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Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kuhlen Klimas von Anfang des 15 Jahrhunderts bis in das 19 Jahrhundert hinein Sie war regional und zeitlich unterschiedlich stark ausgepragt Nur wahrend eines Kernzeitraums vom Ende des 16 Jahrhunderts bis in das letzte Drittel des 17 Jahrhunderts lasst sich global eine kuhlere Phase ausmachen Das Gemalde IJsvermaak Eisvergnugen von Hendrick Avercamp zeigt Menschen auf einem zugefrorenen Kanal in den Niederlanden im kalten Winter 1608 Heute dagegen sind die Kanale im Winter meist eisfrei Kunstlerische Darstellungen solcher Szenen sind nur aus der Zeit zwischen 1565 und 1640 bekannt Die Kleine Eiszeit ist Teil der jungeren Klimageschichte und Forschungsgegenstand der Historischen Klimatologie Sie gilt in der heutigen Klimadiskussion als das klassische Beispiel einer durch kurzfristige Schwankungen gepragten naturlichen Klimavariation Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Beobachtungen 3 Klimazeugen 4 Raumliches und zeitliches Auftreten 5 Ursachen 5 1 Gesteigerte vulkanische Aktivitat 5 2 Verringerte Sonneneinstrahlung 5 3 Wiederbewaldung infolge von Bevolkerungsruckgang 5 4 Schwacherer Golfstrom 5 5 Anderungen im Umlauf der Erde um die Sonne 6 Folgen fur die Menschen 6 1 Not soziale Spannungen Verfolgung von Minderheiten 6 2 Machtpolitische Ereignisse 6 2 1 Dreissigjahriger Krieg 6 2 2 Franzosische Revolution 6 3 Folgen vorruckenden Packeises 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenDie Idee eines nach einer warmeren Episode im Mittelalter kuhler werdenden Klimas reicht bis in das spate 18 Jahrhundert zuruck Britische und US amerikanische Naturphilosophen und Naturwissenschaftler diskutierten sie anhand von Differenzen zwischen mittelalterlichen und zeitgenossischen Berichten uber Wetter und Landwirtschaft 1 Der wahrscheinlich erste der die Bezeichnung Kleine Eiszeit fur eine Klimaperiode verwendete Periodisierung war im Jahr 1909 der Botaniker George Francis Scott Elliot 2 Er nannte so einen Kalteruckfall nach der letzten Kaltzeit der durch Anderungen der Pflanzenwelt gekennzeichnet war und heute als Jungere Dryaszeit bekannt ist 1 Meist jedoch wird der amerikanischen Geologe Francois E Matthes als derjenige genannt der im geowissenschaftlichen Kontext erstmals von einer Kleinen Eiszeit sprach 1 3 Matthes war Vorsitzender des Gletscherkommitees der American Geophysical Union In dessen Bericht des Jahres 1939 4 wurde als Kleiner Eiszeit eine Epoche einer erneuten aber moderaten Vergletscherung in der kalifornischen Sierra Nevada bezeichnet Den Beginn dieser Epoche setzte Matthes vor etwa 4000 Jahren an nach dem Ende des Klimaoptimum des Holozans und er ging davon aus dass die Epoche bis in die 1930er Jahre angehalten hatte Schon in diesem Bericht und auch in Veroffentlichungen der folgenden Jahre hob Matthes die besonders ausgepragte Gletscherausbreitung nach Ende des Mittelalters hervor unter Ruckgriff auf Ergebnisse des franzosischen Geographen Charles Rabot der eine Phase besonders starker Ausbreitung der Gletscher in den franzosischen Alpen vom 16 bis Mitte des 19 Jahrhunderts ausgemacht hatte 1 Der Begriff in seiner weiten Bedeutung einer klimatischen Veranderung die vor 4000 Jahren begonnen haben sollte wurde zu Beginn der 1940er Jahre von weiteren Forschern aufgegriffen darunter Ronald Ives und Richard Foster Flint Die Einschrankung auf Zeitraume im letzten Millennium setzte sich spater durch Unter den ersten der als Kleine Eiszeit dediziert das europaische Klima der etwa 300 Jahre von der Mitte des 16 bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts bezeichneten waren Mitte der 1940er Jahre Guy Stewart Callendar und Gordon Manley Zum Ende der 1940er Jahre wurde Kleine Eiszeit vor allem in der engeren Bedeutung einer kuhlen post mittelalterlichen durch besonders markante Gletschervorstosse gekennzeichneten Epoche verwendet 1 Besonders einflussreich war eine grundlegenden Veroffentlichung 5 der britischen Geographin Jean M Grove Ende der 1980er Jahre Grove liess die Kleine Eiszeit im 13 und 14 Jahrhundert beginnen und sah sie als die letzte einer Reihe ahnlicher Perioden globaler Gletschervorstosse im Holozan 6 Spatestens mit ihrem Werk war der Begriff einer nachmittelalterlichen Kleinen Eiszeit in der Fachwelt etabliert trotz der immer wieder kritisierten Assoziation mit den eigentlichen Eiszeiten siehe Kaltzeit und Eiszeitalter 3 Beobachtungen BearbeitenAls Beginn der Kleinen Eiszeit wird oft die Mitte des 15 Jahrhunderts angegeben ab der regional und zeitlich unterschiedlich gehauft kuhlere Bedingungen auftraten Eine global kuhlere Phase lasst sich erst in einem spateren Zeitraum ausmachen der vom Ende des 16 Jahrhunderts bis in das letzte Viertel des 17 Jahrhunderts reicht 7 Auch in diesem Kernzeitraum der Kleinen Eiszeit gab es noch erhebliche Schwankungen In der Nordhemisphare waren die Zeitraume von etwa 1570 bis 1630 und 1675 bis 1715 besonders kalt 8 In der Sudhemisphare lag der Schwerpunkt von kurz nach Beginn bis in die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts 7 Regional und zeitlich unterschiedlich gewichtet lagen die