www.wikidata.de-de.nina.az
Ein Wappen ist ein schildformiges Zeichen angelehnt an den Schild als Schutzwaffe des Mittelalters Typische Merkmale sind wenige Farben starke Kontraste und eine starke Stilisierung eventueller Figuren Wappen konnen von Personen Gruppen z B Familien oder Vereinen und Korperschaften u a Staaten und Gemeinden gefuhrt werden Wappen sind im Mittelalter in Nordwesteuropa entstanden und haben sich in ganz Europa teilweise daruber hinaus verbreitet Den europaischen Wappen vergleichbar sind die Mon Japans Einige hessische Adelswappen aus Siebmachers Wappenbuch von 1605 Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft 2 Geschichte 2 1 Entstehung der Wappen 2 2 Wappen im 12 14 Jahrhundert 2 3 Wappen im 15 und fruhen 16 Jahrhundert 2 4 Wappen in der Fruhen Neuzeit 2 5 Wappen im 19 und 20 Jahrhundert 3 Formen und Farben 3 1 Bestandteile 3 2 Farben und Stilisierung 3 3 Wappenbeschreibung 3 4 Wappenvereinigung 4 Wappenarten 4 1 Einteilung nach Tragern 4 2 Weitere Einteilungen von Wappen 5 Heutiges Wappenrecht 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseWortherkunft BearbeitenDas Wort Wappen mhd wapen stammt aus dem Mittelniederlandischen mnl wapen und war ursprunglich bedeutungsgleich mit mittelhochdeutsch wafen Waffe Rustung Auch im Englischen coat of arms meinte ursprunglich einen uber der Rustung getragenen Rock spater das Wappen und anderen Sprachen verweist die Etymologie auf Waffen und Rustungen Dazu passt dass bereits fruhe Wappen auf verschiedenen Teilen der militarischen Ausrustung belegt sind Schild Waffenrock Pferdedecke Banner Erst im 16 Jahrhundert bildete sich die begriffliche Trennung heraus einerseits Waffe als Kampfgerat und Schild als Schutzwaffe andererseits Wappen in seiner heutigen Bedeutung Geschichte BearbeitenEntstehung der Wappen Bearbeiten Wappen entstanden im Mittelalter aus verzierten Reiterschilden Verzierungen von Schilden sind aus vielen Gesellschaften uberliefert aber von Wappen spricht man nur dann wenn diese Zeichen uberzeitlich stabil sind und ihre Gestaltung gewissen Regeln folgt Altere Schildzeichen auf die dies nicht zutrifft werden oft als vorheraldisch bezeichnet Darstellung von vorheraldischen Schildzeichen auf dem Teppich von Bayeux zweite Halfte des 11 Jh Eine Besonderheit von Wappen im Gegensatz zu anderen Arten von Verzierungen von Schilden ist des Weiteren der Gebrauch dieser Zeichen in vielen nicht militarischen Kontexten und dementsprechend ihre Darstellung in sehr unterschiedlichen Medien auf Siegeln Munzen usw Die fruhesten belegten Wappen stammen von Hochadeligen aus dem heutigen Frankreich und England Entsprechende Schilde haben sich aus dem 12 Jahrhundert nicht erhalten aber Darstellungen von Schilden auf Reitersiegeln und vereinzelt anderen Quellen Grabplastik Buchmalerei Das Siegel das Richard Lowenherz als Herzog der Normandie nutzte Viele der fruhesten nachweisbaren Wappen im Hochadel ahneln den Bannern die in der Schlacht als Feldzeichen dienten und damit kollektiven nicht individuellen Zeichen 1 Ahnliches gilt fur Wappen von Hochstiften und Konigreichen die oft mit den entsprechenden Feldzeichen zusammenhangen Ob man deshalb annehmen muss Wappen seien aus Bannern und als Zeichen von Lehnsverbanden entstanden ist umstritten 2 Die Wappenbilder von Familien und Kommunen sind teilweise schon deutlich fruher als Siegel oder Munzbilder nachweisbar 3 Eine altere aber immer noch oft wiederholte These erklart die Verbreitung von Wappen mit dem Aufkommen von geschlossenen Rustungen