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Dieser Artikel behandelt die grosse Pandemie im 14 Jahrhundert in Europa Zu weiteren Bedeutungen siehe Schwarzer Tod Begriffsklarung Als Schwarzer Tod wird das pandemische Auftreten der Pest im Europa des Spatmittelalters bezeichnet dieser Seuche fielen zwischen 1346 und 1353 schatzungsweise 25 Millionen Menschen zum Opfer ein Drittel der damals auf dem Kontinent lebenden Bevolkerung Als Krankheitserreger dieser Infektionskrankheit gilt das Bakterium Yersinia pestis 1 2 3 Der letzte grosse Ausbruch der Pest in England war die Grosse Pest von London im Jahr 1665 Die Zahl der Todesopfer war weitaus geringer als wahrend des Auftretens der als Schwarzen Tod bezeichneten Pandemie Mitte des 14 Jahrhunderts Die Pest forderte in England rund 100 000 Todesopfer davon ca 70 000 in London etwa ein Funftel der Stadtbevolkerung Die Grosse Pest von London von 1665 war der letzter grosse Ausbruch der Beulenpest in EnglandEinige Autoren erweiterten den Begriff Schwarzer Tod auch auf Ausbruche der Pest die nach dem Spatmittelalter auftraten weil sich bei genetischen Untersuchungen des Krankheitserregers Yersinia pestis herausgestellt hatte dass die meisten Subtypen des Bakteriums in einen einzigen phylogenetischen Baum integriert werden konnen 4 Die Pandemie trat nach heutigem Wissensstand zuerst in Zentralasien auf und gelangte uber die Handelsrouten unter anderem uber die Seidenstrasse nach Europa Aus dem ostlichen Mittelmeerraum verbreitete sich die Krankheit wahrscheinlich uber Rattenflohe in das restliche Europa jedoch blieben einige Landstriche relativ verschont Fur das Gebiet des heutigen Deutschland wird geschatzt dass jeder zehnte Einwohner wahrend dieser Pandemie starb Bremen Hamburg Koln und Nurnberg zahlten dabei zu den Stadten in denen ein sehr hoher Bevolkerungsanteil starb Sehr viel geringer war dagegen die Sterberate im ostlichen Gebiet des heutigen Deutschland Die sozialen Auswirkungen des Schwarzen Todes reichten sehr weit Den Juden wurde vorgeworfen durch Giftmischerei und Brunnenvergiftung die Pandemie verursacht zu haben Dies fuhrte in vielen Teilen Europas zu Judenpogromen und der Ausloschung judischer Gemeinden Ausbreitung der Pest in Europa zwischen 1347 und 1351Inhaltsverzeichnis 1 Verursacher 2 Begriff Schwarzer Tod 3 Europa vor dem Ausbruch der Seuche 4 Ausbruch der Pandemie in Asien und Ausbreitung in Europa 4 1 Die Justinianische Pest 4 2 Ursprung in Asien 4 3 Der Weg nach Europa 5 Demographische und politische Auswirkungen des Schwarzen Todes 6 Reaktion der Arzte 7 Pandemie und die mittelalterliche Gesellschaft 7 1 Unmittelbare Reaktion auf die Herausforderung durch den Schwarzen Tod 7 2 Judenpogrome zur Zeit des Schwarzen Todes 7 2 1 Pestpogrome 7 2 2 Reaktion der weltlichen und der kirchlichen Macht 7 3 Langfristige Auswirkungen des Schwarzen Todes 8 Ruckkehr der Seuche in den folgenden Jahren 9 Schwarzer Tod in Kunst und Literatur 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 AnmerkungenVerursacherSeit der Entdeckung des Bakteriums Yersinia pestis gegen Ende des 19 Jahrhunderts war herrschende Meinung dass es als Erreger fur die als Schwarzer Tod bekannte Pandemie verantwortlich sei Dafur sprechen die Eigenschaften von Yersinia pestis zu denen ein extrem hohes Ansteckungspotential gehort die mit der Infektion verbundenen Symptome sowie der Nachweis von Yersinia DNA in Zahnmark bzw Skeletten von Menschen des 8 und des 14 Jahrhunderts 5 Neuere Forschungsergebnisse haben diese herrschende Meinung bestatigt 2010 berichtete eine internationale Forschergruppe dass sie aus mittelalterlichen Grabern in Europa und Asien mehrere verschiedene genetische Varianten von Yersinia pestis isolieren konnte Die Forscher zogen den Schluss dass verschiedene Genvarianten des Bakteriums fur den Schwarzen Tod verantwortlich waren Die Ausbreitung sei von China uber das Rote Meer nach Europa erfolgt 6 7 Im Oktober 2011 publizierte eine internationale Forschergruppe aus den USA Grossbritannien Kanada und Deutschland in der Zeitschrift Nature dass es nunmehr gelungen sei das Erbgut des Pesterregers vollstandig zu entziffern der als Schwarzer Tod um das Jahr 1350 in Europa wutete Das aus Skeletten auf einem Londoner Friedhof isolierte Bakterium Yersinia pestis sei zweifelsfrei als Erreger der Pestepidemie im 14 Jahrhundert ausgemacht 3 Die Forscher widersprachen damit anderen Experten die bisher annahmen auch andere Krankheitserreger konnten fur den Schwarzen Tod verantwortlich gewesen sein Das nachstverwandte heute existierende Pestbakterium unterscheidet sich nach Angaben der Wissenschaftler in seinem Aufbau nur an zwolf Stellen von der Form aus dem 14 Jahrhundert und ist dieser somit sehr ahnlich 8 Im Vorfeld zu diesen Erkenntnissen waren von einzelnen Wissenschaftlern immer wieder andere Ausloser fur diese Pandemie diskutiert worden Erwogen wurden unter anderem Pocken Fleckfieber Cholera Typhus Milzbrand oder ein Hamorrhagisches Fieber Begrundet wurde dies unter anderem damit dass einzelne uberlieferte Merkmale nicht mit der von Yersinia pestis hervorgerufenen Krankheit ubereinzustimmen schienen Dazu gehorten die hohe Letalitat und Ausbreitungsgeschwindigkeit Bereits vor den Forschungsergebnissen von 2010 und 2011 galt vieles jedoch nicht mehr als stichhaltig Eine Gruppe von Forschern an der Universitat Marseille um Didier Raoult Chef der Abteilung Klinische Mikrobiologie vertritt die Ansicht die Kleiderlaus Pediculus humanis corporis die Pestbakterien fast zwei Wochen in ihrem Blut behalt und den Erreger so lange mit ihrem Kot ausscheidet sei ein entscheidender Faktor der Ubertragung gewesen Bereits 1665 bewies der hollandische Arzt Isbrand van Diemerbroeck dass die Seuche durch infizierte Kleidung ubertragen werden konne Nicht allein Ratten und die von ihnen zum Menschen notgedrungen wechselnden Flohe sondern auch Personen die mit pestverseuchten Kleiderlausen in ihrer Kleidung reisten hatten auf diesem Ubertragungsweg andere Menschen in bislang nicht von der Pest heimgesuchten Regionen anstecken konnen Die geringe Ausbreitungsgeschwindigkeit bei einer Ubertragung von Ratte zu Ratte ist demnach nicht mehr als begrenzender Faktor anzusehen sondern die damalige Reisegeschwindigkeit von Menschen Hierdurch erklart sich auch die Uberwindung einer Entfernung von mehr als 3200 km Luftlinie von Neapel bis Tromso innerhalb von drei Jahren wahrend der letzten grossen Epidemie des Mittelalters Ein weiteres Argument gegen Yersinia pestis lieferte eine Mutation des Gens CCR5 beim Menschen bei der 32 Basenpaare nicht vorhanden sind Diese Mutation mit dem Namen CCR5D32 CCR5 Delta32 wird bei etwa zehn Prozent der europaischen Bevolkerung gefunden nicht aber in Asien oder Ostafrika 9 Mathematische Modelle zur Verbreitung dieser Mutation lassen auf einen grossen Selektionsdruck vor etwa 700 Jahren schliessen dem Zeitpunkt des Schwarzen Todes in Europa Neuere Untersuchungen deuten jedoch auf ein wesentlich hoheres Alter fur die ursprungliche Mutation und den Selektionseffekt Eine Aussage uber den Selektionsfaktor wird damit nahezu unmoglich Diese