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Siegfried III von Eppstein um 1194 9 Marz 1249 in Bingen aus dem Geschlecht der Herren von Eppstein war Erzbischof von Mainz und damit ex officio Erzkanzler des Heiligen Romischen Reiches Den Eppsteinern gelang im Spatmittelalter der Aufbau einer der bedeutendsten Adelsherrschaften in Hessen sie waren bereits um 1200 reich begutert in Spessart Taunus und Wetterau Sie waren als Herren hochadlig und stellten im 13 Jahrhundert vier Mainzer Erzbischofe 1 Erzbischof Siegfried III von Eppstein altestes Grabdenkmal im Mainzer Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Neffe des Erzbischofs Siegfried II von Eppstein vaterlicherseits und des Erzbischofs von Trier Theoderich von Wied mutterlicherseits wurde um 1220 Domherr in Mainz Propst von St Bartholomaus Frankfurt am Main und von St Peter und Alexander Aschaffenburg Im Oktober oder November 1230 wurde er zum Nachfolger seines Onkels gewahlt Siegfried III war vor allem Reichspolitiker Obwohl staufisch gesinnt betrieb er doch wie alle anderen Reichsfursten aufgrund der Confoederatio cum principibus ecclesiasticis von 1220 die Ausdehnung der Mainzer Landesherrschaft Es gelang ihm dabei immer das Wohlwollen Kaiser Friedrichs II zu behalten Dieser ubertrug ihm 1232 die sehr reiche Reichsabtei Lorsch 1234 lehnte sich Konig Heinrich gegen seinen kaiserlichen Vater auf nachdem er sich schon vorher mit den nach Landesherrlichkeit strebenden Reichsfursten angelegt hatte Heinrich versuchte dabei Siegfried III als Verbundeten zu gewinnen was ihm aber nicht gelang Im Juni 1235 kehrte der Kaiser wegen des Aufstandes selbst aus Italien zuruck was den Aufstand sofort zusammenbrechen liess Heinrich wurde entthront und in apulischen Gefangnissen eingesperrt Friedrich II blieb in Deutschland und hielt im August 1235 in Mainz mit Erzbischof Siegfried eine grosse prunkvolle Reichsversammlung ab Dort wurde am 23 August 1235 der Reichslandfriede oder auch Mainzer Landfriede verabschiedet In die Amtszeit Siegfrieds fallt auch die Heiligsprechung der in Marburg gestorbenen Elisabeth von Thuringen 1235 die Siegfried trotz einer Fehde mit den Thuringer Ludowingern unterstutzt hatte 1237 liess Friedrich II seinen 1228 geborenen zweiten Sohn Konrad IV zum Konig wahlen und ubertrug Siegfried III sowohl die Vormundschaft als auch das Amt des Reichsgubernators Bald danach brach erneut Streit zwischen Papst Gregor IX und Friedrich II aus 1239 wurde der Kaiser zweimal exkommuniziert Siegfried III lehnte es zunachst ab sich gegen seinen Mentor zu stellen und wurde deshalb am 26 April 1240 exkommuniziert blieb jedoch weiterhin unbeugsam Nur der Mongolensturm verhinderte einen Krieg zwischen den Parteien Nach dem Tod Gregors am 22 August 1241 verbundete sich Siegfried III jedoch plotzlich mit dem Kolner Erzbischof Konrad gegen den Kaiser Die Grunde hierfur sind nicht bekannt sie liegen vermutlich in den landesherrlichen Bestrebungen jener Zeit Friedrich setzte Siegfried sofort als Reichsgubernator ab und bestimmte Heinrich Raspe Landgraf von Thuringen zum Nachfolger Sofort brachen Kriege aus Der Nachfolger Gregors IX Coelestin IV war nur 17 Tage Papst danach blieb der Heilige Stuhl 19 Monate vakant sodass es keinen Papst gab der schlichten konnte nbsp Das Stadtprivileg Siegfrieds III von Eppstein fur die Freie Stadt Mainz von 1244 Im Juni 1243 wurde Innozenz IV Papst Er setzte den Kampf gegen Friedrich II fort und machte Siegfried III zum papstlichen Legaten Um die Mainzer fur sich zu gewinnen verlieh Siegfried Mainz 1244 das grosse Stadtprivileg das Mainz zur Freien Stadt Freie Stadt Mainz machte Ausserdem zog Siegfried III Heinrich Raspe auf seine Seite Siegfried instrumentalisierte diesen in der Folge als Exponent der antistaufischen Partei im Reich und liess ihn im Mai 1246 in Veitshochheim bei Wurzburg von einer Minderheit deutscher Fursten und Grafen zum Gegenkonig wahlen Der plotzliche Tod Heinrich Raspes im Februar 1247 war fur Siegfried III ein kurzer Ruckschlag Zusammen mit den anderen rheinischen Erzbischofen machte er 1248 Wilhelm von Holland zum neuen Gegenkonig Siegfried III starb am 9 Marz 1249 in Bingen Er wurde im Mainzer Dom beigesetzt dessen spatromanischer Westbau wahrend seiner Amtszeit fertiggestellt worden war und den er 1239 geweiht hatte Sein Epitaph ist das alteste der Grabdenkmaler im Mainzer Dom Es zeigt ihn als Konigskroner Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Schirrmacher Sigfrid III von Eppstein In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 260 262 Georg Wilhelm Sante Siegfried III von Eppstein Erzbischof von Mainz in Nassauische Lebensbilder 1940 S 17 32 Sigrid Duchhardt Bosken Siegfried III von Eppstein In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 103 104 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Alois Gerlich Siegfried III Erzbischof von Mainz In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 7 LexMA Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 1867 Regina Schafer Siegfried III von Eppstein In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 349 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siegfried III von Eppstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Siegfried III von Eppstein im Personenregister der Germania Sacra online Das Stadtrechtprivileg fur Mainz von 1244 Digitalisat der Abbildung im Lichtbildarchiv alterer Originalurkunden der Philipps Universitat Marburg Eppstein Siegfried III von Hessische Biografie Stand 9 Juni 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Siegfried III von Eppstein in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Siegfried II von Eppstein Siegfried III Werner von Eppstein und Gerhard II von Eppstein Regina Schafer Die Herren von Eppstein Herrschaftsausubung Verwaltung und Besitz eines Hochadelsgeschlechts im Spatmittelalter 2000 ISBN 393022108X EAN 9783930221080VorgangerAmtNachfolgerSiegfried II von EppsteinErzbischof von Mainz 1230 1249Christian II von BolandenNormdaten Person GND 12066898X lobid OGND AKS VIAF 77152274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Siegfried III von EppsteinKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Mainz Reichserzkanzler Reichsverweser und Papstlicher LegatGEBURTSDATUM um 1194STERBEDATUM 9 Marz 1249STERBEORT Bingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried III von Eppstein amp oldid 204914058