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Indianer Nordamerikas ist die im deutschen Sprachraum ubliche Sammelbezeichnung fur die indigenen Volker des Kontinentes Nordamerika die sudlich der Eskimovolker der Arktis siedeln siehe auch Begriff Indianer Es handelt sich um eine grosse Zahl kulturell unterschiedlicher Ethnien von deren Vielfalt bereits die blosse Anzahl hunderter indigener amerikanischer Sprachen zeugt Von einer zusatzlichen stammesubergreifenden ethnischen Identitat Indianer kann erst fruhestens seit Ende des 19 Jahrhunderts durch ahnliche Erfahrungen bei der Auseinandersetzung mit den eindringenden europaischen Siedlern die Rede sein Verbreitung der Indianer und Eskimos Nordamerikas nach Sprachfamilien und isolierten Einzelsprachen beim ersten Kontakt mit Einwanderern aus EuropaAnteile indigener Bevolkerungsgruppen Indianer Eskimos und Aleuten Anfang des 21 Jahrhunderts nach nationalen Censusregionen gt 80 61 80 51 60 36 50 26 35 16 25 6 15 1 5 lt 1 unbewohnbar Von den jeweiligen Staaten anerkannte indigene Territorien Uneingeschranktes Landeigentum Autonome Regionen mit Benennungen Indianerreservate je nach darstellbarer Flachengrosse Ethnien mit gt 10 000 Angehorigen Mehrheit in einer Region sehr grosse VerbreitungKlicken Sie hier um eine grosse Imagemap mit Links zu den eingezeichneten Ethnien zu erhaltenEin nordamerikanischer Indianer des Stammes Wolf Crow um ca 1910 Heute werden die Indianer Kanadas First Nations genannt und die der Vereinigten Staaten Native Americans oder American Indians In den Vereinigten Staaten werden derzeit 562 Stamme anerkannt davon allein 235 in Alaska 1 und in Kanada 615 bzw 632 nach dem Department of Indian Affairs and Northern Development Ausgenommen sind dabei die Ureinwohner Hawaiis sowie die Eskimos und Aleuten die aufgrund der volkerkundlichen Theoriegeschichte nach wie vor von den nordamerikanischen Indianern unterschieden werden Ebenfalls nicht zu den Indianern gezahlt werden Misch Ethnien wie die kanadischen Metis oder die Genizaros im Suden der USA Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Geschichte 2 1 Besiedlung Nordamerikas 2 2 Kulturelle Entwicklung 2 3 Kolonialgeschichte 2 3 1 Pelzhandel 2 3 2 Neue Waffen 2 3 3 Pferde 2 3 4 Bevolkerungszusammenbruch nach dem Kontakt mit Weissen 2 3 5 Indianerpolitik 2 3 6 Die Mission und ihre Folgen 2 4 Wahrnehmung in Europa 3 Indianischer Widerstand 4 Heutige Situation 4 1 Fortwahrende Konflikte 4 2 Vereinigte Staaten 4 2 1 Ethnische Gruppen 4 2 2 Entschadigungen 4 2 3 Leben in Reservaten 4 2 4 Leben in urbanen Gebieten 4 3 Kanada 5 Traditionelle Kultur 5 1 Ethnische Religionen 6 Zeitgenossische Kultur 6 1 Panindianismus in Nordamerika 6 2 Religion 6 3 Musik und Kunst 7 Sprachgruppen 8 Siehe auch 9 Literatur 9 1 Indigene Literatur 9 2 Indigene uber indigene Literatur 9 3 Sachbucher 9 4 Zeitschriften 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenEine erste Annaherung an die Vielzahl der Indianerkulturen erfolgt durch die Betrachtung ihrer ursprunglichen Wirtschaftsstrategien Es gab nomadisch lebende Wild und Feldbeuter wie die jagenden und fischenden Athabasken der nordischen Walder oder die Kulturen der nordlichen Rocky Mountains Halbnomadische oder halbsesshafte Volker nutzten die zeitweilig massenhaft vorkommenden Samen z B die Anishinabe den Wildreis der Grossen Seen die kalifornischen Stamme Eicheln oder die Stamme des Grossen Beckens Pinyon Nusse oder sie kombinierten Feldbau mit der Jagd wie viele Stamme im Osten der heutigen USA Vollkommen sesshaft lebten die Meeresjager der Nordwestkustenkulturen oder die Bewasserungsfeldbauern des Sudwestens Die popularen Reiterkulturen der Prarien und Plains die den Ausgangsstoff fur das stereotyp verzerrte Indianerbild im deutschen Sprachraum liefern entstanden erst durch die Einfuhrung europaischer Pferde Heute lebt nur noch ein verschwindend geringer Teil der Indianer von ihren traditionellen Wirtschaftsweisen einige kombinieren noch freiwillig oder notgedrungen uberlieferte Selbstversorgungs mit marktwirtschaftlichen Strategien Die meisten sind mehr oder weniger in die euroamerikanische Lebensweise assimiliert Die politischen Verhaltnisse unter den Indianervolkern reichen oder reichten von egalitaren und herrschaftsfreien Strukturen bei den Jagern des Nordens uber die Stammesgesellschaften der Prarien die Hauptlingstumer der Nordwestkustenkultur demokratisch organisierte Stamme mit Altestenrat Stammesrat und Ratsfeuer wie den Irokesen zu monarchisch organisierten Stammen wie den Wampanoag oder Powhatan oder den Theokratien der Pueblo Kulturen Ebenso vielfaltig waren die Machtstrukturen die keinesfalls durch den gemeinhin verwendeten Sammelbegriff Hauptling englisch Chief franzosisch Sachem oder spanisch Cacique wiedergegeben werden Diese Bezeichnungen wurden von den europaischen Eroberern gepragt die sich aus strategischen Grunden fur alle Belange einen Ansprechpartner wunschten Um eine grobe Ubersicht der vielfaltigen Ethnien Nordamerikas vor der Eroberung zu erhalten wird in der Ethnologie eine Einteilung des Kontinentes in zehn bis zwolf Nordamerikanische Kulturareale vorgenommen Geschichte BearbeitenBesiedlung Nordamerikas Bearbeiten Hauptartikel Besiedlung Amerikas und Geschichte der First Nations Die Erforschung der Besiedlung Nordamerikas ergibt im Gegensatz zu Mittel und Sudamerika ein recht einheitliches Bild Die Besiedlung erfolgte nach heutigem Wissensstand in drei moglicherweise vier Einwanderungswellen Die erste Welle traf am Ende der letzten Eiszeit um etwa 12 000 11 000 v Chr von Asien her uber die Landbrucke Beringia in der heutigen Beringstrasse oder in Booten entlang der Kuste ein Die erste flachendeckend verbreitete Kultur war die Clovis Kultur die etwa das genannte Alter hat Mit der zweiten Welle trafen die Vorfahren der Na Dene Indianer ein und mit der dritten jene der Eskimos Moglicherweise wanderten die Vorfahren der Algonkin in einer separaten Welle zwischen den Clovis und den Na Dene nach Amerika Einige Funde wie der des Kennewick Mannes lassen vermuten dass moglicherweise weitere Gruppen von Europa oder Ozeanien aus den Weg nach Amerika gefunden haben Diese Einwanderungswellen stimmen auch mit Schlussen Joseph Greenbergs in seinem Buch Languages in the Americas uberein nach denen sich samtliche indianischen Sprachen Amerikas auf drei untereinander nicht naher verwandte Sprachgruppen zuruckfuhren liessen Amerind Na Dene und Eskimo Aleutisch Neben fragwurdigen Thesen wie zum Beispiel denen die Indianer wurden von den aus Israel vertriebenen judischen Stammen abstammen wie etwa John Eliot und Thomas Thorowgood mutmassten oder Amerika sei von Atlantis aus besiedelt worden existieren auch besser belegte Hinweise auf prakolumbische europaische Besiedlung Gesichert ist dass die Wikinger um 1000 n Chr in Neufundland Kanada eine Siedlung errichteten Als rein spekulativ muss jedoch die These bezeichnet werden wonach der walisische Prinz Madoc im 12 Jahrhundert mit einer Gruppe nach Nordamerika gesegelt sei und sich im Gebiet der heutigen US Bundesstaaten Kentucky Georgia und Tennessee niedergelassen haben soll diese Gruppe soll den Indianerstamm der Mandan gegrundet haben Die ersten Siedler trafen auf Grosswild wie Mammuts Mastodonten Moschusochsen Riesenfaultiere Elche Karibus und Baren Sie jagten diese Tiere mit Harpunen Wurfspiessen und Speerschleudern Moglicherweise war es ebendiese Jagd auf die Tiere welche einen mehr oder weniger grossen Teil der Megafauna aussterben liess siehe Overkill Hypothese Weiter sammelten sie Beeren Nusse und Wildreis Entlang der Kusten fingen sie Fische und Meeressauger Zwischen 13 000 und 9 000 v Chr wich das Eis zuruck und hinterliess zahlreiche Seen und Flusse die sich zur Fischerei und als Handelswege anboten Kulturelle Entwicklung Bearbeiten nbsp Anasazi Pueblo in Arizona nbsp Flechtkorbe in Sedro Woolley um 1920Die Geschichte der Indianer in Nordamerika wird in Epochen oder Perioden und diese in einzelne Kulturen eingeteilt Die erste Periode ist die der Palao Indianer bis etwa 8000 v Chr auf sie folgt die Archaische Periode Ab etwa 1000 v Chr teilt sich die Entwicklung regional auf im Sudosten und Osten Nordamerikas beginnt die Woodland Periode bis etwa zum Jahr 1000 oder weiter im Norden 1200 als sie von der Mississippi Kultur insbesondere im American bottom dem Kerngebiet um den Mississippi River in den heutigen Bundesstaaten Missouri Illinois und Kentucky abgelost wurde Weiter nordlich an den Grossen Seen entstand gleichzeitig die Kultur der Oneota Beide Kulturen bestanden etwa bis zum Eintreffen der ersten Europaer und dem Beginn der historischen Zeit Der kulturelle Wandel durch die eindringenden Europaer der Bevolkerungszusammenbruch durch eingeschleppte Krankheiten und die systematische Verdrangung der Ureinwohner nach Westen schufen erst die Indianer Volker denen die Weissen bei ihrem Vordringen in das Innere des Kontinents begegneten und die das Bild der Indianer bis heute pragen Im Westen und insbesondere den Wustenregionen des Sudwestens ist nach dem Ende der Archaischen Periode eine klare Abgrenzung von Epochen nicht moglich hier gehen Kulturen regional und zeitlich sehr unterschiedlich ineinander uber oder losen sich mit teilweise