Mutation konnte ein genetischer Uberlebensvorteil gegenuber dem Erreger gewesen sein allerdings bietet sie keinen Schutz gegen Yersinia pestis Als wahrscheinlichster damaliger Selektionsfaktor gelten heute die Pocken 10 Begriff Schwarzer Tod nbsp Ausschnitt aus dem Holzschnitt Totentanz Hans Holbein der Jungere Holbein verdeutlichte dass der Tod nicht nach Stand unterscheidet Genau genommen handelt es sich bei dem beruhmten Ausdruck Schwarzer Tod als Bezeichnung fur die mittelalterliche Pestepidemie um einen Anachronismus der erst lange nach deren Ende in den Quellen nachweisbar ist und sicher mindestens 100 Jahre spater nicht in Umlauf war 11 Er durfte sich von dem lateinischen atra mors ableiten dem ungluckbringendem Sterben 12 Von wem und wann die Bezeichnung Schwarzer Tod zuerst verwendet wurde ist fur Lechner leider nicht zu eruieren Auch Hecker 13 fuhrt in keiner europaischen Sprache eine Quelle vor dem 17 Jahrhundert an Die gebildeten Zeitgenossen sprachen vielmehr von mortalitas magna grosses Sterben pestis magna grosse Seuche oder pestilencia maxima riesengrosse Pestilenz Die Metapher des schwarzen Todes stammt ursprunglich aus dem Homerischen Griechisch 14 Das Maul der Skylla soll Zahnreihen voll des schwarzen Todes 15 enthalten haben 14 Der Gedanke wurde dann von romischen Dichtern als atra mors mors atra ubernommen 14 Atra das ursprunglich dunkel schwarz farblos 16 bedeutete stand hierbei fur ein poetisches Bild des Todes als dunkel und grausam it was a poetic image of death as dark and terrible 14 Die ubertragene Bedeutung von ater spielt bei den Romern eine viel grossere Rolle als bei uns die des Wortes schwarz 17 So verwendet auch der Dichter Tibull 55 18 19 v Chr das Wort in seinen Elegien Was fur ein Wahnsinn ist es den dusteren Tod durch Kriege herbeizuholen 18 Hieltest du nur fern deine gierigen Hande schwarzer Tod Mors nigra hieltest du sie nur fern dunkler Tod Mors atra 19 Die atra mors auch mitunter personificirt gedacht als atra Mors hat naturlich mit dem was bei uns Schwarzer Tod heisst nichts zu tun vielmehr soll durch atra nur das Furchtbare des Sterbens uberhaupt das Unheimliche das fur den Lebenslustigen der Gedanke an den Tod hat bezeichnet werden 20 Ebenfalls in metaphorischer Bedeutung verwendet lange nach Tibull der belgische Kanoniker Simon de Couvin der als Arzt tatig war und sich mit Astrologie beschaftigte 1350 den sinnverwandten Ausdruck nigra mors der schwarze Tod der unheilvolle Tod in einem Traktat uber die Konjunktion der Planeten Saturn und Jupiter der er die Schuld fur die Pandemie gab 14 Insbesondere aus der Medizingeschichte kommende Autoren schreiben den Ursprung des seit Beginn des 17 Jahrhunderts als Bezeichnung fur die Pest von 1348 vor allem im Volksmund gebrauchlich gewordenen Begriffs Schwarzer Tod 21 22 vor allem den Nekrosen zu die sowohl um die Einstichstelle 23 als auch an den Fingern 24 und um die in der Leistengegend und den Achselhohlen auftretenden Bubonen Pestbeulen 25 entstehen Im Decamerone werden von Boccaccio uberall am Korper auftretende schwarze oder blauliche Flecken als Vorboten des Todes beschrieben 26 Von verschiedenen Autoren des 19 Jahrhunderts wie Bernhard Maximilian Lersch Justus Hecker und Heinrich Haeser wurden unter anderem Zyanose des Kranken schwarze oder braune Hautflecken die auch das Gesicht schwarzlich erscheinen liessen dunkelblutiger Auswurf eine dunkelbraune fuliginose russig belegte Zunge dunkel schwarz entleerter Harn schwarzliche Stuhlentleerungen und dunkles Blut bei der Lungenpest als Grunde fur deren Benennung mit Schwarzer Tod genannt Der Name konnte dann auch auf die Beulenpest ubertragen worden sein wenn diese sich durch das Speien dunklen Blutes bzw schwarzes Erbrechen durch fruhere Erscheinungsformen bei Pestepidemien unterschied 27 Der deutsche Arzt Justus Friedrich Karl Hecker griff 1832 diese Bezeichnung wieder auf Unter dem Eindruck der gerade grassierenden Choleraepidemie fand seine Publikation Der schwarze Tod im vierzehnten Jahrhundert uber die Pandemie 1347 1353 grosse Beachtung Sie wurde 1833 ins Englische ubersetzt und in den Folgejahren mehrfach neu gedruckt Die Begriffe Black Death bzw Schwarzer Tod burgerten sich damit vor allem im englisch und deutschsprachigen Raum als Bezeichnung fur die Pandemie des 14 Jahrhunderts ein Wissenschaftler des 20 Jahrhunderts 28 29 14 sind der Meinung dass die wortliche bzw uber wortliche over literal 30 Ubersetzung von atra mors mit Schwarzer Tod eine Fehlubersetzung mistranslation misunderstanding 29 ist da das lateinische Adjektiv atra in diesem Zusammenhang nicht schwarz farbig sondern schrecklich terrible 29 bedeutet atra hat nichts zu tun mit diagnostischen Symptomen wie Personen oft glauben die eine rationale Erklarung fur diesen bildhaften Ausdruck suchen It has nothing to do with diagnostic symptoms as persons seeking a rational explanation for this graphic name often believe 29 Ronald D Gerste schrieb in der ArzteZeitung Eins war der Schwarze Tod nicht schwarz Er ubersetzt atra mors mit Grausamer Tod als Bezeichnung fur die Pest zu allen Zeiten 31 Europa vor dem Ausbruch der SeucheZahlreiche Faktoren fuhrten dazu dass sich die Bevolkerung im anfangs dunn besiedelten Europa von 900 bis 1300 vervierfachte Dies ging mit der Urbarmachung von Land dem Entstehen zahlreicher neuer Stadte und dem Wachstum der alten Stadte einher Die am weitesten entwickelten Gebiete Europas lagen im sudlichen England im nordlichen Frankreich in den Talern der Seine und der Loire umfassten das Gebiet um Paris sowie das deutsche Rheintal die nordlichen Hansestadte sowie Flandern und die Niederlande und das nordliche Italien von der Poebene bis nach Rom Dieses Kerngebiet war deutlich starker bevolkert als das ubrige Europa und in diesen Gebieten befanden sich auch die grossten Stadte Die europaische Gesellschaft vor 1300 besass gut ausgestattete Universitaten errichtete beeindruckende gotische Kathedralen und erlebte eine kunstlerische und literarische Blutezeit Zwischen 1214 und 1296 behinderte vor allem in Westeuropa kein grosserer Krieg die Weiterentwicklung der Gesellschaft Wahrend Theologie und Philosophie an den Universitaten grosse Rollen spielten wurde den Naturwissenschaften wenig Aufmerksamkeit gewidmet Die wenigen chemischen Kenntnisse die man besass fanden nur in der Alchemie Verwendung was man uber Astronomie wusste wurde fur Astrologie und Wahrsagung genutzt Insbesondere das medizinische Wissen um Zusammenhange von Infektion und Infektionskrankheiten war wenig entwickelt Man hielt an der antiken Viersaftelehre fest die fieberhafte Erkrankungen auf einen Uberschuss an innerer und ausserer Feuchtigkeit und Hitze zuruckfuhrte Zwar gab es seit dem 13 Jahrhundert erste seuchenhygienische Vorschriften Doch obwohl die Bibel lehrte dass von Infektionen Betroffene von der Gemeinschaft abgesondert werden mussten und das im Fall der von der Lepra Betroffenen auch geschah wurde die Notwendigkeit einer Isolation von Pestkranken und der Sperrung des Zugangs zu den Stadten von den Arzten kaum erkannt Wenn uberhaupt wurden diese Massnahmen von strengen Stadtregierungen