speziell des Topfhelms um 1200 Wappen sollen nach dieser Theorie geholfen haben Freund und Feind in der Schlacht zu unterscheiden 4 Eine andere Theorie betont dass Wappen ahnlich wie die zur gleichen Zeit aufkommenden Familiennamen zur Markierung bestimmter patrilinearer Verwandtschaftsgruppen genutzt worden seien 5 Die meisten dieser Erklarungen zur Entstehung von Wappen widersprechen einander nicht werden in der Forschung aber unterschiedlich gewichtet Sicher ist dass Wappen sich im 12 und 13 Jahrhundert rasch in verschiedenen sozialen Gruppen verbreiteten Hochadel Klerus Niederadel Stadte dass sie sowohl in militarischen als auch vielen nicht militarischen Kontexten verwendet wurden und dass das gleiche Wappen oft mehrere Bedeutungen gleichzeitig hatte und haben sollte Ein Familienwappen konnte gleichzeitig den Trager als Person seine Familie und seinen Lehnsherren darstellen ein Stadtwappen sowohl einen Amtstrager als auch die Kommune als auch den Stadtherren reprasentieren Wappen im 12 14 Jahrhundert Bearbeiten Schild des Konrad von Thuringen um 1230 40 einer der wenigen original erhaltenen und relativ sicher datierbaren Schilde des 13 Jahrhunderts mit heraldischer Gestaltung Die Hauptfigur ist der Thuringische Lowe klein ist ein Deutschordens Wappen zu erkennen Im Lauf des spateren Mittelalters verbreiteten sich Wappen in ganz Europa Sie sind unter anderem auf Siegeln und Munzen belegt zunehmend aber auch in anderen Medien Buchmalerei Glasmalerei Skulptur In der hofischen Kultur spielte der Umgang mit Wappen eine grosse Rolle wie Beschreibungen von Festen in hofischen Romanen aber auch Chroniken und erhaltene Realien belegen In Stadten konnten Wappen die Kommune selbst und ihre Amtstrager einzelne Personen Familien und diverse Korperschaften und Gruppen Zunfte Stadtteile Bruderschaften markieren die Grenzen zu anderen Zeichen wie Hausmarken oder Beschauzeichen war manchmal fliessend Auch bei der Begegnung von vielen Menschen mit unterschiedlichen Sprachen konnten Wappen wichtig sein um Informationen auszutauschen Das gilt fur alltagliche Kommunikation z B Fernhandel ebenso wie besondere Ereignisse die viele Menschen in die Stadt brachten z B Hoftage Konzilien oder Turniere Neben Wappen von Familien und Korperschaften entwickelten sich manche Wappen auch zu Territorialwappen Diese Wappen wurden von wechselnden Herrschern anstatt oder zusatzlich zu den eigenen Familienwappen gefuhrt und anderten sich bei einem Dynastiewechsel gerade nicht Das Herzogtum Franken zum Beispiel hatte im Spatmittelalter ein Wappen obwohl der Herzogstitel effektiv mit keinen Herrschaftsrechten verbunden war Die Wappen des 12 bis 14 Jahrhunderts waren meist einfach gestaltet Sie zeigten oft eine einzelne Gemeine Figur oder ein durch wenige gerade Linien gebildetes Heroldsbild und kommen mit zwei oder drei Farben aus die einen starken Kontrast bilden z B Rot Weiss oder Blau Gelb Im Lauf der Zeit bildeten sich Konventionen aus sowohl zur Darstellung einzelner Figuren z B Lowen als auch zur Gestaltung der Wappen insgesamt Tendenziell nahm die Komplexitat der Wappen im Lauf der Zeit zu weil es immer mehr unterschiedliche Wappen gab Parallel dazu entstand im 13 Jahrhundert in Frankreich und England eine eigene Fachsprache zur knappen Beschreibung Blasonierung von Wappen sie gilt als Ursprung der Heraldik als eigener Wissenschaft von den Wappen Eine Gruppe die diese Sprache nutzte waren Herolde deren Aufgaben als Boten Diplomaten und Experten fur hofische Kultur sie immer wieder