Temperaturen wahrend der Kleinen Eiszeit im Zeitraum 1400 1800 weltweit um etwa 0 1 Kelvin K niedriger als wahrend der vorangegangenen Jahrhunderte 1000 1400 Uber kurzere Zeitraume von wenigen Jahrzehnten konnten die Temperaturen bis zu 0 8 K in einigen europaischen Regionen auch 1 bis 2 K niedriger gelegen haben 9 10 Wahrend der Kleinen Eiszeit traten haufig sehr kalte lang andauernde Winter und niederschlagsreiche kuhle Sommer auf Mitte des 17 Jahrhunderts und auch bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts drangen in den Alpen zweimal die Gletscher vor und zerstorten Gehofte und Dorfer Das Gletscherwachstum wahrend der Kleinen Eiszeit war das starkste seit der langandauernden Vereisung der letzten Eiszeit Verschiedene historische Berichte und Ereignisse werden mit der Kleinen Eiszeit in Verbindung gebracht und zu ihrer Illustration verwendet 11 12 Aufgrund seiner Vogelbeobachtungen registrierte der Heidelberger Kirchenrat Marcus zum Lamm 1544 1606 um 1580 den sich verstarkenden Umschwung des Klimas und riet seinem Landesherrn dem Administrator der Kurpfalz Johann Kasimir Pfalz Simmern das Anlegen von Nahrungsvorraten fur die Bevolkerung 13 Die Kanale und Grachten in den Niederlanden in Belgien und in Nordfrankreich waren haufig lange zugefroren So froren Kanale der Stadt Haarlem laut 1633 beginnenden Aufzeichnungen im Mittel an 28 Tagen zu 14 15 Bis zur flachendeckenden Verbreitung von Eisenbahn und spater LKW waren Kanale und Fliessgewasser die wichtigsten Verkehrswege In Frankreich fuhrte der Temperaturruckgang zu Hungerwintern langanhaltenden Tieftemperaturen die die Aussaat fast unmoglich machten und die Ernten weitgehend ruinierten 1659 60 1694 95 und 1708 09 16 Hohepunkt war die Kalteperiode von 1692 bis 1698 die oft ebenfalls als Kleine Eiszeit bezeichnet wurde Temperatur Anomalie Winter 1708 1709In London fand auf der zugefrorenen Themse mehrmals ein Frostjahrmarkt statt moglich wurde dies auch durch damals andere Stromungsverhaltnisse des Flusses Auch im Mittelalter fror die Themse mehrfach zu 17 Im Winter 1780 konnte der Hafen von New York auf dem Eis sicher uberquert werden Auf den Grossen Seen in Nordamerika blieb das Eis manchmal bis zum Juni Als letzte Markierung der Kleinen Eiszeit wird etwa die Grosse Hungersnot in Irland 1845 1852 gesehen Der Anstieg der Mitteltemperaturen ist verzerrt durch das Jahr ohne Sommer 1816 und einige abnorm kuhle Jahre danach Ursache war der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der ostlich von Java gelegenen Insel Sumbawa im Jahr 1815 Ab etwa 1850 wurde es weltweit warmer dies gilt als Ende der Kleinen Eiszeit Seitdem sind die globalen bodennahen Durchschnittstemperaturen um etwa 1 K gestiegen und damit bezogen auf einen Zeitraum von 50 Jahren wahrscheinlich warmer als mindestens seit 1300 Jahren 18 Seit Mitte des 19 Jahrhunderts ist nahezu weltweit ein deutlicher Ruckgang der Gletscher zu beobachten siehe Gletscherschwund seit 1850 Klimazeugen Bearbeiten Temperaturverlauf der letzten 1000 Jahre rekonstruiert aus verschiedenen Quellen Die rote Linie markiert den rekonstruierten Verlauf in der nordlichen Hemisphare Der schwarze Anstieg rechts ist instrumentell gemessen Die Kleine Eiszeit ist in vielen naturlichen Klimaarchiven durch eine Reihe von Proxydaten indirekte Klimadaten nachgewiesen etwa durch zeitgenossische Berichte wissenschaftliche Aufzeichnungen zum Beispiel das Calendarium des Astronomen Johannes Fabricius 1587 1617 Sedimentproben Warve Wachstumsringe von Baumen Pollenanalysen die die Rekonstruktion der Vegetationsgrenzen der Vergangenheit erlauben das temperaturabhangige 18O 16O Verhaltnis in Eisbohrkernen und in den kalkhaltigen Gehausen benthischer Foraminiferen Einzeller in Ablagerungen auf dem Meeresboden Auch einige Gemalde von damals konnen als Indikatoren vergangener Klimaverhaltnisse herangezogen werden Bekannt sind dafur beispielsweise die Darstellungen von Winterlandschaften Pieter Brueghels Hendrick Avercamps und anderer niederlandischer Meister aus dem 16 und 17 Jahrhundert Viele von ihnen zeigen Szenen in denen zugefrorene Kanale in den Niederlanden zu sehen sind 19 Vivaldis Winter Konzert mit dem dazugehorigen Sonett thematisiert z B das Schlittschuhlaufen auf der Lagune von Venedig Ab dem 19 Jahrhundert war diese Zeit beendet die durchschnittlichen Temperaturen liegen seitdem hoher und es gab weniger Beobachtungen dass etwa die genannten Kanale bzw Venedigs Lagune zugefroren waren 20 Gemalde der fruhen mandschurischen Qing Dynastie ab 1644 zeigen Schneelandschaften Der Zusammenbruch der vorausgehenden Ming Dynastie wurde durch Missernten infolge wiederholter Durren ab dem 16 Jahrhundert und besonders eine extreme Durre 1638 1641 mit ausgelost Die Durren traten durch Anderungen des Monsuns wahrend einer in Chroniken dokumentierten moglicherweise durch Vulkanausbruche verursachten Kalteperiode auf Vergleichbare Durren treten erst wieder seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts auf 21 Raumliches und zeitliches Auftreten Bearbeiten Temperaturanomalien der letzten zweitausend Jahre nach Kontinent 22 Als erste Hinweise auf die Kleine Eiszeit offensichtlich wurden ging