wie in Mailand von Gian Galeazzo Visconti und Polizeibehorden durchgesetzt In vielen Fallen neigten diese jedoch auch zur Verharmlosung der Pandemie um Panik zu vermeiden und reagierten zu spat Zwar war der Nutzen von Isolation und Quarantane evident und es gab keine medizinischen Behandlungserfolge auf der Grundlage der Viersaftelehre zu verzeichnen ausser vielleicht dem rechtzeitigen Aufschneiden von Pestbeulen Doch war die Erinnerung an die Justinianische Pest und die damals ublichen Isolationsmassnahmen weitgehend erloschen So hielt sich die eine effektive Pravention verhindernde Saftelehre bis ins 16 Jahrhundert als erstmals in der Neuzeit Spekulationen uber die Moglichkeit von Infektionen durch kleine kaum sichtbare Tierchen aufkamen 32 Wie Norman Cantor feststellte hatte die mittelalterliche Gesellschaft vor allem nichtmedizinische Antworten auf die verheerenden Auswirkungen einer Pandemie Gebet und Suhne sowie die Suche nach Sundenbocken Die Massengottesdienste und Prozessionen befeuerten jedoch nur die Pandemie Krisenhafte Entwicklungen setzten allerdings schon vor dem Ausbruch des Schwarzen Todes ein Ab 1290 kam es in weiten Teilen Europas zu lang anhaltenden Hungersnoten Untersuchungen uber die Entwicklung des Weizenpreises im englischen Norfolk lassen darauf schliessen dass es zwischen 1290 und 1348 neunzehn Jahre gab in denen Weizen ein knappes Gut war Fur das franzosische Languedoc ergeben ahnliche Untersuchungen zwanzig Jahre mit Knappheit an Nahrungsmitteln im Zeitraum von 1302 bis 1348 1315 bis 1317 waren in ganz Nordeuropa Hungerjahre In den Jahren 1346 und 1347 herrschte Hunger in Sud und Nordeuropa Bereits 1339 und 1340 traten in italienischen Stadten Seuchen auf was zu einem deutlichen Anstieg der Sterblichkeit fuhrte Die Quellen lassen darauf schliessen dass es sich bei diesen Seuchen uberwiegend um Darminfektionen handelte Weithin beklagt wurden in Europa Disziplinlosigkeit und Autoritatsverlust der Institutionen vor allem der Kloster und Orden So verkorperte der Ausbruch der Pest fur viele nur den Hohepunkt einer dekadenten spatzeitlichen Entwicklung er war Ausdruck der Unberechenbarkeit der Welt oder der gerechten Strafe Gottes 33 Ausbruch der Pandemie in Asien und Ausbreitung in EuropaDie Justinianische Pest Hauptartikel Justinianische Pest Die offenbar erste und einzige grosse europaische Pestepidemie vor Ausbruch des Schwarzen Todes war die Justinianische Pest zur Zeit Kaiser Justinians 527 565 gewesen die als die grosste antike Pestepidemie Europas gilt Sie brach vermutlich 541 im Orient aus und breitete sich sehr schnell im ganzen Mittelmeergebiet aus 34 Aufgrund der detaillierten Schilderungen des spatantiken Historikers Prokopios und der DNA Analyse von Toten aus dem 6 Jahrhundert geht die Forschung inzwischen davon aus dass es sich bei dieser Seuche tatsachlich um die Beulenpest handelte die aber moglicherweise zusammen mit anderen Krankheiten auftrat Sie trat bis ca 770 in etwa zwolfjahrigem Rhythmus in Erscheinung und hatte nach Ansicht mancher Historiker weitreichende Folgen da durch den Ruckgang der Bevolkerungszahlen im Nahen Osten und Mittelmeerraum ein geopolitisches Machtvakuum entstanden sei das erheblich zur islamischen Expansion beigetragen habe Diese Zusammenhange sind allerdings sehr umstritten zumal sich die tatsachlichen Folgen der Justinianischen Pest kaum abschatzen lassen Ab 632 stand Bab al Mandab die rund 27 Kilometer breite Meeresstrasse und einzige naturliche Verbindung des Roten Meeres mit dem Indischen Ozean unter muslimischer Kontrolle was direkte Kontakte zwischen der christlichen Mittelmeerwelt und Asien erschwerte 35 Allerdings bleibt die Frage ungeklart wieso die Pest ausgerechnet um 770 also 230 Jahre nach ihrem ersten Ausbruch und 140 Jahre nach dem Beginn der islamischen Expansion auf einmal fur fast sechs Jahrhunderte vollig aus Europa verschwunden zu sein scheint Ursprung in Asien Besser als ihr Verschwinden lasst sich vermutlich ihr erneutes Erscheinen erklaren Fruhere Forschung ging davon aus dass die Pandemie ihren Ursprung entweder zwischen 1330 und 1340 in China oder in einer Hochebene Zentral Eurasiens die der heutigen Region von Afghanistan Turkmenistan Usbekistan entspricht hatte Nahezu alle neueren Publikationen gehen seit 2021 dezidierter davon aus dass der Stamm des Bakteriums Yersinia Pestis der den Schwarzen Tod in Europa zur Folge hatte einem Reservoir um Tian Shan in Kirgisistan entstammt 36 37 Es konnten sowohl altere als auch neuere palaogenetische Proben mittels fortgeschrittener genetischer Methoden der Umgebung des Sees Yssykkol in diesem Gebiet zugeordnet werden Darunter wurde eine Probe analysiert die einen bisher unbekannten Stamm von Yersinia Pestis 0 ANT5 hervorbrachte Es handelt sich um einen Stamm der alter ist als die anderen bekannten Stamme Er weist dadurch ein evidentes und durables Reservoir des Pragenoms des Schwarzen Todes nach Zudem wurden auch weitere Stamme von Yersinia Pestis dort nachgewiesen 0 ANT2 0 ANT3 und 2 MED1 38 Aus Quellen lassen sich Handelsrouten nachvollziehen die den See als mogliche Zwischenstation im Europa Asienhandel beschreiben Practica della Mercatura 36 Nach einer Hypothese des Autors William Bernstein erlaubte die auf den Mongolensturm im 13 Jahrhundert folgende Ara der Pax Mongolica erneut intensive und direkte Handelskontakte zwischen Europa und Asien Durch diesen regen Austausch konnten auch Pestbakterien erneut nach Europa eingeschleppt werden 39 So ist es wohl kein Zufall dass in Europa die Pest auf der Krim ausbrach wo die Handelsleute aus Genua und Venedig direkten Kontakt mit den asiatischen Handlern hatten die die durch die Mongolenherrschaft stabilisierten Handelswege uber Land nach Europa nutzten 40 Philip Alcabes vertritt die Auffassung dass aus lokalen wilden Nagetierpopulationen das Pestbakterium auf Ratten ubertragen wurde die in der Nahe der Handelskarawanen lebten und so auch in die grosseren kommerziellen Zentren gelangten die die verschiedenen Handelsrouten miteinander verbanden 41 Allerdings bleibt die Frage ungeklart weshalb der Schwarze Tod in China und Indien keine vergleichbare Zahl an Toten forderte im ahnlich dicht bevolkerten Indien des 14 Jahrhunderts kam es beispielsweise sogar zu einem Bevolkerungsanstieg statt zu einem massiven Bevolkerungsruckgang wie in Europa und im viel dichter besiedelten China starben mehr Menschen an Hungersnoten und den Kriegen gegen die Mongolen als am Schwarzen Tod Es gibt auch keine historischen Aufzeichnungen uber eine Pandemie die mit dem Schwarzen Tod in Europa vergleichbar ware 42 Der Weg nach Europa nbsp Ausbreitung des Schwarzen Todes in Europa im Zeitraum 1346 bis 13531338 oder 1339 suchte die Pest die christliche Gemeinschaft der Assyrischen Kirche am Yssykkol See im Mongolischen Reich heutiges Kirgisistan heim 1345 erkrankten die ersten Menschen in Sarai an der unteren Wolga und auf der Krim beides im Reich der Goldenen Horde einem Teilreich des spaten Mongolischen Reiches Im Jahr 1346 erkrankten erste Einwohner von Astrachan Im selben Jahr erreichte die Krankheit die Grenzen des damaligen