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Die Stiftskirche St Peter und Alexander ist die alteste Kirche Aschaffenburgs Otto von Schwaben liess die Kirche im 10 Jahrhundert an der Stelle eines karolingischen Rechteckbaus errichten Der Kernbau ist als eine romanische Basilika errichtet worden weitere Bauabschnitte sind in der Fruhgotik gebaut worden Die Kirche verfugt uber reiche Kunstschatze die zum Teil im Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg ausgestellt sind und hat seit 1958 den Status einer Basilica minor Sicht vom Stiftsplatz St Peter und Alexander Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Marginalie 7 Siehe auch 8 Literatur 8 1 Allgemein 8 2 Ausstattung 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSt Peter und St Alexander wurde um 950 durch Herzog Liudolf von Schwaben Sohn des Kaisers Otto I und seine Frau Ida von Schwaben Tochter des Herzogs Hermann I von Schwaben vermutlich zwischen 947 und 957 initiiert Die Zeit vor 954 ist wahrscheinlich da Liudolf infolge einer Auseinandersetzung mit seinem Vater das Herzogtum in diesem Jahr abgesprochen bekam Spater wurde durch den Sohn des Paares Otto Herzog von Schwaben das Kollegiatstift St Peter und St Alexander mit Stiftsschule begrundet 974 erwahnt Ab 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche begonnen Mit der Ubergabe Aschaffenburgs an Kurmainz durch das Vermachtnis Herzog Ottos 982 kam auch das Stift unter die Obhut des Mainzer Erzbischofs Willigis Ebenfalls 982 schenkte Kaiser Otto II St Peter Besitz in Walldorf und Meiningen 1 Der Aufstieg Aschaffenburgs Stadtrecht ab 1161 zum Zweitsitz der Mainzer Erzbischofe und zur spateren Verwaltungshauptstadt ist eng verbunden mit der zunehmenden Bedeutung der Stiftskirche als Hauptkirche des Ortes und der verstarkten Anbindung des Stifts an das Mainzer Domkapitel Dies erfolgte in mehreren Phasen Erst durch die Wahl zweier Stiftspropste auf den Erzbischofsstuhl nach Mainz Markolf 1141 und Arnold von Selenhofen 1153 spater umgekehrt durch die Besetzung des Propstamts ausschliesslich aus dem Domkapitel ab 1262 schliesslich wurde ab 1588 der Mainzer Erzbischof automatisch auch Stiftspropst des Kollegiatstifts Aschaffenburg Das Kollegiatstift erlangte schnell auch wirtschaftliche Bedeutung wie aus einer Bestatigungsurkunde uber die Besitzungen des Stifts 1184 ausgestellt durch Papst Lucius III zu entnehmen ist Es avancierte als geistliche Macht zum grossten Grundbesitzer der Stadt dem neben 17 Pfarreien noch verschiedene Landguter Weinberge und Muhlen gehorten In seiner Hochzeit lebten bis zu 28 Kanoniker in der Anlage und den zugehorigen Stiftshofen Im Jahre 1304 kam es zu einem Aufruhr der Aschaffenburger Burgerschaft der sich gegen die Abgabefreiheit des Stifts richtete eine diesbezugliche Klage der Stadt wurde spater gerichtlich abgewiesen Das Stift konnte seine Privilegien weiter ausbauen unter anderem mit Unterstutzung von Kaiser Karl IV 1349 Wahrend der Reformationsunruhen verlegte Erzbischof Albrecht von Brandenburg seine Residenz von Halle Saale nach Aschaffenburg das Stift wurde zeitweise Teil des Bischofssitzes Mit der Auflosung von Kurmainz 1801 wurde auch das Stift durch den letzten Erzbischof und spateren Grossherzog von Frankfurt Karl Theodor von Dalberg 1802 aufgelost Die Stiftskirche wurde Stadtpfarrkirche die Einkunfte aus dem Stiftsvermogen gingen an die Landesuniversitat Mainz Spater nach dem Wiener Kongress 1814 ging das Vermogen als Allgemeiner Schul und Studienfonds Aschaffenburg an Bayern Seit 1861 befindet sich im Kapitelhaus das Stiftsmuseum Der Fonds schenkte 1952 die Anlage der