststand erreichten die Schweizer Gletscher wahrend der Kleinen Eiszeit die von Anfang des 15 bis Mitte des 19 Jahrhunderts dauerte Seit Mitte des 19 Jahrhunderts ist auch in der Schweiz wie nahezu weltweit ein deutlicher Ruckgang der Gletscher zu beobachten 27 Dieser Gletscherschwund hat sich in den letzten Jahrzehnten noch verstarkt 28 Zwischen 1973 und 2010 nahm die Flache aller Gletscher der Schweizer Alpen um 28 Prozent auf ca 940 Quadratkilometer ab 29 Im Hitzesommer 2015 haben die Gletscher im Vergleich zu den Vorjahren ein Vielfaches an Masse verloren 30 Siehe auch Liste Schweizer Gletscher Hohlen Das Holloch im Kanton Schwyz ist das zweitlangste Hohlensystem Europas und der Lac Souterrain de Saint Leonard im Kanton Wallis ist der grosste naturliche unterirdische See in Europa 31 Siehe auch Liste von Hohlen in Europa Abschnitt Schweiz Der Rhein in Basel als Tor der Schweiz zu EuropaGewasser und Inseln Europaische Flusseinzugsgebiete in der Schweiz Rhein Alpenrhein Thur Birs Rhein Aare Reuss und Limmat Rhone Po Etsch Donau Hauptartikel Hydrographie der Schweiz In der wasserreichen Schweiz entspringen im Gotthardmassiv mit dem Rhein und der Rhone zwei der langsten Flusse Europas Durch die Schweiz verlaufen mehrere europaische Hauptwasserscheiden Sie trennen die Einzugsgebiete von Nordsee Mittelmeer und Schwarzem Meer So fliesst der Rhein mit seinen Zuflussen in die Nordsee die Rhone und der Ticino ins Mittelmeer wahrend das Wasser des Inn uber die Donau ins Schwarze Meer gelangt Eine dreifache Hauptwasserscheide findet sich auf dem Lunghinpass Innerhalb der Schweiz hat der Rhein mit 375 Kilometern den langsten Lauf vor dem Rhein Zufluss Aare mit 295 Kilometern Die Rhone fliesst 264 Kilometer innerhalb der Schweiz wahrend die Reuss als viertgrosster Fluss der Schweiz 158 Kilometer Lange erreicht Weitere pragende Flusse sind die Saane im Westen der Ticino im Suden die Birs und der Doubs im Nordwesten die Linth Limmat und die Thur im Nordosten und der Inn im Sudosten Bei Schaffhausen bildet der Rhein den grossten Wasserfall Mitteleuropas Rheinfall Zeitweise bestand eine Idee mittels eines transhelvetischen Kanals zwischen Rhein und Rhone die Nordsee und das Mittelmeer mit einer Wasserstrasse zu verbinden dieses Projekt wurde aber nie realisiert Die Schweiz hat aufgrund ihrer topographischen Struktur und vor allem aufgrund der Vergletscherung wahrend der Eiszeiten rund 1500 Seen 32 ein Grossteil davon sind kleinere Bergseen Insgesamt sind ungefahr vier Prozent der Oberflache der Schweiz von Seen bedeckt diese Summe wird aber hauptsachlich von den grossten Seen der Schweiz bestimmt Der grosste See der Schweiz ist der Genfersee 580 03 Quadratkilometer an der franzosischen Grenze Er liegt zu knapp 60 Prozent auf Schweizer Boden Der an Deutschland und Osterreich grenzende Bodensee ist mit 536 00 Quadratkilometern etwas kleiner 23 73 Prozent der Uferlange auf Schweizer Boden Der Lago Maggiore an der italienischen Grenze 19 28 Prozent auf Schweizer Territorium bildet mit 193 m u M den tiefsten Punkt der Schweiz Die grossten vollstandig in der Schweiz liegenden Seen sind der Neuenburgersee 215 20 Quadratkilometer der Vierwaldstattersee 113 72 Quadratkilometer und der Zurichsee 88 17 Quadratkilometer 33 34 In den Schweizer Seen und Flussen liegen zahlreiche grossere und kleinere Inseln Zu den bekanntesten zahlen die Isole di Brissago die St Petersinsel und die Ufenau Siehe auch Liste der Seen in der Schweiz Liste der Flusse in der Schweiz und Liste von Schweizer Inseln Klima Klimadiagramm Zurich ZH Klimadiagramm Locarno TI Klimadiagramm Sils Maria GR Nordlich der Alpen herrscht gemassigtes meistens von atlantischen Winden gepragtes subozeanisches Klima nach Troll amp Paffen sudlich der Alpen ist es eher mediterran Das Klima ist regional jedoch sehr unterschiedlich bedingt durch die geographischen Elemente Grundsatzlich herrscht vom Jurabogen uber Mittelland und Voralpen taglich ein ahnliches Wetter wahrend inneralpin und in der Sudschweiz vollkommen anderes Wetter herrschen kann In der Zentralschweiz in den Alpen und im Tessin betragt die durchschnittliche Niederschlagsmenge ungefahr 2000 Millimeter im Jahr Niederschlagsreichster Ort ist der Santis 2502 m u M mit durchschnittlich 2840 mm trockenster Ort ist Ackersand im Vispertal mit durchschnittlich 543 Millimetern im Jahr beide Werte Normperiode 1991 2020 35 In der Normperiode 1961 1990 lag der Wert fur Ackersand noch bei 521 Millimetern 36 Im Mittelland betragt die Menge etwa 1000 bis 1500 Millimeter pro Jahr Als einzige Region der Schweiz verzeichnet diese Region seit dem Jahr 1864 eine statistisch signifikante Zunahme der jahrlichen Niederschlagsmengen die vor allem auf eine Zunahme in den Wintermonaten zuruckzufuhren ist 37 Die Niederschlagsmenge in der Schweiz ist im Sommer allgemein ungefahr doppelt so hoch wie im Winter Primar abhangig von der Hohenlage fallt im Winter viel Niederschlag als Schnee sodass in den Alpen und Voralpen monatelang eine geschlossene Schneedecke liegt Vergleichsweise selten schneit es in den Regionen um Genf und Basel sowie im Sudtessin hier kann es auch Winter ohne Schneedecke geben Die grosste Schneehohe in der Schweiz wurde mit 816 cm im April 1999 auf dem Santis gemessen 35 Die Temperaturen in der Schweiz sind primar abhangig von der Hohenlage Zudem sind sie in der Tendenz im Westen statistisch etwas hoher als im Osten ca 1 C Generell liegt in den Niederungen die Durchschnittstemperatur im Januar bei rund 1 bis 1 C Im warmsten Monat dem Juli liegt sie bei 16 bis 19 C Die Jahresmitteltemperaturen betragen ungefahr 7 bis 9 C Der durchschnittlich warmste Ort mit verfugbarer Messreihe ist Lugano mit einem Jahresmittel von 13 C Normperiode 1991 2020 35 Wie an fast allen Messstationen zeigt sich auch hier der Klimawandel 38 In der Normperiode 1961 1990 lag der Durchschnittswert noch bei 11 6 C 39 Der durchschnittlich kalteste Ort ist das Jungfraujoch mit 6 7 C Normperiode 1991 2020 Auch hier hat die Durchschnittstemperatur um 0 7 C zugenommen seit der Normperiode 1961 1990 Absolute Rekorde wurden in Grono mit 41 5 C am 11 August 2003 gemessen beziehungsweise in La Brevine mit 41 8 C 12 Januar 1987 35 Verglichen mit der Hohenlage von Vergleichsorten im Mittelland sind die Temperaturen im Rhonetal im Rheintal und in der Region Basel durchschnittlich ein bis zwei Grad Celsius warmer in der Magadinoebene im Tessin zwei bis drei Grad Obwohl klimatisch zur Sudschweiz zahlend sind die Temperaturen im Engadin um durchschnittlich zehn Grad Celsius kalter Dies liegt daran dass das Engadin ein alpines Hochtal ist Ahnliches gilt fur die Seitentaler und das Goms im Wallis 40 41 Hagel ist in den Alpen in der Romandie und im Tessin ein eher seltenes Ereignis In der Periode von 1999 bis 2002 hagelte es im Emmental im Laufental und im Toggenburg im Jahresdurchschnitt bis zu 60 Minuten in den anderen Regionen waren es unter 30 Minuten Nebel ist im ganzen Mittelland zu beobachten die Alpengebiete sind seltener betroffen Besonders haufig ist der Nebel entlang der Aare der nordlichen Reuss und im Thurgau wo er vor allem im Herbst im Winter und im Fruhfruhling uber mehrere Wochen auftreten kann Mit Ausnahme von Hochnebel ist Nebel im Jurabogen und in der Region Basel ein vergleichsweise seltenes Phanomen Die Nebelhaufigkeit im Schweizer Mittelland ist seit den 1970er Jahren deutlich zuruckgegangen Die Wetterstation Zurich Kloten zum Beispiel registrierte fruher immer wieder Jahre mit 50 bis 60 Nebeltagen Heute sind es um die 40 Ursachen fur den Nebelruckgang durften in einer Umstellung der vorherrschenden Wetterlagen und in der Verbesserung der Luftreinhaltung zu finden sein 42 Haufig auftretende Winde in der Schweiz sind der milde Fohn beidseits des Alpenkamms und die kalte Bise von der die Sudschweiz oft verschont wird Die hochste je gemessene Windgeschwindigkeit ist 285 Kilometer pro Stunde Jungfraujoch 27 Februar 1990 Das Bundesamt fur Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz ist der staatliche Wetterdienst der Schweiz Weitere bekannte private Wetterdienste sind SRF Meteo Meteomedia und MeteoNews In Davos ist das Institut fur Schnee und Lawinenforschung beheimatet Klimawandel Im Zuge des globalen Klimawandels hat sich das Klima auch in der Schweiz verandert Die Jahresdurchschnittstemperatur ist seit der vorindustriellen Zeit um 1864 um rund 2 1 C Stand August 2022 angestiegen 43 Dies ist mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt somit ist die Schweiz besonders stark vom Klimawandel betroffen 44 Seit 1971 hat die Erwarmung jede Dekade kontinuierlich zugenommen 45 Als besonders grosse Herausforderung gilt u a der Gletscherschwund er tangiert z B die Verfugbarkeit von Trinkwasser und die Gewinnung von Strom durch Wasserkraft 46 47 48 Im Jahr 2019 wurden nur noch 1463 Schweizer Gletscher gezahlt was einem Verlust von 700 Gletschern seit den 1970er Jahren durch Abschmelzung entspricht 49 Klimawissenschaftler prognostizieren dass die meisten Alpengletscher zum Ende des 21 Jahrhunderts verschwunden sein werden 50 Auch ergeben sich Trends in den Niederschlagssummen z B eine signifikante Zunahme im Mittelland 37 Daruber hinaus gibt es eine Zunahme in der Haufigkeit und Intensitat der Starkniederschlage was wiederum zu lokalen Uberschwemmungen fuhren kann 51 48 Die Sommer werden hingegen trockener und heisser wodurch es vor allem in der Landwirtschaft zu Wasserknappheit kommen kann 48 2023 fallt die Schweiz beim sogenannten Klimaschutz Index auf Rang 22 zuruck 52 Am meisten tragt der Verkehrssektor zum Ausstoss von Treibhausgasen bei Der CO2 Ausstoss der Schweiz pro Kopf und der CO2 Ausstoss bezogen auf das Bruttoinlandprodukt sind verglichen mit anderen OECD Staaten relativ niedrig Die Treibhausgase die die Schweiz im Ausland produziert werden nicht den Schweizern angerechnet Wurden diese dazugerechnet sahe die CO2 Bilanz negativer aus 53 54 Pro Person hat die Schweiz hinter Luxemburg und Belgien den grossten CO2 Ausstoss in Europa Bei den Ubertragungseffekten belegt die Schweiz den letzten Platz 55 Die aktuelle Klimapolitik der Schweiz beabsichtigt bis 2030 Massnahmen zur Reduzierung von die CO2 Emissionen und bis 2050 zur vollstandigen Vermeidung vorgenannter Emissionen 56 Siehe auch Agenda 2030 und Folgen der globalen Erwarmung in der SchweizNaturIn der Schweiz sind etwa 56 000 Arten von Pflanzen Tieren und Pilzen bekannt 57 Darunter befinden sich ca 45 000 Tierarten 58 wovon wiederum ca 30 000 Insektenarten 59 und ca 99 Saugetierarten 60 61 sind Etwa 40 Prozent der Tierarten sind gefahrdet besonders Amphibien und Reptilien Das Schweizer Gewassernetz umfasst rund 65 300 Kilometer Fluss und Bachlaufe 62 Das Jedermannszutrittsrecht gestattet in der Schweiz allen Menschen sich unter bestimmten Einschrankungen frei in der Natur zu bewegen Auch das Sammeln von Beeren und Pilzen ist mit Einschrankungen gestattet In einigen Kantonen darf an bestimmten Gewassern im Rahmen des Freiangelrechts unter gewissen Voraussetzungen ohne Bewilligung gefischt werden ansonsten ist ein Patent notig Die Jagd ist in den nordlichen Kantonen als Revierjagd organisiert in den meisten ubrigen Kantonen als Patentjagd siehe auch Jagdrecht Schweiz Flora und Vegetation Alpine Vegetation im Schweizerischen Nationalpark in Zernez GR Mediterrane Vegetation in der Gemeinde Collina d Oro TI Ein Drittel der Landoberflache der Schweiz ist bewaldet 63 In den Alpen dominieren Nadelholzer Tannen Fichten Larchen und Arven 64 Die Walder in den Alpen haben wichtige Funktionen als Lawinen Bannwald und Hochwasserschutz der Wald fangt die Regenmenge auf und gibt sie nur langsam wieder ab Im Mittelland im Jura und auf der Alpensudseite unterhalb von 1000 Metern wachsen Laubmischwalder und Laubwalder Besonders bekannte Waldgebiete in der Schweiz sind der Aletschwald der Sihlwald und der Pfynwald sowie die alpinen Urwalder Bodmerenwald unberuhrter Kernbereich ca 150 Hektaren der Tannenurwald von Lac de Derborence 22 Hektaren der Fichtenwald Scatle 65 66 bei Brigels im Kanton Graubunden 9 ha 67 sowie das Waldreservat Val Cama Val Leggia im Misox Der Tamangur im Unterengadin ist der hochstgelegene Arvenwald Europas Im Tessin und im Misox gibt es als regionale Besonderheit ausgedehnte Kastanienwalder die in fruheren Zeiten eine Hauptrolle in der Ernahrung der Bevolkerung spielten Die drei grossten zusammenhangenden Walder der Schweiz liegen in der Sudschweiz sowie auf den Jurahohen Es sind dies Waldflachen westlich der Maggia 169 Quadratkilometer zwischen dem Monte Tamaro und Roveredo 162 Quadratkilometer sowie beim Col du Mollendruz bis zur Landesgrenze beim La Dole 117 Quadratkilometer 68 Uber 700 Pflanzenarten in der Schweiz gelten als vom Aussterben bedroht 69 In den Tallagen des Tessins sowie vereinzelt im Mittelland 70 wachsen als Zierpflanzen einige Palmenarten beispielsweise die Zwergpalme oder die Chinesische Hanfpalme Letztere Palmenart verwilderte 71 und da sie einheimisches Geholz bedrangt 72 wird sie als invasiver Neophyt auf der Schwarzen Liste invasiver Neophyten aufgefuhrt 70 73 Siehe auch Liste von Geholzen in der Schweiz Fauna Die Fauna 74 in der Schweiz beinhaltet circa 99 Saugetierarten 75 in freier Wildbahn davon ist der grosste Teil den Fledermausen und anderen Kleinsaugern zuzuordnen Alle grossen Raubtiere sind in den letzten hundert Jahren aus der Schweiz verschwunden Die Wichtigkeit von Raubern in einem gesunden Okosystem wurde erkannt und Luchs 76 Wolf und Bar wurden unter Schutz gestellt 77 Der Luchs 78 79 wurde wieder in die Schweiz eingefuhrt Der Wolf 80 ist selbstandig von Italien und Frankreich her eingewandert Ein Rudel lebt z B in der Region des Piz Beverin Im Sudosten Graubundens sind seit 2005 zudem vereinzelt von Italien herkommende Braunbaren die seit 1910 durch die Jagd verschwunden waren 81 auf Schweizer Territorium anzutreffen ohne dass sich jedoch bis anhin eine Population bilden konnte Am haufigsten zu beobachten ist der Rotfuchs Er fuhlt sich auch in den Schweizer Stadten wohl Dachse bewohnen oft mit Fuchsen zusammen dieselbe Wohnhohle weshalb sie stark unter der Verfolgung des Fuchses litten Als weitere Baubewohner gibt es in einigen Alpenregionen Murmeltiere Neben dem Luchs gibt es in der Schweiz vereinzelte Populationen von Wildkatzen im Jura 1952 wurde der nach dem Fischereigesetz von 1888 zur Ausrottung bestimmte Fischotter unter Schutz gestellt Dennoch ist er bis 1990 aus der Schweiz verschwunden letzte Spuren fanden sich 1989 am Neuenburgersee Hauptgrund fur das Aussterben war wohl der Zustand der Gewasser und die dadurch reduzierten Fischbestande Seit 2009 wurde er wieder vereinzelt gesichtet 82 Oft in Siedlungen anzutreffen ist der Steinmarder Sein Verwandter der Baummarder ist eher selten und halt Abstand zu Menschen Der erste Goldschakal wurde 2011 gesichtet 83 84 Alpensteinbocke im RatikonBei den Huftieren sind ebenfalls verschiedene Arten aus der Schweiz verschwunden so zum Beispiel der Wisent und der Elch Einige ausgerottete Arten wie der Alpensteinbock wurden mittlerweile wieder angesiedelt er bevolkert das Hochgebirge der Alpen Im Unterwallis gibt es zwei Kolonien von Europaischen Mufflons die aus Frankreich eingewandert sind Die Gamse ist in den hoher gelegenen Regionen der Alpen sowie des Juras sehr haufig Grosste Hirschart ist momentan der Rothirsch Kleinste einheimische Hirschart ist das Reh Das Reh ist auch die haufigste Hirschart und besiedelt Mittelland und Jura Im zurcherisch schaffhausischen Grenzgebiet beim Rafzerfeld kommt der Sikahirsch vor In den Wirren des Zweiten Weltkrieges entkamen einige Tiere aus suddeutschen Gehegen und besiedelten von dort aus die Schweiz Ebenfalls recht haufig in einigen Gebieten der Nordschweiz ist das Wildschwein Von den Nagetieren wurde der Biber wieder eingefuhrt Im September 2023 wurde im Naturpark Thal im Kanton Solothurn eine Testherde von Wisent in betreuter Halbfreiheit ausgesetzt In der Schweiz leben zahlreiche Vogelarten 85 Die Schweizer Seen und Flusse sind wichtige Rast und Uberwinterungsgebiete fur Wasservogel So uberwintern jahrlich mehrere Tausend Reiher Tafel und Kolbenenten sowie Blesshuhner Gansesager und Haubentaucher in der Schweiz Von den Greifvogeln sind vor allem der Turmfalke und der Mausebussard sehr haufig Aber auch Rot und Schwarzmilane kommen regelmassig vor Der Steinadler besiedelt erneut den gesamten Alpenraum Auch die Bestande von Habicht und Sperber haben sich erholt und sind stabil Der ausgerottete Bartgeier wurde im Schweizerischen Nationalpark ausgesetzt 2007 bruteten drei Paare erstmals in der Schweiz Von den Raufusshuhnern besiedeln Haselhuhn Alpenschneehuhn Birkhuhn und Auerhuhn die Schweizer Alpen sowie zum Teil den Jurabogen Die Bestande des Auerhuhns sind jedoch aufgrund des Alpentourismus sowie der Intensivierung der Forstwirtschaft stark gefahrdet So ist das Auerhuhn bereits aus vielen Gebieten der Voralpen und des nordlichen Juras verschwunden Naturschutzorganisationen bemuhen sich jedoch intensiv um die Erhaltung der Art Das Steinhuhn besiedelt die Gebiete im Bereich der Waldgrenze Stark vom Aussterben bedroht sind das Rebhuhn der Wachtelkonig sowie der Grosse Brachvogel In der Schweiz leben Eulenarten wie der Waldkauz die Waldohreule der Uhu der Sperlingskauz sowie Raufusskauz und Schleiereule In den alten Bergwaldern leben viele Spechtarten Singvogel sind in der Schweiz zahlreich vertreten Durch die Ausdehnung des Siedlungsraumes die Intensivierung der Landwirtschaft auch in immer hoheren Bergregionen sowie den Wintertourismus sind viele