Europas Die Goldene Horde trachtete danach die Halbinsel Krim zuruckzugewinnen und belagerte daher die von den Genuesern gehaltene Hafenstadt Kaffa Mit dem Gefolge des Heers der Goldenen Horde kam offenbar auch die Krankheit vor die Stadtmauern Berichtet wird dass die Belagerer Seuchentote auf ihre Katapulte banden und sie in die Stadt schleuderten Die Einwohner von Kaffa sollen diese Leichname sofort ins Meer geworfen haben 43 Die Annahme dass der Schwarze Tod durch eine solche biologische Kriegsfuhrung nach Europa gekommen sei gilt heute als veraltet 44 Dennoch gilt die Pest Route uber Kaffa und das Schwarze Meer in den Mittelmeerraum als weitreichend belegt Die Historikerin Hannah Barker konnte 2021 nachweisen dass dementgegen gerade der Handel mit Getreide nach Aufhebung einer genuesischen Handels Blockade von mongolischen Hafen gegen das Heer der Goldenen Horde nach der Niederlage Janibegs zur schnellen Verbreitung des Erregers beigetragen hat Die Handelsembargos hatten die Lieferung von Getreide aus dem mongolischen Festland um ein gutes Jahr verzogert Die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen machte es nun moglich grosse Mengen an teils eingelagertem und teils frisch herangeschafftem Getreide in kurzer Zeit nach Europa zu verschiffen Die Flohe die sich im Getreide vermehrt hatten konnten den Erreger auf diese Weise potenziert nach Europa transportieren Die durch die Mongolen verursachte Storung der Handelskette hatte die Pest entgegen der erwahnten Annahme einer biologischen Kriegsfuhrung sogar fur einen kurzen Zeitraum von Europa fernhalten konnen Dies lasst sich auch durch historiographische Ausbruchsdaten belegen 45 Mit dem Vordringen der Pandemie nach Kaffa geriet die Krankheit in das weitverzweigte Handelsnetz der Genueser das sich uber die gesamte Mittelmeerkuste erstreckte Von ihren Schiffen verbreitet gelangte die Krankheit 1347 nach Konstantinopel Kairo und Messina auf Sizilien wo 1347 ein Schiff eintraf dessen Mannschaft zum grossten Teil bereits an der Pest gestorben war Von dort aus breitete sie sich in den folgenden vier Jahren rasch zuerst uber den See dann auch uber den Landweg uber ganz Europa aus Sie nahm dabei im Wesentlichen zwei Ausbreitungswege Mit Schiffen deren Besatzung infiziert war gelangte der Krankheitserreger von Genua nach Marseille von wo aus die Pandemie der Rhone in Richtung Norden folgte Nach kurzer Zeit erreichte sie das Languedoc und Montpellier im August 1348 auch Carcassonne und Bordeaux Aix und Avignon wo sie sich sieben Monate hielt Avignon war zu jener Zeit Papstresidenz und eine der wichtigsten Stadte Europas Schon im Marz 1348 hatte die Pest Toulouse erreicht und im Mai Paris 46 Die zweite Ausbreitungswelle ging von Venedig aus Von dort gelangte die Seuche uber den Brenner nach Osterreich Uber Tirol kam der Schwarze Tod nach Karnten anschliessend in die Steiermark und erreichte dann erst Wien Wien war die einzige Stadt in der jeder Sterbende das letzte Sakrament erhielt was dafur spricht dass es in Wien besser als in anderen Stadten gelang die soziale Ordnung angesichts der ausgebrochenen Epidemie aufrechtzuerhalten Im Gebiet des heutigen Deutschlands in Norwegen siehe Pestepidemien in Norwegen Schweden England und Irland trat die Seuche erstmals im Jahr 1349 auf Um die Ansteckungsgefahr zu vermindern wurden nach 1347 einlaufende Schiffe auf denen man die Krankheit vermutete fur 40 Tage isoliert Quarantane aus franzosisch une quarantaine de jours Anzahl von 40 Tagen Die Erfindung dieser Massnahme wird Venedig zugeschrieben Die verhangte Quarantane mag zwar die Schiffsbesatzung vom Landgang abgehalten haben sie verhinderte aber nicht dass infizierte Ratten an den Schiffstauen entlang an Land gelangten die heute verwendeten Rattenbleche waren noch unbekannt und so zur Weiterverbreitung der Krankheit beitrugen Demographische und politische Auswirkungen des Schwarzen TodesGiovanni Boccaccio ist vermutlich der wichtigste Zeitzeuge der Pandemie von 1347 bis 1353 Er hat das Erlebte literarisch in seiner Novellensammlung Decamerone 47 verarbeitet Uber die verheerende Auswirkung des Ausbruchs in Florenz schrieb er So konnte wer zumal am Morgen durch die Stadt gegangen ware unzahlige Leichen liegen sehen Dann liessen sie Bahren kommen oder legten wenn es an diesen fehlte ihre Toten auf ein blosses Brett Auch geschah es dass auf einer Bahre zwei oder drei davongetragen wurden und nicht einmal sondern viele Male hatte man zahlen konnen wo dieselbe Bahre die Leichen des Mannes und der Frau oder zweier und dreier Bruder und des Vaters und seines Kindes trug Giovanni Boccaccio Decamerone nbsp Begrabnis von Opfern der Beulenpest in Tournai Teil einer Miniatur aus den Chroniken des Abtes Gilles Li Muisis 1272 1352 Bibliotheque royale de Belgique MS 13076 77 f 24v Historiker gehen allgemein davon aus dass etwa 20 bis 25 Millionen Menschen rund ein Drittel der damaligen Bevolkerung Europas durch den Schwarzen Tod umkamen Von einer hoheren Todesrate geht unter anderem der norwegische Historiker Ole Benedictow aus dem zufolge etwa 60 der europaischen Bevolkerung d h ca 50 von 80 Millionen Einwohnern dem Schwarzen Tod zum Opfer fielen 48 Hingegen schatzt der Medizinhistoriker Manfred Vasold die Zahl der Seuchentoten in Deutschland auf rund 10 der Bevolkerung 49 Fur den Nahen und Mittleren Osten einschliesslich Irak Iran und Syrien wird fur die Zeit des Schwarzen Todes von einer Sterberate von einem Drittel ausgegangen 50 Etwa 40 der Bevolkerung Agyptens fielen dem Schwarzen Tod zum Opfer 51 In zeitgenossischen Chroniken genannte Zahlen sind mit Vorsicht zu behandeln da die Chronisten die Anzahl der Toten eher zu hoch ansetzten um den Schrecken und die Unbarmherzigkeit dieser Pandemie zum Ausdruck zu bringen So schatzten beispielsweise die zeitgenossischen Chronisten unter dem Eindruck der standig vorbeirollenden Leichenwagen die Anzahl der in Avignon Gestorbenen auf bis zu 120 000 Menschen obwohl Avignon zu dieser Zeit nicht mehr als 50 000 Einwohner hatte Indes verfugen viele der uber die Pest schreibenden Historiker uber zuverlassige Informationen Ihre mitunter gut begrundeten Angaben vermitteln den Eindruck dass der Ansatz eines Drittels der gesamten deutschen Bevolkerung zu dem sich auch der Medizinhistoriker Klaus Bergdolt bekennt 52 nicht aus der Luft gegriffen ist sondern allenfalls nach oben korrigiert werden musste Greifbarer als an Zahlen wird die Verheerung des Schwarzen Todes an Einzelschicksalen Der Chronist von Siena Agnolo di Tura klagte dass sich keiner mehr finde der die Toten begrabe und er eigenhandig seine funf Kinder habe beerdigen mussen 53 John Clyn letzter uberlebender Monch eines irischen Klosters in Kilkenny schrieb kurz vor seinem eigenen Seuchentod die Hoffnung nieder dass wenigstens ein Mensch diese Seuche uberleben werde der die von ihm begonnene Seuchenchronik fortsetzen konne Den italienischen Chronisten Giovanni Villani ereilte der Seuchentod so plotzlich dass seine Chronik mit einem unvollendeten Satz abbricht In Venedig starben von 24 Arzten 20 in Hamburg zahlten von 21 Ratsherren 16 zu den Toten In