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Der Bogen Plural Bogen oder Bogen seltener auch verdeutlichend Pfeilbogen genannt ist eine Abschussvorrichtung fur Pfeile Der Bogenbauer wird Bogner genannt Seit der ausgehenden Altsteinzeit 30 000 10 000 v Chr beweisen archaologische Funde die Nutzung von Pfeil und Bogen als Jagdwaffe Seit der spaten Jungsteinzeit wurden Pfeil und Bogen auch als Kriegswaffe eingesetzt 1 Heute dient der Bogen in Europa als Sportgerat beim Bogenschiessen in einigen Landern der Bogenjagd Als Kinderspielzeug werden Pfeil und Bogen auch als Flitze oder Flitzbogen bezeichnet Moderne Nachbildung eines hunnischen Kompositbogens aus glasfaserverstarktem Kunststoff Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Funktionsprinzip 1 1 Komponenten Termini und Kennwerte 1 2 Wirkungsgrad 2 Geschichte des Bogens 2 1 Fruheste Funde 2 2 Antike 2 3 Mittelalter 2 4 Neuzeit 3 Bogentypen und Einsatzbereiche 3 1 Primitivbogen 3 2 Langbogen 3 3 Reflexbogen 3 4 Compoundbogen 3 5 Yumi 3 6 Armbrust 4 Bauweisen und Werkstoffe 4 1 Bogen in Kompositbauweise 4 2 Backings 4 3 Bogen aus Stahl 5 Bogenschiessen als Sport 6 Bogenjagd und fischen 7 Leistungsfahigkeit Schussweite 8 Rechtliche Situation in Deutschland 9 Bilder 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseAufbau und Funktionsprinzip Bearbeiten nbsp Aufbau eines Recurve BogensEin Bogen besteht stets aus einem elastischen stabahnlichen Gegenstand dem eigentlichen Bogen dessen Enden durch eine Schnur die Bogensehne verbunden werden Traditionelle Bogen wurden aus Holz Horn und Tiersehnen gefertigt ein hochwertiger Kompositbogen erforderte einen aufwandigen mehrmonatigen Herstellungsprozess Moderne Bogen bestehen meist aus Holz glasfaserverstarkten GFK oder kohlenstofffaserverstarkten CFK Kunststoffkomposita Komponenten Termini und Kennwerte Bearbeiten Der Bogen selbst kann in funf Abschnitte gegliedert werden ein meist starres Mittelteil das als Griff fur den Bogenschutzen dient Griffstuck zwei daran anschliessende flexible Wurfarme und die beiden abschliessenden Bogenenden die Tips oder Nocken an denen die Bogensehne befestigt wird Beim Einhangen der Bogensehne dem Spannen des Bogens mussen die Wurfarme gekrummt werden dies sorgt fur die Vorspannung des Bogens Beim Ausziehen der Bogensehne Auszug werden die Wurfarme starker gekrummt und speichern Energie Diese sorgt beim Loslassen dem Losen der Sehne des Pfeiles fur die Beschleunigung des aufgelegten Pfeils Das Prinzip ist dem einer Blattfeder mit anfangs degressiver und in weitem Auszug zunehmend progressiver Federkennlinie vergleichbar Ein Bogen ist ein Leistungswandler die beim Auszug langsam aufgewandte und in dem Bogen gespeicherte Zugarbeit des Schutzen wird beim Losen in kurzester Zeit in eine schnelle Wurfarmbewegung umgewandelt und auf den Pfeil ubertragen Deshalb darf ein ausgezogener Bogen niemals ohne Pfeil gelost werden Leerschuss es besteht Bruch und Verletzungsgefahr Die komplette gespeicherte Energie entladt sich mangels Pfeilmasse als tragem Gegengewicht fast augenblicklich ausschliesslich im Bogenmaterial Einzig noch abfuhrende und bremsende Wirkung haben die tragen Massen der beschleunigten Sehne und Wurfarme selbst Der Bogen kann explosionsartig in mehrere Teile zersplittern Weil ein Pfeil nicht wie ein Geschoss durch explosive Treibmittel beschleunigt wird sondern durch die Wurfarme schiesst ein Bogen nicht ein Bogen wirft Die bei Vollauszug notige Haltekraft wird als Zuggewicht bezeichnet und aus historischen Grunden uberwiegend in englischen Pfund angegeben Das maximal mogliche Zuggewicht eines Bogens wird massgeblich durch die Steifheit der Wurfarme im Verhaltnis zur Bogenlange vorgegeben Es kann mehr als 100 Pfund betragen was einer Kraft von 444 N entspricht Die Kennwerte eines Bogens sind ublicherweise auf der dem Schutzen zugewandten Seite dem Bauch des Bogens in Nahe des Griffes angegeben bei handgefertigten Bogen handschriftlich zusammen mit der Signatur des Bogenbauers Die Angabe des Zuggewichtes gilt fur eine bestimmte Auszugslange meist fur die Standardauszugslange von 28 Zoll 71 cm bei speziell fur den Kunden gebauten Bogen Custombogen fur dessen Auszugslange Die Auszugslange ist eine standardisiert gemessene Lange vom tiefsten Punkt des Griffstuckes bis zum Nockpunkt an der Sehne im Ankerpunkt des Schutzen bei ausgezogenem Bogen plus 1 3 4 Zoll Der Additonswert stellt naherungsweise Vergleichbarkeit mit einer alten Definition her welche bis Vorderkante Bogen in Hohe der Pfeilauflage misst Jeder Schutze hat eine individuelle Auszugslange Beim Ziehen des Bogens uber die angegebene Auszugslange hinaus steigt das Zuggewicht und somit der Kraftaufwand rapide an es kommt zum sogenannten Stacking Die kontrollierte Kraftdosierung und damit die Kontrolle uber eine konstante Pfeilgeschwindigkeit und mit dieser wiederum die Treffsicherheit nehmen ab Es besteht Bogenbruch und Verletzungsgefahr Bei modernen Sportbogen signalisiert ein Klicker dem Schutzen das Erreichen einer speziellen Zuglange und damit das Erreichen seines Ankerpunktes Eine typische Kennwertangabe auf einem Wurfarm lautet beispielsweise 66 46 28 Gesprochen 66 Zoll Bogenlange 46 libs engl Pfund Zuggewicht bei 28 Zoll Auszug Die gangigste Form des Bogens ist der Rechtshandbogen