Vogelarten in der Schweiz gefahrdet Insgesamt stehen knapp 40 Prozent der Vogelarten in der Schweiz auf der Roten Liste der gefahrdeten Arten 86 Bei Uhus und Weissstorchen ist der Stromschlag laut Daniela Heynen von der Vogelwarte Sempach eine der haufigsten bekannten Todesursachen vgl Vogelschlag 87 An Reptilien 88 sind vor allem viele Schlangenarten zu nennen die sich in den sonnigen Sudtalern der Alpen wohl fuhlen wie die Aspisviper In den Hochlagen der Alpen und des Juras lebt zudem die Kreuzotter Weitaus haufiger und weiter verbreitet sind jedoch ungiftige Schlangen wie die Ringelnatter und die Wurfelnatter Stark verbreitet sind verschiedene Eidechsenarten Als einzige einheimische Schildkrotenart ist die Europaische Sumpfschildkrote anzutreffen Daneben gibt es in der Schweiz die nicht einheimische Rotwangen Schmuckschildkrote welche weit verbreitet ist Amphibien 89 sind in der Schweiz weit verbreitet Haufig sind etwa der Grasfrosch die Erdkrote und der Bergmolch Deutlich seltener sind hingegen der Laubfrosch die Geburtshelferkrote und der Alpen Kammmolch Das typischste Wirbeltier der Schweiz ist der Alpensalamander dessen grosste Populationen und das Zentrum seiner Verbreitung sind die Schweizer Alpen In den Schweizer Gewassern gibt es etwa 65 einheimische Fischarten und Unterarten 90 91 davon eine einmalige Vielfalt an Felchen 92 Zusatzlich kommen etwa 20 eingefuhrte Fischarten hinzu Zudem gibt es vier einheimische Krebsarten Edelkrebs Italienischer Dohlenkrebs Dohlenkrebs Steinkrebs und vier eingefuhrte Krebsarten 93 Seit dem 19 Jahrhundert werden die Fischbestande auch durch Besatzmassnahmen kunstlich erneuert insbesondere seit den 1980er Jahren 94 95 Pro Jahr werden mehrere Hundert Millionen Jungfische ausgesetzt 96 97 Den grossten Teil aller Tierarten machen mit etwa einem Viertel die Insekten aus 74 Naturschutz Schweizerischer Nationalpark mit ratoromanischer HinweistafelZiel des Naturschutzes 98 in der Schweiz ist es das heimatliche Landschafts und Ortsbild die geschichtlichen Statten sowie die Natur und Kulturdenkmaler des Landes zu schonen zu schutzen sowie ihre Erhaltung und Pflege zu fordern 99 Der Naturschutz ist rechtlich im Bundesgesetz uber den Natur und Heimatschutz NHG geregelt Teilregelungen existieren zudem in der Wald und Landwirtschaftsgesetzgebung von Bund und Kantonen Schweizweit sind etwa 300 Ranger im Einsatz 100 Derzeit Stand Mai 2016 sind 16 Parke von nationaler Bedeutung in Betrieb und 3 befinden sich in der Errichtungsphase 101 Der bekannteste unter ihnen ist der 1914 gegrundete Schweizerische Nationalpark im Kanton Graubunden Zwei Parks sind ausserdem auch als Biospharenreservate ausgezeichnet 165 geschutzte Landschaften sind im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmaler von nationaler Bedeutung aufgefuhrt 102 In der Schweiz gibt es 1073 Naturwaldreservate inklusive des Schweizerischen Nationalparks mit einer Gesamtflache von 46 199 Hektar das entspricht 3 Prozent der Schweizer Waldflache Stand 12 2018 103 104 Appenzell Innerrhoden ist der einzige Bergkanton ohne Wildruhezone 105 Auch private Organisationen kummern sich um den einheimischen Naturschutz so etwa Pro Natura die vertraglich uber 600 Naturschutzgebiete in der Schweiz mit einer Gesamtflache von fast 600 km sichert 106 oder der Schweizer Vogelschutz 107 Seit 1987 sind Moore und Hochmoore durch die Bundesverfassung streng geschutzt Rothenthurm Initiative 108 Das Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung verzeichnete 2007 1 163 schutzwurdige Moore mit rund 20 000 Hektaren Gesamtflache und das Bundesinventar der Hochmoore von nationaler Bedeutung umfasst 549 Moore mit einer Gesamtflache von rund 1 500 Hektaren Dies entspricht etwa 0 04 der Landesflache 109 110 2019 wurde Lancy als erste Gemeinde Bio Suisse zertifiziert 111 Bis 2020 wurden nicht genugend Flachen fur das Smaragd Netzwerk angemeldet Bisher existieren erst 37 Smaragd Gebiete 112 113 Die Schweiz hat von allen europaischen Landern den niedrigsten Anteil an Schutzgebieten im Verhaltnis zur Landesflache 114 Unter anderem tragt der Tourismus die Ausdehnung der Siedlungsflache die Intensivierung der Landwirtschaft die Umweltverschmutzung und die Ubernutzung von Ressourcen zum Biodiversitatsverlust bei 115 2020 kam BirdLife Schweiz zum Schluss dass die Schweiz viel zu wenig fur ihre reichhaltige Biodiversitat unternommen hat 116 Auch die OECD und die Europaische Umweltagentur weisen darauf hin dass die bisherigen Massnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt langst nicht ausreichend seien 117 Zoologische Garten Verschiedene Zoos und Tierparke zeigen den Besuchern einheimische wie auch exotische Tiere Zu den bekanntesten zoologischen Garten in der Schweiz gehoren der Zoo Basel der Zoo Zurich mit seiner Masoala Halle Knies Kinderzoo sowie der Tierpark Bern 118 Siehe auch Liste zoologischer Garten und Aquarien in Europa Abschnitt Schweiz BevolkerungStadte und Gemeinden Hauptartikel Gemeinde Schweiz Politische Gemeinde und Liste der Stadte in der Schweiz Bevolkerungspyramide der Schweiz 2020Die kleinste politische Einheit bilden die Gemeinden So zahlen auch Stadte als Gemeinden 119 Per 1 Januar 2021 existierten 2172 politische Gemeinden 120 Die Zahl hat in den letzten Jahren durch Gemeindefusionen stark abgenommen Per 1 Dezember 2020 ist Zurich mit 423 193 Einwohnern die bevolkerungsreichste Stadt der Schweiz die bevolkerungsarmste ist Kammersrohr mit 33 Einwohnern Weitere Grossstadte sind Genf mit 203 401 Einwohnern Basel mit 173 064 Lausanne mit 140 619 die Bundesstadt Bern mit 134 290 sowie Winterthur mit 115 129 Einwohnern Die bevolkerungsreichsten Stadte mit weniger als 100 000 Einwohnern sind Luzern mit 82 922 St Gallen mit 76 328 Lugano mit 62 123 und Biel Bienne mit 55 140 Einwohnern In der Agglomeration Zurich leben rund 1 369 000 Menschen in der Agglomeration Genf 592 100 in der Agglomeration Basel 547 800 in der Agglomeration Lausanne 420 800 und in der Agglomeration Bern 418 200 Menschen 31 Dezember 2017 121 Insgesamt leben fast drei Viertel der Bevolkerung in einer der 49 Schweizer Agglomerationen 122 Die flachengrosste politische Gemeinde ist seit dem 1 Januar 2015 die durch Fusion entstandene Gemeinde Scuol Kanton Graubunden mit 438 Quadratkilometern zuvor war die flachenmassig grosste Gemeinde die ebenfalls durch Fusion entstandene Gemeinde Glarus Sud Kanton Glarus mit 430 Quadratkilometern 123 Die flachenkleinsten Gemeinden sind Gottlieben TG und Rivaz VD mit je 0 31 Quadratkilometern 124 Siehe auch Liste deutscher Bezeichnungen von Schweizer Orten Liste franzosischer Bezeichnungen von Schweizer Orten und Liste ratoromanischer Bezeichnungen von Schweizer Orten Der Schweizer Pass 2022 Schweizer Burgerrecht Hauptartikel Schweizer Burgerrecht Schweizer und Liste bekannter Schweizer Personen Schweizer Burgerrecht ist die gebrauchliche Bezeichnung fur die Staatsburgerschaft der Schweizerischen Eidgenossenschaft Es kann gemass Art 37 Abs 1 der Bundesverfassung nicht ohne gleichzeitigen Erwerb des Burgerrechts einer Gemeinde und des Burgerrechts des Kantons erworben werden Gemeinde und Kantonsburgerrecht vermitteln das Schweizer Burgerrecht Die Gemeinde deren Gemeinde Burgerrecht ein Schweizer besitzt wird Burgerort auch Heimatort genannt 125 Der Schweizer Pass und die Identitatskarte dienen dem Nachweis der Staatsburgerschaft der Schweizerischen Eidgenossenschaft 126 Das Staatsangehorigkeitsrecht der Schweiz ist im internationalen Vergleich restriktiv und in den Kantonen bestehen jeweils unterschiedliche Regelungen In der Schweiz geborene Kinder von im Land lebenden Auslandern erhalten nicht automatisch die Staatsburgerschaft 127 128 Schweizer die im Ausland leben werden Auslandschweizer und daruber hinaus als Funfte Schweiz bezeichnet 129 Dieser Ausdruck erklart sich aus den vier Sprachregionen der Schweiz Ende 2018 lebten 760 200 Schweizer Staatsangehorige im Ausland davon 62 in Europa 16 in Nordamerika 8 in Sudamerika 7 in Asien 4 in Australien und 3 in Afrika Statistik der bei einer schweizerischen Auslandsvertretung Gemeldeten 130 Demographie Langzeit Bevolkerungsentwicklung 131 132 Bevolkerungsentwicklung ab 2010 Auslanderanteil je Gemeinde 2019 Bevolkerungsdichte je Gemeinde 2019 Beispiel eines seit November 2021 nicht mehr ausgegebenen Auslanderausweises in Papierform fliederfarben L fur Kurzaufenthalter mit bis zu einjahrigem Aufenthalt Hauptartikel Demografie der Schweiz Seit Beginn des 20 Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt von 3 3 Millionen 1900 auf 8 6 Millionen 133 2019 Das Bevolkerungswachstum flachte 2018 auf 0 7 Prozent ab Die Bevolkerungszunahme erreichte ihren Hohepunkt zwischen 1950 und 1970 133 Zu Bevolkerungsruckgangen kam es einzig 1918 als Folge der Spanischen Grippe und in den wirtschaftlichen Rezessionsjahren 1975 1977 Wahrend 2012 insgesamt 148 799 Menschen in die Schweiz einwanderten verliessen 96 494 das Land 134 Das Wachstum der Bevolkerung mit Schweizer Pass ist seit 1981 langsamer und konstanter als jenes der Gesamtbevolkerung verlaufen Die Entwicklung der auslandischen Wohnbevolkerung erfolgte etwas rascher aber uber die Jahre unregelmassiger mit relativ hohen jahrlichen Zuwachsraten zwischen 1988 und 1993 von jeweils ungefahr 3 Prozent Wahrend die allgemeine Geburtenziffer 1963 noch bei 2 67 lag nahm sie danach stetig bis auf einen Wert von 1 38 im Jahre 2001 ab Seither gab es wieder eine moderate Zunahme auf 1 46 im Jahr 2007 Damit ergab sich auch erstmals seit zehn Jahren wieder ein Geburtenuberschuss von Schweizer Staatsangehorigen 400 135 2018 lag die Geburtenziffer bei 1 52 Kindern pro Frau 136 Die Lebenserwartung betrug im Jahr 2019 gemass Bundesamt fur Statistik 85 6 Jahre fur Frauen und 81 9 Jahre fur Manner 137 Laut UN war die Schweiz im Zeitraum von 2015 bis 2020 das Land mit der zweithochsten Lebenserwartung weltweit 138 Die Bevolkerungsdichte ist im flachen Mittelland mit ca 450 Personen pro Quadratkilometer auf 30 Prozent des Staatsgebiets fur Schweizer Verhaltnisse sehr hoch 139 im Alpenland und im Jura naturgemass dunn Im Kanton Graubunden im Alpengebiet gelegen betragt die Einwohnerdichte nur einen Bruchteil davon ca 27 Personen pro Quadratkilometer Ausserdem ist das Mittelland aber auch der Kanton Tessin stark zersiedelt 140 Siehe auch Geographie der Schweiz Abschnitt Wohnbevolkerung Eine verlangsamte Zuwanderung hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt So stieg die Zahl der leerstehenden Wohnungen laut dem Bundesamt fur Statistik in den Jahren 2013 bis 2017 von 40 000 auf 65 000 Wohnungen Demzufolge sinken auch die Mieten 141 In der Schweiz wird zwischen Auslandern Bevolkerung ohne Schweizer Burgerrecht und der Bevolkerung mit Migrationshintergrund Bevolkerung mit Schweizer Burgerrecht sowie auslandischen Wurzeln unterschieden Der Begriff Secondo ist die in der Schweiz gebrauchliche Bezeichnung fur Einwanderer der zweiten Generation die teilweise Auslander und teilweise Schweizer Staatsangehorige sind Auslander Auslander sind Personen ohne Schweizer Burgerrecht offizielle Bezeichnung fur die Staatsangehorigkeit der Schweiz Ende 2017 lebten in der Schweiz 2 126 400 Einwohner ohne Schweizer Burgerrecht was einem Auslanderanteil von 25 1 Prozent entsprach die meisten davon aus Italien 317 300 Deutschland 304 600 Portugal 266 600 und Frankreich 131 100 142 Jeder Auslander erhalt einen Auslanderausweis Seit Beginn des 19 Jahrhunderts war der Auslanderanteil an der schweizerischen Gesamtbevolkerung hoher als in anderen europaischen Landern Grunde dafur sind u a die vielen Grenzregionen die zentrale Lage in Europa und die geringe Grosse des Landes 143 Andere sehen den Grund hierfur eher in der restriktiven Gesetzgebung die schnellere Einburgerungen verhindert 144 Wahrend der durchschnittliche Anteil an Auslandern im gesamten Land bei 25 1 Prozent liegt haben einige Gemeinden einen weit uberdurchschnittlich hohen Anteil Hierzu gehoren beispielsweise Basel 37 3 Lausanne 43 2 Dietikon 45 0 Montreux 46 5 Genf 47 9 Spreitenbach 50 3 Renens 51 2 Kreuzlingen 54 7 145 Bevolkerung mit Migrationshintergrund Zur Bevolkerung mit Migrationshintergrund zahlen Personen die in die Schweiz eingewandert sind und deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden Weiter zahlen dazu die unmittelbaren direkten Nachkommen dieser Personen sogenannte Secondos Angehorige der zweiten Generation die in der Schweiz geboren wurden Eine Person mit Migrationshintergrund kann sowohl die Schweizer wie auch eine auslandische Staatsangehorigkeit besitzen Keine Personen mit Migrationshintergrund sind folglich die Auslander der dritten Generation und geburtige Schweizer bei denen mindestens ein Elternteil in der Schweiz geboren wurde Das Bundesamt fur Statistik BFS hat bei der Wohnbevolkerung ab 15 Jahren in der ganzen Schweiz per Ende 2013 einen Anteil an Personen mit Migrationshintergrund von 34 8 Prozent 2 374 000 Einwohner ermittelt 146 Asyl Die Schweiz richtet sich nach den volkerrechtlichen Verpflichtungen gemass der Genfer Fluchtlingskonvention Rechtsgrundlage ist das Asylgesetz AsylG Zustandige Bundesbehorde ist das Staatssekretariat fur Migration SEM Asylbewerber und Fluchtlinge erhalten wie alle anderen Auslander einen Auslanderausweis Den Ausweis N erhalten Asylsuchende F vorlaufig aufgenommene Auslander und S Schutzbedurftige 2014 beantragten 23 765 Menschen in der Schweiz Asyl 147 Von den Asylsuchenden stammte die Mehrheit vornehmlich aus Eritrea danach folgen Syrien und Sri Lanka 2015 beantragten 39 523 Menschen Asyl vor allem aus Eritrea Afghanistan und Syrien 148 Sans Papiers Menschen die ohne gultige Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz leben werden Sans Papiers wortlich Menschen ohne Papiere genannt Ihre Zahl ist naturgemass unbekannt Schatzungen variieren zwischen 80 000 und 300 000 Personen das Bundesamt fur Statistik BFS beziffert die Anzahl in einer Studie von 2015 auf rund 76 000 149 Die meisten Sans Papiers gehen einer Beschaftigung fur niedrig Qualifizierte nach Sans Papiers arbeiten in Branchen deren Personalbedarf durch Schweizer oder EU Staatsangehorige nicht vollstandig abgedeckt wird Sie putzen in privaten Haushalten betreuen Kinder und Betagte arbeiten auf Baustellen oder in der Landwirtschaft 150 151 Auswanderung Fur junge Manner war der Eintritt als Soldner in fremde Kriegsdienste bis in das erste Drittel des 19 Jahrhunderts die haufigste Form der Auswanderung Ab dem 14 Jahrhundert standen die sogenannten Reislaufer im Dienst des Kaisers der franzosischen Konige und von italienischen Stadten wie z B Mailand Schweizer Truppen in fremden Diensten 152 Hunger und Armut nach dem Dreissigjahrigen Krieg fuhrten zu Ausreisewellen nach Ostpreussen Zu Beginn des 19 Jahrhunderts fuhrte die kriegsbedingte Napoleonische Kriege allgemeine Verarmung zu Auswanderungen nach Russland wahrend in den Hungerjahren 1816 1817 Jahr ohne Sommer besonders Lateinamerika das Ziel war Die Landwirtschaftskrisen der 1840er 1870er und 1880er Jahre sowie Umstrukturierungsprobleme wahrend der Industrialisierung fuhrten zu Massenauswanderungen in noch nie gekannten Dimensionen nach Ubersee besonders nach Nordamerika 153 und Sudamerika Am Ende des 19 Jahrhunderts war Nordamerika fur fast 90 Prozent der Emigranten das Ziel Zwischen 1851 und 1860 wanderten rund 50 000 Personen nach Ubersee aus in den 1860er und 1870er Jahren je 35 000 und zwischen 1881 und 1890 uber 90 000 Bis 1930 stabilisierte sich die Zahl der Auswanderer pro Jahrzehnt zwischen 40 000 und 50 000 In einigen Kantonen wurden Arme von den Behorden im grossen Stil zur Auswanderung gedrangt Die Auswanderer grundeten in der Neuen Welt Kolonien so entstanden 1710 New Bern in North Carolina 1803 Nouvelle Vevay heute New Vevay in Indiana 1831 New Switzerland in Illinois und 1845 New Glarus in Wisconsin 154 Der wohl bekannteste Auswanderer war Johann August Sutter Der als General Sutter bekanntgewordene kalifornische Landereienbesitzer grundete die Privatkolonie Neu Helvetien Auf seinem Land brach 1848 der kalifornische Goldrausch aus 155 Gemass empirischen Daten war die Wanderungsbilanz fur das Gebiet der heutigen Schweiz von der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts bis zum Ende des 19 Jahrhunderts stets negativ 156 Siehe auch Liste von Amerikaschweizern Einwanderung Heute ist die Schweiz wie fast alle wohlhabenden westlichen Staaten der Welt ein Einwanderungsland 157 Zur Zeit der Industrialisierung gab es eine grosse Binnenwanderung 158 vor allem aus den Alpen Seit dem grossen Wirtschaftswachstum in den 1960er Jahren wurden Gastarbeiter Saisonnierstatut gezielt angeworben spater erreichten die Schweiz immer wieder Fluchtlingsstrome etwa aus dem ehemaligen Jugoslawien wahrend der Jugoslawienkriege Aus der Turkei kamen viele Gastarbeiter nach Westeuropa und damit auch in die Schweiz Nachdem im Jahr 1992 8 544 Menschen davon 4 876 Deutsche aus Deutschland in die Schweiz zogen waren es 14 792 11 225 im Jahr 2003 und 35 061 29 139 im Jahr 2008 Danach ermassigten sich die Zuzuge aus Deutschland bis auf 25 881 19 930 Deutsche im Jahr 2014 159 Im Jahr 2015 wanderten 106 805 Menschen aus der EU EFTA ein und 55 111 EU EFTA Staatsangehorige verliessen die Schweiz 160 Im Jahr 2008 waren aus der EU EFTA nur wenig mehr Menschen 113 235 eingewandert 161 Wenige Tausend Menschen aus Drittlandern erhalten jahrlich eine Arbeitsmarktzulassung 162 163 2017 bildeten die italienischen Staatsburger mit 14 9 Prozent die grosste Auslandergruppe danach folgen die deutschen 14 3 Prozent portugiesischen 