betrachtlichen Siedlungsunterbrechungen ab Die erste grossflachig verbreitete Indianerkultur in Nordamerika war die Clovis Kultur benannt nach einer Fundstatte in New Mexico und gekennzeichnet durch ihre charakteristischen Projektilspitzen Die Clovis Menschen lebten etwa 11 600 v Chr bis 10 700 v Chr und waren Jager der eiszeitlich gepragten Megafauna aus Mammut und anderem Grosswild Klimatische Effekte und vermutlich auch der Jagddruck liessen die meisten Grosssauger aussterben der Bison blieb als grosstes Wildtier erhalten Die folgende Folsom Kultur ca 10 700 v Chr bis 8 500 v Chr erstreckte sich von den Grossen Seen uber die Prarie bis in den Sudwesten der Vereinigten Staaten und war durch weiterentwickelte Projektilspitzen an die Jagd auf Bisons angepasst In der weiteren Folge der Klimaveranderungen am Ende der Eiszeit wurde ab etwa 5000 v Chr von Suden her in immer grosseren Gebieten Ackerbau moglich so dass in den folgenden Jahrtausenden etliche Indianervolker vom nomadischen Jager und Sammlertum zum sesshaften Ackerbau ubergingen Die dazu erforderlichen Kenntnisse wurden teilweise aus Mesoamerika ubernommen Besonders im Sudosten der heutigen Vereinigten Staaten schufen indianische Volker Hochkulturen Eine Besonderheit in der nordamerikanischen Kulturgeschichte stellen die Mound Builder Kulturen Adena und Hopewell dar Sie dauerten etwa von 1000 v Chr bis etwa 500 n Chr und schufen riesige Erdhugel Mounds die aus kleinen Begrabnisstatten hervorgingen und spater im Laufe der Differenzierung der Gesellschaften und der Ausbildung von Herrschaftsformen zu Reprasentationszwecken dienten Die Mound Builder Kulturen gingen in die Mississippi Kultur uber die hochstehende Gesellschaftsformen hervorbrachte Aus Vermischung der Cochise mit der Mogollon Kultur entstanden etwa um 100 n Chr im Sudwesten der Vereinigten Staaten die Anasazi mit ihren Lehmbauten an oder zwischen Felswanden Vermutlich loste eine Durreperiode ab etwa 1150 n Chr eine Volkerwanderung aus und Gruppen der Nun Kultur Vorfahren der Paiute und Ute sowie Gruppen der Fremont Kultur Vorfahren der Dine Apachen und Yuma drangten in das Gebiet der Anasazi Die Anasazi Kultur ging in die Pueblo Kultur uber In den trockenen Prarien der Great Plains waren vor der Verbreitung des erst mit den Spaniern eintreffenden Pferdes nur die Flusstaler dauerhaft besiedelt Die Uberschwemmungsbereiche boten gute Bedingungen fur den Ackerbau Im Einzugsgebiet des Mississippi und Missouri Rivers sind schon vor dem europaischen Kontakt die Pawnee Arikara und Mandan beziehungsweise Vorganger nachweisbar Kolonialgeschichte Bearbeiten Nach der ersten Reise von Christoph Kolumbus im Jahre 1492 nach Amerika wanderten immer mehr Europaer nach Amerika ein Allein zwischen 1620 und 1770 also bis knapp vor der amerikanischen Unabhangigkeit stieg die weisse Bevolkerung in den Vereinigten Staaten von 2 000 auf uber 2 2 Millionen an Dies fuhrte zu Landstreitigkeiten zwischen Weissen und Indianern und zu einer starken Wandlung der indianischen Kulturen Die europaischen Kolonialmachte verhielten sich den indianischen Volkern gegenuber unterschiedlich Dies wird am Beispiel der franzosischen und englischen Kolonialpolitik deutlich Die Franzosen begegneten den befreundeten Indianern mit Geschenken und mit Handel die Englander versuchten ihren Einfluss in Nordamerika dank Vertragen mit indianischen Volkern auszuweiten Beide Machte zogerten nicht gegen feindliche Indianer in den Krieg zu ziehen wenn sie ihre Ausdehnung von indianischen Volkern behindert sahen Mit den ersten europaischen Kolonisten zogen christliche Missionare unterschiedlicher Glaubensrichtungen nach Amerika Sie setzten ihren Glauben oft mit Gewalt durch Indianer mussten ihren traditionellen Glauben zu Gunsten des Christentums aufgeben Da Religion und Kultur untrennbar miteinander verbunden sind hatte dies tiefe Eingriffe in die indianischen Kulturen zur Folge und trug zur Zerstorung dieser Kulturen bei Pelzhandel Bearbeiten Der Pelzhandel zwischen Weissen und Indianern nimmt eine wichtige Rolle in der amerikanischen Kolonialgeschichte ein Die Einwanderer hatten grossen Bedarf an Pelzen fur den heimischen Markt und Fernhandel Besonders Biberhaar war fur Kopfbedeckungen sehr begehrt Die weissen Handler tauschten Biberpelze Otterfelle und andere Pelzarten bei den Indianern ein oder kauften sie weissen Fallenstellern Trapper ab Oft stiessen die Fallensteller in bisher fur die Einwanderer unbekanntes Gebiet vor und trugen so erheblich zur Erkundung Amerikas bei Die Weissen waren an Handelskoalitionen mit indianischen Stammen nicht nur aus okonomischen sondern auch aus politischen Grunden interessiert brauchten sie doch diese Allianzen im Kampf um die koloniale Vormachtstellung in Amerika Fur die Indianer brachte der Pelzhandel erhebliche Anderungen der Machtverteilung mit sich Wer sich eine gute Position im Pelzhandel sichern und damit europaische Guter wie zum Beispiel Feuerwaffen einhandeln konnte war klar im Vorteil Der Pelzhandel brach im 19 Jahrhundert zusammen Grunde waren die Ausrottung der Pelztiere an vielen Orten Nordamerikas und die Anderung der Hutmode in Europa Neue Waffen Bearbeiten nbsp Tauschhandel mit Indianern Kupferstich 17 JahrhundertDie europaischen Einwanderer brachten nach 1492 verschiedene Kulturguter mit sich die das Leben der Indianer nachhaltig veranderten Die Anwendung von Metallspitzen auf Speeren und Pfeilen fuhrte zu ersten Krafteverschiebungen unter den indianischen Nationen Fruher hatten sie Steinspitzen aus Granit oder anderen harten Steinen gefertigt Regelrechte Volkerwanderungen wurden jedoch durch die ungleichmassige Einfuhrung von Feuerwaffen entlang der nordamerikanischen Ostkuste und von der Hudson Bay aus ausgelost Stamme die zuerst Feuerwaffen erhielten konnten benachbarte Stamme oft vollig aus ihren angestammten Gebieten vertreiben was zu regelrechten Domino Effekten fuhrte Spater beruhmt gewordene Stamme wie die Lakota oder die Cheyenne waren ursprunglich sesshafte Bewohner des ostlichen Waldlandes bevor mit Feuerwaffen ausgestattete Nachbarn sie verdrangten Solange Vorderlader verwendet wurden hatten Feuerwaffen vor allem einen psychologischen Vorteil und eine grossere Reichweite als Pfeil und Bogen waren jedoch Pfeil und Bogen in puncto Feuergeschwindigkeit stark unterlegen Noch 1866 erlangten grosstenteils mit Pfeil und Bogen bewaffnete Lakota und Cheyenne entscheidende Siege gegen US Truppen Bereits im Folgejahr als die US Armee mit Repetiergewehren ausgestattet war anderte sich dies schlagartig Dem rucksichtslosen Einsatz von industriellen Totungsmitteln wie Gebirgshaubitzen Hotchkiss Schnellfeuerkanonen die 100 Schuss pro Minute abfeuerten sowie Gatling Kanonen einer fruhen Form des Maschinengewehrs hatten die Indianer nichts entgegenzusetzen Pferde Bearbeiten nbsp Travois der Cheyenne 1890Die fruhen spanischen Einwanderer fuhrten Pferde mit sich die sich ab dem 16 Jahrhundert rasch im Sudwesten und in den Great Plains Nordamerikas verbreiteten und von vielen Indianervolkern dieser Regionen in ihre Kultur integriert wurden 2 Besonders fur die nomadischen Volker der Great Plains wurden die Pferde zu einem zentralen Gut Sacred Dogs Indianervolker im Osten mittleren Westen und im Suden Nordamerikas integrierten Pferde dagegen erst sehr spat in ihre Kultur Der Historiker S C Gwynne weist darauf hin dass die Indianervolker dieser Regionen in kriegerischen Auseinandersetzungen nie beritten waren und europaischen Siedlern ostlich des Mississippis noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts eine befremdliche Vorstellung war 2 Westliche Indianervolker die Pferde in ihre Kultur integrierten konnten ihre Travois und damit auch ihre Tipis erheblich vergrossern waren mobiler und konnten sich in Gegenden ausbreiten die fruher unbewohnbar waren So wurde ein grosser Teil der Plains das karge Grasland erst nach Einfuhrung des Pferdes besiedelt Diese machten auch die vorher sehr muhsame Jagd auf die dort lebenden Bisons wesentlich einfacher Ehemals kleine und schwache Stamme wie die Comanche Lakota oder Cheyenne wurden zu erheblichen Machtfaktoren in den Plains Gwynne bezeichnet insbesondere den Machtzugewinn der Comanchen zwischen ca 1625 und 1750 als eine der grossten sozialen und militarischen Transformationen der Geschichte 3 Ursprunglich von anderen kulturell weiter entwickelten Indianervolkern an den ostlichen Rand der Rocky Mountains im Gebiet des heutigen Wyomings zuruckgedrangt gelang es den Comanchen diese nach der Integration des Pferdes in ihre Kultur entweder in ihrer Zahl und Bedeutung weitgehend zu reduzieren Kansa Omaha Missouri oder wie die Apachen Utes und Osages zum Ruckzug zu zwingen 3 Bevolkerungszusammenbruch nach dem Kontakt mit Weissen Bearbeiten Die Bevolkerungszahlen der Indianer Nordamerikas vor dem europaischen Kontakt konnen nur aus nordamerikanischen archaologischen Daten sowie Annahmen zur okologischen Tragfahigkeit abgeschatzt werden Als Bezugsjahr vor dem Kontakt gilt dabei zumeist das Jahr 1500 Die vorgelegten Zahlen variieren erheblich zwischen 2 4 und rund 18 Millionen Menschen 4 Jungere archaologische Forschungen erlauben diese Zahlen genauer einzugrenzen und sie laufen dabei am untersten Rand fruherer