Dies bedeutet dass der Schutze den Bogen mit der linken Hand halt Bogenhand links und die Bogensehne mit der rechten Hand auszieht Zughand rechts Man bezeichnet den Schutzen auch als Rechtshandschutzen Bei einem Linkshandbogen bzw Linkshandschutzen kehren sich die Verhaltnisse um Die Wahl des Bogens wird aber keineswegs nur durch die Handigkeit des Schutzen bestimmt sondern auch durch dessen Augendominanz Die Sehne mit dem Pfeil wird zu dem dominanten Auge gefuhrt weil dieses das Zielen ubernimmt Wirkungsgrad Bearbeiten Fur die resultierende Endgeschwindigkeit eines Pfeiles ist neben der Kennlinie des Zuggewichtsverlaufes Auszugsarbeit gespeicherte Energie der Wirkungsgrad entscheidend d h das Vermogen mit dem der Bogen die durch die Auszugsarbeit in ihm gespeicherte Verformungsenergie in kinetische Energie des Pfeiles umwandeln kann Ein Teil der nicht nutzbaren Energie verpufft in der Beschleunigung der Wurfarme und Sehne selbst ein weiterer in Verformungsarbeit im Bogenmaterial durch Vibrationen von den Stosswellen der plotzlichen Entladung Das Gewicht des Pfeiles beeinflusst ebenfalls den Wirkungsgrad eines Bogens je schwerer der Pfeil desto hoher der Wirkungsgrad aber desto langsamer der Pfeil Der Wirkungsgrad kann nur fur ein bestimmtes Pfeilgewicht ermittelt oder angegeben werden Hilfsgrosse ist die sogenannte virtuelle Masse des Bogens sie ist eine konstante Bogeneigenschaft und kennzeichnet die energetische Gute des Bogens Je geringer die virtuelle Masse ist desto hoher ist der allgemeine Wirkungsgrad und desto unempfindlicher reagiert der Bogen auf Gewichtsschwankungen zwischen unterschiedlichen Pfeilen Die virtuelle Masse M v displaystyle M v nbsp kann experimentell uber den Vergleich der Pfeilgeschwindigkeiten v 1 displaystyle v 1 nbsp und v 2 displaystyle v 2 nbsp zweier unterschiedlich schwerer Pfeile der Massen m 1 displaystyle m 1 nbsp und m 2 displaystyle m 2 nbsp ermittelt werden und daraus der Wirkungsgrad bei einem gegebenen Pfeilgewicht Virtuelle Masse des Bogens M v m 2 v 2 2 m 1 v 1 2 v 1 2 v 2 2 kg displaystyle text Virtuelle Masse des Bogens qquad M v frac m 2 v 2 2 m 1 v 1 2 v 1 2 v 2 2 quad left text kg right nbsp Wirkungsgrad h m Pfeil m Pfeil M v displaystyle text Wirkungsgrad qquad eta frac m text Pfeil m text Pfeil M v nbsp Ist die virtuelle Masse Null so ist der Wirkungsgrad immer 100 und unabhangig vom Pfeilgewicht Bei bekannter virtueller Masse lasst sich uber eine bekannte Geschwindigkeit v a displaystyle v a nbsp eines Pfeiles der Masse m a displaystyle m a nbsp die theoretische Abschussgeschwindigkeit v 0 displaystyle v 0 nbsp ohne Pfeil dem Leerschuss mit Pfeilmasse 0 errechnen und mithilfe dieser die prognostizierte Pfeilgeschwindigkeit v x displaystyle v x nbsp fur ein beliebiges Pfeilgewicht m displaystyle m nbsp Leerschuss v 0 v a 1 m a M v m s displaystyle text Leerschuss qquad v 0 v a cdot sqrt 1 frac m a M v quad left frac text m text s right nbsp Pfeilgeschwindigkeit v x v 0 1 m Pfeil M v 1 m s displaystyle text Pfeilgeschwindigkeit qquad v x v 0 cdot sqrt left 1 frac m text Pfeil M v right 1 quad left frac text m text s right nbsp Es ist zu erkennen dass bei niedriger virtueller Masse also hoher energetischer Gute des Bogens die Leerschussgeschwindigkeit zunimmt Im Falle des theoretisch perfekten Bogens mit virtueller Masse Null steigt die Abschussgeschwindigkeit beim Leerschuss ins Unendliche Das bedeutet in diesem Fall dass die gesamte beim Ausziehen gespeicherte Verformungsenergie schlagartig beim Leer Losen alleine vom Bogen aufgenommen werden muss Leerschusse sind deshalb generell gefahrlich Sie konnen den Bogen zerstoren und den Bogenschutzen oder anwesende Personen verletzen Der Zusammenhang zeigt dass gerade qualitativ hochwertige Bogen die sich u a durch hohe Wirkungsgrade auszeichnen durch Leerschusse besonders gefahrdet sind kompensatorisch wirkt nur noch die qualitativ ebenfalls hoherwertige Verarbeitung guter Bogen Im Gegensatz zur Armbrust sind viele Bogen nicht symmetrisch gebaut Ein Wurfarm meist der untere ist biegeharter als der andere Eine Kennzahl und Mass fur den Unterschied der Wurfarme ist der Tiller Die Notwendigkeit des Tiller resultiert aus den asymmetrischen Kraftpunkten von Druckpunkt des Griffes Bogenhand und Zugpunkt auf der Sehne Zughand Sie liegen je nach Bogentyp und gewahltem Fingergriff der Zughand nicht in der Mitte des Bogens sondern mehr oder weniger tiefer so dass der untere Wurfarm beim Auszug starker belastet wird und deshalb ausgleichend steifer sein muss Der Untergriff an der Sehne benotigt einen anderen Tiller als der mediterrane Ablass die Benutzung eines Release wiederum einen anderen Das korrekte Tillern eines Bogens gehort zur hochsten handwerklichen Kunstfertigkeit eines Bogenbauers Ein schlecht getillerter Bogen verliert Wirkungsgrad wirft unruhig oder kann beim Ausziehen oder Losen brechen Geschichte des Bogens Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Bogens Fruheste Funde Bearbeiten nbsp Felsbild ca 13 000 Jahre alt Barranco de la Valltorta Provinz Castellon Spanien nbsp Kriegerische Auseinandersetzung im Mesolithikum zwischen zwei Gruppen von Bogenschutzen Morella la Vella Provinz Castellon OstspanienDie altesten Steinspitzen deren Interpretation als Pfeilspitzen aber