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Konrad von Thuringen auch als Konrad Raspe bekannt um 1206 24 Juli 1240 in Rom war ein Sohn von Hermann von Thuringen aus dem Hause der Ludowinger Er war Landgraf von Thuringen und von 1239 bis 1240 Hochmeister des Deutschen Ritterordens Inhaltsverzeichnis 1 Graf von Gudensberg Hessen 2 Ritter und Hochmeister des Deutschen Ordens 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGraf von Gudensberg Hessen BearbeitenKonrad war der jungste von drei Sohnen des Landgrafen Hermann I von Thuringen und der bayerischen Herzogstochter Sophia Sein alterer Bruder Ludwig IV war mit der spater heiliggesprochenen Elisabeth von Ungarn verheiratet Als Ludwig 1227 auf einem Kreuzzug im italienischen Otranto verstarb ubernahm zunachst der zweite Bruder Heinrich Raspe die Regentschaft fur Ludwigs noch unmundigen Sohn Hermann II Konrad wurde wie im Hause der Ludowinger ublich als jungerer Bruder des Regenten Graf von Gudensberg d h der hessischen Besitzungen der Ludowinger und ubte von 1231 bis 1234 die Herrschaft uber diesen Teil der Landgrafschaft Thuringen aus wobei er sich meist in Marburg aufhielt Bis 1233 fuhrte er verschiedene Feldzuge gegen Erzbischof Siegfried III von Mainz Gleichzeitig suchte er Mainz durch Bundnisse mit anderen hessischen Grafen einzuengen indem er wie es mit den Grafen von Battenberg bereits bestand im Jahre 1233 mit den Grafen Berthold I von Ziegenhain und Gottfried IV von Ziegenhain Nidda ein Schutz und Trutzbundnis einging nbsp Schild Konrads ausgestellt im Marburger SchlossAls Konrads Schwagerin Elisabeth am 17 November 1231 starb hinterliess sie das von ihr gegrundete Hospital in Marburg dem Johanniterorden der in Wiesenfeld Burgwald eine Kommende unterhielt Dieser noch zu Lebzeiten abgelegten Verfugung widersprach Elisabeths Beichtvater Konrad von Marburg da es sich dabei um landgrafliches Eigentum handelte und unterstellte das Hospital dem thuringischen Landgrafen Damit sicherten sich Heinrich als Landesherr und Konrad in seiner Eigenschaft als dessen Statthalter in Hessen die Oberhoheit uber das Spital zu Marburg denn die gegen diese Massnahme klagenden Johanniter wurden unterstutzt von Erzbischof Siegfried III Noch im selben Jahr baten die Landgrafen von Thuringen Papst Gregor IX um eine Bestatigung ihrer Anspruche Die von Gregor IX einberufene Schiedskommission erklarte am 2 August 1232 auf der Basis der Begrundung Konrads von Marburg die Anspruche der Johanniter fur nichtig Am 15 September 1232 eroberte Konrad bei einem erneuten Feldzug gegen Kurmainz nach dreimonatiger Belagerung die mainzische Stadt Fritzlar liess sie vollstandig zerstoren und ein Grossteil der Bevolkerung niedermetzeln Die Stiftskirche St Peter blieb zwar stehen wurde jedoch ausgeplundert und in Brand gesteckt Konrad wurde dafur mit dem papstlichen Bann belegt aus dem er erst nach einer Pilgerreise nach Rom im Sommer 1234 entlassen wurde Wahrend seines Aufenthalts in Rom erwirkte er von der Kurie dass das Hospital und die Pfarrkirche von Marburg dem Deutschen Orden ubertragen wurden der 1233 ein Haus in der Stadt gegrundet hatte Gleichzeitig forcierte er die Bestrebungen seine Schwagerin Elisabeth zu kanonisieren u a durch weitere grosszugige Schenkungen an den Deutschen Orden Nach seiner Ruckkehr nach Hessen reiste er wohl auf papstliches Geheiss nach Fritzlar um dort am 29 Juni 1238 offentliche Kirchenbusse zu leisten und mit eigenen und durch Ablasse erworbenen Geldern den Wiederaufbau der von ihm verwusteten Stiftskirche und Stadt zu unterstutzen Zu diesem Zweck verzichtete er zu Gunsten des Fritzlarer Petersstifts auf seine Zehntrechte in Hessen 1 Ebenso betrieb er energisch den Bau der Elisabethkirche in Marburg Ritter und Hochmeister des Deutschen Ordens Bearbeiten nbsp nbsp Schwert Konrads im Deutschen Historischen Museum Berlin nbsp