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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Festung Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Festung ist im Allgemeinen ein durch Wehranlagen stark befestigter Ort 1 Im engeren Sinne bezeichnet Festung in der Neuzeit eine eigenstandige meist stark gegliederte Wehranlage aus starkem Mauerwerk spater auch aus Beton die dem Schutz gegen feindliche Feuerwaffen insbesondere Artillerie bei gleichzeitigem defensivem Feuerwaffeneinsatz durch die Verteidiger dient Festungen dieser Art wurden ab dem 15 Jahrhundert als Reaktion auf den Einsatz schwerer Pulvergeschutze erbaut und waren bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts ublich Sie konnten der Grenz oder Kustensicherung dienen den Ausgangspunkt einer Offensive bilden und sich zuruckziehende Heere aufnehmen Daruber hinaus wurden manche Festungen als Verwaltungssitz Gefangnis oder Aufbewahrungsort staatlicher Reserven an Geld oder Edelmetallen genutzt Grundriss und Profil einer idealtypischen Festung mit Werken aus unterschiedlichen Manieren und den zugehorigen Fachbegriffen Der Ursprung der Begriffe Festung Befestigung und Feste findet sich im mittelhochdeutschen Adjektiv veste im Sinne von bestandig hart stark das sich zu dem neuhochdeutschen fest entwickelte Eine vergleichbare Wortherkunft ist bei der Fortifikation und dem Fort gegeben die auf das lateinische fortis fur fest kraftig stark zuruckgehen Die Eigenschaft einer Burg oder Festung gegen ein gewaltsames Eindringen mittels Leiterangriffen gesichert zu sein wurde fruher als Sturmfreiheit bezeichnet der Begriff wandelte sich spater in die Bezeichnung fur die Hohe des Walles einer Festung uber ihrem Fundament 2 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Geschichte der neuzeitlichen Festung 2 1 Erste Artilleriebefestigungen 2 2 Spatgotik und Fruhrenaissance 2 3 Das bastionierte Schloss der Renaissance 2 4 Ursprunge des Bastionarsystems nach italienischer Manier 2 5 Entwicklung der neuitalienischen Manier 2 6 Festungsbau in den Niederlanden 2 7 Verbreitung der bastionierten Befestigungsweise 2 7 1 Frankreich 2 7 2 Britische Inseln 3 Preussische Manier 4 Weitere Festungen 5 Feste 6 Festungen des Ersten Weltkrieges 7 Festung im Zweiten Weltkrieg 1944 45 8 Ehemalige Festungen und der Denkmalschutz 9 Zitate 10 Siehe auch 11 Literatur 11 1 Zeitgenossische Quellen 11 2 Ubersichts und Forschungsliteratur 11 3 Zeitschriften und Schriftenreihen 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGrundlagen Bearbeiten Festung Marienberg in Wurzburg Grundriss und Profil einer Festung richteten sich nach den Schusslinien der zur Verteidigung verwendeten Feuerwaffen wodurch die weitgehende Vermeidung toter Winkel erreicht wurde Sie setzte sich aus unterschiedlichen Werken zusammen worunter einzelne Befestigungsanlagen wie Bastionen oder Walle zu verstehen sind Hinzu kamen Kasernen Munitionslager Zeughauser und weitere Garnisonsgebaude Eine Festung konnte zudem einen zivilen Bereich umfassen Festungen wurden nach individuellen Befestigungssystemen erbaut die als Manieren bezeichnet werden Dabei handelte es sich in den meisten Fallen um spezifische Verwirklichungen des Bastionar Tenaillen oder Polygonalsystems Die sechs wichtigsten Manieren anhand derer sich die fortifikatorischen Epochen des 16 bis 19 Jahrhunderts voneinander abgrenzen lassen sind die alt und neuitalienische die alt und neuniederlandische und die alt und neupreussische bzw neudeutsche oder neuosterreichische Viele erhaltene Festungsanlagen weisen Elemente verschiedener Manieren auf da waffentechnische Fortschritte wiederholt zu baulichen Anpassungen zwangen Das einzige bedeutende Definitionskriterium einer Festung ist die systematisch durchgefuhrte Ausrichtung auf die Kampffuhrung mit und gegen Artillerie Neben Stadten konnten auch Burgen Schlosser und Kloster zu Festungen ausgebaut werden Da hierbei die Berucksichtigung der vorhandenen Bausubstanz und der topographischen Gegebenheiten erforderlich war bot ublicherweise nur die Neuerrichtung einer Festung in ebenem Gelande die Moglichkeit zur idealtypischen Umsetzung einer Manier Geschichte der neuzeitlichen Festung BearbeitenSiehe auch Technik in der Renaissance Erste Artilleriebefestigungen Bearbeiten Die Festung Rosenberg oberhalb von Kronach Bayern auf der das Deutsche Festungsmuseum eingerichtet wurde Bis in das Spatmittelalter hinein hing das Defensivpotenzial von Burgen und befestigten Stadten zum Grossteil von der Hohe ihrer Mauern und Turme ab Bereits im spaten 14 Jahrhundert wurde dieses wehrbauliche Grundprinzip in Frage gestellt da zu dieser Zeit schwere Bombarden aufkamen die grosse Steinkugeln verschossen Die Reichweite von Bombarden war zunachst sehr gering und ihr Transport ausserst aufwandig doch konnten die in Relation zu ihrer Starke sehr hohen Burg und Stadtmauern mit diesen primitiven Kanonen leicht zerstort werden Im Verlauf des 15 Jahrhunderts erhohten sich Reichweite und Feuerkraft der Bombarden deutlich So konnten franzosische Truppen unter Karl VII vom Mai 1449 bis zum August 1450 mit Hilfe von Bombarden uber siebzig englische Stutzpunkte in der Normandie erobern da allein das Aufstellen der Geschutze Drohung genug war Die Stadte ergaben sich reihenweise ohne dass ein Schuss abgefeuert werden musste Die europaischen Baumeister reagierten auf diese Entwicklung zunachst nur mit einer Modifikation der mittelalterlichen Wehranlagen Die Mauern wurden niedriger und durch einen breiten Wall verstarkt der als Geschutzplattform diente Erde gewann als Baustoff an Bedeutung da sie den Impuls der Geschosse abdampft siehe Plastischer Stoss Holzerne Aufbauten wurden von Mauern und Turmen entfernt da sie ein leichtes Ziel waren Der mittelalterliche Burgturm wandelte sich zu einem kegelstumpfformigen massiven Geschutzturm dem Rondell Rondelle verfugten uber Raume mit grossen Schiessscharten durch die Geschutze feuern konnten Auch auf der Spitze des Rondells wurden schwere Feuerwaffen platziert Diese Veranderungen in der Errichtung von Befestigungen waren jedoch nicht ausreichend da sie lediglich eine Erweiterung fruherer Bauprinzipien darstellten Burg Querfurt steht beispielhaft als vollstandig erhaltene rondellierte Burg der fruhen Neuzeit mit insgesamt vier Rondellen Die verstarkten Befestigungsanlagen die gegen Ende des Spatmittelalters errichtet wurden erhohten in erster Linie die passive Verteidigung und zogerten den Fall einer Stadt oder Burg nur hinaus In den Rondellen konnten nur wenige Kanonen platziert werden da sich der Pulverdampf in den Kasematten relativ lange hielt und Sicht und Atmung erschwerte Im Bereich vor einem Rondell befand sich ein toter Winkel der nicht von den Verteidigern beschossen werden konnte und somit ein bevorzugter Ausgangspunkt feindlicher Unterminierungsversuche war Hierzu kamen ingenieurtechnische Truppen wie die Mineure zum Einsatz Rondelle bildeten eigenstandige Befestigungswerke und waren nicht dafur konzipiert sich gegenseitig zu flankieren Es wurde eine Befestigung notwendig die eine stabile Plattform fur zahlreiche Geschutze bot uber keinen dem Feuer entzogenen Raum verfugte und deren Werke sich Flankenschutz bieten konnten Spatgotik und Fruhrenaissance Bearbeiten Luftbild der Wasserfestung Ziegenhain Etwa zwischen 1450 und 1550 wurden in Deutschland sehr haufig an Burganlagen oder grossere Schlossanlagen des