katholischen Pfarrkirchenstiftung Am 17 Januar 1958 wurde die Kirche durch Papst Pius XII mit dem Apostolischen Schreiben Quasi civitas zur Basilica minor erhoben 2 Architektur Bearbeiten nbsp Kreuzgang nbsp Westportal mit Jesus als Weltherrscher nbsp Langschiff mit Hochaltar im HintergrundAuf dem Gipfel eines Hugels gelegen uberragt die Kirche die Aschaffenburger Innenstadt nicht nur symbolisch Aus allen Perspektiven muss man zum Gotteshaus emporblicken In der Architektur der Stiftsanlage spiegeln sich unterschiedliche Stilepochen wider die von den ottonischen vorromanischen Anfangen bis in das 17 Jahrhundert reichen Ein Grossteil der heutigen Anlage stammt aus dem 12 und 13 Jahrhundert Zur Gesamtanlage zahlen bereits seit dem 13 Jahrhundert die sich im Norden an die Kirche anschliessenden Stiftsgebaude die U formig einen romanischen Kreuzgang umschliessen und heute im Wesentlichen das Stiftsmuseum beherbergen Der Kreuzgang mit 64 Kapitellen wurde 1240 bis 1245 erbaut er war das geistliche Zentrum des Kollegiatstifts das in seiner Blutezeit bis zu 40 Stiftsherren zahlte Der Kreuzgang wurde im 19 Jahrhundert von Georg Eberlein restauriert Zur Kirche gelangt man entweder von Westen her durch die Stiftsgasse deren Gebaude uberwiegend aus ehemaligen Stiftshofen bestehen oder von Norden her uber den Stiftsplatz Hier auf dem Gelande des ehemaligen Kirchhofes erfolgt der Zugang uber eine monumentale doppellaufige barocke Freitreppe aus dem 17 Jahrhundert Inmitten der Treppe stehen die Sandsteinfiguren der Schutzpatrone der Kirche Petrus und Alexander aus dem Jahr 1723 Auf der Plattform der Treppe befindet sich eine Kreuzigungsgruppe des Aschaffenburger Bildhauers Antonius Wermerskirch aus dem Jahr 1699 Die West und die Nordseite der Kirche sind durch eine offene Vorhalle umschlossen deren Arkaden im Norden eine Fortsetzung des hinter dem Stiftsgebaude liegenden Kreuzgangs sind An den Wanden befindet sich eine grossere Anzahl von Steinreliefs und Epitaphen Oberhalb der Arkaden dominiert die Fassade der Maria Schnee Kapelle die Ansicht vom Stiftsplatz her die von hier aus eine nicht gegebene Hauptachse der Kirche vermuten lasst Sie wurde 1516 durch Albrecht von Brandenburg geweiht An den Strebepfeilern der Fassade befindet sich im Obergeschoss eine Dreikonigsgruppe im neugotischen Giebel 1870 daruber ein Relief des heiligen Martin Die jeweiligen Originale stehen im Stiftsmuseum Das zweite von aussen dominierende Element ist der gotische Turm an der Sudwestecke des Kirchenschiffs der in der Zeit von etwa 1340 bis 1420 entstand Auf einer zweigeschossigen durch Strebepfeiler gestutzten quadratischen Basis schliesst sich ein oktogonaler Oberbau mit Glockenstube an An dessen Fuss befindet sich eine Plattform mit umlaufender Masswerksbrustung Die gotischen Giebel des Turms sind mit Kreuzblumen gekront Der Engel auf der Turmspitze wurde bereits 1539 aufgesetzt und das letzte Mal 1971 erneuert Am Zifferblatt der Turmuhr findet sich das Datum 1714 Ein zweiter Turm im Nordwesten blieb unvollendet Denkbar ist dass die Kirche in romanischer Zeit eine Doppelturmanlage an gleicher Stelle hatte 3 Altester Teil der heutigen Kirche ist das von Westen nach Osten ausgerichtete Langhaus mit seinen romanischen Pfeilerarkaden aus dem 12 Jahrhundert die die Hochwand und die daruber liegenden Hochfenster tragen Der Haupteingang zur Kirche am Turm vom Westen her ist ein Rundbogenportal ca 1220 uber dem sich ein halbkreisformiges Tympanon befindet das Jesus auf einem Thron als Weltenherrscher zeigt Ihm zur Seite stehen erneut Petrus und Alexander Beim Eintritt in das Kirchenschiff gelangt