Schatzungen zusammen Der Zusammenbruch der indianischen Bevolkerung nach dem Kontakt mit Weissen wird in der Literatur einhellig als entsetzlich beschrieben Folgen waren der Verlust an kulturellen Traditionen und Lebensweisen neue politische Verbindungen grossflachige und umgreifende Bevolkerungsverschiebungen sowie schliesslich der Verlust des Landes 5 Der entscheidende Faktor waren neue Infektionskrankheiten gegen die die indianischen Volker keine Resistenzen aufwiesen Die hohen Bevolkerungsschatzungen sind nur erklarbar wenn Krankheiten den vorruckenden Weissen schon im 16 Jahrhundert weit vorauseilten und den Kontinent entvolkerten bevor europaischstammige Chronisten den ersten Kontakt mit den jeweiligen Bevolkerungsgruppen hatten und die Verluste registrierten Die niedrigeren Schatzungen sind konsistent mit der Annahme dass grosse Bevolkerungsverluste erst im 17 Jahrhundert und spater stattfanden und trotz lokaler Ereignisse bei denen Krankheiten zwischen Volkern ausserhalb des Kontaktbereiches mit den Weissen verbreitet wurden ein im Wesentlichen irregularer Prozess der Krankheitsausbreitung stattfand Benachbarte Volker im jeweiligen Kontaktbereich mit den vorruckenden Weissen erlitten ganz unterschiedliche Schicksale es gab schnelle Zusammenbruche einzelne Erholungsphasen und weitere neue Krankheitswellen Dieses Bild deckt sich mit den Ergebnissen der archaologischen Forschung Fur grossflachige Zusammenbruche nach 1500 aber weit vor dem lokalen Eintreffen der ersten Weissen gibt es hingegen keine archaologischen Belege 5 Die Annahme dass in den Eastern Woodlands rund 40 aller Indianer Nordamerikas also der heutigen Contiguous United States Kanadas und der nordlichsten Anteile Mexikos die unter dem Einfluss der Kulturen des Sudwestens der Vereinigten Staaten und nicht Mesoamerikas standen lebten ist wohl belegt Daher kann man aus archaologischen Analysen der ostlichen Waldlander unter Berucksichtigung von okologischen Aspekten und lokalen Sonderfaktoren eine Schatzung von zwischen 2 8 und 5 7 Millionen Menschen fur Nordamerika im Jahr 1500 ableiten 6 Die grossen Kulturen am mittleren Mississippi River im Tal des Ohio Rivers und im mittleren Tal des Illinois Rivers waren schon spatestens um 1400 zusammengebrochen Als Ursache gelten Bevolkerungswanderungen Kriege und klimatische Veranderungen um den Beginn der kleinen Eiszeit Indianerpolitik Bearbeiten Die Indianerpolitik der Vereinigten Staaten und Kanadas war gezeichnet vom Wunsch der weissen Siedler nach Land und der folglichen Unterwerfung der Indianer Im Jahre 1763 noch vor der Grundung der Vereinigten Staaten von Amerika entstand durch den Proclamation Act erstmals ein separates Indianer Territorium das die Indianer im Wesentlichen von den europaischen Auswanderern trennte Das Gesetz trennte das Land entlang der Wasserscheide der Appalachen Der westliche Teil wurde den Indianern zugeschrieben der ostliche den Weissen Der Indian Removal Act von 1830 autorisierte den amerikanischen Prasidenten die ostlich des Mississippi lebenden Indianer nach Westen umzusiedeln notfalls mit Gewalt 1834 wurde Oklahoma offiziell zum Indianer Territorium deklariert In den Jahren 1838 1839 kamen bei der Umsiedlung der Cherokee vom Gebiet des Ohio Rivers nach Oklahoma von 10 000 Cherokee rund 4 000 ums Leben Insgesamt wurden rund 50 000 Indianer unterschiedlichster Stamme des Ostens nach Oklahoma deportiert Dies fuhrte zu Konflikten mit den traditionell dort ansassigen Indianerstammen nbsp Mutter eines Prarievolkes mit Kleinkind 1917Ende des 19 Jahrhunderts hatten die europaischen Einwanderer samtliche Indianer unterworfen Hierbei spielten verschiedene Faktoren eine Rolle und wurden unterschiedliche Mittel eingesetzt Indianerkriege Umsiedlung ubermassig viele weisse Siedler eingeschleppte Krankheiten gebrochene Vertrage und gezielte Ausrottung der Bisons als Lebensgrundlage vieler Indianer Das Massaker von Wounded Knee im Jahre 1890 markiert den endgultigen Sieg uber die Indianer seitdem lebten sie in Reservaten und waren von den Lebensmittelrationen der Weissen abhangig Mit dem Reservatsland blieben den Indianern diejenigen Gebiete welche die Weissen zuletzt fur sich beanspruchten meist unwirtliche Flachen Dies stand im Widerspruch zur Absicht sowohl Kanadas als auch der USA die Indianer in den Reservaten zu Ackerbauern umzubilden Die Indianer konnten aufgrund ihrer nunmehr sehr kleinen Landereien und da das Wild sehr stark dezimiert wurde nicht mehr als Jager und Sammler leben wie es zum Beispiel die Indianer der Plains vor der Reservatszeit getan hatten Auch nach der Unterwerfung der Indianer versuchten die Vereinigten Staaten das sogenannte Indianerproblem zu beseitigen unter anderem weil die Lebensmittelrationen Geld kosteten Ziel war die Ausloschung der kulturellen Eigenheiten aller Stamme Ethnozid und die Assimilation in die moderne Welt Den Erwachsenen wurden willkurlich Arbeiten aufgezwungen und die Kinder wurden von ihren Eltern getrennt und auf Internatsschulen gebracht Da die traditionellen Religionen eine zentrale Rolle fur den Zusammenhalt indianischer Kulturen spielten wurden religiose Zeremonien insbesondere der Sonnentanz 1883 unter Androhung von Strafverfolgung verboten 7 Verschiedene Versuche repressiver Gesetzgebung wie der General Allotment Act der Indian Reorganization Act und die Termination scheiterten jedoch nacheinander Mit dem Indian Self Determination Act von 1968 erhielten die Indianer einen Teil ihrer Rechte wieder zuruck Ihr Leben ist jedoch nach wie vor gepragt von Rassendiskriminierung und Armut Kanada verabschiedete 1876 mit dem Indian Act ein Gesetz das die kanadischen Indianer kunftig als Mundel der Regierung behandeln liess Als solche konnen sie nicht uber sich selbst entscheiden sind jedoch von jeglichen Steuern befreit Bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts senkte das kanadische Department of Indian Affairs Amt fur Indianerangelegenheiten die vertraglich zugesicherten Lebensmittelrationen fur Indianer Bis in die 1970er Jahre wurden indianische Kinder in Kanada wie in den Vereinigten Staaten fruh aus ihren Familien gerissen und in meist kirchliche Internate gesteckt Dort durften sie nicht ihre Stammessprache sprechen und mussten das Christentum annehmen Spater kamen seelische und korperliche Misshandlungen an die Offentlichkeit Junge indianische Frauen wurden teilweise unter Zwang sterilisiert In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gelangten die Indianer zu einigen Rechten So erhielten sie 1960 in Kanada das Wahlrecht auf Bundesebene 1982 verabschiedete das kanadische Parlament einen Verfassungsartikel in dem es die traditionellen Rechte der Indianer wie auch die in staatlichen Vertragen festgelegten Rechte anerkannte Mehrere indianische Gruppierungen errangen anschliessend dank dieses Artikels vor Gericht Siege Siehe auch Geschichte der Vereinigten Staaten Geschichte Kanadas und First Nations Die Mission und ihre Folgen Bearbeiten Hauptartikel Beispiel Nordamerika im Artikel Mission Christentum 8 Die Mission spielte in der Geschichte der nordamerikanischen Indianer so wie bei allen kolonialisierten Volkern eine wichtige Rolle da der christliche Missionsbefehl von den Kolonialmachten gern als Rechtfertigung fur ihre Landnahme angefuhrt wurde Den Missionaren wird dabei vor allem Paternalismus Bevormundung Ergreifung geistiger Herrschaft und Ethnozid Unterwanderung und Ausloschung der spirituellen Grundlage traditioneller Kulturen vorgeworfen Die ersten Missionsversuche waren allerdings nahezu alle erfolglos da den Indianern der Gedanke einer Universalreligion und einer Bekehrung fremd war Erst erhebliche Probleme die den Erfahrungsschatz der Menschen sprengte wie Alkoholismus neue Seuchen oder ein drastischer sozialer Wandel durch den Kontakt mit den Eroberern eroffneten dem Christentum Chancen Der Erfolg hing dann sehr vom personlichen Geschick dem kulturellen Einfuhlungsvermogen und der Integrationsbereitschaft des jeweiligen Missionars ab Vielfach bedienten sich die Kirchenleute indigener Prediger und Katecheten als Helfer Diese Praxis hatte zur Folge dass die christliche Botschaft zum Teil stark verfalscht bzw an die Gedankenwelt der heidnischen Menschen angepasst wurde ein bekanntes Beispiel ist der Lakota Black Elk Die christliche Mission hat diverse religiose Formen hervorgebracht die von einer kompletten Christianisierung mit der Integrierung einiger traditioneller Brauche Beispiele Mi kmaq Inupiat uber mehr oder weniger christlich beeinflusste Stammesreligionen Beispiele Dogrib Apachen oder Doppel Religiositat auch Kompartmentalisierung Beispiele Pueblo Kulturen Oklahoma Creek James Bay Cree bis hin zu indianische Formen des Christentums Indian Shaker Church Native American Church Langhaus Religion reichen Wahrnehmung in Europa Bearbeiten nbsp Pocahontas auf einem Kupferstich 1616In Europa wurden die nordamerikanischen Indianer zu Beginn der Kolonialisierung Amerikas als Wilde Barbaren und Heiden angesehen die den Europaern klar unterlegen seien Tatsachlich waren die Europaer den Indianern militarisch und technologisch uberlegen Ausserdem fuhlten sie sich verpflichtet die Indianer zu christianisieren Dieses Bild ruhrte sowohl von fruhen Berichten europaischer