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Die Bogenjagd indigener Volker beschreibt die Ausfuhrung der Bogenjagd zur Nahrungsbeschaffung Subsistenz Jagd 1 2 3 durch indigene Volker Diese Form der Bogenjagd ist bis heute ein essenzieller Bestandteil der Jagd weltweit Aufgrund der Verbreitung von Feuerwaffen aber auch wegen des massiven Ruckgangs von Lebensraum ist die Bogenjagd indigener Volker jedoch rucklaufig 4 5 Dagegen nimmt die moderne Bogenjagd rasant zu 6 Die Bogenjagd heute noch jagender lokaler Gemeinschaften ist mit ihren Jagdstrategien und mit der Technik des Jagdgerates in sehr vielen Aspekten vergleichbar mit der Bogenjagd fruhzeitlicher Menschen 7 Nachzeichnung einer prahistorischen Felsmalerei von Bogenjagern bei Jagd auf Hirsche in der Cova dels Cavalls Hohle der Pferde SpanienManner vom Volk der Hadza auf der JagdManner vom Volk der Hadza beim BogenschiesstrainingAsiatischer Bogenreiter bei der Jagd auf Hirsche Hauptartikel Jager und Sammler Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Pfeil und Bogentechnik indigener Volker 2 1 Bogen 2 2 Jagdpfeil 2 2 1 Pfeilschaft 2 2 2 Jagdspitzen 2 2 3 Befiederung 2 2 4 Nock und Fassungen 2 3 Kocher 3 Jagdstrategien und Jagdtaktiken bei der Bogenjagd indigener Volker 3 1 Bogenjagd in der Savanne 3 2 Bogenjagd im Regenwald 3 3 Bogenjagd in Steppe und Prarie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie kennzeichnenden Elemente der Bogenjagd sind sowohl bei den so genannten Naturvolkern als auch der modernen Variante sehr ahnlich und unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Effizienz der eingesetzten Technik Ahnlichkeiten bestehen bei Pfeil und Bogen als Jagdgerat Der Nahe zum Wild Die notwendige Kenntnis der Jagdumgebung und des Wildverhaltens Das Lesen von Pirschzeichen und effektive Tarnung Kontinuierliches Training und Erfahrung im Umgang mit dem Jagdgerat Je nach Umgebung in der die Bogenjagd ausgefuhrt wird konnen sowohl das Jagdgerat als auch Jagdtaktik und Jagdstrategie naturlich verschieden sein Die Jager der San in Afrika beispielsweise haben in Sachen Spurenlesen ein scharfes Auge Selbst im lockeren Wustensand konnen sie Spuren von kleineren Lebewesen ausmachen Diese Menschen leben im Grunde genommen heute noch genauso wie die Jager und Sammler der Steinzeit Um zu uberleben sind sie darauf angewiesen das Verhalten der Tiere rechtzeitig zu deuten wenn sie auf die Jagd gehen Diese Jager sind hervorragende Spurensucher und Spurenleser 8 Darum nimmt ein Jager seine Umgebung sehr genau wahr Von abgebrochenen Zweigen Bodenspuren und anderem vermag er viel zu lesen Doch es ist nicht nur die Kunst des Spurensuchens alleine Aus den Gerauschen von anderen Tieren kann ein erfahrener Jager sehr viel deuten Im Gegensatz zu den Raubtieren fehlen ihm ein feiner Geruchssinn ein sensibles Gehor und das scharfe Sehvermogen Um trotzdem erfolgreich auf der Jagd zu sein gehoren Vorstellungs und Einschatzungsvermogen zu den wichtigsten Eigenschaften eines Jagers Jager und Sammler mussen um zu uberleben ein hohes Wissen und Konnen an den Tag legen um erfolgreich zu sein 9 Zu den wohl bekanntesten Jagern mit Pfeil und Bogen zahlen die Indianer Nordamerikas und die mongolischen Reitervolker Die Jagd bei diesen Volkern hat sich mit dem Einfluss der eingebrachten Technologie beispielsweise der europaischen Eroberer schrittweise verandert Die Bogenjagd in ihrer ursprunglichen Form als eine der Hauptjagdarten zur Nahrungsgewinnung ist dort praktisch nicht mehr existent 10 Jagd zur erganzenden Nahrungsmittelgewinnung wird bei den Reitervolkern heute fast ausnahmslos mit Feuerwaffen ausgeubt Pfeil