man in eine Halle mit 16 spatromanischen Saulen die vermutlich aus der ehemaligen Vorgangerburg von Schloss Johannisburg stammen 4 und reichhaltig geschmuckte Kapitelle aufweisen Diese Saulenhalle tragt die Orgelempore Das Querhaus der Ostchor sowie West und Nordwestportal stammen aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts und sind gotisch gestaltet Der Giebel uber der Hauptfassade wurde 1870 nach Planen von Georg Eberlein im neugotischen Stil errichtet Der Pilgerbrunnen auf dem Stiftsplatz ist ein Replikat des 1882 errichteten und im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Originals das ebenfalls nach einem Entwurf Eberleins gearbeitet war Als Leiter der Herstellungsbauten der Stiftskirche wird auch Franz Josef Denzinger genannt 5 Die Stiftskirche erlitt bei Luftangriffen und durch Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schaden Der Wiederaufbau begann bereits 1946 und im Jahr 1947 konnte das Langhaus wieder in den Gottesdienst einbezogen werden Die Arbeiten am Gebaude und den Kunstdenkmalern soweit sie nicht ganzlich verloren waren Seitenaltare Chorgestuhl wurden in den Folgejahren schrittweise fortgefuhrt 1955 konnte ein neues Gelaut in Betrieb genommen werden Von den ursprunglichen Glocken konnte nur eine ubernommen werden Zur Jahrtausendfeier im Jahr 1957 konnte ein Zustand erreicht werden der keine Hinweise auf Kriegsschaden mehr aufwies Der neue Altar in der Vierung gestaltet von dem Bildhauer Max Weber wurde 1981 geweiht Ausstattung Bearbeiten nbsp Das ottonische Kreuz Die Stiftskirche zahlt aufgrund ihrer reichhaltigen Ausstattung zu den bedeutendsten regionalen Sakralbauten Insbesondere sind zu nennen das uberlebensgrosse Aschaffenburger Triumphkreuz aus dem 10 Jahrhundert das vermutlich von der Essener Abtissin Mathilde und dem Erzbischof Willigis von Mainz zum Gedachtnis an Mathildes Bruder Otto von Schwaben gestiftet wurde Es hangt in der Mitte an der Nordseite des Hauptschiffs Auf die Essener Herkunft verweist die Rahmung in der Art eines kostbaren Edelsteinbesatzes die dem alteren Mathildenkreuz im Essener Munster entspricht Die geschlossenen Augen und die grosse Wunde an der Seite zeigen den Tod Christi an Zugleich strahlen die Haltung des Korpers und der Gesichtsausdruck eine grosse Gelassenheit aus durch die die Uberwindung des Todes zum Ausdruck kommt nbsp Kanzeldie nur wenig entfernt auf der gegenuberliegenden Seite befindliche von Hans Juncker gestaltete fruhbarocke Kanzel aus dem Jahr 1602 An den Pilastern der Kanzel stehen Christus Salvator und die vier Evangelisten die fur die Botschaft des neuen Testamentes stehen Die vier dazwischen liegenden Steinreliefs zeigen Szenen des Alten Testaments die allegorisch auf das neue Testament verweisen 6 So entspricht etwa Samson mit den Stadttoren von Gaza Christus der die Tore der Vorholle gesprengt hat Jonas der nach drei Tagen vom Wal ausgespieen wurde ist eine Analogie zur Auferstehung Christi aus dem Grab Oberhalb der Reliefs verweisen Halbfiguren der vier grossen Kirchenvater der westlichen Kirche Gregor der Grosse Hieronymus Ambrosius und Augustinus auf die kirchliche Tradition Den Schaft der Kanzel bilden Figuren von Petrus Alexander sowie Andreas dem Namenspatron des Stiftskantors Andreas Weber zu dessen Gedenken die Kanzel gestiftet wurde der mit einem Baldachin uberdachte spatbarocke Hochaltar der in den Jahren 1771 bis 1774 neu geschaffen und 1775 geweiht wurde Mit seinen vier Marmorsaulen erinnert er an den Vier Saulen Altar von Bernini im Petersdom oder den Papstaltar in Santa Maria Maggiore und zeigt so die enge Verbundenheit der Herren der