mit Wappen in Beruhrung brachte Wappen im 15 und fruhen 16 Jahrhundert Bearbeiten Eine Helmschau Herolde und adelige Damen prufen die Helmzier der Turnierteilnehmer Grunenbergs Wappenbuch Ende 15 Jh Die Zeit vom spaten 14 bis zum fruhen 16 Jahrhundert war in vielfacher Hinsicht eine Blutezeit der Wappen in Europa Darstellung zum Wappenwesen aus dieser Zeit behandeln Wappen oft als Zeichen die es schon immer gegeben habe und die auf der ganzen bekannten Welt genutzt wurden Daran ist zumindest richtig dass Wappen in dieser Zeit von ganz unterschiedlichen Gruppen genutzt werden konnten Adelige und Nicht Adelige Kleriker und Laien Juden und Christen seltener auch Muslime z B die Nasriden kommunizierten uber Sprachgrenzen hinweg mit Wappen Vor allem in der hofischen Kultur und im stadtischen Leben waren Wappen allgegenwartig 6 Ein quantitativer wie qualitativer Hohepunkt des Wappenwesens lag im spaten 15 Jahrhundert Die Uberlieferung zeigt dass Wappen in ganz unterschiedlichen Materialien Grossen und Techniken dargestellt wurden sowohl in monumentaler Grosse z B Stadttore und sehr reprasentativer Form z B Goldschmiedearbeiten als auch auf alltaglichen und oder sehr verganglichen Tragermedien z B Spielkarten Lebensmittel oder Susswaren Langfristig wichtig waren Wappenbucher von denen zwischen ca 1450 und 1530 besonders viele produziert wurden 7 Zwischen 1479 und 1487 fanden die Turniere der Vier Lande statt die im deutschen Sprachraum stark das ideale Bild eines mittelalterlichen Turniers und der dort gebrauchten Wappen pragten z B hinsichtlich Teilnahmebedingungen des Ablaufs oder speziell der sogenannten Helmschau siehe die Abbildung aus Grunenbergs Wappenbuch die Helme einzelner Teilnehmer wurden dabei von Herolden Schiedsrichter und oder adeligen Damen begutachten und die Wurdigkeit der jeweiligen Trager diskutiert Vor allem im Adel einschliesslich des Stadtadels war seit dem spaten 15 Jahrhundert der Nachweis moglichst vieler adeliger Vorfahren wichtig geworden was ebenfalls die Darstellung von Wappen z B in Adelsproben und auf Grabmalern forderte Der fruhe Buchdruck trug dazu bei dass Wappenbucher Turnierberichte und genealogische Werke eine noch weitere Verbreitung fanden eine wichtige Rolle spielte dabei insbesondere Georg Ruxners Turnierchornik Wappen in der Fruhen Neuzeit Bearbeiten Wappen des Furstbischofs Damian von Schonborn Buchheim am Schloss Bruchsal 1726 In der Fruhen Neuzeit waren Wappen in ganz Europa sehr weit verbreitet ihr Gebrauch wurde zunehmend reglementiert Eigene Heroldsamter kontrollierten teilweise die Vergabe und Fuhrung von Wappen vor allem im Adel und schlichteten eventuelle Konflikte In England besteht diese Tradition schon seit dem Spatmittelalter siehe College of Arms Mit der Kolonialisierung wurden Wappen ausserhalb Europas verbreitet Im 17 und 18 Jahrhundert verloren Wappen teilweise an Bedeutung blieben aber ein wichtiger Teil der Reprasentation von Individuen Familien Korperschaften und Staaten Vor allem in der fruhneuzeitlichen Adelskultur spielten Wappen aus praktischen Grunden Adelsproben und zur oft sehr aufwandigen Selbstdarstellung eine wichtige Rolle Im Vergleich zum 15 Jahrhundert andern sich die Schildformen und auch der Stil der Darstellungen deutlich Fruhneuzeitliche Staatswappen weisen oft sehr viele Felder auf die sich meist auf die beherrschten oder auch beanspruchten Territorien beziehen Bei der Darstellung der Wappen spielten ferner Prachtstucke in dieser Zeit oft eine besondere Rolle Devisen Wappenmantel