12 5 franzosischen 6 2 kosovarischen 5 2 spanischen 3 9 turkischen 3 2 und serbischen 3 1 Staatsburger Aus dem ubrigen Europa stammen 19 9 Prozent aus Asien 7 9 aus Afrika 5 1 und aus Amerika 3 8 Prozent 164 42 699 Menschen vor allem aus Italien Deutschland Portugal Frankreich und dem Kosovo wurden 2015 eingeburgert 160 Im Jahr 2008 waren 45 305 Menschen eingeburgert worden insbesondere aus dem Kosovo aus Italien Deutschland und der Turkei 161 Siehe auch Liste von Migrationsgruppen in der Schweiz Sprachen Sprachgebiete der Schweiz Mehrheitsverhaltnis 10 nach der BFS Erhebung 2010 Karte mit einem Gemeindebestand per 1 Januar 2023 Deutsch 62 der Bevolkerung Franzosisch 23 der Bevolkerung Italienisch 8 der Bevolkerung Ratoromanisch 0 5 der Bevolkerung Hauptartikel Sprachen in der Schweiz In der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft BV werden die Begriffe Landessprachen und Amtssprachen verwendet Der Artikel 4 BV halt seit 1999 fest Die Landessprachen sind Deutsch Franzosisch Italienisch und Ratoromanisch Im Artikel 70 Absatz 1 BV heisst es zudem Die Amtssprachen des Bundes sind Deutsch Franzosisch und Italienisch Im Verkehr mit Personen ratoromanischer Sprache ist auch das Ratoromanische Amtssprache des Bundes 165 Sprachgruppenanteile Deutsch Einwohner 65 6 Schweizer 73 3 Franzosisch Einwohner 22 8 Schweizer 23 4 Italienisch Einwohner 8 4 Schweizer 6 1 Ratoromanisch Einwohner 0 6 Schweizer 0 7 Im Unterschied etwa zu Belgien dortige Sprachgruppenanteile bildet das Nebeneinander der Sprachgruppen sehr wenig Konfliktstoff Gemass einer Erhebung der Bundesbehorden aus dem Jahr 2020 ist Deutsch auf der nebenstehenden Karte blassrot mit einem Anteil von 66 Prozent 10 an der Gesamtbevolkerung die meistverbreitete Sprache Im deutschsprachigen Teil der Schweiz werden schweizerdeutsche Dialekte 166 Schweizerdeutsch und in geringerem Umfang Schweizer Hochdeutsch gesprochen 167 wahrend Geschriebenes in der Regel in Schweizer Hochdeutsch 168 verfasst wird Dies ist die Bezeichnung fur die in der Schweiz gebrauchliche deutsche Schriftsprache Es ist die schweizerische Varietat des Standarddeutschen Hochdeutsch und unterscheidet sich von diesem in Wortschatz Wortbildung Morphologie Syntax Orthographie z B kein ss und Aussprache Diese Besonderheiten werden Helvetismen genannt 169 Das Schweizerdeutsche gehort zum schwabisch alemannischen Sprachgebiet der deutschen Sprache Schwabisch alemannisches Sprachgebiet im 19 und 20 JahrhundertFranzosisch violett wird von 23 Prozent 10 der Gesamtbevolkerung gesprochen Schweizer Franzosisch Dieser Teil des Landes wird haufig als Romandie Suisse romande Welschland oder Westschweiz bezeichnet wo neben dem heute vorherrschenden Standardfranzosisch nur noch von einer kleinen Minderheit Patois Dialekte gesprochen wird 170 Italienisch wird im Kanton Tessin und in vier Sudtalern Misox Calancatal Bergell Puschlav sowie der Gemeinde Bivio des Kantons Graubunden Grigioni italiano grun gesprochen Dies gilt fur 8 Prozent der Gesamtbevolkerung in der Schweiz Schweizer Italienisch 10 Ein grosser allerdings im Abnehmen begriffener Teil der italienischsprachigen Bevolkerung spricht lokale Dialekte die zum Lombardischen gehoren Ticinees 171 Franzosisches Sprachgebiet vor der allgemeinen Standardisierung mit der Unterscheidung zwischen den Dialectes d oil blau und den Dialectes francoprovencaux grun Die vierte Landessprache Ratoromanisch gelb hat einen Anteil von 0 5 Prozent 10 an der Gesamtbevolkerung und wird in Graubunden gesprochen wobei praktisch alle Ratoromanischsprachigen auch die deutsche Sprache beherrschen Das Ratoromanisch ist seit dem 19 Jahrhundert stark gefahrdet und wird trotz Fordermassnahmen zunehmend vom Deutschen verdrangt Seit 1860 haben 51 Gemeinden in Graubunden vom romanischen ins deutsche Sprachgebiet gewechselt 1938 nahm das stimmberechtigte Volk eine Verfassungsanderung an wonach das Ratoromanische zur Landessprache erhoben wurde Erst seit 1996 gilt das Ratoromanisch auch als Amtssprache 172 Seit 2001 ist die Schriftsprache Rumantsch Grischun im Kanton Graubunden offizielle Amtsschriftsprache und im Bund fur den Verkehr mit der romanischsprachigen Bevolkerung in den romanischen Gemeinden dient indes nach wie vor eines der funf bundnerromanischen Idiome als Amtssprache 173 Italienisches Sprachgebiet dunkelblau Mehrheitssprache mit Kanton Tessin und Teilen Graubundens hellblau MinderheitenspracheDie Bundesverfassung legt die Sprachgebiete der Schweiz nicht fest Art 70 Abs 2 BV weist den Kantonen die Kompetenz zu ihre Amtssprachen zu bestimmen Dabei mussen sie jedoch sprachliche Minderheiten und die herkommliche Zusammensetzung der Sprachgebiete beachten Wer aus einem anderssprachigen Landesteil zuzieht hat kein Recht darauf in seiner angestammten Sprache mit den neuen Kantons und Gemeindebehorden zu verkehren Territorialitatsprinzip Unter den mehrsprachigen Kantonen haben nur Bern und Wallis die Sprachgebiete raumlich festgelegt der mehrsprachige Kanton Freiburg weist die Regelung der Amtssprache den Gemeinden zu Offiziell per Kantonsverfassung zweisprachig sind die Gemeinden Biel Bienne Evilard Leubringen und Freiburg Fribourg an der Nahtstelle zwischen Franzosisch und Deutsch Auch einige weitere Gemeinden wie die sieben des Schulkreises Murten Morat sowie solche in der Umgebung von Biel bieten ebenfalls zweisprachige Dienstleistungen und Schulen in beiden Kantonssprachen an um der franzosischsprachigen Minderheit entgegenzukommen 174 Im Kanton Graubunden gelten gemass Art 16 des Bundner Sprachengesetzes von 2006 Gemeinden als amtlich einsprachig wenn mindestens 40 Prozent der Einwohner die angestammte Sprache sprechen und als zweisprachig wenn mindestens 20 Prozent die angestammte Sprache sprechen 175 Faktisch kann das bedeuten dass Romanisch dort zwar die Verwaltungs und Schulsprache jedoch Schweizerdeutsch die Verkehrssprache ist Der Kanton Tessin definiert sich als ganz zum italienischen Sprachgebiet und der Kanton Jura als ganz zum franzosischen Sprachgebiet zugehorig obwohl je eine Gemeinde Jura Ederswiler Tessin Bosco Gurin eine deutschsprachige Mehrheit aufweist Die Zahl der Fahrenden unter denen die Jenischen neben einer geringeren Anzahl von Sinti und Roma die weit uberwiegende Mehrheit bilden wird bei Volkszahlungen nicht erhoben aber in offiziellen Schatzungen auf 20 000 bis 35 000 angesetzt Das entsprache einem Anteil von annahernd 0 5 Prozent Jenische leben in der ganzen Schweiz verstreut und sprechen neben ihrer internen Gruppensprache Jenisch meist eine der Landessprachen Jiddisch Westjiddisch besitzt in der Schweiz eine alte Tradition in den Surbtaler Dorfern Endingen und Lengnau aufgrund der dortigen heute nur noch marginal existierenden judischen Gemeinden Eine jungere Tradition hat Jiddisch Ostjiddisch in der Stadt Zurich wo es teilweise in ultraorthodoxen Kreisen gesprochen wird Die Sprecher des Jenischen und des Jiddischen werden seit 1997 von der Schweiz im Rahmen der Europaischen Charta der Regional oder Minderheitensprachen als nationale nicht territoriale Minderheitsgemeinschaften betrachtet ihre Sprachen damit jedoch nicht als nationale Minderheitssprachen anerkannt 176 Die Gebardensprachen werden von rund 10 000 in der Schweiz lebenden Personen beherrscht in der Schweiz wird die Deutschschweizer Gebardensprache DSGS die Langue des signes Suisse romande LSF SR Westschweizer Gebardensprache und die Lingua dei segni della Svizzera italiana LIS SI Tessiner Gebardensprache verwendet Eine andere Hauptsprache haben 25 Prozent der Gesamtbevolkerung 10 Durch Zuwanderung bedingt sprechen mittlerweile 9 Prozent der Einwohner andere Sprachen als die Landessprachen Von diesen ist das Serbisch Bosnisch Kroatische mit 1 5 Prozent am weitesten verbreitet Als Fremdsprachen lernen die Schweizer eine zweite Landessprache und Englisch Es gibt Diskussionen daruber ob Englisch gleichzeitig mit oder sogar vor der zweiten Landessprache unterrichtet werden soll Aufgrund von Protesten aus der jeweils anderen Sprachregion und Grundsatzuberlegungen zum Zusammenhalt der Schweiz hat sich ein rein englischer Fremdsprachenunterricht bisher nirgendwo durchsetzen konnen Religionen Hauptartikel Religionen in der Schweiz Konfessionsgebiete je Gemeinde 2017 Von der gesamten Schweizer Wohnbevolkerung waren im Jahr 2017 3 213 411 Personen 37 9 Prozent Mitglied der romisch katholischen Kirche und 2 150 387 Personen 25 3 Prozent Mitglied der evangelisch reformierten Kirche 100 Prozent 8 484 130 Personen 177 Von der Wohnbevolkerung ab 15 Jahren waren 2017 laut einer Umfrage 178 des Bundesamtes fur Statistik BFS 35 9 Prozent romisch katholisch 26 0 Prozent konfessionslos 23 8 Prozent evangelisch reformiert 5 9 Prozent gehorten zu anderen christlichen Gemeinschaften Freikirchen Christkatholiken und orthodoxe Christen 5 4 Prozent gehorten zu islamischen Gemeinschaften 1 6 Prozent gehorten zu anderen Religionsgemeinschaften darunter 0 3 Prozent Juden und 1 4 Prozent machten keine Angabe 179 Die St Ursenkathedrale 1769 in SolothurnLaut einer Studie des Pew Research Center aus dem Jahr 2017 bezeichnen sich 75 Prozent der volljahrigen Bevolkerung in der Schweiz als Christen unabhangig davon ob sie offiziell z B durch das Zahlen einer Kirchensteuer einer bestimmten christlichen Konfession bzw Kirche angehoren Jedoch besuchen nur 27 Prozent der Christen mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst 21 Prozent der Befragten fuhlen sich keiner Religion zugehorig wobei sich davon fast die Halfte als Atheisten bezeichnet 180 Die Religionsfreiheit in der Schweiz ist als verfassungsmassiges Grundrecht verankert Es ist den Kantonen uberlassen ob sie ausgewahlten Religionsgemeinschaften einen besonderen Status als offentlich rechtliche Korperschaft 181 und damit als Landeskirche verleihen wollen In den meisten Kantonen haben die romisch katholische Kirche und die evangelisch reformierte Kirche in vielen Kantonen zusatzlich die christkatholische Kirche und in einigen die judischen Gemeinden diesen Status inne Im Jahr 1973 wurde im Kanton Basel Stadt die Israelitische Gemeinde Basel IGB als erste judische Gemeinschaft der Schweiz vom Kanton offentlich rechtlich anerkannt wobei nunmehr die Kantone Bern Freiburg St Gallen Waadt und Zurich dasselbe Recht kennen 182 Die christkatholische Kirche ist nur in Teilen der Nordwestschweiz von Bedeutung In den Westschweizer Kantonen Genf und Neuenburg gibt es keine Landeskirchen weil dort Kirche und Staat vollstandig getrennt sind sie sind dennoch als Organisationen von offentlichem Interesse anerkannt In Basel besteht die sogenannte hinkende Trennung von Kirche und Staat Die Grosse Synagoge von Basel 1869 Mit 0 33 Prozent ist der Buddhismus in der Schweiz starker vertreten als in anderen Landern Europas Synagogen Liste von Synagogen in der Schweiz Moscheen Liste von Moscheen in der Schweiz und buddhistische Tempel existieren in mehreren Orten in der Schweiz Historisch gesehen waren die Einwohner der Kantone Zurich Bern Basel Stadt Basel Landschaft ausser Bezirk Arlesheim Schaffhausen Appenzell Ausserrhoden und Waadt noch um 1850 praktisch ausschliesslich reformiert diejenigen der Kantone Freiburg ausser Bezirk Murten Wallis Jura Solothurn ausser Bezirk Bucheggberg Luzern Ob und Nidwalden Uri Schwyz Zug Appenzell Innerrhoden und Tessin fast nur katholischen Glaubens Konfessionell gemischt waren hingegen die Kantone Glarus Aargau St Gallen Graubunden und Genf Die Verteilung der Konfessionen war das Resultat der Anwendung des Territorialprinzips bei der Wahl der Konfession nach den Religionskriegen des 16 Jahrhunderts die konfessionell gemischten Kantone wiesen entweder junge Kantonsgrenzen auf Aargau St Gallen Genf oder aber kannten eine althergebrachte gemeindeweise Festlegung Glarus Graubunden Paritat das heisst gleichzeitiges Vorhandensein beider Konfessionen am selben Ort war die Ausnahme sie galt etwa im Toggenburg in Teilen der vormaligen Untertanengebiete der Eidgenossenschaft Thurgau Echallens und in einigen Gemeinden Graubundens und von Glarus Eine Volksabstimmung 1919 in Vorarlberg zu Verhandlungen mit der Schweiz uber einen Beitritt zur Schweizerischen Eidgenossenschaft ergab zwar eine Zustimmung von gut 80 Prozent weitere Verhandlungen scheiterten an den Reformierten in der Schweiz die durch einen zusatzlichen Kanton mit Katholiken ihre damalige Mehrheit verloren hatten 183 Niklaus von Flue gilt als Schutzpatron der Schweiz Geschichte Hauptartikel Geschichte der Schweiz Liste der Kriege und Schlachten der Schweiz und Verfassungsgeschichte der Schweiz Siehe auch Frauenstimmrecht in der Schweiz und Liste bekannter Schweizer Personen Vorgeschichte Die Schweiz in romischer ZeitDas Gebiet der heutigen Schweiz ist seit der Altsteinzeit Palaolithikum 184 besiedelt Spuren der Magdalenien Kultur finden sich z B im Kesslerloch bei Thayngen Erst nach der letzten Eiszeit der sogenannten Wurm Kaltzeit wurde das Schweizer Mittelland durch die Pfahlbauer 185 dichter besiedelt besonders die Gebiete um die Seen Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen Mit dem Beginn der Eisenzeit 186 setzte die keltische 187 Besiedlung des Mittellands ein Funde bei La Tene im Kanton Neuenburg gaben der gesamten Periode der jungeren Eisenzeit ihren Namen Latenekultur Die Kelten pflegten Handelsbeziehungen bis in den griechischen Kulturraum Die Episode um Polyphem aus der Odyssee die in mundlicher Uberlieferung als die Blendung des Ogers in der Folklore vieler ethnischer Gruppen weltweit vorkommt 188 189 kommt in der schweizerischen Uberlieferung fur das Gebiet des heutigen Kanton Wallis einer prahistorischen Ursprungsversion am nachsten 190 Fruhgeschichte Vor der Eroberung durch die Romer lebten laut Aufzeichnungen des romischen Feldherrn und Politikers Julius Caesar in seiner Rechtfertigungsschrift fur den Gallischen Krieg De bello Gallico auf dem Gebiet der heutigen Schweiz verschiedene keltische Stamme und Volker die Helvetier Mittelland die Lepontier Tessin die Seduner Wallis Genfersee und die Raetier Ostschweiz Im Zuge der Ausdehnung des Romischen Reiches Die Schweiz in romischer Zeit 191 uber die Alpen wurde das Gebiet der heutigen Schweiz bis ins 1 Jahrhundert n Chr ins Romische Reich integriert und die Bevolkerung romanisiert Die wichtigsten romischen Stadte der Schweiz waren Aventicum Avenches Augusta Raurica Vindonissa Windisch Colonia Iulia Equestris Nyon und Forum Claudii Vallensium Martigny In der Spatantike wurde die Schweiz ausgehend von den stadtischen Zentren christianisiert Fruhe Bischofssitze waren Genf Augusta Raurica Basel Martigny Sitten Avenches Lausanne und Chur Die Adelsherrschaften in der heutigen Schweiz im Mittelalter um 1200Nach dem Untergang des Romischen Reiches besiedelten die germanischen Stamme der Burgunder und Alamannen 192 von Norden her kommend das Mittelland und vermischten sich mit der romanisierten Bevolkerung In den zur Romerzeit starker besiedelten Gebieten der Westschweiz sowie in den Alpentalern hielten sich romanische Sprachen spater Franzosisch Ratoromanisch und Italienisch und das Christentum wahrend sich in der Nordschweiz das germanische Alemannisch verbreitete Bis 746 unterwarfen die Franken die Burgunder und Alemannen womit die Schweiz Teil des Frankischen Reiches 193 wurde Bei der Teilung dieses Reiches kam das Gebiet der Schweiz zum Ostfrankenreich dem spateren Heiligen Romischen Reich Ihr Gebiet gehorte dabei grosstenteils zum Stammesherzogtum Schwaben 194 und zum Konigreich Burgund 195 Bis ins 9 Jahrhundert wurden auch die Alamannen ausgehend von wichtigen klosterlichen Zentren wie St Gallen und Reichenau christianisiert In der fruhen Geschichte des romisch deutschen Reichs spielten Adelsgeschlechter aus der Schweiz wie die Habsburger Kyburger Lenzburger und Rudolfinger eine wichtige Rolle Ausserdem waren die Alpenpasse fur die deutsche Herrschaft uber Italien von grosster Wichtigkeit So lasst sich erklaren weshalb die deutschen Herrscher immer ein ganz besonderes Augenmerk auf die Talschaften in den Alpen legten und sich bemuhten diese direkt zu beherrschen Die Bewohner der Talschaften der Innerschweiz sahen diese Reichsunmittelbarkeit als Privileg Ab Ende des 12 bis ins 14 Jahrhundert erfolgte eine Wanderbewegung von Bewohnern des Oberwallis in weitere Alpengebiete in der Schweiz nach Nordwestitalien Liechtenstein und Westosterreich vereinzelt auch nach Savoyen und Bayern Die Aussiedler wurden spater als Walser bezeichnet Auf einer Lange von rund 300 km im Alpenbogen bestehen noch heute rund 150 von den Walsern gegrundete Dorfer Siehe auch Helvetier Die Schweiz in romischer Zeit und Die Schweiz im Mittelalter Alte Eidgenossenschaft Bundesbrief von 1291 Die territoriale Entwicklung der Alten Eidgenossenschaft bis 1797 Die Struktur der Alten Eidgenossenschaft im 18 Jahrhundert In hellen Farben die Untertanengebiete der Stadt und Landerorte der Zugewandten Orte sowie die Gemeinen Herrschaften Darstellung der Eidgenossenschaft auf dem Frontispiz der Topographia Helvetiae von Matthaus Merian 1654Die drei Urkantone oder Waldstatte Orte Uri Schwyz und bei allerdings unsicherer Lesart Unterwalden schlossen 1291 nach dem Tod des deutschen Konigs Rudolf I von Habsburg einen Bund zum Schutz ihrer alten Freiheiten 196 Eine diesbezugliche Urkunde der sogenannte Bundesbrief ist datiert auf Anfang August 1291 Der Legende nach geschah die Beschworung dieses Bundes auf dem Rutli Im 19 Jahrhundert wurde der 1 August 1291 als Datum fur die Grundung der Alten Eidgenossenschaft und damit der 1 August als Schweizer Nationalfeiertag