man von einem weltweiten Klimaphanomen aus Heute wird dies teilweise anders gesehen Um weltweit gesicherte Daten zu gewinnen haben seit den 1990er Jahren in mehreren nationalen und internationalen Verbundprojekten Hunderte Wissenschaftler alle Kontinente bereist und dort Tausende von Beobachtungen und Proxydaten zusammengestellt Aus verschiedenen Klimaarchiven konnten kuhlere Perioden auf der Nord und Sudhalbkugel also auf allen Kontinenten und den beiden Polkappen belegt werden Perioden deutlich kuhleren Klimas waren regional und zeitlich aber uneinheitlich verteilt Zumindest fur eine Hauptphase der Kleinen Eiszeit vom Ende des 16 bis in das 19 Jahrhundert hinein kann man von einem Phanomen der Nordhemisphare mit einer durchschnittlichen Abweichung der Sommertemperaturen von 0 5 K gegenuber dem Referenzzeitraum 1960 bis 1991 sprechen 23 Diese Hauptphase begann mit der sogenannten Grindelwald Fluktuation 1560 1630 gefolgt von einem kuhlen Zeitraum von 1645 bis 1720 der manchmal nach der zeitlich korrelierten Phase geringer Sonnenfleckenzahl Maunder Minimum bezeichnet wird Auch der Kalteeinbruch 1780 1820 wird mitunter nach einer Phase geringer Sonnenfleckenzahl Dalton Minimum genannt 24 Besonders niedrige Temperaturen traten jedoch nicht uber einen Zeitraum von mehr als einigen Jahrzehnten global gleichzeitig auf 9 7 25 Deutlich kuhlere Phasen mit Temperaturabweichungen von mehr als 0 8 K im Sommer gab es im 17 Jahrhundert in Nordwestasien und zu Beginn des 19 Jahrhunderts in Nordasien 23 26 Fur die Zeit um 1650 ist ein Kalteeinbruch in China dokumentiert Ubergang Ming zu Qing Dynastie 27 In Gronland gab es besonders kuhle Phasen im 14 15 17 und in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts 9 28 In Europa war es zur Zeit des spaten Maunderminimums Ende des 17 Jahrhunderts deutlich kuhler in Osteuropa um bis zu 1 2 K Aber auch in Europa waren zu dieser Zeit kuhlere Durchschnittstemperaturen sehr uneinheitlich verteilt in Nordskandinavien wurde auch eine leichte Erwarmung rekonstruiert 29 Klimaschwankungen wahrend der Kleinen Eiszeit bestanden nicht nur in Temperaturschwankungen Zirkulationsmuster in Atmosphare und Ozeanen anderten sich und damit auch vorherrschende Winde Niederschlagsmuster und extreme Besonders in hohen Breiten war das Wetter weniger vorhersehbar Manche Periodisierungen der Klimageschichte lassen eine Kleine Eiszeit bereits im 13 oder 14 Jh beginnen In dieser Sichtweise eines fruhen Beginns handelte es sich bei der Kleinen Eiszeit eher um eine Periode unvorhersehbarer Wetterextreme als um eine einheitliche Kaltephase 24 Ursachen BearbeitenAls Ursachen fur die Kleine Eiszeit wurden verstarkter Vulkanismus eine geringere Aktivitat der Sonne und eine Wiederbewaldung landwirtschaftlicher Flachen nach einem Bevolkerungsruckgang durch Krankheiten erwogen Bei durch die Abkuhlung veranderten Meeresstromungen wird eine verstarkende Rolle vermutet Zusatzlich zu diesen kurzzeitigen Einflussen gab es einen im spaten Atlantikum vor etwa 6000 Jahren einsetzenden und uber Jahrtausende reichenden Abkuhlungstrend der durch allmahliche Anderungen der Erdumlaufbahn bewirkt wurde 30 31 Gesteigerte vulkanische Aktivitat Bearbeiten Rekonstruierter vulkanischer Strahlungsantrieb der letzten 2500 Jahre 32 Der Kleinen Eiszeit gingen eine Reihe starker Vulkanausbruche Plinianische Eruptionen voraus die Staub und Asche sowie Gase unter anderem Schwefeldioxid SO2 hoch in die Erdatmosphare schleuderten Durch Untersuchungen heutiger Vulkaneruptionen sind die in der hoheren Atmosphare der Stratosphare ablaufenden Prozesse bekannt Dort konnen vulkanische Feststoffe und Gase fur einige Jahre bleiben und sich auf das Klima auswirken Das Schwefeldioxid wird in einer photochemischen Reaktion zu Schwefelsaure H2SO4 umgewandelt Die Saure wird in der Stratosphare zu einer Wolke aus Aerosol in der Luft schwebenden Tropfchen die die Sonnenstrahlung absorbiert und die Insolation verringert Im Schatten der Aerosolwolke kuhlt sich die untere Atmosphare die Troposphare ab In einer im Jahr 2011 erschienenen Studie wurde mit Hilfe von Klimamodellen die Reaktion des Weltklimas auf eine durch Eisbohrungskerne belegte Serie von Vulkanausbruchen ab dem Ende des 13 Jahrhunderts nachgestellt Es zeigte sich dass eine dadurch ausgeloste schnelle und starke Abkuhlung durch Ruckkopplungsprozesse wie z B die Eis Albedo Ruckkopplung uber viele Jahre fortbesteht lange nachdem die ursachlichen Aerosole aus der Atmosphare verschwunden sind Grosse Veranderungen der Sonnenaktivitat sind fur eine derartige Reaktion des Klimas nicht notig Durch Untersuchung des Absterbedatums fossiler Pflanzen auf Baffin Island in der kanadischen Arktis stellten sich die Jahre von 1275 bis 1300 und 1430 bis 1455 als Perioden mit relativ plotzlich absterbender Vegetation und eines dadurch belegten vermehrten Gletscherwachstums heraus 33 Das Ende der Kleinen Eiszeit wurde durch eine Reihe bedeutender Vulkanausbruche markiert Die Eruption der Laki Krater auf Island im Jahre 1783 verursachte den harten Winter 1783 84 auf der Nordhemisphare Im Jahr 1808 oder 1809 kam es zum Ausbruch eines bislang noch nicht identifizierten Vulkans in den Tropen