Helme Schildhalter mit denen insbesondere der Rang und spezifische Wurden des jeweiligen Staates und der Dynastie oder bei geistlichen Fursten des Herrschers ausgedruckt wurden Die Assoziation von Wappen mit Adel war so eng dass Wappen in der Franzosischen Revolution zwischenzeitlich abgeschafft wurden unter Kaiser Napoleon I wurden sie dann neu geregelt siehe Napoleonische Heraldik Auch in Osterreich wurden Wappen als spezifisch adelig angesehen und mit dieser Begrundung 1918 abgeschafft In der Schweiz hingegen gab und gibt es ein lebhaftes Interesse fur Familien und kommunale Wappen ohne dass darin ein Widerspruch zum Republikanismus gesehen wurde Wappen im 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Beispiel fur Wappen im historistischen Stil und ihre Verwendung fur genealogische Darstellungen aus Strohls Atlas 1899 Im 19 Jahrhundert wurden Wappen zwar immer wieder als archaisch wahrgenommen erlebten insgesamt aber eindeutig einen erneuten Zuwachs an Bedeutung aber auch Reglementierung Viele Monarchien regelten nicht nur staatliche Wappen sondern auch Familienwappen Neben dem Adel interessierte sich zunehmend auch das Burgertum fur Genealogie und Heraldik und das Wappenwesen profitierte auch vom starken Interesse am Mittelalter seit der Romantik Im deutschen Sprachraum entstand ab der Mitte des 19 Jahrhunderts eine neue Heraldik die mit grossem Aufwand sowohl die Geschichte der Wappen untersuchte als auch Regeln zur Gestaltung von Wappen aufstellte Dabei bildete sich ein neuer asthetischer Konsens aus der sich stark an der mittelalterlichen Buchmalerei orientierte vor allem die Zurcher Wappenrolle der Codex Manesse und Grunenbergs Wappenbuch spielten eine besondere Rolle Die Darstellung von Wappen in der zweiten Halfte des 19 und im gesamten 20 Jahrhundert ist daher sehr stark an die Formensprache dieser spatmittelalterlichen Werke angelehnt Viele Wappen werden deutlich vereinfacht z B hat das Wappen Wurttembergs ab 1817 zwei statt vorher achtzehn Felder Das Ende der Monarchie 1918 in Deutschland und Ostrereich war zwar ein wichtiger Einschnitt in der Geschichte der Wappen im deutschsprachigen Raum aber nicht das Ende ihrer vielfaltigen Nutzungen Im gesamten 20 Jahrhundert blieben Familienwappen popular das Interesse an Heraldik war und ist dabei eng mit dem fur Genealogie und Adelskultur verbunden Entsprechende Vereine waren und sind vielerorts wichtige Trager der Kontinuitat trotz aller Bruche in der politischen Geschichte Zwischen den 1950er und den 1970er Jahren gab es in Deutschland zudem ein auffallig starkes Interesse an kommunaler Heraldik das sich in zahlreichen Wappenanderungen sowie entsprechenden Publikationen niederschlug Wappen sind hier sowohl fur lokalgeschichtliche Forschungen als auch als Ausdruck lokaler und regionaler Identitat wichtig Die Nutzungen von Wappen durch Fussballvereine oder auch in der Werbung knupfen ebenfalls an solche Funktionen von Wappen an Sammelmarken mit Stadtwappen Kaffee HAG um 1930 Deutsche Ortswappen Neue Reihe Heft 2Formen und Farben BearbeitenBestandteile Bearbeiten rechts links Panier Schlachtruf Helmzier Helmwulst Helmdecke Helm Rangkrone Feld Schild Heroldsbild GemeineFigur Schildhalter Schildhalter Postament Orden Wahlspruch Wappenelemente Wappen bestehen oft aus Schild und Oberwappen Helm Helmzier und Helmdecke dazu treten Rangkronen Die moderne Heraldik betrachtet Familienwappen nur dann als Vollwappen wenn sie aus Schild und Oberwappen bestehen Ausserdem konnen hinzukommen Schildhalter samt