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Die Festung Forchheim wurde nach der Besetzung der Stadt Forchheim im Zweiten Markgrafenkrieg 1552 vom Hochstift Bamberg angelegt Heute ist noch etwa ein Drittel der Festungswerke vorhanden und in die stadtischen Grunanlagen eingebunden Festung Forchheim von Westen 1 St Veit Bastion von NordenSt Veit Bastion von SudenDer SaltorturmBastion am SaltorturmKurtine zwischen der Bastion am Saltorturm und dem St Valentini WerkSt Valentini Werk von WestenSt Petri Werk WestflankeDas Nurnberger Tor 1698 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Festung 2 1 Beschreibung der erhaltenen Festungswerke 2 2 Militarbauten in der Altstadt 3 Siehe auch 4 Bildquellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWahrend des Zweiten Markgrafenkrieges besetzten 1552 die Truppen des Kulmbacher Markgrafen Albrecht Alkibiades drei Monate Forchheim Nach der Ruckeroberung durch Claus von Egloffstein beschloss das Hochstift Bamberg den Ausbau der Stadt zur sudlichen Grenzfestung nach modernen italienischen Vorbildern Die Bauarbeiten begannen 1553 mit der St Veit Bastion sudlich der Forchheimer Burg der so genannten Pfalz 1561 62 kam die Bastion beim Saltorturm hinzu Die Nordostecke der Stadtfestung sicherte ein runder Artillerieturm Als neue Einlasse entstand 1557 das Bamberger Tor 1567 das Reuther Tor 1570 das alte Nurnberger Tor und 1578 79 das Sattlertor Die Ein und Ausflusse der Wiesent sicherte man durch zwei Wasserschlosser von denen sich das nordliche erhalten hat Am Anfang des 17 Jahrhunderts geriet der Festungsbau ins Stocken Zu Beginn des Dreissigjahrigen Krieges war die mittelalterliche Stadtmauer noch zum grossen Teil vorhanden Die Befestigungsanlagen wurden durch Neubauten erganzt Wahrend des Krieges kam es zu keiner grosseren Belagerung obwohl Forchheim strategisch und als Truppensammelplatz und Zufluchtsort von grosser Bedeutung war Die Festung hatte sich erstmals bewahrt Nach dem Ende der Kampfhandlungen wurde der Ausbau fortgesetzt 1655 entstand das St Cunigundis Werk im Osten ein Jahr spater das St Philippi Werk Das St Valentini Werk Zwinger Bastion 1657 und das St Henrici Werk Dreikirchen Werk sind noch ganz bzw in Resten erhalten 1675 kam das St Petri Werk Dernbach Bastion im Nordosten hinzu 1683 das grosse verschwundene St Martini Werk Neuwerk Furstbischof Lothar Franz von Schonborn schickte 1706 den Militararchitekten Maximilian von Welsch um die Werke zu ertuchtigen 2 Neben den Festungswerken entstanden zahlreiche Verwaltungs und Reprasentationsbauten im Stadtinneren An den Planungen waren die besten Krafte des Hochstiftes beteiligt So schuf Balthasar Neumann die Kaserne der furstbischoflichen Dragoner 1730 1733 Die Kommandantur am Paradeplatz entwarf Johann Jakob Michael Kuchel Im Zuge der Sakularisation des Hochstifts Bamberg kam auch die Festung zu Kurbayern das 1806 zum Konigreich erhoben wurde Die Festungseigenschaft wurde 1838 von der Armee aufgehoben die Wehranlagen waren entbehrlich geworden 1875 erwarb die Stadt einen Grossteil der Festungsanlagen und verpflichtete sich zu deren Abriss Noch nach dem Ersten Weltkrieg verschwanden Teile des Ensembles Aus dem Abbruchmaterial entstanden etwa das stadtische Gymnasium und die Kirche in Hallerndorf Die Graben der Werke im Norden und Nordosten konnten jedoch zu einer weitlaufigen Parkanlage umgestaltet werden die von der Bevolkerung als Naherholungsgebiet genutzt wird Die Festung BearbeitenIn ihrer letzten Ausbaustufe bezog die Festung die ehemaligen landwirtschaftlich gepragten Vororte ein Zehn Bastionen waren durch lange Kurtinen verbunden davor lag ein etwa 30 Meter breiter Graben Die Tore sicherten Vorwerke bzw Ravelins Die Wiesent wurde von den beiden Wasserschlossern uberbruckt Die ehemals ungefahr 10 bis 14 Meter hohen geboschten Wallmauern stecken teilweise im Boden erscheinen also heute niedriger Sehr gut erhalten sind die Nord und die Nordwestseite dort storen nur die Strassendurchbruche das Ensemble In dieser Erhaltung als fruhneuzeitliche und barocke Stadtfestung ist die Forchheimer Bastionarbefestigung eine architekturgeschichtliche Raritat in Mitteleuropa In Bayern besitzt nur noch Wurzburg umfangreichere Reste einer solchen