Hochadels Rondelle und Artilleriewalle angebaut vorgelagert Ebenso waren diese damals an den Befestigungsanlagen grosserer Stadte Festungsstadt unverzichtbarer Bestandteil wie zum Beispiel im Falle der Wasserfestung Ziegenhain Oft waren Wassergraben und Artilleriewalle vorgelagert Luftbild de Moritzburg in Halle Selbst Gipfelburgen erhielten manchmal einen Artilleriewall zusatzlich zu ihren Rondellen oder Geschutzturmen an den Ecken Beispiele fur Artilleriewalle an Gipfelburgen sind die bohmischen Burgen Hartenstein und Landeswarte bei Brux Ein Musterbeispiel fur eine Anlage mit Rondellen ist die Wasserburg Heldrungen die in zwei Phasen von 1512 bis 1519 3 durch zwolf Rondelle und von 1664 bis 1668 nach dem Vaubanschen System zu einer Festung ausgebaut wurde Festungsartige Anlagen entstanden im deutschsprachigen Raum seit etwa 1500 auch durch Errichtung oder Umbau von Burgen mit Geschutzturmen die meist als Batterieturme bezeichnet werden Musterbeispiel hierfur ist die Moritzburg in Halle Saale Sie ist ein Neubau der Spatgotik und hat vier Eckturme die Geschutzturme sind Gleiches gilt fur die Wasserburg Friedewald einen Umbau der fruhen Renaissance der ebenfalls Eckturme fur den Einsatz von Feuerwaffen besitzt In ihrem grossen Geschutzturm befindet sich bereits ein zentraler Rauchabzug wie er bei Turmforts des 19 Jahrhunderts wieder ublich war Solche Anlagen haben einen festungsartigen Charakter und manche werden als Burgschloss eingestuft wenn es eher sich um ein Wohnschloss handelt das aber verteidigbar ist An einigen deutschen Burgen und fruhneuzeitlichen Festungen finden sich Bollwerke die der Aufnahme von Kanonen dienten und gefahrdete Angriffsseiten schutzen sollten so bei Burg Querfurt und der Burg Wertheim in Franken Das bastionierte Schloss der Renaissance Bearbeiten Hauptartikel Palazzo in fortezza deutsch Schloss in einer Festung Zwischen 1550 und 1600 setzte sich in Nordeuropa die Anwendung von Bastionen als Ersatz der fruheren Rondelle durch Burgen und Schlosser wurden durch das Vorlegen von meist vier eckigen Bastionen zum bastionierten Schloss oder zur bastionierten Burg Durch das weitere Vorbauen zusatzlicher Befestigungsanlagen wie Ravelins etc entstanden so aus bastionierten Schlossern oder Burgen fruhneuzeitliche Festungen Oft handelte es sich zuvor um Wasserburgen Wasserschlosser oder Gipfelburgen die zur Festung ausgebaut wurden Beispiele hierfur sind die Zitadelle Spandau die Festung Peitz die Burg Stolpen und die Festung Konigstein Wahrend man zunachst vier Bastionen scheinbar bevorzugte kamen spater funf Bastionen in Mode wie zum Beispiel bei den Schlossern Festungen von Poel abgegangen Rietberg abgegangen und Ebreichsdorf Schloss Philippseck ist hingegen ein Beispiel fur die seltener angewendeten drei Bastionen Bergschlosser wurden oft nur teilweise bastioniert namlich an den gefahrdeten Hauptangriffsseiten Ein Beispiel dafur ist das Schloss Moritzburg in Zeitz Ursprunge des Bastionarsystems nach italienischer Manier Bearbeiten Festung Hohensalzburg Sitz des Fursterzbischofs Kern Hochmittelalter Bastionen ohne Sternanlage aus der Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs Hauptartikel Bastion In Italien wurde eine Losung fur die Beseitigung der wehrbaulichen Probleme u a toter Winkel aus Kapitel Erste Artilleriebefestigungen gefunden Bereits 1452 schlug Leon Battista Alberti in seinem Architekturlehrbuch De Re Aedificatoria Buch IV Kapitel 4 vor dem Verlauf von Stadtmauern einen sagezahnartigen Grundriss zu verleihen Ebenso pladierte er fur erhohte Aussenrander eines Stadtgrabens bei gleichzeitig verringerter Mauerhohe damit Geschosse die Mauern nicht direkt treffen konnen 4 Im weiteren Verlauf des 15 Jahrhunderts entwickelten andere italienische Architekturtheoretiker ahnliche Konzepte daher auch die Bezeichnung der neuen Festungsbauart als trace italienne doch fanden sie damit zunachst wenig Beachtung Eine entscheidende Entwicklung begann 1487 als der Architekt Giuliano da Sangallo mit der Befestigung von Poggio Imperiale beauftragt wurde Dabei plante er den Bau von zehn winkligen Bastionen die weit aus den Festungsmauern herausragten Die beiden vorderen Seiten einer Bastion Facen genannt liefen im Bastionswinkel zusammen dem Saillant Die beiden als Flanken bezeichneten kurzeren hinteren Seiten bildeten mit dem Festungswall einen rechten Winkel Bei einer Anordnung in regelmassigen Abstanden konnten sich Bastionen gegenseitig den bestmoglichen Feuerschutz bieten wobei wegen ihres spitz zulaufenden Grundrisses kein toter Winkel vorhanden war Deshalb setzten sich regelmassige Vielecke als Idealform von Festungen durch Der Beginn der Italienkriege im Jahre 1494 beschleunigte die Entwicklung der bastionierten Befestigungsweise Das in Norditalien eingefallene franzosische Heer unter Konig Karl VIII fuhrte aus Bronze gegossene Kanonen mit sich mit denen Eisenkugeln verschossen wurden In Bezug auf Mobilitat Feuerkraft und Schussrate waren sie Bombarden uberlegen Ungehindert konnten die franzosischen Truppen nach Suditalien vordringen wobei sie zahlreiche Stadte und Burgen nach einem kurzen Bombardement einnahmen sofern sich deren Garnisonen nicht kampflos ergaben Antonio da Sangallo der jungere Bruder von Giuliano wurde noch im selben Jahr von Papst Alexander VI mit der Erneuerung des Forts von Civita Castellana beauftragt Antonio da Sangallo liess das Fort mit einem Rondell und vier Bastionen versehen Von 1501 bis 1503 wurde in der papstlichen Hafenstadt Nettuno ein bastioniertes Fort nach Planen von Giuliano da Sangallo erbaut Die Bastionen an den Ecken des quadratischen Forts wiesen eine wesentliche Neuerung auf Der hintere Teil der Bastionsflanken wurde zuruckgezogen und der vordere Teil abgerundet wodurch das so genannte Orillon entstand Das Orillon deckte die zuruckgezogene Flanke die fur Belagerer nur schwer einzusehen war Die zuruckgezogenen Flanken verfugten uber geschutzbestuckte Kasematten sodass sich feindliche Truppen bei einem Sturmangriff auf den Wallabschnitt zwischen zwei Bastionen der Kurtine einem schweren Kreuzfeuer ausgesetzt sahen Im Gegensatz zu seinem Bruder Giuliano liess Antonio da Sangallo bei spateren Bauten Bastionen mit winkligen Orillons errichten Weitere Entwicklungen gehen auf den Veroneser Architekten Michele Sanmicheli zuruck der die altitalienische Manier des Festungsbaus pragte Sanmicheli stand zeitweilig in papstlichen Diensten und machte dabei Bekanntschaft mit den Sangallos deren Ansatze zu einem Bastionarsystem er ubernahm Nach dem Sacco di Roma von 1527 kehrte er in die Republik Venedig zuruck wo er 1530 den Auftrag erhielt seine Heimatstadt Verona zu befestigen Sanmicheli liess Walle und Bastionen von geringer Hohe und zugleich grosser Tiefe erbauen Lediglich die aussere Seite der Festungsanlagen bestand aus Mauerwerk das durch Stutzpfeiler verstarkt und mit Erde aufgefullt wurde Um eine Ersturmung der relativ niedrigen Festungswerke zu erschweren wurden diese mit einem breiten Graben umgeben In den zuruckgezogenen Flanken befanden sich zwei Geschutzplattformen auf verschiedenen Ebenen wodurch sich die seitwarts ausgerichtete Feuerkraft der Bastionen erhohte Entwicklung der neuitalienischen Manier Bearbeiten Die neuitalienische Manier des Festungsbaus spates 16 Jahrhundert a Zuruckgezogene Flanke mit Orillon b Ravelin c Cavalier g Gedeckter Weg w Waffenplatz Festung Orsoy Ausbau um 1650 