Standflache Postament Wappenmantel oder Wappenzelt und Wahlspruch Devise Solche Bestandteile werden als Prachtstucke bezeichnet Manche Wappentrager fuhren mehrere unterschiedlich aufwandige Versionen ihres Wappens die sich dann vor allem auch durch unterschiedlich viel Prachtstucke unterscheiden Viele Staatswappen existieren in mehreren Fassungen z B einer kleinen fur Dienstsiegel eine mittlere bestimmten Behorden vorbehalten und eine grosse die zu reprasentativen Zwecken dient Farben und Stilisierung Bearbeiten Die Farbgebung des Wappens wird als Tingierung bezeichnet Vornehmlich werden die vier Farben Rot Blau Grun und Schwarz sowie die zwei Metalle Gold Gelb und Silber Weiss verwendet auf deren Kontrast die Fernwirkung eines Wappens beruht Daher sollte Farbe stets an Metall stossen nicht Farbe auf Farbe und Metall auf Metall In bestimmten Fallen werden auch andere Farben verwendet darunter Purpur Braun und Grau Zur Erkennbarkeit auf Distanz tragt auch die teils starke Stilisierung der Figuren bei Hier haben sich fruhe bestimmte Konventionen ausgebildet die oft uber lange Zeit stabil blieben Wappenbeschreibung Bearbeiten Die fachsprachliche Wappenbeschreibung wird als Blasonierung bezeichnet Sie soll ein Wappen in knapper Form moglichst eindeutig beschreiben Die Beschreibung erfolgt dabei immer aus Sicht des Wappentragers nicht des Betrachters heraldisch links meint also vom Betrachter aus gesehen rechts und umgekehrt Blasonierungen sind sehr knapp weil die Darstellung von gemeinen Figuren stark konventionell ist nur Abweichungen von ublichen Darstellungsweisen werden erwahnt Lowen werden z B immer nach heraldisch rechts blickend dargestellt weshalb das in der Blasonierung nicht erwahnt wird Wappenvereinigung Bearbeiten Zwei Wappen konnen durch Wappenvereinigung kombiniert werden um eine Zusammengehorigkeit darzustellen siehe auch Allianzwappen Man unterscheidet zwei Varianten Zusammengestellte Wappen werden aufeinander bezogen dargestellt haufig einander zugeneigt Typischerweise geschieht dies anlasslich der Heirat von wappentragenden Adligen Heiratswappen Zusammengestellte Wappen entstehen auch wenn Amtswappen und Familienwappen zusammengestellt werden sollen oder wenn Institutionen ihre Zusammengehorigkeit symbolisieren wollen Bei zusammengeschobene Wappen werden Symbole verschiedener Herkunft innerhalb eines einzigen Schildes vereint Dies kann anlasslich einer Heirat entstehen wenn dadurch territoriale Rechte erhalten werden Durch Erbschaft Belehnung oder sonstigen Erwerb akkumulierten die Symbole und Felder bis die typischen vielfeldrigen Wappen grosser Territorialherrschaften entstanden Wappenarten BearbeitenEinteilung nach Tragern Bearbeiten Grobe Ubersicht uber Wappenarten die in der Geschichte und in der Gegenwart auftreten Familien und PersonenEinerseits werden Familienwappen und Personenwappen unterschieden Als Familienwappen werden allgemein Wappen bezeichnet die von Familien und Personen gefuhrt werden Ein Wappen wird dann zum Familienwappen wenn mehrere Personen es aufgrund ihrer familiaren Bindung fuhren oft wird ein solches Wappen dann von allen Personen die durch Geburt Adoption oder Ehe zur Familie hinzukommen gefuhrt Lange Zeit war es ublich dass Frauen auch oder nur das Wappen ihres Mannes fuhren und ihr eigenes Wappen nicht an die gemeinsamen Nachkommen weitergeben Ein Personenwappen ist ein Wappen das in dieser Form nur von einer bestimmten Person gefuhrt wird Oftmals handelt es sich um Amtswappen wie das eines Bischofs Wappen die von