umstritten ist stammen aus dem Abri Sibudu Provinz KwaZulu Natal Sudafrika und sind etwa 64 000 Jahre alt 2 Fruheste Nachweise ausserhalb von Afrika Sri Lanka 48ka 3 4 In Europa gibt es seit dem Solutreen etwa 22 000 bis 18 000 v Chr gestielte Spitzen aus Feuerstein die wahrscheinlich Pfeilspitzen waren 5 6 Sie konnen als altester indirekter Beweis fur die Existenz des Bogens gewertet werden Das alteste als Bogen interpretierte archaologische Fundstuck stammt aus einer Kiesgrube in Mannheim Vogelstang aus der Zeit 3n Magdaleniens 7 und wurde mittels der Radiokohlenstoffmethode auf ein Alter von 14 680 70 BP datiert entspricht kalibriert 16 055 372 v Chr 8 Der komplette Bogen hatte eine Lange von etwa 110 cm Anhand von Rekonstruktionen wird die Leistung auf etwa 25 30 englische Pfund Zuggewicht geschatzt 11 bis 13 kg was Reichweiten von bis zu 80 m ermoglicht 7 Daruber hinaus gibt es aus dem spaten Magdalenien eine mogliche Bogendarstellung auf einer gravierten Kalksteinplatte aus der Grotte des Fadets Departement Vienne Frankreich 9 10 Die Ritzung ist jedoch nicht so eindeutig dass die Interpretation als gesichert gelten konnte Der im Mesolithikum bezeugte Flachbogen mit D formigem Querschnitt auch Propeller Typ genannt war bis in die Bronzezeit gelaufig 11 12 Bogen vom Typ Holmegard sind unter anderem aus den Ertebolle Siedlungen von Maglemosegard Ringkloster und Tybrind Vig in Danemark belegt 13 Sie sind meist aus Ulmenholz gefertigt 14 Abbildungen von Recurvebogen bei sehr wahrscheinlicher Kompositbauweise gibt es seit dem Fruhneolithikum auf Felsbildern in Spanien 15 16 Antike Bearbeiten nbsp Naram Sin Stele Der als Gott dargestellte Herrscher halt Pfeil und Bogen in den Handen nbsp Skythe beim Spannen des Reflexbogens Umzeichnung vom Goldbecher aus Kul Oba Krim Der Kurzbogen entwickelte sich wahrscheinlich mit und in den Steppenreiterkulturen und im Vorderen Orient Auf antiken Darstellungen sowie in den Kurganen finden sich erste Belege Wegen der im Vergleich zum Langbogen ungunstigeren mechanischen Verhaltnisse haben sie zuruckgebogene Bogenenden Recurves und Sehnen Hornverstarkungen Kompositbogen Hierauf zuruckgehende Formen wurden von Griechen und Romern ubernommen Bogenfunde der Bronzezeit Eisenzeit und der romischen Kaiserzeit sind in Mitteleuropa wo weiterhin Langbogen bezeugt sind ausserst selten 17 18 Mittelalter Bearbeiten nbsp Darstellung von Bogenschutzen im Stuttgarter Psalter um 830 Aus der Volkerwanderungszeit sind insbesondere die Bogen der Merowinger und Alamannen uberliefert und im Stuttgarter Psalter um 830 werden Kampfszenen mit Pfeil und Bogen zwischen Awaren und Franken gezeigt 19 nbsp Bekanntester literarischer Rechtshand Schutze mit dem Langbogen Robin Hood Filmplakat von 1922Der klassische Langbogen entwickelte sich im europaischen Hoch bzw Spatmittelalter zum englischen Langbogen engl Longbow 20 mit sehr hohen Zuggewichten weiter mit dem muhelos eine damals gebrauchliche Kettenrustung und unter gunstigen Bedingungen sogar die als Reaktion entwickelten Plattenpanzer durchschlagen werden konnten Im Spatmittelalter begann die Verdrangung des Bogens durch andere Fernwaffen wie Armbrust und vor allem Feuerwaffen Neuzeit Bearbeiten In der fruhen Neuzeit ca 1500 bis 1790 wurden die Langbogen abgelost Im englischen Burgerkrieg in der Mitte des 17 Jahrhunderts wurden noch Langbogen verwendet kurze Zeit spater wurde der Langbogen in England aber endgultig verdrangt Musketen erlangten eine immer hohere Feuerkraft und Reichweite und konnten Panzerungen leichter durchschlagen Zudem war die Ausbildung eines Langbogenschutzen weit aufwandiger und langer als die eines Musketenschutzen Der Bogen als Waffe spielte in der Neuzeit vorwiegend bei den indigenen Volkern Afrikas Amerikas und Australiens eine Rolle Auf den Schlachtfeldern Europas war er schliesslich kein gewohnter Anblick mehr Seit dem 19 Jahrhundert erleben Bogensport und Bogenjagd wieder einen Aufschwung In Kunst und Literatur sowie Sagen hatte der Bogen schon seit der Antike und dem Mittelalter Eingang gefunden Bogentypen und Einsatzbereiche Bearbeiten nbsp Primitivbogen aus einem Stuck Holz nbsp Unterschiedliche Tips an Primitiv BogenEs existiert kein einzelnes allgemeingultiges Klassifikationssystem fur Bogen 21 Bogentypen konnen anhand verschiedener Eigenschaften wie dem verwendeten Material der Auszugslange der Form des Bogens und ahnlichem beschrieben werden 22 Primitivbogen Bearbeiten Ein Primitivbogen traditioneller Bogen Englisch selfbow ist in seiner ursprunglichen Form aus einem Stuck Holz gefertigt ohne dass ein Schussfenster Englisch shelf und ein Griffbereich ausgeformt werden Der einfache Bogen besitzt daher keine Pfeilauflage sondern der Pfeil wird uber den Handrucken der Bogenhand aufgelegt Primitivbogen als Bogenklasse im heutigen traditionellen Bogensport bedeutet vor allem dass nur Bogen zugelassen sind die ausschliesslich aus naturlichen d h vorindustriellen Materialien bestehen Daher konnen Backing und Griffleder vorhanden sein sofern sie aus Naturmaterialien bestehen Auch die Bogensehne muss aus Naturmaterialien Flachs Leinen Sehne Leder Haut etc gefertigt sein Sie wird in den Tips eingehangt In Europa verwendete Holzer sind z B Eibe Esche Ahorn und Robinie Langbogen Bearbeiten nbsp