London erlagen alle Zunftmeister der Schneider und Hutmacher der Seuche Und kurz nach dem Seuchentod des Erzbischofs von Canterbury starb auch sein designierter Nachfolger ebenso wie kurz darauf der nachste Amtsanwarter In Frankreich kam ein Drittel der koniglichen Notare und ein Drittel der in Avignon versammelten papstlichen Kardinale ums Leben Fast alle vorliegenden Quellen uber Opferzahlen entstammen dem urbanen Milieu und bilden nur dieses ab Uberwiegende Teile der Bevolkerung lebten aber auf dem Land wo ganz andere Lebensbedingungen herrschten und niemand schreiben konnte Dass der Schwarze Tod nicht gleichmassig in Europa wutete sondern einige Gebiete wie weite Teile Polens und Belgiens sowie Prag unberuhrt liess wahrend er ganze Landstriche fast entvolkerte war schon aus schriftlichen Quellen zu erschliessen In grosserer Detailtreue zeigt dies eine neuere Studie die sich palynologischer Daten bedient und europaweit die lokale Nutzung der Landwirtschaft im historischen Verlauf untersucht woraus sie Veranderungen der Bevolkerungszahlen ableitet 54 Der glimpfliche Verlauf der Seuche in Polen wird auf die vorausschauenden Grenzschliessung Kasimirs zuruckgefuhrt sowie auch auf die landliche Struktur und den geringen grenzuberschreitenden Handel Wahrend in Florenz vier Funftel der Burger starben waren es in Mailand nur ca 15 wohl der Massnahme der Stadtfuhrung zu verdanken bei Hausern mit Erkrankten die Turen und Erdgeschossfenster zuzumauern Dadurch konnte der Erkrankte nur die Hausbewohner anstecken aber nicht noch andere 55 Franken war von der grossen Pest ausgespart 56 und Suddeutschland insgesamt blieb weitgehend unberuhrt von der Krankheit 57 Hamburg und Bremen dagegen wurden massiv von der Pandemie getroffen ebenso wie beispielsweise Koln Insgesamt halt Vasold die Auswirkung auf die Bevolkerung in Deutschland fur erheblich geringer als in Italien und Frankreich Auch der Historiker Philip Daileader geht von erheblichen geographischen Unterschieden der demographischen Auswirkungen aus The trend of recent research is pointing to a figure more like 45 50 of the European population dying during a four year period There is a fair amount of geographic variation In Mediterranean Europe areas such as Italy the south of France and Spain where plague ran for about four years consecutively it was probably closer to 75 80 of the population In Germany and England it was probably closer to 20 Die Tendenz der jungeren Forschung deutet darauf hin dass eher 45 50 der europaischen Bevolkerung wahrend eines Zeitraums von vier Jahren starb Es gibt betrachtliche geographische Unterschiede In den Mittelmeerregionen Europas Gebieten wie Italien Sudfrankreich und Spanien wo die Pest vier Jahre lang grassierte starben wahrscheinlich etwa 75 80 der Bevolkerung In Deutschland und England lag die Todesrate wahrscheinlich naher bei 20 Philip Daileader The Late Middle Ages 58 Die Pandemie hatte zur Folge dass es mehrere Jahrhunderte dauerte bis Europa wieder die alte Bevolkerungsdichte erreichte David Herlihy weist darauf hin dass die Zahl der in Europa Lebenden erst in den ersten Jahrzehnten des 15 Jahrhunderts nicht mehr weiter abnahm fur funfzig Jahre auf sehr niedrigem Niveau stagnierte und erst 1460 allmahlich wieder anstieg Reaktion der Arzte nbsp Pesthaube 17 Jahrhundert Zum Schutz vor der Pest trugen Arzte ein Ledergewand mit Uberwurf und eine Maske In dem schnabelartigen Fortsatz befanden sich Krauter oder Essigschwamme zum Filtern der Luft Die Arzte dieser Zeit griffen zur Behandlung und Vorbeugung dieser fur sie ratselhaften Krankheit auf das medizinische Wissen des antiken Arztes Hippokrates und seines Nachfolgers Galen zuruck nach dessen Lehren diese Infektion eine Fehlmischung der vier Korpersafte Blut Schleim gelbe und schwarze Galle war das Prinzip der Ansteckung war dagegen der galenischen Medizin unbekannt Eine Ansteckung von Tier zu Mensch war ganzlich unvorstellbar Stattdessen vermutete man anhand der Miasmentheorie dass faul riechende Winde die Krankheit aus Asien nach Europa trugen oder dass sie durch Dampfe aus dem Erdinneren verursacht werde Zur medizinischen Behandlung der Beulenpest entstanden um 1350 59 60 spezielle zum Teil weit verbreitete Ratschlage zu auch von Laien durchzufuhrenden medikamentosen und diatetischen Massnahmen sowie zur Anwendung von Aderlassen und nassem Schropfen 61 Obskure Ratschlage machten die Runde So sollten beispielsweise die Fenster nur nach Norden geoffnet werden Schlaf zur Tageszeit sowie schwere Arbeit sollten den Ausbruch einer Seuchenerkrankung fordern und deswegen vermieden werden Als gefahrlich galten feuchtschwules Klima und Sudwind die Luft uber stehenden Gewassern aller Art Die Seuche werde durch die Schonheit junger Madchen angezogen hiess es Tatsachlich jedoch starben mehr Manner als Frauen mehr Junge als Alte Die Medizinische Fakultat von Paris von Philipp VI im Oktober 1348 mit einer Untersuchung uber die Ursache der Krankheit beauftragt kam in ihrem verschiedene epidemiologische Aspekte und therapeutische Moglichkeiten enthaltenden Seuchengutachten 62 zu dem Schluss dass die Seuche durch eine am 20 Marz 1345 eingetretene ungunstige Dreierkonstellation aus Saturn Jupiter und Mars ausgelost worden sei Der umbrische Arzt Gentile da Foligno sah darin den Ursprung des Pesthauchs contagion 63 ein durch die Luft ubertragenes epi oder pandemisches Seuchengeschehen 64 Der Erklarungsansatz wurde europaweit als der wissenschaftlichste angesehen und in viele europaische Landessprachen ubersetzt und insbesondere der Massnahmenkatalog zur Seuchenpravention des Pariser Pestgutachtens 65 fand bald nach 1349 uber Frankreich hinaus 66 weite Verbreitung Gemeinsam mit den diatetisch kurativen Empfehlungen und Rezepten aus dem Sinn der hochsten Meister von Paris 67 sinn der hogistin meyster von Paris 68 wurde der an die Gattin eines Plauener Vogtes gerichtete sogenannte Pest Brief an die Frau von Plauen zwischen Osterreich und Flandern verbreitet Darin wird der sofortige Aderlass bei Auftreten von Pestbeulen Bubonen empfohlen je nach Auftreten der Pestbeulen an acht verschiedenen Stellen 69 70 Ein haufiges von den Arzten angewandtes Mittel gegen die Pest war das Verbrennen aromatischer Substanzen Papst Klemens VI verbrachte die Zeit des Ausbruchs in Avignon zwischen zwei grossen Feuern die in seinen Gemachern brannten und ihn wohl vor einer Ansteckung bewahren sollten 71 Langfristig bewirkte der Schwarze Tod dass man sich allmahlich von der galenischen Medizin loste Papst Klemens selbst sprach sich fur eine Sezierung der Seuchenopfer aus um die Ursache der Krankheit zu entdecken Die direkte Auseinandersetzung mit dem menschlichen Korper durch anatomische Studien wurde mit grosserer Intensitat als vor der Pandemie fortgesetzt und damit der erste Schritt in Richtung moderner Medizin und empirischer Wissenschaft getan Bis zu einer systematischeren Auseinandersetzung mit dem Prinzip der Kontagion Beruhrung durch den Arzt Girolamo Fracastoro 1483 1533 worauf die mit der Miasmentheorie lange konkurrierende Kontagionstheorie Kontagionismus aufbaute dauerte es noch fast 