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Als Italienische Kriege bzw Italienkriege oder Renaissance Kriege wird eine Reihe von Kriegen bezeichnet die zwischen 1494 und 1559 zu einem grossen Teil auf dem Gebiet des heutigen Italiens ausgetragen wurden Die Schlachtfelder befanden sich sowohl in Italien als auch in Nordfrankreich und den Vereinigten Provinzen Es ist im Habsburgisch franzosischen Gegensatz ein Zweikampf zwischen dem Hause Valois und den Habsburgern uber die Vorherrschaft in Europa Neben allen grosseren europaischen waren auch fast alle italienischen Staaten und das Osmanische Reich daran beteiligt Die politische und territoriale Situation in Italien um 1494In wechselnden Bundnissen wurden unterschiedliche Kriegsziele verfolgt wobei sich die Kriege zunachst an einem dynastischen Machtkonflikt um das Konigreich Neapel entzundeten und spater zu einem europaischen Machtkampf zwischen dem franzosischen Konigshaus Valois und den Habsburgern eskalierten Der Konflikt endete 1559 im Frieden von Cateau Cambresis zugunsten des habsburgischen Spanien Inhaltsverzeichnis 1 Die politische Lage in Italien 2 Franzosische Feldzuge 2 1 Erster franzosischer Feldzug 1494 95 2 2 Zweiter franzosischer Feldzug 1499 1504 2 3 Folgen 3 Grosser Venezianerkrieg 3 1 Krieg der Liga von Cambrai 1508 1510 3 2 Krieg der Heiligen Liga 1511 1513 4 Habsburgisch franzosischer Konflikt 4 1 Kriege zwischen Karl V und Franz I 4 1 1 Erster Krieg Karls V gegen Franz I 1521 1525 4 1 2 Krieg der Liga von Cognac 1526 1530 4 1 3 Dritter und Vierter Krieg Karls V gegen Franz I 1535 1544 4 2 Krieg Karls V gegen Heinrich II 1552 1556 4 3 Krieg Philipps II gegen Heinrich II 1557 1559 5 Kriegsfolgen 6 Literatur 7 Weblinks 7 1 Medien 8 EinzelnachweiseDie politische Lage in Italien BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Im 14 und 15 Jahrhundert traten neben die Feudalstaaten auch Signorien Stadtherrschaften z B Venedig und Florenz Die Parteikampfe zwischen kaiserlichen Ghibellinen und papstlichen Guelfen aber auch zwischen Handwerkern Patriziern und Adelsfamilien forderten die Wahl von politischen Fuhrern Podesta Viele dieser Fuhrer nutzten List und Gewalt um zum erblichen Signore aufzusteigen In der Folge erweiterten sie haufig die Herrschaft der signoria auf andere Stadte sorgten fur das Volk und forderten Kunste und Wissenschaften Dieses Mazenatentum liess Italien trotz standiger Unruhen eine wirtschaftliche und kulturelle Glanzzeit erleben Der Frieden von Lodi 1454 schuf die Voraussetzung fur ein fragiles Gleichgewicht in Italien das fur mehrere Jahrzehnte den Frieden bewahrte Mit dem Vordringen Frankreichs brach das italienische Staatensystem 1494 zusammen Franzosische Feldzuge BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Erster franzosischer Feldzug 1494 95 Bearbeiten nbsp Die Kriegszuge von Karl VIII und Gonzalo De Cordoba 1494 95In Mailand regierte ab 1481 Ludovico Sforza fur seinen minderjahrigen Neffen Gian Galeazzo Sforza wollte jedoch selbst Herzog werden Konig Ferdinand I von Neapel suchte das zu verhindern und zusammen mit den Medici die Machtbalance in Italien zu seinen Gunsten zu verschieben Nach Ferdinands Tod 1494 wurde Ludovico zum Herzog von Mailand und verbundete sich mit Konig Karl VIII von Frankreich um dessen Anspruche auf den Thron von Neapel gemeinsam durchzusetzen Als vermeintlicher Verbundeter hatte dieser den jungen franzosischen Konig mehrfach zur Eroberung Neapels angestachelt Denn das Konigreich Neapel so Ludovico Sforza im Einklang mit franzosischen Rechtsgelehrten gehore aufgrund der ehemaligen Herrschaft der Anjou uber das Konigreich Sizilien seit Karl von Anjou zu den legitimen Besitzungen der franzosischen Krone Philippe de Commynes berichtet Im Jahre 1492 begann Herr Ludovico an den jetzigen Konig Karl VIII zu senden um ihn dahin zu bringen nach Italien zu kommen um das Konigreich Neapel zu erobern 1 Karl hatte seinen Feldzug 1492 im Vertrag von Etaples mit dem englischen Konig Heinrich VII 1493 im Vertrag von Barcelona mit Ferdinand II von Aragon und im Vertrag von Senlis mit dem romisch deutschen Konig Maximilian I diplomatisch vorbereitet Mailand diente dem franzosischen Heer als Ausgangsbasis in Italien Karl VIII von Frankreich marschierte mit einem Heer und starkem Belagerungsgerat nach Italien Am 8 September 1494 sturmte eine Armee Karls VIII unter der Fuhrung von Ludwig von Orleans die Stadt Rapallo die mit Unterstutzung von 5 000 aragonesischen Soldaten die Truppen aufhalten wollte Als Vergeltung fur diesen Versuch wurden in der Stadt alle Manner Frauen und Kinder niedergemetzelt Als nachstes besetzte Karl VIII Genua als Versorgungshafen 2 Am 31 Oktober 1494 kapitulierte Florenz unter Piero di Lorenzo de Medici Zwei Monate spater am 31 Dezember nahm Karl VIII Rom ein und zog nach Neapel das er ebenfalls nach kurzer Belagerung am 22 Februar 1495 2 von dem Haus Trastamara Aragon eroberte Zu diesen Auseinandersetzungen lassen sich auch die Ennetbirgischen Feldzuge rechnen die eine Reihe von kriegerischen Aktionen darstellten die sich in den Jahren von 1402 bis 1515 zwischen der Eidgenossenschaft dem Herzogtum Mailand Frankreich dem Haus Habsburg dem Papst Alexander VI und verschiedenen italienischen Staaten um die Vorherrschaft in Oberitalien abspielten Mit der tatsachlichen Einnahme Neapels durch Karl VIII so betont Commynes wiederholt hatten dagegen weder die