Palmanova als Idealstadt in Sternform nach Georg Braun und Frans Hogenberg Bis zum spaten 16 Jahrhundert wurden Bastionsbefestigungen um weitere grundlegende Elemente erganzt was zur Entstehung der neuitalienischen Manier fuhrte Im Jahre 1556 schlug Nicolo Tartaglia in seinen Quesiti et Inventioni diverse vor am ausseren Rand des Festungsgrabens einen breiten Weg auszuheben in dem sich Infanteristen postieren konnen Eine feindwarts abfallende Erdaufschuttung das Glacis deckte den Weg und zugleich die niedrigen Walle und Bastionen Pietro Cataneo steigerte den Nutzen des gedeckten Weges durch Waffenplatze die als Sammelpunkte fur eine grossere Anzahl von Soldaten dienten Diese konnten besonders starke Widerstandsnester bilden oder einen Ausfall durchfuhren Die Bastionen wurden deutlich vergrossert und in Abstanden angeordnet die der Reichweite der damaligen Geschutze entsprachen Kavaliere genannte Werke aus Erde bildeten auf den Bastionen eine erhohte Geschutzplattform Zudem wurden in den Graben vor samtlichen Kurtinen Ravelins errichtet die aus zwei zusammenlaufenden Facen bestanden An ihrer Ruckseite der Kehle waren sie breit genug um den gesamten Grabenabschnitt zwischen den Bastionen unter Feuer nehmen zu konnen Die Walle die Ravelins und der gedeckte Weg bildeten drei Verteidigungslinien welche die fur eine effektive Artilleriebefestigung notwendige Tiefe des Kampfraumes gewahrleisteten Mit der Entstehung des Bastionarsystems ging im Italien des 16 Jahrhunderts eine rege Bautatigkeit einher Zahlreiche Stadte erhielten eine komplette Umwallung aus bastionierten Befestigungsanlagen doch liess sich ein regelmassiger polygonaler Grundriss meist nur bei neu errichteten Idealstadten verwirklichen In Stadten wie Ancona Florenz und Turin wurden zudem Zitadellen erbaut die nicht nur den starksten Teil einer Festungsstadt bildeten sondern auch als Symbol furstlicher Autoritat verstanden werden sollten Nach dem Vorbild der Bauten von Francesco Paciotto setzte sich das Funfeck als Grundform der Zitadelle durch Ein weiteres wehrbauliches Konzept war der Palazzo in fortezza der befestigte Palast Ein derartiges Bauwerk der Palazzo Farnese entstand von 1559 bis 1573 in Caprarola Der Bau von Artilleriebefestigungen war mit enormen Kosten und einem hohen Zeitaufwand verbunden So sollte die Umwallung der Vatikanstadt nach Planen aus dem Jahre 1537 achtzehn grosse Bastionen umfassen doch musste diese Zahl bereits 1542 aus Kostengrunden deutlich verringert werden Erst im 17 Jahrhundert wurden die Arbeiten abgeschlossen Verheerende Folgen hatte der Festungsbau fur die Republik Siena die 1553 mit der Bastionierung von siebzehn Stadten begann und dafur einen Grossteil ihres Haushalts aufwandte Als 1554 ein spanisches Invasionsheer nach Siena vordrang befanden sich die meisten Festungswerke noch im Bau zudem fehlten den Sienesern nun die finanziellen Mittel zur Aufstellung eines schlagkraftigen Heeres Die Republik wurde bis 1555 vollstandig erobert Festungsbau in den Niederlanden Bearbeiten Das niederlandische Festungsdorf Bourtange wurde wahrend des Achtzigjahrigen Krieges errichtet um das von Spaniern besetzte Groningen von der Aussenwelt abzuschneiden 1568 erhoben sich die Niederlander gegen die Herrschaft der spanischen Habsburger wodurch der Achtzigjahrige Krieg ausgelost wurde Die Aufstandischen sahen sich zur schnellen Befestigung ihrer Stutzpunkte gezwungen was unter der Anpassung an die topographischen Gegebenheiten zur Herausbildung der altniederlandischen Manier fuhrte Zunachst errichteten die Niederlander hinter den mittelalterlichen Mauern ihrer Stadte Walle und hoben Graben aus wie etwa 1572 bei der Belagerung von Haarlem Bald darauf gingen sie dazu uber nach italienischem Vorbild geformte Bastionen und Ravelins aus Erde vor den Stadtmauern anzulegen Seit dem Ende des 16 Jahrhunderts wurden die niederlandischen Festungswerke vollstandig aus Erde erbaut mit Grassoden bedeckt und von Wassergraben umgeben Diese letzte Entwicklungsstufe hatte sich bereits 1533 bei der Befestigung von Breda durch Heinrich III von Nassau im Voraus angedeutet Ein theoretisches Fundament erhielt der vollstandig auf Mauerwerk verzichtende niederlandische Festungsbau durch Autoren wie Simon Stevin den Moritz von Oranien zum Generalquartiermeister ernannte Neben der Verwendung von Erde als einzigem Baustoff fur Befestigungsanlagen traten weitere Besonderheiten Um gegnerischen Truppen den Einsatz von Sturmleitern unmoglich zu machen wurden spitze Holzpfahle in die Festungswerke gerammt die so genannten Sturmpfosten Zur besseren Beherrschung des Grabens wurden die Walle und Bastionen von einem Weg und einem zusatzlichen niedrigeren Schutzwall umgeben der Fausse Braie Die niederlandischen Ingenieure berucksichtigten stets die Reichweite von Musketen sodass sie Bastionen in geringeren Abstanden anordneten als es nach der neuitalienischen Manier ublich war Die Bastionen waren in der Regel weder kasemattiert noch mit zuruckgezogenen Flanken versehen Ein anderes grundlegendes Charakteristikum des niederlandischen Festungsbaus war die Anlage von zahlreichen Aussenwerken darunter Hornwerke und Kronwerke Hinzu kamen die Demi lunes die im Graben vor den Bastionen errichtet wurden Ein zweiter schmalerer Wassergraben die Avant Fosse umgab das Glacis Moritz von Oranien liess Stadte wie Coevorden zu Idealfestungen der altniederlandischen Manier umwandeln Daruber hinaus erbauten die Niederlander 1599 entlang der Waal und der Maas einen Kordon aus Schanzen der Schutz vor den von s Hertogenbosch ausgehenden Angriffen der Spanier bieten sollte Im Winter 1605 wurde der Kordon auf die IJssel ausgeweitet Bei den Schanzen handelte es sich um kleine Befestigungsanlagen aus Erde die durch Walle miteinander verbunden wurden Bei drohender Gefahr warnten ihre Besatzungen die Stutzpunkte im Hinterland durch Schusse oder Signalfeuer Die Instandhaltung der ohne Mauerwerk errichteten Festungsanlagen war ausserst aufwandig Sie waren nur bedingt fur die permanente Nutzung geeignet sodass sie sich eher als weit entwickelte Feldbefestigungen einstufen lassen Andererseits konnten sie innerhalb kurzer Zeit bei einem vergleichsweise geringen finanziellen Aufwand erbaut werden Zudem boten die Festungswerke aus Erde mit ihren breiten Wassergraben ein hohes Defensivpotenzial Aufgrund dieser Vorzuge fand die altniederlandische Manier im Laufe des 17 Jahrhunderts vor allem im nordeuropaischen Raum rege Verbreitung wo Ziegel und Steine kostspielige Baustoffe waren 1630 erschien die bedeutendste der in deutscher Sprache verfassten Abhandlungen uber das Festungswesen in den Niederlanden die Architectura Militaris Nova et Aucta von Adam Freitag Verbreitung der bastionierten Befestigungsweise Bearbeiten Frankreich Bearbeiten Luftbild von Neuf Brisach Wahrend der Regentschaft von Franz I fand das Bastionarsystem auch in Frankreich Verbreitung 1534 engagierte Franz den italienischen Ingenieur Girolamo Marini der zuvor fur Papst Clemens VII tatig gewesen war Innerhalb weniger Jahre erhohte sich die Zahl der italienischen Baumeister in franzosischen Diensten auf uber Hundert Unter der Leitung von Marini bastionierten sie mehrere Festungen in Nordfrankreich darunter Maubert Fontaine Mezieres und Mouzon Nachdem franzosische Truppen 1543 Luxemburg eingenommen hatten liess Marini die Stadt mit Artilleriebefestigungen versehen doch konnte Kaiser Karl V