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Dieser Artikel behandelt die Landschaft Zu weiteren Bedeutungen siehe Savoyen Begriffsklarung Savoyen franzosisch Savoie italienisch Savoia frankoprovenzalisch Savoue ist eine Landschaft die sich heute im Wesentlichen uber die franzosischen Departements Haute Savoie und Savoie in der Region Auvergne Rhone Alpes erstreckt Lage in EuropaSavoyen zur Zeit des Wiener Kongresses 1814 15Historisches WappenSavoyen liegt zwischen der Schweiz Piemont und den Departements Isere sowie Ain Die Flache betragt 10 416 km Im Jahr 2008 wurden 1 125 119 Einwohner gezahlt Savoyen ist die hochstgelegene Landschaft Europas und besteht hauptsachlich aus den Savoyer Alpen mit dem Mont Blanc 4810 m und den Grajischen Alpen mit der Grande Casse 3855 m und der Pointe de Charbonnel 3752 m mit den Passen des Kleinen St Bernhard und des Mont Cenis und grenzt im Suden an die Cottischen Alpen mit der Aiguille de Scolette 3506 m und dem Pic du Thabor 3207 m Die Bevolkerung spricht neben Franzosisch teilweise noch die frankoprovenzalische Sprache Arpitanisch Die Einwohner Savoyens werden Savoyarden genannt Der Mangel an Erwerbsmoglichkeiten es existierte praktisch nur Landwirtschaft Milch Kase und Fleischproduktion zwang junge Savoyarden jahrhundertelang zur Abwanderung Heute bilden auch Industrie Uhren Elektronik und Tourismus Alpinismus Wintersport die wirtschaftlichen Grundlagen des Gebiets Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte Savoyens 1 1 Antike bis Spatantike 1 2 Fruhmittelalter bis Hochmittelalter 1 3 Spatmittelalter bis Fruhe Neuzeit 1 4 Zeit der Aufklarung bis Industrielle Revolution 2 Liste der Herrscher von Savoyen 2 1 Grafen von Savoyen 2 2 Herzoge von Savoyen 3 Bekannte Savoyarden 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte Savoyens BearbeitenSiehe auch Haus Savoyen und Herzogtum Savoyen Antike bis Spatantike Bearbeiten In keltischer Zeit wurde das Gebiet von den Allobrogern bewohnt 121 v Chr unterwarfen es die Romer und vereinigten es mit Gallien aus dem sie spater die Provinzen Alpes Graiae und Alpes Poeninae bildeten Im Jahr 354 wurde das Land als Sapaudia keltisch fur Waldland bezeichnet 443 wurden hier von den Romern die Burgunden angesiedelt nachdem ihr Reich am Rhein von den Hunnen zerstort worden war Fruhmittelalter bis Hochmittelalter Bearbeiten 534 eroberten die Franken das Land Im Jahr 838 kam die Sapaudia an Hochburgund gehorte dann ab 934 zum Konigreich Burgund und kam mit diesem 1032 zum Heiligen Romischen Reich In dieser Zeit bildete das Land zwischen Rhone und Alpenhauptkamm Provence und Genfersee die Grafschaft Vienne die 1023 dem Erzbischof von Vienne gegeben worden war dieser spaltete von seinem neuen Besitz zwei Lehen ab von denen er das nordliche Maurienne Chablais das Tal der oberen Isere und das obere Wallis Humbert I mit den weissen Handen anvertraute dieser hatte kurz zuvor 1025 das Aostatal erworben sein Sohn bekam durch Heirat die Markgrafschaft Turin in seinen Besitz Die neuen Herren nannten sich seit 1125 Grafen von Savoyen und entledigten sich bald ihres kirchlichen Lehnsherren Nach dem Erwerb Pinerolos und Chamberys 1232 wurde Letzteres zur Hauptstadt Savoyens gemacht 1268 1269 eroberte Savoyen das Waadtland Spatmittelalter bis Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Karte des Herzogtums Savoyen 14751310 1313 wurde Savoyen zum Reichsfurstentum erhoben 1349 ging die sudlich gelegene Dauphine an Frankreich woraufhin Kaiser Karl IV 1361 Savoyen vom alten Konigreich Burgund Arelat abloste und