Im Jahr 1815 brach der Tambora auf der Insel Sumbawa Indonesien aus Im darauffolgenden Jahr 1816 dem Jahr ohne Sommer wurden in Nordeuropa und im Osten Nordamerikas Schnee und Frost im Juni und Juli beobachtet Eine weitere tropische Eruption ereignete sich im Jahr 1835 Die zehn kaltesten Sommer in Temperaturrekonstruktionen fur die nordlichen aussertropischen Breiten im Zeitraum 1750 1900 traten alle nach Vulkanausbruchen auf 34 Verringerte Sonneneinstrahlung Bearbeiten Sonnenfleckenaktivitat der letzten 2000 Jahre Nach 20 bis 60 Jahren sind die durch die Maxima von Sonnenflecken hervorgerufenen Minima der 14C Entstehung mit Hilfe der Radiokohlenstoffmethode nachweisbar 35 Die Jahresleistung der Sonnenstrahlung Energiequelle des Erdklimas schwankt mit der Sonnenaktivitat in der Grossenordnung von 0 1 Phasen geringerer Sonnenaktivitat gehen mit geringerer Strahlungsleistung einher und haben einen kuhlenden Einfluss auf das Erdklima Anhand der Beobachtung von Sonnenflecken lasst sich die Sonnenaktivitat bis in das Jahr 1610 zuruck rekonstruieren fur den Zeitraum davor kann man anhand der Messung von Radioisotopen die durch bei schwacherer Sonnenaktivitat vermehrt in die Erdatmosphare eindringende kosmische Strahlung erzeugt werden naherungsweise auf die Sonnenaktivitat schliessen kosmogene Radioisotope 14C und 10Be als Proxy 35 In den Zeitraum der Kleinen Eiszeit fallen Phasen besonders geringer Sonnenaktivitat Die zweite Halfte einer besonders kuhlen Phase der Kleinen Eiszeit in der Nordhemisphare die vor 1600 eingesetzt hatte und bis etwa 1710 reichte fallt mit dem Maunder Minimum zusammen In diesem Zeitraum von 1645 bis 1715 zeigte die Sonne ein Minimum an Sonnenflecken mit dem eine etwas verringerte Strahlungsintensitat einherging Schon eine geringfugige Abschwachung kann regional zu signifikanten Abkuhlungserscheinungen fuhren 36 Auch das Sporerminimum ca 1420 bis 1550 und das deutlich kurzere und weniger ausgepragte Daltonminimum um 1800 fallen in die Kleine Eiszeit Global hingegen so das Ergebnis neuerer Arbeiten konnen die Anderungen der Sonnenaktivitat nur mit vergleichsweise kleinen Anderungen der Strahlungsleistung einhergegangen sein Damit ist schwachere Aktivitat der Sonne wahrscheinlich nicht Hauptursache der Kleinen Eiszeit im 16 und 17 Jahrhundert gewesen 37 38 8 Resultierende Temperaturanderungen werden global auf weniger als 0 3 K mit einem wahrscheinlichsten Wert von ca 0 1 K geschatzt Ein deutlich starkerer regionaler Einfluss besonders in mittleren Breitengraden der Nordhemisphare zum Beispiel indirekt uber einen Einfluss auf die winterliche Nordatlantische Oszillation und damit auf das Klima in Europa ist aber moglich 39 Wiederbewaldung infolge von Bevolkerungsruckgang Bearbeiten Der Palaoklimatologe William F Ruddiman schlug 2003 die Hypothese vor massiver Bevolkerungsruckgang konne zu einer Wiederbewaldung gefuhrt haben Diese hatte genug Kohlenstoff aus der Luft gebunden um durch die daraus resultierende Verringerung der CO2 Konzentrationen die kleine Eiszeit auszulosen Ruddiman Hypothese Ruddiman vermutet speziell die Pestepidemien des spaten Mittelalters als Ausloser 40 Es wurde auch vermutet dass durch den massiven Bevolkerungsschwund auf den amerikanischen Kontinenten ausgelost durch von Europaern eingeschleppte Krankheiten die zuvor genannten Ursachen noch verstarkt wurden Nach der Dezimierung der Bevolkerung in Amerika um ca 95 wurden grosse Teile von zuvor mit Feuer gerodeten Ackerflachen wiederbewaldet wodurch Schatzungen zufolge 2 bis 5 Gigatonnen Kohlenstoff aus der Atmosphare gebunden worden sein konnten Das entspricht ca 4 bis 14 eines Ruckgangs der CO2 Konzentrationen um 7 ppm der in den Zeitraum 1550 1750 fallt Der daraus resultierende verringerte Treibhauseffekt hatte zu der 0 1 K kuhleren Periode in dem Zeitraum gefuhrt 41 Der Ruckgang an Branden in Amerika begann jedoch bereits ab 1350 der starkste Ruckgang an verbrannter Biomasse wurde gerade in Regionen Amerikas mit geringer Bevolkerungsdichte und spatem Kontakt zu den Europaern lokalisiert Gefundene Kohlereste korrelieren dagegen gut mit den zeitlich und raumlich uneinheitlichen Klimaschwankungen der Kleinen Eiszeit Daraus schliessen andere Autoren dass nicht der Bevolkerungsschwund sondern lokale Klimaschwankungen Hauptursache fur die Wiederbewaldung waren 42 Insgesamt gibt es im Holozan global keine hohe Korrelation zwischen Branden und CO2 Konzentrationen Der Ruckgang der CO2 Konzentrationen werde anderen Forschern zufolge eher durch die CO2 Aufnahme in Mooren und Ablagerung von Calciumcarbonat in flachen Gewassern erklart 43 Schwacherer Golfstrom Bearbeiten Nach Untersuchungen von Jean Lynch Stiglitz und ihren Kollegen war der Golfstrom zur Zeit der Kleinen Eiszeit etwa 10 schwacher als gewohnlich Grundlage fur die Berechnung waren die 18O 16O Verhaltnisse in Muschelschalen die aus der Floridastrasse stammen 44 Untersuchungen von Muschelschalen aus dem Schelf nordlich von Island zeigten ebenfalls eine schwachere Stromung in den oberen Wasserschichten Der schwachere Golfstrom hat wahrscheinlich andere kuhlende Faktoren wie etwa eine schwachere Sonneneinstrahlung im Nordatlantikraum verstarkt 