Umwallung Einige eindrucksvoll erhaltene Renaissancebastionen wurden der mittelalterlichen Stadt bzw Burgmauer Nurnbergs vorgelegt Die Bischofsstadt Bamberg selbst war nur schwach befestigt Aus diesem Grund entstand auch an der Nordgrenze ein aufwandiger Festungsbau Die Festung Rosenberg wacht noch heute vollstandig erhalten uber die Altstadt von Kronach dessen Stadtbefestigung an die Festung angeschlossen war und ebenfalls weitgehend bewahrt wurde Beschreibung der erhaltenen Festungswerke Bearbeiten Die mittelalterliche Stadtmauer lasst sich noch zwischen der Sattlertorstrasse und dem ehemaligen Krankenhaus verfolgen Das Sattlertor neben der Pfalz ist ein typisch frankischer dreigeschossiger Torturm aus dem 14 16 Jahrhundert mit spitzbogiger Durchfahrt heute verschlossen und flachem Pyramidendach Aus der ersten Ausbaustufe der Festung sind die beiden altitalienischen Bastionen im Nordwesten erhalten Beide Werke sind bombensicher kasemattiert und eingewolbt die Brustwehren sind von Kanonenscharten unterbrochen Die Kanonenhofe schutzen Orillons die Flanken sind also zuruckgezogen und gegen Beschuss gesichert An der St Veit Bastion 1553 ist das Wappen des Furstbischofs Weigand von Redwitz angebracht bezeichnet 1562 Die Bastion am Saltorturm tragt eine Tafel mit dem Wappen des Bischofs Veit II von Wurtzburg bezeichnet 1561 Die anschliessenden Kurtinen sind weitgehend erhalten vor dem Amtsgerichtsgebaude klafft allerdings eine langere Mauerlucke Nach Osten schliesst sich nach einem Strassendurchbruch die lange Kurtine zum St Valentini Werk 1657 an Die Bastion springt dreikantig vor und ist vollstandig erhalten Auf den Ecken sitzen kleine Wachhauschen darunter befinden sich die Wappensteine des Dompropstes Franz Conrad von Stadion des Domdekans Georg Heinrich von Kunsberg und des Furstbischofs Philipp Valentin Voit von Rieneck Alle Steine sind mit 1657 bezeichnet Die anstossende Kurtine verlauft bis zur Wiesent Nach einer grosseren Mauerlucke folgt das St Petri Werk 1675 mit dem Wappen des Furstbischofs Peter Philipp von Dernbach Dort hat nur der nordliche Teil der Bastion die Entfestigung uberstanden Den nordlichen Durchfluss der Wiesent sichert das nordliche Wasserschloss aus dem 16 Jahrhundert Die Reste des sudlichen Gegenstuckes stecken im Gebaude der Stadtwerke Dort ist auch ein Wappenstein von 1569 eingemauert Vom St Henrici Werk Dreikirchenbastion im Suden ist nur die Nordostflanke erhalten geblieben Als einziges der vier ehemaligen Tore ist das Nurnberger Tor bezeichnet 1698 uberkommen Das reprasentative Prunkportal ist dem Haupttor 1662 der Festung Rosenberg in Kronach nachempfunden Zwei kleinere seitliche Durchgange flankieren die Durchfahrt uber der zwei Lowen das Wappen des Bischofs Lothar Franz von Schonborn halten Die anschliessenden Kurtinen sind verschwunden ebenso der Ravelin mit dem Vortor Die Situation kurz vor dem Abbruch ist durch ein Aquarell von Michael Kotz 1887 dokumentiert Pfalzmuseum An das Bamberger Tor erinnert nur noch der eingeschossige Walmdachbau des Wachhauschens Im Pfalzmuseum in der Stadtburg der Bamberger Bischofe ist neben zahlreichen historischen Ansichten und Planen auch ein Modell der ehemaligen Festung ausgestellt Militarbauten in der Altstadt Bearbeiten Von den ehemaligen Militar und Verwaltungsbauten innerhalb der ehemaligen Festungswerke sind die Alte Kaserne an der Wiesent und die Dragonerkaserne im Osten Balthasar Neumann 1730 33 erhalten geblieben Am Paradeplatz steht die Kommandantur 1743 47 ein zweigeschossiger Barockbau Am anderen Platzende wurde 1800 mit der Hauptwache das jungste Militarbauwerk der Festung errichtet Siehe auch BearbeitenListe der Erzbischofe und Bischofe von BambergBildquellen BearbeitenAnsicht der Stadt Forchheim vom Westen Stich von Matthaus Merian 1648 Reuther Tor Bastion vor 1875 Photo im Stadtarchiv Forchheim Vor dem Bamberger Tor Aquarell von Michael Kotz 1910 11 Pfalzmuseum Forchheim Vor dem Nurnberger Tor 1887 Aquarell von Michael Kotz 1910 11 Pfalzmuseum Forchheim Uraufnahmeblatt der Stadt Forchheim 1825 Bayerisches Landesvermessungsamt Munchen Literatur BearbeitenIngomar Bog Forchheim Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 5 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1955 