reichsunmittelbar sowie den Grafen 1365 zum Reichsvikar fur Arelat machte 1388 wurde die Grafschaft Nizza erworben 1401 die Grafschaft Genevois das Genfer Land ohne die Stadt Genf 1416 wurden die Grafen von Savoyen zu Herzogen erhoben 1512 1521 wurde Savoyen schliesslich formal in den oberrheinischen Reichskreis aufgenommen Da Franz I Savoyen 1536 im Dritten Italienischen Krieg besetzte und das Stammland somit bis zum Zweiten Vertrag von Cateau Cambresis 1559 zur franzosischen Krone gehorte verlegten die Herzoge ihre Hauptstadt von Chambery nach Turin Gleichzeitig 1534 36 gingen erhebliche Teile des Landes beidseits des Genfersees an die Eidgenossen verloren das Waadtland fiel an Bern und auch Freiburg und Wallis konnten sich vergrossern Durch den Vertrag von Lausanne kehrten 1564 Chablais Genevois und Gex gegen Verzicht auf die Waadt an Savoyen zuruck und im Vertrag von Thonon 1569 gab das Wallis Evian und Abondance zuruck Mit weiteren Bundnissen von 1509 1512 1570 1571 und 1577 regelte Savoyen seine Beziehungen mit verschiedenen eidgenossischen Orten Am 17 Januar 1601 wurden die Gebiete im aussersten Westen Bresse Bugey Valromey und Gex mit dem Vertrag von Lyon an Frankreich abgetreten 1631 am Ende des Mantuanischen Erbfolgekriegs auch die Festung Pinerolo im Gegenzug bekam Savoyen Teile der Markgrafschaft Montferrat zugesprochen Zeit der Aufklarung bis Industrielle Revolution Bearbeiten Im Frieden von Utrecht 1713 musste Spanien das Konigreich Sizilien und Teile des Herzogtums Mailand an das Herrscherhaus von Savoyen abtreten das seither den Konigstitel fuhrte Sizilien wurde 1720 gegen Sardinien getauscht das Herzogtum Savoyen mit Sardinien zum Konigreich Sardinien vereinigt 1738 wurden Novara und Tortona und 1748 weitere Gebiete erworben Am 22 September 1792 ruckten franzosische Revolutionstruppen ohne Kriegserklarung in das Gebiet ein Zwischen 1796 und 1815 war Savoyen Teil Frankreichs und bildete zunachst das Departement Mont Blanc 1798 wurde es in die Departements Mont Blanc und Leman geteilt 1801 schied das Land auch volkerrechtlich aus dem romisch deutschen Reich aus nbsp Karte zur Grundung des Kantons Genf und den Zollfreizonen in HochsavoyenNach dem Wiener Kongress kam es durch den Zweiten Pariser Frieden zuruck zum Konigreich Sardinien Der nordliche Teil Savoyens wurde neutralisiert und sollte im Kriegsfall durch die Schweiz besetzt werden Das Konigreich Sardinien gewahrte der Schweiz 1816 29 zwei Zollfreizonen Die eine Zone im Grenzgebiet von Genf umfasste die Provinz Carouge und einige kleinere Gebiete ostlich und nordlich anschliessend an den Kanton Genf die andere bei St Gingolph das unmittelbare Grenzgebiet am Genfer See zum Kanton Wallis nbsp Karte Savoyens mit dem Projekt eines Anschlusses der Provinzen Chablais und Faucigny an die SchweizAls Folge des italienischen Einigungsprozesses der mit franzosischer Unterstutzung zustande kam trat am 24 Marz 1860 Konig Viktor Emanuel II im Vertrag von Turin Savoyen und die Grafschaft Nizza an das franzosische Kaiserreich ab Die Abtretung wurde durch eine Volksabstimmung bestatigt Als Folge dieser Abtretung kam es in der Schweiz zu einer politischen Krise die als Savoyerhandel bezeichnet wird Dabei wurde die Moglichkeit eines Anschlusses der Provinzen Chablais und Faucigny an die Schweiz diskutiert nbsp Italien im Jahr 1494 Zum Herrschaftsgebiet der Herzoge von Savoyen gehorten das Piemont und die westlich der Rhone gelegenen Gebiete Bresse Bugey Valromey und Gex nbsp Die italienischen Staaten im Jahr 1796 Das Konigreich Sardinien ist in