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Die Schlacht von Renty fand am 13 August 1554 zwischen Frankreich und dem Heiligen Romischen Reich bei Renty statt auf dem nordfranzosischen Nebenschauplatz der Italienischen Kriege Die Franzosen wurden vom Herzog von Guise die kaiserlichen Truppen von Kaiser Karl V von Habsburg angefuhrt Die Schlacht endete mit einem Sieg der Franzosen und war die letzte die Kaiser Karl V selbst kommandierte Er zog sich nach der Niederlage aus dem aktiven Kampf zuruck und uberliess den Kriegsfuhrung seinem Heerfuhrer Emanuel Philibert Herzog von Savoyen Inhaltsverzeichnis 1 Kontext 2 Vorgeschichte 3 Die Schlacht 4 Nach der Schlacht 5 Literatur 6 AnmerkungenKontext BearbeitenDie Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem Kaiserreich wurde mit Heinrich II Sohn und Nachfolger von Franz I gegen denselben Gegner Karl V fortgesetzt Der Krieg wurde 1551 wieder aufgenommen Frankreich verbundete sich mit den deutschen Fursten und trug den Krieg nach Lothringen nahm Metz Toul Verdun im Jahr 1552 Die Kampfe fanden auch in Flandern statt Im Juli 1553 verlor Frankreich Vieil Hesdin das Karl V dem Erdboden gleichmachen liess und Therouanne das im selben Jahr 1553 das gleiche Schicksal erlitt gewann aber Bouvines Dinant und Mariembourg 1554 nahm der Connetable de Montmorency einen alten Plan wieder auf nach Brussel zu marschieren zeigte sich aber unentschlossen und zog sich angesichts der kaiserlichen Truppen trotz einer starken Armee von uber 40 000 Mann nacheinander nach Cambrai Calais Boulogne und schliesslich Renty zuruck wo es zur Entscheidung kommen sollte Die Streitkrafte waren auf beiden Seiten etwa gleich stark Vorgeschichte Bearbeiten1554 teilte Heinrich II an der Nordgrenze Frankreichs alle militarischen Krafte in drei Armeen auf um den Gegner im Ungewissen daruber zu lassen was und von welcher Seite er ihn uberraschen und angreifen wollte Die Picardie Armee unter der Fuhrung von Charles de Bourbon Prince de La Roche sur Yon lagerte im Umkreis von Saint Quentin sie bestand aus 9000 bis 10000 Fusssoldaten der alten und neuen Bandes de Picardie 300 Waffenknechten und 500 bis 600 Chevaulegers oder Arkebusierreitern Die Champagne Armee die Hauptarmee war zwischen Laon und Crepy unter dem direkten Befehl des Connetable Anne de Montmorency versammelt sie bestand aus 25 franzosischen Infanterieeinheiten den beiden deutschen Regimentern des Rheingrafen und von Oberst Rincrok 1400 Waffenknechten 1800 bis 2000 Chevaulegers oder Arkebusierreitern ebenso vielen Adligen aus dem Arriere ban und einigen englischen oder schottischen Kavalleriekompanien Die Maas Armee lagerte bei Mezieres ihr Generalleutnant Francois de Cleves Duc de Nevers verfugte uber zwanzig alte franzosische Einheiten vier englische oder schottische Einheiten die beiden deutschen Regimenter des Christoph von Roggendorf und des Baron de Fontenay 300 Waffenknechte 800 Chevaulegers oder Arkebusierreitern und 200 deutsche Pistolenschutzen Die Offensive begann am 23 Juni 1554 Charles de Bourbon zog ins Artois und verwustete die ganze Gegend wahrend der Connetable nach einer Demonstration gegen Avesnes uber Maubert Fontaine Chimay und Mariembourg nach Givet zog wo der Konig zu ihm stiess Der Herzog von Nevers marschierte auf dem rechten Ufer der Maas nach Givet und die Armee des Konigs fand sich am 3 Juli vor diesem Ort in zwei durch die Maas getrennten Lagern versammelt Von Givet aus zog das Heer an beiden Ufern des Flusses hinauf um Dinant und Bouvines einzunehmen dann wandte es sich scharf nach Westen und erreichte die Sambre deren linkes Ufer der kaiserliche General Emanuel Philibert von Savoyen besetzt hielt Der Ubergang erfolgte jedoch kampflos am 19 Juli wonach die Franzosen plundernd und brandschatzend in Richtung Cambrai