200 Jahre 72 Pandemie und die mittelalterliche GesellschaftUnmittelbare Reaktion auf die Herausforderung durch den Schwarzen Tod Der Zeitzeuge Boccaccio hat in seinem Werk Decamerone eindrucksvoll geschildert wie nach dem Ausbruch der Pandemie viele Einwohner von Florenz ihren sozialen Verpflichtungen nicht mehr nachkamen Wir wollen daruber schweigen dass ein Burger den anderen mied dass fast kein Nachbar fur den anderen sorgte und sich selbst Verwandte gar nicht oder nur selten und dann nur von weitem sahen Die furchterliche Heimsuchung hatte eine solche Verwirrung in den Herzen der Manner und Frauen gestiftet dass ein Bruder den anderen der Onkel den Neffen die Schwester den Bruder und oft die Frau den Ehemann verliess ja was noch merkwurdiger und schier unglaublich scheint Vater und Mutter scheuten sich nach ihren Kindern zu sehen und sie zu pflegen als ob sie nicht die ihren waren Viele starben die wenn man sich um sie gekummert hatte wohl wieder genesen waren Aber wegen des Fehlens an ordentlicher fur den Kranken notiger Pflege und wegen der Macht der Pest war die Zahl derer die Tag und Nacht starben so gross dass es Schaudern erregte davon zu horen geschweige denn es mitzuerleben Viele der Menschen welche den Schwarzen Tod als Gottesstrafe ansahen fanden zu dieser Zeit den Trost in der Religion Religiose Bewegungen entstanden spontan im Gefolge oder in Erwartung der Seuche viele davon forderten das Monopol der Kirche auf geistliche Lenkung heraus Bittgottesdienste und Prozessionen kennzeichneten den Alltag Flagellanten zogen in Geisslerzugen durch die Stadte Der Pestheilige St Rochus wurde intensiv verehrt Pilgerfahrten nahmen zu An vielen Orten zeugen Kirchen und andere Monumente wie so genannte Pestsaulen von der Angst der Menschen und ihrem Wunsch nach Erlosung von der Seuche Verschiedene Menschen versuchten jede Minute ihres Lebens noch auszukosten und mit Tanz und Musik versuchte man dem Schwarzen Tod zu entgehen Der italienische Chronist Matteo Villani schrieb 73 Die Menschen in der Erkenntnis dass sie wenige und durch Erbschaften und Weitergabe irdischer Dinge reich geworden waren und der Vergangenheit vergessend als ware sie nie gewesen trieben es zugelloser und erbarmlicher als jemals zuvor Sie ergaben sich dem Mussiggang und ihre Zerruttung fuhrte sie in die Sunde der Vollerei in Gelage in Wirtshauser zu kostlichen Speisen und zum Glucksspiel Bedenkenlos warfen sie sich der Lust in die Arme Eine funktionierende Wirtschaft konnte unter dem Eindruck einer Pandemie nicht mehr aufrechterhalten werden Arbeitskrafte starben flohen und nahmen ihre Aufgaben nicht mehr wahr Vielen schien es sinnlos die Felder zu bestellen wenn der Tod sie doch bald ereilen wurde Judenpogrome zur Zeit des Schwarzen Todes Die kirchliche und weltliche Macht verlor angesichts der Hilflosigkeit mit der sie der Pandemie begegnete rapide an Autoritat Der Dichter Boccaccio vermerkte in seinem Decamerone In solchem Jammer und in solcher Betrubnis der Stadt war auch das ehrwurdige Ansehen der gottlichen und menschlichen Gesetze fast gesunken und zerstort denn ihre Diener und Vollstrecker waren gleich den ubrigen Einwohnern alle krank oder tot oder hatten so wenig Gehilfen behalten dass sie keine Amtshandlungen mehr vornehmen konnten Darum konnte sich jeder erlauben was er immer wollte Unter dem Autoritatsverlust der weltlichen und kirchlichen Macht litten diejenigen Menschen am meisten die zu den kulturellen Randgruppen der mittelalterlichen Gesellschaften zahlten So kam es im Zuge der Pandemie zu schweren Judenpogromen die von den geistlichen und weltlichen Herrschern nicht mehr unterbunden werden konnten und die zur Folge hatten dass nach 1353 nur noch wenige Juden in Deutschland und den Niederlanden lebten Pestpogrome nbsp Hinrichtung von Juden um 1350 Chronik von Gilles Li Muisis fol 12v Bibliotheque royale de BelgiqueDie Pogrome brachen aus da das aufgebrachte Volk in den Juden die Schuldigen fur die Katastrophe auszumachen glaubte Ein Breslauer Arzt namens Dr Heinrich Rybbinus stellte angesichts der Pest Epidemie fest dass die Menschen in ihrer Ratlosigkeit darauf verfallen seien Juden zu verbrennen und sich gegenseitig zu bekriegen 74 Erste Ubergriffe gegen Juden begannen in Toulon am Palmsonntag 1348 Kurz nachdem es dort zu ersten Pesttoten gekommen war griffen Teile der Stadtbevolkerung das judische Viertel an und toteten 40 Personen Wenige Tage spater gab es Ubergriffe auch in Avignon Grasse sowie anderen Stadte in der Provence und dann in Katalonien 75 Das Gerucht dass bestimmte Personenkreise Gift in Brunnen und Quellen traufelten zirkulierte sehr haufig in Notzeiten und wurde beispielsweise 1321 nach dem Hirtenkreuzzug von 1320 Leprakranken vorgeworfen 76 Sehr schnell nach den ersten Pesttoten wurde dies auch den judischen Mitburgern vorgeworfen In Savoyen hatten judische Angeklagte sich unter der Folter solcher Vergehen fur schuldig bekannt Ihr Gestandnis fand in ganz Europa rasch Verbreitung und war die Basis fur eine Welle von Ubergriffen in der Schweiz und in Deutschland vor allem im Elsass und entlang des Rheins Am 9 Januar 1349 wurde in Basel ein Teil der judischen Einwohnerschaft ermordet die Basler Stadtrate hatten zuvor zwar die schlimmsten Hetzer aus der Stadt verbannt mussten unter dem Drangen der Stadtbevolkerung diesen Bann jedoch wieder aufheben und stattdessen die Juden vertreiben Ein Teil der Vertriebenen wurde festgesetzt und in einem eigens fur sie gebauten Haus auf einer Rheininsel verbrannt In Strassburg versuchte die Stadtregierung gleichfalls die ansassigen Juden zu schutzen wurde jedoch mit den Stimmen der Zunfte ihres Amtes enthoben Die neue Strassburger Stadtregierung duldete das anschliessende Massaker dem im Februar 1349 also zu einem Zeitpunkt zu dem der Schwarze Tod die Stadt noch nicht erreicht hatte 900 von 1 884 in Strassburg lebende Juden zum Opfer fielen Im Marz 1349 verbrannten sich vierhundert Mitglieder der judischen Gemeinde von Worms in ihren Hausern um der Zwangstaufe zu entgehen im Juli 1349 beging auch die judische Gemeinde von Frankfurt auf diese Weise Selbstmord In Mainz griffen Juden zur Selbstverteidigung und toteten 200 angreifende Stadtburger Selbst die in Mainz lebende judische Gemeinde damals die grosste in Europa beging letztlich Selbstmord durch Anzunden der eigenen Hauser Die Pogrome setzten sich bis Ende des Jahres 1349 fort Die letzten fanden in Antwerpen und Brussel statt Fur Stadte wie Freiburg im Breisgau Koln Augsburg Nurnberg Konigsberg und Regensburg wird angenommen dass noch vor dem lokalen Ausbruch der Seuche Flagellanten Teile der Bevolkerung aufhetzten die judische Bevolkerung als Brunnenvergifter zu ermorden Die neuere Forschung geht jedoch davon aus dass das Abwalzen der Schuld auf die Geissler zumeist lediglich als bequemer Rechtfertigungsversuch Haverkamp der Geschichtsschreibung des 14 Jahrhunderts fur die Morde zu werten ist Neben der Suche nach einem Sundenbock und einer seit dem 12 Jahrhundert angestiegenen Intoleranz der Kirche gegenuber Andersglaubigen war auch Habgier ein wesentliches Motiv fur den Mord an judischen