Venezianer noch die Mailander je gerechnet Mit dem plotzlichen Fall Neapels anderte sich die Lage auf der Halbinsel schlagartig da sich die italienischen Grossmachte angesichts des nun zunehmend als Bedrohung empfundenen Erfolges der Franzosen zum Handeln genotigt sahen 3 Die Schnelligkeit des franzosischen Vormarsches im ersten franzosischen Feldzug und die Harte mit der der Widerstand der Stadte gebrochen wurde schreckten die ubrigen Kleinstaaten Italiens auf Ludovico Sforza der nun erkannte dass Karl VIII nun auch Anspruch auf Mailand erheben konnte und sich wohl mit der Annexion von Neapel nicht zufriedengeben wurde wandte sich an Papst Alexander VI um Hilfe der daraufhin die Liga von Venedig organisierte 4 Mailand das Haus Aragon der Papst Kaiser Maximilian I und Venedig verbanden sich ohne Rucksicht auf bestehende Bundnisse im Marz 1495 zur heiligen Liga so dass der kurz darauf erzwungene Ruckzug der Franzosen sich weitaus komplizierter als ihr Einmarsch gestaltete Die Liga versammelte ein Landsknechtsheer unter dem Markgrafen von Mantua und Condottiere Gianfrancesco II von Gonzaga Karl war am 20 Mai gezwungen sich aus Neapel zuruckzuziehen 2 wenn er sich nicht in Neapel abschneiden lassen wollte Er liess die Halfte des Heeres zur Verteidigung in Neapel zuruck 2 und zog mit dem restlichen Heer in die Lombardei wo es am 6 Juli 1495 etwa 30 km sudostlich von Parma auf dem Ruckzug zur Schlacht bei Fornovo kam 5 Seine Verluste waren so schwer dass er die Beute seines Italienzuges zuruckliess und nach Frankreich zuruckkehrte Durch die hohe Schuldenlast war ihm eine Weiterfuhrung des Krieges nicht moglich Er starb 27 jahrig am 7 April 1498 durch einen Unfall auf Schloss Amboise nbsp Die politische und territoriale Situation in Italien zwischen 1494 und 1535Fur Italien sollte dieser erfolglose Feldzug verhangnisvolle Folgen haben Bereits in seinem fruhesten Werk uberhaupt in den erst im 19 Jahrhundert publizierten Istorie fiorentine von 1508 9 6 stellte Francesco Guicciardini den Mailander Herzog Ludovico Sforza als denjenigen dar der unter allen Italienern die schwerste Schuld an dem Ungluck Italiens auf sich geladen habe Nachdem dieser sich mit dem Konig von Neapel und den Florentinern hoffnungslos uberworfen hatte begann er um sich eines Beistands zu versichern und um sich zu rachen mit Konig Karl VIII von Frankreich zu paktieren was Guicciardini mit den Worten kommentiert Questi furono e principi e le origine della ruina di Italia Das ist das Prinzip und der Ursprung des Untergangs Italiens 7 Als der bose Geist Italiens figuriert Ludovico il Moro auch in den Istorie fiorentine Machiavellis 8 Zweiter franzosischer Feldzug 1499 1504 Bearbeiten Der neue franzosische Konig Ludwig XII erhob auf Grund seiner Herkunft als Enkel der mailandischen Prinzessin Valentina Visconti und des Herzogs Ludwig von Orleans aus dem Haus Valois Anspruche auf Mailand Er entsandte ein weiteres Heer nach Italien das unter Gian Giacomo Trivulzio sich gegen Ludovico Sforza wandte und Mailand besetzte Der unterlegene Ludovico Sforza kam nach dem Verrat von Novara im Jahr 1500 als Gefangener nach Frankreich Aufgrund der gunstigen Lage im Norden war fur Ludwig XII klar dass er nun auch Neapel fur sich beanspruchen wollte Dazu schloss er mit Ferdinand von Aragon einen Vertrag Teilungsvertrag in Granada 9 uber Neapel ab der die Aufteilung Suditaliens zwischen den beiden Grossmachten regelte 1501 wurde schliesslich ein Angriff auf Neapel realisiert der von zwei Seiten erfolgte Von Norden her zogen die Franzosen heran abermals unterstutzt vom Papst und von Suden ruckten die Spanier vor 10 Franzosen und Spanier besetzten Neapel gemeinsam Der neapolitanische Konig Friedrich I hatte einer derartigen Ubermacht nichts entgegenzusetzen und kapitulierte sofort wobei ihm ein ehrenvoller Ruhestand auf einem Gut im Loiretal versprochen wurde 10 Doch bald entbrannte ein Machtkampf der sich in einem Krieg entlud schon bald kam es zu Kampfen um die alleinige Herrschaft uber das Konigreich Die Spanier konnten zwar zunachst zuruckgedrangt werden jedoch konnte die franzosische Armee ihren eigenen Nachschub nicht gewahrleisten 11 Nach den Schlachten von Cerignola 21 April 1503 12 und am Garigliano 29 Dezember 1503 vertrieben die Spanier unter Gonzalo Fernandez de Cordoba y Aguilar die Franzosen mit Unterstutzung italienischer Ritter darunter Ettore Fieramosca die sich gegen die Franzosen in der Disfida di Barletta bewahrt hatten und blieben unter Ferdinand II wiederum Herren im Konigreich Neapel nbsp Die politische und territoriale Situation in Italien um 1499Es kam zu mehreren Kampfen bei denen die Spanier jeweils siegreich hervorgingen und schlussendlich sogar die Hauptstadt Neapel zuruckerobern konnten Die kleine Stadt Gaeta war der letzte Ort an den sich die Franzosen zuruckziehen konnten welche schliesslich am 1 Januar 1504 kapitulieren mussten Im Vertrag von Lyon am 31 Marz 1504 musste Ludwig XII jeden Anspruch auf Neapel aufgeben dessen Territorien nun definitiv zu einem spanischen Vizekonigreich wurden 11 Folgen Bearbeiten Neapel verlor seine Unabhangigkeit an Spanien was im Vertrag von Blois am 22 September 1504 von Ludwig anerkannt wurde und Ferdinand von Aragon wurde neuer Herrscher Neapels Dies fuhrte zu der 200 jahrigen spanisch habsburgischen Herrschaft uber Suditalien 1506 besetzte Julius II Perugia und unternahm einem Zug gegen Bologna