und Le Quesnoy weiterzogen Da Emanuel Philibert nicht uber genugend Krafte verfugte um die Franzosen in eine Schlacht zu verwickeln begnugte er sich damit ihnen von Feldlager zu Feldlager zu folgen Um sich vor offensiven Ruckschlagen zu schutzen marschierte der Grossteil der Kaiserlichen in Kampfformation mit dem Tross und bildete eine bewegliche Mauer die im Alarmfall schnell von den Arkebusieren besetzt wurde Am 1 August vereinigte sich der Prince de La Roche sur Yon bei Crevecœur sur l Escaut oberhalb von Cambrai mit der koniglichen Armee Als Heinrich II sich von 50 000 kampferprobten Mannern umgeben sah beschloss er der Armee die Karl V vor Arras versammelt hatte eine Schlacht zu liefern Er drang in die Grafschaft Saint Pol ein um den Kaiser zu provozieren dann hielt er am 8 August in Fruges zwischen Hesdin und Therouanne an und liess das Chateau de Renty und das Chateau de Fauquembergues angreifen Da die kaiserlichen Gouverneure die Kapitulation verweigerten verliess die Armee am 11 August Fruges und bezog an beiden Ufern der Aa zwischen Renty und Fauquembergues Stellung Der Connetable wechselte mit der Vorhut auf das linke Ufer und befestigte sein Lager um Uberraschungen vorzubeugen und dem Gegner den Weg abzuschneiden Um den Kaiser uber die Belagerung von Renty zu verunsichern liess er vier Feldschlangen auf die Spitze eines Hugels auf der Seite nach Montreuil im Sudwesten bringen die bereits begannen die Verteidigung zu beschiessen wahrend die grosse Artillerie erst aus den Stadten an der Somme herangefuhrt wurde Uber den Fluss wurden Schiffsbrucken gelegt um die Verbindung der Vorhut mit dem Lager des Konigs das am rechten Ufer errichtet worden war zu gewahrleisten Die leichte Kavallerie des Duc d Aumale lagerte bei Fauquembergues um die Brucken zu bewachen und den Fluss zu beobachten Francois de Guise der in der Schlacht das Kommando fuhrte hatte in der zerklufteten Ebene von Audincthun Stellung bezogen hinter einem grossen Tal das 12 Meter breit und ebenso tief war und im Nordosten von den bewaldeten Rampen des Plateaus von Merck Saint Lievin dominiert wurde Karl V zogerte Renty zu helfen und vor allem eine Schlacht zu riskieren aber Emanuel Philibert von Savoyen und Ferdinand Gonzaga den er mit der Elite der italienischen Infanterie aus Mailand hergerufen hatte flehten ihn an den Fehdehandschuh des franzosischen Konigs anzunehmen Der Chef seiner Pistolenschutzen Wolfgang von Schwarzenberg der anmassend einen Fuchs in seinem Kornett trug der den gallischen Hahn frass schwor ihm dass seine 2 000 Reitres seine schwarzen Teufel wie sie genannt wurden der gesamten Gendarmerie Frankreichs uber den Bauch fahren wurden Der Kaiser stimmte schliesslich zu sich von Arras nach Therouanne zu begeben und bezog am 12 August auf dem Plateau von Merck Stellung vor dem Bois Guillaume der ihn vom Lager Heinrichs II trennte Dieser Wald war gut bewacht Francois de Guise hatte dort in kleinen Senken und Hohlungen 300 Arkebusiere versteckt und am Rand einige Gepanzerte corslets unbedeckt gelassen damit der Feind wenn er sich zuerst an sie wandte leichter von den genannten Arkebusieren umzingelt und beschossen werden konnte Die Schlacht BearbeitenAm 13 August bei Tagesanbruch traf ein Trupp deutscher Aufklarer auf den Hinterhalt im Wald wurde in einen Kampf verwickelt bei dem sie viele Manner verloren bevor sie in Unordnung flohen und anschliessend dem Kaiser berichtete dass der Wald von enormen Kraften verteidigt werde Ebenfalls am Morgen beschoss die Artillerie der Franzosen das Chateau de Renty heftiger als zuvor so dass es nach wenigen Stunden zwei brauchbare Breschen fur einen Sturmangriff gab Der Kaiser war daruber so verargert dass er um die Mittagszeit mit einer Artilleriesalve seine Hilfe ankundigen liess und gegen den