Stiftskirche mit dem Vatikan Mit dem geschwungenen filigranen holzernen Gebalk und den Voluten als Kronung ist er ein kirchliches Hoheitszeichen In der Mitte der Altartisch mit der Figur des Gekreuzigten nach hinten geruckt das Tabernakel mit anbetenden Engeln und dem bekronenden Lamm Gottes In die Seitenwande des Chores sind die Sarkophage der Konigin Luitgard und ihrer Tochter links und von Herzog Otto rechts eingelassen so dass jeweils nur die Langsseite zu sehen ist Oberhalb links ist ein Wappenrelief aus dem Jahr 1722 zu sehen Das entsprechende Relief rechts von Meister Wendel aus dem Jahr 1524 ist farbig und zeigt Otto mit Schwert und Schild zwischen zwei Putten die die Wappenschilde von Schwaben und Bayern halten Ebenfalls an der rechten Chorwand befindet sich das Epitaph des Erzbischofs Theoderich von Erbach und diesem gegenuber ein Grabdenkmal fur Anselm Franz von Ingelheim gestaltet von Johann Wolfgang Frolicher Im Chor findet sich auch ein rot goldener kegelformiger Seidenschirm Padiglione als Zeichen der Basilica minor drei Bronzekunstwerke aus der Werkstatt der Nurnberger Familie Vischer im nordlichen Querschiff die im Auftrag Albrecht von Brandenburgs gefertigt wurden Von Peter Vischer d J stammt das Epitaph Albrechts aus dem Jahre 1525 auf dem dieser in vollem erzbischoflichen Ornat mit Krummstab und Vortragekreuz dargestellt wird Ein Gegenstuck hierzu schuf der Bruder Hans Vischer 1530 ein Relief Marias nach einem Kupferstich Albrecht Durers In der Mitte steht ein Baldachin ebenfalls von Hans Vischer aus dem Jahr 1536 der ursprunglich in Halle uber einer Grabplatte stand Die Unterseite des Baldachins ist mit Gravuren geschmuckt die die funf Wunden Christi darstellen und vier Putten mit den Leidenswerkzeugen Auf dem Baldachin befindet sich der Margarethenschrein ein vergoldeter Holzsarg mit Schaufenstern der die Reliquien mehrerer Heiligen enthalt An der Ostwand des Querschiffs befindet sich uber einem Altar ein Holztafelgemalde der Kreuzigung mit geistlichen Stiftern etwa um 1520 nbsp Nordliches Querschiff nbsp Relief Marias mit dem Kinde nbsp Epitaph Albrecht von Brandenburgs nbsp Margarethenschrein nbsp Kreuzigungsgemaldeder im zentral sudlichen Querschiff stehende Taufstein von Konrad von Mosbach aus dem Jahre 1487 mit farbigen Reliefs von Engeln als Halbfiguren von denen drei Musikinstrumente tragen einer ein Buch die Bibel einer die Jahreszahl und einer das Wappen des Erzbischofs Berthold von Hennenberg An der Sudwand eine Bildergruppe mit der Anbetung der Konige 1577 von Isaac Kieninng aus Speyer im Zentrum und zwei Altarflugeln um 1520 aus der Schule Lucas Cranachs des Alteren daneben Links die heilige Katharina mit dem Schwert und Margaratha mit Drachen und Kreuzstab rechts Barbara mit dem Kelch und Agnes mit dem Lamm An der Ostseite hangt eine Kopie der Mitteltafel des Magdalenenaltars der um 1520 von der Schule Lucas Cranachs d A geschaffen wurde Sie zeigt die Auferstehung Christi Eine weitere Kopie aus dem Magdalenenaltar links hinten ist die Darstellung des heiligen Valentin an der Westwand des Querschiffes Als Teil des Stiftsschatzes befindet sich der Altar heute im Stiftsmuseum 7 nbsp Sudliches Querschiff nbsp Taufstein nbsp Taufstein mit Gemalden nbsp Valentin aus dem Magdalenenaltar nbsp Mittelbild Magdalenenaltar nbsp Die Beweinung Christi von Matthias Grunewald die im Auftrag des Stifts entstandene Beweinung Christi um 1525 des Malers Matthias Grunewald der seit 1516 eine Reihe von Werken fur die Kirche geschaffen hatte die sich bis auf die Beweinung heute an anderen Orten zum Beispiel in der Alten Pinakothek in Munchen befinden