Personalunion mit Savoyen Piemont verbunden nbsp Italien im Jahre 1843 nbsp Italien im Jahr 1860Liste der Herrscher von Savoyen BearbeitenGrafen von Savoyen Bearbeiten Humbert I Blanche Main Weisshand 1003 1047 oder 1048 Amadeus I Queue der Schwanz 1048 1051 oder 1056 Otto 1051 oder 1056 1060 Peter I 1060 1078 Amadeus II 1060 1080 Humbert II der Starke 1080 1103 Amadeus III 1103 1148 Humbert III der Heilige 1148 1189 Thomas I 1189 1233 Amadeus IV 1233 1253 Bonifaz 1253 1263 Thomas II 1253 1259 Peter II 1263 1268 Philipp I 1268 1285 Amadeus V der Grosse 1285 1323 Eduard der Liberale 1323 1329 Haimone 1329 1343 Amadeus VI le Comte Vert der Grune Graf 1343 1383 Amadeus VII le Comte Rouge der Rote Graf 1383 1391 Amadeus VIII der Friedfertige 1391 1440 ab 1416 Herzog von SavoyenHerzoge von Savoyen Bearbeiten Amadeus VIII der Friedfertige 1391 1440 ab 1439 als Felix V Gegenpapst Ludwig der Altere 1440 1465 Amadeus IX der Gluckliche 1465 1472 Philibert I der Jager 1472 1482 Karl I der Kampfer 1482 1490 Karl II Johann Amadeus 1490 1496 Philipp II Ohneland 1496 1497 Philibert II der Schone 1497 1504 Karl III der Gute 1504 1553 Emanuel Philibert Eisenkopf 1553 1580 Karl Emanuel I der Grosse 1580 1630 Viktor Amadeus I 1630 1637 Franz Hyacinth 1637 1638 Karl Emanuel II 1638 1675 Viktor Amadeus II 1675 1720 1730 1732 1720 1730 Konig von Sardinien Karl Emanuel III 1720 1730 1732 1773 1730 1773 Konig von Sardinien Viktor Amadeus III 1773 1796 Begrunder des Konigreichs Sardinien Piemont Karl Emanuel IV 1796 1819 bis 1802 auch Konig von Sardinien Piemont 1807 1819 Jakobitischer Erbfolger Viktor Emanuel I 1819 1824 1802 1821 Konig von Sardinien Piemont 1819 1824 Jakobitischer Erbfolger Karl Felix I 1824 1831 1821 1831 Konig von Sardinien Piemont Karl Albert 1831 1849 auch Konig von Sardinien Piemont Viktor Emanuel II 1849 1878 grundet 1861 das Konigreich Italien welches das Konigreich Sardinien Piemont ablost Umberto I 1878 1900 auch Konig von Italien Viktor Emanuel III 1900 1946 auch Konig von Italien Umberto II 1946 Auflosung des Konigreichs Italien und des Herzogtums Savoyen Viktor Emanuel IV 1946 2006 nur noch Oberhaupt des Hauses Savoyen Amadeus X 2006 2021 Oberhaupt des Hauses Savoyen und moglicherweise Thronpratendent Italiens Seit dem 1 Juni 2021 besteht eine Thronvakanz Bekannte Savoyarden BearbeitenPeter Faber 1506 1546 Mystiker Franz von Sales 1567 1622 Bischof und Kirchenlehrer Georg Muffat 1653 1704 Musiker des Barockzeitalters Eugen von Savoyen 1663 1736 osterreichischer Feldherr Joseph de Maistre 1753 1821 Staatsmann und Philosoph Maximilian Josef Graf von Montgelas 1759 1838 Grunder des modernen bayerischen Staates Jacques Balmat 1762 1834 Gamsjager und Michel Gabriel Paccard 1757 1827 Arzt Erstbesteiger des Mont Blanc Michel Croz 1830 1865 Bergfuhrer des fruhen Alpinismus Mit Erstbesteiger unter anderem des Matterhorns der Grande Casse der Barre des Ecrins und des Monte VisoSiehe auch BearbeitenListe italienischer Herrscher Zivilverdienstorden von Savoyen Frankoprovenzalische Sprache ein Dialekt in Savoyen und Teilen der SchweizWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Savoyen Sammlung von Bildern Catherine Santschi Basel Abschied von In Historisches Lexikon der Schweiz Bernard Andenmatten Savoyen von In Historisches Lexikon der Schweiz 150 Jahre Anschluss Savoyens an Frankreich Norbert Domeisen Das Bundnis von Savoyen mit den Eidgenossen 1560 Normdaten Geografikum GND 4051850 4 lobid OGND AKS VIAF 235911166 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Savoyen amp oldid 237018043