Mitburgern Die Bedeutung der Juden als Geldverleiher war zwar nicht mehr so gross wie noch im 12 und 13 Jahrhundert doch offenbar sah ein grosser Teil der Bevolkerung im Mord an den Juden auch die Moglichkeit sich ihrer Glaubiger zu entledigen So war der Augsburger Burgermeister Heinrich Portner bei judischen Geldleihern hoch verschuldet und liess den Mord an den Juden bereitwillig geschehen Reaktion der weltlichen und der kirchlichen Macht Es fehlte nicht an Personen die auf das Unrecht dieser Morde aufmerksam machten Bereits am 4 Juli 1348 wandte sich der in Avignon lebende Papst Klemens VI in einer Bulle gegen die Verfolgung von Juden Die papstliche Bulle wirkte nur in Avignon und trug ansonsten verhaltnismassig wenig zum Schutz der Juden bei Daher folgte am 26 September 1348 eine zweite papstliche Bulle mit dem Titel Quamvis perfidiam Die Anschuldigung die Juden wurden durch das Vergiften von Brunnen die Seuche verbreiten bezeichnete er darin als unvorstellbar da sie in Gegenden der Erde wute wo keine Juden lebten und dort wo sie lebten sie selbst Opfer der Seuche wurden 77 Er forderte die Geistlichkeit auf die Juden unter ihren Schutz zu stellen Klemens VI der selbst hebraische Manuskripte sammelte untersagte ausserdem Juden ohne Gerichtsverfahren zu toten oder sie auszuplundern Er drohte den Verfolgern die Strafe der Exkommunikation an 78 79 Die Geisslerbanden die sich bei den Judenpogromen besonders hervorgetan hatten erklarte er zu Haretikern Ahnlich wirkungslos blieben auch die Massnahmen die Konigin Johanna I von Neapel ergriff und die im Mai 1348 die Steuerlast der in ihrem provenzalischen Herrschaftsgebiet lebenden Juden um die Halfte reduzierte um den Plunderungen Rechnung zu tragen Im Juni desselben Jahres wurden ihre Beamten aus den provenzalischen Stadten vertrieben was die Schutzlosigkeit der Juden aufgrund des fortschreitenden Autoritatsverlusts der Herrschenden illustriert Ebenso wie Papst Klemens waren Peter IV von Aragon Albrecht II von Osterreich und Kasimir III von Polen entschiedene Beschutzer ihrer judischen Einwohner Wenn sie auch Gewalttaten nicht ganzlich unterbinden konnten blieben solche Massaker wie in Brussel und Basel aus Kasimir III bot daruber hinaus den Juden an sich in seinem Herrschaftsgebiet anzusiedeln Es setzte eine Emigration vor allem von deutschen Juden nach Polen ein die bis ins 16 Jahrhundert anhielt In der Ansiedlung judischer Burger sah Kasimir III die Moglichkeit die Grosse der durch die Mongolenraubzuge dezimierten Bevolkerung zu erhohen und damit sein Land wirtschaftlich weiterzuentwickeln Auf der anderen Seite fehlte es nicht an weltlichen Herrschern die sich die sogenannten Pestpogrome zu Nutze machten Der romisch deutsche Konig Karl IV machte sich mindestens der Mitwisserschaft schuldig Um seine Schulden zu tilgen verpfandete Karl das konigliche Judenregal unter anderem an Frankfurt am Main Es wurde gar geregelt was mit dem Besitz von Juden zu geschehen habe falls die Juden daselbst nachstens erschlagen wurden Frankfurter Urkunden vom 23 25 27 und 28 Juni 1349 bezogen auf Nurnberg Rothenburg ob der Tauber und Frankfurt am Main Obwohl er in seinem Herrschaftsbereich die Juden effektiv schutzen konnte wirft dieses Ereignis viele Fragen bezuglich Karls Charakter auf besonders da Karl sonst immer bestrebt war das Bild eines gerechten christlichen Herrschers zu vermitteln Dabei verstiess namlich die Duldung der Morde auch gegen das damalige Rechtsverstandnis da die Juden unter dem direkten Schutz des Konigs standen und dafur auch Zahlungen leisteten Noch weiter ging der Markgraf von Meissen der zu Beginn des Jahres 1349 die Stadtbevolkerung von Meissen aufforderte Juden zu attackieren und ihnen zusicherte dass solchen Ubergriffen keine Sanktionen folgen wurden 80 Langfristige Auswirkungen des Schwarzen Todes nbsp Darstellung der Geisslerzuge um 1350 Chronik von Gilles Li Muisis fol 16v Bibliotheque royale de Belgique BrusselLangfristig bewirkte und beschleunigte die Seuche einen tiefgreifenden Wandel in der mittelalterlichen Gesellschaft Europas Wie David Herlihy zeigt konnten die Generationen nach 1348 nicht einfach die sozialen und kulturellen Muster des 13 Jahrhunderts beibehalten Der massive Bevolkerungseinbruch bewirkte eine Umstrukturierung der Gesellschaft die sich langfristig positiv bemerkbar gemacht habe So bezeichnete Herlihy die Pandemie als die Stunde der neuen Manner Die Entvolkerung ermoglichte einem grosseren Prozentsatz der Bevolkerung den Zugang zu Bauernhofen und lohnenden Arbeitsplatzen Unrentabel gewordene Grenzboden wurden aufgegeben was in manchen Regionen dazu fuhrte dass Dorfer verlassen oder nicht mehr wiederbesiedelt wurden sogenannte Wustungen die im Hochmittelalter im Zuge des Landesausbaus abgeholzten Walder breiteten sich wieder aus Die Zunfte liessen nun auch Mitglieder zu denen man zuvor die Aufnahme verweigert hatte Wahrend der Markt fur landwirtschaftliche Pachten zusammenbrach stiegen die Lohne in den Stadten deutlich an Damit konnte sich eine grossere Anzahl von Menschen einen hoheren Lebensstandard leisten als jemals zuvor allerdings kam es teilweise auch zu Nahrungsmittelknappheit weil viele Felder nicht mehr bewirtschaftet wurden so z B in England wo die Lohne fur Landarbeiter stark anstiegen Obwohl die Adeligen 1349 im Parlament das Statute of Labourers durchsetzten das die Lohne fur Feldarbeit begrenzte wurden die Landarbeiter zusatzlich mit Naturalien bezahlt 81 Die Lohnkonflikte fuhrten schliesslich zum grossen Bauernaufstand von 1381 in dessen Folge England als erstes Land Europas die Leibeigenschaft abschaffte Freie Bauern wurden in der Folge durch Pachter ersetzt die weniger arbeitsintensive Schafzucht verdrangte den Ackerbau Ein Tiefstand der Bevolkerung wurde in Europa um 1400 erreicht Der deutliche Anstieg der Arbeitskosten sorgte dafur dass manuelle Arbeit zunehmend mechanisiert wurde Damit wurde das Spatmittelalter zu einer Zeit eindrucksvoller technischer Errungenschaften David Herlihy nennt als Beispiel den Buchdruck Solange die Lohne von Schreibern niedrig waren war das handschriftliche Kopieren von Buchern eine zufriedenstellende Reproduktionsmethode Mit dem Anstieg der Lohne setzten umfangreiche technische Experimente ein die letztlich zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg fuhrten In Italien insbesondere in der Toskana schwachte die Seuche die Adelsherrschaft und fuhrte zum Aufstieg der Handwerker und kleinen Handler die oft Schuldner der Juden waren Diese verloren oft den Schutz der Fursten Grund und Boden wurden relativ entwertet da sie nun im Uberfluss vorhanden waren wahrend Kapital an Bedeutung gewann und leichter akkumuliert werden konnte 82 Die Kirche von zahlreichen Seuchenopfern als Erbe eingesetzt ging reicher aber unpopularer aus der Zeit des Schwarzen Todes hervor Weder hatte sie eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage gefunden warum Gott der Menschheit eine solche Prufung auferlegt hatte noch hatte sie geistlichen Beistand geleistet als das Bedurfnis der Menschen danach am grossten war Die Bewegung der Flagellanten hatte die