bis Imola Mit franzosischer Hilfe eroberte der Papst Bologna 9 Grosser Venezianerkrieg BearbeitenKrieg der Liga von Cambrai 1508 1510 Bearbeiten Um ihren Einfluss in Italien wiederherzustellen schlossen Papst Julius II Maximilian I Konig Ludwig XII Heinrich VII von England und Ferdinand II von Aragonien am 10 Dezember 1508 die Liga von Cambrai gegen die Republik Venedig zur Ruckeroberung der von Venedig auf dem Festland Terraferma besetzten Gebiete Diese von Julius II betriebene Allianz gegen Venedig entpuppte sich als Fehler weil sie nach dem Ruckzug des von der Niederlage in der Schlacht von Agnadello 13 geschwachten Venedig das Feld Franzosen und habsburgischen Spaniern uberliess Maximilian wollte das Reichs und Hausgut in Istrien und Friaul sowie Verona Vicenza und Padua zuruckgewinnen Obwohl vom Reich vollig im Stich gelassen der Reichstag von Worms April Juni 1509 bewilligte nicht einen einzigen Landsknecht konnte er dank der franzosischen Waffenhilfe Verona Triest Gorz und vorubergehend sogar Padua besetzen Fur Maximilian war das Wichtigste die allmahliche Aussohnung mit Konig Ferdinand wodurch das Erbrecht Karls V endgultig gesichert war und eine enge Freundschaft mit Spanien und England Dreieinigkeit begrundet wurde 14 Julius II beschloss daraufhin statt den Venezianern die Franzosen zu vertreiben In der Schlacht Schlacht von Polesella 1509 besiegte ein Heer des mit Frankreich verbundeten Alfonso I d Este die Venezianer Als ersten Schritt exkommunizierte Julius 1510 den Herzog von Ferrara Alfonso I d Este und zog das papstliche Lehen Ferrara ein da dies ein Verbundeter der Franzosen war Dies wurde moglich da Alfonso quasi isoliert dastand nachdem seine Schwester Isabella d Este zur Freilassung ihres gefangenen Ehemanns seit 1509 in venezianischer Gefangenschaft den Erstgeborenen Federico II Gonzaga als Geisel an Papst Julius II ubergeben hatte und auch das befreundete Mantua damit auf die Seite der nachfolgenden Heiligen Liga erpresst war Krieg der Heiligen Liga 1511 1513 Bearbeiten Konig Ferdinand der nun ganz auf Habsburg setzte plante eine spanisch osterreichische Losung der italienischen Frage unter Ausschluss Frankreichs und vereinigte den Papst Spanien Venedig und die Schweizer in einer neuen Heiligen Liga 4 Oktober 1511 welche die Franzosen aus Italien vertreiben sollte Der Gegensatz zwischen Habsburg und Valois trat immer wieder hervor Maximilian schloss Waffenstillstand mit Venedig versohnte sich mit dem Papst und dessen Lateran Konzil und trat der Heiligen Liga bei 19 November 1512 die sich unter dem neuen Papst Leo X bald wieder aufloste 14 Die vom Papst Julius II Maximilian Ferdinand dessen Schwiegersohn Heinrich VIII von England Venedig und den Schweizern gegen Frankreich geschlossene Heilige Liga bereinigte die Lage zunachst wieder da sich die Franzosen aus dem Herzogtum Mailand zuruckziehen mussten Der Sieg der Franzosen in Schlacht bei Ravenna 1512 15 half jedoch nicht Norditalien zu sichern vielmehr mussten die Franzosen sich im August 1512 aus der Region zuruckziehen Die Schweizer Soldaten waren nach Ravenna fest entschlossen die Franzosen hart zu treffen Im Mai 1512 versammelten sich 24 000 Manner in Chur zu dem was spater als Pavia Expedition bekannt wurde Unter der Fuhrung des erfahrenen Veteranen Ulrich von Hohensax ca 1462 1538 entgegen der Tradition als Oberbefehlshaber bezeichnet stromten die Schweizer Truppen nach Italien wo sich ihnen eine Stadt nach der anderen ergab Die Franzosen die nach ihrem Sieg uber die Spanier in der Schlacht von Ravenna im Monat zuvor erschopft waren hatten zu wenig Manner und wurden vollig uberrascht Sie waren nicht in der Lage solide Verteidigungspositionen einzunehmen und ihre Krafte zu konsolidieren um die Schweizer herauszufordern Die Eidgenossen unterwarfen die Lombardei und vertrieben die Franzosen in nur sechs Wochen aus Italien 16 In der Schlacht bei Pavia 1512 17 wurden die franzosischen Truppen vom Heer der Liga besiegt Die Liga beschloss die Medici in Florenz wieder einzusetzen und es zum Aufgeben des franzosischen Bundnisses zu zwingen 9 Die Heilige Liga sollte sich als kurzzeitig erweisen Sie endete letztlich mit dem Tod des Papstes Julius II am 21 Februar 1513 18 Bereits im Marz wechselte die Republik Venedig jedoch die Seiten und schloss am 23 Marz in Blois ein Angriffsbundnis mit Frankreich 19 Der Medici Papst Leo X zeigte sich scheinbar zur Neutralitat verpflichtet 19 Mit von exorbitanten Geldsummen gelang es die Eidgenossen in das anti franzosische Bundnis zu bringen 18 Am 6 Juni 1513 besiegten die Schweizer Ludwig XII in der Schlacht bei Novara und setzten mit Massimiliano Sforza die Sforza wieder als Herren in Mailand ein Die empfindliche Niederlage von Novara zwang die Franzosen zum Ruckzug aus Italien 18 Die Spanier besiegten Venedig am 7 Oktober 1513 in der Schlacht von La Motta 1514 wurde Friede zwischen England und Frankreich geschlossen und Ludwig XII versohnte sich mit Papst Leo X Dieser beabsichtigte seinem Bruder Giuliano das Konigreich Neapel und seinem Vetter Lorenzo einen Staat in Norditalien zu verschaffen und brachte Parma Piacenza und Modena an sich 9 Als 1515 Ludwig XII starb erneuerte sein Nachfolger Franz I das Bundnis mit Venedig und griff Mailand an 9 Am 13 14 September 1515 besiegte Konig Franz I von Frankreich die im Sold der Sforza stehenden Schweizer bei Marignano und gewann Mailand zuruck Im Oktober 