festgelegt Das schlechte Verhaltnis zwischen den Eidgenossen und dem Herrscherhaus der Habsburger ruhrt von der deutschen Konigswahl vom 25 November 1314 her als der Wittelsbacher Ludwig der Bayer und der Habsburger Friedrich der Schone gleichzeitig zum deutschen Konig gewahlt wurden Die Eidgenossen hielten zu Ludwig dem Bayern Dies und ein Uberfall auf das Kloster Einsiedeln bewog Leopold I von Osterreich 1315 zu einem Kriegszug gegen die Eidgenossen der in der Schlacht am Morgarten unglucklich fur ihn endete Um ihre Selbstandigkeit gegenuber Habsburg zu wahren schlossen sich die Reichsstadte Luzern Zurich Glarus Zug und Bern im 14 Jahrhundert dem Bund der Waldstatte an Das resultierende Gebilde wird als die Acht Alten Orte bezeichnet Erst als die Stadte Zurich Bern und Luzern durch ihren Beitritt die Eidgenossenschaft zum Instrument ihrer Kooperation machten erlangte der eidgenossische Bund eine stabile politische Bedeutung die auch durch die europaischen hofischen Zentren in Wien Paris und Mailand geduldet wurde 197 Die Schlacht am Morgarten ist heute unter Historikern umstritten 198 Es folgten weitere Auseinandersetzungen mit dem Haus Habsburg 1386 bei Sempach die Lombardei die ihre wirtschaftlichen Interessen durch die Habsburger gefahrdet sah hatte die eidgenossische Bewaffnung finanziert und 1388 bei Nafels gelang es den Eidgenossen habsburgische Ritterheere zu schlagen 1415 eroberten sie auf Betreiben von Kaiser Sigismund die habsburgischen Stammlande im Aargau Zwischen der Stadt Zurich und den ubrigen Eidgenossen kam es wegen der Erbschaft der Grafen von Toggenburg zum Alten Zurichkrieg 1436 1450 in dessen Verlauf sich Zurich mit Habsburg verbundete Zurich war schliesslich zur Ruckkehr in die Eidgenossenschaft gezwungen Ein weiterer Krieg brachte Habsburg 1460 um den Thurgau sodass sich Herzog Sigismund von Tirol am 11 Juni 1474 in der Ewigen Richtung angesichts der Bedrohung durch Herzog Karl den Kuhnen von Burgund gezwungen sah die Alte Eidgenossenschaft als eigenstandiges Staatswesen anzuerkennen 1474 zogen die Eidgenossen auf Wunsch Kaiser Friedrichs III gegen Karl den Kuhnen und zerstorten in den Burgunderkriegen im Verbund mit Lothringen und Habsburg dessen Reich Bern und Freiburg expandierten in dieser Zeit ins vormals savoyisch und burgundisch kontrollierte Waadtland das sie bis 1536 ganz eroberten Der militarische Sieg uber die Burgunder bestarkte die Eidgenossenschaft in ihrem Willen nach Selbstandigkeit Aus diesem Grund widersetzte sie sich der Reichsreform des deutschen Konigs und spateren Kaisers Maximilian I Der Versuch Maximilians die Eidgenossen im Schwabenkrieg gefugig zu machen endete 1499 im Frieden zu Basel 199 Als konkrete Folge schlossen sich 1501 Basel und Schaffhausen dem Eidgenossischen Bund an der sich zu den Dreizehn Alten Orten weiterentwickelte Dazu kamen weitere Verbundete die sogenannten Zugewandten Orte insbesondere das Wallis und die Drei Bunde aber auch Monarchien wie die Furstabtei St Gallen oder die Grafschaft Neuenburg Als Gemeine Herrschaften wurden bis 1798 Gebiete bezeichnet die von mehreren der Dreizehn Alten Orte gemeinsam erobert und als Vogteien auch gemeinsam verwaltet wurden Dazu zahlten u a Gebiete in den heutigen Kantonen Thurgau und Tessin Ausserdem besassen die meisten Orte politisch unselbstandige Untertanengebiete Die Siege in den Burgunderkriegen und im Schwabenkrieg und ihre moderne Infanterietaktik begrundeten den Ruf der eidgenossischen Kampfer und gaben dem Soldnerwesen enormen Auftrieb Bis ins 19 Jahrhundert blieb dieses in den landlichen Regionen der Innerschweiz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor Die Expansion der Eidgenossenschaft in Richtung Oberitalien erfolgte zur Sicherung der Alpenpasse Dadurch wurde die Eidgenossenschaft in die komplizierten italienischen Kriege zwischen Habsburg Frankreich Venedig dem Papst Spanien und den verschiedenen italienischen Potentaten verwickelt Aus jener Zeit stammt auch die Schweizergarde die der Papst Julius II 1506 grundete Bis 1513 gelang den Eidgenossen die Eroberung des heutigen Tessins und schliesslich sogar von Mailand uber das sie die Schutzherrschaft ausubten Nach der Niederlage gegen Frankreich in der Schlacht bei Marignano 1515 endete die militarische Dominanz uber Oberitalien Der politische Mythos der Unbesiegbarkeit der Schweizer war widerlegt und es offenbarte sich die politische Zerstrittenheit der Orte untereinander Dadurch wurde ab 1515 eine wirksame Aussenpolitik verhindert und es begann die Phase des Stillsitzens heute Neutralitatspolitik Die Dreizehn Orte schlossen 1516 den Ewigen Frieden und 1521 ein Soldbundnis mit dem Konigreich Frankreich ab und erhielten dafur Pensionen Zoll und Handelsvergunstigungen und politischen Beistand bei inneren und ausseren Konflikten Ausserdem wurde ein Grossteil der Ennetbergischen Gebiete endgultig den Eidgenossen zugesprochen Die von Ulrich Zwingli 1519 eingeleitete Reformation Reformation und Gegenreformation in der Schweiz in Zurich breitete sich im Mittelland aus und fuhrte zu grossen Spannungen zwischen den verschiedenen Kantonen Nach dem religios begrundeten Ersten und Zweiten Kappelerkrieg kam es 1531 im Zweiten Kappeler Landfrieden Landfriedensbunde der Schweiz zum Kompromiss Zurich Bern Basel Schaffhausen und Teile von Graubunden blieben reformiert die Urkantone Luzern Zug Solothurn und Freiburg blieben katholisch 1541 setzte Johannes Calvin in Genf die Reformation durch das durch sein Wirken zum reformierten Rom wurde Trotzdem kam es noch zweimal in den Villmergerkriegen von 1656 und 1712 zu militarischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Konfessionsgruppen unter den Orten Die Zwinglianer und Calvinisten vereinigten sich 1536 im Helvetischen Bekenntnis und begrundeten damit die reformierte Kirche die sich uber England Schottland und die Niederlande weltweit verbreitete Angesichts der Wirren und Verwustungen des Dreissigjahrigen Krieges beschloss die Eidgenossenschaft 1647 im Defensionale von Wil die immerwahrende bewaffnete Neutralitat und verhielt sich in den Kriegen des 17 und 18 Jahrhunderts weitgehend neutral Am 24 Oktober 1648 erreichten die Schweizer Kantone im Westfalischen Frieden im deutschen Osnabruck die Anerkennung ihrer Ausgliederung aus dem Heiligen Romischen Reich und wurden somit unabhangig Die Auslegung des betreffenden Art VI IPO bzw 61 IPM war umstritten wurde dann jedoch uberwiegend als Anerkennung der volkerrechtlichen Souveranitat interpretiert Im Inneren verhinderte die religiose Spaltung eine Reform des anachronistischen eidgenossischen Bundnisgeflechts Besonders die stadtischen Kantone konsolidierten im 17 und 18 Jahrhundert ihre Herrschaft im Inneren im absolutistischen Sinn und entwickelten sich wirtschaftlich teilweise so stark dass von einer Proto Industrialisierung gesprochen werden kann Trotzdem blieb die Eidgenossenschaft als Ganzes hinter den Entwicklungen zuruck und wurde in der zeitgenossischen Literatur als ruckstandig ungeordnet und uberkommen wahrgenommen Damit kontrastiert die in der Aufklarung in Literatur und Malerei vorherrschende Darstellung der Schweiz als Alpenidyll Arkadien oder als Ort urtumlicher Demokratie Rousseau Siehe auch Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft und Liste von Schweizer Schlachten Helvetische Republik und Restauration Helvetische Revolution und Franzoseneinfall 1797 98 Die Helvetische Republik bis zum Anschluss Graubundens im April 1799 Folgen des Wiener Kongresses fur die SchweizAm 5 Mai 1798 wurde die Alte Eidgenossenschaft nach kurzer Gegenwehr von Frankreich besetzt und unter der Bezeichnung Helvetische Republik als Tochterrepublik seinem Einflussgebiet einverleibt Die Helvetische Republik war das erste moderne Staatswesen auf Schweizer Gebiet und im Gegensatz zur Tradition als Einheitsstaat stark zentralistisch organisiert Die bisherigen Unterschiede zwischen Untertanenlande und herrschenden Stadten und Orten wurden aufgehoben Rechtsgleichheit Schaffung eines einheitlichen Wirtschafts und Wahrungsraumes Glaubens und Gewissensfreiheit waren nur einige der fortschrittlichen Neuerungen die damit Eingang in die Schweiz fanden Als franzosischer Satellitenstaat wurde die Helvetische Republik jedoch in die Kriegsereignisse der Koalitionskriege hineingezogen und mehrfach Kriegsschauplatz Nach mehreren Staatsstreichen und der Niederschlagung eines bewaffneten Aufstands verordnete Napoleon Bonaparte 1803 in der Mediationsakte der Schweiz wieder eine foderalistische Verfassung mit autonomen Kantonen Als Staatsname wurde die Bezeichnung Schweizerische Eidgenossenschaft festgelegt Die ehemaligen Untertanengebiete und die Zugewandten Orte wurden in die neuen Kantone St Gallen Graubunden Aargau Thurgau Tessin und die Waadt umgewandelt 1815 wurden die inneren und ausseren Grenzen der Schweiz im Wiener Kongress international anerkannt 200 Zu den 19 Kantonen der Mediationszeit kamen nun noch Neuenburg Wallis und Genf hinzu der Kanton Bern erhielt das Gebiet des Furstbistums Basel Im Zweiten Pariser Frieden vom 20 November 1815 verordneten die Grossmachte der Schweiz die immerwahrende bewaffnete Neutralitat um ihr Gebiet dem Einfluss Frankreichs zu entziehen Die Schweiz wurde durch den Bundesvertrag wieder zu einem Staatenbund sodass wahrend der folgenden Epoche der Restauration die Eigenstandigkeit der Kantone gegenuber der napoleonischen Zeit wieder grosser war Der Kanton Jura entstand erst 1979 durch die Abspaltung eines Teils des 1815 zum Kanton Bern geschlagenen Gebiets Siehe auch Mediation Restauration und Regeneration Sonderbundskrieg Streitigkeiten zwischen den liberal progressiven und den konservativ katholischen Kantonen Luzern Schwyz Uri Zug Ob und Nidwalden Freiburg und Wallis Sonderbund fuhrten 1847 zum Sonderbundskrieg 201 Der Burgerkrieg dauerte vom 3 November bis zum 29 November 1847 als sich das Wallis als letzter der konservativ katholischen Kantone dem Gegner ergab Nach offiziellen Angaben hatte der Sonderbundskrieg 150 Menschen das Leben gekostet und rund 400 Verletzte gefordert Er war die bislang letzte militarische Auseinandersetzung auf Schweizer Boden Grundung und Konsolidierung des neuen Schweizer Bundesstaates Die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 12 September 1848Siehe auch Grundung und Konsolidierung des neuen Schweizer Bundesstaates Nach dem Sieg der liberal progressiven uber die konservativ katholischen Kantone im Sonderbundskrieg wurde die Schweiz in den modernen Bundesstaat 202 umgewandelt und die Autonomie der Kantone durch die Bundesverfassung von 1848 eingeschrankt Zum Sitz der Bundesbehorden und des Parlaments wurde Bern bestimmt siehe Hauptstadtfrage der Schweiz Der neu entstandene schweizerische Bundesstaat war in seinen Anfangen politisch von der freisinnigen Bewegung dominiert Sie stellte die Mehrheit in der Bundesversammlung und den gesamten Bundesrat 203 Die Bundesverfassung wurde bis jetzt zweimal total revidiert namlich 1874 und 1999 Am 1 Januar 1849 wurde die Schweizerische Post Postgeschichte und Briefmarken der Schweiz gegrundet In den ersten 25 Jahren seines Bestehens musste der noch junge Bundesstaat wegen kriegerischer Bedrohungen viermal einen General wahlen Dem erfahrenen und im Sonderbundskrieg umsichtig agierenden General Guillaume Henri Dufour 204 wurde in den Jahren 1849 Businger Handel 205 206 1856 Neuenburgerhandel und 1859 Savoyerhandel von der Bundesversammlung erneut der Oberbefehl uber das Schweizer Heer ubertragen General Hans Herzog war wahrend des Deutsch Franzosischen Kriegs 1870 71 Schweiz im Deutsch Franzosischen Krieg fur den Schutz der Landesgrenzen verantwortlich Im Februar 1871 uberquerten unter den Augen der Schweizer Armee etwa 87 000 Mann der geschlagenen franzosischen Bourbaki Armee in den Kantonen Neuenburg und Waadt die Grenze und wurden interniert Die Aufnahme und Pflege der entkrafteten Soldaten ist die grosste humanitare Aktion welche die Schweiz je durchgefuhrt hat 207 208 209 210 Schweiz im Deutsch Franzosischen Krieg Auf Initiative von Henry Dunant erfolgte 1864 in Genf die Grundung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz 1866 wurden den Schweizer Juden die vollen Burgerrechte sowie die Niederlassungsfreiheit in der ganzen Schweiz gewahrt Die vollstandige Glaubensfreiheit folgte jedoch erst mit der Totalrevision der Schweizer Bundesverfassung 1874 211 Judentum in der Schweiz Wahrend der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die Schweiz von einer starken Welle der Industrialisierung 212 und des Eisenbahnbaus Geschichte der Schweizer Eisenbahn erfasst Wie kein anderer nahm der Politiker Wirtschaftsfuhrer und Eisenbahnunternehmer Alfred Escher Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz in jener Zeit Nebst seinen politischen Amtern war er massgeblich beteiligt bei den Grundungen der Schweizerischen Nordostbahn des Eidgenossischen Polytechnikums der Schweizerischen Kreditanstalt der Schweizerischen Lebensversicherungs und Rentenanstalt der Schweizerische Ruckversicherungs Gesellschaft sowie der Gotthardbahn Immer deutlicher zeigten sich die Schattenseiten der Industrialisierung z B mit der Kinderarbeit Als erste Kantone erliessen Glarus und Zurich Fabrikgesetze zum Schutze der Arbeiter 1877 ubernahm der Bundesstaat die entsprechende Gesetzgebungskompetenz um die schlimmsten Missstande landesweit zu bekampfen Auf religiosem und kulturellem Gebiet fand die Konfrontation zwischen dem Liberalismus und dem Konservatismus ihre Fortsetzung im Kulturkampf Die Integration der Katholiken in den neuen Bundesstaat erfolgte 1891 durch die Wahl von Josef Zemp in den Bundesrat Er war der erste Katholik in der Landesregierung Zuvor war das Gremium seit Grundung des Bundesstaates ausschliesslich mit Vertretern der Liberalen besetzt gewesen Seither traten die burgerlichen Parteien mehr oder weniger geschlossen gegen die Arbeiterbewegung in der Schweiz an seit dem Ersten Weltkrieg im Burgerblock Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg Wahrend des Ersten Weltkriegs Die Schweiz im Ersten Weltkrieg bewahrte die Schweiz ihre bewaffnete Neutralitat Unter General Ulrich Wille erfolgte die Grenzbesetzung 1914 1918 Die Schweiz wurde im Ersten Weltkrieg obwohl ab 1915 vollstandig von kriegfuhrenden Nachbarstaaten umgeben nicht durch eine Invasion in Mitleidenschaft gezogen Die Kriegsjahre stellten Volk und Armee jedoch vor schwere innere Probleme Im Landesstreik von 1918 kam es zur bisher scharfsten Konfrontation zwischen Arbeiterschaft und Burgertum in der Schweiz Die Arbeiterbewegung konnte sich politisch auf nationaler Ebene erst nach der Einfuhrung des Proporzwahlverfahrens 1919 etablieren Die Schweiz und das Furstentum Liechtenstein unterzeichneten 1923 den heute noch gultigen Zollvertrag Das Friedensabkommen in der Metall und Uhrenindustrie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmerorganisationen lautete 1937 das Zeitalter des Arbeitsfriedens und der Gesamtarbeitsvertrage ein Seitdem sind Streiks in der Schweiz ausserst selten Aus den Nationalratswahlen 1943 ging die Sozialdemokratische Partei der Schweiz SP als starkste Fraktion hervor In der Folge wurde mit Ernst Nobs erstmals ein Sozialdemokrat in den Bundesrat gewahlt Mit der Einfuhrung der Alters und Hinterbliebenenversicherung AHV 1948 ging eine weitere Forderung aus dem Generalstreik in Erfullung Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg berief sich die Schweiz erneut auf die bewaffnete Neutralitat und ordnete die allgemeine Mobilmachung der Armee unter dem Oberbefehlshaber General Henri Guisan an Die Schweizer Armee zog sich mit dem Aktivdienst ins Reduit zuruck um einem deutschen Angriff moglichst harten Widerstand in Gebirgsstellungen entgegenzuhalten Der Bevolkerung der Schweiz wurde durch die behordlich geforderte Bewegung der Geistigen Landesverteidigung ein starker Behauptungswillen gegen den Nationalsozialismus vermittelt Die Schweiz nahm wahrend der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland zeitweise Fluchtlinge auf wies aber nach einiger Zeit gezielt Juden und vor allem als politisch Verfolgte eingestufte Fluchtende zuruck Als Reaktion trat der judische Nationalrat David Farbstein 1938 zuruck Am 31 August 1938 drohte die Schweiz an das deutsch schweizerische Sichtvermerksabkommen aufzukundigen mit dem 1926 ein visafreier Grenzubertritt vereinbart worden war und das nach dem Anschluss Osterreichs ohne formellen Vertrag auch dort Anwendung fand Um die Visafreiheit fur deutschblutige Staatsangehorige zu erhalten erklarte sich die deutsche Seite nach mehrtagigen Verhandlungen am 29 September 1938 bereit die Reisepasse von Juden besonders zu kennzeichnen 213 Passe mit einem Judenstempel berechtigten den Inhaber zum Grenzubertritt nur dann wenn vorher ein Visum zur Durchreise oder zum Aufenthalt erteilt worden war Viele Fluchtlinge wurden an den Grenzen zuruckgeschickt manche wurden sogar festgenommen und an deutsche Behorden ausgeliefert 214 Die ins Land gelassenen Fluchtlinge wurden spatestens nach Kriegsbeginn in Lager interniert Sie durften sich in keiner Weise politisch aussern In den Konzentrationslagern der Nazis litten zwischen 1933 und 1945 auch rund 1000 Schweizer Burger mindestens 200 davon starben Keine gewalttatige Auseinandersetzung hat in den letzten 200 Jahren mehr Schweizer Todesopfer gefordert Schweizer in Nazi Konzentrationslagern 215 216 217 1942 trat nach 24 Jahren Vorbereitung das Schweizerische Strafgesetzbuch in Kraft zuvor hatte jeder Kanton sein eigenes Strafgesetzbuch So sind