Seefahrer her aber auch von freiwilligen oder erzwungenen Besuchen der Indianer in Europa Als erste kehrte die Mannschaft von Gaspar Corte Real um 1500 mit 50 Beothuk Gefangenen aus dem Gebiet des heutigen Kanada nach Portugal zuruck Etwa zur selben Zeit brachte Sebastian Cabot die ersten nordamerikanischen Indianer als Attraktionen an die englischen Hofe und Jacques Cartier 1534 die ersten an die franzosischen Hofe Eine besondere Rolle nahm dabei die Hauptlingstochter Pocahontas ein die 1619 von John Rolfe nach England gefuhrt und als Indianer Prinzessin herumgereicht wurde Gegen Ende des 18 Jahrhunderts wandelte sich das europaische Bild der Indianer ins Gegenteil Die Indianer wurden nicht mehr abschatzig als Wilde bezeichnet sondern zunehmend romantisierend als Edle Wilde Eigenschaften welche die Indianer von den Europaern unterschieden wurden nun nicht mehr negativ sondern positiv interpretiert So sahen die Europaer die Indianer nicht mehr als primitiv faul und kindlich unvernunftig an sondern als anspruchslos ruhig und unschuldig Vom 19 Jahrhundert bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts herrschte dieses romantisierende Bild in der europaischen Literatur vor zum Beispiel in den Romanen von Karl May und Fritz Steuben Gegen Ende des 20 Jahrhunderts begann sich allmahlich ein differenzierteres Bild durchzusetzen Indianischer Widerstand Bearbeiten nbsp Indigene demonstrieren in Washington D C 20191944 grundeten Indianer verschiedener Indianervolker den National Congress of American Indians NCAI der als erste und einzige panindianische Widerstandsorganisation gilt Bereits fruher waren indianische Organisationen entstanden die allerdings nicht bei allen Stammen Unterstutzung fanden Der NCAI wurde zum Zwecke des besseren Schutzes der indianischen Rechte gegrundet Er verstand es als seine Aufgabe in der amerikanischen Bevolkerung Offentlichkeitsarbeit zum besseren Verstandnis der indianischen Kultur und Situation zu leisten und sich fur die Bewahrung der traditionellen kulturellen Werte einzusetzen Der NCAI setzte sich fur das Ende der Termination und fur das Erstarken der Stammesregierungen ein Bereits Ende des Zweiten Weltkrieges hatte der NCAI Mitglieder aus beinahe allen Stammen in seinen Reihen Mit den Jahren stieg die Unzufriedenheit insbesondere unter den jungeren Mitgliedern Viele Indianer waren enttauscht uber das langsame Vorgehen des Kongresses So spalteten sich 1961 der Nationale indianische Jugendrat National Indian Youth Council NIYC der sich fur den indianischen Nationalismus starkmachte und 1968 die Amerikanische Indianerbewegung American Indian Movement AIM ab Letztere in den Stadten entstandene Bewegung sorgte Ende der 1960er und anfangs der 1970er Jahre mit ihren zum Teil recht militanten Aktionen fur Schlagzeilen 1969 besetzten AIM Mitglieder zusammen mit Indianern verschiedener Stamme die verlassene vor San Francisco liegende ehemalige Gefangnisinsel Alcatraz um dort ein Zentrum fur indianische Kultur sowie ein Museum einzurichten Nach 19 Monaten brachen die Indianer ihre Besetzung ab 1971 nahmen AIM Mitglieder einen Teil des in den heiligen Bergen der Lakota den Black Hills liegenden Mount Rushmore National Memorial in Besitz um gegen die zahlreichen gebrochenen Vertrage zu protestieren Ein Jahr spater zogen sie mit Mitgliedern anderer Indianerorganisationen wie dem NIYC im Trail of Broken Treaties nach Washington D C und besetzten dort fur sechs Tage das Verwaltungsgebaude des Bureau of Indian Affairs BIA 1973 fand die wohl bedeutendste Aktion statt AIM Mitglieder besetzten zusammen mit Sympathisanten die in dem Pine Ridge Reservat South Dakota gelegene Ortschaft Wounded Knee Diese war und ist fur die dort lebenden Lakota von geschichtstrachtiger Bedeutung Rund 200 bewaffnete Indianer protestierten so gegen die korrupte Stammesregierung unter Richard Wilson Die Besetzung dauerte 71 Tage Der NCAI seinerseits betrieb seinen friedlichen Protest durch Reden Pamphlete aber auch durch Unterstutzung lokaler Projekte und durch das Erarbeiten von Studienprogrammen weiter Er gewann kontinuierlich an Einfluss Vereinte er 1970 rund 2 000 Mitglieder so waren es 1978 bereits 3 000 die 154 Stamme vertraten Nach der Besetzung von Wounded Knee verlagerte sich der Protest der Indigenen Viele wendeten sich von militanten Massnahmen ab und widmeten sich stattdessen juristischen Moglichkeiten 1974 grundeten uber 5 000 Vertreter von 98 indianischen Ethnien den Internationalen Indianischen Vertragsrat International Indian Treaty Council IITC die heute wohl bedeutendste Widerstandsorganisation der Indianer Ihr Ziel ist es die Traditionen der Indianer zu bewahren und deren Selbstbestimmungsrecht zu erlangen Noch im selben Jahr reisten Vertreter des IITC in die Schweiz um die Grundung einer Menschenrechtsorganisation im Gastgeberland der UNO anzuregen So entstand die Organisation Incomindios Schweiz die indigenen Vertretern unter anderem ermoglicht jahrlich wahrend einer Woche in Genf an der UNO ihre Probleme zu schildern und ihre Forderungen zu stellen Weitere Konflikte seit dem ausgehenden 20 Jahrhundert 1968 1990 Kampf der Western Shoshone um Landrechte und die Folgen der Atombombentests in der Nahe der Nevada National Security Site in Nevada 1973 1975 und 1985 1991 Widerstand der Cree gegen die Baie James Staudamme die die Jagd und Fallenstellerei im Norden Quebecs bedrohten 1977 2006 Kampf gegen Grundwasserabsenkung durch Kohletagebau auf der Black Mesa sowie Zwangsumsiedlung von Hopi und Navajo in Sud Arizona 1984 2005 Proteste der Innu gegen Tieffluge der NATO in Labrador die erheblich negative Einflusse auf die Natur hatten und damit die traditionellen Lebensgrundlagen bedrohten 1990 Oka Krise eine bewaffnete Blockade zwischen den Mohawk und der Gemeinde Oka Quebec 1990 1991 Widerstand der St at imc gegen Ressourcen Raubbau mit einer 100 tagigen Blockade im Suden British Columbias 1990 1992 Widerstand gegen Dammbau auf heiligem Land der Piegan Blackfoot am Oldman River in Sud Alberta 1995 Gustafsen Lake Standoff bewaffneter Landrechtskonflikt der Shuswap mit einer einmonatigen Belagerung im Suden British Columbias 1999 2001 Konfrontationen um Fischereirechte der Mi kmaq in New Brunswick 2001 2010 Widerstand der Secwepemc gegen das Sun Peaks Ski Resort sowie die Austragung der Olympischen Winterspiele 2010 auf traditionellem IndianerlandHeutige Situation BearbeitenFortwahrende Konflikte Bearbeiten Auch im 21 Jahrhundert kampfen einige indianische Gruppen um ihre Rechte von Norden nach Suden Gwich in aus Alaska Widerstand gegen Olforderung im Arctic National Wildlife Refuge und gegen die Folgen des Klimawandels Lubicon Cree der Athabasca Region Einrichtung einer Reservation sowie Erhaltung der Umwelt bezuglich der Ol Industrie Innu aus Quebec und Labrador Konflikt Traditionelle Jagdkultur und Bergbau Kanada Ungeklarte Gewalttaten gegen indigene Frauen in hunderten Fallen Anishinabe aus Nordwest Ontario Grassy Narrows Blockade gegen die Abholzung traditionellen Landes Anishinabe aus Wisconsin Rassistische Ubergriffe wegen traditioneller Fischereirechte Irokesen aus Sud Ontario Caledonia Landbesetzung Konflikt um Landrechte Western Shoshone aus Zentral Nevada Kampf um Landrechte Ressourcen Ausbeutung und die nukleare Verseuchung des Yucca Mountain San Carlos Apachen aus Sudost Arizona Widerstand gegen ein Radioteleskop des Vatikans auf dem heiligen Mount Graham seit 2016 Protest gegen die Dakota Acces Erdolpipeline der Standing Rock Sioux die im Verbund mit uber 100 anderen Stammen und Naturschutzorganisationen ein dauerhaftes Protestcamp mit rund 3000 Bewohnern errichtetenVereinigte Staaten Bearbeiten nbsp Gebiete in den Vereinigten Staaten mit mehrheitlich indigener Bevolkerung absolute Mehrheit relative Mehrheit nbsp Verbreitung der Indigenen in den Vereinigten Staaten um 1990Die Indianerpolitik der Vereinigten Staaten war bis zur Mitte der 1970er Jahre stark auf kulturelle Anpassung und Eingliederung ausgerichtet Spater wurden die rechtlichen Kompetenzen der Reservate und Stammesgemeinschaften jedoch sukzessive ausgeweitet und durch soziale Rahmenvertrage zuletzt den Native American Housing and Self Determination Act NAHASDA von 1996 erganzt Heute wird den 561 Stammesregierungen Tribal Governments innerhalb ihres Territoriums weitgehende rechtliche Souveranitat zugestanden Sie durfen sowohl in zivilrechtlicher wie auch in strafrechtlicher Hinsicht Gesetze und Bestimmungen erlassen Konzessionen erteilen oder Menschen aus ihrem Hoheitsgebiet ausweisen Stammesrecht wird vergleichbar mit dem Recht der US Bundesstaaten nur durch Bundesrecht gebrochen Fur die Verwaltung von 225 000 km Stammesland Reservatsgebiet ist eine Bundesbehorde das Bureau of Indian Affairs zustandig die das Land anerkannten Stammesgemeinschaften zur Treuhand uberlasst Eine bedeutende Einnahmequelle der Reservate sind neben Tourismus und Handwerk vor allem die bundesstaatlich anerkannten Glucksspiellizenzen die Menschen aus den nahegelegenen Grossstadten in grossen Scharen in die Kasinos der Indianerreservate ziehen Die Zahl der anerkannten Indianer wachst schnell der Anteil der in Stadten lebenden Indianer noch schneller 9 Jahr indianische Bevolkerung davon in Stadten in Prozent1940 