45 Anderungen im Umlauf der Erde um die Sonne Bearbeiten Hauptartikel Milankovic Zyklen Beginnend vor etwa 6000 Jahren gab es bis in das 19 Jahrhundert vor allem in den mittleren und hohen Breiten der nordlichen Hemisphare einen langfristigen Abkuhlungstrend von etwas mehr als 0 1 K pro Millennium Dieser Abkuhlungstrend ist Klimasimulationen zufolge auf Anderungen der Erdbewegung relativ zur Sonne zuruckzufuhren vor allem auf eine Anderung der Neigung der Erdachse Dadurch andert sich die saisonale und regionale Verteilung der auf der Erde eintreffenden Sonnenstrahlung 46 Solche Anderungen der Sonnenstrahlung konnen die Schnee und Eisbedeckung sowie Vegetation in mittleren und hohen nordlichen Breiten andern und dadurch klimatische Ruckkopplungen wie etwa eine Eis Albedo Ruckkopplung auslosen die besonders im Norden zu einer langfristigen Abkuhlung fuhren 47 Folgen fur die Menschen BearbeitenNot soziale Spannungen Verfolgung von Minderheiten Bearbeiten Witterungs und Klimaschwankungen werden vor allem von britischen und skandinavischen Forschern als ein Ausloser fur spatmittelalterliche Agrarkrisen im 14 und 15 Jahrhundert in Europa gesehen 48 Einzelne Autoren so etwa Hubert Lamb sehen die Krise in einer Ubergangszeit von einer mittelalterlichen Warmzeit zu einer kleinen Eiszeit die sie damit fruh beginnen lassen 48 49 Durch tiefe und lange Winter waren die Vegetationsperioden reduziert Die Sommer waren nasskalt so dass etwa der Weizen auf den Halmen verfaulte Die Nahrungsmittelproduktion ging zuruck und es kam zu Hungersnoten Wolfgang Behringer wies auf die in dieser Zeit gehauft auftretenden Teuerungen die Mangelernahrung und Seuchen hin was letztlich soziale Spannungen in der Bevolkerung verscharfte Fur die Missernten wurden immer wieder gesellschaftliche Minderheiten und Randgruppen verantwortlich gemacht In den sinkenden Ertragen sah man oft eine Folge von schwarzer Magie In die Zeit der Kleinen Eiszeit fallen sowohl die fruhneuzeitlichen Hexenverfolgungen in Mitteleuropa 50 als auch die gehaufte Verfolgung von sozialen Minderheiten insbesondere der Juden und kleinerer christlicher Glaubensgemeinschaften wie der Taufer In vielen Hexenprozessen wurden den Angeklagten u a Schadenzauber am Wetter vorgeworfen z B Frost in Weinbaugebieten und Hagel Machtpolitische Ereignisse Bearbeiten Die Kleine Eiszeit pragte eine Epoche bedeutender historischer Ereignisse in Europa und daruber hinaus Das Wissen um die klimatisch bedingten Probleme konnte insgesamt zu einem klareren Bild uber jene Zeit fuhren Inwieweit diese Probleme nicht nur erschwerend zu den damaligen Lebensbedingungen hinzukamen sondern auch ursachlich zu den Grosskonflikten beigetragen haben wird die historische Forschung ebenfalls noch zu klaren haben 51 Wolfgang Behringer vermutet unter anderem einen Zusammenhang zwischen den durch die klimatischen Veranderungen ausgelosten gesellschaftlichen Unruhen und dem Ausbau des fruhneuzeitlichen Staates 52 Anlass fur Uberlegungen hinsichtlich exogener Ursachen bieten zum Beispiel der Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges und viel spater auch die Franzosische Revolution Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Zehn Jahre nach Kriegsende fuhrten Schweden und Danen wieder Krieg 1658 stiess das Heer des schwedischen Konigs Karl X uber den zugefrorenen Belt auf die danischen Inseln vorVon 1500 bis 1618 hatte sich in den deutschen Landern die Bevolkerung fast verdoppelt Als ab etwa 1570 die Temperaturen deutlich zuruckgingen und in der Folge sich der landwirtschaftlicher Ertrag einbrach entstand daraus eine katastrophale Situation fur die Menschen im Lande die sich in Verzweiflung Misstrauen und Weltuntergangsstimmung ausserte Aus dem Zeitraum von 1560 bis 1610 sind mehrere Missernten Orkane und harte Winter bekannt 53 Hungersnote pragten diese Zeit 54 Diese Missstande bereiteten einen Umbruch in der Gesellschaft vor und werden neben anderen Gegebenheiten als ein Nahrboden fur Kriege in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts wie den Dreissigjahrigen Krieg angesehen 55 Franzosische Revolution Bearbeiten Im vorrevolutionaren Frankreich kam es ab etwa 1770 zu einem Bevolkerungsanstieg dem keine ausreichende Steigerung der Nahrungsmittelproduktion gegenuberstand Zu den nachfolgend steigenden Lebensmittelpreisen trat eine okonomische Krise hinzu die durch eine falsche Politik verscharft wurde Die Jahre 1786 bis 1788 waren daher gepragt von der Gleichzeitigkeit einer Agrar Industrie und Sozialkrise So gab es beispielsweise Aufstande gegen die Leibeigenschaft in Nendingen In dieser Situation kam 1788 und 1789 eine der fur die Kleine Eiszeit charakteristischen Haufungen klimatischer Extreme hinzu 1788 gingen in Frankreich als Folge einer extremen Durre und eines schweren Hagelsturms die Getreideertrage um uber 20 Prozent gegenuber dem Mittel der vorangegangenen zehn Jahre zuruck Dies fuhrte mehr als ein Jahr vor der Franzosischen Revolution zu einem Anstieg der Preise Auf den extrem kalten Winter 1788 1789 folgten mit dem Tauwetter im Fruhjahr Uberschwemmungen mit nachfolgenden Viehseuchen In manchen Gebieten kam es zu Hungerrevolten und Uberfallen auf