sie bereits im darauf folgenden Jahr zuruckerobern Die von Karls Truppen auf diesem Feldzug zerstorte Ortschaft Vitry en Perthois wurde an einer anderen Stelle als Festungsstadt wieder aufgebaut und zu Ehren von Franz I in Vitry le Francois umbenannt Bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts hatten sich auch franzosische Ingenieure mit der bastionierten Befestigungsweise vertraut gemacht So beauftragte Generalmajor Francois de Scepeaux im Jahre 1552 den Sieur de Saint Remy mit der Befestigung von Verdun Wahrend der von 1562 bis 1598 tobenden Hugenottenkriege wurden in Frankreich zahlreiche provisorische Festungsanlagen errichtet Die Hugenotten schutteten vor den Mauern der von ihnen kontrollierten Stadte Bastionen und Ravelins aus Erde auf Diese Befestigungsweise wurde unter anderem von den aufstandischen Niederlandern aufgegriffen und war als a la Huguenote bekannt Mit Hilfe des Venezianers Scipione Vergano bauten die Hugenotten ihren wichtigsten Stutzpunkt die Hafenstadt La Rochelle im Jahre 1569 zu einer der starksten Festungen auf franzosischem Boden aus Der 1573 von Karl IX unternommene Versuch La Rochelle einzunehmen scheiterte unter enormen Verlusten Heinrich IV fuhrte das Ende der Glaubenskampfe herbei und konnte sich vor diesem Hintergrund auf die Sicherung der franzosischen Grenzen konzentrieren Heinrich liess ein umfangreiches Festungsbauprogramm durchfuhren fur das zwischen 1595 und 1610 knapp 7 8 Millionen Livres aufgewandt wurden Grenoble Toulon und fast dreissig weitere Stadte wurden bastioniert und Grenzfestungen wie Boulogne Calais und Montreuil verstarkt Die meisten dieser wehrbaulichen Projekte wurden von Jean Errard de Bar le Duc geplant und geleitet der 1594 mit La Fortification Demonstree et Reduicte en Art eines der ersten franzosischen Werke uber das Bastionarsystem veroffentlicht hatte Die darin beschriebenen Fortifikationskonzepte wiesen gewisse Mangel auf da Errard weitgehend auf Aussenwerke verzichtete Die Facen der von ihm entworfenen Bastionen bildeten mit den Flanken einen rechten Winkel wodurch der gegenseitige Feuerschutz erschwert wurde Dennoch gilt Jean Errard allein aufgrund der Vielzahl der von ihm geplanten Festungen als erster bedeutender franzosischer Ingenieur Britische Inseln Bearbeiten Im Februar 1539 ordnete Heinrich VIII die Durchfuhrung eines umfangreichen Festungsbauprogramms zur Sicherung der englischen Sud und Ostkuste an Im Jahr zuvor hatten der franzosische Konig Franz I und der romisch deutsche Kaiser Karl V ihre Differenzen vorlaufig beigelegt was in Heinrich die Befurchtung einer Invasion weckte Der englische Monarch liess 28 Kustenfestungen erbauen wobei die dafur notigen finanziellen Mittel aus dem Verkauf der von ihm eingezogenen Kirchenguter stammten Diese auch als Device Forts bekannten Festungen waren noch vor ihrer Fertigstellung wehrtechnisch uberholt da es sich bei ihnen um rondellierte Zirkularbauten handelte 5 Erste Erfahrungen mit dem Bastionarsystem sammelten die Englander 1545 bei der Belagerung von Boulogne als sie unter der Anleitung des italienischen Baumeisters Girolamo Pennacchi bastionierte Feldbefestigungen anlegten Wenige Jahre spater entstanden auch in England Bastionsbefestigungen Auf Weisung von Konigin Maria I arbeitete Sir Richard Lee 1558 einen Plan zur Fortifizierung von Berwick upon Tweed aus dessen bauliche Umsetzung von mangelnden Fachkenntnissen zeugte In den darauf folgenden Jahrzehnten sank der Stellenwert des Festungsbaus in England deutlich was sich unter Elisabeth I aufgrund der Gefahr einer spanischen Invasion anderte Zwischen 1586 und 1588 liess Elisabeth Dover und Great Yarmouth durch neue Festungswerke verstarken doch hatten sich diese kurzfristigen Massnahmen wahrscheinlich als nicht ausreichend erwiesen wenn der spanischen Armada die Landung auf englischem Boden gegluckt ware Als 1642 der Burgerkrieg ausbrach verfugten nur wenige englische Stadte uber zeitgemasse Befestigungsanlagen Bei der Sicherung ihrer Stutzpunkte richteten sich sowohl Parlamentarier als auch Royalisten nach der niederlandischen Befestigungsweise mit der sich diverse Befehlshaber auf beiden Seiten als Freiwillige im Achtzigjahrigen Krieg vertraut gemacht hatten In Stadten wie King s Lynn wurden die mittelalterlichen Mauern durch Bastionen aus Erde erganzt wahrend in Newark und Oxford mit der Aufschuttung einer vollstandigen Umwallung begonnen wurde Zur fruhzeitigen Bindung feindlicher Krafte wurden im Umland von zahlreichen Ortschaften bastionierte Forts errichtet die so genannten Sconces Wie bei allen bekannten Wehrbauten des Englischen Burgerkriegs wurde Erde als primarer Baustoff fur Sconces verwendet doch erhielten manche eine Revetierung aus Holz Eine Besonderheit stellten die Fortifikationen von Bristol Chester London und Plymouth dar die aus einem Ring von Schutzengraben Schanzen Forts und Hornwerken bestanden Vorbild hierfur waren wahrscheinlich die Circumvallationslinien mit denen Stadte auf dem europaischen Festland bei einer Belagerung ublicherweise eingeschlossen wurden Preussische Manier Bearbeiten Hauptwerk eines Detachierten Forts wie im Kolner Festungsring noch zu sehen ist Zur Zeit von Friedrich dem Grossen kam es zur Einfuhrung der altpreussischen Manier Hierbei richtete sich die aussere Form wieder mehr nach dem Platzbedarf der Festungsstadte und nicht mehr nach geometrischen Grundsatzen Polygonalsystem Die Bastionen wurden stark verkleinert und in einiger Entfernung wurde ein zweiter ausserer Wall angelegt An dessen Ecken wurden kleine Forts errichtet die nach dem Tenaillensystem in gunstigen Positionen Hugel gebaut wurden und die auch hinten einen Abschlusswall besassen sodass sich jedes alleine verteidigen konnte Beim Tenaillensystem handelte es sich um eine Art Sternform sodass ein optimales Flankenfeuer noch besser gewahrleistet wurde Ein Baumeister namens Landsberg hatte diese Methode propagiert doch wurde nur einmal eine ganze Festung Neubefestigung von Magdeburg 1730 so errichtet da sie sehr platzaufwendig waren und sehr verwundbar gegenuber Rikoschettschussen Kanonenschusse mit vorausberechneten Abprallern fur die Forts war sie aber gut geeignet Da die Abstande zwischen diesen Forts sehr gross waren wurde dazwischen in der Mitte jedes Wallstucks eine Art Bastion errichtet die ebenfalls einen Abschlusswall besass und damit ein eigenes Miniaturfort bildete Bei langeren Abschnitten beider Walle wurden haufig kleinere Ausstulpungen eingeschoben Durch vorher angelegte Minengange konnte ein in Feindeshand geratener Teil der Festung jederzeit gesprengt werden Durch den Wiener Kongress 1814 15 konnte Preussen mit der Rheinprovinz sein Staatsgebiet erheblich vergrossern Konig Friedrich Wilhelm III erliess sofort Order in der Rheinprovinz die grossen Stadte neu zu befestigen In den folgenden Jahren entstanden z B die Festung Koblenz die Festung Minden oder der Festungsring Koln Andere preussische Festungen entstanden in Cosel Konigsberg Magdeburg Posen Thorn Wittenberg und einigen anderen Stadten oder an Flusslaufen wie die Festung Kustrin Festung Ehrenbreitstein ein Teil der Festung Koblenz Die preussischen Festungen wurden nach modernsten Erkenntnissen der neupreussischen oder neudeutschen Befestigungsmanier erbaut Diese behielt die Grundsatze der altpreussischen bei und koppelte sie mit den Ideen vom Marquis de Montalembert und von Lazare Carnot Anstatt Bastionen