334 000 27 000 81950 343 000 56 000 161960 524 000 146 000 281970 792 000 356 000 451980 1 354 000 700 000 52Heute haben acht von zehn Personen mit indianischer Abstammung auch nicht indianische Vorfahren und Ausgrenzungen und Benachteiligungen gehoren weitgehend der Vergangenheit an Obwohl sich ihre Lage wahrend der letzten Jahrzehnte erheblich verbessert hat leben viele von ihnen nach wie vor in bescheidenen Verhaltnissen besonders in den Grossstadten Laut Statistik leiden sie noch immer starker als die weissen Amerikaner unter Alkoholismus Herzproblemen Diabetes und anderen physischen und psychischen Problemen die oft mit geringer Bildung einhergehen und wohl eine Folge der sozialen und kulturellen Entwurzelung vergangener Jahrzehnte darstellen Vor allem kleine teilweise um staatliche Anerkennung ringende Stamme kritisieren die mit der Glucksspielindustrie der grossen Reservate einhergehenden Ungerechtigkeiten innerhalb der amerikanischen Indianerpolitik 10 11 12 Bei der Volkszahlung 2000 gaben 2 47 Millionen Menschen an Indianer oder Indigene Alaskas zu sein dies sind 26 mehr als 1990 Weitere 1 6 Millionen gaben an teilweise indianischer Abstammung zu sein Die US Indianer besitzen rund 230 000 km Land zumeist in Reservaten Diese Zahl ist aufgrund von Landstreitigkeiten umstritten 85 der Indianer leben ausserhalb von Reservaten meist in Stadten Die Stadt mit den meisten indianischen Einwohnern ist New York City hier leben 87 000 Indianer Gemass der Zensus Schatzung von 2003 lebt ein Drittel aller US Indianer in den drei Bundesstaaten Kalifornien Arizona und Oklahoma Die bevolkerungsreichsten Stamme der Vereinigten Staaten sind Zensus 2000 es sind nur Indianer gezahlt die sich ausschliesslich zu einem einzigen Stamm zugehorig erklarten 13 Stamm BevolkerungszahlCherokee 281 069Dine Navajo 269 202Sioux 108 272Anishinabe 105 907Choctaw 87 349Pueblo 59 533Apachen 57 060Lumbee 51 913Irokesen 45 212Muskogee 20 223Allerdings definiert jeder Stamm seine Mitglieder unterschiedlich Mitglieder des Dine Volkes beispielsweise mussen mindestens von einem Dine Grossvater oder einer Dine Grossmutter abstammen Die Cherokee handhaben ihre Mitgliedschaft wesentlich einfacher Um als Cherokee zu gelten muss man belegen konnen dass ein Vorfahre auf der Dawes Liste gefuhrt ist Die Dawes Liste entstand von 1898 bis 1914 und registrierte alle Indianer der funf zivilisierten Nationen Im Jahre 2000 waren acht von zehn US Amerikanern mit indianischen Vorfahren Halbblute Etliche kleinere Stamme kampfen um ihre Anerkennung als solche Um als Indianer Stamm anerkannt zu werden mussen die Antragsteller ihre indianische Herkunft uber viele Generationen nachweisen Dies ist oft schwierig bis unmoglich Im Bundesstaat Virginia beispielsweise wurden Anfang des 20 Jahrhunderts alle Nicht Weissen als Farbige deklariert auch die Indianer In South Carolina erhielten am 17 Februar 2005 die Pee Dee und die Waccamaw die staatliche Anerkennung 14 Manche Stamme sind nur von dem Bundesstaat in dem sie leben anerkannt die meisten von der Bundesregierung So waren 2007 595 indianische Gemeinschaften von der Bundesregierung anerkannt dazu kommen rund 70 Gruppen die von Einzelstaaten anerkannt wurden Siehe auch Ureinwohner Alaskas Ethnische Gruppen Bearbeiten Im Jahr 2000 ermittelte die US Zensusbehorde folgende Zahlen 15 Stammesgruppe Indianer und Alaska Natives allein Indianer und Alaska Natives allein Indianer und Alaska Natives in Verbindung mit einer oder zwei anderen ethn Gruppen Indianer und Alaska Natives in Verbindung mit einer oder zwei anderen ethn Gruppen Indianer und Alaska Natives allein oder in anderer KombinationStammesgruppe eine Stammesgruppe mehr als eine Stammesgruppe eine Stammesgruppe mehr als eine StammesgruppeGesamt 2 423 531 52 425 1 585 396 57 949 4 119 301Apachen 57 060 7 917 24 947 6 909 96 833Blackfoot 27 104 4 358 41 389 12 899 85 750Cherokee 281 069 18 793 390 902 38 769 729 533Cheyenne 11 191 1 365 4 655 993 18 204Chickasaw 20 887 3 014 12 025 2 425 38 351Chippewa 105 907 2 730 38 635 2 397 149 669Choctaw 87 349 9 552 50 123 11 750 158 774Colville 7 833 193 1 308 59 9 393Comanche 10 120 1 568 6 120 1 568 19 376Cree 2 488 724 3 577 945 7 734Creek 40 223 5 495 21 652 3 940 71 310Crow 9 117 574 2 812 891 13 394Delaware 8 304 602 6 866 569 16 341Houma 6 798 79 1 794 42 8 713Irokesen 45 212 2 318 29 763 3 529 80 822Kiowa 8 559 1 130 2 119 434 12 242Lateinamerikan Indianer 104 354 1 850 73 042 1 694 180 940Lumbee 51 913 642 4 934 379 57 868Menominee 7 883 258 1 551 148 9 840Navajo 269 202 6 789 19 491 2 715 298 197Osage 7 658 1 354 5 491 1 394 15 897Ottawa 6 432 623 3 174 448 10 677Paiute 9 705 1 163 2 315 349 13 532Pima 8 519 999 1 741 234 11 493Potawatomi 15 817 592 8 602 584 25 595Pueblo 59 533 3 527 9 943 1 082 74 085Kusten Salish 11 034 226 3 212 159 14 631Seminolen 12 431 2 982 9 505 2 513 27 431Shoshone 7 739 714 3 039 534 12 026Sioux 108 272 4 794 35 179 5 115 153 360Tohono O odham 17 466 714 1 748 159 20 087Ute 7 309 715 1 944 417 10 385Yakama 8 481 561 1 619 190 10 851Yaqui 15 224 1 245 5 184 759 22 412Yuman 7 295 526 1 051 104 8 976andere 240 521 9 468 100 346 7 323 357 658nicht spezifizierte Indianer 109 644 57 86 173 28 195 902Alaska Athabascan 14 520 815 3 218 285 18 838Aleuten 11 941 832 3 850 355 16 978Eskimos 45 919 1 418 6 919 505 54 761Tlingit Haida 14 825 1 059 6 047 434 22 365andere Alaska Native tribes 2 552 435 841 145 3 973nicht spezifizierte Alaska Native tribes 6 161 370 2 053 118 8 702nicht naher spezifizierte Indianer oder Alaska Native tribes 511 960 X 544 497 X 1 056 457Entschadigungen Bearbeiten 1897 wurden Fonds eingerichtet in die Erlose aus der wirtschaftlichen Nutzung oder Ausbeutung Rohstoffe von Indianergebieten flossen Im Jahr 2009 sprach die US Regierung unter Prasident Obama rund 300 000 Indianern Entschadigungen von rund 3 4 Milliarden Dollar zu Dabei ging es um eine 1996 eingereichte Sammelklage die der Regierung vorwarf sie habe die Indianer um Milliarden Zahlungen aus Treuhanderfonds geprellt Im April 2012 kundigte die US Regierung an die Ureinwohner des Landes mit rund einer Milliarde Dollar zu dieser Zeit etwa 780 Millionen Euro zu entschadigen Das Geld kommt 41 Indianerstammen zugute 16 Vorausgegangen war ein fast zwei Jahre dauernder Rechtsstreit Die Ureinwohner hatten der Regierung Misswirtschaft bei der Verwaltung von Stammesgeldern und der Einnahmen aus der Nutzung ihrer Gebiete vorgeworfen etwa aus dem Ol und Gasgeschaft oder den Weiderechten 17 Die Klagen reichen zum Teil mehr als 100 Jahre zuruck In anderen Fallen wird noch verhandelt Mit dem Vergleich seien historische Rechtsstreitigkeiten fair und ehrenhaft gelost worden sagte Justizminister Eric Holder Eine gemeinsame Erklarung von Justiz und Innenministerium spricht von einem Meilenstein in der Verbesserung der Beziehungen zu den Ureinwohnern Leben in Reservaten Bearbeiten nbsp Indianerreservate in den Vereinigten StaatenDas Leben in US Reservaten Reservations ist von Armut gepragt Die Arbeitslosigkeit ist hoch das Gesundheitswesen schlecht und der Alkoholismus weit verbreitet In jungster Vergangenheit verbesserte sich die Situation in jenen Reservaten erheblich die mit eigenen Kasinos Millionenbetrage einspielten Andere Stamme lehnen Kasinos mit dem Argument ab diese wurden ihre Kultur zerstoren Zwischen 1990 und 2000 stieg das Einkommen der Reservatsbewohner um 30 wahrend das der ubrigen Bevolkerung um 10 stieg Das durchschnittliche Haushaltseinkommen stieg sogar um 35 bis 40 4 die Zahl von Kindern unter der Armutsgrenze sank von 50 auf 40 18 bzw 17 Dazu kam ein deutlicher Anstieg in der Zahl der Arbeitsplatze in den Reservaten zu erheblichen Teilen in vom jeweiligen Stamm gefuhrten Unternehmen In Kanada wohnten 1996 400 000 Indianer in Reservaten Reserves Bei ihnen lag die Arbeitslosigkeit bei 28 7 bei der kanadischen Gesamtbevolkerung lag sie dagegen bei 10 1 Rund zwei Drittel der kanadischen Reservate befinden sich in abgelegenem Gebiet beinahe ohne Arbeitsmoglichkeiten sowohl innerhalb der Reservate als auch in den umliegenden Regionen Die durchschnittliche Lebenserwartung lag 1996 in den Reservaten um mehr als sechs Jahre niedriger als in Gesamtkanada Ahnlich sah es bei den Tuberkuloseerkrankungen aus In den Reservaten kamen im Jahr 2000 34 Tuberkulose Falle auf 100 000 Personen in Kanada lediglich 5 Auch Selbstmorde und Krankheiten im Zusammenhang mit Alkohol und Drogenkonsum waren haufiger In vielen Reservaten durfen keine alkoholischen Getranke verkauft werden Leben in urbanen Gebieten Bearbeiten Besonders durch die Terminationspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die indianische Bevolkerung in den Stadten sprunghaft zu 1970 lebten 44 6 aller registrierten Indianer in Stadten um 1990 waren es bereits 54 Die am starksten bevorzugten Stadte waren zum einen Riesenstadte wie Los Angeles mit 30 000 Indianern San Francisco mit 20 000 und Chicago mit 8 000 zum anderen kleinere Stadte in der Nahe der Reservate wie zum Beispiel Tulsa Oklahoma City Phoenix Tucson Albuquerque Seattle Minneapolis und Buffalo Die von den Vereinigten Staaten staatlich geforderte Umsiedlung in Stadte hatte offiziell den Zweck die Arbeitslosenquote in den Reservaten zu verringern Dieses