1515 musste Massimiliano Sforza als Herzog abdanken und sich ins franzosische Exil begeben Charles III de Bourbon Montpensier ubernahm bis 1521 die Regentschaft Die Eidgenossen mussten nach Marignano alle Hoffnungen auf die Ausweitung ihres Machtbereichs aufgeben und verpflichteten sich in einem Vertrag zur dauerhaften Neutralitat gegenuber Frankreich 20 Habsburgisch franzosischer Konflikt BearbeitenSiehe auch Habsburgisch franzosischer Gegensatz Kriege zwischen Karl V und Franz I Bearbeiten Erster Krieg Karls V gegen Franz I 1521 1525 Bearbeiten Nach dem Tod Konig Ferdinands des Katholischen von Spanien 1516 wurde Karl I sein Nachfolger und schloss mit Franz I Frieden 9 und mit dem Friedensschluss von Noyon kehrte vorubergehend Ruhe ein 21 Mit dem Vertrag von London sollte 1518 eine Konfliktvermeidung erreicht werden Jedoch 1519 starb Maximilian I Die deutsche Konigswurde ging an den ebenfalls aus dem Hause Habsburg stammenden Karl I von Spanien was zur Vereinigung aller Habsburger Besitzungen in Europa und zur Einkreisung Frankreichs fuhrte Habsburger und Franzosen bekriegten sich jetzt nicht mehr nur um die Vorherrschaft in Italien sondern auch um die Vorherrschaft in Europa und in der Welt Einer der Hauptkriegsschauplatze aber blieb Italien wo sich einzelne italienische Staaten mal mit der einen mal mit der anderen Grossmacht verbundeten um in deren Windschatten ihren jeweiligen Machtbereich und ihre Territorien auszudehnen Als Karl auch zum Deutschen Konig gewahlt wurde gegen den Franz I kandidiert hatte bekam der Konflikt eine neue Dimension Frankreich auf der einen Seite und der habsburgische Machtkomplex auf der anderen kristallisierten sich als Hauptgegner in einem bevorstehenden Kampf um die Vorherrschaft in Europa heraus der wiederum vor allem in Italien ausgetragen werden sollte 21 Eine franzosisch englische Annaherung sollte durch das Treffen Franz I mit dem englischen Konig in Camp du Drap d Or im Juni 1520 verstarkt werden Heinrich VIII und Karl V schlossen jedoch bereits am 14 Juli einen Vertrag in dem sie sich darauf einigten kein Bundnis mit Frankreich einzugehen Bald darauf entbrannten direkte kriegerische Auseinandersetzungen innerhalb Europas 22 nbsp Europaischer Herrschaftsbereich Karls V wahrend seiner Regentschaft von 1520 bis zu seiner Abdankung am 23 August 1556 zugunsten seines Sohnes Philipp II auf den spanischen Thron und seines Bruders Ferdinand I auf die Kaiserwurde Weinrot Konigreich Kastilien Rot Besitzungen Aragons Orange Burgundische Besitzungen Gelb Osterreichische Erblande Blassgelb Heiliges Romisches ReichAls der Krieg 1521 erneut ausbrach konzentrierten sich die Anstrengungen beider Seiten fast ausschliesslich auf das Herzogtum Mailand als Schlussel zur Macht in Italien 21 In der zweiten Kriegsperiode ab 1521 gab es wegen der Vereinigung der spanischen mit der deutschen und spater der Kaiserkrone dann nur noch ein Heer in dem die Deutschen zahlenmassig starker vertreten waren als die Spanier 23 Im Jahr 1521 verbundete sich Konig Karl V mit Papst Leo X aus dem Hause der Medici und Heinrich VIII gegen Konig Franz I der im Bundnis mit Genua Venedig und Ferrara uber Mailand angreifen wollte um so die habsburgische Umklammerung zu losen Am 19 November 1521 eroberte der kaiserliche Feldherr Pescara Mailand zuruck und am 27 April 1522 besiegte ein spanisches Heer unter Prospero Colonna die Truppen Franz I in der Schlacht bei Bicocca 24 Obwohl einer der reichsten Aristokraten Frankreichs wechselte Charles de Bourbon 1523 ins Lager Kaiser Karls V 25 nbsp Die Marsche Franz I Francis und Palices und ihres Gegners Pescaras zur Schlacht bei Pavia 1525 vorige Operationen gestrichelt Der Ruckzug Pescaras von Marseille uber die Alpen nach Pavia September 1524 die Eroberung Alessandrias durch Montmorency Oktober 1524 der Marsch Albanys nach Neapel den Lannoy bei Fiorenzuola vergeblich aufhalten wollte November 1524 und der erfolgreiche Zug der Franzosen unter Saluzzo gegen die in Genua gelandeten Spanier Dezember 1524 Nach 1522 wandten sich Genua Venedig und Ferrara wieder von Frankreich ab ebenso der flamische Papst Hadrian VI wegen Franz Bundnis mit den Osmanen 1524 eroberte Frankreich Mailand wieder Venedig und der Medici Papst Clemens VII wechselten auf die Seite von Franz I Das franzosische Heer unter Franz I marschierte indessen auf Mailand zu das kaum durch Kaiserliche geschutzt war Durch eine Pestepidemie und eine Hungersnot war die Bevolkerung Mailands stark dezimiert worden Die wenigen Verbliebenen verliessen eilig die Stadt die erneut in die Hande der Franzosen fiel Allein 700 spanische Soldaten blieben im Castello Sforzesco Francesco Sforza und sein Kanzler Girolamo Morone zogen sich nach Cremona zuruck wahrend sich Charles de Bourbon in deutsche Lander wendete um Verstarkung zu finden 26 Der Marchese di Pescara zog sich nach Lodi zuruck Antonio de Leyva schliesslich wurde mit der Verteidigung Pavias beauftragt Ihm zur Seite standen Fritz von Zollern und Kaspar von Frundsberg Das Heer unter der Fuhrung Franz I hielt sich nicht lange im zerrutteten Mailand auf Wahrend Feldherr La Tremouille mit wenigen Kraften dort verblieb zog der Grossteil des franzosischen Heeres weiter Guillaume Gouffier de Bonnivet schlug einen Angriff auf Pavia vor Ende Oktober 1524 gelangte die franzosische Armee dort an und begann mit der Belagerung 26 Am 24 Februar 1525 27 sturmte das deutsch