Getreidetransporte Als Reaktion auf Geruchte uber Briganten wurden im Sommer die Bauern bewaffnet Grande Peur Die Durre von 1789 liess Wassermuhlen stillstehen und die verminderte Mehlproduktion fuhrte zu einem weiteren Anstieg der Brotpreise Die einfache Land und Stadtbevolkerung litt unter der Nahrungsmittelknappheit als Folge der Klimaverschlechterung am deutlichsten und die hungernden Massen waren es die der Franzosischen Revolution zu ihrem Durchbruch verhalfen Somit war die Kleine Eiszeit wenn auch indirekt eine von vielen Ursachen fur den Ausbruch der Revolution 56 Folgen vorruckenden Packeises Bearbeiten Wahrend der mittelalterlichen Warmzeit hatte sich unter anderem das Packeis im nordlichen Atlantik nach Norden zuruckgezogen und manche Landgletscher waren verschwunden Diese Erwarmung erlaubte es den Wikingern Island ab etwa 870 und Kustenbereiche von Gronland ab 986 zu besiedeln Infolge der Abkuhlung ruckte im 15 Jahrhundert und ab ca 1700 bis in das 19 Jahrhundert die Packeisgrenze wieder nach Suden vor unterbrochen von einer Phase besonders geringer Eisausdehnung 57 Das vorruckende Packeis isolierte Island zeitweise von der Aussenwelt wodurch die Einwohnerzahl stark zuruckging Die Klimaverschlechterung gilt als ein moglicher Grund warum im 16 Jahrhundert die skandinavische Kolonie auf Gronland erlosch der um 1300 etwa 3000 Personen angehort hatten Literatur BearbeitenWolfgang Behringer Hartmut Lehmann Christian Pfister Hrsg Kulturelle Konsequenzen der Kleinen Eiszeit Cultural Consequences of the Little Ice Age Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 212 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2005 ISBN 3 525 35864 4 Wolfgang Behringer Die Krise von 1570 Ein Beitrag zur Krisengeschichte der Neuzeit In Manfred Jakubowski Tiessen Hartmut Lehmann Hrsg Um Himmels Willen Religion in Katastrophenzeiten Gottingen 2003 ISBN 978 3 525 36271 6 S 51 156 Philipp Blom Die Welt aus den Angeln Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt verbunden mit einigen Uberlegungen zum Klima der Gegenwart Hanser Munchen 2017 ISBN 978 3 446 25458 9 Raymond S Bradley Philip D Jones Hrsg Climate since A D 1500 Routledge London 1995 ISBN 0 415 12030 6 Brian Fagan The Little Ice Age How climate made history 1300 1850 Basic Books New York 2000 ISBN 0 465 02271 5 Rudiger Glaser Klimageschichte Mitteleuropas 1000 Jahre Wetter Klima Katastrophen Primus Verlag Darmstadt 2001 ISBN 3 89678 405 6 Jean M Grove Little ice ages Ancient and modern Routledge studies in physical geography and environment Band 5 Routledge London 2004 ISBN 0 415 09948 X Hubert Lamb Klima und Kulturgeschichte Der Einfluss des Wetters auf den Gang der Geschichte Rowohlts Enzyklopadie Band 478 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 499 55478 X Geoffrey Parker Global Crisis War Climate Change and Catastrophe in the Seventeenth Century Yale University Press New Haven 2017 ISBN 978 0 300 21936 4 Christian Pfister Wetternachhersage 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen 1496 1995 Haupt Bern 1999 ISBN 3 258 05696 X Christian Pfister Kleine Eiszeit In Historisches Lexikon der Schweiz Stefan Winkler Von der Kleinen Eiszeit zum globalen Gletscherruckzug Eignen sich Gletscher als Klimazeugen Steiner Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08287 5 Weblinks Bearbeiten Commons Kleine Eiszeit Album mit Bildern Videos und Audiodateien Heli Huhtamaa The good bad undefined Little Ice Age Auf Historical Climatology com 3 Juni 2020 Hamburger Bildungsserver Klima der letzten 1000 Jahre Georg Bonisch Hunger Flohe Hass In Spiegel Geschichte 4 2011 Der Dreissigjahrige Krieg Okologische Erinnerungsorte Die Kleine EiszeitEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Christopher R Gilson The Origins and Development of the Term Little Ice Age In Canadian American Slavic Studies Band 50 Nr 1 2016 doi 10 1163 22102396 05001005 Siehe George Francis Scott Elliot Botany of to day a popular account of recent notable discoveries Lippincott Philadelphia 1909 S 226 archive org It is generally allowed by all continental botanists that after the first and greatest of the Ice Ages a long period of time ensued during which the climate was hotter and drier than it is to day Then followed a distinct relapse into a Little Ice Age which was by no means so severe as the Great one but yet cold and wet enough to leave very distinct traces a b Heinz Wanner Christian Pfister Raphael Neukom The variable European Little Ice Age In Quaternary Science Reviews Band 287 Juli 2022 doi 10 1016 j quascirev 2022 107531 Francois E Matthes Report of Committee on Glaciers April 1939 In Eos Transactions American Geophysical Union Band 20 Nr 4 Juli 1939 doi 10 1029 TR020i004p00518 All of the glaciers of the latter class however it is manifest from the relatively large scale of their oscillations during the last 100 years now have far greater extent and volume than they had during the middle third of the Post Pleistocene interval and accordingly it may well be said that we are living in an epoch of renewed but moderate glaciation a little iceage that already has lasted about 4000 years Jean M Grove The Little Ice Age Methuen