anzulegen wurden im Festungsgraben grosse zweistockige hufeisenformige Bauwerke Kaponniere errichtet die durch ein vorgeschobenes Deckwerk aus Erde geschutzt wurden der Graben musste eine dreieckige Ausbuchtung erhalten um alles zu umgeben Dieses war gleich hoch wie die Kaponniere wahrend auf dem Dach derselben sich eine Brustwehr aus Erde befand Die Kanonen der Kaponniere selbst konnten den Feind erst angreifen wenn dieser am angrenzenden Graben stand im Gegensatz zu Haubitzen und Morsern Deshalb wurden in der Spitze des Deckwerks weitere Bauwerke errichtet die solche Wurfgeschutze enthielten Zusatzlich wurden in den Ecken des gedeckten Wegs zwischen Glacis und Graben und unten im Graben kleine Blockhauser aufgestellt Ausserdem wurden die traditionellen Mauern an der Grabeninnenseite Escarpe jetzt auf die Hohe des Glacis erhoht und zwischen dieser Mauer und dem Wall wurde ein kleiner Zwischenraum freigelassen sodass man Schiessscharten hinein machen konnte Ausserdem rutschte der Wall jetzt nicht mehr in den Graben wenn diese Mauer eingeschossen wurde In der Nahe der Kaponniere wurden ausserdem haufig besonders breite Rampen angelegt die in den Graben und hinaus auf den gedeckten Weg fuhrten und so schnelle grossangelegte Ausfalle nicht mehr nur vom Tor aus ermoglichten Zur weiteren Verbesserung des Flankenfeuers wurde die Innenwand des Glacis im leichten Zickzack angelegt Indem man auch in der Mitte der einzelnen Wallabschnitte Deckwerke mit Kaponniere baute konnte man diese langer machen Werk XVI der Bundesfestung Ulm Der maximal ein Kilometer vorgeschobene Fortgurtel besass jetzt keine Verbindungswalle mehr die Forts waren also voneinander abgeschnitten Jedes Fort war in etwa bastionsformig oder fast dreieckig und hatte im Inneren ein zweistockiges Bauwerk mit Brustwehr auf dem Dach es war also eigentlich ein abgeschnittenes Deckwerk mit Miniatur Kaponniere Die Forts hatten jetzt auch keinen hinteren Wall mehr sondern nur mehr einen hinteren Abschluss mit einer Kehlkaserne und einem Kehlgraben so liessen sie sich besser vom Hauptwall aus kontrollieren Alle Abstande bei einer Festung konnten spater nach der Einfuhrung der gezogenen Geschutze verlangert werden Ausser in Frankreich loste die neue Methode allgemein das Bastionarsystem rasch ab Allerdings wurde dieses Neudeutsche System nur bei strategisch wichtigen Festungen eingesetzt um Geld zu sparen die anderen liess man oft schon jetzt langsam verfallen oder man zerstorte sie Die Franzosen beharrten als Einzige langer auf der fortlaufenden Instandsetzung des alten Festungsgurtels von Vauban Nach dem verlorenen Krieg 1870 71 und dem Verlust von Elsass Lothringen bauten sie die Barriere de fer Nachdem Koblenz preussisch geworden war begann man unverzuglich mit der Neubefestigung in neupreussischer Manier Die Stadt Koblenz erhielt eine neue Stadtumwallung und auf den Hohenzugen um die Stadt wurden massive Festungen gebaut Es entstand das grosste militarische Bollwerk am Rhein eine der starksten Bastionen Die Militaringenieure Gustav von Rauch und Ernst Ludwig von Aster errichteten mit ihr eine weitlaufige Zitadelle die bis heute das Stadtbild von Koblenz pragt Die Stadtbefestigung wurde 1890 wegen der fortschreitenden Kriegstechnik Brisanzgranate Eisenbahngeschutze aufgegeben und vollstandig abgerissen Die Festungen in Koblenz verloren an militarischer Bedeutung blieben aber bis zum Ersten Weltkrieg in Funktion Danach wurden sie zum Teil geschleift oder verwahrlosten Von wenigen Ausnahmen abgesehen neben Koblenz vor allem Metz Strassburg Mainz Koln Thorn und Posen ruckte der Unterhalt und die Anpassung von Festungen an die Entwicklung der Militartechnik nach 1871 in den Hintergrund Der strategische Schwerpunkt lag auf moglichst mobilen Heereseinheiten Zudem verschlang das Deutsch Britische Flottenwettrusten Summen die unter anderem bei den Festungen eingespart wurden Vor allem im Landesinneren wurden zahlreiche Festungen ganz aufgegeben und die Festungsringe wenn auch zum Teil zogerlich fur Stadterweiterungen und Strassenbau freigegeben Andere Stadte blieben formal Festungen die Verteidigungsanlagen wurden aber nicht mehr modernisiert 6 In den verbliebenen Festungsstadten verfugten die Festungsgouverneure und kommandeure insbesondere im Fall einer militarischen Bedrohung uber erhebliche Machtmittel gegenuber der stadtischen Bevolkerung sowie der zivilen Verwaltung und Politik Dazu zahlte unter anderem die mogliche Ausweisung von Teilen der Bevolkerung insbesondere wegen politischer Unzuverlassigkeit und wegen drohender Versorgungsschwierigkeiten Zudem galten fur Bewohner von Festungsstadte besondere Vorschriften vor allem zur Bereithaltung von Vorraten um die eigene Versorgung im Fall einer Einschliessung durch gegnerische Krafte sicherstellen zu konnen Allerdings hatte die Militarverwaltung die in der Stadt verbleibenden Armen aus ihren eigenen Vorraten verpflegen mussen Die Detailregelungen fur den Fall der drohenden Einschliessung verblieben lange auf dem Stand von kurz nach der Mitte des 19 Jahrhunderts Erst 1913 versuchte die deutsche Reichsregierung angesichts der allgemeinen Kriegserwartung die Verteidigungsfahigkeit der Festungen zu uberprufen und zu erhohen Je nach erwarteter Bedrohung sollten die Festungen zwischen drei und sieben Monaten zur autarken Versorgung insbesondere mit Lebensmitteln Medikamenten und Verbandsmaterial in der Lage sein Auf die Regierungsinitiative hin bildeten sich lokale Verpflegungsausschusse die den Stand der Vorbereitungen erfassen sollten Die Erhebungen ergaben weitgehend das Bild unzureichender Uberlebensfahigkeit So waren in Koln die Kranken und Waisenhauser fur rund zwei Monate und damit nahezu dem Mindestmass entsprechend ausgestattet gewesen die allgemeine Bevolkerung hatte aber allenfalls zwei Wochen lang ernahrt werden konnen 7 Es folgten Beratungen und Erorterungen bei denen es vor allem um die Kostenaufteilung der notigen Verproviantierung zwischen den Kommunen und dem Reich ging Diese waren erheblich So wurden die Kosten fur eine ausreichende Verproviantierung der Stadt Posen auf zehn Millionen Mark geschatzt zu denen nach Kriegsbeginn noch einmal acht Millionen hinzugekommen waren 8 Umgesetzt wurde bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs jedoch kaum etwas Aber auch die mogliche Ausweisung Arbeitsunfahiger wurde naher erortert So wurden 1914 fur Koln rund 100 000 Abzuschiebende rund 16 Prozent der Stadtbevolkerung angenommen Diese Menschen hatten im Umland in Notunterkunften untergebracht werden sollen 9 Tatsachlich umgesetzt wurden Ausweisungen zunachst vor allem an und in der Nordsee So musste fast die gesamte Helgolander Bevolkerung bereits im August 1914 ubersturzt die Insel verlassen und wurden anschliessend zum Teil durch die Militarbehorden durch Geldzahlungen versorgt Von Borkum gingen 575 Personen teils freiwillig teils auf Anweisung der Militarbehorden aufs Festland Der Grossteil kehrte allerdings Mitte Oktober 1914 wieder zuruck Rund 50 Einwohner mussten die stark befestigte Insel Wangerooge verlassen Auf den Nordfriesischen Inseln wurden bis zu 70 Personen in Schutzhaft genommen die aber nach der Neutralitatserklarung Danemarks wieder freikamen Diese Anordnungen dienten vor allem auf Helgoland und Wangerooge dem Schutz der Bevolkerung vor Folgen eventueller Kampfhandlungen sollten aber vor allem die Unterstutzung moglicher britischer