und Bogen sind vornehmlich noch zu kulturellen Zwecken oder als Sportgerat im Einsatz 11 Hauptartikel Reitervolker und Indianer Nordamerikas Zusammenfassend kann man sagen dass sich die fruhzeitliche Form der Bogenjagd heutiger noch jagender indigener Volker und auch deren Waffentechnik um Pfeil und Bogen bis in heutige Zeit bewahrt haben Eine Zwischenstufe der Entwicklung mit besseren Bogen oder Pfeilen wie sie bei den Reitervolkern Asiens oder den Indianern Nordamerikas in der Vergangenheit der Fall war ist dort nicht erkennbar Einzig die Verwendung von Metallen bei den Jagdspitzen bezeugt einen einfachen Technologiesprung Insbesondere bei den indigenen Volkern auf dem afrikanischen Kontinent ist dieser gut erkennbar 12 13 14 Pfeil und Bogentechnik indigener Volker Bearbeiten nbsp Langbogen der Papua mit PfeilPfeil und Bogenbau unterliegen bei den primitiven Bogen ebenso wie die modernen Versionen den gleichen Gesetzmassigkeiten der Physik Ihre grundsatzlichen Funktionsprinzipien sind damit den heutigen Bogen vergleichbar aber besondere Konstruktionsmerkmale wie Recurvespitzen Backings und Zieleinrichtungen moderner Bogen fehlen Es sind einfache naturliche Werkstoffe in Verwendung Wesentlich hierbei ist die Verfugbarkeit der Materialien wie Holz und Sehnen mit hinreichender Festigkeit Steifigkeit und Leichtigkeit Geeignete Materialien das uberlieferte Wissen um Herstellungsmethoden und Gebrauch sind von entscheidendem Einfluss auf die Bauweisen der Bogen und Pfeile Siehe auch Traditionelles Bogenschiessen Bogen Bearbeiten nbsp Komposit Recurve Reiterbogen der Awaren Hauptartikel Bogen Waffe Bei den heute noch jagenden indigenen Volkern des Regenwaldes und bei den Jagern der Savanne Afrikas sind im Wesentlichen die Varianten des Langbogens im Einsatz Die Bogen der Jager in der Savanne wie den San oder den Hadza weisen eine sehr einfache Bauweise des Langbogens auf Diese Bogen sind daher auch in ihrer Reichweite und Durchschlagsleistung der Pfeile recht begrenzt 15 Eine erfolgreiche Jagd ist mit dieser Technik auf etwa 15 m moglich auch wenn die maximale Flugstrecke des Pfeiles weiter ist Hierbei ist aber nicht von einem dauerhaft wiederholgenauen Schuss moderner Bogen auszugehen sondern nur dass das Wild vom Pfeil getroffen wird Er ist mit seiner oft vergifteten scharfen Jagdspitze auch uber diese Distanz hinaus noch gefahrlich und durch das Pfeilgift wirkungsvoll Im Dschungel des Regenwaldes ist die Jagddistanz nicht nur horizontal sondern auch vertikal wesentlich Um Beute in den Baumen machen zu konnen mussen Pfeil und Bogen eine geeignete Reichweite liefern denn die Baumkronen in denen sich Wild aufhalt sind oft uber 20 m hoch Bei den Urvolkern im Amazonasgebiet wie den Waika werden sehr grosse Langbogen von bis zu 3 2 m Lange verwendet 16 17 die die Reichweite der Pfeile ausreichend erweitern Fur die Bogen werden langfaserige Holzer wie Limbumholz Seje Palmholz oder auch Pijiguao Palme verwendet Diese ertragen die hohen Biegebelastungen denen ein langer Bogen beim Spannen unterworfen ist besser als kurzfasrige Holzer Die Bogen sind allesamt ohne Zielvorrichtung und werden blank geschossen Fur den Jagderfolg ausschlaggebend sind daher die Treffgenauigkeit des Jagers die richtige Jagdstrategie und taktik Siehe auch Traditionelles Bogenschiessen Uber die Nutzung modernerer Bogentypen heutiger indigener Volker wie dem Kompositbogen oder Recurvebogen wie sie bei den Indianern der westlichen nordamerikanischen Stamme oder der Reitervolker Asiens in der Vergangenheit genutzt wurden liegen keine Erkenntnisse vor 18 Die Reitervolker mussten sich beim Bogenbau der neuen