DNB 450540367 Digitalisat Daniel Burger Burg und Festung Forchheim Burgen Schlosser und Wehrbauten in Mitteleuropa Bd 19 Regensburg Verlag Schnell und Steiner 2004 ISBN 3 7954 1658 2 Daniel Burger Festungen in Bayern Regensburg 2008 S 73 76 ISBN 978 3 7954 1844 1 Konrad Kupfer Forchheim Geschichte einer alten frankischen Stadt Spindler Nurnberg 1960 Hartwig Neumann Festungsbau Kunst und Technik area Erftstadt 2004 ISBN 3 89996 268 0 Max Schleifer Winfried Keller Forchheim Nurnberg 1981 Katharina Sitzmann Stadt Forchheim In Denkmaler in Bayern Band IV 53 1 Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7954 1006 1 Weblinks BearbeitenFestungsanlage in Forchheim In Forchheim Erleben de Erlebnismuseum Rote Mauer In Kaiserpfalz Forchheim de Festung Forchheim In Fraenkische Schweiz Bayern Online de Die Festung Forchheim In Frankischer Tag inFranken de 11 April 2018Einzelnachweise Bearbeiten Martin Zeiller Forchheim In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 40 41 Volltext Wikisource Fritz Arens Maximilian von Welsch Architekt der Schonbornbischofe Schnell amp Steiner Kunstlerbibliothek Munchen Zurich 1986 ISBN 3 7954 0373 1 Burgen und Schlosser im Landkreis Forchheim Schlosser Schloss Ermreuth Schloss Grafenberg Steinhaus Grosshaus Nurnberger Pflegschloss Schloss Guttenburg Schloss Hagenbach Schloss Hallerndorf abgegangen Schloss Heroldsbach Neues Schloss Hiltpoltstein Schloss Hundshaupten Schloss Jagersburg Schloss Kunreuth Schloss Pretzfeld Schloss Schellenberg abgegangen Schloss Thurn Schloss Unterleinleiter Schloss Wiesenthau Wolfsberger Schloss Grafenberg Schlossruine WustensteinBurgen und Ruinen Burgruine Barnfels Burg Bieberbach abgegangen Burg Dietrichstein abgegangen Burg Dietzhof abgegangen Burg Dornhof abgegangen Burg Egloffstein Burg Forchheim Burg Gaillenreuth Burg Gossweinstein Burg Grafenberg abgegangen Burg Hiltpoltstein Altes Schloss Burg Kohlstein Burg Moschendorf abgegangen Burgruine Neideck Burg Niederfellendorf abgegangen Burg Obertrubach abgegangen Burg Oberweilersbach abgegangen Burgruine Regensberg Burg Reifenberg abgegangen Burg Reuth abgegangen Burg Rothenbuhl abgegangen Burg Schlusselstein abgegangen Burgruine Streitburg Burgruine Thuisbrunn Burg Unterleinleiter Burg Vestenberg abgegangen Burg Wichsenstein abgegangen Burgruine Wolfsberg Burgruine WolkensteinFestungen Festung ForchheimTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burk Burgstall Ebermannstadt Turmhugel Kersbach Turmhugel Niedermirsberg Turmhugel Russenbach Turmhugel WohrHerrensitze Herrensitz Dormitz abgegangen Herrensitz Steinhaus Dormitz abgegangen Herrensitz Hammermuhle abgegangen Herrensitz Walkersbrunn abgegangen Herrensitz WannbachBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Abschnittsbefestigung Altenburg Abschnittsbefestigung Burggraf Burgstall Alter Schlossberg Burgstall Altes Schloss Affalterthal Burgstall Altes Schloss Oberzaunsbach Ringwall Altes Schloss Drugendorf Abschnittsbefestigung Borschl Burgstall Breitensten Abschnittsbefestigung Burggraf Burgstall Burgstein Burg Leutenbach Ringwall Ehrenburg Burgstall Hainburg Burgstall Russelbach Burgstall auf der Katze Ringwall Heidelberg Burgstall Heiliger Buhl Burgstall Hetzelsdorf Abschnittsbefestigung Hunnenburg Abschnittsbefestigung Lehmberg Burgstall Leutenbach Ringwall Lindelberg Burgstall Lindelburg Abschnittsbefestigung Reisberg Burgstall Retterner Kanzel Burgstall Sattelmannsburg Stadtmers Burg Ringwall Schiessberg Burgstall Schlossberg Haidhof Heidenstein Burgstall Thungfelderstein Burg Eberhardstein Abschnittsbefestigung Tiefensturmig Burgstall Unterailsfeld Burgstall WartleitenWehrkirchen Wehrkirche Burk Heilig Dreikonig Wehrkirche Dormitz Unsre Liebe Frau Wehrkirche Ebermannstadt St Nikolaus Kirchenburg Effeltrich St Georg Wehrkirche Eggolsheim St Martin Wehrkirche Kersbach St Johannes Baptist und St Ottilie Wehrkirche Kirchrusselbach St Jakobus Wehrkirche Langensendelbach St Peter und Paul Wehrkirche Pautzfeld Mariae Himmelfahrt Wehrkirche Pinzberg St Nikolaus Wehrkirche Willersdorf St Bartholomaus 49 7227 11 057 Koordinaten 49 43 21 7 N 11 3 25 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Festung Forchheim amp oldid 237621422