Das Gemalde auf einer Tannenholztafel befindet sich in einer Kapelle im sudlichen Seitenschiff Es hatte seine ungewohnliche Form bereits im Original Vermutlich ist es als Front einer Grabtruhe gedacht 8 Sichtbar sehr plastisch und ausdrucksvoll ist der von den Leiden gezeichnete und vom Kreuz herab genommene Leichnam Christi der noch die Dornenkrone tragt also noch vor der Auferstehung Im ubrigen lebt das Bild von Andeutungen Im Hintergrund der Stumpf des Kreuzes mit einer angelehnten Leiter Uber dem Kopf Jesu die gefalteten Hande der trauernden Maria Die klagende Frau rechts moglicherweise Magdalena steht fur den mittrauernden Betrachter fur die Karfreitagsgemeinde Die beiden Wappen aussen das linke von Albrecht von Brandenburg das rechte von Theoderich von Erbach zeigen die Bedeutung der Mainzer Erzbischofe fur das Aschaffenburger Stift nbsp Madonnenbild in der Maria Schnee Kapelledie Maria Schnee Kapelle zu der man uber eine Treppe aus dem nordlichen Seitenschiff durch zwei Spitzbogenarkaden gelangt Der Name der Kapelle bezieht sich auf die Legende vom sog Schneewunder wonach Maria es mitten im Sommer in Rom schneien liess um zu kennzeichnen wo die Kirche Santa Maria Maggiore erbaut werden sollte Das ursprunglich fur diese Kapelle als Mitteltafel des Maria Schnee Altars gemalte Madonnenbild von Grunewald befindet sich heute als Stuppacher Madonna in Bad Mergentheim In Aschaffenburg befindet sich heute eine Kopie von Christian Schad Auf dem Bild hat Maria in einem Garten sitzend das stehende Jesuskind auf dem Schoss und reicht ihm einen Granatapfel der sowohl Zeichen der Liebe als auch Symbol des Sundenfalls sein kann Im Hintergrund erhebt sich ein machtiger Kirchenbau dem vermutlich das Strassburger Munster als Vorlage diente und der auf Maria als Urbild der Kirche deutet Wahrend der linke Altarflugel verschollen ist befindet sich der rechte auf dem das Schneewunder dargestellt ist heute im Freiburger Augustinermuseum In der Kapelle wird heute eine weitere Kopie eines Werks von Grunewald fur die Stiftskirche gezeigt die Verspottung Christ eine Arbeit von August Bresgen 1888 1987 Weitere Ausstattungen sind mehrere Nebenaltare in den Seitenschiffen der Kirche weitere bedeutende Gemalde sowie eine Vielzahl von Epitaphen und Gedenktafeln an den Saulen und Wanden der Kirche In der Kapelle unterhalb des Glockenturms befindet sich eine allegorische Figurengruppe Heinrich Philipp Sommer 1816 als Denkmal fur Friedrich Karl Joseph von Erthal in der der Genius der Religion dem Sterbenden den Schleier der Geschichte luftet wahrend der Genius der Ewigkeit dessen Verdienste auf eine Tafel schreibt Uber dem Aufgang zur Maria Schnee Kapelle hangt ein Kruzifix aus dem 19 Jahrhundert Ludwig Voltz 1862 an der Hochwand gegenuber der Kapelle ein Leinwandgemalde von Johannes Fischer 1570 1643 mit Christus zwischen Petrus und Paulus In der dem Chor am nachsten gelegenen Kapelle im nordlichen Seitenschiff steht der sog Nothelferaltar aus dem 19 Jahrhundert in den verschiedene spatgotische Elemente aus dem 15 Jahrhundert eingearbeitet sind Die zweite nordliche Kapelle enthalt eine Kreuzigungsgruppe von Zacharias Juncker d A um 1650 Gegenuber im sudlichen Seitenschiff hangt oberhalb der Beweinung Christi das Epitaph des Kanonikus Heinrich Reitzmann gest 1528 der ihn betend vor dem Bild einer Pieta zeigt Gegenuber steht ein Altar mit einem Bild aus der Cranach Schule das eine Messe des heiligen Gregorius zeigt Der im Westen sich anschliessende Altar ist der Magdalenenaltar von Hans Juncker um 1620 Den modernen Zelebrationsaltar in der Vierung schuf Max Walter 1979 ebenso das