Herausforderung stellen um auch vom Pferd schiessen zu konnen Dabei muss der Bogen klein genug und leistungsstark trotzdem aber noch wahrend des Reitens problemlos einsetzbar sein Siehe auch Berittenes Bogenschiessen und Kompositbogen Jagdpfeil Bearbeiten nbsp Jager der Waika mit langen Pfeilen und Langbogen nbsp Pfeiltypen fur die Jagd mit unterschiedlichsten Jagdspitzen aus MetallWesentliches Werkzeug der Bogenjagd ist der Jagdpfeil Es gibt unzahlige Varianten und Grundformen die sich an das zu jagende Wild anpassen und auch Jagdtaktik und Strategie widerspiegeln Auch die Wahl der Materialien und Fertigungstechniken sind breit gefachert und reichen von Steinspitzen zu Holz und Metall aber auch von Vollschaften aus einfachen Holzern bis hin zu Holzern mit Hohlquerschnitt wie Bambus Hauptartikel Pfeil Geschoss Pfeilschaft Bearbeiten nbsp Herstellen eines Pfeilschaftes durch einen Jager der SanDie Pfeilschafte sind wie bei modernen Bogen auch den Bogentypen und eigenschaften angepasst Diese konnen somit in ihrer Lange dem Durchmesser und den verwendeten Materialien sehr unterschiedlich sein Speziell im Regenwald fallen die schweren und besonders langen Pfeilschafte auf Die Langen betragen zwischen 1 5 und 2 1 m 17 Grund hierfur sind die hohen Zuggewichte dortiger Bogen zum Erreichen grosserer Schussweiten und die hierfur benotigte hohere Steifigkeit Spine des Pfeilschaftes Schwerere und langere Pfeile lassen sich aber auch beim Kontakt mit Teilen des Bewuchses der Baumkronen wie Blattern und kleine Asten weniger aus ihrer Flugbahn ablenken und sind in diesem Fall treffgenauer Eine Besonderheit der Pfeilschafte aus dem Regenwald ist es angebautes Pfeilrohr zu verwenden 17 Rohre sind bei gleicher Knicksteifigkeit Spine leichter als Vollstabe Mit steiferen Pfeilen kann man auch hohere Zuggewichte beim Bogen verwenden dadurch kann man zum einen weiter schiessen und wegen des Gewichts der Pfeile auch in grosseren Hohen noch effektiv das Wild durchdringen Die Pfeilschafte der Jager in der Savanne oder Grassteppe sind hingegen verhaltnismassig gering in Durchmesser und Lange ca 60 cm Auch diese sind angepasst an den Bogen und die verfugbaren Materialien zum Bau von Bogen und Pfeilen Jagdspitzen Bearbeiten nbsp Pfeil und Bogen der Hochlandpapuas mit verschiedenen JagdspitzenEs gibt eine grosse Vielfalt an verschiedenen Jagdspitzen Je nach Wild wird die Jagdspitze und der Pfeilschaft passend ausgewahlt So sind auch bei den Indigenen zur Jagd auf Vogel sogenannte Blunts oder auch Stupfspitzen im Einsatz Eine weitere Besonderheit sind Heulpfeile diese haben eine Jagdspitze mit einem Pfeifenkorper hohle Nussschale welche das Wild beim Abschuss des Pfeils kurzzeitig schrecken und verharren lasst Damit versucht der Jager das Wild durch Aufschrecken so lange am Ort zu bannen bis der Pfeil es erreicht hat 16 19 Auf dem afrikanischen Kontinent ist schon seit langer Zeit die einfache Gewinnung von Metallen wie Eisen oder Kupferlegierungen insbesondere zur Herstellung von Werkzeugen bekannt 13 Hierzu zahlen Messerklingen einfache Ackerwerkzeuge oder Jagdspitzen 12 14 Das ist von Volkern aus dem Regenwald weniger bekannt Als Beispiel seien hier die Korowai genannt In Regenwaldgebieten findet man mehr die Nutzung von Hartholz Knochen Horn und Stein als Werkzeugmaterialien 17 Naturlich sind in der Neuzeit durch Kontakte mit den modernen Volksgruppen dieser Gebiete uber einfachen Handel auch Metallwerkzeuge bis in den tiefsten Regenwald vorgedrungen Das bedeutet jedoch nicht dass diese dort eine traditionelle Anwendung hatten oder Ressourcen und das Wissen zur eigenstandigen Herstellung