Moderner Langbogen Hauptartikel Langbogen Zwischen dem Primitivbogen und dem Langbogen bestehen fliessende Ubergange Ein Langbogen kann ein Holzbogen Selfbow ohne Schussfenster sein Moderne Langbogen bestehen meist aus laminierten Holzstreifen oder mit auf oder eingelegten Kunststoffen Dabei kommen vor allem Glasfaserlaminate fur den Belag der Bauch und Ruckenseite zum Einsatz sowie Kohlenstofffasern als Schichtlaminat Im traditionellen Bogenbau wird zwischen Langbogen englischer und amerikanischer Bauart unterschieden Englische Langbogen des Mary Rose Typus sind traditionell aus Eibenholz gefertigt und haben einen tiefen D formigen Bogenarmquerschnitt ohne Griffband Die spateren viktorianischen englischen Langbogen haben uber die gesamte Lange einen linsenformigen Querschnitt und einen runden Griff meist mit einer Lederwicklung Man spricht dabei von einem Stabbogen Amerikanische Langbogen besitzen flache Wurfarme mit meist eher rechteckigem Wurfarmquerschnitt und einem der Hand starker angepassten Griff Letztere werden auch Flachbogen genannt Reflexbogen Bearbeiten nbsp Recurve nbsp Wurfarmenden von RecurvebogenReflex lat fur zuruckgebogen 23 steht fur das Hauptmerkmal dieses Bogentyps die zuruckgebogene Form der Wurfarme die im entspannten Zustand vom Schutzen wegweisen 24 Neben dem Begriff Reflexbogen wird das denglische Recurvebogen synonym verwandt 25 Die altesten Nachweise dieses Bogentyps sind Felsmalereien in der spanischen Levante seit dem 6 Jahrtausend v Chr auf denen Krieger oder Jager mit Recurvebogen abgebildet sind 16 Spatere Darstellungen von Recurvebogen stammen aus der mitteldeutschen Bernburger Kultur z B in der Steinkiste von Gohlitzsch Spatestens mit der westeuropaischen Megalithkultur kam der Recurvebogen nach Nord und Mitteleuropa Etwa um 3000 v Chr findet man sie auf Megalithgrabern der osteuropaischen Maikop Kultur z B in Klady und anschliessend im Rahmen der Kura Araxas Kultur Um ca 2400 v Chr stellen sich akkadische Konige mit einem Recurvebogen als Machtsymbol dar Spater wird dies durch Reflexbogen ersetzt und ein ublicher Bestandteil von Darstellungen der Konige im Vorderen Orient Beispiele gibt es unter Babyloniern Assyrern und Persern Im agyptischen Theben wurden Exemplare eines Typs gefunden die wahrscheinlich assyrischer Herkunft waren und aus der Zeit um 1200 v Chr stammen Der Reflexbogen speichert in den Wurfarmen mehr Energie und hat daher einen hoheren Wirkungsgrad als der Flach und Langbogen Die anliegende Sehne dampft ausserdem den Handschock nach dem Schuss Wahrend beim Langbogen die Bogensehne frei schwingt liegt sie beim Reflexbogen auf den zuruckgebogenen Reflex Wurfarmenden auf Durch die Streckung der Sehne beim Abschuss wird ein Teil der Schwingungen vom Bogen absorbiert Durch die Kompositbauweise die bei Reflexbogen die Regel darstellt siehe Kompositbogen kann dieser weiter ausgezogen werden als ein Lang oder Flachbogen und hat dabei dennoch einen weicheren Auszug Die starke Vorspannung der Wurfarme erfordert allerdings auch eine wesentlich grossere Belastbarkeit des Materials Als Take Down Recurve deutsch zerlegbar bezeichnet man Reflex Bogen die aus einem Mittelteil und zwei montierbaren Wurfarmen bestehen Der Vorteil dieser Bogen besteht neben den kleineren Transportmassen auch darin dass ein schweres Mittelstuck aus Metall oder Kunststoff zur Stabilisierung des Bogens beim Abschuss beitragt 26 Durch den Einsatz verschiedener Wurfarme lasst sich das Zuggewicht des Bogens verandern Defekte Wurfarme konnen ausgewechselt werden Im Internationalen Bogensport wird heute der olympische Recurvebogen mit Visier und Stabilisatoren verstanden Demgegenuber wird mit dem Begriff Blankbogen im heutigen Sprachgebrauch die Klasse Reflexbogen ohne Visier und Stabilisatoren bezeichnet Im traditionellen Bogensport werden alle Bogen ohne Visier als Blankbogen bezeichnet Compoundbogen Bearbeiten nbsp Compoundbogen mit Twin Limbs und Twin Cams Hauptartikel Compoundbogen Der Compoundbogen besitzt an den Bogenenden des Bogens drehbare Rader die sogenannten Camwheels kurz Cams genannt Sie besitzen zwei verschiedene Durchmesser auf denen Kabel oder Sehne aufgerollt sind Im ungespannten Zustand ist auf dem grosseren der beiden Rader die Sehne aufgerollt Beim Spannen des Bogens wird die Sehne vom grossen Rad abgerollt und auf dem kleinen Rad wird das am gegenuberliegenden Wurfarm befestigte Kabel aufgerollt Die Cams sind zusatzlich exzentrisch aufgehangt Moderne Compoundbogen wenden wie bei einem Wellrad das Hebelgesetz an Die sich nach aussen wegdrehende Rolle ist wie ein starrer Hebel der auf die Drehachse wirkt Durch die exzentrische Aufhangung der Rollen Cams verandert sich der Angriffswinkel und der Hebelarm der Bogen arbeitet so immer im effektivsten Bereich Werden die Rollen Cams mit der Bogensehne nach aussen gezogen verlangert sich der Hebelarm Diese Mechanismen sind beim Compoundbogen in einer praktischen Anwendung umgesetzt Dadurch ergibt sich im Gegensatz zu anderen Bogen ein nicht linearer Kraftverlauf beim Auszug Mit steigendem Auszug nimmt die Kraft zunachst stetig zu wie auch bei anderen Bogen um dann aber beim Uberschreiten des sogenannten Gipfel Zuggewichtes schlagartig abzunehmen Der Bogenschutze halt dann bei voll ausgezogenem Bogen nur noch einen