Sakramentshaus sowie den Sockel zu der holzernen Mondsichelmadonna um 1460 nbsp Erthaldenkmal nbsp Epitaph fur Heinrich Reitzmann nbsp Magdalenenaltar nbsp Kreuzigungsgruppe nbsp Nothelferaltar nbsp KruzifixIn den historischen Raumen des Stiftskapitelhauses befindet sich seit 1861 das Stiftsmuseum mit Sammlungen vor und fruhgeschichtlicher Bodenfunde von Funden aus romischer und fruhmittelalterlicher Zeit sowie einer Sammlung alter Kirchenkunst aus Aschaffenburg und vom Untermain Ein grosser Teil der Ausstellungsstucke zahlt zum Stiftsschatz von St Peter und Alexander und hatte im Verlaufe der Geschichte seinen Platz in der Stiftskirche Hierzu zahlen eine mittelalterliche Bauplastik und Kirchenglocken Skulpturen und Kleinplastik aus Romanik und Gotik unter anderem eine Vielzahl von Madonnenfiguren Paramente Reliquiare Monstranzen Messkelche und Ikonen Gemalde aus der Werkstatt von L Cranach und seiner Schule die insbesondere Albrecht von Brandenburg aus seinem fruheren Amtssitz mitbrachte das alteste Schachbrett Deutschlands genannt das Aschaffenburger Brettspiel um 1300 nbsp Albrecht von Brandenburg am Kreuz betend von Lucas Cranach d A einst in der Stiftskirche heute in der Staatsgalerie Aschaffenburg im Schloss Johannisburg Von 1541 bis 1803 befand sich in der Stiftskirche ein Teil der bedeutenden Gemaldesammlung des Mainzer Erzbischofs Kardinal Albrecht von Brandenburg die er als Erzbischof von Magdeburg in seiner Residenzstadt Halle weitgehend selbst beauftragt hatte Allein die dem Halleschen Dom gestifteten 16 Altarretabel mit insgesamt 142 Bildern von Lucas Cranach d A stellen den grossten Gemaldeauftrag der deutschen Kunstgeschichte dar Nachdem er mit seinem Ablasshandel zur Finanzierung der Wahlen auf die beiden Erzstuhle von Magdeburg und Mainz sowie seiner Bauten und Kunstwerke hochstpersonlich Luthers Reformation ausgelost hatte musste er 1541 aus Halle fliehen Doch nahm er nicht nur seine Privatsammlung sondern auch einen erheblichen Teil der gestifteten Kirchenkunst mit nach Aschaffenburg Wahrend die privaten Gemalde im Aschaffenburger Schloss Johannisburg bei der Zerstorung und Plunderung im Markgraflerkrieg 1552 grossteils verlorengingen blieben die Kunstwerke in der Stiftskirche erhalten 1803 liess der Furstprimas Carl Theodor von Dalberg die Altarretabel sowie etliche Einzelbilder von Cranach und seiner Werkstatt aus der Stiftskirche in das Schloss Johannisburg bringen wo bereits seit 1794 ein Grossteil der kurfurstlichen Gemaldesammlung aus Mainz hing Die Cranach Sammlung Kardinal Albrechts gilt als die bedeutendste Europas Die etwa 30 teils mehrflugeligen Werke des alteren Cranach seines Sohnes und der Werkstatt sowie eine Kreuzigungsgruppe von Hans Baldung Grien zudem eine grosse Anzahl teils bedeutender Gemalde von Schulern Cranachs wurden beim Brand des Schlosses Johannisburg im Zweiten Weltkrieg gerettet und sind dort bis heute als Bestandteile der Staatsgalerie Aschaffenburg zu bewundern Auch das Gemalde von Lucas Cranach dem Alteren Kardinal Albrecht von Brandenburg vor dem Gekreuzigten befand sich bis zum Erwerb durch die Bayerische Staatsgemaldesammlungen in der Stiftskirche 9 Orgel Bearbeiten nbsp Die Klais Orgel auf der EmporeDie 1984 geweihte Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt Johannes Klais Bonn Das neun Meter hohe Instrument hat 54 Register auf Schleifladen und 3700 Pfeifen von denen der Kirchenbesucher nur die Prospektpfeifen an der Aussenseite sieht Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 10 Im Jahre 2013 wurden drei Register hinzugefugt I Positiv C g31 Bourdon 0 8 2 Quintade 0 8 3 Praestant 0 