vorliegen Nicht in allen Fallen haben Pfeil und Bogen dieser Gemeinschaften so grosse Wirkungen dass das Wild vom Pfeil vollstandig durchdrungen wird 20 Man verlasst sich mehr auf die Wirkung von vergifteten Jagdspitzen und Widerhaken 19 Solche Jagdspitzen sichern durch kontinuierlichen Blutfluss die Schwachung des beschossenen Tieres Hierbei gibt es sowohl Jagdspitzen die den ganzen Pfeil im Wildkorper verankern aber auch Mehrfachspitzen welche Sollbruchstellen oder Trennstellen haben und so bewerkstelligen dass der vergiftete Teil der Jagdspitze moglichst lange im Wildkorper verbleibt Daruber hinaus haben sich unzahlige Formen fur Jagdspitzen entwickelt die je nach Jagdart Wild Mode und Material stark in ihrem Design variieren Hauptartikel Pfeilspitze und Pfeilgift Befiederung Bearbeiten Viele der Pfeiltypen insbesondere bei den Regenwaldvolkern haben grosse Federn zur Stabilisierung des Pfeilfluges Besonderheiten sind auch hier die sogenannten Flu Flu Befiederungen welche nach kurzer Flugzeit die Pfeile stark bremsen Die Federn sind nicht glatt gestrichen sondern aufgefasert und erhohen so den Luftwiderstand nach dem Abschuss Damit wird die Flugweite der Jagdpfeile begrenzt und es ist fur den Jager anschliessend leichter die wertvollen Pfeile in der naheren Umgebung wiederzufinden Bei den Waika werden beispielsweise die Federn des Pajui Crax alector genutzt 16 Bei den Jagern der Steppe oder Savanne sind die Befiederungen eher kurz und relativ nieder gehalten damit sie bei den geringeren Pfeilgewichten keinen so grossen Luftwiderstand aufweisen und weiter fliegen konnen Nock und Fassungen Bearbeiten Die Fassungen sind die verstarkten Enden der Jagdpfeile an denen die Jagdspitzen eingesetzt werden Diese sind auch oft die gewunschte Sollbruchstelle oder bei Harpunen die vorgesehene Trennstelle zwischen Pfeilschaft und Jagdspitze 17 Die Fassungen der Jagdpfeile werden meist mit Fasern umwickelt oder mit Harz verstarkt und binden die Jagdspitze in den Pfeilschaft ein 15 Die Nock ist die Pfeilhaltung am Endstuck des Pfeils in das die Sehne eingelegt ist Sie dient dazu den Pfeil durch die Sehne wirkungsvoll zu beschleunigen Meist wird diese Stelle mit Wicklungen aus Fasern Harz oder Einlagen aus Hartholz verstarkt Nock sind besonders hohen Belastungen beim Schuss ausgesetzt Nock sind gekerbt um ein Abrutschen der Sehne zu verhindern 17 Kocher Bearbeiten nbsp Kocher der San in NamibiaInsbesondere bei vergifteten Pfeilen ist der Kocher ein wesentlicher Bestandteil der Bogenjagdausrustung von naturnah lebenden Ethnien Er dient dazu die Pfeile oder Pfeilspitzen sicher bei der Jagd mitzufuhren Die Pfeile sollen nicht nur gegen Verlust gesichert sein sondern auch das Risiko einer Vergiftung des Jagers durch eine Verletzung mit den scharfen und teils vergifteten Jagdspitzen vermeiden helfen Kocher werden aus naturlichen Materialien wie Horn Leder Rinde Bambus oder auch gewickelten Blattern hergestellt In der Regel sind die Kocher gut verschliessbar und werden mit einem Gurt nahe am Korper getragen 17 Jagdstrategien und Jagdtaktiken bei der Bogenjagd indigener Volker BearbeitenDie Jagdstrategie der Indigenen ist naturlich heute wie auch in der Vergangenheit durch ihre Umgebungen und das Wild vorbestimmt Eine bekannte Strategie aus der Savanne ist es die Pirschjagd mit der Hetzjagd zu verbinden Oft mussen zunachst sehr weite Strecken uber Tag zuruckgelegt werden um uberhaupt an jagdbare Beute in der richtigen Umgebung heranzukommen Die doch sehr einfachen Bogen haben vergleichsweise wenig Reichweite und deutlich geringe Durchschlagskraft als moderne Bogen Ein aus westlicher Sicht ethisch