Grabplatte Konrads von ThuringenIm November 1234 legte Konrad die Grafenwurde ab und trat in den Deutschen Orden ein Mit ihm traten eine Anzahl weiterer Adliger in den Orden ein darunter auch der spatere Deutschmeister Dietrich von Gruningen und der spatere Hochmeister Hartmann von Heldrungen Schon im folgenden Jahr begleitete er die Gesandtschaft die die Protokolle des Kanonisationsverfahrens seiner verstorbenen Schwagerin zur Kurie brachte und er blieb offenbar bis zu deren Heiligsprechung zum Pfingstfest 1235 im direkten Umfeld des Papstes Im Fruhjahr 1239 folgte Konrad vermutlich aufgrund der Nahe des ludowingischen Hauses sowohl zur Kurie als auch zur Krone dem verstorbenen Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza im Amt Auch als Deutschordensritter betrieb Konrad Reichspolitik im Sinne der Ludowinger und zur Starkung der Landgrafschaft Thuringen Auf dem Furstentag in Eger 1 Juni 1239 schloss er sich einer Gruppe an die sein Bruder Heinrich Raspe gemeinsam mit Konig Konrad IV Erzbischof Siegfried III von Mainz und Markgraf Heinrich III von Meissen gebildet hatte um zwischen Kaiser Friedrich II und Papst Gregor IX zu vermitteln Moglicherweise sollten dabei Konrads Kontakte in der romischen Kurie helfen Konrad der wieder nach Italien gereist war erkrankte im Fruhsommer 1240 und starb am 24 Juli desselben Jahres in Rom Sein Leichnam wurde nach Marburg uberfuhrt und in der dortigen Elisabethkirche beigesetzt Literatur BearbeitenE Caemmerer Konrad Landgraf von Thuringen Hochmeister des Deutschen Ordens In Zeitschrift des Vereins fur thuringische Geschichte Band 27 1909 Kurt Forstreuter Konrad Landgraf von Thuringen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 515 Digitalisat Theodor Ilgen Konrad von Thuringen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 625 627 Werner Magdefrau Thuringen und die Thuringer Landgrafschaft der Ludowinger vom Regierungsantritt Hermanns I 1190 bis zum Tode Heinrich Raspes 1247 In Werner Magdefrau u a Schmalkalden und Thuringen in der deutschen Geschichte Beitrage zur mittelalterlichen und neueren Geschichte und Kulturgeschichte Museum Schloss Wilhelmsburg 1990 Hans Patze Die Entstehung der Landesherrschaft in Thuringen I Teil In Mitteldeutsche Forschungen Bd 22 Bohlau Verlag Koln Graz 1962 Hans Patze Walther Schlesinger Geschichte Thuringens Bohlau Verlag Koln Graz 1967 Hilmar Schwarz Die Ludowinger Aufstieg und Fall des ersten thuringischen Landgrafengeschlechts Wartburg Stiftung Eisenach 1993 Matthias Werner Hrsg Heinrich Raspe Landgraf von Thuringen und romischer Konig 1227 1247 Fursten Konig und Reich in spatstaufischer Zeit In Jenaer Beitrage zur Geschichte Bd 3 Peter Lang Verlag Frankfurt am Main u a 2003 ISBN 3 631 37684 7 Marcus Wust Konrad von Thuringen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon Bd 31 hg v Traugott Bautz Nordhausen 2010 Sp 745 747 ISBN 978 3 88309 544 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konrad von Thuringen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dobenecker Reg Thuringia III Nr 735 Hochmeister des Deutschen Ordens 1198 1303 Hochmeister 1198 bis 1291 Sitz in AkkonHeinrich Walpot Otto von Kerpen Heinrich von Tunna Hermann von Salza Konrad von Thuringen Gerhard von Malberg Heinrich von Hohenlohe Gunther von Wullersleben Poppo von Osterna Anno von Sangerhausen Hartmann von Heldrungen Burchard von SchwandenHochmeister 1291 bis 1309 Sitz in VenedigKonrad von Feuchtwangen Gottfried von Hohenlohe Nachfolger Siegfried von Feuchtwangen Normdaten Person GND 137951566 lobid OGND AKS VIAF 86113074 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad von ThuringenALTERNATIVNAMEN Konrad RaspeKURZBESCHREIBUNG Hochmeister des Deutschen OrdensGEBURTSDATUM um 1206STERBEDATUM 24 Juli 1240STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad von Thuringen amp oldid 232262859