Ziel wurde nicht annahernd erreicht Abgenommen hat dafur die Arbeitslosenquote der indianischen Bevolkerung in den Stadten Zwischen 1950 und 1970 sank sie von 15 1 auf 9 4 Dies ging mit einer Verbesserung der Ausbildung einher Gegenuber den Reservaten lag das Lohnniveau in den Stadten hoher Dieser Unterschied vergrosserte sich im Laufe der Jahre weiter 1949 lag das mittlere Einkommen der Reservatsindianer bei rund 80 desjenigen der stadtischen Indianer Zwanzig Jahre spater lag dieses Verhaltnis bei 57 Damit lag das Einkommen der stadtischen Indianer ungefahr auf dem Niveau desjenigen der Afroamerikaner Ebenfalls niedriger als in den Reservaten ist die Sterblichkeitsrate dies vor allem dank einer besseren gesundheitlichen Versorgung Starker jedoch ist der Alkoholkonsum obwohl dieser in den Reservaten bereits ein grosses Problem darstellt Markant ist auch die geringere Kinderzahl pro Frau in den Stadten Hatte um 1980 eine Frau in den Reservaten durchschnittlich 5 3 Kinder waren es zur selben Zeit in der Stadt nur 3 7 Kinder Nicht alle Indianer kommen mit der weissen Welt gleich gut zurecht Zu Beginn der Terminationspolitik kehrten rund drei Viertel aller Umsiedler in die Reservate zuruck spater nur noch etwa die Halfte Fur eine Ruckkehr sprechen vor allem personliche und okonomische Grunde Obwohl stadtische Indianer wohl ebenso mittellos sind wie die in Ghettos lebenden Schwarzen gibt es keine eigentlichen Indianerghettos Vielmehr leben die Indianer uber die ganze Stadt verteilt wie in Seattle oder sind in einem Gebiet im Herzen der Stadt angesiedelt wie dies in Minneapolis der Fall ist Dort ist das Indianerviertel zwar als Red Ghetto bekannt ist allerdings nicht mit den schwarzen Ghettos vergleichbar die meist am Stadtrand liegen Unabhangig davon wie die Verteilung der Indianer in den Stadten aussieht den allermeisten stadtischen Indianern ist das Wohnen in armeren Stadtvierteln gemein So leben 19 aller stadtischen Indianer in uberfullten Wohnungen wahrend dieser Anteil bei der gesamten US Bevolkerung nur bei 7 liegt Kanada Bearbeiten In Kanada werden die Indianervolker als First Nations bezeichnet Nicht zu ihnen zahlen die Inuit deren Sprache das Inuktitut mit 29 000 Sprechern zu den grosseren Gruppen zahlt In ihrem Territorium Nunavut gelten Inuktitut und Inuinnaqtun neben Englisch und Franzosisch als offizielle Sprachen Auch die Gruppen der Inuvialuit und Metis zahlen nicht zu den First Nations Im Wappen von Neufundland und Labrador werden zwei Beothuk Indianer als Schildhalter dargestellt Der Zensus von 2001 ergab eine Zahl von rund 900 000 kanadischen Indigenen darunter etwa 600 000 Indianer 290 000 Metis und 45 000 Inuit Die kanadischen Indigenen sprechen mehr als 50 Sprachen Die First Nations verteilen sich auf 612 anerkannte Gruppen davon allein 190 in British Columbia dazu viele Gruppen die nicht anerkannt sind Am verbreitetsten sind die Sprachen der Anishinabe und Cree die zusammen von 150 000 Menschen gesprochen werden Es folgen die Mi kmaq mit etwa 8 500 In den Nordwest Territorien gibt es neun offizielle indigene Sprachen Dene Suline Cree Gwich in Inuinnaqtun Inuktitut Inuvialuktun Nordliches Slavey Sudliches Slavey und Taicho Da der Anteil von Indianern die einen Hochschulabschluss haben wesentlich niedriger ist als bei anderen Gruppen der Bevolkerung richteten sie im Jahre 2000 die First Nations University of Canada in Regina Saskatchewan ein Traditionelle Kultur Bearbeiten Hauptartikel Nordamerikanische Kulturareale nbsp Wickiup der ApachenAls Christoph Columbus Amerika bereiste lebten im Gebiet der heutigen Vereinigten Staaten etwa 500 indianische Ethnien mit rund 175 verschiedenen Sprachen Einige davon lebten als sehr kleine Jager und Sammler Gruppen andere als hoch entwickelte landwirtschaftliche Nationen die sich aber nicht mit der Grosse von europaischen Staaten vergleichen lassen Zu Zeiten ihres Zenits ubertraf ihre Grosse selten 60 000 Personen Die meisten Gruppen umfassten nur einige hundert Im 16 Jahrhundert war die Tendenz zu grosseren politischen Einheiten erkennbar Trotzdem kam es immer wieder zu Aufteilungen Die jeweilige autoritare Fuhrungskraft war abhangig vom ihr entgegengebrachten Respekt Die Mitglieder eines Stammes konnten nicht gezwungen werden zu bleiben Bei Unstimmigkeiten verliessen sie ihre Gruppe um sich entweder einer anderen Gruppe anzuschliessen oder um eine eigene Gruppe zu bilden Dieses System starkte das Verantwortungsbewusstsein des Fuhrers gegenuber seinem Volk Die meisten nordamerikanischen Indianerstamme hatten ihre klar voneinander abgegrenzten Geschlechterrollen Die Landwirtschaft und das Sammeln von Beeren und Wurzeln war meist Aufgabe der Frau wahrend das Jagen und der Krieg zur Rolle des Mannes zahlten Einige Stamme waren matrilinear organisiert andere patrilinear Bei vielen Stammen bekannt und akzeptiert waren die Two Spirit People welche in die Rolle des anderen Geschlechtes schlupften deren Kleidung trugen und deren Aufgaben erledigten Zwei Seelen Menschen wurden oft uberdurchschnittliche geistige Krafte nachgesagt waren hoch geachtet und nicht selten als Schamanen tatig Einige kulturelle Elemente waren im ganzen Kontinent verbreitet So glaubten viele Indianer an Tiergeister an das visionare Fasten und an den Mythos dass Amerika auf dem Rucken einer Wasserschildkrote errichtet worden war nbsp Medizinmann Little Big Mouth vor seinem Tipi in OklahomaBedeutender als die Gemeinsamkeiten sind die kulturellen Unterschiede Nordamerika wird im Allgemeinen in zehn Kulturareale eingeteilt Die in der Arktis Alaska und Gronland wohnhaften Eskimos und Aleuten lebten in Hutten aus Stein und Holz Nur auf Reisen bauten sie Iglus Beinahe das ganze heutige Kanada bis zum Sankt Lorenz Strom nahm die Subarktis ein Die dort lebenden Athapasken und Algonkin ernahrten sich im Gegensatz zu den Eskimos und Aleuten nicht von Meerestieren sondern vor allem von Grosswild Die Volker der Nordwestkuste sind bekannt fur ihre geschnitzten Totempfahle und fur die Potlatche Feste an denen grosszugige Geschenke gemacht wurden Daruber hinaus entwickelten sie eine Kultur auf Basis der Jagd auf Meeressauger wie Robben und Wale Zudem stellten sie als einzige Kleidung und sonstige Stoffe aus Holzfasern her und trieben einen weitraumigen Handel Weiter sudlich an der Pazifikkuste im Kulturareal Kalifornien assen die Indianer nebst Wild und Meerestieren auch Wildfruchte besonders Eicheln Sie stellten allerlei Flechtware her Das Plateau liegt in den Rocky Mountains ostlich der sudlichen Nordwestkuste auf der heutigen Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada Bei den dortigen Indianern stand der Lachsfang und der Handel mit benachbarten Volkern im Zentrum Sudlich davon im Grossen Becken mussten die Bewohnter mit sehr kargen Bedingungen zurechtkommen Sie waren Wildbeuter lebten in kleinen Gruppen und kannten nur wenige Rituale Noch weiter sudlich im Sudwesten gab es sowohl halbnomadische Sammler und Jager als auch sesshafte Ackerbauern Die sesshaften Pueblo Volker wohnten in Pueblos aus Adobe und konnten dank ausgeklugelter Bewasserungssysteme Mais Bohnen Kurbisse und Baumwolle anpflanzen Ausserdem stellten sie Topferwaren her Andere Volker wie die Dine wohnten in Hogans oder hinter einfachen Windschirmen Die Prarien und Plains nahmen das Zentrum der heutigen Vereinigten Staaten ein und reichten bis ins sudliche Kanada Grosse Teile dieses Grasland Gebietes waren erst bewohnbar nachdem die fruheren spanischen Kolonisten das Pferd hinterlassen hatten Die nomadischen Prarieindianer zogen den grossen Bisonherden nach und lebten in mobilen Tipis Der ostliche Teil der Vereinigten Staaten teilte sich in das Nordostliche und Sudostliche Waldland Hier herrschten teilweise machtige Nationen Der Nordosten wurde von weiten Waldern bestimmt Neben dem Anbau von Mais Bohnen und Kurbissen ernteten einige Volker Wildreis Im Sudosten lebten besonders die funf zivilisierten Nationen in matrilinearen Sippen die in totemistische Klane organisiert waren Im Gegensatz zu vielen anderen indianischen Gruppen glaubten sie nicht an Naturgeister sondern waren Monotheisten Die Einteilung in Kulturareale deckt sich nicht mit den Sprachgruppen So lebten beispielsweise athapaskische Gruppen in der Subarktis wie auch im Sudwesten Ausser den Chroniken einiger Prarievolker welche das jeweils wichtigste Ereignis eines Jahres mit Symbolen festhielten und Walam Olum der mit Bilderschrift auf Baumrinde geschriebenen Stammes Chronik der Lenni Lenape kannten die prakolumbischen nordamerikanischen Indianer weder Alphabet noch Schriften Indianische Uberlieferung erfolgte daher hauptsachlich mundlich Diese mundlichen Berichte sind einerseits von erstaunlicher Genauigkeit und reichen oftmals mehrere Generationen zuruck andererseits ist bei ihrer Deutung der kulturelle Kontext insbesondere die Vermischung mit mythologischen Vorstellungen in Rechnung zu stellen Ethnische Religionen Bearbeiten nbsp Okipa Zeremonie der Mandan mit Selbstfolterungen wie sie auch beim Sonnentanz stattfinden um so das Mitleid der Geistmachte zu erregen Gemalde von George Catlin ca 1835 Genauso vielfaltig wie die Kulturen Nordamerikas sind auch ihre ethnischen Religionen Auch innerhalb eines Volkes gab es zumeist