homosexuelle Handlungen in der Schweiz seit 1942 legal Geschichte der Homosexualitat in der Schweiz Die Schweiz in der Nachkriegszeit bis heute Die Schweiz war nach dem Sieg der Alliierten zunachst aussenpolitisch isoliert Die Siegermachte betrachteten die Schweizer als Kriegsgewinnler die mit den Nazis kooperiert hatten Mit dem Abkommen von Washington willigte die Schweiz 1946 ein den USA 250 Mio Fr zu zahlen dafur wurden Schweizer Konten entsperrt und die Schwarze Liste auf der Schweizer Unternehmen standen die mit den Nazis kooperiert hatten geloscht 218 Die Schweizer Bevolkerung half durch die Schweizer Spende und die Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes der notleidenden Bevolkerung im Nachkriegseuropa Notleidende osterreichische und deutsche Kinder wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von Schweizer Gasteltern als Schweizer Kinder eingeladen In der Nachkriegszeit wurden problematische Themen der Vergangenheit aufgegriffen wie die Verfolgung der Jenischen durch das Programm Kinder der Landstrasse 219 die Verdingkinder Problematik die Administrative Versorgung die Zwangssterilisationen die wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Apartheid Staat Sudafrika oder die Rolle der Schweizer Banken im Zusammenhang mit Fluchtgeldern von Diktatoren der Dritten Welt In den spaten 1990er Jahren entbrannte ein Streit uber die Entschadigung verlorener judischer Vermogen bei Schweizer Banken in der Zeit von 1933 bis 1945 220 Die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg wurde in den 1990er Jahren im Bergier Bericht kritisch aufgearbeitet EFTA seit 1995 Mitgliedstaaten Ehemalige Mitglieder1960 wurde die Schweiz Mitglied der neugegrundeten Europaischen Freihandelsassoziation EFTA Die Schweiz gehorte 1961 zu den Grundungsmitgliedern der Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD Nach langerer innenpolitischer Auseinandersetzung die sich hauptsachlich um die Frage der Neutralitat drehte trat die Schweiz 1963 dem Europarat bei und ratifizierte 1974 die Europaische Menschenrechtskonvention 1970 unternahm der Bundesrat erste Schritte der Schweiz in Richtung EWG die 1972 in einem Freihandelsabkommen mundeten 1971 wurde in einer Volksabstimmung das Frauenstimmrecht nach jahrzehntelangem Kampf angenommen 221 1973 erfolgte der Beitritt zur Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE 1969 und 1970 erschutterten drei Terroranschlage gegen die Luftfahrt das Land Dabei kamen insgesamt 51 Menschen ums Leben und die Swissair verlor zwei Flugzeuge Palastinensische Terroranschlage von 1969 und 1970 gegen die Schweiz 1982 wurden die Pilatus Flugzeugwerke in Stans Opfer eines Brandanschlags 222 Die Jurafrage beschaftigte die Schweiz wahrend Jahrzehnten Schliesslich wurde 1979 durch die Abspaltung der franzosischsprachigen Amtsbezirke Delsberg Ajoie und Freiberge vom Kanton Bern der neue Kanton Jura gegrundet Als erste Frau wurde Elisabeth Kopp 1984 in den Bundesrat gewahlt Die Armee konnte in der Schweiz bis in die 1990er Jahre eine bedeutende gesellschaftliche Stellung behaupten da durch ihren Aufbau als Milizarmee eine starke Verflechtung von zivilen und militarischen Fuhrungskadern gegeben war Bereits in den 1970er Jahren und verstarkt anlasslich der GSoA Armeeabschaffungsinitiative 1989 kam es aber auch zu Spannungen zwischen Traditionalisten und Kritikern um die Rolle der Armee in der Gesellschaft Seit dem Ende des Kalten Krieges nahm der Einfluss der Schweizer Armee auf die Zivilgesellschaft stark ab Der von der Regierung angestrebte Beitritt zum Europaischen Wirtschaftsraum EWR scheiterte am 6 Dezember 1992 bei einer Abstimmung Alleingang der Schweiz Nach dem Jahr 1999 stimmte das Schweizervolk mehreren bilateralen Vertragen mit der Europaischen Union zu 2005 trat die Schweiz auch den Schengen und Dublin Abkommen bei Die Schweiz trat nach einer positiv ausgegangenen Volksabstimmung am 10 September 2002 den Vereinten Nationen UNO bei Von 2014 bis 2021 fanden Verhandlungen fur ein Rahmenabkommen EU Schweiz statt Als Ergebnis wurde im November 2018 ein Vertragsentwurf vorgelegt 223 224 der jedoch nicht umgesetzt wurde Im Mai 2021 wurden die Verhandlungen von der Schweiz ergebnislos abgebrochen Wegen der Covid 19 Pandemie erklarte der Bundesrat die besondere Lage nach Epidemiengesetz mit Wirkung ab 28 Februar 2020 Sie wurde ab 16 Marz 2020 durch die ausserordentliche Lage abgelost die bis am 19 Juni 2020 galt 225 Seither ist wieder die besondere Lage in Kraft 226 Die ausserordentliche Lage gab dem Bundesrat die Befugnis mit Notrecht zu regieren Es war das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg dass der Bundesrat langere Zeit von dieser Moglichkeit Gebrauch machte Die Bundesversammlung hat mit dem Covid 19 Gesetz vom 25 September 2020 die notwendige gesetzliche Grundlage fur die Notverordnungen des Bundesrates geschaffen und damit die Anwendung des Notrechts beendet Die UNO Generalversammlung hat am 9 Juni 2022 die Schweiz mit 187 von 190 gultigen Stimmen als eines von zehn nichtstandigen Mitgliedern in den UNO Sicherheitsrat gewahlt Das zweijahrige Mandat dauert vom 1 Januar 2023 bis zum 31 Dezember 2024 Alle grossen Parteien befurworteten die Kandidatur mit Ausnahme der SVP Sie ausserte Bedenken wegen der Neutralitat 227 228 Zeitleiste der wichtigsten Ereignisse der Schweizer Geschichte Reihenfolge des Eintritts der Kantone in die Eidgenossenschaft 1291 1332 1351 1352 1353 1481 1501 1513 1803 1815 1979Kanton Uri UriKanton Schwyz Schwyz Unterwalden Kanton Luzern Luzern Kanton Zurich Zurich Kanton Glarus GlarusKanton Zug Zug Kanton Bern Bern Kanton Freiburg FreiburgKanton Solothurn Solothurn BaselKanton Schaffhausen Schaffhausen Appenzell Kanton St Gallen St GallenKanton Graubunden GraubundenKanton Aargau AargauKanton Thurgau ThurgauKanton Tessin TessinKanton Waadt Waadt Kanton Wallis WallisKanton Neuenburg NeuenburgKanton Genf Genf Kanton Jura Jura Abtrennung vom Kanton Bern Herkunft des Namens Helvetia auf dem 2 Franken StuckDer Landesname Schweiz ist sprachgeschichtlich identisch mit dem Orts und Kantonsnamen Schwyz vgl dort In den Kriegen der alten Eidgenossen gegen die Habsburger spielten die Schwyzer Truppen eine wichtige Rolle Die Schwyzer hatten zudem eine grosse Bedeutung fur das europaische Soldnergeschaft Nach der Schlacht bei Sempach von 1386 wurde der Name Swiz oder Sweiz legendar Die deutschen Chronisten bezeichneten nun alle Eidgenossen so Das erste schriftliche Zeugnis dafur stellt ein Rechtsdokument des Konigs Sigismund aus dem Jahr 1415 dar in dem von Schweizern die Rede ist 229 Die Mitglieder der Eidgenossenschaft benutzten diesen Sammelnamen ab dem Schwabenkrieg von 1499 als die als Schweizer beschimpften Eidgenossen in trotzigem Stolz anfingen sich selbst so zu bezeichnen Offiziell benutzten sie aber weiterhin den sachlich zutreffenderen Begriff Eidgenossen Erst im 18 Jahrhundert begann der Chronist Johannes von Muller damit die Eidgenossen als schweizerische Eidgenossen zu bezeichnen 1803 wurde dieser Begriff in der Mediationsverfassung erstmals amtlich gebraucht Der lateinische Name der Schweiz Confoederatio Helvetica nimmt Bezug auf den antiken keltischen Stamm der Helvetier der im Schweizer Mittelland und in Teilen Suddeutschlands siedelte Nach dem Ende der Alten Eidgenossenschaft 1798 wurde das neue Schweizer Staatswesen gemass der gangigen Praxis bei der Namensgebung fur franzosische Tochterrepubliken Helvetische Republik genannt Bei der Neukonstituierung der Schweiz als Staatenbund 1803 wich man jedoch auf die Bezeichnung Schweizerische Eidgenossenschaft aus um sich von der politisch instabilen und zentralistischen Helvetischen Republik abzugrenzen Der Ausdruck Confoederatio Helvetica wurde nach der Schaffung des Bundesstaates 1848 eingefuhrt Er findet sich seit 1879 auf Munzen sowie seit 1948 auf dem Siegel der Eidgenossenschaft 230 und liegt dem Landeskurzel CH zugrunde In irischer an Eilveis griechischer Elbetia translit Elvetia und rumanischer Sprache Elveţia wird der Ausdruck Helvetia ebenfalls verwendet im Italienischen ist als Adjektiv elvetico fur schweizerisch gebrauchlich In der Bundesverfassung von 1848 wurde der Landesname offiziell mit Schweizerische Eidgenossenschaft festgelegt Mythen Hauptartikel Nationale Mythen der Schweiz Der Apfelschuss Fresko von Ernst Stuckelberg in der Tellskapelle Konrad Grob Der Heldentod Arnold von Winkelrieds bei der Schlacht von SempachDie Nationalmythen der Schweiz sind eine Reihe von politischen Mythen und Legenden die das schweizerische Nationalbewusstsein pragten und durch ihre Identifikationsfunktion entscheidend zum nationalen Zusammenhalt insbesondere nach der Grundung des Bundesstaates 1848 beitrugen Zu den Nationalmythen zahlen u a die nachfolgenden Personen und Ereignisse 231 Wilhelm Tell Der Freiheitskampfer Wilhelm Tell gilt seit Ende des 19 Jahrhunderts als der Nationalheld des Landes 232 Weltbekannt wurde die Figur Tell durch das gleichnamige Buhnendrama von Friedrich Schiller Rutlischwur Der Legende nach schlossen Vertreter von Uri Walter Furst Schwyz Werner Stauffacher und Unterwalden Arnold von Melchtal auf dem Rutli einer Wiese am Vierwaldstattersee per Eid einen gegen die Habsburger bosen Vogte gerichteten Bund Diese Geschichte einer ersten Verschworung vermischte sich ab der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts mit der Vorstellung der Bund sei schriftlich gefasst und besiegelt gewesen Ende des 19 Jahrhunderts wurde eine auf Anfang August 1291 datierte Urkunde vom Bundesrat als Bundesbrief von 1291 in den Rang eines Grundungsdokuments der Eidgenossenschaft erhoben Helvetia Seit dem 17 Jahrhundert versinnbildlicht Helvetia eine allegorische Frauenfigur die Schweiz Sie gilt als die Identifikationsfigur der Eidgenossenschaft Noch heute befindet sich das Bildnis der Helvetia auf den Munzen zu 1 und 2 Franken 233 Arnold Winkelried Am 9 Juli 1386 soll der Legende nach Arnold Winkelried bei der Schlacht von Sempach ein Bundel Lanzen der habsburgischen Ritter gepackt und sich selbst aufspiessend den Eidgenossen eine Bresche geoffnet haben Diese aufopferungsvolle Tat soll der Schlussel zum eidgenossischen Sieg gegen die Habsburger gewesen sein Zuvor soll er noch die Worte Sorget fur mein Weib und Kind gesagt haben Die erste Erwahnung eines derartigen Helden allerdings noch ohne Namen erfolgte erst 1476 in der Zurcher Chronik 234 Stauffacherin Gertrud Stauffacher in Friedrich Schillers Wilhelm Tell die Ehefrau des Landammanns Werner Stauffacher Symbolfigur der kuhnen und energischen Schweizerin 235 Kappeler Milchsuppe Im Ersten Kappelerkrieg Ende Juni 1529 marschierten die Zurcher Truppen gegen die Innerschweizer Kantone Dank der Vermittlung durch die neutralen Orte konnte ein Bruderkrieg unter den Eidgenossen verhindert werden Wahrend der Verhandlungen kam es der Legende nach zwischen den beiden Heeren zu Fraternisierungserscheinungen Die Soldaten kochten und assen genau auf der Grenze zwischen den beiden Kantonen gemeinsam eine Milchsuppe Das gemeinsame Mahl hat fur die Identitatsfindung der Schweiz einen grossen Symbolwert 236 Recht Hauptartikel Grundrechte Schweiz und Politisches System der Schweiz JudikativePolitik Politisches System der SchweizDie Politik der Schweiz ist durch das Selbstverstandnis als Willensnation gepragt die nationale Identitat basiert nicht auf einer gemeinsamen Sprache und Kultur sondern unter anderem auf der gemeinsamen Geschichte gemeinsamen Mythen der freiheitlichen basisdemokratischen und foderalistischen Tradition sowie zum Teil aus dem Gefuhl als neutraler und mehrsprachiger auf sich selbst gestellter Kleinstaat in Europa einen Sonderfall zu bilden Es liegt ein Direktorialsystem vor Diese Voraussetzungen haben sich in einem in seiner Gesamtheit einzigartigen politischen System niedergeschlagen in dem der Foderalismus erweiterte politische Volksrechte bzw Elemente der direkten Demokratie die aussenpolitische Neutralitat und innenpolitischer Konsens im Vordergrund stehen Siehe auch Direkte Demokratie in der Schweiz und Liste der eidgenossischen Volksabstimmungen Politisches System Hauptartikel Politisches System der Schweiz Die jahrliche Landsgemeinde im Kanton Glarus Hierbei stehen die Stimmberechtigten im Ring Landsgemeinde Stimmberechtigte im Kanton Appenzell Innerrhoden Die ursprungliche Schweizer Basisdemokratie in dieser Form praktizieren nur noch diese beiden Kantone Bundeshaus mit Bundesplatz in Bern Die Judikative der Schweiz das Bundesgericht in Lausanne VD Bundesratsfoto 2023 von links nach rechts Walter Thurnherr Bundeskanzler Albert Rosti Ignazio Cassis Viola Amherd Vizeprasidentin Alain Berset Bundesprasident Guy Parmelin Karin Keller Sutter Elisabeth Baume SchneiderDie Schweiz ist ein republikanisch verfasster Bundesstaat Sie unterscheidet sich von anderen Republiken durch Elemente der direkten Demokratie Das Volk kann uber Initiativen und Referenden direkten Einfluss auf die Regierungstatigkeit nehmen In zwei Kantonen Appenzell Innerrhoden und Glarus gibt es noch eine Urform der Schweizer Basisdemokratie die Landsgemeinde den ausgepragten Foderalismus Die Kantone sind neben dem Volk der Verfassungsgeber des Bundes und behalten alle Aufgaben die in der Bundesverfassung nicht explizit dem Bund zugeordnet werden Ausserdem starke Beteiligung der Kantone in allen Phasen der politischen Willensbildung Vernehmlassung Standerat Standemehr die Konkordanzdemokratie ihre selbstdeklarierte schweizerische NeutralitatWie in Demokratien ublich ist die Staatsgewalt gestutzt auf die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft in drei Saulen gegliedert Die Legislative Bundesversammlung besteht aus zwei Kammern dem Nationalrat mit 200 Mitgliedern als Vertreter des Volks sowie dem Standerat mit 46 Mitgliedern als Vertreter der Kantone Das Schweizer Parlament ist ein sogenanntes Milizparlament Die National und Standerate uben ihr Mandat wenigstens nominell nebenberuflich aus Die Erneuerungswahlen finden alle vier Jahre statt Schweizer Parlamentswahlen 2019 237 Die Exekutive ist der Bundesrat mit der Verwaltung Er besteht aus sieben gleichberechtigten Mitgliedern Kollegialitatsprinzip den sogenannten Bundesraten Ministern die je einem Departement der Bundesverwaltung vorstehen Die Bundesrate werden vom Parlament gewahlt Fur jeweils ein Jahr wird ein Mitglied des Bundesrates von der Bundesversammlung zum Bundesprasidenten gewahlt Er leitet die Sitzungen des Bundesrates und nimmt reprasentative Aufgaben im In und Ausland wahr hat aber keine Vorrechte gegenuber dem Restbundesrat Fur gewohnlich rotiert der Vorsitz auf Grundlage des Amtsalters die eigentliche Wahl gilt allgemein als Formsache zu dessen Bestatigung eine Ablehnung durch das Parlament ist dabei allerdings theoretisch moglich Der Bundesprasident wird wahrend dieses Jahres in der Offentlichkeit in der Regel als Herr Bundesprasident Frau Bundesprasidentin angesprochen nicht mehr als Herr Bundesrat bzw Frau Bundesratin Wahrend des Prasidialjahres nimmt ein Bundesrat seine ublichen Regierungsaufgaben voll wahr Die Judikative besteht auf Bundesebene aus dem Bundesgericht mit Sitz in Lausanne und zwei sozialrechtlichen Abteilungen des Bundesgerichts in Luzern bis 2006 Eidgenossisches Versicherungsgericht als oberster gerichtlicher Instanz Als untere eidgenossische Instanzen sind das Bundesstrafgericht in Bellinzona sowie das Bundesverwaltungsgericht und das Bundespatentgericht beide in St Gallen und schliesslich die Eidgenossische Schatzungskommission ein Spezialverwaltungsgericht tatig Gewahlt werden die Bundesrichter die meistens einer Partei angehoren von der Bundesversammlung Das Strafgericht hat die Arbeit 2004 aufgenommen das Verwaltungsgericht tat dies 2007 Ein besonderer Verfassungsgerichtshof wie in anderen Landern existiert in der Schweiz nicht doch konnen alle Gerichte eine beschrankte Verfassungsgerichtsbarkeit ausuben Fur das Bundesgericht und die ubrigen Gerichte sind nach Art 190 Bundesverfassung BV die Bundesgesetze verbindlich sie konnen solche nicht aufheben fur ungultig erklaren oder ihnen die Anwendung versagen 238 Die Reihenfolge der einzelnen Bundesrate ergibt sich wie folgt Der Bundesprasident oder die Bundesprasidentin steht zuoberst der Rangliste danach folgt der Vizeprasident oder die Vizeprasidentin Danach folgen die Bundesrate in der Reihenfolge des Amtsalters zur Wiederwahl gemass Anciennitatsprinzip 239 Im Rahmen der Bundesratswahl 2022 hat die Vereinigte Bundesversammlung am 7 Dezember 2022 die sieben Bundesrate und den Bundeskanzler gewahlt Dabei wurden funf der bisherigen Bundesrate wiedergewahlt und zwei neugewahlt Elisabeth Baume Schneider wurde fur Simonetta Sommaruga gewahlt und Albert Rosti fur Ueli Maurer Die aktuelle Zusammensetzung des Bundesrates mit Parteizugehorigkeit und Verteilung der Departemente ist Alain Berset SP FR Bundesprasident 2023 Eidgenossisches Departement des Innern EDI Guy Parmelin SVP VD Eidgenossisches Departement fur Wirtschaft Bildung und Forschung WBF Ignazio Cassis FDP TI Eidgenossisches Departement fur auswartige Angelegenheiten EDA Viola Amherd Die Mitte VS Vizeprasidentin 2023 Eidgenossisches Departement fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS Karin Keller Sutter FDP SG Eidgenossisches Finanzdepartement EFD Albert Rosti SVP BE Eidgenossisches Departement fur Umwelt Verkehr Energie und Kommunikation UVEK Elisabeth Baume Schneider SP JU Eidgenossisches Justiz und Polizeidepartement EJPD Bundeskanzler der Schweizerischen Eidgenossenschaft und somit Vorsteher der Bundeskanzlei BK ist