Rat seiner wichtigsten Berater sein ganzes Lager in Kampfbereitschaft versetzte um den Bois Guillaume zu gewinnen und die Franzosen von dort zu vertreiben Der Angriff auf den Wald wurde der Elite der kaiserlichen Armee anvertraut 2000 Chevaulegers unter dem Herzog von Savoyen und 4000 Arkebusiere unter Ferdinand Gonzaga die aus den erfahrensten der spanischen und italienischen Fusstruppen ausgewahlt worden waren sowie einige Gepanzerte und Pikeniere zur Unterstutzung Diese Kolonne verfugte uber vier Protzen vierradrige Feldgeschutze die sogenannten Pistolen des Kaisers die man schnell in alle Richtungen drehen konnte Den Hang hinunter nach Fauquembergues entlang und nahe dem Wald marschierte ein Bataillon Deutscher angefuhrt von Graf Johann von Nassau und dem Marschall von Kleve Flankiert wurde das Bataillon von den 2000 Reitres des Wolfgang von Schwarzenberg dicht gefolgt von 1200 Chevaulegers und 4 weiteren Feldgeschutzen Die burgundische Gendarmerie und ein Bataillon Landsknechte waren als Reserve am kaiserlichen Lager zuruckgeblieben Der Duc de Guise unternahm die Verteidigung des Waldes wahrend der Connetable der die Brucken an die Schweizer und den grossten Teil der Vorhut ubergeben hatte dem Konig dabei half die drei Bataillone Fusstruppen an einem bequemen Ort aufzustellen um mit der Gendarmerie zu kampfen Er stellte die Bandes francaises unter ihrem Colonel general Gaspard II de Coligny in die erste Reihe die Landsknechte in die zweite und die Schweizer in die Reserve Jedes Bataillon hatte zu seiner Rechten ein Gendarmerieregiment um es zu flankieren Der Rest der Gendarmerie stellte sich am linken Flugel der Schlachtlinie auf an der Mundung des Tals von Fauquembergues wo der Herzog von Aumale mit der gesamten leichten Kavallerie und einigen Arkebusieren zu Fuss die dazu bestimmt waren ohne Ordnung zu kampfen sich darauf vorbereitete den Feind aufzuhalten wenn er uber diese breite Strasse herunterkommen wurde Die 300 Arkebusiere und die wenigen franzosischen Gepanzerten die den Bois Guillaume verteidigten hielten ein Scharmutzel gegen die Kavallerie des Herzogs von Savoyen und die Infanterie Ferdinand Gonzagas aus Als sie der Ubermacht aber nachgeben mussten zogen sie sich uber Waldwege zuruck unter der Fuhrung von Francois de Guise der sie stets mit der Kavallerie des Corps du Guet unterstutzte und die Soldaten nicht aufgeben wollte Als der Wald in der Gewalt des Feindes war eilte Guise zum Tal von Fauquembergues und ubernahm das Kommando uber die Kavallerie des linken Flugels als die Reitres nur noch hundert Schritte entfernt waren Doch die grosse Schwadron der Reitres durchbrach jedes Kavalleriespalier das sich ihnen in den Weg stellte Gaspard de Saulx Tavannes sammelte die Besiegten ein und stellte sie hinter seinen Waffenknechte die mit den ersten bardes d acier bewaffnet waren die man je gesehen hatte wieder auf dann wahlte er seinen Zeitpunkt und sturmte halb in der Flanke und halb an der Spitze auf den Gegner los Die Reitres die nun ihrerseits zerschlagen wurden wandten sich ab mischten sich in die nachfolgenden Cheveaulegers und zogen sie mit sich Diese Kavallerie brachte jedoch das deutsche Bataillon das sie flankieren sollte in Unordnung der gesamte rechte kaiserliche Flugel fluchtete unter dem Schutz der Artillerie die am Rand des grossen Tals von Fauquembergues Stellung bezogen hatte in den Bois Guillaume Wahrend die Kolonne des Herzogs von Savoyen den Bois Guillaume durchquerte hatten die spanischen Arkebusiere begonnen den Waldrand und das franzosische Bataillon zu beschiessen Aber Gaspard de Coligny stieg ab liess 1000 bis 1200 seiner besten Arkebusiere und Gepanzerten aus den Reihen hervorkommen brach mit der Pike in der Faust an ihrer Spitze so in die spanischen Arkebusiere ein dass diese Truppe