zahlreiche Varianten in den einzelnen Untergruppen wie etwa beim Glauben der Ojibwa oder dem der Eskimovolker Es gab Stamme die an eine hochste mannliche und andere die an eine hochste weibliche Gottheit glaubten und wieder andere deren Glaube sich auf vergottlichte unsichtbare Naturerscheinungen oder auf ubersinnliche Krafte richtete 18 Die Heterogenitat hat ihre Ursache zum einen in zeitlicher und raumlicher Isolation der kleinen weit verstreuten Ethnien auf dem riesigen in mehreren Einwanderungsschuben besiedelten Doppelkontinent so dass sich die mundlichen Uberlieferungen entsprechend unabhangig voneinander entwickelt haben Zum anderen sorgte die geographische und klimatische Vielfalt fur sehr unterschiedliche okonomische Grundbedingungen die wiederum kulturelle und religiose Unterschiede produzierten 19 Dies gilt selbst fur Untergruppen grosser Ethnien die eine andere Lebensweise annahmen als ihre Verwandten beispielsweise die Bison jagenden Plains Ojibwa im Vergleich zu den Wildreis sammelnden Seen Ojibwa haufig im Sinne einer Ubernahme religioser Ideen von benachbarten Ethnien im gleichen Kulturareal Die altesten Religionsformen Amerikas stammen von den fruhesten Einwanderern aus dem nordostlichen Asien Ihre Religion war vermutlich dem heutigen Typ der nordischen Jagerreligionen ahnlich sie kann aber unmoglich rekonstruiert werden Wie die Religionsgeschichte zeigt kam es bei gleichartigen okologischen Bedingungen ahnlichen Technologien und Gesellschaftsstrukturen haufig zu teilweise analogen Entwicklungen So kann man animistische Religionsformen bei den Jagern Sammlern Fischern und einfachen Feldbauern des gesamten Kontinentes und ausgepragte Theokratien mit Priesterstand wie bei den Pueblovolkern sowie zudem mit Erdbauten als Kultstatten in der Mississippi Kultur und bei den Natchez unterscheiden Dazwischen liegen die eher individualistisch zu nennenden Religionsformen der nordamerikanischen Prarie Indianer 20 Daraus darf jedoch keinesfalls auf einheitliche Glaubensvorstellungen innerhalb der genannten Formen geschlossen werden Solche religionsphanomenologischen Abgrenzungen dienen lediglich einer groben Kategorisierung Faktisch gab es sehr grosse Unterschiede in der Spiritualitat und in den Auffassungen von Geistern oder Gottern und es existierten ebenso Abweichler und Zweifler wie uberall auf der Welt Auch wenn die Wertschatzung aller Lebensformen die Erhaltung der naturlichen Ordnung und die Erfahrung der Transzendenz bei sogenannten Naturvolkern grundsatzlich ein untrennbarer Bestandteil des Alltags war gab es durchaus Ethnien wie etwa die Havasupai Indianer deren Leben sehr weltlich ausgerichtet war 21 Obwohl es demnach keine einheitliche traditionelle indianische Religion gab existieren zumindest einige wenige Merkmale die in ganz Nordamerika weit verbreitet waren Die Idee dass der Mensch mehrere Seelen habe galt mit Ausnahme der Pueblovolker praktisch uberall Zumeist glaubte man dabei an eine Freiseele die den Menschen etwa in Traumen verlassen konnte und eine Vitalseele die fur die Lebensfunktionen zustandig und korperlich gebunden war Die Siouxvolker der Prarien nahmen gar vier verschiedene Seelen an Sehr haufig kam zudem der Glaube an Tierseelen vor denen zumeist ein anthropomorphes Aussehen zugeschrieben wurde Pflanzen und Objektseelen gab es etwas seltener Anmerkung Solche Konzepte durfennichtdem Totemismus zugerechnet werden Religioser Totemismus wie beispielsweise der Gedanke der Abstammung einer Sippe von ihrem Totem tier war bei den Indianern sogar aussert selten wohingegen das Totem als eher profanes Clanabzeichen bei vielen Stammen vorhanden war 22 Mit Ausnahme der mesoamerikanischen Hochkulturen kam die Vorstellung menschenahnlicher Hochgotter und entsprechender Gotterbilder oder Idole in voreuopaischer Zeit nur sehr sporadisch vor 23 Stattdessen kam bei nahezu allen nordamerikanischen Volkern der Glaube an unsichtbare geheimnisvolle ubernaturliche Krafte vor 24 die nicht selten pantheistisch also etwa identisch mit den von ihnen bewohnten Tieren oder bestimmten Naturerscheinungen personifiziert wurden 18 19 vergleiche Manitu Algonkin Wakan Sioux Orenda Irokesen diyi Apachen Nawalak Kwakiutl Inkoze Chipewyan Inua Eskimo Der Medizinbeutel ein Behaltnis mit heiligen Gegenstanden der oftmals die Funktion eines Talismanes hatte wurde bei sehr vielen Stammen benutzt Der Donnervogel war ein sehr weit verbreitetes mythisches Wesen das in mehr oder weniger eindeutiger Weise mit den Klimaextremen in Nordamerika in Verbindung gebracht wurde Typisch fur Nordamerika war auch die Individualisierung religioser Ansichten denn alle Stammesangehorigen standen in einem personlichen Verhaltnis zur ubernaturlichen Welt So gab es in allen Kulturarealen mit Ausnahme des Sudwestens den Glauben an einen personlichen Schutzgeist zumeist in Tiergestalt 25 26 In popularen und esoterischen Veroffentlichungen sowie von Anhangern der Umweltbewegung wird haufig die Vorstellung einer heiligen Mutter Erde als gemeinindianisch religiosem Symbol dargestellt vergleiche die vielzitierte jedoch fiktive oder zumindest drastisch manipulierte Rede des Hauptlings Seattle Es handelt sich dabei jedoch um eine recht junge Verallgemeinerung sehr unterschiedlicher Anschauungen die ursprunglich im 19 Jahrhundert als strategische Metapher von verschiedenen Stammen in der Kommunikation mit den Eroberern verwendet wurde Erst spater entwickelte sich daraus ein zentrales wiederum religios belegtes Symbol der modernen panindianischen Bewegung 27 Die ursprunglichen Religionen der Indianer konnen am leichtesten erfasst werden wenn man sie in einer historisch geographischen und okologischen Perspektive sieht so wie es beim Modell der nordamerikanischen Kulturareale gemacht wurde siehe dort jeweils unter Religionen Zeitgenossische Kultur BearbeitenPanindianismus in Nordamerika Bearbeiten Im Gegensatz zu den europaischen Nationen existierte im historischen Nordamerika eine enorm grosse Vielfalt heterogener Kulturen Die Sammelbezeichnung Indianer suggeriert eine Einheitlichkeit die es so nie gegeben hat 28 Eurozentrische Vorstellungen wie etwa von Manitu als dem Gott der Indianer stereotype Ausdrucke wie Squaw Medizinmann oder Totempfahl u v m zeichnen ein vollig falsches Bild Bis zum Widerstand gegen die europaischen Eroberer waren stammesubergreifende Bundnisse unter den Indigenen grosse Ausnahmen Kulturelle Angleichungsprozesse fanden vor allem dann statt wenn Gruppen in neue Lebensraume migrierten Erst die gemeinsamen Erfahrungen mit der weissen Kultur fuhrten im 20 Jahrhundert langsam zu einer gemeinsamen indianischen Identitatsfindung die heute als Panindianismus Panbewegungen bezeichnet wird Vor allem in den Metropolen machten Indianer die Erfahrung dass sie von der Mehrheitsgesellschaft nicht differenziert als Mitglieder verschiedener Stamme wahrgenommen wurden Dies fuhrte erstmals zu einem gemeinindianischen Solidaritatsgefuhl das sich nach der Ruckkehr dieser Menschen in die Reservationen auch dort zu etablieren begann 29 Die synkretistische christlich traditionelle Peyote Religion stammesubergreifende Powwow Tanzveranstaltungen und Eheschliessungen sowie das Wirken einzelner Personlichkeiten die fur alle Indianer sprechen etwa Charles Eastman Vine Deloria junior oder Winona LaDuke sowie die Umweltbewegung die die Indianer zu Hutern der Mutter Erde hochstilisierte forderten diese Entwicklung Sichtbar wird dies unter anderem in Vermischungen kultureller Elemente in den Powwow Kostumen die sich haufig dem Stil der Prarieindianer annahern Die Indianer selbst bezeichnen diese uberregionale meta tribale Kultur als intertribalism 30 Wie bereits im Absatz Indianischer Widerstand beschrieben resultierten aus dieser Entwicklung auch gemeinsame politische Aktivitaten Red Power Es sollte allerdings nicht erneut der Fehler begangen werden die Indianer nur noch aus dieser panindianischen Perspektive zu sehen denn nach wie vor bestimmt vor allem die traditionelle Bindung an die Stamme das Leben und Bewusstsein der Indianer Religion Bearbeiten Das Gros der Indigenen Nordamerikas gehort heute dem Christentum an Dennoch sind traditionelle Vorstellungen und Rituale der ehemaligen ethnischen Religionen zum Beispiel der Sonnentanz der Prarieindianer Medizinbunde der Irokesen Geisterglaube und Jagdrituale der nordlichen Athabasken schamanische Praktiken der Anishinabe oder die Kachina Kulte der Pueblovolker noch bei vielen Gruppen lebendig wenngleich oft in reduzierter und veranderter Form Durch eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Missionare loste der Sioux Autor Vine Deloria jr mit seinem Buch Custer Died For Your Sins 1969 eine Welle von Reuebekenntnissen der Kirchen aus und ebnete den Weg fur massive finanziellen Hilfen an das AIM durch das National Council of Churches siehe auch Christliche Mission in Nordamerika Zu Beginn des 21 Jahrhunderts ist nicht zuletzt durch die Schriften Delorias eine Revitalisierung der alten Religionen feststellbar Interessant ist dabei das Motiv der Mutter Erde das von den heutigen Indianern als altuberliefertes religioses Symbol betrachtet wird obwohl die Personifizierung einer gottlichen Erde nach dem gegenwartigen Stand der Forschung als gemeinsames Gut aller