sauberer Treffer der in wenigen Sekunden zum Tod fuhrt kann hier schon bei leichtem Wild wie Gazellen auf grossere Distanz nicht gesichert angetragen werden Aufgrund dieser Umstande haben die Jagervolker Strategien und Taktiken zu Jagd mit dem Bogen entwickelt die sie auch heute noch anwenden Bogenjagd in der Savanne Bearbeiten nbsp Zeichnung Vogeljagd mit Pfeil und Bogen Sudamerika Wahrend die Jager einiger indigener Gruppen in der Savanne wie die Hadza gerne alleine auf die Jagd gehen gibt es andere Volker deren Taktik es ist in kleinen Gruppen zu jagen Hierbei wird die Wahrscheinlichkeit fur Erfolg verbessert denn beim Abschuss von mehreren Jagdpfeilen auf ein Stuck Wild verbessern sich eben auch die Trefferchancen entsprechend Zusatzlich kann man gemeinsam auch grossere Beutetiere erlegen und in die Siedlung zuruckbringen Eine weit verbreitete Jagdtaktik bei indigenen Volkern Afrikas ist es besonders bei Schalenwild das starke Fluchtreaktionen hat mit Pfeilen zu beschiessen welche an der Jagdspitze mit Pfeilgift z B der Innereien von Diamphidia nigroornata und gerosteten Samen der Bobgunnia madagascariensis Swartzia m prapariert sind 5 Ein solcher Pfeil mit vergifteter Jagdspitze totet anders als moderne Jagdpfeile Er verlasst sich vornehmlich auf die toxische Wirkung des Giftes Meist werden hier Jagdspitzen mit Widerhaken verwendet die ein Herausfallen nach dem Treffer verhindern sollen Diese Form der Jagdspitzen sorgt auch dafur dass kontinuierlich Schweiss aus der Wunde des beschossenen Wildes austritt Durch den austretenden Schweiss entsteht eine Schweissfahrte Pirschzeichen Damit lasst sich das Wild nicht nur besser nachsuchen sondern es wird durch den Blutverlust aufgrund der stets bewegten Jagdspitze zunehmend geschwacht Umso langer die vergiftete Jagdspitze im Korper verbleibt desto mehr erhoht sich naturlich auch die Menge an eingebrachtem Gift in den Korper Je nach Starke und Menge des eingebrachten Giftes bezogen auf das Korpergewicht kann es jedoch sehr lange dauern bis eine Immobilisation und schliesslich der Tod des Wildes eintritt Um den beschriebenen Vorgang des Verendens zu beschleunigen wird gerne im Anschluss an den erfolgreich angetragenen Schuss mit dem Jagdpfeil die Jagdmethode der Hetze angewendet Das erhoht die kardiologischen Reaktionen des Korpers des verwundeten Wildes enorm und beschleunigt dessen Verenden zusatzlich In offenem wenig kupierten Gelande gehen die Jager dabei der Wundfahrte des Wildes nach bis sie das entweder bis zur Erschopfung gehetzt oder das verendete Stuck gefunden haben Die Hetzjagd selbst ist vermutlich die alteste Jagdmethode des Menschen in der Form der Ausdauerjagd engl persistence hunting Diese beruht auf der gegenuber fast allen Saugetieren uberlegenen Ausdauer des Menschen beim Laufen Die Jager der Khoisan im sudlichen Afrika erlegen noch heute schnelle Huftiere wie Zebras oder Steinbockchen auch ganz ohne Waffen indem sie so lange hinter ihnen herlaufen bis diese entkraftet zusammenbrechen 21 8 nbsp Jager der Papuas mit ritueller Bemalung und Pfeil und BogenSiehe auch Indigene Volker Afrikas Bogenjagd im Regenwald Bearbeiten nbsp Pfeilgiftfroschart Gelbgebanderter Baumsteiger Dendrobates leucomelas Bei Jagern der lokalen Gemeinschaften des tropischen Regenwaldes wie beispielsweise den Waika ist die Herausforderung der sehr dichte Bewuchs Die Beute sitzt oft auf Baumen und hoch oben im Baum und teils von dichtem Geast und Blattern verdeckt Wild das am Boden ist wird wegen der geringen Sichtweiten oft erst aus nachster Nahe sichtbar Hier muss der Jager oftmals schnell und uberraschend handeln um die sehr