seit Dezember 2015 Walter Thurnherr Die Mitte AG 240 Siehe auch Liste der Schweizer Bundesprasidenten Liste der Mitglieder des Schweizerischen Bundesrates und Protokollarische Rangordnung in der Schweiz Politische Indizes Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe JahrFragile States Index 19 9 von 120 174 von 179 Stabilitat des Landes sehr nachhaltig0 sehr nachhaltig 120 sehr alarmierend 2021 241 Demokratieindex 8 90 von 10 9 von 167 Vollstandige Demokratie0 autoritares Regime 10 vollstandige Demokratie 2021 242 Freedom in the World Index 96 von 100 Freiheitsstatus frei0 unfrei 100 frei 2022 243 Rangliste der Pressefreiheit 84 4 von 100 12 von 180 Zufriedenstellende Lage fur die Pressefreiheit100 gute Lage 0 sehr ernste Lage 2023 244 Korruptionswahrnehmungsindex CPI 84 von 100 7 von 180 0 sehr korrupt 100 sehr sauber 2021 245 Staatshaushalt Zinsen zehnjahriger StaatsanleihenDer Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 213 4 Milliarden US Dollar dem standen Einnahmen von umgerechnet 215 9 Milliarden US Dollar gegenuber Daraus ergibt sich ein Haushaltsuberschuss in Hohe von 0 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts 246 Die Staatsverschuldung betrug 2016 45 4 Prozent des Bruttoinlandprodukts 246 247 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben in Prozent des Bruttoinlandprodukts im Bereich Gesundheit 248 10 8 Prozent im Bereich Bildung 246 5 8 Prozent im Jahr 2005 und im Bereich Militar 246 1 0 Prozent im Jahr 2005 2016 verzeichnete der Bund Einnahmen Ertrage von 67 01 Milliarden Franken Die wichtigste Einnahmequelle war die Mehrwertsteuer drei verschiedene Satze mit 34 0 Prozent danach folgen die direkte Bundessteuer mit 31 0 Prozent die Verrechnungssteuer 8 0 Prozent die Mineralolsteuer 7 0 Prozent die Tabaksteuer 3 0 Prozent die Stempelabgaben 3 0 Prozent weitere Fiskaleinnahmen 8 0 Prozent und nichtfiskalische Einnahmen 7 0 Prozent 10 Der Bund tatigte im Jahr 2016 Ausgaben Aufwendungen in Hohe von 66 26 Milliarden Franken fur folgende Sektoren soziale Wohlfahrt 34 0 Prozent Finanzen und Steuern 14 0 Prozent Verkehr 14 0 Prozent Bildung und Forschung 11 0 Prozent sonstige Ausgaben 10 0 Prozent Landesverteidigung 7 0 Prozent Landwirtschaft und Ernahrung 6 0 Prozent sowie Beziehungen zum Ausland 5 0 Prozent 10 Die Einnahmen der 26 Kantone beliefen sich 2016 auf 89 6 Milliarden Franken 249 Durch die seit 2003 10 in der Verfassung verankerte Schuldenbremse soll der Bund verpflichtet werden Einnahmen und Ausgaben uber den Konjunkturzyklus hinweg im Gleichgewicht zu halten Von der Bewertungsagentur fur Kreditwurdigkeit Standard amp Poor s werden die Staatsanleihen der Schweiz bereits seit dem Jahre 1989 unverandert mit der Bestnote AAA bewertet Stand 2018 250 Die langfristigen Zinsen fur Schweizer Staatsanleihen sind im internationalen Vergleich sehr gering siehe Grafik Politische Parteien Hauptartikel Politische Parteien in der SchweizDie Schweiz hat viele nationale regionale und lokale politische Parteien 251 Die Organisation und Finanzierung der Parteien ist gesetzlich weitgehend nicht geregelt 2015 Gesamterneuerungswahlendes Nationalrats 2019 2023 Wahlbeteiligung 45 1 3020100 25 616 815 113 211 47 82 52 11 04 6 SVPSPFDPGruneCVPGLPBDPEVPEDUSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2015 p 8 6 4 2 0 2 4 3 8 2 0 1 3 6 1 0 2 3 2 1 6 0 2 0 2 0 3SVPSPFDPGruneCVPGLPBDPEVPEDUSonst Vier der funf wahlerstarksten Parteien sind im Bundesrat vertreten siehe auch Zauberformel Politische Partei Abk Einordnung Ausrichtung Wahleranteil 2019Schweizerische Volkspartei SVP rechts nationalkonservativ 25 6 Sozialdemokratische Partei der Schweiz SP links sozialdemokratisch 16 8 FDP Die Liberalen FDP Mitte rechts liberal 15 1 Grune Partei der Schweiz Grune links okologisch 13 2 Christlichdemokratische Volkspartei CVP Mitte christdemokratisch 11 4 Starkste Partei je Gemeinde 2019 Laut einer Meinungsumfrage der Gesellschaft fur Konsumforschung GfK aus dem Jahr 2016 haben 19 Prozent der Schweizer Vertrauen in ihre Politiker Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ist das zwar ein geringer Wert doch das Vertrauen ist wesentlich hoher als im westeuropaischen Durchschnitt mit 13 Prozent 252 Kantone Schweizer Kantone Hauptartikel Kanton Schweiz Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen vor der Totalrevision der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft von 1999 23 Kantone wovon drei in je zwei Halbkantone gegliedert waren Traditionell werden die Kantone auch als Stande auf kantonaler Ebene auch als Staat franzosisch Etat bezeichnet Die unten stehende Tabelle fuhrt die 26 Kantone mit ihren Eckdaten auf Dabei sind die Kantone in der Reihenfolge wie sie in der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft aufgefuhrt werden sortiert Die Einwohnerzahlen datieren auf den 31 Dezember 2021 die Auslanderanteile auf den 31 Dezember 2019 und die Arbeitslosenquoten auf den 30 Juni 2021 Kantone mit ihren Eckdaten Abk Kanton Hauptort Gesamtflache km Einwohner 253 Einwohnerpro km Auslander 254 Arbeitslosen quote 255 AmtsspracheZH Kanton Zurich Zurich Zurich 1 729 1 564 662 0 905 27 1 2 9 DeutschBE Kanton Bern Bern Bern 5 959 1 047 473 0 176 16 6 2 2 Deutsch FranzosischLU Kanton Luzern Luzern Luzern 1 493 0 420 326 0 282 18 8 2 0 DeutschUR Kanton Uri Uri Altdorf 1 077 0 0 37 047 0 0 34 12 6 0 9 DeutschSZ Kanton Schwyz Schwyz Schwyz 0 908 0 163 689 0 180 21 9 1 2 DeutschOW Kanton Obwalden Obwalden Sarnen 0 491 0 0 38 435 0 0 78 14 7 1 0 DeutschNW Kanton Nidwalden Nidwalden Stans 0 276 0 0 43 894 0 159 14 8 1 2 DeutschGL Kanton Glarus Glarus Glarus 0 685 0 0 41 190 0 0 60 24 2 1 8 DeutschZG Kanton Zug Zug Zug 0 239 0 129 787 0 543 28 3 2 4 DeutschFR Kanton Freiburg Freiburg Freiburg 1 671 0 329 809 0 197 22 8 2 8 Franzosisch DeutschSO Kanton Solothurn Solothurn Solothurn 0 791 0 280 245 0 354 22 9 2 8 DeutschBS Kanton Basel Stadt Basel Stadt Basel 0 0 37 0 196 036 5 298 36 6 3 8 DeutschBL Kanton Basel Landschaft Basel Landschaft Liestal 0 518 0 292 817 0 565 23 1 2 4 DeutschSH Kanton Schaffhausen Schaffhausen Schaffhausen 0 298 0 0 83 995 0 282 26 1 3 1 DeutschAR Kanton Appenzell Ausserrhoden Appenzell Ausserrhoden Herisau Trogen 1 0 243 0 0 55 585 0 229 16 5 1 9 DeutschAI Kanton Appenzell Innerrhoden Appenzell Innerrhoden Appenzell 0 173 0 0 16 360 0 0 95 11 3 0 8 DeutschSG Kanton St Gallen St Gallen St Gallen 2 026 0 519 245 0 256 24 4 2 3 DeutschGR Kanton Graubunden Graubunden Chur 7 105 0 201 376 0 0 28 18 8 1 2 Deutsch Ratoromanisch ItalienischAG Kanton Aargau Aargau Aarau 1 404 0 703 086 0 501 25 3 3 4 DeutschTG Kanton Thurgau Thurgau Frauenfeld 0 991 0 285 964 0 289 25 2 2 3 DeutschTI Kanton Tessin Tessin Bellinzona 2 812 0 352 181 0 125 27 6 2 8 ItalienischVD Kanton Waadt Waadt Lausanne 3 212 0 822 968 0 256 33 0 3 9 FranzosischVS Kanton Wallis Wallis Sitten 5 224 0 353 209 0 0 68 22 6 2 7 Franzosisch DeutschNE Kanton Neuenburg Neuenburg Neuenburg 0 803 0 176 166 0 219 25 3 3 9 FranzosischGE Kanton Genf Genf Genf 0 282 0 509 448 1 807 40 0 4 9 FranzosischJU Kanton Jura Jura Delsberg 0 838 0 0 73 798 0 0 88 14 7 4 7 FranzosischCH Schweizerische Eidgenossenschaft Bern Bundesstadt 41 2850 8 738 791 0 212 25 3 2 8 Deutsch 65 6 Franzosisch 22 8 Italienisch 8 4 Ratoromanisch 2 0 6 1 Herisau ist Sitz der Regierung und des Parlaments des Kantons Appenzell Ausserrhoden der Sitz der kantonalen Gerichte ist Trogen Die fruhere Landsgemeinde wurde abwechslungsweise in Trogen und Hundwil abgehalten Appenzell Ausserrhoden hat daher keinen klar definierten Hauptort Das Haus der Kantone an der Speichergasse in BernDie Kantonsregierungen werden je nach Kanton als Regierungsrat Regierung Staatsrat Standeskommission Conseil executif Conseil d Etat beide franzosisch Consiglio di Stato italienisch oder Regenza Governo ratoromanisch bezeichnet Die Kantonsparlamente sind als Einkammernparlamente organisiert und heissen Kantonsrat Grosser Rat Landrat Grand Conseil franzosisch Gran Consiglio italienisch oder Cussegl grond ratoromanisch Die administrative Ebene zwischen Kanton und Gemeinde wird soweit uberhaupt vorkommend in den meisten Kantonen als Bezirk bezeichnet in manchen Kantonen als Verwaltungsregion Verwaltungskreis Wahlkreis Amtei Amt im franzosischsprachigen Landesteil district im italienischen Landesteil distretto im ratoromanischen Landesteil districts 256 Aufgrund des Foderalismus in der Schweiz liegt die Verantwortung fur viele staatliche Aufgaben ganz oder teilweise bei den Kantonen so im Schul Gesundheits Finanz Polizei und Justizwesen sowie im Verwaltungsrecht Um diese Aufgaben effizient und nach einheitlichen Grundsatzen zu bewaltigen haben die Kantone zahlreiche interkantonale Konkordate geschlossen Alle Kantone gehoren uberdies einer von funf Regionalkonferenzen an die ihnen der gegenseitigen Information der Koordination der Regierungstatigkeiten und der wirkungsvollen Interessenvertretung gegenuber dem Bund dienen Weiter arbeiten die Kantone im Rahmen der verschiedenen Direktorenkonferenzen z B Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren oder Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und direktoren zusammen Die Sekretariate dieser Konferenzen befinden sich im Haus der Kantone in Bern Siehe auch Liste der amtierenden Mitglieder der Schweizer Kantonsregierungen und Liste der Wappen und Fahnen der Schweizer Kantone Enklaven und Exklave Busingen am Hochrhein wie auch Campione d Italia sind Enklaven in der Schweiz Die deutsche Gemeinde Busingen ist nordlich des Rheins vom Kanton Schaffhausen umgeben sudlich davon grenzt sie an die Kantone Zurich und Thurgau Das italienische Campione bekannt fur sein Spielcasino liegt am Luganersee innerhalb des Kantons Tessin Zollrechtlich sind beide Enklaven seit dem 1 Januar 2020 unterschiedlich zu behandeln Wahrend Busingen Teil des Schweizer Zollgebiets ist ist Campione dies seit dem 1 Januar 2020 nicht mehr Stattdessen gehort die Gemeinde seitdem zum Zollgebiet der Union 257 Lange Zeit funktionale Enklave war das italienische Livigno Seit der Errichtung einer Passstrasse ist Livigno auch von Italien aus zu erreichen Um das Leben in der dennoch abgeschiedenen Lage attraktiver zu machen ist die Gemeinde heute ein italienisches Zollausschlussgebiet nachdem sie zuvor dem Schweizer Zollgebiet angehorte Die Gemeinde Samnaun war lange Zeit eine funktionale Exklave da die einzige Zufahrtsstrasse bis 1912 uber osterreichisches Hoheitsgebiet fuhrte Heute ist die Gemeinde ein Schweizer Zollausschlussgebiet Aussenpolitik Hauptartikel Aussenpolitik der Schweiz Das Palais des Nations in Genf das nach 1945 zum zweiten Sitz der Vereinten Nationen hinter New York City wurdeDie Schweiz versteht sich als aussenpolitisch neutral d h sie beteiligt sich nicht an Kriegen zwischen Staaten Die Neutralitat der Schweiz wurde 1815 am Wiener Kongress anerkannt Sie ist dauernd und bewaffnet und auch heute noch international ausdrucklich anerkannt Die Schweiz ist Mitglied in vielen internationalen Organisationen Als eines der letzten Lander trat die Schweiz 2002 der UNO bei ist aber zugleich das erste Land dessen Volk uber den Beitritt abstimmen durfte Daneben ist die Schweiz in der Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE dem Europarat wie auch in der Europaischen Freihandelszone EFTA tatig Die Schweiz nimmt an der Partnerschaft fur den Frieden der NATO teil und ratifizierte das Kyoto Protokoll Die Schweiz ist Mitglied im UN Menschenrechtsrat In der Forschung kooperiert die Schweiz mit einigen europaischen Organisationen Sie ist Grundungsmitglied sowohl der Europaischen Weltraumorganisation ESA als auch der Europaischen Organisation fur Kernforschung CERN und stellt mit Genf den Standort der Forschungsanlage Die Schweiz ist Teil des Schengen Raums Die Schweiz ist weder Mitglied der Europaischen Union EU noch des Europaischen Wirtschaftsraumes EWR jedoch bestehen wichtige bilaterale Vertrage zwischen der Schweiz und der EU Seit 2004 nimmt der Schweizer Bundesprasident an den alljahrlichen Treffen der Staatsoberhaupter der deutschsprachigen Lander teil ein Format das auf den Wunsch des damaligen Bundesprasidenten Joseph Deiss zuruckgeht den Dialog mit der EU zu intensivieren 258 Ein Beitritt zur NATO stunde im Konflikt zur Neutralitat der Schweiz 259 Siehe auch Die Schweiz in den Vereinten Nationen Liste der Auslandsvertretungen der Schweiz und Liste der diplomatischen und konsularischen Vertretungen in der Schweiz Verhaltnis zwischen der Schweiz und dem Furstentum Liechtenstein Hauptartikel Liechtensteinisch schweizerische Beziehungen Das Verhaltnis zwischen der Schweiz und dem Furstentum Liechtenstein wird seit 1923 durch einen Zollvertrag amtlich Vertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein uber den Anschluss des Furstentums Liechtenstein an das schweizerische Zollgebiet geregelt 260 Nachdem Osterreich den Ersten Weltkrieg verloren hatte und die osterreichische Monarchie zusammengebrochen war loste Furst Johann II 1919 den Zollvertrag von 1852 mit Osterreich auf und suchte die Nahe zur Schweiz Seit der Unterzeichnung des Zollvertrags mit der Schweiz im Jahre 1923 gehort das Furstentum zum Schweizer Zollgebiet und die Landeswahrung ist der Schweizer Franken Einen offiziellen Wahrungsvertrag mit der Schweiz schloss Liechtenstein jedoch erst am 19 Juni 1980 ab 261 Der Zollvertrag garantiert weiterhin die vollen souveranen Hoheitsrechte Seiner Durchlaucht des Fursten von Liechtenstein Durch den Vertrag herrscht bis heute eine enge Partnerschaft zwischen den beiden Staaten 262 Die Guten Dienste der Schweiz In der Schweizer Aussenpolitik haben die Guten Dienste 263 eine lange Tradition Sie spielen neben den Schutzmachtmandaten eine zentrale Rolle in der schweizerischen Friedenspolitik Die Guten Dienste der Schweiz beschranken sich heute nicht nur darauf dass die Schweiz Konfliktparteien ihr Territorium als Verhandlungsort zur Verfugung stellt Hotelier Funktion sondern sie bietet sich auch als Vermittlerin an Konfliktmediation 264 Siehe auch Liste der in der Schweiz ausgehandelten oder unterzeichneten internationalen Vertrage und Vereinbarungen Schutzmachtmandate Die Wahrung fremder Interessen als Schutzmacht ist ein klassisches Element der Guten Dienste und historisch gesehen fur die Schweiz von grosser Bedeutung Die Anfange der schweizerischen Schutzmachttradition reichen bis ins 19 Jahrhundert zuruck Die Eidgenossenschaft vertrat im Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 und 1871 die Interessen des Konigreichs Bayern und des Grossherzogtums Baden in Frankreich Den Grundstein ihrer Reputation als die bedeutendste und wichtigste Schutzmacht der Welt legte die Schweiz in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts So ubernahm die Schweiz wahrend des Ersten Weltkriegs 36 Mandate zur Interessenvertretung Die Schutzmachttatigkeit der Schweiz erreichte im Zweiten Weltkrieg 1943 44 mit 219 Mandaten fur 35 Staaten ihren Hohepunkt Nach Beendigung der Kriegshandlungen ging die Zahl der Mandate rasch wieder zuruck Wahrend des Kalten Krieges nutzten mehrere Lander wieder die Interessenvertretung durch die Schweiz Die Schweiz ist vor Schweden und Osterreich das bedeutendste Land fur Schutzmachtmandate und verfugte zwischen 1966 und 1974 meist uber mehr als 20 Mandate 265 Die wichtigsten Grunde dafur sind die grosse Erfahrung die neutrale Haltung sowie das ausgedehnte diplomatische Vertretungsnetz Die Schweiz nimmt zurzeit Stand September 2020 sieben diplomatische Mandate wahr 266 Vereinigte Staaten im Iran 1980 Umfassendes Mandat das auf die Geiselnahme von Teheran in den Jahren 1979 bis 1981 und den daraus resultierenden Abbruch der diplomatischen Beziehungen zuruckgeht Iran in Agypten 1979 Russland in Georgien 13 Dezember 2008 Georgien in Russland 12 Januar 2009 Iran in Saudi Arabien 2016 267 268 Saudi Arabien in Iran 2016 Iran in Kanada 2019 Nur die Interessenvertretung der Vereinigten Staaten im Iran ist ein umfassendes Mandat Die ubrigen Mandate sind eher formeller Natur 269 Nachdem Kuba und die Vereinigten Staaten 2015 wieder direkte diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten erlosch im Juli 2015 nach 54 Jahren das Schutzmachtmandat der Schweiz fur die Vereinigten Staaten in Havanna 270 SicherheitGemass dem Weltfriedens Index belegt die Schweiz 2019 auf der Rangliste der sichersten Lander der Welt den elften Platz von 163 Nationen 271 Schweizer Armee F A 18 der Schweizer Luftwaffe Super Puma Hauptartikel Schweizer Armee Die Schweiz im Ersten Weltkrieg und Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg Die Schweizer Armee 272 ist die bewaffnete Streitmacht der Schweizerischen Eidgenossenschaft Sie besteht aus den Teilstreitkraften Heer und Luftwaffe Das jahrliche Budget betragt rund 4 873 Milliarden Franken 2011 273 Die Besonderheit der Schweizer Streitkrafte ist ihr Milizsystem Berufs und Zeitmilitar machen nur etwa 5 Prozent der Armeeangehorigen aus alle ubrigen sind wehrpflichtige Burger im Alter zwischen 20 und 34 in speziellen Fallen bis 50 Jahren Schweizer Burgern ist es verboten in einer fremden Armee zu dienen Davon ausgenommen ist die Schweizergarde des Vatikans da sie von der Schweiz lediglich als Sicherheitsdienst angesehen wird Im Rahmen des Milizsystems bewahren die Angehorigen der Armee ihre personliche Ausrustung inklusive personlicher Waffe bis 2008 inklusive Taschenmunition zu Hause auf Im Zusammenhang mit den Eigenheiten des Milizsystems entstand die fruher ubliche Redewendung Die Schweiz hat keine Armee die Schweiz ist eine Armee Militardienstpflichtig