spanische Heer unter der Fuhrung von Charles de Lannoy gegen die Pavia belagernden Franzosen an und nahm Franz I in der Schlacht bei Pavia gefangen 28 Nach dem Ende der Schlacht wurde Franz I zunachst im italienischen Pizzighettone gefangen gehalten um im Juni auf eigenen Wunsch nach Spanien verlegt zu werden Im Festungsturm des Alcazar in Madrid blieb er bis zum Fruhjahr 1526 29 Im Waffenstillstand von Toledo vom 11 August 1525 und im Frieden von Madrid vom 14 Januar 1526 wurde Franz I zum Verzicht auf Mailand Genua und Burgund gezwungen Nach seiner Freilassung widerrief Franz I den Friedensvertrag mit dem Argument er sei ihm in der Gefangenschaft aufgezwungen worden Bewirkt hatten der Sieg von Pavia und der Vertrag von Madrid fur Karl V am Ende nun ausserst wenig Das Heer in Italien wurde nicht ausreichend bezahlt und die italienischen Staaten allen voran der Kirchenstaat unter dem neuen Papst Clemens VII begannen zunehmend ihren Kurs zu andern Auch Franz I der nicht im Sinn hatte die Bedingungen des Madrider Friedens zu erfullen war keineswegs geschwacht genug seine Italienplane aufzugeben 30 Krieg der Liga von Cognac 1526 1530 Bearbeiten Im selben Jahr entstand auf Betreiben des Papstes die Liga von Cognac In Cognac wohin sich der Hof Franz I nach seiner Freilassung zuruckgezogen hatte wurde am 22 Mai 1526 zwischen Frankreich dem Papst Francesco Sforza Venedig und Florenz eine sogenannte heilige Liga abgeschlossen 31 Sie verbundeten sich wegen der zunehmenden Machtfulle Karls V Diese hatte das Ziel die franzosischen Forderungen bezuglich des als ungultig bezeichneten Friedens von Madrid zu erfullen Die Sohne des franzosischen Konigs sollten mit Hilfe eines Losegeldes freigekauft Francesco Sforza sollte als Herzog von Mailand anerkannt werden und der Papst behielt es sich vor zu bestimmen mit welchem Gefolge der Kaiser zu seiner Kronung nach Rom kommen konne 31 1526 begann der zweite Krieg zwischen Franz I und Karl V Die Truppen der Liga marschierten unter der Fuhrung des Herzogs von Urbino Francesco Maria I della Rovere im Herzogtum Mailand ein 32 Die kaiserlichen Truppen in der Lombardei befanden sich im Fruhjahr 1526 in einer militarisch schwachen Position sie waren zahlenmassig nicht stark der Sold stand seit langem aus und bei der einheimischen Bevolkerung waren sie verhasst 33 Georg von Frundsberg erhielt den Auftrag ein Landsknechtsheer zur Verstarkung der Truppen in der Lombardei zusammenzustellen Erzherzog Ferdinand blieb aber den Sold schuldig Eine Folge davon war die Plunderung Roms Sacco di Roma ab dem 6 Mai 1527 Frankreich versuchte zusammen mit der Republik Genua Neapel zu belagern Genua hatte sich 1522 unter Andrea Doria mit Frankreich verbundet um die deutschen und spanischen Truppen aus der Stadt zu werfen Doria revanchierte sich mit der Befreiung Marseilles von der Belagerung Eine franzosische Armee erreichte Norditalien im August 1527 und vereinigt mit den anderen Verbundeten der Liga von Cognac Mailand und Venedig konnte sie gleich zu Beginn Erfolge verbuchen Pavia wurde eingenommen und auch Ferrara und Florenz traten auf der Seite Frankreichs in den Krieg ein 34 Der franzosische Befehlshaber Lautrec begann 1528 uber Apulien Richtung Neapel zu marschieren Die kaiserlichen Truppen mussten sich in die Stadt zuruckziehen und die franzosische Belagerung Neapels wurde vom Meer her durch die genuesische Flotte unter Andrea Doria unterstutzt Die Blockade der Getreidelieferungen aus Sizilien war ein wichtiger taktischer Bestandteil der franzosischen Strategie Die Stadt Neapel hatte der Belagerung mit den ausbleibenden Lieferungen nicht lange Stand gehalten 35 Als der franzosische Konig aber den Sold nicht zahlte und auch den genuesischen Besitz Savona nicht zuruckgeben wollte zogen die Genuesen im Juli 1528 ihre Flotte von Neapel ab und beendeten so die Belagerung der Stadt Die Franzosen mussten in der Folge Genua ebenfalls verlassen 1528 trat Doria in die Dienste des deutschen Konigs und am 10 August unterzeichnete Karl V ein Abkommen asiento mit Andrea Doria welches deren weitere Zusammenarbeit regelte Doria bekam vom Kaiser das Doppelte des Etats welchen ihm die Franzosen bezahlt hatten 35 Schon im September hatte Andrea Doria Genua von den Franzosen zuruckerobert wo sofort im Anschluss die Unabhangigkeit der Republik ausgerufen wurde 36 Wiederherstellung der Republik Genua Die gunstige Abfolge der Ereignisse liess es sogar zu dass Doria bis in den Sommer 1529 mit seiner Flotte Offensivangriffe gegen Hafenstadte der Provence organisierte und dort auch einige Erfolge feiern konnte Seine Feldzuge wurden aber schliesslich von den immer mehr auftretenden Barbareskenangriffen im Suden unterbrochen wo seine Flotte dringend zur Verteidigung gebraucht wurde 36 Nachdem die Franzosen Genua und die gesamte ligurische Kuste aufgeben mussten lag ihre letzte Chance in Italien noch einmal Fuss zu fassen darin Mailand zuruckzuerobern Franz I entsandte ein Heer nach Mailand welches vom Herzog von Saint Pol angefuhrt wurde Am 21 Juni 1529 kam es bei Landriano nicht weit ausserhalb Mailands zur Entscheidungsschlacht zwischen den Franzosen und den Kaiserlichen unter De Leva Ein heimlicher Nachtangriff entschied schliesslich den Kampf zu Gunsten des Kaisers und De Leva konnte viele hochrangige Offiziere unter anderem den franzosischen Heerfuhrer Saint Pol gefangen nehmen 36 Neben dem erneuten Beweis der