London New York 1988 ISBN 0 416 31540 2 James B Benedict Max Maisch The little ice age Jean M Grove 1988 Methuen London and New York xxii 498 pp 144 clothbound Book Review In Geoarchaeology 1989 doi 10 1002 gea 3340040406 a b c Raphael Neukom u a Inter hemispheric temperature variability over the past millennium In Nature Climate Change Marz 2014 doi 10 1038 NCLIMATE2174 a b Mathew J Owens Mike Lockwood Ed Hawkins Ilya Usoskin Gareth S Jones Luke Barnard Andrew Schurer und John Fasullo The Maunder Minimum and the Little Ice Age an update from recent reconstructions and climate simulations In Journal of Space Weather and Space Climate Band 7 A33 2017 doi 10 1051 swsc 2017034 a b c Ahmed u a Continental scale temperature variability during the past two millennia In Nature Geoscience Band 6 2013 S 341 doi 10 1038 ngeo1797 Climate Change 2007 Working Group I The Physical Science Basis In Intergovernmental Panel on Climate Change Hrsg Vierter Sachstandsbericht IPCC AR 4 2007 6 6 1 1 ipcc ch Sie sind kein Ersatz fur rigoros ermittelte lange klimatische Zeitreihen vgl Philip D Jones Historical climatology a state of the art review In Weather Band 63 Nr 7 Juni 2008 siehe auch Liste von Wetterereignissen in Europa sortierbar z B fur Kalteanomalien Die Vogelbucher aus dem Thesaurus Picturarum Marcus zum Lamm 1544 1606 hrsg mit Interpretation und Kommentar von Ragnar K Kinzelbach u a Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2000 404 S ill ISBN 3 8001 3529 9 Bande 29 31 sind den Vogeln gewidmet J De Vries Histoire du climat et economie des faits nouveaux une interpretation differente In Annales Economies Societes Civilisations Nr 32 1977 S 198 227 franzosisch persee fr H M van den Dool H J Krijnen C J E Schuurmans Average Winter Temperatures at De Bilt The Netherlands 1634 1977 In Climatic Change Band 1 Nr 4 1978 S 320 doi 10 1007 BF00135153 Walter Lenke Untersuchung der altesten Temperaturmessungen mit Hilfe des strengen Winters 1708 1709 In Berichte des Deutschen Wetterdienstes Nr 92 1964 dwd de PDF 7 8 MB So gibt es fur die mittelalterliche Warmzeit in England Berichte uber ein Zufrieren der Themse in den Jahren 998 1061 1063 und 1092 obwohl dieser Zeitraum schlechter historisch erschlossen ist als die Kleine Eiszeit s J B Rigg Influence of Local Conditions on the Freezing of the River Thames In Weather Februar 1964 doi 10 1002 j 1477 8696 1964 tb02732 x Executive Summary In Intergovernmental Panel on Climate Change Hrsg Vierter Sachstandsbericht IPCC AR 4 2007 Kap 6 ipcc ch Michael Budde u a Hrsg Die Kleine Eiszeit Hollandische Landschaftsmalerei im 17 Jahrhundert Gemaldegalerie Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Berlin 2001 ISBN 3 88609 195 3 Katalog zur Ausstellung 19 September 2001 bis 6 Januar 2002 bib gfz potsdam de PDF 18 48 MB Die Stadt Venedig hat beginnend im 14 bis in das 19 Jahrhundert hinein Zuflusse der Lagune umgeleitet Das schuf zusatzlich Bedingungen unter denen die Lagune schwerer zufrieren konnte Hierfur und fur Jahre in denen die Lagune zufror siehe Dario Camuffo Freezing of the Venetian Lagoon since the 9th century A D in comparison to the climate of western Europe and England In Climatic Change Band 10 Nr 1 Februar 1987 S 45 46 Caiming Shen u a Exceptional drought events over eastern China during the last five centuries In Climatic Change Band 85 2007 S 453 471 doi 10 1007 s10584 007 9283 y Pages 2k Consortium Continental scale temperature variability during the past two millennia In Nature Geoscience 2013 doi 10 1038 ngeo1797 a b John A Matthews Keith R Briffa The Little Ice Age Re evaluation of an Evolving Concept In Geografiska Annaler Series A Physical Geography 2005 doi 10 1111 j 0435 3676 2005 00242 x a b Dagomar Degroot Climate change and society in the 15th to 18th centuries In WIREs Climate Change 2018 doi 10 1002 wcc 518 Klaus Dethloff u a Nonlinear Dynamics of the Climate System In Hubertus Fischer u a Hrsg The Climate in Historical Times Springer 2004 ISBN 3 540 20601 9 Kap 2 S 33 Gerhard Helle Gerhard H Schleser Interpreting Climate Proxies from Tree Rings In Hubertus Fischer u a Hrsg The Climate in Historical Times Springer 2004 ISBN 3 540 20601 9 Kap 8 S 137 Chaochao Gao Francis Ludlow John A Matthews Alexander R Stine Alan Robock Yuqing Pan Richard Breen Brianan Nolan Michael Sigl Volcanic climate impacts can act as ultimate and proximate causes of Chinese dynastic collapse In Communications Earth amp Environment November 2021 doi 10 1038 s43247 021 00284 7 Hubertus Fischer The Environmental and Climate Record in Polar Ice Cores In Hubertus Fischer u a Hrsg The Climate in Historical Times Springer 2004 ISBN 3 540 20601 9 Kap 9 S 160 Hubertus Fischer A Discourse About Quasi realistic Climate Models and Their Applications in Paleoclimatic Studies In Hubertus Fischer u a Hrsg The Climate in Historical Times Springer 2004 ISBN 3 540 20601 9 Kap 9 S 160 Causes of Change in Large Scale Temperature over the Past Millennium In Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC Hrsg Funfter Sachstandsbericht AR5 2013 10 7 1 Darrell Kaufman Nicholas McKay Cody Routson Michael Erb Christoph Datwyler Philipp S Sommer Oliver Heiri Basil