Bruchteil des Gipfelzuggewichtes auf der Hand Die Zugreduzierung kann bis zu 80 betragen d h bei einem Gipfelzuggewicht von 50 Pfund muss der Schutze nur zehn Pfund im Auszug halten Dadurch kann der Bogen ruhiger gehalten werden und das Zielen fallt wesentlich leichter Der Compoundbogen ist der modernste aller Bogen und wird in der Regel mit einer mechanischen Losehilfe dem Release engl to release sth etwas ausklinken etwas auslosen geschossen um Ablassfehler zu reduzieren Zusatzlich werden Wasserwaagen und Vergrosserungen im Visier benutzt Gepaart mit dem geringen Haltegewicht machen diese Hilfen den Compoundbogen insgesamt sehr prazise Im Jahr 2012 lag z B der Weltrekord in der FITA Runde Manner im Freien mit 144 Pfeilen bei 1419 Ringen beim Compound Im Vergleich dazu steht der Weltrekord FITA Runde Manner im Freien mit 144 Pfeilen bei 1387 Ringen mit dem Recurve 27 Yumi Bearbeiten Hauptartikel Yumi Der heute noch beim Kyudō verwendete japanische Bogen Yumi ist ein asymmetrischer Kompositbogen Der Pfeil wird hier wie es auch bei asiatischen Reitervolkern ublich war zum Schuss auf der rechten Seite des Bogens gefuhrt In der Fruhgeschichte finden sich jedoch auch Darstellungen symmetrischer Bogen und fruher Formen aus Vollmaterial Armbrust Bearbeiten Hauptartikel Armbrust Bei der Armbrust historisch auch Kreuzbogen genannt handelt es sich um einen horizontal auf einer Mittelsaule montierten Bogen 28 29 dessen Sehne durch eine Ruckhaltevorrichtung in gespannter Position gehalten und fur den Schuss uber einen Abzugsmechanismus gelost werden kann Bauweisen und Werkstoffe BearbeitenBogen in Kompositbauweise Bearbeiten Hauptartikel Kompositbogen Ein Kompositbogen ist ein spezieller aus mehreren verschiedenen Materialien bestehender Bogen der in der ausgehenden Jungsteinzeit in Zentralasien entstand Alteste archaologische Funde stammen aus der Region Pribaikalja nordwestlich des Baikalsees in Sudsibirien Die dort in einem Graberfeld gefundenen 16 Bogen sind bauchseitig mit Streifen aus Geweih versteift worden und laufen in spitzen Tips aus 30 31 Reflexbogen sind ublicherweise in Kompositbauweise hergestellt Von den Steppen aus verbreitete sich die Nutzung von Kompositbogen im bronzezeitlichen mediterranen und chinesischen Kulturkreis Zur Herstellung von Kompositbogen wurden in einem aufwendigen bis zu zwei Jahre dauernden Verfahren verschiedene Schichten von Holz und Tierhorn verleimt und mit einem Sehnenbelag versehen Die Funktion des Holzes beschrankte sich dabei z T auf das blosse Tragen der tierischen Materialien Das Ergebnis war eine gegenuber traditionellen Bogen kleinere Waffe mit dennoch hoher Spannkraft die sich hervorragend fur Reiter eignete Tiersehnen haben im Vergleich zu Holz eine ca vierfache Zugfestigkeit Horn halt eine doppelte Druckbelastung aus wie Holz Daher lasst sich beim Bogenbau die benotigte Schichtdicke auf ein Viertel bzw die Halfte im Vergleich zu Holz reduzieren Dunnere Bogenarme sind elastischer als dickere je weniger Energie aber beim Biegen der Wurfarme verlorengeht umso mehr kann beim Verschiessen des Pfeiles abgegeben werden Kleinere und kurzere Wurfarme besitzen zudem weniger Masse die bewegt werden muss Ausserdem kann man Verbundmaterialien in einem technisch besonders effektiven Design zusammenleimen Der Vorteil von Sehnen und Horn besteht in ihrer hoheren Fahigkeit Energie zu speichern und auch wieder an den Pfeil abzugeben Die Effizienz eines solchen gut gebauten Kompositbogens mit entsprechender moglicher Formgebung ist hoher als die eines konventionellen Bogens aus Holz der bei identischem Layout sofort brechen wurde Mongolische und turkische Reiterbogen hatten ein Zuggewicht von durchschnittlich 75 Pfund und schossen speziell abgestimmte leichte Pfeile 500 bis 800 m weit Am bekanntesten wurden dabei die Hunnen und einige hundert Jahre spater die Mongolen und Turken deren Zugen nach Westen die Volker Europas anfangs wenig entgegenzusetzen hatten Ihr militarischer Vorteil beruhte dabei auf dem massiven Einsatz der leichten Kavallerie die mit Kompositbogen bewaffnet mobile und weit reichende Angriffe auf den Gegner durchfuhren konnte Kompositbogen wurden jedoch schon seit der Antike auch von sesshaften Volkern ubernommen unter anderem von Romern und Parthern Der Arcus war einer der von den Griechen und spater von den Romern genutzter Kompositbogen Nachteilig ist die starke Anfalligkeit solcher klassischer Kompositbogen gegen jegliche Art von Feuchtigkeit im Extremfall lost sich der durch elastischen und hochfesten Hautleim zusammengehaltene Materialverbund einfach auf wodurch der Bogen irreparabel zerstort wird Diese Problematik beeinflusste vermutlich den fur das Schicksal Europas entscheidenden Ruckzug der Hunnen um das Jahr 500 Ein weiteres Beispiel fur effektiven Einsatz von Kompositbogen sind die Comanche Nordamerikas die im 19 Jahrhundert von den feindlichen Armeen der jungen Vereinigten Staaten anerkennend als die beste leichte Kavallerie der Welt bezeichnet wurden Relativ fortgeschritten in der Geschichte des Bogenbaus waren die Turken Sehr schone Exemplare sind im Volkerkundemuseum in Wien und im Schloss in Karlsruhe in den Waffensammlungen der Kriegsbeute der letzten Turkenbelagerung ausgestellt siehe Karlsruher Turkenbeute Besonders zu beachten