Autoritat der Kirche auf die Probe gestellt Auch nach dem Abklingen dieser Bewegung suchten viele Gott bei mystischen Sekten und in Reformbewegungen was letztlich die katholische Glaubenseinheit auseinanderbrechen liess Insbesondere der osterreichische Kulturhistoriker Egon Friedell vertrat in seinem Werk Kulturgeschichte der Neuzeit die Auffassung dass die Seuche der Jahre 1348 49 die Krise des mittelalterlichen Welt und Menschenbildes verursacht und bis dahin bestehende Glaubensgewissheiten erschuttert habe Er sieht eine direkte kausale Verbindung zwischen der Katastrophe des Schwarzen Todes und der Renaissance Ruckkehr der Seuche in den folgenden JahrenDie erste grosse Pandemiewelle die als Schwarzer Tod in die Geschichtsbucher einging endete 1353 Sie flackerte in den Folgejahren immer wieder in einzelnen Regionen Europas auf da sich die Seuche endemisierte In lokalen und regionalen Epidemien suchte sie die nachsten drei Jahrhunderte in nahezu regelmassigen Abstanden europaisches Gebiet heim so im Jahr 1400 als zweitschlimmste Epidemie des ausgehenden Mittelalters bzw der jungen Neuzeit 83 Wenn auch die Zahl der Toten bei dieser zweiten grossen Pandemiewelle nicht so hoch war starben dabei vor allem Kinder und Jugendliche Weitere grosse Pestepidemien in Europa waren etwa die Grosse Pest von London 1665 1666 bei der in Sudengland etwa 100 000 Menschen starben davon alleine 70 000 in London oder die Grosse Pest von 1708 bis 1714 in Nord und Osteuropa mit etwa einer Million Toten Die bislang letzte Pestepidemie in Westeuropa die Grosse Pest von Marseille ereignete sich im Jahr 1720 Ende des 19 Jahrhunderts begann in China die dritte Pest Pandemie Schwarzer Tod in Kunst und LiteraturDie meisten Kunstwerke die die Auswirkungen des Schwarzen Todes thematisieren entstanden erst nach den Pandemiejahren 1347 bis 1353 Sie sind deshalb im Artikel Geschichte der Pest behandelt Eine Ausnahme stellt Il Decamerone des Giovanni Boccaccio dar das nach heutigem Wissensstand zwischen 1350 und 1353 geschrieben wurde Ort der Rahmenhandlung ist ein Landhaus in den Hugeln von Florenz zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt In dieses Landhaus sind sieben Madchen und drei junge Manner vor dem Schwarzen Tod gefluchtet der im Fruhjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte Die Einleitung des Buches ist eine der detailliertesten mittelalterlichen Quellen uber die Auswirkung des Schwarzen Todes in einer Stadt Der Schwarze Tod wurde auch in der Kunst des ausgehenden Mittelalters zu einem wichtigen Thema Kunstler wie der Lubecker Maler und Bildschnitzer Bernt Notke stellten das Geschehen in Form des Totentanzes eindrucksvoll dar das auch in der Musik verarbeitet wurde Der Schwarze Tod fand auch bei dem Bauernkriegspanorama von Werner Tubke Verwendung Er wurde dort symbolisiert durch einen grossen offenen Sarg mit den Todkranken in der Szene Die Pestkranken Siehe auchPestepidemien in Norwegen Liste von Epidemien und Pandemien Die Pest in FlorenzLiteraturHans Peter Becht Medizinische Implikationen der historischen Pestforschung am Beispiel des Schwarzen Todes von 1347 51 In Bernhard Kirchgassner Jurgen Sydow Hrsg Stadt und Gesundheitspflege Stadt in der Geschichte Band 9 Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 6409 8 S 78 94 Ole J Benedictow The Black Death 1346 1353 The Complete History The Boydell Press Woodbridge 2004 ISBN 0 85115 943 5 englisch Klaus Bergdolt Der Schwarze Tod in Europa Die grosse Pest und das Ende des Mittelalters Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 38064 6 3 Auflage ebenda 2011 ISBN 978 3 406 62365 3 Klaus Bergdolt Die Pest als Herausforderung der Medizin Die Arzte und der Schwarze Tod In Heinz Schott Hrsg Meilensteine der Medizin Dortmund 1996 S 172 179 und 651 652 Klaus Bergdolt Pest In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 1122 1127 Heinz Jurgen Bergmann also das ein mensch zeichen gewun Der Pesttraktat Jakob Engelins von Ulm Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Band 2 Wellm Pattensen 1972 DNB 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III 2 Horst Wellm Pattensen 1977 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 9 jetzt im Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg Zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg Gundolf Keil Pariser Pestgutachten In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 7 Sp 309 312 Ulf Dirlmeier Gerhard Fouquet Bernd Fuhrmann Europa im Spatmittelalter 1215 1378 Munchen 2003 S 21 Gundolf Keil Seuchenzuge des Mittelalters In Bernd Herrmann Hrsg Mensch und Umwelt im Mittelalter Stuttgart 1986 S 109 128 hier S 116 und 120 Rudolf Sies Hrsg Das Pariser Pestgutachten von 1348 in altfranzosischer Fassung Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur Band 4 Pattensen bei Hann jetzt Wurzburg 1977 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 7 Gundolf Keil Remedium to ryme vor de pestilenciam In Burghart Wachinger u a Hrsg Die deutsche Literatur des Mittelalters Verfasserlexikon 2 vollig neu bearbeitete Auflage Band 7 Oberdeutscher Servatius Reuchart von Salzburg De Gruyter Berlin New York 1989 ISBN 3 11 007264 5 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spateren Mittelalter J G Cotta scher Verlag 1868 S 261 archive org Die Choleraepidemie in Europa 1830 32 widerlegte dann beide Theorien was die Medizin bis zu den Erkenntnissen Robert Kochs und Rudolf Virchows noch einmal ratlos machte Matteo Villani Cronica di Matteo Villani Band 1 Kapitel 4 Konrad Goehl Johannes Gottfried Mayer Kurt Hans Staub Was tun wenn die Pest kommt Gottern lastern oder Juden brennen In Editionen und Studien zur lateinischen und deutschen Fachprosa des Mittelalters Festgabe fur Gundolf Keil Konigshausen und Neumann Wurzburg 2000 ISBN 3 8260 1851 6 S 127 166 hier S 127 f Philip Alcabes Dread How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu PublicAffairs books 2009 ISBN 978 0 7867 4146 5 S 32 Philip Alcabes Dread How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu PublicAffairs books 2009 ISBN 978 0 7867 4146 5 S 31 Philip Alcabes Dread How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu PublicAffairs books 2009 ISBN 978 0 7867 4146 5 S 34 Joseph Epiphane Darras Martin John Spalding A general history of the Catholic Church Volume 3 Seite 505 New York 1869 englisch abgefragt am 6 Juli 2011 zionism israel com List of Papal Bulls on Jewish Question englisch abgefragt am 6 Juli 2011 Philip Alcabes Dread How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu PublicAffairs books 2009 ISBN 978 0 7867 4146 5 S 33 britainexpress com Klaus Bergdolt Die Pest Munchen 2011 S 47 f 68 f Barbara Bramanti et al Assessing the origins of the European Plagues following the Black Death A synthesis of genomic historical and ecological information In PNAS Band 118 Nr 36 2021 e2101940118 doi 10 1073 pnas 2101940118 Vgl auch Heinz Jurgen Bergmann Neufunde zum Pesttraktat Jakob Engelins von Ulm In Sudhoffs Archiv Band 62 1978 S 282 293 Normdaten Sachbegriff GND 4045326 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzer Tod amp oldid 237421590