sind alle mannlichen Schweizer Burger Frauen konnen sich freiwillig fur den Militardienst melden und fur sie gelten seit 2007 dieselben korperlichen Anforderungen wie fur Manner 274 Jahrlich werden ca 20 000 Personen in Rekrutenschulen von 18 oder 21 Wochen Dauer zu Soldaten ausgebildet Die Militardienstuntauglichen leisten Dienst im Zivilschutz und zahlen uberdies eine jahrliche Militarpflichtersatzsteuer Militardienstverweigerer haben die Moglichkeit Zivildienst 275 Zivildienst in der Schweiz zu leisten sofern sie Gewissensgrunde geltend machen und bereit sind als Tatbeweis anderthalb so viele Diensttage wie Soldaten zu absolvieren Dienstverweigerung aus anderen etwa politischen oder personlichen Grunden fuhrt zwingend zu einem militargerichtlichen Verfahren Mit der Reform Armee XXI per Volksabstimmung im Jahre 2003 angenommen wird die im vorangehenden Leitbild Armee 95 vorgesehene Mannschaftsstarke von 400 000 auf ca 200 000 reduziert Davon sind 120 000 in aktive Verbande und 80 000 in Reserveeinheiten eingeteilt Insgesamt fanden drei Generalmobilmachungen GMob auch Kriegsmobilmachung KMob zum Schutze der Integritat und der Neutralitat der Schweiz statt Die erste GMob fand anlasslich des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 statt Als Reaktion auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und um einen deutschen oder franzosischen Durchmarsch durch die Schweiz zu verhindern wurde auf den 3 August 1914 die erneute GMob der Armee beschlossen Die dritte GMob der Armee fand am 1 September 1939 als Reaktion auf den deutschen Uberfall auf Polen statt Henri Guisan wurde zum General gewahlt und entwickelte sich in den Kriegsjahren zur Hauptintegrationsfigur der von den Achsenmachten eingeschlossenen Eidgenossenschaft Die heutige Schweiz wurde seit ihrer Grundung 1848 noch nie mit offenen Angriffen feindlicher Krafte zu Lande konfrontiert Im Zweiten Weltkrieg kam es jedoch haufig zu Luftraumverletzungen durch deutsche und alliierte Kampfflugzeuge Beim folgenschwersten Angriff starben bei der Bombardierung von Schaffhausen am 1 April 1944 40 Menschen 270 wurden zum Teil schwer verletzt Alliierte Bombenabwurfe auf die Schweiz 276 277 Da sich die militarische Bedrohungslage im heutigen Europa fur die Schweiz geandert hat wird die Armee immer wieder in Frage gestellt Besonders die Gruppe fur eine Schweiz ohne Armee GSoA setzt sich seit Jahren fur eine Abschaffung ein bislang jedoch erfolglos zwei Abstimmungen zur Abschaffung der Armee wurden vom Volk deutlich verworfen Auch die Frage ob friedenserhaltende Armeeeinsatze im Ausland mit der Neutralitat vereinbar sind ist umstritten Siehe auch Gliederung der Schweizer Armee und Liste Schweizer Generale Zivilschutzorganisation Hauptartikel Zivilschutzorganisation Der 1934 gegrundete Zivilschutz 278 untersteht dem Eidgenossischen Departement fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport Er kummert sich im Katastrophenfall als Einsatzmittel der zweiten Staffel nach Feuerwehr Polizei und Gesundheitswesen Rettungsdienst aber vor Armeeangehorigen um den Schutz die Betreuung und Unterstutzung der zivilen Bevolkerung Ausserdem kummert sich der Zivilschutz um den Schutz von Kulturgutern unterstutzt die Fuhrungsorgane auf kommunaler und regionaler Ebene und setzt Infrastrukturen wieder instand Nachrichtendienst des Bundes NDB Hauptartikel Schweizer Nachrichtendienste Der seit dem 1 Januar 2010 existierende Schweizer Nachrichtendienst NDB 279 ging aus der Zusammenfuhrung des Dienstes fur Analyse und Pravention DAP und des Strategischen Nachrichtendienstes SND hervor Der NDB ist direkt dem Chef des Departements fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS unterstellt Der Nachrichtendienst beschafft Informationen mit nachrichten bzw geheimdienstlichen Mitteln und analysiert und wertet diese mit dem Ziel aus eine fuhrungsrelevante Nachrichtenlage fur Entscheidungstrager aller Stufen zu erstellen Mit seinen operativen und praventiven Leistungen tragt der NDB direkt zum Schutz der Schweiz bei 280 Die Schweiz mochte sich voraussichtlich am franzosischen Spionagesystem Composante Spatiale Optique beteiligen da sie keine eigenen Satelliten unterhalt 281 Grenzwachtkorps Hauptartikel Grenzwachtkorps Grenzwachtboot auf dem SeerheinDas Grenzwachtkorps 282 GWK ist fur den Schutz der Schweizer Grenze verantwortlich Die uniformierten und bewaffneten Grenzwachter sind Teil der Eidgenossischen Zollverwaltung die dem Eidgenossischen Finanzdepartement unterstellt ist Die Angehorigen des Grenzwachtkorps sind an der Grenze sowie auf den Flughafen von Zurich Basel Mulhausen Genf und Lugano Agno stationiert kontrollieren den Personen und Warenverkehr und bekampfen den Schmuggel die grenzuberschreitende Kriminalitat die Schleppertatigkeit sowie den Menschenhandel Siehe auch Schweizer Zollgebiet Polizei Hauptartikel Polizei Schweiz Die Polizeihoheit 283 liegt in der Schweiz bei den Kantonen Fur die Durchsetzung der polizeilichen Gewalt hat jeder Kanton seine eigene Kantonspolizei In einigen Kantonen wird die polizeiliche Grundversorgung durch Stadt Gemeindepolizeien erbracht so z B durch die Stadtpolizei Zurich Die jeweilige Kantonspolizei ist auch fur die Sicherheit auf den auf ihrem Kantonsgebiet befindlichen Flughafen verantwortlich Das Bundesamt fur Polizei fedpol ist fur die Koordination zwischen den Kantonspolizeien wie auch fur die auslandischen Polizeistellen zustandig Die allgemeingultige Notrufnummer der Polizei lautet in der Schweiz 117 Wer die Europaische Notrufnummer 112 wahlt wird automatisch mit der Einsatzzentrale der zustandigen Kantonspolizei verbunden Feuerwehr Hauptartikel Feuerwehr in der Schweiz In den meisten Kantonen besteht fur erwachsene Manner und teilweise auch Frauen eine Feuerwehrpflicht Eine Feuerwehr 284 zu organisieren ist in erster Linie Aufgabe der Gemeinden Allerdings werden immer mehr Ortsfeuerwehren regional fusioniert Die Feuerwehr in der Schweiz ist uber die Notrufnummer 118 erreichbar Im Jahr 2019 waren in der Feuerwehr 1 185 Berufs und rund 80 110 freiwillige Feuerwehrleute organisiert die in 1 272 Feuerwachen und Feuerwehrhausern tatig sind 285 Der Frauenanteil betragt neun Prozent 286 Die schweizerischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 70 939 Einsatzen alarmiert dabei waren 12 935 Brande zu loschen 287 Der Schweizerische Feuerwehrverband reprasentiert die Feuerwehren der Schweiz im Weltfeuerwehrverband CTIF 288 Luftrettung Hauptartikel Luftrettung in der Schweiz Rega HelikopterDie Schweizerische Rettungsflugwacht Rega ist eine selbstandige und gemeinnutzige private Stiftung und in der Schweiz fur die Luftrettung zustandig Sie arbeitet eng mit den Blaulichtorganisationen Polizei Feuerwehr und Sanitat zusammen Fur alpine Rettungs und Bergungseinsatze ist die Rega enge Partnerin des Schweizerischen Alpen Clubs SAC Im Kanton Wallis ist nicht die Rega sondern sind Air Glaciers und Air Zermatt fur die Luftrettung zustandig Die Rega ist in der Schweiz uber die Notrufnummer 1414 erreichbar GesellschaftSozialpolitik Hauptartikel Sozialpolitik Schweiz Die Schweiz ist ein sehr gut ausgebauter Sozialstaat 289 Es existieren mehrere Sozialversicherungen 290 Diese sind Zwangsversicherungen das heisst fur die Bewohner besteht eine Versicherungspflicht Die wichtigsten Sozialversicherungen sind die Alters und Hinterlassenenversicherung AHV die staatliche Rentenversicherung die Krankenversicherung die Mutterschaftsversicherung die Unfallversicherung die Invalidenversicherung IV fur Personen die aufgrund von Behinderungen nicht mehr vollstandig erwerbstatig sein konnen oder Erganzungsleistungen benotigenDie staatliche Rentenversicherung AHV die berufliche Vorsorge Pensionskasse wie auch die private Vorsorge werden zusammen als Drei Saulen System bezeichnet Fur Erwerbstatige ist eine berufliche Vorsorge die Pensionskasse obligatorisch Diese wird privatwirtschaftlich geregelt und ist Sache des Arbeitgebers Freiwillig ist dagegen die private Vorsorge in Form von zum Beispiel Lebensversicherungen Diese werden bis zu einer bestimmten Grenze steuerlich gefordert Daneben gibt es die Erwerbsersatzordnung sodass Militardienstpflichtige wahrend der Ausubung militarischer Pflichten ein Taggeld bekommen Obligatorisch ist auch die Arbeitslosenversicherung Siehe auch Sozialversicherung Schweiz Gesundheitswesen Universitatsspital Basel die medizinische Fakultat der Universitat Basel war bei der Inbetriebnahme 1460 die erste nordlich der Alpen Hauptartikel Gesundheitswesen in der Schweiz In der Schweiz ist jeder Einwohner unabhangig von der Staatsangehorigkeit aufgrund des Krankenversicherungsgesetzes verpflichtet sich bei einer Krankenkasse seiner Wahl fur die Behandlungskosten bei Krankheit zu versichern Grundversicherung obligatorische Krankenpflegeversicherung Die Krankenkassen sind in der Schweiz ausschliesslich privatwirtschaftliche Unternehmen Sie sind gesetzlich verpflichtet jeden in die Grundversicherung aufzunehmen der einen entsprechenden Antrag stellt sofern er im Tatigkeitsgebiet der Kasse seinen Wohnsitz hat Die Zahlung der Pramie Mitgliederbeitrag ist Sache des Versicherten Es handelt sich dabei um eine Kopfpramie d h die Pramie ist einkommensunabhangig variiert jedoch von Krankenkasse zu Krankenkasse und von Kanton zu Kanton Einkommensschwachen Personen werden von staatlicher Seite individuelle Pramienverbilligungen gewahrt Die Finanzierung der staatlichen Krankenhauser erfolgt einerseits durch Einnahmen aus Behandlungen andererseits durch Zuschusse der Kantone oder Gemeinden Die Finanzierung der Privatkrankenhauser erfolgt dagegen in der Regel nur aus den Behandlungstaxen die deshalb markant hoher sind als bei den staatlichen Krankenhausern Die gesetzliche Grundversicherung deckt deswegen die Behandlung in Privatkliniken nicht Ambulante Behandlungen dagegen werden von der Grundversicherung in der ganzen Schweiz und bei jedem zugelassenen Leistungserbringer gedeckt Zahnarztbehandlungen werden von den Krankenkassen nicht getragen von wenigen Ausnahmen abgesehen Mit den EU Staaten bestehen Vertrage welche die gegenseitige Ubernahme der Behandlung bei Notfallen regeln Formular E111 Fur Behandlungskosten bei Unfallen ist jeder Angestellte durch das Unfallversicherungsgesetz UVG obligatorisch versichert Auch gegen Lohnausfall sind die meisten Angestellten versichert Ausnahme sind Nichtberufsunfalle fur geringfugig Angestellte mit einem Arbeitspensum von unter acht Stunden bei einem Arbeitgeber Es gibt einerseits eine selbstandige Unfallversicherung des offentlichen Rechts Schweizerische Unfallversicherungsanstalt kurz SUVA andererseits bieten auch die meisten privaten Versicherungskonzerne Unfallversicherungen nach UVG an Die Zustandigkeit ob SUVA oder Privatversicherung hangt von dem Wirtschaftszweig des Arbeitgebers ab und wird vom Bundesrat in einer Verordnung geregelt Unfalltrachtigere Wirtschaftszweige wie Bau und Forstwirtschaft sind beispielsweise bei der SUVA versichert Es ist Sache des Arbeitgebers alle Angestellten auch bei Freizeitunfallen zu versichern Wer nicht angestellt ist versichert sich selbst gegen Behandlungskosten bei Unfallen 291 Entwicklung der Lebenserwartung Zeitraum Jahre Zeitraum Jahre1950 1955 69 3 1985 1990 77 21955 1960 70 7 1990 1995 77 91960 1965 71 6 1995 2000 79 21965 1970 72 6 2000 2005 80 51970 1975 73 7 2005 2010 81 81975 1980 75 2 2010 2015 82 71980 1985 76 1 2015 2020 83 6Quelle UN 292 Schulsystem Das Schweizer Bildungssystem vereinfachte Darstellung Hauptartikel Bildungssystem in der Schweiz Das Schweizer Schulsystem 293 ist ein komplexes Gebilde Die Obhut des Schulwesens liegt nicht ausschliesslich beim Bund sondern ist aufgrund des Foderalismus vorwiegend Sache der Kantone In der Schweiz betrug die mittlere Schulbesuchsdauer der uber 25 jahrigen Bevolkerung 2015 insgesamt 13 4 Jahre und war damit die langste weltweit 294 Der Bund und die Kantone teilen sich die Verantwortung fur das Bildungswesen wobei die Kantone weitgehende Autonomie haben Auf Bundesebene definiert ist die Garantie auf freie Schulbildung der Beginn eines Schuljahres im August und die Sicherstellung der Qualitatsanforderungen In anderen Bereichen haben die Kantone die alleinige Kompetenz in der obligatorischen Schule In den weiterfuhrenden Schulen hat der Bund etwas grossere Kompetenzen Die Kantone sind jedoch weiterhin fur die Ausfuhrung zustandig und ihnen obliegt die Verantwortung In der Tertiarstufe sind die Kompetenzen ebenfalls verteilt Dem Bund obliegt die Regelungskompetenz fur die Fachhochschulen FH und die beiden Eidgenossischen Technischen Hochschulen ETH in Zurich ETHZ und Lausanne EPFL sowie fur die Eidgenossische Hochschule fur Sport Magglingen Bei den Universitaten liegt die Obhut wiederum bei den Kantonen Aufgrund dieser Tatsachen kann man entsprechend der Anzahl der Kantone von 26 verschiedenen Schulsystemen in der Schweiz sprechen Die Dauer der Primarschule der Sekundarstufe I sowie die Anzahl der Ebenen Leistungsniveau in der Sekundarstufe I variiert von Kanton zu Kanton insgesamt sind es meist neun Jahre Es gibt auch grosse Differenzen im Schulstoff Die Lehrmittel Schulbucher werden von den Kantonen meistens in eigener Regie erstellt und vertrieben Nach dem Ende des Obligatoriums sind jedoch alle auf einem ahnlichen Niveau Nach dem Schulobligatorium hat man die Wahl zwischen einer weiterfuhrenden Schule die zur Matura fuhrt oder dem Beginn einer Berufsausbildung einer Lehre Die Lehre wird begleitet von einem regelmassigen Besuch einer Berufsschule Berufsfachschule in der Schweiz Freiwillig ist der parallele Besuch einer Berufsmittelschule BMS die mit der Berufsmaturitat abgeschlossen wird Die meisten Schweizer Schuler wahlen den Weg einer Lehre Uber die BMS ist der Zugang fur ein Studium an einer Fachhochschule moglich Mit der neuen sogenannten Passerelle wird ausserdem nach Erwerb des Berufsmaturitatszeugnisses BM Zeugnis durch ein zusatzliches Schuljahr und eine Zusatzprufung der prufungsfreie Zugang an eine universitare Hochschule ermoglicht Siehe auch Schweizer Universitaten und Fachhochschulen Menschenrechte Originaldokument der ersten Genfer Konvention 1864Die Schweiz ist Depositarstaat der Genfer Konventionen Das zwischenstaatliche Abkommen ist eine essentielle Komponente des humanitaren Volkerrechts 1942 wurde mit der Einfuhrung des Schweizerischen Strafgesetzbuchs die Todesstrafe in der Schweiz in zivilen Strafprozessen abgeschafft Seit 1999 ist die Todesstrafe auch auf Verfassungsebene verboten 295 1974 ratifizierte die Schweiz die Europaische Menschenrechtskonvention In der Schweiz gibt es eine nationale Menschenrechtsinstitution und eine nationale Kommission zur Verhutung von Folter Die Kommission besucht Orte des Freiheitsentzugs In einer Volksabstimmung wurde eine Verfassungsanderung beschlossen nach der auslandische Staatsangehorige die wegen bestimmter Straftaten verurteilt werden unmittelbar in ihre Heimatlander ausgewiesen werden mussen siehe Eidgenossische Volksinitiative Fur die Ausschaffung krimineller Auslander Ausschaffungsinitiative Das Strafrecht enthielt auch weiterhin keine nach internationalem Recht anerkannte Definition von Folter 296 297 Amnesty International ubte wiederholt Kritik an der Asylpolitik der Schweiz Der UN Ausschuss gegen Folter ausserte 2010 seine Besorgnis daruber dass das Schweizer Bundesgesetz uber die Auslanderinnen und Auslander gegen das Prinzip des Non Refoulement Abschiebungsverbot verstossen konne Das Gesetz erlaubt die automatische Ausweisung auslandischer Staatsangehoriger die als Sicherheitsbedrohung gelten ohne dass die Betroffenen Rechtsmittel einlegen konnen Im gleichen Jahr druckte der UN Ausschuss fur wirtschaftliche soziale und kulturelle Rechte seine Besorgnis daruber aus dass angesichts unzureichender Einrichtungen fur die Aufnahme von Asylsuchenden Menschen fur unbestimmte Zeit in unterirdischen Zivilschutzanlagen untergebracht werden Ab Februar 2010 setzte das Bundesverwaltungsgericht die Uberstellung von mehreren Asylsuchenden nach Griechenland im Rahmen der Dublin II Verordnung aus um ein Grundsatzurteil zur Frage der Zulassigkeit dieser Uberstellungen nach Griechenland abzuwarten Das Bundesamt fur Migration BFM schob dessen ungeachtet im Jahresverlauf 2010 insgesamt 50 Asylsuchende nach Griechenland ab Orden und Ehrenzeichen Die Schweiz und ihre Kantone gelten als eines der wenigen Staatswesen die keine Orden oder Ehrenzeichen verleihen VerkehrDer Verkehrssektor in der Schweiz ist fur mehr als ein Drittel der CO2 Emissionen verantwortlich 298 Der motorisierte Verkehr tragt auch am meisten zur hohen Belastung durch Ozon bei 299 Der grosste Teil des Personenverkehrs in der Schweiz fallt auf den Freizeitverkehr Schienenverkehr Das Bahnnetz der Schweiz Lokremise Erstfeld ABe 8 12 Allegra der Rhatischen Bahn auf der Berninastrecke auf der Alp da Buond Sur 2140 m u M 5317 Kilometer mass das Eisenbahnnetz im Jahr 2020 300 Die Schweiz hat mit etwa 122 Metern pro Quadratkilometer das dichteste Eisenbahnnetz der Welt ausgenommen Kleinststaaten wie Vatikanstaat oder Monaco obwohl zwei Drittel des Landes in sehr gebirgigem Gelande liegen und keinerlei Beitrag zu diesem Rekord leisten Das Schweizer normalspurige Eisenbahnnetz betragt 3778 Kilometer und ist komplett elektrifiziert Die Schmal Meter und Breitspurbahnen haben zusammen eine Lange von 1766 Kilometern wovon 30 Kilometer 1 7 Prozent nicht elektrifiziert sind Die Elektrifizierung erfolgte zu 80 Prozent mit AC Wechsel und Drehstrom und zu 20 Prozent mit DC Gleichstrom Mit