ist dass die Bogenenden im ungespannten Zustand nach vorn gebogen sind Beim Bespannen des Bogens mit der Sehne werden diese meist erwarmt und in die entgegengesetzte Richtung umgebogen so dass erst dann die endgultige Form des Bogens sichtbar wird Moderne Faserverbundwerkstoffe pragen die heutigen Typen des Recurve und Compoundbogens Backings Bearbeiten Ein Backing englisch Verstarkung des Bogenruckens gemeint ist die Vorderseite des Bogens an der Bauchseite befindet sich die Sehne auch Lamination Beschichtung genannt ist ein in Streifen geschnittener Bambus oder anderer Holzer der Zugbelastung gut vertragt Sehnen von Grosstieren oder Tier Rohhaut werden auf die Vorderseite eines Bogens geklebt um die starke Zugbelastung aufzunehmen Die wirkungsvollste Form eines Backings ist der Sehnenbelag Je nach Holzart muss das Backing dicker beziehungsweise dunner sein damit das Holzteil des Bogens keine Kompressionsbruche bekommt Bei Eibe wird dies eigentlich nicht benotigt da das Splintholz Aussenbereich der Eibe hervorragende Zugfestigkeit hat das Kernholz Innenbereich wiederum hohem Druck standhalt Das Splintholz kann sich sehr gut dehnen und das Kernholz lasst sich gut komprimieren Bogen aus Stahl Bearbeiten Die Anfalligkeit der Kompositbogen gegen Feuchtigkeit fuhrte in Indien zur Entwicklung von Bogen aus Stahl Die indischen Schmiede verfugten uber das metallurgische Wissen um geeignete Legierungen herzustellen Im Agni Purana einem indischen religiosen Text aus dem 9 Jahrhundert werden bereits Bogen aus Metall erwahnt Die Bogen waren nicht so leistungsfahig wie herkommliche Kompositbogen aber bei feuchtem Klima haltbarer und auch sonst widerstandsfahiger Stahlbogen konnten auch problemlos gelagert werden Von adeligen Kriegern gebrauchte Stahlbogen wurden reich verziert In Europa wurden Stahlbogen nur fur Armbruste hergestellt Bogenschiessen als Sport Bearbeiten Hauptartikel Bogenschiessen nbsp Recurvebogen beim Hallenschiessen Vier schiessen einen Rechtshandbogen nur einer Mitte einen Linkshandbogen nbsp Trefferaufnahme beim Bogenschiessen FeldbogenBeim modernen Bogenschiessen gibt es verschiedene Disziplinen Allgemein werden Bogen ohne Visierhilfsmittel und Stabilisationsgewichte als Blankbogen englisch Barebow bezeichnet Moderne Lang und Jagdrecurvebogen werden aus verschiedenen Schichten laminiert die aus Holz oder mit Glas oder Kohlenstofffasern verstarktem Kunststoff bestehen Auch Recurve Sportbogen aus Aluminium und kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff sind Blankbogen wenn weder am Bogen noch an der Sehne Hilfsmittel zur Visierung Entfernungsschatzung oder Stabilisierung vorhanden sind Bei modernen Sportbogen unterscheidet man daher zwischen Blankbogen Recurve ohne Visier und Stabilisationshilfsmittel olympischem Recurve Sportbogen Visier und Stabilisationshilfsmittel erlaubt und Compoundbogen Visier mit Linsenoptik und Stabilisationshilfsmittel erlaubt In verschiedenen Kulturen wurde und wird berittenes Bogenschiessen als Sport betrieben Der Wahlspruch der Bogenschutzen lautet Alle ins Gold bei den Scheibenschutzen beziehungsweise Alle ins Kill bei den 3D Schutzen Bogenjagd und fischen Bearbeiten Hauptartikel Bogenjagd und Bogenfischen Bogenjagd bezeichnet die Ausubung der Jagd mit Pfeil und Bogen 32 Als eine der altesten Jagdarten des Menschen wird sie noch heute von Naturvolkern zur Nahrungsbeschaffung betrieben Die moderne Bogenjagd ist heute in 18 europaischen Landern und weiten Teilen der Welt erlaubt 33 Sie dient dabei neben der Nahrungsbeschaffung auch als Mittel zur Kontrolle von Wildtierpopulationen in Schutzgebieten und im urbanen Raum Bogenjagd kann in Europa nur von ausgebildeten Jagern mit Jagdschein die zusatzlich einen Bogenjagdschein besitzen ausgefuhrt werden Bevorzugt werden Jagd Compoundbogen verwendet da diese uber die notige jagdliche Prazision und Durchschlagskraft verfugen um auch starkes Wild zu jagen Abgesehen von den Bogen der Naturvolker sind Lang oder Recurvebogen heute nur noch wenig verbreitet bei der modernen Bogenjagd Sie sind besonders bei der Jagd auf Flug und Niederwild im Einsatz Bei dieser Jagdart ist der intuitive Schuss am besten geeignet hierfur sind insbesondere diese Bogenarten ohne Visierung im Vorteil Leistungsfahigkeit Schussweite BearbeitenEnglischer Langbogen Zuggewicht 90 72 kg 57 g schwerer Holzpfeil Schussweite 427 m John Huffer USA 11 September 1997 Mit modernen Bogen wurden folgende Weiten erzielt Recurve 1987 Don Brown USA 1222 0 m Compound 1992 K Strother USA 1207 4 m Fussbogen Schiessmethode Harry Drake USA 24 September 1971 1854 4 m Bei dieser Schiessmethode liegt der Schutze auf dem Boden Der Bogen wird mit beiden Fussen nach vorne gedruckt und die Sehne gleichzeitig mit beiden Handen angezogen 34 35 Rechtliche Situation in Deutschland BearbeitenDer Bogen wird manchmal als Waffe bezeichnet Er fallt jedoch nicht unter die Restriktionen des Waffengesetzes sowie der Waffenverordnung und kann als Sportgerat ohne weitere Erlaubnis genutzt werden Die rechtliche Situation wird dabei durch das Waffengesetz WaffG geregelt Entscheidend fur die Beurteilung sind dabei die Paragraphen 1 und 2 WaffG sowie die dazugehorigen Anlagen Grundsatzlich ist der Bogen nach 1 WaffG eine Waffe Die Anlage 1 zum WaffG zu Paragraph 