4 4 Rohrflote 0 4 5 Oktave 0 2 6 Waldflote 0 2 7 Larigot 0 1 1 3 8 Sesquialter II 0 0 0 2 2 3 9 Scharff V10 Dulcian 16 11 Vox humana 0 8 II Hauptwerk C g312 Prinzipal 16 E 13 Bourdon 16 14 Principal 0 8 15 Gamba 0 8 16 Octave 0 4 17 Hohlflote 0 4 18 Quinte 0 2 2 3 19 Superoktave 0 0 0 2 20 Cornet V 0 8 21 Mixtur V22 Cymbel IV23 Chamade 0 8 E 24 Trompete 0 8 25 Clairon 0 4 Celesta schwellbar Tremulant III Schwellwerk C g326 Pommer 16 27 Geigenprinzipal0 0 0 8 E 28 Holzprinzipal 0 8 29 Rohrflote 0 8 30 Salicional 0 8 31 Vox coelestis 0 8 32 Principal 0 4 33 Querflote 0 4 34 Nasard 0 2 2 3 35 Octavin 0 2 36 Terz 0 1 3 5 37 Sifflet 0 1 38 Plein jeu V39 Fagott 16 40 Trompette 0 8 41 Hautbois 0 8 Tremulant Pedal C f142 Untersatz 32 43 Principal 16 44 Kontrabass 16 45 Subbass 16 46 Octave 0 8 47 Flote 0 8 48 Pommer 0 8 49 Tenoroctave 0 4 50 Nachthorn 0 2 51 Hintersatz V0 052 Posaune 16 53 Zinke 0 8 54 Schalmey 0 4 Koppeln Normalkoppeln I II III I III II I P II P III P Suboktavkoppel III III Spielhilfen 32 fache Setzeranlage Anmerkung E 2013 erganztes RegisterGlocken BearbeitenDie alteste Glocke des Gelautes stammt aus dem 14 Jahrhundert die neuesten sind von 2005 Im Jahre 2005 wurde von der Giesserei Perner aus Passau ein Zimbelgelaut auf das Gelaut gesetzt woraus sich eine besondere Gesamtausstrahlung des Klangs ergab Alle Glocken sind in schweren Rippen konstruiert Nr Name Gussjahr Giesser Gewicht kg Nominal1 Sankt Peter und Alexander 1955 Schilling Heidelberg 2800 c12 Sankt Martin 1955 Schilling Heidelberg 1400 es13 Gloriosa 14 Jahrhundert Unbekannt 1000 f14 Pacem in Terris 2004 Perner Passau 700 g15 Sankt Pius X 1955 Schilling Heidelberg 600 as16 Sankt Josef 1955 Schilling Heidelberg 400 b17 Sankt Maria 1955 Schilling Heidelberg 300 c28 Sankt Jacobus und Johannes 2005 Perner Passau 148 as29 Sankt Andreas und Allerheiligen 2005 Perner Passau 105 b210 Allerseelen 2005 Perner Passau 72 c3Marginalie BearbeitenIm Jahre 976 soll der damalige Kantor Gozmar an der Stiftsschule versehentlich einen Schuler mit einer Schreibtafel oder einem Tintenfass erschlagen haben 11 Siehe auch BearbeitenListe der Propste des Kollegiatstifts St Peter und Alexander in AschaffenburgLiteratur BearbeitenAllgemein Bearbeiten Alois Grimm Aschaffenburger Hauserbuch Dalbergstrasse Stiftsgasse Fischerviertel Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V Aschaffenburg 1985 ISBN 3 87965 007 3 S 340 390 Wiltrud Fischer Pasche Wirtschafts und Besitzgeschichte des ehemaligen Kollegiatstifts St Peter und Alexander zu Aschaffenburg bis zum Ausgang des 14 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg e V 1993 Edgar Rohrig Hrsg Die Stiftskirche St Peter und Alexander Aschaffenburg Schnell amp Steiner Regensburg 1999 ISBN 3 7954 1197 1 Wolfgang Schneider Aschaffenburg Stiftsbasilika St Peter und Alexander 10 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 4193 7 Reihe Kleine Kunstfuhrer Nr 230 Ausstattung Bearbeiten Klaus Gereon Beuckers Der ottonische Kruzifixus in der Aschaffenburger Stiftskirche in Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst 46 1994 S 1 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Alexander Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftsbasilika St Peter und Alexander Seite der Pfarreiengemeinschaft Kloster in Bayern Das Stift St Peter und St Alexander Herz des mittelalterlichen Aschaffenburg PDF Datei 47 kB Pracht und Glaube des Mittelalters Der Stiftsschatz Stiftsarchiv Aschaffenburg St Peter und Alexander Aschaffenburg Plenum Video Gottes Hauser 34 Video Stiftsplatz Webcam Einzelnachweise Bearbeiten Hans Kratzer Des Kaisers