Landungsoperationen vereiteln 10 In kleinem Umfang kam es auch in den ostlichen Festungsstadten zur Evakuierung eines Teils der Bevolkerung So wurden in Konigsberg im August 1914 Familienangehorige von Militarpersonal sowie Rekruten nach Westen ins Landesinnere gebracht In Breslau wurden die Insassen von Strafanstalten und Irrenhausern abgeschoben 11 Daruber hinaus verfugten Festungskommandanten auch uber Befugnisse zur Pressezensur zur Einschrankung kultureller Aktivitaten sowie zur Uberwachung und vorubergehenden Verhaftung oder Abschiebung ins Reichsinnere einzelner Personen Diese wurden insbesondere gegen nationale Minderheiten in Nordschleswig Danen Preussen Polen und Lothringen Franzosen genutzt 12 Weitere Festungen BearbeitenAusserhalb Preussens entstanden etwa die deutsche Bundesfestung Ulm die bayerisch pfalzischen Festungen Landesfestung Ingolstadt Festung Rothenberg Festung Germersheim in Kursachsen die Dresdner Befestigungsanlagen die Festung Torgau und die Festung Konigstein im Furstbistum Bamberg die Festungen Rosenberg und Forchheim die Wurzburger Festung Marienberg die badische Festung Rastatt Die funf Forts des zweiten Verteidigungsrings der kurerzbischoflichen Festung Mainz die bereits zwischen 1710 und 1735 gebaut wurden wurden modernisiert weitere 18 Forts entstanden in einem dritten Verteidigungsring In der Schweiz entstand ab 1659 die Festung Aarburg in Italien wurde die alte Festung Civitella del Tronto neu befestigt Oslo wurde mit der Festung Akershus befestigt im 19 Jahrhundert entstand die Festung Antwerpen Feste Bearbeiten Haupt oder Mittelkaserne der Feste Obergentringen bei Diedenhofen Lothringen Als Feste auch Gruppenbefestigung oder franzosisch groupe fortifie bezeichnet man einen in Deutschland am Ende des 19 Jahrhunderts entwickelten Festungstyp Die immer starker gewordene Angriffsartillerie erforderte es die Geschutze einer Festung die den Fernkampf zu fuhren hatten unter Panzerschutz zu stellen Gleichzeitig musste der Infanterie durch betonierte Kasernen ein entsprechender Schutz geboten werden Das entscheidende Merkmal der Feste war die Lage vor allem dieser beiden wichtigsten Elemente einer modernen Festung Panzerbatterie und Infanteriewerk ausschliesslich an die Lokalitat anzupassen Die einzelnen Anlagen wurden uber das Gelande verstreut sogenannte aufgeloste Bauweise um aus der gegebenen Landschaft einen moglichst grossen taktischen Vorteil zu gewinnen Damit endete die Zeit der Einheitsforts im Festungsbau Das neue Konzept wurde in Deutschland mit AKO Allerhochster Kabinetts Ordre vom 30 Juni 1897 beschlossen Als erste Befestigung dieses neuen Typs wurde die Feste Haeseler sudlich von Metz ab 1899 errichtet Insgesamt wurden erbaut Bei Metz Feste Kronprinz Feste Kaiserin Feste Leipzig Feste Lothringen Feste von der Goltz Feste Luitpold Feste Wagner Feste HaeselerBei Mutzig Molsheim Strassburg Feste Kaiser Wilhelm II in der 2 Bauphase Bei Thionville Diedenhofen Feste Obergentringen Feste Konigsmachern Feste IllingenIsteiner Klotz Feste IsteinIn den dreissig Jahren vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurden rund 500 Millionen Reichsmark investiert um die Landesverteidigung zu starken 13 Siehe auch Maginot LinieFestungen des Ersten Weltkrieges BearbeitenOsterreich Ungarn Hauptartikel Osterreichische Festungswerke an der Grenze zu Italien Flitscher Klause Flitscher Klause An der Strasse von Bovec in Slowenien zum Predilpass slow Predel befinden sich zwei k u k Festungswerke des Ersten Weltkrieges die 1881 82 erbaute sog Flitscher Klause slow Trdnjava Kluze und die Ruine des Forts Hermann Beide Festungen sollten den strategisch wichtigen Predelpass ins Kanaltal abriegeln und waren somit ein Teil der Isonzofront Vom Fort Hermann steht nur noch eine Ruine Dessen Betonpanzer konnte den neuartigen Granaten nicht standhalten Festung im Zweiten Weltkrieg 1944 45 Bearbeiten Hauptartikel Fester Platz Wehrmacht und Festung Wehrmacht Wahrend des Zweiten Weltkrieges 1939 1945 pragte Adolf Hitler den Begriff um als Bezeichnung von Orten die aufgrund ihrer operativen Bedeutung als Verkehrsknotenpunkte besonders hartnackig verteidigt werden sollten auch wenn das ihre Einschliessung bedeutete Im Marz 1944 erklarte er per Fuhrerbefehl zahlreiche Orte zu Festungen Das Konzept bewahrte sich nicht und fuhrte zu grosseren Verlusten der Wehrmacht Hitler ernannte im Januar 1944 alle wichtigen Hafenstadte im Westen zu Festungen Beispiele Am 27 Mai 1944 griffen amerikanische Bomber die deutschen Militaranlagen in Marseille an Am 28 August kapitulierten nach einwochigem Kampf die deutschen Besatzer gegenuber den Truppen des Freien Frankreich 14 Die Verteidiger kampften nicht so fanatisch wie zum Beispiel in OKW Befehlen von Februar 1944 zur Verteidigung von Festungen gefordert Darin war befohlen bis zum letzten Mann zu kampfen und keinesfalls zu kapitulieren 15 Nach der Landung in der Normandie griffen alliierte Truppen Caen an Es kam zur verlustreichen Schlacht um Caen da die Alliierten aus ihrem Bruckenkopf ausbrechen und die Deutschen dies verhindern wollten Caen war der einzige grosse Seehafen in diesem Bruckenkopf und fur die Anlandung des alliierten Nachschubs sehr wichtig Paris wurde 1944 zur Festung erklart obwohl die Deutschen kaum Ressourcen hatten um die Stadt zu verteidigen Hitler gab den Trummerfeldbefehl der Stadtkommandant Dietrich von Choltitz ignorierte diesen und kapitulierte im August 1944 16 Hitler erklarte Anfang Dezember 1944 Budapest zur Festung 17 Ehemalige Festungen und der Denkmalschutz Bearbeiten Festungsanlagen der Stadt Dresden um 1750 Nach der Aufgabe einer Festung wurden im Normalfall samtliche Festungswerke geschleift das heisst beseitigt und einer zivilen Nutzung zugefuhrt Auf diese Art und Weise sind die meisten Festungen in Deutschland und in den europaischen Nachbarstaaten dem Erdboden gleichgemacht worden Dies geschah vor allem im Zusammenhang mit der Entfestigung der grossen Stadte und nur in eher seltenen Fallen konnte eine stadtische Festung der Nachwelt erhalten bleiben Noch heute finden sich in den meisten europaischen Stadten topografische Spuren der ehemaligen Befestigungen da der mit dem Schleifen gewonnene ebene Baugrund zumeist zum Anlegen breiter Prachtstrassen verwendet wurde Diese wurden entweder auf dem kompletten Festungsring oder doch auf Teilen davon errichtet Die wohl bekanntesten Beispiele sind neben Paris das schon unter Ludwig XIV entfestet wurde Mannheim Dresden Munchen und Wien Die Befestigungen Wiens samt Glacis wurde aufgrund der in der k u k Generalitat noch immer prasenten Angst vor der Turkengefahr erst in den 1850er Jahren geschleift Auf den freigewordenen Flachen wurden die Ringstrasse und zum Teil sehr vornehme Stadtviertel errichtet die nun Wien und die Wiener Vorstadte zu einer einheitlichen Stadt verbanden Auch die im Franzosischen gebrauchliche Bezeichnung Boulevard weist auf die ehemaligen Befestigungen hin denn das franzosische Wort leitet sich von Bollwerk ab und bezeichnet die an Stelle der ehemaligen Bollwerke angelegten Strassen In manchen Stadten hat sich sogar noch das Bastionarsystem im zick zack formigen Strassenverlauf der Ringstrasse niedergeschlagen Auch in Berlin finden sich in den Strassennamen Reminiszenzen an die ehemaligen Befestigungen Oberwall Niederwall und die Wallstrasse erinnern an den ursprunglichen Verlauf der Anlage Weiterhin zeichnet