kurze Jagddistanz fur sich zu nutzen Gejagt wird dort beispielsweise auf Primaten wie Wollaffen Pekaris Tapir Puma Gurteltier Faultier Huhnervogel und Fische Insbesondere im Regenwald bedient man sich der Wirkung von Pfeilgiften die aus Pflanzen oder Tieren gewonnen werden Curare Pfeilgiftfrosch 16 Im Regenwald mit starkem Unterwuchs ist es allerdings ungleich schwerer die Wundfahrte eines beschossenen Stuckes Wild zu verfolgen Noch schwieriger ist es beschossene Beute im Blatterdach des Regenwaldes zu verfolgen Je nach Ausrustung und Fall kommen neben dem Pfeil und Bogen auch beispielsweise Blasrohre mit vergifteten Pfeilen oder am Boden Speere zum Einsatz 16 Auffallig ist die Verwendung von schweren langen Pfeilen und starken Bogen Dies ist zum einen wegen der grossen Schussweiten uber 20 m vertikal in das Blatterdach des Dschungels notwendig aber auch wegen der moglichen Ablenkung des Pfeils durch Blatter und Aste Schwere Pfeile lassen sich bei Beruhrung mit Blattern und kleinen Asten nicht so leicht aus ihrer Flugbahn bringen wie leichte Verbreitet ist auch der Einsatz von Pfeil und Bogen zum Bogenfischen Hierbei wird mit harpunenartigen Jagdspitzen oder Facherspitzen mit Widerhaken die an langen Pfeilschaften befestigt sind gejagt Bogenfischen ist heute noch eine ausgepragte Jagdart die insbesondere in den aquatornahen Tropengebieten wie dem Amazonas breite Anwendung findet Siehe auch Indigene Volker Sudamerikas nbsp Buffeljagdszene mit Pfeil und Bogen Kane Assiniboine George CatlinBogenjagd in Steppe und Prarie Bearbeiten Die Bogenjagd als wesentliche Methode zur Gewinnung von Nahrung wird bei den Nomaden und Reitervolkern von Prarie und Steppe Zentralasiens oder Nord und Sudamerikas praktisch nicht mehr ausgeubt Hier ist heute vornehmlich die Jagd mit modernen Waffen das Mittel der Wahl Auch sind die grossen Tierherden wie die Buffel nicht mehr vorhanden um die Jagd dort noch auf traditionelle Art auszufuhren Bekannt sind aber noch einige Jagdstrategien und Taktiken wie die Stampedejagd und Buffeljagd mit Pfeil und Bogen vom Pferd aus 22 23 Pfeil und Bogen waren hier wesentliche Jagdwaffen 24 25 Auch wurde die Pirschjagd mit Pfeil und Bogen unter Verwendung von Tarnung erfolgreich praktiziert 26 27 Eine Besonderheit hierbei ist es den Schutzreflex der Tierherde zu nutzen um sich dem vermeidlichen Feind wie dem Wolfsrudel zu stellen Bekannt ist ebenfalls die Tarnung im Erscheinungsbild des Jagdwildes um ein Verschrecken und Abspringen beispielsweise von Weisswedel Dam Sika oder Wapiti zu verhindern Ziel ist es naturlich auf Schussdistanz an die Beute heranzukommen und im richtigen Moment einen Treffer mit dem Jagdpfeil anzubringen Dieser Moment ist zum Beispiel gegeben wenn das Wild das Haupt zum Asen senkt und den Jager beim Aufziehen des Bogens nicht so leicht wahrnehmen kann Diese Jagdtaktik erfordert enormes Geschick Geduld und kann sich uber Tage hinziehen Selbst die Bogenjagd auf fliegendes Wild wie Ganse Enten Truthahn ist eine bewahrte Jagdmethode der indigenen Volker Siehe auch Reitervolker und Indianer NordamerikasWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bowhunting Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bow and Arrow with Poison Bushcraft Survival Skills Human Mammal Human Hunter Attenborough Life of Mammals BBCEinzelnachweise Bearbeiten Erin Wayman Early Bow and Arrows Offer Insight Into Origins of Human Intellect In smithsonian com Smithsonian Institution 7 November 2012 abgerufen am 18 Marz 2018 englisch Lucinda Backwell Justin Bradfield Kristian J Carlson Tea Jashashvili Lyn Wadley The antiquity of bow and arrow technology