verschlampte Urkunde In www sueddeutsche de 11 Juli 2020 abgerufen am 11 Juli 2020 Pius XII Litt Apost Quasi civitas in AAS 50 1958 Nr 14 S 670s Alois Grimm Hauserbuch S 345 Alois Grimm Hauserbuch S 343 Julius Hulsen Denzinger Franz Josef Ritter von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 661 663 Wolfgang Schneider Aschaffenburg Stiftsbasilika St Peter und Alexander S 8 Magdalenenaltar im Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg Wolfgang Schneider Aschaffenburg Stiftsbasilika St Peter und Alexander S 20 Bayerische Staatsgemaldesammlungen Zur Klais Orgel Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in BayernBasilicae minores in Deutschland Baden Wurttemberg Unsere Liebe Frau in Konstanz 1955 St Martin in Weingarten 1956 St Georg in Walldurn 1962 St Vitus in Ellwangen 1964 Maria Heimsuchung in Birnau 1971 St Martin in Ulm Wiblingen 1993 St Georg in Ochsenhausen 2019Bayern Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein 1897 St Anna in Altotting 1913 Maria Himmelfahrt in Ettal 1920 Dom St Peter und Georg in Bamberg 1923 St Alexander und Theodor in Ottobeuren 1926 St Mauritius in Niederalteich 1932 St Ulrich und Afra in Augsburg 1937 Maria Himmelfahrt in Tuntenhausen 1942 Heiligste Dreifaltigkeit in Gossweinstein 1948 St Peter und Alexander in Aschaffenburg 1958 Maria Himmelfahrt in Ingolstadt 1964 Stiftskirche zur Alten Kapelle in Regensburg 1964 St Emmeram in Regensburg 1964 St Michael in Altenstadt 1965 St Lorenz in Kempten 1969 Maria Himmelfahrt in Waldsassen 1969 St Benedikt in Benediktbeuern 1972 St Peter in Dillingen 1979 Heilig Kreuz und Maria Himmelfahrt in Scheyern 1979 St Martin in Amberg 1980 St Margaretha in Altenmarkt 1982 St Jakob in Straubing 1989 Maria Heimsuchung in Marienweiher 1993 Maria Brunnlein in Wemding 1998 St Martin in Landshut 2001 St Vitus und Deocar in Herrieden 2010Berlin St Johannes in Berlin Neukolln 1906 Dom St Hedwig in Berlin Mitte 1927 Maria Rosenkranzkonigin in Berlin Steglitz 1950Hessen St Marcellinus und Petrus in Seligenstadt 1925 St Maria Petrus und Paulus in Ilbenstadt 1929 St Peter in Fritzlar 2004 St Valentinus und Dionysius in Kiedrich 2010Niedersachsen St Godehard in Hildesheim 1963 Maria Mutter der Sieben Schmerzen in Bethen 1977 St Clemens in Hannover 1998 St Cyriakus in Duderstadt 2015Nordrhein Westfalen St Gereon in Koln 1920 St Ursula in Koln 1920 Maria Himmelfahrt in Kevelaer 1923 St Viktor in Xanten 1937 St Severin in Koln 1953 Maria Heimsuchung in Werl 1953 St Martin in Bonn 1956 St Potentinus Felicius und Simplicius in Steinfeld 1960 St Aposteln in Koln 1965 St Maria im Kapitol in Koln 1965 St Suitbertus in Dusseldorf Kaiserswerth 1967 St Lambertus in Dusseldorf 1974 St Andreas in Knechtsteden 1974 St Vitus in Monchengladbach 1974 St Margareta in Dusseldorf Gerresheim 1982 St Ludgerus in Essen Werden 1993 St Kunibert in Koln 1998 St Quirinus in Neuss 2009 St Ida in Herzfeld 2011 St Laurentius in Wuppertal 2013Rheinland Pfalz St Matthias in Trier 1920 Kaiser und Mariendom in Speyer 1925 Dom St Peter in Worms 1925 St Maria am See in Maria Laach 1926 Unsere Liebe Frau in Marienstatt 1927 St Martin in Bingen 1930 St Salvator in Prum 1950 Unsere Liebe Frau in Trier 1951 St Paulin in Trier 1958 St Kastor in Koblenz 1991 St Severus in Boppard 2015Saarland St Wendalinus in St Wendel 1960 St Johann in Saarbrucken 1975Sachsen Heilig Kreuz in Wechselburg 2018 49 973611111111 9 1463888888889 Koordinaten 49 58 25 N 9 8 47 O Normdaten Geografikum GND 4440422 0 lobid OGND AKS VIAF 246269585 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Alexander Aschaffenburg amp oldid 237456532