Davis Holocene global mean surface temperature a multi method reconstruction approach In Nature Scientific Data Band 7 Juni 2020 doi 10 1038 s41597 020 0530 7 englisch nature com PDF M Sigl u a Timing and climate forcing of volcanic eruptions for the past 2 500 years In Nature 2015 doi 10 1038 nature14565 Gifford H Miller u a Abrupt onset of the Little Ice Age triggered by volcanism and sustained by sea ice ocean feedbacks In Geophysical Research Letters Band 39 2012 doi 10 1029 2011GL050168 Stefan Bronnimann Jorg Franke Samuel U Nussbaumer Heinz J Zumbuhl Daniel Steiner Mathias Trachsel Gabriele C Hegerl Andrew Schurer Matthias Worni Abdul Malik Julian Fluckige Christoph C Raible Last phase of the Little Ice Age forced by volcanic eruptions In Nature Geoscience Juli 2019 doi 10 1038 s41561 019 0402 y a b Bei der 24 Generalversammlung der International Astronomical Union 2015 wurde eine revidierte Datenserie ab 1750 prasentiert nachdem die Beobachtungsbedingungen nochmals uberpruft wurden die um 1885 und um 1945 weniger niedrige respektive hohere Sonnenfleckenzahlen geben Diese sogenannte Group sunspot number V 2 ist blau eingezeichnet Corrected Sunspot History Suggests Climate Change since the Industrial Revolution not due to Natural Solar Trends Pressemitteilung International Astronomical Union iau1508 7 August 2015 iau org abgerufen am 20 August 2015 insbesondere wieso die Radiokarbondatierung die alte Fassung stutzt muss nun uberpruft werden Gerard Bond u a Persistent Solar Influence on North Atlantic Climate During the Holocene In Science Band 294 Dezember 2001 S 2133 doi 10 1126 science 1065680 Meldung dazu unter Axel Tillemans Kleine Eiszeit wurde durch Schwankungen in der Starke der Sonnenstrahlung verursacht In Bild der Wissenschaft 16 November 2001 abgerufen am 7 September 2019 Georg Feulner Are the most recent estimates for Maunder Minimum solar irradiance in agreement with temperature reconstructions In Geophysical Research Letters August 2011 doi 10 1029 2011GL048529 edoc gfz potsdam de PDF Pressemitteilung dazu Studie zur kleinen Eiszeit Geringe Sonnenaktivitat kuhlt das Klima nur unwesentlich ab Potsdam Institut fur Klimafolgenforschung 1 September 2011 abgerufen am 13 September 2013 A P Schurer u a Small influence of solar variability on climate over the past millennium In Nature Geoscience 2015 doi 10 1038 NGEO2040 Mike Lockwood Solar Influence on Global and Regional Climates In Surveys in Geophysics 2012 Kap 6 doi 10 1007 s10712 012 9181 3 englisch link springer com William F Ruddiman The Anthropogenic Greenhouse Era Began Thousands of Years Ago In Climatic Change Band 61 Nr 3 Dezember 2003 doi 10 1023 B CLIM 0000004577 17928 fa PDF Dull u a The Columbian Encounter and the Little Ice Age Abrupt Land Use Change Fire and Greenhouse Forcing In Annals of the Association of American Geographers Band 100 Nr 4 September 2010 doi 10 1080 00045608 2010 502432 Mitchell J Power Climatic control of the biomass burning decline in the Americas after ad 1500 In The Holocene 2013 doi 10 1177 0959683612450196 Jennifer R Marlon u a Global biomass burning a synthesis and review of Holocene paleofire records and their controls In Quaternary Science Reviews Band 65 2013 2 5 Global Summary doi 10 1016 j quascirev 2012 11 029 David C Lund u a Gulf Stream density structure and transport during the past millennium In Nature 444 2006 S 601 604 doi 10 1038 nature05277 Alan D Wanamaker Jr u a Surface changes in the North Atlantic meridional overturning circulation during the last millennium In Nature Communications Juni 2012 doi 10 1038 ncomms1901 nature com Information from Paleoclimate Archives Observed Recent Climate Change in the Context of Interglacial Climate Variability und Regional Changes During the Holocene Temperature Northern Hemisphere Mid to High Latitudes In Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC Hrsg Funfter Sachstandsbericht AR5 2013 5 Executive Summary und 5 5 1 1 Shaun A Marcott A Reconstruction of Regional and Global Temperature for the Past 11 300 Years In Science Band 339 8 Marz 2013 doi 10 1126 science 1228026 a b Werner Rosener Die Krise des Spatmittelalters in neuer Perspektive In VSWG Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte Band 99 Nr 2 2012 S 196 207 Hubert Lamb Climate History and the Modern World 2 Auflage Routledge 1995 ISBN 0 415 12734 3 S 264 Johannes Dillinger Hexen und Magie Eine historische Einfuhrung Frankfurt New York 2007 S 78f Vergleiche z B Georg Bohnisch mit Verweis auf den Geschichtsprofessor Johannes Burkhardt Wolfgang Behringer Die Krise von 1570 S 102 Siehe Zeittafel Geschichte und Notizen zu Klima Kulturgeschichte und Volkerwanderungen Hungersnot In Meyers Konversations Lexikon 1888 Vergleiche Georg Bonisch Wolfgang Behringer Kulturgeschichte des Klimas Von der Eiszeit bis zur globalen Erwarmung C H Beck 2007 S 215 216 Google Books eingeschrankte Vorschau Christopher Kinnard u a Reconstructed changes in Arctic sea ice over the past 1 450 years In Nature Band 479 November 2011 S 511 doi 10 1038 nature10581 Normdaten Sachbegriff GND 4743707 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleine Eiszeit amp oldid 235189657