evidence from Middle Stone Age layers at Sibudu Cave In Antiquity Band 92 Nr 362 April 2018 ISSN 0003 598X S 289 303 doi 10 15184 aqy 2018 11 cambridge org abgerufen am 18 Februar 2019 Glenn H Shepard Jr Taal Levi Eduardo Goes Neves Carlos A Peres Douglas W Yu Hunting in Ancient and Modern Amazonia Rethinking Sustainability In American Anthropologist Band 114 Nr 4 Dezember 2012 S 652 667 doi 10 1111 j 1548 1433 2012 01514 x Auf Jagd mit den Hadzabe am Eyasisee in Tansania Iwanowskis Afrika Blog Abgerufen am 14 Januar 2020 deutsch a b Michael Finkel DER SPIEGEL Nomaden in Afrika Mit den Hadza zuruck in die Steinzeit DER SPIEGEL Wissenschaft Abgerufen am 14 Januar 2020 Bowhunting in the world Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 1 Februar 2020 abgerufen am 26 Januar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www europeanbowhunting org Oshan Wedage Noel Amano Michelle C Langley Katerina Douka James Blinkhorn Specialized rainforest hunting by Homo sapiens 45 000 years ago In Nature Communications Band 10 Nr 1 19 Februar 2019 ISSN 2041 1723 S 1 8 doi 10 1038 s41467 019 08623 1 a b Human Mammal Human Hunter Attenborough Life of Mammals BBC Abgerufen am 16 Januar 2020 deutsch Steinzeitjager Steinzeitung Abgerufen am 6 Januar 2020 deutsch Bogenschiessen Nationalsport in der Mongolei Abgerufen am 22 Januar 2020 Waffen der Indianer Welt der Indianer de Abgerufen am 22 Januar 2020 deutsch a b Der Anfang Abgerufen am 13 Januar 2020 deutsch a b Kasimir Bielenin Einige Bemerkungen zu Schmelzversuchen in Rennofen In Amt d Bgld Landesregierung Abt XII 3 Landesmuseum Hrsg Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland Band 71 Biologiezentrum Eisenstadt 1985 S 187 193 zobodat at PDF 10 7 MB abgerufen am 27 Februar 2022 a b Dime Nordost Afrika Sud Athiopien Eisengewinnung filmportal de Abgerufen am 13 Januar 2020 a b Bow and Arrow with Poison Bushcraft Survival Skills Abgerufen am 16 Januar 2020 deutsch a b c d e Peter Kann Jagen eine Mannersache In Kataloge des OO Landesmuseums N F 57 Linz 1993 S 58 69 zobodat at PDF 1 4 MB abgerufen am 27 Februar 2022 a b c d e f g Otto Zerries ERGEBNISSE DER FROBJ NIUS EXPEDITION 1954 55 NACH SuDOST VENEZUELA PDF In BAND 1 WAIKA Seite 153 161 Veroffentlichung des Frobenius Instituts an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main KLAUS RENNER VERLAG 1964 abgerufen am 14 Januar 2020 Allely et al Die Biebel des traditionellen Bogenbaus Hrsg Verlag Angelika Hornig 1 Auflage Band 1 Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2003 ISBN 3 9808743 2 X S 181 ff a b Peter Vohryzka Der Pfeil und sein Bogen PDF In https www grossklein gv at Peter Vohryzka 2012 abgerufen am 14 Januar 2020 Das Volk der Jager und Sammler Abgerufen am 14 Januar 2020 deutsch Terre des hommes Deutschland Das Wissen der San Namibia Wie Kulturen aufeinander treffen Nicht mehr online verfugbar Eigene Webseite 2009 archiviert vom Original am 30 August 2011 abgerufen am 2 September 2014 www indianerwww de Die Indianer Nordamerikas Jagd und Fangmethoden Abgerufen am 22 Januar 2020 Die Bisonjager Abgerufen am 22 Januar 2020 www indianerwww de Die Indianer Nordamerikas Waffen Jagd und Kriegswaffen Abgerufen am 22 Januar 2020 Willy Schroeter Die Jagd und Kriegswaffen der Indianer Nordamerikas Hrsg Verlag fur Amerikanistik Verlag fur Amerikanistik Wyk auf Foehr 1987 ISBN 3 924696 20 9 S 82 ff USCapitol Stalking Deer 29 November 2011 abgerufen am 22 Januar 2020 Early Hunting Colorado Indians Doing History Keeping the Past Abgerufen am 22 Januar 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bogenjagd indigener Volker amp oldid 238723813