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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Toul Begriffsklarung aufgefuhrt Vorlage Infobox Gemeinde in Frankreich Wartung abweichendes Wappen in WikidataToulToul Frankreich Staat FrankreichRegion Grand EstDepartement Nr Meurthe et Moselle 54 Arrondissement ToulKanton ToulGemeindeverband Terres TouloisesKoordinaten 48 41 N 5 54 O 48 675 5 8916666666667 Koordinaten 48 41 N 5 54 OHohe 200 400 mFlache 30 59 km Einwohner 15 857 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 518 Einw km Postleitzahl 54200INSEE Code 54528Website www mairie toul frKirche Saint Gengoult in der Altstadt von ToulToul tul deutsch Tull als freie Reichsstadt aus lat Tullum Leucorum ist eine franzosische Stadt mit 15 857 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Meurthe et Moselle in der Region Grand Est Sie ist Hauptort Unterprafektur des Arrondissements Toul Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Partnerschaften 2 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Weinbau 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Lage der befestigten Stadt Toul auf einer Karte des Jahres 1866Die Stadt Toul liegt im Nordosten Frankreichs am westlichsten Punkt der Mosel Moselle etwa 320 Kilometer ostlich von Paris und 18 Kilometer westlich von Nancy Toul wird auch vom Canal de la Marne au Rhin dt Rhein Marne Kanal erschlossen der unter Ausnutzung weiterer Kanale eine schiffbare Verbindung aus dem Raum Paris bis an den Rhein ermoglicht Geschichte BearbeitenToul wurde an einer bereits in prahistorischer Zeit bewohnten Stelle durch den gallischen Stamm der Leuker gegrundet die in Caesars De Bello Gallico einmal erwahnt werden Ihre Nachbarn waren die Mediomatriker die Lingonen und die Sequaner Die Leuker lieferten ebenso wie die Sequaner und die Lingonen Getreide an Caesar als die romische Armee in Vesontio Besancon lagerte um sich fur den Feldzug gegen Ariovist zu verproviantieren 58 v Chr De Bello Gallico I 40 Toul wurde 51 v Chr von den Romern besetzt Die Lage der Stadt an der Romerstrasse Lyon Trier die mitten durch die Stadt fuhrte die heutige Rue Michatel ermoglichte ihre wirtschaftliche Entwicklung Mit dem Toleranzedikt von Mailand das 313 die Gleichstellung des Christentums mit den heidnischen Religionen festschrieb kam Mitte des 4 Jahrhunderts der Missionar Mansuetus Saint Mansuy in die Stadt Er wurde 365 erster Bischof von Toul und stand einer grossen Diozese vor die die Grenzen des Leuker Territoriums umspannte Die Franken beendeten die romische Herrschaft in Toul die zu dieser Zeit den Namen Tullum Leucorum trug Nach der Pax Romana begann eine barbarische Zeit mit immer wiederkehrenden Invasionen Die Stadt wurde mehrmals verwustet insbesondere 451 von den Hunnen unter Attila Nach der Schlacht von Zulpich hielt sich der Frankenkonig Chlodwig I in Toul auf und wurde vom Heiligen Waast zum Christentum bekehrt Toul gehorte nach dem Tod Chlodwigs nacheinander zum frankischen Teilreich Austrien in dem die Karolinger sich zuerst durchsetzten nach erneuten Teilungen des Frankenreiches zu Lotharingien Wahrend dieser Epochen erhielten die Bischofe Schenkungen von Dagobert I 623 Karl dem Grossen 804 und Arnulf von Lothringen 894 durch die ihre weltliche Macht gestarkt wurde Heinrich I bekraftigte endgultig die Stellung der Bischofe im Ostfrankenreich in der Charta von Mainz 928 indem er ihnen weitgehende Rechte einraumte Das Bistum Toul und diejenigen von Metz und Verdun bildeten die Drei Bistumer die als Geistliche Territorien Hochstift Metz u a auch im weltlichen Recht durch ihre Bischofe regiert wurden nbsp Gotische Kathedrale St Etienne St Stephan zu Toul Westfassade und TurmeDie Bischofe herrschten bis ins 10 Jahrhundert hinein Mit der Zeit wurden die Burger mit der klerikalen Verwaltung immer unzufriedener und