naturlichen Personen gefuhrt werden konnen weiter nach dem Stand des Tragers in Adelswappen und burgerliche Wappen unterschieden werden StaatswappenSeit dem Mittelalter gibt es Wappen die bestimmten Herrschaften auch unabhangig von der Person die gerade herrscht zugeordnet sind Die meisten Staaten fuhren ein eigenes Wappen und nutzen dieses als Hoheitszeichen Einige wenige Frankreich einige ehem franz Kolonien verwenden kein Wappen im eigentlichen Sinn sondern ein Staatssiegel Vor allem in der Fruhen Neuzeit haben einige Lander bewusst auch die Wappen anderer Lander gefuhrt um Herrschaftsanspruche auf diese Gebiete auszudrucken Anspruchswappen Die englischen Konige haben z B bis 1801 die franzosischen fleur de lils in ihre Wappen integriert Auch Gliedstaaten wie die deutschen Bundeslander oder die Schweizer Kantone fuhren eigene Wappen Die Wappen der Bundeslander werden oft Landeswappen genannt sind aber in rechtlicher Hinsicht ebenso Staatswappen wie das Wappen der Bundesrepublik Wappen der Gemeinden und StadteFur kommunale Wappen ist die Terminologie oft uneinheitlich Stadte und Gemeinden sowie andere kommunale Gebietskorperschaften fuhren fast immer eigene Wappen Die Wappen der Stadte sind historisch oft sehr alt auch deshalb wird haufiger von Stadtwappen als von Gemeindewappen gesprochen Auch Ortsteile konnen Wappen fuhren manchmal als Ortswappen von Gemeindewappen unterschieden Diese Wappen ruhren meistens aus der Zeit als die Ortschaften noch selbststandige Gemeinden waren Siehe auch Stadtwappen von Granada und Stadtwappen von Madrid Kirche Bistumer der romisch katholischen Kirche fuhren traditionell eigene Wappen die als Bistumswappen oder hochstiftische Wappen bezeichnet werden Diese Wappen sind teilweise sehr alt und dienten historisch auch als Hoheitszeichen Ahnliches gilt fur Domkapitel und Abteien vor allem solche die Grundherrschaft ausgeubt haben In den geistlichen Ritterorden spielten und spielen Wappen eine wichtige Rolle anders als monastische Orden haben sie fast immer ein eigenes Wappen Die jeweiligen Papste Bischofe und Abte kombinierten traditionell das Wappen ihres Bistums bzw Klosters mit dem eigenen ahnlich wie bei Allianzwappen oder entwerfen ein neues Wappen das sich auf ihr Amt bezieht Wappen kirchlicher Amtstrager nehmen oft bestimmte Insignien und Prachtstucke auf siehe kirchliche HeraldikAndere Gruppen Korperschaften und Gemeinschaften Militarische Verbandswappen Wappen militarischer Verbande wie beispielsweise des Eurokorps der Marineschule Murwik oder der 10 Panzerdivision Zunft und Universitatswappen Zunfte fuhren teilweise schon seit dem Mittelalter z B in Florenz eigene Zunftwappen oft haben diese einen unmittelbaren Bezug zum jeweiligen Handwerk oder Gewerbe Auch Universitaten die im Mittelalter wie Zunfte als Genossenschaften verfasst waren fuhren oft eigene Universitatswappen Studentenwappen d h Wappen von Studentenverbindungen die teilweise auffallig von anderen Wappen abweichen VereinswappenSchiffswappenSchiffswappen gibt es im Sinne der Heraldik nicht Schiffe die nach Stadten oder Landern benannt sind konnen aber mit entsprechenden Wappen geschmuckt sein fur Beispiele siehe z B zahlreiche Schiffe der Weissen Flotte auf dem Bodensee Weitere Einteilungen von Wappen Bearbeiten Die Kategorisierung von Wappen kann sich nach anderen Kriterien richten etwa nach der Funktion des Wappens oder nach besonderen Verhaltnissen des Wappenfuhrenden Zusatzlich zu den oben genannten Wappentypen sind unter anderem folgende Bezeichnungen