einer Strecke von 3265 Kilometern 301 betreiben die Schweizerischen Bundesbahnen SBB die meisten Eisenbahnlinien Sie allein befordern jahrlich uber 300 Millionen Passagiere Das zweitlangste Streckennetz mit 420 Kilometern 302 Streckenkilometern betreibt die BLS AG worauf gleich die meterspurige Rhatische Bahn mit 384 Kilometern folgt deren Linien ausschliesslich im Kanton Graubunden liegen Daneben gibt es in der Schweiz weitere 47 Privateisenbahngesellschaften Als Privatbahnen werden in der Schweiz jene Eisenbahnunternehmen bezeichnet die privatrechtlich organisiert sind also in der Regel als Aktiengesellschaften nach Obligationenrecht In den meisten Fallen sind die Hauptaktionare die offentliche Hand Die offentliche Hand spielt auch eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des Schienenverkehrs Bund Kantone und Gemeinden haben im Jahr 2016 rund 5 1 Milliarden Franken 45 Prozent der Gesamtkosten ubernommen 303 2019 unternahm jeder Schweizer durchschnittlich 74 Bahnfahrten und legte dabei eine Distanz von 2505 Kilometern zuruck damit ist die Schweiz die weltweit fuhrende Bahnfahrernation 304 305 Im Rahmen der Neuen Eisenbahn Alpentransversale NEAT wurden die Gotthard und Lotschberg Basistunnel erstellt die der verfassungsmassig vorgeschriebenen Verkehrsumlagerung des Transitverkehrs dienen Der Lotschberg Basistunnel wurde mit dem Fahrplanwechsel am 9 Dezember 2007 fur den regularen Personen und Guterverkehr in Betrieb genommen der Gotthard Basistunnel mit 57 Kilometern langster Tunnel der Welt folgte am 11 Dezember 2016 306 Seit 1990 sind mehrere S Bahnen S Bahnen in der Schweiz entstanden die mittlerweile einen Grossteil des Schienennahverkehrs bewaltigen Um die Fahrpreise moglichst einfach zu gestalten wurden flachendeckende Tarifverbunde gegrundet 307 Der internationale Schienenpersonenfernverkehr soll wieder verstarkt gefordert werden Dazu haben die Verkehrsminister aus Deutschland Frankreich Osterreich und der Schweiz im Dezember 2020 einen Grundsatzentscheid gefallt und die vier Staatsbahnen SBB DB OBB und SNCF eine entsprechende Absichtserklarung unterzeichnet 308 Siehe auch Schienenverkehr in der Schweiz Geschichte der Schweizer Eisenbahn und Liste der Schweizer Eisenbahngesellschaften Nahverkehr Als Erganzung zum sehr dichten Schienennetz ubernehmen Busse Trams und Stadtbahnen die Feinerschliessung im offentlichen Nahverkehr Mit Biogas betriebener Gelenkbus in der Berner AltstadtBus Mehrere Dutzend regionale Verkehrsbetriebe befordern Passagiere in den Stadten und auf dem Land Es gibt kaum einen Ort der nicht an den offentlichen Verkehr angeschlossen ist selbst der Ort Juf Kanton Graubunden hochstgelegene Siedlung Europas wird taglich vom offentlichen Verkehr erschlossen In den grosseren Stadten werden auch elektrisch angetriebene Trolleybusse eingesetzt Das gelbe Postauto bildet in vielen landlichen und Berggebieten das Ruckgrat des offentlichen Verkehrs Siehe auch Liste der Oberleitungsbussysteme Abschnitt Schweiz Tram Bis in die 1960er Jahre verkehrten in vielen Stadten und Agglomerationen Trams Strassenbahnen Der wachsende Strassenverkehr brauchte mehr Platz und so wurden vielerorts die Trams durch Busse ersetzt In den sechs Stadten Basel Bern Genf Neuenburg Lausanne und Zurich bestehen noch heute viele Tramlinien Siehe auch Liste von Stadten mit Strassenbahnen Abschnitt Schweiz Stadtbahn Als Erganzung zu den S Bahnen Bus und Trams wurden in den letzten Jahren mehrere Stadtbahnen gebaut oder sind noch in Planung Die jungste Stadtbahn ist die Limmattalbahn bei Zurich U Bahn Abgesehen von der Skymetro auf dem Flughafen Zurich ist die Metro Lausanne die einzige stadtische U Bahn der Schweiz Strassenverkehr Das Schnellstrassennetz der SchweizDer Grossteil der Bevolkerung im dicht besiedelten Mittelland wohnt weniger als 10 Kilometer von der nachsten Autobahn oder Autostrasse entfernt Eine grosse Flache der Schweiz mit einem relativ geringen Bevolkerungsanteil ist demgegenuber durch Hauptstrassen erschlossen und schliesslich gibt es im Gebirge verschiedene im Winter meist gesperrte Verbindungen uber Passstrassen Liste der Passe in der Schweiz und durch Tunnels Liste der Schweizer Tunnel 2021 betrug die Gesamtlange aller Strassen 84 114 Kilometer wovon 1544 Kilometer Autobahnen waren 300 2020 waren mehr als eine Million Menschen von ubermassigem Strassenverkehrslarm betroffen Die offentliche Hand zahlt jedes Jahr Milliarden von Franken um die Kosten der externen Effekte zu begleichen 309 310 Diese Kosten lagen im Jahr 2017 bei 9 5 Milliarden Franken was 71 Prozent der gesamten externen Kosten des Verkehrs in der Schweiz entspricht 311 312 Fur den Arbeitsweg konnen Pendler einen Steuerabzug geltend machen 313 Das gut ausgebaute offentliche Verkehrsnetz macht sich dadurch bemerkbar dass rund ein Funftel 314 aller Schweizer Haushalte nicht uber ein eigenes Motorfahrzeug verfugt Dieser Anteil steigt in den Stadten auf bis zu 57 Prozent 315 zusatzlich durch den Umstand unterstutzt dass in der Schweiz auch gemeinschaftliche Motorfahrzeuge weit verbreitet sind Im Kanton Graubunden blieb der individuelle Motorfahrzeugverkehr bis zum Jahr 1926 verboten 316 Durch Reifenverschleiss gelangen mehrere Tausend Tonnen Mikroplastik in die Umwelt 317 Da die Anzahl an Motorfahrzeugen und deren Grosse kontinuierlich zunimmt nimmt die Energieeffizienz des Strassenverkehrs laufend ab 318 Im Jahr 2018 wurde ein Viertel des gesamten Schweizer Energieverbrauchs im Strassenverkehr verbraucht 319 und die durchschnittlichen CO2 Werte von Neuwagen waren die hochsten in Europa 320 Im Jahr 2019 nahmen die CO2 Emissionen der Neuwagen weiter zu 321 Im Jahr 2021 wurden auf Schweizer Strassen 17 436 Unfalle mit Personenschaden registriert voraus 16 601 Leichtverletzte 3 933 Schwerverletzte und 200 Verkehrstote resultierten 322 Im Jahr 2022 lag der Motorisierungsgrad Personenwagen pro 1000 Einwohner bei 540 323 Durch alternative Antriebe und Treibstoffe soll der Strassenverkehr wieder energieeffizienter und klimaschonender werden 319 Doch je mehr Elektroautos verkauft werden desto hoher darf der CO2 Ausstoss der restlichen Neuwagen ausfallen da der CO2 Hochstwert fur Neuwagen im Durchschnitt und nicht pro Fahrzeug gilt Falls dieser Wert uberschritten wird wird fur die Importeure eine Sanktionszahlung fallig 324 325 326 Im Jahr 2019 wurden 13 197 reine Elektroautos zugelassen mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr 143 9 Prozent 327 Da im selben Jahr mit dem motorisierten Fahrzeugbestand von 6 160 300 mehr gefahren wurde gingen die CO2 Emissionen nicht zuruck 328 Im Jahr der Corona Wirtschaftskrise 2020 wurden 236 828 neue Personenwagen zugelassen so wenige wie seit der Olkrise Mitte der 1970er Jahre nicht mehr 329 Dennoch hat sich der Strassenfahrzeugbestand weiter vergrossert 330 Der Bund hat sich mit der Roadmap Elektromobilitat zum Ziel gemacht den Anteil reiner Elektroautos und Motorfahrzeugen mit Hybridantrieb an den Neuzulassungen bis Ende 2025 auf 50 Prozent zu erhohen 331 2021 lag dieser Wert bei 24 2 Prozent 298 Die Benutzung des Schweizer Strassennetzes ist fur Personenkraftwagen grundsatzlich unentgeltlich Fur die Benutzung der Autobahnen mit weiss gruner Beschilderung besteht in der Schweiz jedoch Vignettenpflicht fur Personenkraftwagen die einmalig fur ein Jahr zu entrichtende Nationalstrassenabgabe 40 Franken Gebuhren auf einer der Offentlichkeit zuganglichen Privatstrasse sind die absolute Ausnahme bekanntestes Beispiel der nach Italien fuhrende Tunnel am Grossen St Bernhard Fur Lastkraftwagen gilt seit dem 1 Januar 2001 die Leistungsabhangige Schwerverkehrsabgabe LSVA die elektronisch erhoben wird und deren Hohe nicht vom Typ der befahrenen Strasse sondern von der gefahrenen Strecke und von der Emissionskategorie des Fahrzeuges abhangt 332 Am 28 Februar 2016 wurde in einer Volksabstimmung der Bau einer zweiten Rohre des Gotthard Strassentunnels mit einem Ja Anteil von 57 Prozent genehmigt Die neue Tunnelrohre wird wegen der Sanierung des alten Gotthard Strassentunnels benotigt Eidgenossische Abstimmung uber die Sanierung des Gotthard Strassentunnels Siehe auch Strassensystem in der Schweiz und in Liechtenstein Liste der Autobahnen und Autostrassen in der Schweiz und Kontrollschild Schweiz Flugverkehr Die Schweiz verfugt uber drei Landesflughafen elf Regionalflugplatze 44 Flugfelder und funf zivil mitbenutzte Militarflugplatze 333 Die grossten Flughafen und Ausgangspunkte von Langstreckenflugen befinden sich in Kloten Flughafen Zurich und Cointrin Flughafen Genf Der drittgrosste Flughafen der Schweiz der Flughafen Basel Mulhausen liegt in Hesingue und Saint Louis auf franzosischem Boden Regionalflugplatze befinden sich ausserdem in Sitten Flughafen Sion Belp Flughafen Bern Belp Agno Flughafen Lugano und Altenrhein Flugplatz St Gallen Altenrhein Einer der am hochsten gelegenen Flugplatze Europas der Engadin Airport liegt bei Samedan Laut Greenpeace wird der Flugverkehr in der Schweiz mit jahrlich 1 7 Milliarden Franken subventioniert da bei Fluggesellschaften auf die Mineralolsteuer siehe auch Kerosinsteuer verzichtet wird 334 Zudem gingen im Jahr 2016 die Umwelt und Gesundheitskosten aus dem Luftverkehr von rund 1 2 Milliarden Franken fast vollumfanglich zu Lasten der Allgemeinheit 335 Die Kosten dieser externen Effekte lagen im Jahr 2017 bei 1 4 Milliarden Franken was 10 der gesamten externen Kosten des Verkehrs in der Schweiz entspricht 311 312 2018 lagen 77 Prozent der Zieldestinationen aus der Schweiz in Europa 336 2022 wurden 35 269 Starts durch Privatjets verzeichnet was dem hochsten Pro Kopf Wert in Europa entspricht 337 338 Dabei war Genf Paris die meistgenutzte Destination 339 Das folgenschwerste Flugzeugungluck in der Schweiz ereignete sich 1973 mit dem Invicta International Airlines Flug 435 Bis zur Nachlassstundung im Oktober 2001 war die Swissair die nationale Fluggesellschaft und unterhielt ein weltumspannendes Streckennetz und die Regionalfluggesellschaft Crossair Die Nachfolgerin Swiss ist seit Juli 2007 eine Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG und weiterhin interkontinental tatig Weitere Schweizer Fluggesellschaften sind u a die Edelweiss Air und die Helvetic Airways 340 Einzige Inlandflugverbindung ist die von Swiss angebotene Strecke Zurich Genf Skyguide eine privatrechtliche Aktiengesellschaft kummert sich im Auftrag des Bundesamts fur Zivilluftfahrt BAZL um die Flugsicherung im Schweizer Luftraum sowie des angrenzenden Luftraumes in Deutschland Osterreich Frankreich und Italien Im Schweizer Luftraum umfasst dies sowohl die zivile als auch die militarische Flugsicherung Der Lufttransportdienst des Bundes der unter anderem auch fur die beiden Jets des Bundesrats 341 verantwortlich ist ist auf dem Flughafen Bern Belp stationiert In Luftfahrzeugkennzeichen ist das Hoheitszeichen der Schweiz HB Schweizer Flugplatze bekommen ICAO Codes die auf LS beginnen Siehe auch Liste der Flughafen in der Schweiz und Liste von Flugunfallen Schweiz Schiffsverkehr DS Unterwalden auf dem Vierwaldstattersee514 Kilometer betragt die Betriebslange der offentlichen Personenschifffahrt inkl Autofahren 300 Die einzigen internationalen Hafen mit Meeresanbindung sind die Schweizerischen Rheinhafen die in und bei Basel am Rhein liegen Vier Reedereien betreiben Stand 2020 insgesamt 19 Hochseeschiffe unter Schweizer Flagge Schweizer Hochseeschifffahrt 342 Die Schweiz gilt Stand April 2022 als viertgrosster Reedereistandort Europas 343 Dazu kommen die Hafen der Binnenseen die neben den Fahrbetrieben uber den Zurichsee den Bodensee und den Vierwaldstattersee sowie die Erschliessung der Gemeinde Quinten am Walensee einen hohen touristischen Anteil haben Einziger Guterverkehr auf den Seen sind normalerweise Kiestransporte mit Ledischiffen Auf den meisten grosseren Seen und Flussen verkehren teilweise nur im Sommerhalbjahr Ausflugsschiffe Besonders beliebt bei den Fahrgasten sind die restaurierten und unter Denkmalschutz stehenden Raddampfer Siehe auch Liste schweizerischer Schifffahrtsgesellschaften und Liste der Fahrverbindungen in der Schweiz Bergbahnen Bedingt durch die Topographie existieren in der Schweiz viele Berg Standseil und Luftseilbahnen die hauptsachlich der touristischen Erschliessung aber auch als offentlicher Verkehr zur Erschliessung von Siedlungen dienen Die Bahnstation auf dem Jungfraujoch ist der hochstgelegene Bahnhof Europas und die Luftseilbahn auf das Kleine Matterhorn ist die hochstgelegene Bahnstation Europas 344 Einige Orte im Schweizer Berggebiet sind aufgrund ihrer Lage nicht oder nur teilweise mit einer Strasse erschlossen Zu den nur per Eisenbahn oder Seilbahn erreichbaren Orten und Feriensiedlungen gehoren in der Schweiz Belalp Bettmeralp Braunwald Fiescheralp Gimmelwald Gspon Landarenca Lauchernalp Murren Niederrickenbach Rasa Riederalp Schatzalp Stoos Wengen Wirzweli und Zermatt Fur mit dem Auto Anreisende stehen an der jeweils letzten mit dem Auto erreichbaren Bahnstation bzw an der Talstation Parkplatze oder gar Parkhauser zur Verfugung beispielsweise fur Murren und Wengen in Lauterbrunnen fur Zermatt in Tasch Siehe auch Liste von Bergbahnen in der Schweiz Langsamverkehr Signalisation der Fahrradrouten im Veloland SchweizIm Jahr 2015 entfielen im Modalsplit 37 Prozent aller Wege bzw 6 Prozent aller Personenkilometer in der Schweiz auf den Langsamverkehr 345 Per Ende 2011 wurde die Velovignette abgeschafft 346 Am 18 Marz 2022 wurde das Veloweggesetz vom National und Standerat in der Schlussabstimmung angenommen 347 Das Gesetz tritt voraussichtlich am 1 Januar 2023 in Kraft 348 SchweizMobil ist das nationale Netzwerk fur den Langsamverkehr insbesondere fur Freizeit und Tourismus Langsamverkehr ist in der Schweiz der offizielle Oberbegriff fur das Wandern Velofahren Mountainbiken Skaten und Kanufahren Das Projekt wurde 1998 lanciert und besteht aus mehreren Teilen Die Stiftung Veloland Schweiz fordert das Freizeitfahrradfahren in der Schweiz und schuf bis 1998 neun nationale Routen Weitere Themen sind Mountainbikeland Schweiz Skatingland Schweiz und Kanuland Schweiz 349 Unter dem Namen Wanderland Schweiz sind auch die Wanderwege Teil des Projekts SchweizMobil Die Schweiz verfugt uber ein Netz von einheitlich markierten Wanderwegen von einer Lange von insgesamt 62 441 km davon 13 880 km Hartbelag und 23 090 km Bergwege Stand 2007 350 Es werden dabei drei Arten von Wanderwegen unterschieden mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gelb markierte Wanderwege weiss rot weiss markierte Bergwege sowie die weiss blau weiss markierten alpinen Routen 2017 wurde SchweizMobil erganzt durch ein einheitlich signalisiertes Winterangebot fur Winterwandern Schneeschuhlaufen Langlaufen und Schlitteln 351 Wirtschaft Hauptartikel Wirtschaft der Schweiz und Swissness Die Schweiz gehort zu den wohlhabendsten Landern der Welt Gemessen am Bruttoinlandprodukt rangierte die Schweiz im Jahr 2019 mit umgerechnet 705 Milliarden US Dollar an 20 Stelle beim Bruttoinlandprodukt pro Kopf mit 82 484 US Dollar auf dem zweiten Platz 352 Laut einer Studie der Bank Credit Suisse haben die Einwohner der Schweiz mit 537 599 US Dollar das zweithochste Pro Kopf Vermogen weltweit Stand 2017 und jede zehnte erwachsene Person besitzt ein Vermogen von mehr als einer Million Dollar 353 2020 gingen 5 0 Millionen Menschen in der Schweiz einer Beschaftigung nach 2 8 Prozent arbeiteten in der Landwirtschaft Primarsektor 20 8 Prozent in der Industrie und im Gewerbe Sekundarsektor und 76 4 Prozent im Dienstleistungssektor Tertiarsektor 354 Per 30 Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 2 8 Prozent 255 Das allgemeine Preisniveau ist hoch Die Lebenshaltungskosten sind die hochsten in ganz Europa und lagen 2015 um 63 3 Prozent uber dem EU Durchschnitt 355 Zurich und Genf galten 2016 als die teuersten Stadte der Welt 356 Die Wirtschaft 357 der Schweiz gilt als eine der stabilsten Volkswirtschaften der Welt Als Erfolgsfaktor gilt unter anderem die Preisstabilitat So lag 2008 die Jahresteuerung mit 2 4 Prozent zum ersten Mal seit 1994 uber einem Wert von 1 8 Prozent 358 Die Wirtschaftsfreiheit wird durch Art 27 der schweizerischen Bundesverfassung sowie von allen 26 Kantonsverfassungen garantiert Im Jahr 2020 nahm die Schweiz auf dem Index fur wirtschaftliche Freiheit den 5 Platz ein Im Global Competitiveness Report 2017 2018 des Weltwirtschaftsforums das die Wettbewerbsfahigkeit von Landern misst rangiert die Schweiz auf dem ersten Platz vor Singapur und den Vereinigten Staaten 359 Die Schweiz nimmt auf dem Global Innovation Index der die Innovationsfahigkeit einzelner Lander darstellt den ersten Platz ein Die funf wertvollsten Marken und Unternehmen aus der Schweiz sind laut Brand Finance Nestle UBS Zurich Rolex und Roche 360 Economiesuisse ist der grosste Dachverband der Schweizer Wirtschaft Liste der Wirtschaftsverbande der Schweiz Der Schweizerische Gewerkschaftsbund ist die grosste Gewerkschaft im Land Liste von Gewerkschaften in der Schweiz Die vier umsatzstarksten Schweizer Firmen sind 2022 jene die mit auslandischem Rohstoffen auf dem Weltmarkt handeln Dieser dienstleistungsbezogene Rohstoffhandel trug vor den Sanktionen die im Zuge des Krieges in der Ukraine gegen Russland im Jahr 2022 eingefuhrt wurden deutlich mehr zur Schweizer Wirtschaftsleistung bei als der Tourismus 361 Siehe auch Liste der grossten Unternehmen in der Schweiz und Liste der borsennotierten Schweizer Unternehmen Schweizer Franken Hauptartikel Schweizer Franken Aktuelle Banknoten des Schweizer Frankens img data file