die Berliner Stadtbahn mit ihrem gebogenen Verlauf zwischen den Bahnhofen Jannowitzbrucke und Hackescher Markt den Verlauf des alten Festungsgrabens nach Die Plassenburg oberhalb Kulmbachs ist ein seltenes Beispiel einer Festung im Stil der Renaissance In Dresden wurden Teile der Festungsanlagen umfunktioniert und haben heute herausragenden Stellenwert als Kultureinrichtungen und Ensembles von Bauwerken So wurde eine Bastion zum Zwinger umgebaut Auf der Seite des Kronentors wurde vor dem Zweiten Weltkrieg der schon verlandete Wassergraben der Festung freigelegt Auch die Bruhlsche Terrasse geht auf die Festungsanlage zuruck und besitzt bis in die Gegenwart Kasematten der Festung Eine Besonderheit des Festungsbaus stellt in Deutschland die Festung Minden mit ihrem befestigten Bahnhof dar Die Anlage ist wegen ihrer fruhen Aufhebung und der anschliessend unterlassenen Schleifung in weiten Teilen erhalten geblieben Sie gibt den Stand des Festungsbaues des 19 Jahrhunderts wieder und stellt weiterhin anschaulich den Zusammenhang von Festung und Eisenbahn her Die Festung Plassenburg in Kulmbach prasentiert sich heute trotz der Teilzerstorung von 1806 07 als gewaltige Verteidigungsanlage in deren Kern sich ein vierflugeliger Renaissancepalast befindet In der Plassenburg zeigen sich nebeneinander mittelalterlicher Burgenbau fruhneuzeitliche Verteidigungsbauweise mit Rondellen und Basteien in Ausmassen wie sie Albrecht Durer in seiner Befestigungslehre von 1527 forderte Bastionen in unterschiedlichen Bauweisen des 16 und 17 Jahrhunderts sowie Kasernenbauten des 17 und 18 Jahrhunderts Mit der Hohen Bastei verfugte die Plassenburg uber eines der grossten Bollwerke dieser Art Nach umfangreichen Umbauten der Nationalsozialisten durch Fritz Todt und Siegfried Schmelcher zwischen 1937 und 1942 erhalt und restauriert seit den 1950er Jahren die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlosser Garten und Seen die Festung Von der Bundesfestung Ulm 1842 1859 mit nachtraglichen Erweiterungen ist trotz umfangreicher Abbruchmassnahmen im fruhen 20 Jahrhundert und in den 1960ern das meiste erhalten geblieben so stehen heute noch die komplette Nordumwallung samt der Wilhelmsfeste ein grosser Teil der westlichen Neu Ulmer Stadtumwallung Reste der Stadtfronten westlich und ostlich der Ulmer Altstadt sowie 12 der 14 Aussenforts Aus der Zeit der Reichsfestung Ulm stehen heute noch einige kleine zum Teil nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengte Betonwerke der Hauptkampfstellung 1914 Um den Erhalt der gesamten Anlage kummert sich heute der Forderkreis Bundesfestung Ulm Reduit Tilly der ehemaligen Landesfestung Ingolstadt Von der 1937 offiziell aufgelassenen Bayerischen Landesfestung Ingolstadt sind noch zahlreiche Bauwerke aus verschiedenen Epochen erhalten vor allem von den klassizistischen Befestigungen im stadtnahen Bereich Von den Kavalieren wurde lediglich der Kavalier Spreti 1963 abgerissen Die meisten Werke des vorgeschobenen Fortgurtels wurden allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg auf Befehl der amerikanischen Besatzungsmacht gesprengt hier existiert lediglich noch das Fort Prinz Karl Vor allem an der Nordostgrenze Frankreichs blieben indes viele Festungsanlagen nahezu komplett erhalten Belfort Neuf Brisach Auch dies ist parallel zu Wien auf die Angst der zustandigen Generalitat zuruckzufuhren die in standiger Sorge um eine Wiederholung des verheerenden Einmarsches der Deutschen im Jahre 1870 den bestehenden Festungsgurtel aufrechterhielten und ausbauten Dies schien angesichts des siegreichen Ausganges des Ersten Weltkrieges eine erfolgversprechende Strategie zu sein an deren Ende der Bau der Maginot Linie stand Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte nicht zuletzt forciert durch Charles de Gaulle ein allmahliches Umdenken der franzosischen Verteidigungspolitik Mit der Erforschung historischer Festungen und ihrer Umgebung Stadte Regionen befassen sich verschiedene Vereinigungen in Europa In Deutschland ist es die Deutsche Gesellschaft fur Festungsforschung e V DGF die regelmassig wissenschaftlich publiziert jahrlich Tagungen und Exkursionen organisiert und im Jahr 2021 auf ihr vierzigjahriges Bestehen zuruckblickt Sie hat von Anfang an mit gleichartigen europaischen Initiativen und Einrichtungen eng zusammengearbeitet so mit der Osterreichischen Gesellschaft fur Festungsforschung der FORT CH Schweiz der Stichting Menno van Coehoorn Niederlande der Fortress Study Group Grossbritannien der Association Vauban Frankreich und den Frenn vun der Festungsgeschicht Letzebuerg Luxemburg 18 Auch das ostliche Europa ist beteiligt bereits auf der ersten Internationalen Tagung der DGF 1981 in Wesel waren zwei Wissenschaftler aus Polen von der Politechnika Gdanska als Referenten tatig 19 Es ist heute Aufgabe des Denkmalschutzes die ehemaligen Festungsanlagen oder deren Reste zu erhalten damit sich die Menschen auch in spateren Zeiten noch eine Vorstellung uber diese vergangene Epoche und den Folgen fur ihr eigenes Leben machen konnen Zitate Bearbeiten Fruher und bis zur Zeit der grossen stehenden Heere herunter waren Festungen d i Schlosser und befestigte Stadte nur zum Schutz ihrer Einwohner da Der Edelmann wenn er sich von allen Seiten bedrangt sah rettete sich in sein Schloss um Zeit zu gewinnen einen besseren Augenblick abzuwarten die Stadte suchten durch ihre Befestigungen die voruberziehende Wetterwolke des Krieges von sich abzuhalten Von der anderen Seite sind die Zeiten voruber wo die blosse Befestigung der Mauern ohne andere Kriegsanstalten einen Ort vor der Uberschwemmung des Krieges der uber das ganze Land herzieht vollig trocken erhalten konnte denn diese Moglichkeit grundete sich teils auf die kleinen Staaten in welche die Volker fruher geteilt waren teils auf die periodische Natur des damaligen Angriffs der fast wie die Jahreszeiten seine bestimmte sehr begrenzte Dauer hatte weil entweder die Lehnleute nach Hause eilten oder das Geld fur die Condottieri regelmassig auszugehen pflegte Seitdem grosse stehende Heere mit ihren gewaltigen Artilleriezugen den Widerstand der einzelnen Punkte maschinenartig niedermahen hat keine Stadt und keine andere kleine Korporation mehr Lust ihre Krafte aufs Spiel zu setzen um einige Wochen oder Monate spater genommen und dann um so strenger behandelt zu werden Ein Verteidigungsheer ohne Festungen hat hundert verwundbare Stellen es ist ein Korper ohne Harnisch Carl von Clausewitz 1830 Vom Kriege Minden ist eine feste Burg Hat gute Wehr und Waffen Mit preussischen Festungen hab ich jedoch nicht gerne was zu schaffen Heinrich Heine 1844 Deutschland Ein Wintermarchen Starre Befestigungen sind Monumente menschlicher Dummheit George S PattonSiehe auch BearbeitenListe von Festungen Fachbegriffe Festungsbau SchlusselgelandeLiteratur BearbeitenZeitgenossische Quellen Bearbeiten Honorat de Meynier Fortification Baw Hoffmann Frankfurt am Main 1642 urn nbn de bvb 384 uba000163 1 Festungsbau aus Das kleine Buch vom Deutschen Heere Lipsius und Tischer Kiel und Leipzig 1901 Praxis Artis Muniendi Modernae das ist Ausfuhrliche Anweisung des Fortification Baues S l 1689 Online Ausgabe der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Theoria Artis Muniendi Modernae das ist Kunstmassige Hand Grieffe und Anweisung der vierfachen Fortification nach welcher heutiges Tages in Europa die Vestungen pflegen