anzutreffen Allianzwappen Amtswappen Anspruchswappen Ehrenwappen Erbschaftswappen Gedachtniswappen Geschlechtswappen Gesellschaftswappen Gnadenwappen Gunstwappen Hauswappen Heiratswappen Herrschaftswappen Lehnswappen Siegelwappen Schutzwappen Trauerwappen Wurdewappen Heutiges Wappenrecht BearbeitenDie Nutzung amtlicher Wappen ist in Deutschland als Teil des offentlichen Rechts geregelt einschlagige Gesetze und Verordnungen regeln die Fuhrung durch die jeweiligen Behorden sowie Dritte Nutzungen zu kunstlerischen wissenschaftlichen und kunstgewerblichen Zwecken sind oft aber nicht immer ausdrucklich und ohne weitere Genehmigung erlaubt Ob amtliche Wappen auch amtliche Werke im Sinne von 5 UrhG und damit gemeinfrei sind ist umstritten Fur alle Wappen nicht nur amtliche besteht privatrechtlich ein Schutz analog Namensrecht nach 12 BGB In Osterreich und in der Schweiz sind amtliche Wappen in ahnlicher Weise durch Gesetze und Verordnungen geschutzt wie in Deutschland Ebenfalls vergleichbar ist die analoge Anwendung von namenrechtlichen Bestimmungen auf Wappen aller Art Fur die osterreichische Rechtslage ist zu beachten dass die Fuhrung von Familienwappen 1919 im Rahmen des Adelsaufhebungsgesetzes verboten wurde Hauptartikel WappenrechtSiehe auch Bearbeiten Portal Wappen Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Wappen Genealogie Heraldischer Verein Wappenmunze Totempfahl Wappenpfahl Literatur BearbeitenOttfried Neubecker Grosses Wappen Bilder Lexikon der burgerlichen Geschlechter Deutschlands Osterreichs und der Schweiz Battenberg Verlag Regenstauf 2008 ISBN 978 3 86646 038 6 Vaclav Vok Filip Einfuhrung in die Heraldik Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07559 3 Adolf Matthias Hildebrandt Begr Ludwig Biewer Bearb Wappenfibel Handbuch der Heraldik Hrsg vom Herold Verein fur Heraldik Genealogie und Verwandte Wissenschaften 19 verb und erw Aufl bearb im Auftr des Herolds Ausschusses der Deutschen Wappenrolle von Ludwig Biewer Degener Neustadt an der Aisch 1998 ISBN 3 7686 7014 7 Birgit Laitenberger Maria Bassier Wappen und Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Lander allgemeine Einfuhrung in die Staatssymbolik einschliesslich Hymnen Feier und Gedenktage Heymann Koln u a 2000 ISBN 3 452 24262 5 Gert Oswald Lexikon der Heraldik Bibliographisches Institut Mannheim 1984 ISBN 3 411 02149 7 Walter Seitter Das Wappen als Zweitkorper und Korperzeichen In D Kamper C Wulf Hrsg Die Wiederkehr des Korpers Suhrkamp Frankfurt 1982 ISBN 3 518 11132 9 Walter Seitter Menschenfassungen Studien zur Erkenntnispolitikwissenschaft Boer Munchen 1985 ISBN 3 924963 00 2 Zweite Auflage mit einem Vorwort des Autors und einem Essay von Friedrich Balke Velbruck Weilerswist 2012 ISBN 978 3 942393 29 4 Johann Siebmacher Begr Horst Appuhn Hrsg Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605 Orbis Ed Munchen 1999 ISBN 3 572 10050 X Konrad Gappa Wappen Technik Wirtschaft Bergbau und Huttenwesen Mineral und Energiegewinnung sowie deren Produktverwertung in Emblemen offentlicher Wappen Band 1 Deutschland Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1999 ISBN 3 921533 65 1 nahezu 1000 Orte mit uber 1000 Wappen und der zugehorigen Ortsgeschichtsbeschreibung 500 Seiten Band 2 Osterreich Sudtirol Italien Deutsches Bergbaumuseum Bochum 2008 ISBN 978 3 937203 32 4 387 Ortswappen Osterreichs und 18 Sudtirols mit zugehoriger Ortsbeschreibung 300 Seiten Dieter Muller Bruns Uberlegungen zu Grundzugen des sogenannten Wappenrechts In Herold Studien Band 9 