kaiserlichen Dominanz in Norditalien gab es noch weitere Grunde welche fur einen Ubertritt des Papstes ins kaiserliche Lager sprachen Venedig etwa hatte Gebiete des Kirchenstaates in seinen Besitz gebracht und auch die Lage in Florenz aus dem die Medici nach dem Sacco di Roma vertrieben worden waren entsprach nicht seinen Wunschen Ausserdem begann die Gefahr eines Osmanenangriffs immer ernster zu werden 36 Nachdem sich der Papst 1529 im Frieden von Barcelona wieder mit Karl V versohnt hatte in dem Karl gewisse Forderungen des Papstes erfullt hatte kronte er diesen im Februar 1530 in Bologna mit der Eisernen Krone der Langobarden zum Konig von Italien und zum Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Da auch das unterlegene Frankreich Frieden mit dem Kaiser geschlossen hatte Damenfriede von Cambrai 1529 war Karl V uneingeschrankter Herrscher Italiens Die Bedingungen ahneln denen des Vertrags von Barcelona mit Ausnahme dass Frankreich Burgund zuruckerhielt 37 Dem Medici Papst Clemens versprach er die Wiederherstellung der Herrschaft seiner Familie in seiner Heimatstadt gegen die Republik Florenz die sich dagegen jedoch erbittert wehrte Belagerung von Florenz durch das kaiserlich papstliche Heer 9 In der Schlacht von Gavinana am 3 August 1530 unterlagen die republikanischen Florentiner unter Francesco Ferrucci wegen eines Verrates den kaiserlichen Truppen unter Karl V Das belagerte Florenz musste sich durch Hungersnote und Epidemien gezwungen dem kaiserlichen Willen beugen Alessandro de Medici 1510 1537 wurde neuer Herzog von Florenz und heiratete 1536 Margarethe von Osterreich eine naturliche Tochter Karls V 9 Siehe Wiedereinsetzung der Medici Dritter und Vierter Krieg Karls V gegen Franz I 1535 1544 Bearbeiten Dieser Krieg zwischen Kaiser Karl V und Konig Franz I brach nach dem Tod des Herzogs von Mailand Francesco II Sforza und dem dadurch bedingten Erbfolgestreit aus Als Kaiser Karls Sohn Philipp Herzog wurde griff Franz I in Norditalien an Es gelang ihm Turin zu besetzen die Einnahme von Mailand scheiterte jedoch Der Kaiser antwortete mit einer Invasion der Provence Der Krieg endete am 17 18 Juni 1538 mit dem Waffenstillstand von Nizza Die Franzosen behielten Savoyen und Piemont ansonsten blieb die politische Landkarte Italiens im Wesentlichen unverandert Der unzufriedene Franz I schmiedete 1542 ein Bundnis mit dem Osmanischen Reich um einen erneuten Angriff auf Italien durchzufuhren Am 12 Juli 1542 erklarte Franz I in einer in Frankreich umfassend publizierten Deklaration der Casa de Austria den Krieg 38 Ausloser war der Mord an zwei franzosischen Diplomaten welcher von einer spanischen Einheit verubt wurde 39 In der Deklaration bekraftigte er nochmals die Ungeheuerlichkeit der Ermordung der beiden Diplomaten und erklarte dass diese in keinem Falle geduldet oder vergeben werden konne 38 Der Kaiser und der englische Konig Heinrich VIII griffen daraufhin in Nordfrankreich an und besetzten Boulogne und Soissons Wegen mangelnder Kooperation zwischen der englischen und spanischen Armee und dem zunehmenden Druck der Osmanen unter Suleyman I zog sich Karl V jedoch wieder zuruck Wahrend im Norden Europas die Kaiserlichen unterstutzt durch Heinrich VIII die Oberhand gewannen konnte Franz I im Suden zum ersten Mal die Allianz mit den Osmanen erfolgreich fur seine Zwecke nutzen Schon im April 1543 noch vor dem anglo imperialen Ultimatum teilte der Sultan dem franzosischen Konig mit dass er ihm fur den Sommer die Flotte Khair ad Din Barbarossas zur Verfugung stellen werde Dabei handelte es sich um nicht weniger als 110 Galeeren welche von den Dardanellen aus Plunderfahrten an den Kusten des Konigreichs Neapel und Siziliens durchfuhrten Der Kirchenstaat hingegen wurde aufgrund der Anweisung Franz I verschont 40 Im August 1543 belagerte eine franzosisch osmanische Streitmacht Nizza die schliesslich von Kaiserlichen Truppen entsetzt werden konnte Nach der gescheiterten Belagerung von Nizza uberwinterte die osmanische Flotte 1543 und 1544 in Toulon 41 In der Schlacht von Ceresole am 11 April 1544 besiegten die Franzosen mit der Hilfe Schweizer Soldner ein kaiserliches Heer konnten aber nicht weiter in die Lombardei vorstossen Es war ein Gluck fur den Kaiser dass den Franzosen das notige Geld fehlte um die Schweizer Soldaten zu bezahlen sodass der franzosische Sieg in Italien ohne Folgen blieb 42 Die Auseinandersetzungen endeten 1544 im Frieden von Crepy Die Zwischenkriegszeit von 1544 bis 1551 stellte die grosste aber auch letzte Pause im jahrzehntelangen Ringen um Norditalien und um die Vorherrschaft in Europa dar 43 Der Kaiser musste sich dem Kampf gegen die Protestanten im Reich widmen wahrend Franz I noch mit England im Konflikt lag Die endgultige Entscheidung in Norditalien sollte erst in einem funften und letzten Krieg zwischen den Hausern Habsburg und Valois fallen 43 Karl V hingegen nutzte die Zeit des Friedens mit Frankreich in seiner Reichs und Religionspolitik dazu den Schwierigkeiten im Heiligen Romischen Reich zu begegnen 44 Krieg Karls V gegen Heinrich II 1552 1556 Bearbeiten Nach dem Tode Franz I 1547 setzte sein Sohn Heinrich II die traditionelle habsburgfeindliche Politik fort da sich der neue franzosische Konig der habsburgischen Vorherrschaft in Italien nicht beugen wollte und bildete neue Bundnisse gegen den Kaiser Bundnispartner waren die Osmanen einige italienische Staaten und die