wollten auch an der Regierung beteiligt werden Die oft um Kleinigkeiten ausgetragenen teilweise blutigen Streitigkeiten dauerten uber 300 Jahre und fuhrten zur Gewahrung kommunaler Freiheiten Toul damals oft Tull genannt wurde Freie Reichsstadt des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1552 eroberte Konig Heinrich II von Frankreich die Stadt und ihr Territorium Im Zusammenhang mit dem Westfalischen Frieden wurde sie 1648 offiziell von Frankreich annektiert Vauban befestigte die Stadt anschliessend und integrierte sie in das franzosische Verteidigungssystem Die 1777 vollzogene Teilung des Bistums leitete den Abstieg Touls zugunsten der neuen und dynamischen Stadt Nancy ein Durch die Franzosische Revolution wurden zahlreiche Kirchen Kloster und Abteien zerstort und das Bistum nach fast 14 Jahrhunderten mit dem Konkordat von 1801 aufgelost Toul wurde 1870 im Deutsch Franzosischen Krieg von der deutschen Armee belagert da die Festung eine wichtige Bahnlinie blockierte Es gab zunachst kaum Kampfhandlungen da gleichzeitig erfolglose Gesprache uber einen Waffenstillstand liefen Nach einem Beschuss uber acht Stunden mit schwerer Belagerungsartillerie kapitulierte die Festung am 23 September 1870 Danach wurde die Stadt im Zuge des Systems der Barriere de fer zur Gurtelfestung Fester Platz Toul ausgebaut Im Ersten Weltkrieg fanden hier jedoch keine Kampfhandlungen statt Auch im Zweiten Weltkrieg war Toul hart umkampft direkt im Nordosten der Stadt gab es einen Militarflugplatz Wahrend der funftagigen Belagerung im Juni 1940 erlitt die Stadt schwere Zerstorungen 40 der Altstadt lagen in Trummern Die Wiederherstellung der Baudenkmaler in der Altstadt und der am 19 Juni 1940 durch einen Bombenangriff beschadigten Kathedrale dauerte lange Wahrend des Krieges wurden provisorische Dacher uber den Kirchenschiffen errichtet die in den 1980er Jahren endgultig ersetzt wurden Partnerschaften Bearbeiten Bereits in den 1950er Jahren entstand eine Partnerschaft zur Uberwindung der Kriegsereignisse zwischen den katholischen Kirchengemeinden von Toul und Andernach am Rhein mit regelmassigen Besuchen und Schuleraustauschen von deutschen und franzosischen Familien 1 Auf politischer Ebene wurde 1987 eine Stadtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Hamm in Westfalen begrundet Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2019Einwohner 14 155 14 780 16 454 17 406 17 281 16 945 16 230 15 633Weinbau BearbeitenToul ist namensgebend fur die Cotes de Toul das wichtigste Weinanbaugebiet der ehemaligen Region Lothringen das 1998 in den AOC Status Appellation d origine controlee erhoben wurde Die Appellation Cotes de Toul erstreckt sich auf 110 Hektar an den Hangen einer Hugelkette westlich der Stadt und umfasst die Gemeinden Lucey Bruley Pagney derriere Barine Domgermain Charmes la Cote Mont le Vignoble Blenod les Toul und Bulligny Zugelassen sind die Rebsorten Pinot Noir Spatburgunder Gamay und Pinot Meunier Schwarzriesling fur Rot und Roseweine sowie Auxerrois und Aubin Blanc fur Weisswein Der bekannteste Wein der Region ist der Gris de Toul ein sehr heller Rosewein der aus mindestens 85 Prozent Pinot Noir und oder Gamay bestehen muss Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Festungswall von Vauban und Kathedrale Saint EtienneKathedrale St Etienne im gotischen Stil erbaut im 13 Chor bis 15 Fassade Jahrhundert Saint Gengoult ehem Stiftskirche 13 bis 15 Jahrhundert Mehrere Hauser der Altstadt des 14 bis 18 Jahrhunderts Festungswalle der Stadt von Vauban 17 Jahrhundert Ehemalige Abtei Saint Mansuy mit romanischer Krypta vor den Festungswallen der Stadt Synagoge erbaut um 1812 Monument historique Siehe auch Liste der Monuments historiques in ToulVerkehr BearbeitenDurch Toul verlauft der Canal de la Marne au Rhin Im Zuge der Kanalisierung der Mosel entstand im Norden