die doppelt so gross war wie die seine bald vom Waldrand vertrieben wurde Ohne den Angriff der deutschen Pistolenschutzen abzuwarten schickte er nacheinander die 400 Cheveaulegers des Regiments Nemours die Bogenschutzen seiner Kompanie und dann die von Tavannes seinem Marechal de camp gegen sie Der Herzog von Nevers der mit seinem Gendarmerieregiment zwischen dem franzosischen Bataillon und den Landsknechten passierte galoppierte durch das Tal und sturmte auf die leichte Kavallerie des Herzogs von Savoyen los Das gesamte feindliche Zentrum wurde in eine solche Unordnung gebracht dass Fussvolk und Reiter sich zur Flucht in den Wald wandten Coligny der den Sieg der Gendarmerie fortsetzte liess die Bandes francaises unter dem Feuer der kaiserlichen Artillerie den Wald angreifen alles was sich widersetzte wurde niedergemacht wahrend die franzosische Artillerie die an die Ecke des Waldes gebracht wurde die gegnerischen Feldschlangen vertrieb Die Franzosen beendete die Verfolgung des Gegners erst als die Nacht hereinbrach Die Kaiserlichen hatten an diesem Tag fast 2000 und die Franzosen 240 Mann verloren Nach der Schlacht BearbeitenDie Franzosen bereiteten sich nun darauf vor den Sieg am nachsten Tag durch den Sturm auf das kaiserliche Lager zu vervollstandigen als sie die Nachricht erreichte dass auf dem norditalienischen Kriegsschauplatz Piero Strozzi am 2 August 1554 die Schlacht von Scannagallo auch Schlacht von Marciano genannt verloren hatte was die Ratgeber des Konigs veranlasste zu grosster Vorsicht zu mahnen Bis zum 16 August wartete man noch auf einen zweiten Angriff des Kaisers dann aber als die Hitzewelle den Aufenthalt auf der von toten Mannern und Pferden verseuchte Ebene unhaltbar machte befahl Heinrich II das Lager bei Renty abzubrechen und sich nach Montreuil sur Mer zuruckzuziehen Mit der Schlacht bei Renty endete der niederlandische Feldzug des Jahres 1554 Der Konig kehrte nach Compiegne zuruck nachdem er dem Connetable befohlen hatte den Arriere ban und die neuen Soldaten zu entlassen und die alten mit der Gendarmerie auf die Garnisonen in der Picardie und der Champagne zu verteilen Karl V beschloss fur seinen letzten Feldzug das blutige Scharmutzel bei Renty in einen glorreichen Sieg umzuwandeln und ihn der gottlichen Gunst zuzuschreiben 1 Es war die letzte Schlacht die Kaiser Karl V selbst kommandierte er zog sich danach aus dem aktiven Kampf zuruck und uberliess den Kriegsfuhrung seinem Heerfuhrer Emanuel Philibert von Herzog von Savoyen den er 1555 zum Statthalter der Burgundischen Niederlande machte Literatur BearbeitenAndre Thevet 1516 1590 ubers von Edward Benson Portraits from the French Renaissance and the Wars of Religion Pennsylvania State University Press 2010 ISBN 978 1 931112 98 7 Pere Anselme Histoire genealogique et chronologique de la maison royale de France Band 1 S 133 Paris 1726 online Edouard Hardy de Perini Batailles francaises 1 Serie 1214 1559 1804 S 286ff online Lucien Romier Les origines politiques des guerres de religion Band 1 Henri II et l Italie 1547 1555 Paris Perrin 1912 Faksimile Genf Slatkine Reprints 1974 Spencer C Tucker Hrsg A Global Chronology of Conflict From the Ancient World to the Modern Middle East Band 2 2010 Eric Durot Francois de Lorraine duc de Guise entre Dieu et le roi Paris Classiques Garnier Collection Bibliotheque d histoire de la Renaissance Nr 1 2012 Kapitel 5 ISBN 978 2 8124 0610 2Anmerkungen Bearbeiten Carlos V para el cual seria su ultima campana militar decidio transformar la sangrienta escaramuza de Renty en una gloriosa victoria y atribuirla al favor divino in Miguel Angel Aramburu Zabala Higuera Estudio critico Juan de Herrera Fundacion Ignacio Larramendi Madrid 2013 S 7 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Renty amp oldid 229887139