im Furstenaufstand gegen den katholischen Kaiser rebellierenden protestantischen deutschen Fursten Vertrag von Chambord Anfangserfolge gab es in Lothringen eine Besetzung der Toskana scheiterte jedoch am 2 August 1554 in der Schlacht von Marciano als ein franzosisches Heer unter Piero Strozzi dem Herzog von Florenz Cosimo I unterlag Gegen das bereits auf dem Ruckzug befindliche franzosische Invasionsheer in Flandern unter dem Herzog von Guise erlitt Karl V im August 1554 schwere Verluste in der Schlacht bei Renty Artois der letzten von ihm personlich geleiteten militarischen Aktion vor seiner Abdankung Der Kaiser zog sich anschliessend nach Brussel zuruck und uberliess die Kriegsfuhrung seinem Heerfuhrer Philibert von Savoyen Dennoch gelang es den uberlegenen kaiserlich burgundisch spanischen Kraften die Franzosen aus Burgundisch Flandern zu vertreiben Eine turkische Flotte die 1552 Kustenstadte des Konigreiches Neapel verheerte brach ihre Operationen ab als die von Heinrich II zugesagte franzosische Unterstutzung ausblieb Da der Sultan 1554 durch den Krieg gegen Persien gebunden war kam es erst im Sommer 1555 zu einem neuerlichen offensiven Vorgehen der franzosisch turkischen Allianz zur See das aber schon wenige Monate spater durch einen Waffenstillstand ein Ende fand 45 Am 5 Februar 1556 wurde der Waffenstillstand von Vaucelles geschlossen in dem Heinrich II die Bistumer Metz Verdun und Toul sowie das Piemont zugesprochen bekam 1556 dankte Kaiser Karl V ab wobei er sein Grossreich zwischen seinem Bruder Ferdinand I und seinem Sohn Philipp II von Spanien aufgeteilte und Ferdinand die Kaiserwurde einraumte Krieg Philipps II gegen Heinrich II 1557 1559 Bearbeiten Der im Schloss von Vaucelles geschlossene Waffenstillstand war von kurzer Dauer Der neuen antihabsburgischen Allianz zwischen Papst Paul IV und Heinrich II war jedoch kein Erfolg beschieden stattdessen besetzte der Herzog von Alba den Kirchenstaat und der Papst musste am 12 September 1557 in den Frieden von Cave Palestrina einwilligen Am 10 August 1557 unterlagen die Franzosen unter Coligny den spanischen Truppen unter Philibert von Savoyen in der Schlacht von Saint Quentin entscheidend Die Niederlage gegen ein mit der englischen Flotte verbundetes spanisches Heer in der Schlacht von Gravelines nahe Calais am 13 Juli 1558 besiegelte den fur Frankreich unbefriedigenden Kriegsverlauf Nachdem ein letztes Unternehmen das sich gegen Korsika richten sollte wegen der mangelnden Koordinationsbereitschaft des turkischen Admirals 1558 fehlgeschlagen war fand auch das franzosisch turkische Bundnis sein Ende 45 Nach dem Frieden von Cateau Cambresis erhielt Emanuel Philibert von Savoyen vom Kaiser seine zuvor franzosisch besetzten Gebiete in Savoyen und Piemont zuruck Kriegsfolgen BearbeitenDie spanisch habsburgische Vormachtstellung in Europa und in der Welt wurde durch den auf beiden Seiten der Pyrenaen enthusiastisch gefeierten Frieden von Cateau Cambresis zunachst besiegelt Frankreich schied fur vierzig Jahre als weltpolitische Grossmacht aus und versank in Religions und Burgerkriegen Spanien wurde durch den Niederlandischen Aufstand in den Achtzigjahrigen Krieg gezwungen der einen allmahlichen Niedergang seiner europaischen Vormachtstellung einleitete Da der habsburgisch franzosische Gegensatz fortdauerte versuchte Frankreich mit wechselndem Erfolg die spanische Schwachung auszunutzen und sich aus der habsburgischen Umklammerung zu losen die aber erst Ludwig XIV endgultig zerschlagen konnte So gelang es Frankreich im Westfalischen Frieden von 1648 und im Pyrenaenfrieden von 1659 auf Kosten Spaniens seine eigene Vorherrschaft in Europa zu etablieren in deren Folge Italien erneut Kriegsschauplatz franzosisch habsburgischer Kriege wurde Mit der Ubernahme des spanischen Throns durch das Konigshaus der Bourbonen nach dem Frieden von Utrecht von 1713 der den Spanischen Erbfolgekrieg beendete zerbrach die Verbindung zwischen Habsburg und Spanien endgultig Die italienischen Staaten verloren in den Kriegen zwischen Frankreich und Habsburg ihre Unabhangigkeit und wurden bis zur Einigung Italiens 1861 zum Spielball und Kriegsschauplatz in den Auseinandersetzungen der europaischen Grossmachte Zugleich wurden jedoch in Savoyen die Grundlagen fur einen starken Staat geschaffen der sich im 17 und 18 Jahrhundert als Konigreich Sardinien Piemont zu einer europaischen Mittelmacht entwickelte und Italien im 19 Jahrhundert im Risorgimento aus der Fremdherrschaft befreien sollte Literatur BearbeitenAlfred Kohler Karl V 1500 1558 Eine Biographie C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45359 7 mehrere Neuauflagen Lukas Kronschlager Habsburg contra Valois Europaische Politik in Norditalien in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Diplomarbeit Wien 2012 Alfred Kohler Das Reich im Kampf um die Hegemonie in Europa 1521 1648 Enzyklopadie deutscher Geschichte Bd 6 2 um einen Nachtrag erweiterte Auflage Oldenbourg Munchen 2010 ISBN 978 3 486 59782 0 Michael Edward Mallett Christine Shaw The Italian Wars 1494 1559 War State and Society in Early Modern Europe Pearson New York 2012 ISBN 978 0 582 05758 6 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche David Potter Renaissance France at war Armies culture and society c 1480 1560 Boydell Press Woodbridge 2008 ISBN 978 1 84383 405 2 Katrin Hirt Die italienischen Kriege zwischen Karl V und Franz I in