1 Absatz 4 WaffG definiert in Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nummer 2 als den Schusswaffen gleichgestellte Gegenstande mit bei denen bestimmungsgemass feste Korper gezielt verschossen werden deren Antriebsenergie durch Muskelkraft eingebracht was soweit auch den Bogen umfassen wurde Jedoch folgt dann die Einschrankung und durch eine Sperrvorrichtung gespeichert werden kann Somit gilt die Nummer 1 2 2 der Anlage 1 zwar fur Armbruste aber nicht fur Bogen Auch an keiner anderen Stelle der Anlage 1 wird der Bogen erwahnt oder eine entsprechende Definition fur ihn verwendet Eindeutig wird die Situation dann mit der Anlage 2 zum WaffG zu Paragraph 2 Absatz 2 bis 4 WaffG Die Waffenliste der Anlage 2 schliesst in Abschnitt 3 Unterabschnitt 2 Nummer 2 Schusswaffen teilweise vom Gesetz aus bei denen feste Korper durch Muskelkraft ohne Moglichkeit der Speicherung der so eingebrachten Antriebsenergie durch eine Sperrvorrichtung angetrieben werden also auch Bogen Dabei bezieht sich die teilweise Ausnahme auf Anscheinswaffen nach 42a WaffG Damit ist der Bogen keine Waffe fur den die Bestimmungen nach dem WaffG gelten Aus diesem Grund stellen auch Bogenplatze keine genehmigungspflichtigen Schiessstatten dar und es ist zu deren Betreiben keine waffenrechtliche Erlaubnis zum Betreiben einer Schiessstatte nach 27 Abs 1 WaffG erforderlich Dennoch konnen von Bogen Gefahren ausgehen Insbesondere bei Bogenplatzen im Freien besteht bei nicht ordnungsgemasser Durchfuhrung des Schiessens die Moglichkeit dass durch die abgeschossenen Pfeile Personen oder Sachen und somit die offentliche Sicherheit gefahrdet werden Die Gewahrleistung der offentlichen Sicherheit ist je nach Landesrecht unterschiedlichen Behorden zugewiesen Der Deutsche Feldbogen Sportverband und der Deutsche Schutzenbund haben zur Gewahrleistung der offentlichen Sicherheit und zur sicheren Durchfuhrung des Bogenschiessens die Sicherheitstechnischen und Baulichen Regeln fur Bogenplatze veroffentlicht Darin werden Ausfuhrungen zur baulichen Gestaltung von Bogenschiessbahnen und Feldparcours gemacht Gefahren Sicherheits und Unbedenklichkeitsbereiche festgelegt sowie Vorgaben zum Verhalten gemacht 36 Die Sicherheitstechnischen und Baulichen Regeln stellen Sicherheitsregeln nach Stand der Technik dar Der Deutsche Bogensport Verband wendet diese Regeln ebenfalls an Die Bogensportverbande empfehlen bei der Einrichtung von Bogenplatzen in jedem Fall die Abstimmung mit den zustandigen Behorden Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Bilder Bearbeiten nbsp Schlacht von Crecy nbsp Schlacht von Azincourt nbsp Agyptischer Streitwagenfahrer und typischer Angularbogen nbsp Hercules totet den nemaischen Lowen sein Bogen hangt rechts am Baum nbsp Der Tod als Bogenschutze mit drei gleichzeitig geschossenen Pfeilen aus Totentanz Danse Macabre Commons nbsp Diana auf der Jagd nbsp Apollon und Diana nbsp Reiterbogen und gespleisste Pfeile nbsp Hauptlinge der Virginia Algonkin von Theodor de Bry 1590 nbsp Opechancanough Hauptling der PamunkeyLiteratur BearbeitenJurgen Junkmanns Pfeil und Bogen Von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2013 ISBN 978 3 938921 27 2 Peter O Stecher Legends in Archery Adventurers with Bow and Arrow Schiffer Pub Co 2010 ISBN 978 0 7643 3575 4 englisch Manfred Korfmann Schleuder und Bogen in Sudwestasien von den fruhesten Belegen bis zum Beginn der historischen Stadtstaaten Antiquitas Reihe 3 Abhandlungen zur Vor und Fruhgeschichte zur klassischen und provinzial romischen Archaologie und zur Geschichte des Altertums Bd 13 Habelt Frankfurt 1972 ISBN 3 7749 1227 0 Ulrich Stodiek Harm Paulsen Mit dem Pfeil dem Bogen Techniken der steinzeitlichen Jagd Isensee Oldenburg 1996 ISBN 3 89598 388 8 Thomas Marcotty Bogen und Pfeile Edition Arcofact Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2002 ISBN 3 9805877 8 9 Roger Ascham Hendrik Wiethase Hrsg Toxophilus Die Schule des Bogenschiessens Wiethase Untergriesbach 2005 ISBN 3 937632 12 3 England 1545 Sarṅgadhara Hendrik Wiethase Hrsg Dhanurveda Das Wissen vom Bogen Wiethase Untergriesbach 2005 ISBN 3 937632 14 X Indien 16 Jahrhundert Richard Kinseher Der Bogen in Kultur Musik und Medizin als Werkzeug und Waffe Kinseher Kelheim 2005 ISBN 3 8311 4109 6 Holger Riesch Quod nullus in hostem habeat baculum sed arcum Pfeil und Bogen als Beispiel fur technologische Innovationen der Karolingerzeit In Technikgeschichte Bd 61 1994 H 3 S 209 226 BogenbauFlemming Alrune u a Das Bogenbauer Buch Europaischer Bogenbau von der Steinzeit bis heute 7 Auflage Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2012 ISBN 978 3 9805877 7 8 Steve Allely Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus Bd 1 Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2003 ISBN 3 9808743 2 X G Fred Asbell Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus Bd 2 Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2004 ISBN 3 9808743 5 4 enthalt Kapitel uber Kompositbogen Tim Baker Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus Bd 3 Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2005 ISBN 3 9808743 9 7 Steve Allely u a Die Bibel des traditionellen Bogenbaus Bd 4 2 Auflage Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2008 ISBN 978 3 938921 07 