Indianer erst in den Landrechtskonflikten mit den Weissen entstanden ist 28 Die heute bei den nordamerikanischen Indianern am weitesten verbreitete synkretistische Religion ist die Native American Church Diese basiert auf traditionellen Praktiken verschiedener Stamme vermischt mit mehr oder weniger christlichen Elementen Der wichtigste Ritus ist die Peyote Zeremonie Die Ausgestaltung der Native American Church ist je nach Region leicht unterschiedlich je nachdem welche christliche Glaubensrichtung wahrend der Kolonialisierung vorherrschend war und welche eigenen Stammesbrauche ublich waren Die Indianerkirche ist heute ein wichtiger Gegenpol zu den negativen Auswirkungen wie Alkoholismus und Kriminalitat welche die Kolonisierung mit sich gebracht hat Vor allem herrscht jedoch bei den meisten Stammen ein heterogener Glaubenspluralismus vor so dass uberzeugte Christen Agnostiker Anhanger der panindianischen Native American Church oder der Mother Earth Philosophie neben Traditionalisten zu finden sind 28 nbsp Saponi Trommler an einem PowwowMusik und Kunst Bearbeiten Die Musik der nordamerikanischen Indianer ist ublicherweise monophon Heute wird sowohl die traditionelle Musik gepflegt gespielt auf Trommeln und Floten wie auch moderne Musikrichtungen wie Country und Pop meist vermischt mit traditionellen Elementen Einige indianische Interpreten schafften den Sprung in die amerikanische Offentlichkeit so zum Beispiel Robbie Robertson Rita Coolidge Buffy Sainte Marie John Trudell Wayne Newton und die Band Redbone Die am weitesten verbreiteten musikalischen Anlasse unter den nordamerikanischen Indianern sind die Powwows Dabei sitzen Trommelgruppen um eine grosse Trommel und schlagen sie gemeinsam wahrend sie traditionelle Lieder singen Zu dieser Musik tanzen Tanzer in farbenfrohen Kleidern Die Kunst der Indianer besteht aus Topfern Malen Schmuckherstellen Weben Schnitzen und Korbflechten Siehe auch Federschmuck und QuillarbeitSprachgruppen BearbeitenDie nordamerikanischen Ureinwohner sprechen eine Vielzahl von indigenen Sprachen zu deren wissenschaftlicher Einteilung und Abgrenzung bislang keine Einigkeit besteht Eine Sonderrolle spielen die Metis Nachfahren vorwiegend franzosischer Einwanderer und indigener Frauen die in Kanada als indigenes Volk anerkannt sind Sie sprechen zum Teil Franzosisch zum Teil Michif eine dem Cree verwandte Sprache Siehe auch BearbeitenListe nordamerikanischer Indianerstamme Indianische Mythologie und Literatur Nordamerikas Indigene Volker Mittelamerikas und der Karibik Indigene Volker Sudamerikas Sklaverei bei den Indianern NordamerikasLiteratur BearbeitenIndigene Literatur Bearbeiten Jeannette C Armstrong SLASH Roman uber die Red Power Bewegung Unrast Verlag ISBN 3 928300 56 3 Brigitte Georgi Findlay Indianische Literatur in Amerikanische Literaturgeschichte hg von Hubert Zapf 2 Auflage Stuttgart und Weimar Metzler 2004 S 387 414 Suzanne Evertsen Lundquist Native American Literatures An Introduction New York Continuum Inter Publis 2004 ISBN 0 8264 1599 7 The Columbia guide to American Indian literatures of the United States since 1945 ed by Eric Cheyfitz New York N Y Columbia Univ Press 2006 Cambridge Companion to native American literature Cambridge University Press 2005 An anthology 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1994 Gemaldesammlung Vine Deloria Custer died for your sins an Indian manifesto New York NY Macmillan 1969 Neuausgabe B amp T 2003 ISBN 0 8061 2129 7 Brian M Fagan Ancient North America Thames and Hudson London und New York 1991 auch deutsch Das fruhe Nordamerika Archaologie eines Kontinents ubersetzt von Wolfgang Muller C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37245 7 Christian F Feest Hrsg Kulturen der nordamerikanischen Indianer Koln Konemann 2000 ISBN 3 8290 0500 8 David Hurst Thomas Monika Thaler Hrsg Die Welt der Indianer Geschichte Kunst Kultur von den Anfangen bis zur Gegenwart 4 Auflage Frederking amp Thaler Munchen 1998 ISBN 3 89405 331 3 Thomas Jeier Die ersten Amerikaner Eine Geschichte der Indianer DVA Munchen 2011 ISBN 978 3 421 04412 9 Bruce E Johansen The Native Peoples of North America A History Chapel Hill NC Rutgers University Press 2006 ISBN 0 8135 3899 8 Alvin M Josephy Five Hundred Nations Die illustrierte Geschichte der Indianer Nordamerikas Frederking und Thaler Munchen 1996 ISBN 3 89405 356 9 Wolfgang Lindig Mark Munzel Die Indianer Band 1 Nordamerika Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1994 ISBN 3 423 04434 9 Aram Mattioli Verlorene Welten Eine Geschichte der Indianer Nordamerikas Stuttgart Klett Cotta 2017 ISBN 978 3 608 94914 8 Barry M Pritzker A Native American Encyclopedia History Culture and Peoples Oxford University Press New York 2000 ISBN 978 0 19 513877 1 Mathias R Schmidt Wenn wir gehen geht die Welt Indianer in den USA Interviews und Dokumente Kubler Verlag 1980 ISBN 978 3 921265 25 3 Smithsonian Institution Hrsg Handbook of North American Indians Washington seit 1978 Colin F Taylor William C Sturtevant Der grosse Bildatlas Indianer Aus dem Engl ubers von Werner Petermann Orbis Munchen 1995 ISBN 3 572 00770 4 engl Originalausgabe The Native Americans Salamander Books London ISBN 0 86101 523 1 James Wilson Und die Erde wird weinen Die Indianer Nordamerikas Frankfurt am Main Suhrkamp 2000 ISBN 3 518 39770 2 Zeitschriften Bearbeiten Akwesasne Notes American Indian Quarterly University of Nebraska Press Coyote Vierteljahrlich erscheinendes Magazin der Aktionsgruppe Indianer amp Menschenrechte ISSN 0939 4362Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Indianer Nordamerikas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien American Indian Movement aimovement org indiancountrymedianetwork comEinzelnachweise Bearbeiten Nach Angaben des Bureau of Indian Affairs a b Gwynne Empire of the Summer Moon 2010 S 33 a b Gwynne Empire of the Summer Moon 2010 S 35 George R Milner George Chaplin Eastern North American Population at ca A D 1500 In American Antiquity Volume 75 No 4 Oktober 2010 Seiten 707 726 708 a b George R Milner George Chaplin Eastern North American Population at ca A D 1500 In American Antiquity Volume 75 No 4 Oktober 2010 Seiten 707 726 709 mit weiteren Nachweisen George R Milner George Chaplin Eastern North American Population at ca A D 1500 In American Antiquity Volume 75 No 4 Oktober 2010 Seiten 707 726 720 David Hurst Thomas Jay Miller Richard White Peter Nabokov Philip J Deloria Die Welt der Indianer Geschichte Kunst Kultur von den Anfangen bis zur Gegenwart 4 Auflage aus dem Englischen von Werner Petermann Frederking amp Thaler Munchen 1998 ISBN 3 89405 331 3 S 360 361 Feest Beseelte Welten S 185 193 sowie teilw 193ff Nach Oeser S 97 Roger L Nichols Indians in the United States amp Canada A Comparative History University of Nebraska Press 1998 Veronica E Tiller Discover Indian Reservations USA A Visitors Welcome Guide Council Publications Denver Colorado 1992 NativeAmericans com US Zensus aus dem Jahr 2000 Memento des Originals vom 13 Februar 2020 im Webarchiv archive today nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot factfinder census gov Eine Liste der anerkannten Indianerstamme in den Vereinigten Staaten findet sich hier Indians org 2000 Summary File 1 US Census Bureau PDF 4 6 MB US Census Bureau 2007 abgerufen am 1 November 2010 Vorlage Cite web temporar BBC 12 April 2012 www bbc co uk US to pay Native Americans 1bn to settle land lawsuit www nativelegalupdate com Memento vom 29 Juni 2012 im Internet Archive a b Peter Antes Grundriss der Religionsgeschichte Von der Prahistorie bis zur Gegenwart Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 978 3 17 016965 4 S 41 a b S A Tokarew Die Religion in der Geschichte der Volker Dietz Verlag Berlin 1968 S 140 164 165 171 Ake Hultkrantz Amerikanische Religionen erschienen in Horst Balz et al Hrsg Theologische Realenzyklopadie Band 2 Agende Anselm von Canterbury Walter de Gruyter Berlin New York 1978 ISBN 978 3 11 019098 4 S 402 458 Feest Beseelte Welten S 16 17 20 23 Feest Beseelte Welten S 63 68 70 Feest Beseelte Welten S 88 Miriam Schultze Traditionelle Religionen in Nordamerika In Harenberg Lexikon der Religionen Harenberg Dortmund 2002 ISBN 3 611 01060 X S 880 George Catlin Die Indianer Nordamerikas Abenteuer und Schicksale Neu bearbeitet von Ernst Bartsch Edition Erdmann K Thienmanns Verlag Stuttgart 1994 OA 1924 ISBN 3 522 61220 5 S 37 ff Wolfgang Lindig u Mark Munzel Die Indianer Kulturen und Geschichte der Indianer Nord Mittel und Sudamerikas dtv Munchen 1978 ISBN 3 423 04317 X S 211 Feest Beseelte Welten S 55 59 72 101 a b c Christian F Feest Beseelte Welten Die Religionen der Indianer Nordamerikas In Kleine Bibliothek der Religionen Bd 9 Herder Freiburg Basel Wien 1998 ISBN 3 451 23849 7 S 15 16 55 59 185 193 Rene Konig Indianer wohin Alternativen in Arizona Skizzen zur Entwicklungssoziologie Springer Verlag 2013 S 61 Cora Bender und Andreas Niederberger Powwow Radio Netzwerk Zur Verortung von Wissenskulturen nordamerikanischer Indianer in der Gegenwart In Claus Zittel Hrsg Wissen und soziale Konstruktion Walter de Gruyter 2002 S 281 nbsp Dieser Artikel wurde am 3 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indianer Nordamerikas amp oldid 235657515