den Jahren 1521 1530 Medienereignisse in zeitgenossischen deutschen italienischen und franzosischen Flugschriften Dissertation Justus Liebig Universitat Giessen 2010 Matthias Matuschek Habsburg Valois Die Beziehungen zweier Dynastien 1559 1589 Diplomarbeit Wien 2010 Wilhelm Havemann Geschichte der italienisch franzosischen Kriege von 1494 bis 1515 Band 2 Gottingen 1835 Alternativprasentation Internetarchiv MDZ Julian Romane The First amp Second Italian Wars 1494 1504 Fearless Knights Ruthless Princes amp the Coming of Gunpowder Armies Pen and Sword Military Yorkshire Philadelphia 2020 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Spencer C Tucker A Global Chronology of Conflict From the Ancient World to the Modern Middle East 6 volumes From the Ancient World to the Modern Middle East ABC CLIO 2009 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Leopold von Ranke Geschichten der romanischen und germanischen Volker von 1494 bis 1514 Leipzig 1885 Michael Romling Ein Heer ist ein grosses gefrassiges Tier Soldaten in spanischen und kaiserlichen Diensten und die Bevolkerung der vom Krieg betroffenen Gebiete in Italien zwischen 1509 und 1530 Dissertation Georg August Universitat Gottingen veroffentlicht 2002 Francesco Guicciardini The History of Italy Princeton University Press 1984 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Frederick Lewis Taylor The art of war in Italy 1494 1529 Cambridge University Press 1921 David von Schonher Der Krieg Kaiser Maximilian I mit Venedig 1509 Wien 1876 bereitgestellt von Bayerischer Staatsbibliothek Niccolo Machiavelli Politische Betrachtungen uber die alte und die italienische Geschichte Ubersetzt von Friedrich von Oppeln Bronikowski Anhang Lebenslauf Machiavellis und wichtigste Zeitereignisse PDF AlternatativprasentationWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Italienische Kriege Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitleiste Der Kampf zwischen Habsburg und Valois um die Vormachtstellung in Europa zur Zeit der Reformation bei Historicum net Der Kampf um Italien 1494 1519 In Venedig in der Renaissance bei Arthistoricum net Karl V und Francois I bei Arthistoricum net Florenz im Kreuzfeuer der europaischen Machte bei Arthistoricum net Hadrian VI Clemens VII und der Sacco di Roma bei Arthistoricum net Liste der Schlachten der Italienischen Kriege James Blake Wiener Schweizerisches Nationalmuseum Der Dijonzug von 1513 9 September 2022Medien Bearbeiten War of Thrones Krieg der Konige mehrteilige Dokumentationen uber die Zeit der Renaissance und der Glaubenskriege ab Staffel 1 Folge 1 bis Staffel 2 Folge 10 von Vanessa Pontet Christoph Holt und Alain Brunard 1 auf zdf de Einzelnachweise Bearbeiten Julian Blunk Zum sepulkralen Denkmalkrieg zwischen den Hausern Valois und Sforza in Behrmann Carolin Karsten Arne Zitzlsperger Philipp Hrsg Grab Kult Memoria Studien zur gesellschaftlichen Funktion von Erinnerung Koln 2007 S 219 237 a b c d Spencer C Tucker S 360 Julian Blunk S 223 Julian Blunk S 323 Frederick Lewis Taylor S 114 STORIE FIORENTINE DAL 1378 AL 1509 Volker Hunecke Die Italienischen Kriege 1494 1559 in Europaische Reitermonumente Schoningh Paderborn 2008 ISBN 978 3 506 76552 9 S 105 Volker Hunecke Die Italienischen Kriege 1494 1559 S 106 a b c d e f g h Friedrich von Oppeln Bronikowski Machiavelli wichtigste Zeitereignisse a b Lukas Kronschlager S 10 a b Lukas Kronschlager S 11 Frederick Lewis Taylor S 116 Frederick Lewis Taylor S 117 a b Hermann Wiesflecker Maximilian I in Neue Deutsche Biographie 16 1990 S 458 471 Online Version Frederick Lewis Taylor S 119 und S 180 215 James Blake Wiener Schweizerisches Nationalmuseum Hohepunkt eidgenossischer Macht Die Schlacht von Novara 3 Juni 2022 Frederick Lewis Taylor S 126 a b c Pascal Wirth In Stein gemeisselt XX bei Innsbruck erinnert sich vom 13 Marz 2022 a b Gotz Rudiger Tewes Kampf um Florenz die Medici im Exil 1494 1512 S 1069 Lukas Kronschlager S 16f a b c Michael Romling S 5 Glenn Richardson The Field of Cloth of Gold Yale University Press New Haven London 2013 S 199 203 Michael Romling S 8 Frederick Lewis Taylor S 125 Berthold Seewald Mordend und vergewaltigend begingen seine Landsknechte den Sacco di Roma In DIE WELT Veroffentlicht am 6 Mai 2021 a b Katrin Hirt Die italienischen Kriege S 65 zufallig der 25 Geburtstag des Kaisers Vgl s Ueber Franz I Gefangennahme am 24 Februar 1525 Emil von Borries Uber Franz I Gefangennahme am 24 Februar 1525 In Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft Band 6 1891 Katrin Hirt Die italienischen Kriege S 118 Lukas Kronschlager S 38 a b Lukas Kronschlager S 39 Katrin Hirt Die italienischen Kriege S 119 Katrin Hirt Die italienischen Kriege S 126 Lukas Kronschlager S 44 a b Lukas Kronschlager S 46 a b c d Lukas Kronschlager S 47 Spencer C Tucker Band 2 S 500 a b Lukas Kronschlager S 71 Lukas Kronschlager S 70 Lukas Kronschlager S 73 Emrah Safa Gurkan Die Osmanen und ihre christlichen Verbundeten Erschienen 18 Oktober 2011 bei Europaischer Geschichte Online Leibniz Institut fur Europaische Geschichte Lukas Kronschlager S 76 a b Lukas Kronschlager S 77 Lukas Kronschlager S 78 a b Heinz Dopsch Karl V In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 2 Hrsg Mathias Bernath Felix von Schroeder Munchen 1976 S 353 356 Online abgerufen am 29 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Italienische Kriege amp oldid 237139620