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bogen Waffe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bogen in der Heraldik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Bogenbau Lern und Lehrmaterialien nbsp Wiktionary Bogen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Effizienz von Bogen PDF 440 kB Dissertation Wundballistik bei Pfeilverletzungen mit umfangreicher Darstellung der Grundlagen des Bogenschiessens PDF 2 75 MB Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Felsmalereien in der spanischen Levante Marlize Lombard Laurel Phillipson Indications of bow and stone tipped arrow use 64 000 years ago in KwaZulu Natal South Africa In Antiquity 84 Jahrgang Nr 325 2015 ISSN 0003 598X S 635 648 doi 10 1017 S0003598X00100134 Discovery of oldest bow and arrow technology in Eurasia In phys org Abgerufen am 4 Juli 2020 englisch Michelle C Langley Noel Amano Oshan Wedage Siran Deraniyagala M M Pathmalal Nimal Perera Nicole Boivin Michael D Petraglia Patrick Roberts Bows and arrows and complex symbolic displays 48 000 years ago in the South Asian tropics In Science Advances 6 Jahrgang Nr 24 1 Juni 2020 S eaba3831 doi 10 1126 sciadv aba3831 PMID 32582854 PMC 7292635 freier Volltext bibcode 2020SciA 6A3831L L Pericot Garcia La cueva del Parpallo Madrid 1957 Ulrich Stodiek Harm Paulsen Mit dem Pfeil dem Bogen Oldenburg Isensee Verlag 1996 S 37 38 a b Gaelle Rosendahl Karl Wilhelm Beinhauer Manfred Loscher Kurt Kreipl Rudolf Walter Wilfried Rosendahl Le plus vieil arc du monde Une piece interessante en provenance de Mannheim Allemagne In L Anthropologie 110 Jahrgang Nr 3 2006 ISSN 0003 5521 S 371 382 doi 10 1016 j anthro 2006 06 008 kalibriert mit CalPal online abgerufen am 18 Januar 2014 Henri Breuil Une visite a la grotte des Fadets a Lussac le Chateaux Vienne Bulletin A F A S Paris 1905 S 358 Jean Airvaux Andre Chollet Figuration humaine sur plaquette a la grotte des Fadets a Lussac les Chateaux Vienne Bulletin Societe Prehistoire Francaise 82 1985 S 83 85 G Burov Der Bogen bei den mesolithischen Stammen Nordosteuropas Veroffentlichungen des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam 14 15 1980 S 373 388 C A Bergman The Development of the Bow in Western Europe A Technological and Functional Perspective In G L Peterkin H M Bricker P Mellars Hrsg Hunting and Animal Exploitation in the Later Palaeolithic and Mesolithic of Eurasia Archaeological Papers of the American Anthropological Association 4 1993 S 95 105 Leif Steguweit Bogenfallen Aus der Trickkiste der Steinzeit In Traditionell Bogenschiessen 21 2001 S 21 24 PDF Download Eva Maria Mertens Linde Ulme Hasel Zur Verwendung von Pflanzen fur Jagd und Fischfanggerate im Mesolithikum Danemarks und Schleswig Holsteins Prahistorische Zeitschrift 75 1 2000 Abb 3 Eva Maria Mertens Linde Ulme Hasel Zur Verwendung von Pflanzen fur Jagd und Fischfanggerate im Mesolithikum Danemarks und Schleswig Holsteins Prahistorische Zeitschrift 75 1 2000 Tab 1 M S Hernandez Perez P Ferrer Marset E Catala Ferrer Arte rupestre en Alicante Alicante Centre d Estudis Contestans 1988 a b Leif Steguweit Belege fur Recurve Bogen in der europaischen Jungsteinzeit In Volker Alles Hrsg Reflexbogen Geschichte und Herstellung Angelika Hornig Ludwigshafen 2009 S 10 25 Holger Eckhardt Pfeil und Bogen Eine archaologisch technologische Untersuchung zu urnenfelder und hallstattzeitlichen Befunden Internationale Archaologie Bd 21 Marie Leidorf Espelkamp 1996 ISBN 3 924734 39 9 b Kat Nr 211 212 Paul Comstock Bogen der europaischen Vorgeschichte In Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus Bd 2 Angelika Hornig Ludwigshafen 2004 ISBN 3 9808743 5 4 S 110 111 Holger Riesch Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit Eine Quellenkunde und Rekonstruktion des fruhmittelalterlichen Bogenschiessens Karfunkel Wald Michelbach 2002 Longbow in der englischsprachigen Wikipedia W F Paterson Encyclopaedia of archery St Martin s Press New York 1984 ISBN 0 312 24585 8 S 37 Ernest Gerald Heath Archery the modern approach 2 Auflage Faber and Faber London 1978 ISBN 978 0 571 04957 8 S 14 16 Aussprache recurve Der Brockhaus multimedial 2010 Artikel Bogen Der zusammengesetzte Bogen ist in der Regel so konstruiert dass sich die Bogenenden auch als Bogenarme bezeichnet im entspannten Zustand zum Ziel hin krummen Reflexbogen Volker Alles Hrsg Reflexbogen Geschichte und Herstellung Angelika Hornig Ludwigshafen 2009 S 10 25 Dwight R Schuh Bowhunting Equipment amp Skills Verlag Creative Publishing Int l 1997 ISBN 1 61060 306 0 S 28 World Archery Charles E Grayson Daniel S Glover Bogen Pfeile Kocher aus sechs Kontinenten die Charles E Grayson Sammlung Hornig Ludwigshafen 2010 ISBN 978 3 938921 17 3 S 193 f Angelika O Sullivan Waffenbezeichnungen in althochdeutschen Glossen Sprach und kulturhistorische Analysen und Worterbuch Lingua Historica Germanica Band 5 Walter de Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 05 006434 5 S 41 A P Okladnikov Neolit i Bronsovij vek Pribaikalja Materialij i isledovania po archeologij SSSR 18 Moskau Leningrad 1950 G Rausing The Bow Some Notes on its Origin and Development Acta Archaeologica Lundensia 6 C W K Gleerups Lund 1967 S 119 121 Brian Lovett Hrsg Deer 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