erbauet und mit Aussenwercken verwahret zu werden Franckfurt 1689 Online Ausgabe der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Speculum Artis Muniendi Lucidissimum das ist Hell Leuchtender Fortifications Spiegel Leipzig 1694 Online Ausgabe der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Ubersichts und Forschungsliteratur Bearbeiten Karl Bauer Fort Max Emanuel und Fort Prinz Karl der Festung Ingolstadt 2 und 3 Auflage Polygon Eichstatt 2010 ISBN 978 3 928671 38 5 und 56 9 Tobias Buchi Fortifikationsliteratur des 16 und 17 Jahrhunderts Traktate deutscher Sprache im internationalen Kontext Basel Schwabe 2015 Tobias Buchi Die Festung Basel Daniel Specklin und der Dreissigjahrige Krieg Basel Colmena 2021 Christopher Duffy Fire amp Stone The Science of Fortress Warfare 1660 1860 2 Auflage Greenhill Books London 1996 ISBN 1 85367 247 5 Christopher Duffy Siege Warfare The Fortress in the Early Modern World 1494 1660 2 Auflage Routledge London 1996 ISBN 0 415 14649 6 Christopher Duffy Siege Warfare Volume II The Fortress in the Age of Vauban and Frederick the Great 1680 1789 Routledge London 1985 ISBN 0 7100 9648 8 Henning Eichberg Militar und Technik Schwedenfestungen des 17 Jahrhunderts in den Herzogtumern Bremen und Verden Schwann Dusseldorf 1976 ISBN 3 590 18107 9 Henning Eichberg Festung Zentralmacht und Sozialgeometrie Kriegsingenieurwesen des 17 Jahrhunderts in den Herzogtumern Bremen und Verden Bohlau Koln Wien 1989 ISBN 3 412 01988 7 Frank Gosch Festungsbau an Nordsee und Ostsee Die Geschichte der deutschen Kustenbefestigungen bis 1918 Mittler Hamburg u a 2003 ISBN 3 8132 0743 9 Michael Losse Festung Festungsbau In Horst Wolfgang Bohme Reinhard Friedrich Barbara Schock Werner Hrsg Worterbuch der Burgen Schlosser und Festungen Reclam Stuttgart 2004 ISBN 3 15 010547 1 S 123 126 doi 10 11588 arthistoricum 535 Hartwig Neumann Festungsbau Kunst und Technik area Erftstadt 2004 ISBN 3 89996 268 0 Werner Oechslin Tobias Buchi Martin Pozsgai Architekturtheorie im deutschsprachigen Kulturraum 1486 1648 Basel Colmena 2018 Geoffrey Parker The Military Revolution Military Innovation and the Rise of the West 1500 1800 2 Auflage Cambridge University Press Cambridge 1996 ISBN 0 521 47958 4 Rudi Rolf Die Deutsche Panzerfortifikation Osnabruck 1991 ISBN 3 7648 1784 4 Rudi Rolf Die Entwicklung des deutschen Festungssystems seit 1870 Tweede Exloermond 2000 ISBN 90 76396 08 6 Ulrich Schutte Das Schloss als Wehranlage Befestigte Schlossbauten der fruhen Neuzeit Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1994 ISBN 3 534 11692 5 zur Anwendung von Bollwerken Kanonenbatterien Rondellen und Bastionen an Burgen und Schlossern des 15 bis 18 Jh Ernst Seidl Hrsg Lexikon der Bautypen Funktionen und Formen der Architektur Philipp Reclam jun Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 15 010572 2 Julia Seelig Das UNESCO Weltkulturerbe Stelling van Amsterdam Historische Bedeutung und heutige besucherorientierte Nutzung einer niederlandischen Grossfestung Beitrage zur angewandten Festungsforschung Bd 2 hrsg von Ingo Eberle und Anja Reichert zuerst als Diplomarbeit im Fachbereich Geographie und Geowissenschaften der Universitat Trier Norderstedt BoD 2007 ISBN 978 3 8334 8558 9 Zeitschriften und Schriftenreihen Bearbeiten Beitrage zur internationalen Festungsforschung Schriftenreihe Roderer Regensburg 2001 Schriftenreihe Festungsforschung Deutsche Gesellschaft fur Festungsforschung DGF Frankfurt am Main u a 1981 ISSN 0723 2039 Festungsjournal Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft fur Festungsforschung DGF Dortmund u a 1982 ISSN 1618 3355 Zeitschrift fur Festungsforschung Wissenschaftliches Organ der Deutschen Gesellschaft fur Festungsforschung e V Schriftleitung Volker Schmidtchen verantwortlich Klaus Martin Hofmann Burkhard Pape Redaktion Thomas Biller u a 1982 1988 ISSN 0722 8449 Weblinks Bearbeiten Commons Fortresses Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Festung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wikisource Festung Quellen und Volltexte Literatur zum Schlagwort Festung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Deutsche Gesellschaft fur Festungsforschung Studienkreis fur internationales Festungs Militar und Schutzbauwesen Schweizer Festungen des 20 Jahrhunderts Kolner Festungsmuseum Franzosische Literatur uber Festungen The Fortress Study GroupEinzelnachweise Bearbeiten Christa Zimmermann Herbert Petzold Hrsg Lexikon der Antike Leipzig 1977 S 171 Vgl auch Nikolaus Pevsner Hugh Honour John Fleming Lexikon der Weltarchitektur Munchen 1987 S 195 Festung allgemeiner Begriff fur eine Wehranlage als solcher auch der Burg ubergeordnet sturmfrei In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 20 Strom Szische X 4 Abteilung S Hirzel Leipzig 1942 Sp 635 woerterbuchnetz de https www thueringen info heldrungen wasserburg html beschreibung abgerufen am 26 Mai 2023 Leon Battista Alberti Zehn Bucher uber die Baukunst Ins Deutsche ubertragen eingeleitet und mit Anmerkungen und Zeichnungen versehen von Max Theuer Boer Verlag Tegernsee 2020 ISBN 978 3 96662 061 1 Buch IV Kapitel 4 S 211 197 198 google de Latein De re aedificatoria 1452 Ubersetzt von Max Theuer Erstausgabe Wien 1912 Siehe auch Stephan von Haschenperg Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 341 f doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 346 f doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 364 doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 353 f doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 355 f doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 368 f doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Bernhard Sicken Zur Lage der Zivilbewohner in Festungsstadten beim Kriegsausbruch 1914 Kommunale Vorsorge fur den Unterhalt und behordliche Zwangsmassnahmen In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 78 Nr 2 November 2019 S 357 368 f 371 f doi 10 1515 mgzs 2019 0068 Eberhardt Kettlitz Festungsbau auf dem Weg in den 1 Weltkrieg 36 Jahrestagung 2017 der Deutschen Gesellschaft fur Festungsforschung In hsozkult de 6 Oktober 2016 abgerufen am 12 Januar 2022 Provence August 1944 Landung und Befreiung Nicht mehr online verfugbar In cheminsdememoire gouv fr Verteidigungsministerium Frankreich archiviert vom Original abgerufen am 20 Oktober 2018 Peter Lieb Konventioneller Krieg oder Weltanschauungskrieg Kriegfuhrung und Partisanenbekampfung in Frankreich 1943 44 Oldenbourg Verlag 2007 S 484 Online in der Google Buchsuche Kriegsjahr 1944 im Grossen und im Kleinen In Michael Salewski Guntram Schulze Wegener Hrsg HMRG Beihefte Band 12 Verlag Franz Steiner 1995 ISBN 3 515 06674 8 siehe Klaus Jurgen Muller Die Befreiung von Paris und die deutsche Fuhrung an der Westfront S 44 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 9 Dezember 2019 Kornelia Papp Die Schlacht um Budapest 1944 In dhm de 19 Mai 2015 abgerufen am 1 September 2019 Vgl Festungsjournal Nr 59 Juni 2021 Sonderteil 40 Jahre Deutsche Gesellschaft fur Festungsforschung e V S I XII S Ubersicht der Themen und Referenten der Tagung der DGF 1981 in Wesel in Volker Schmidtchen Hrsg Festung Garnison Bevolkerung Historische Aspekte der Festungsforschung Marburg Marbuch Verlag 1982 S 201 f Normdaten Sachbegriff GND 4016934 0 lobid OGND AKS LCCN sh85050919 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung amp oldid 235059690