der Stadt eine Kanalverzweigung mit einer kurzen Verbindung zum Fluss Der Bahnhof Toul wurde 1852 eroffnet Er liegt an den Bahnstrecken Paris Strasbourg Toul Culmont Chalindrey und Toul Rosieres aux Salines Im Suden der Stadt trifft die Nationalstrasse N 4 Paris Strasbourg auf die Autobahn A 31 Beaune Zoufftgen Die Nationalstrassen N 60 Toul Chateauneuf sur Loire N 404 Manheulles Gripport N 408 Toul Warcq N 409 Toul Neuves Maisons und N 411 Toul Dieulouard wurden zu Departementsstrassen herabgestuft nbsp Canal de la Marne au Rhin mit Eisenbahnbrucke und Strassenklappbrucke nbsp Kanalverzweigung in Toul rechts abzweigend der neue Kanal zur Mosel nbsp Bahnhof Toul nbsp Bahnhof Toul um 1900Personlichkeiten BearbeitenEliphius von Rampillon um 362 Martyrer Leo IX 1002 1054 Papst Pierre d Ailly 1350 1420 Kardinal Pierre Ambroise Francois Choderlos de Laclos 1741 1803 Offizier Dominique Salhorgne 1757 1836 Theologieprofessor an der Universitat Heidelberg spater Ordensgeneral der Lazaristen Laurent de Gouvion Saint Cyr 1764 1830 Marschall und Pair von Frankreich sowie Kriegs und Marineminister Henri de Rigny 1785 1835 Admiral Abgeordneter und Minister Jacques Sedillot 1912 1976 Ubersetzer Widerstandskampfer und Opfer der Diktatur in Nordkorea Marcel Bigeard 1916 2010 General Pierre Vogel 1945 Mathematiker und Hochschullehrer Youssef Ait Bennasser 1996 marokkanisch franzosischer Fussballspieler nbsp Kathedrale Saint Etienne Blick von Nordosten nbsp Kathedrale Saint Etienne Innenansicht mit Altar und Apsis nbsp Blick in die Rue de la Petite Boucherie nbsp Teilansicht des Festungswalls von VaubanLiteratur BearbeitenInge und Dieter Wernet Toul Die Geschichte einer franzosischen Lagerfestung Helios Verlag Aachen 2009 ISBN 978 3 86933 000 6 Siehe auch BearbeitenStaustufe ToulWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Toul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Tull in der Topographia Palatinatus Rheni Matthaus Merian Quellen und Volltexte Internetauftritt der Stadt Toul Besucherzentrum von Toul Ansichten vom Fort Domgermain der ehem Festung ToulEinzelnachweise Bearbeiten Yvonne Stock Jubilaum in Andernach Gemeinde St Stephan feiert 50 Geburtstag Rhein Zeitung 25 August 2016 abgerufen am 10 Juli 2018 Gemeinden im Arrondissement Toul Aboncourt Aingeray Allain Allamps Andilly Ansauville Arnaville Avrainville Bagneux Barisey au Plain Barisey la Cote Battigny Bayonville sur Mad Beaumont Bernecourt Beuvezin Bicqueley Blenod les Toul Bois de Haye Boucq Bouillonville Bouvron Bruley Bulligny Charey Charmes la Cote Chaudeney sur Moselle Choloy Menillot Colombey les Belles Courcelles Crepey Crezilles Dolcourt Domevre en Haye Domgermain Dommartin la Chaussee Dommartin les Toul Ecrouves Essey et Maizerais Euvezin Favieres Fecocourt Flirey Fontenoy sur Moselle Foug Francheville Gelaucourt Gemonville Germiny Gezoncourt Gibeaumeix Gondreville Grimonviller Griscourt Grosrouvres Gye Hamonville Jaillon Jaulny Lagney Laneuveville derriere Foug Lay Saint Remy Limey Remenauville Lironville Liverdun Lucey Mamey Mandres aux Quatre Tours Manoncourt en Woevre Manonville Martincourt Menil la Tour Minorville Mont l Etroit Mont le Vignoble Moutrot Noviant aux Pres Ochey Pagney derriere Barine Pannes Pierre la Treiche Pulney Rembercourt sur Mad Rogeville Rosieres en Haye Royaumeix Saint Baussant Sanzey Saulxerotte Saulxures les Vannes Seicheprey Selaincourt Sexey aux Forges Thiaucourt Regnieville Thuilley aux Groseilles Toul Tramont Emy Tramont Lassus Tramont Saint Andre Tremblecourt Trondes Uruffe Vandelainville Vandeleville Vannes le Chatel Vieville en Haye Vilcey sur Trey Villers en Haye Villey le Sec Villey Saint Etienne Xammes Normdaten Geografikum GND 4106545 1 lobid OGND AKS LCCN n79091181 VIAF 128993850 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Toul amp oldid 237871685