Wappen heute Zukunft der Heraldik Eine Historische Hilfswissenschaft zwischen Kunst und Wissenschaft Limburg a d Lahn 2014 S 33 46 Beitrage der gemeinsamen Tagung der Fachgruppe Historische Hilfswissenschaften des Herold und des Herolds Ausschusses fur die Deutsche Wappenrolle am 24 April 2009 im Archiv der Max Planck Gesellschaft hrsg von Lorenz Friedrich Beck Regina Rousavy und Bernhard Jahnig 2014 Karlheinz Blaschke Gerhard Kehrer Heinz Machatscheck Lexikon Stadte und Wappen der DDR VEB Verlag Enzyklopadie Leipzig 1979 Gisbert Hoffmann Wappenbuch Bodenseekreis Heimat Zeichen Band 2 hrsg vom Forderkreis Heimatkunde Tettnang Druck und Verlag Lorenz Senn GmbH amp Co KG Tettnang ISBN 3 88812 162 0 Gabriele Wust Wappen In Sudwestdeutsche Archivalienkunde Stand 7 August 2017 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Wappen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Wappen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Commons Siebmachers Wappenbuch Album mit Bildern Videos und Audiodateien Internationales Archiv von Stadt und Gemeindewappen englisches Wikiprojekt Internationale Wappenrolle Munchner Herold fur Deutschland Osterreich und die Schweiz Wappenbucher von Siebmacher mit Namensliste und Wappentafeln von Osterreich und Danemark Regeln der Heraldik in bundiger Zusammenfassung mit didaktischen Zeichnungen Photosammlung von Wappen mit Erlauterungen Wappensammlung Mittelrhein Mosel Gebiet franzosische Seite mit Wappendarstellungen geographischer Index Namensindex und graphisch aufgearbeiteten mittelalterlichen Wappenrollen Der genealogisch heraldische Webkatalog der Schweiz Wappensammlung mit uber 11 000 Familienwappen Webarchiv Link Wappen von bayerischen Familien Stadten Klostern etc Handschriften Dieter Muller Bruns Uber die Grundsatze des sogenannten Wappenrechts Einzelnachweise Bearbeiten Michel Pastoureau Traite d heraldique 5 Auflage Picard Paris 2008 ISBN 978 2 7084 0807 4 Steen Clemmensen The Proverbial Banner An Axiom Revisited A Re Examination of the Evidence of Early Heraldry pre 1200 In Jan T Anema Rob J F van Drie Roelof K Vennik Bob Kernkamp Hrsg Frontiers in Genealogy and Heraldy Proceedings of the XXXth International Congress of of Genealogical and Heraldic Sciences Maastricht 24 28 September 2012 Den Haag 2014 S 95 106 Wilfried Schontag Kommunale Siegel und Wappen in Sudwestdeutschland Ihre Bildersprache vom 12 bis zum 20 Jahrhundert Thorbecke Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 5266 0 Ludwig Biewer Eckart Henning Handbuch der Heraldik Als Wappenfibel begrundet von Adolf Matthias Hildebrandt zuletzt weitergefuhrt von Jurgen Arndt bearbeitet von Ludwig Biewer und Eckart Henning 20 aktualisierte und neugestaltete Auflage Bohlau Koln 2017 ISBN 978 3 412 50372 7 S 25 Georg Scheibelreiter Heraldik 2 Auflage Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 59124 8 S 11 12 Werner Paravicini Gruppe und Person Reprasentation durch Wappen im spateren Mittelalter In Otto Gerhard Oexle Andrea von Hulsen Esch Hrsg Die Reprasentation der Gruppen Texte Bilder Objekte Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 35456 8 S 327 389 Elmar Hofmann Armorials in medieval manuscripts Collections of coats of arms as means of communication and historical sources in France and the Holy Roman Empire 13th early 16th centuries Thorbecke Ostfildern 2022 ISBN 978 3 7995 1554 2 Normdaten Sachbegriff GND 4064566 6 lobid OGND AKS LCCN sh85060322 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappen amp oldid 234341402