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Petrus und Heiliger Peter sind Weiterleitungen auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Petrus Begriffsklarung und Sankt Peter aufgefuhrt Simon Petrus in Galilaa um 64 67 moglicherweise in Rom war nach dem Neuen Testament einer der ersten Juden die Jesus Christus in seine Nachfolge berief Er wird dort als Sprecher der Junger bzw Apostel erster Bekenner aber auch Verleugner Jesu Christi Augenzeuge des Auferstandenen und einer der Leiter Saulen der Jerusalemer Urgemeinde dargestellt Hinzu kommen sehr viel spatere Notizen in Apostelakten und bei diversen Kirchenvatern wonach Petrus erster Bischof von Antiochien sowie Grunder und Haupt der Gemeinde von Rom gewesen sei und dort das Martyrium erlitten habe Der heilige Petrus Ikone aus dem 6 Jahrhundert Katharinenkloster Sinai Simons Historizitat wird aufgrund ubereinstimmender Angaben in den fruhesten Textbestandteilen der Evangelien und archaologischer Funde angenommen Das Neue Testament uberliefert jedoch nur wenige als zuverlassig betrachtete biografische Details uber ihn Spatere Notizen werden als weitgehend legendarisch angesehen Ein Aufenthalt Petri in Rom wird in der Bibel nicht erwahnt Die romisch katholische Kirche fuhrt den Primatsanspruch des Papsttums uber die Gesamtkirche auf die Tradition zuruck Petrus sei der erste Bischof von Rom gewesen und Christus habe Petrus und dieser den folgenden Bischofen von Rom einen Vorrang als Leiter Lehrer und Richter aller Christen gegeben Die Papste werden daher auch als Nachfolger Petri bezeichnet Die ubrigen Kirchen lehnen diesen Anspruch ab Historisch gab es im 1 Jahrhundert noch keinen Monepiskopat das heisst die christliche Gemeinde wurde nicht von einem einzelnen romischen Bischof geleitet Dennoch gilt Petrus auch fur die altorientalischen orthodoxen altkatholischen sowie die anglikanischen Kirchen als erster Bischof von Rom und als Heiliger Auch die evangelischen Kirchen erinnern mit einem Gedenktag an ihn Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 2 Angaben im Neuen Testament 2 1 Name 2 2 Herkunft und Berufung 2 3 Christusbekenner 2 4 Empfanger der Felsenzusage 2 5 Christusverleugner 2 6 Zeuge des Auferstandenen 2 7 Missionar der Urgemeinde 2 8 Notizen zum Ende 3 Petrus zugeschriebene Schriften 3 1 Petrusbriefe 3 2 Markusevangelium 3 3 Apokryphen 4 Moglicher Aufenthalt von Petrus in Rom 4 1 Martyrium in Rom 4 2 Erster Bischof 4 3 Petrusgrab 4 4 Grundsatzdebatte 5 Bedeutung 5 1 Innerhalb des Christentums 5 1 1 Entwicklung des Petrusprimats 5 1 2 Reformatorische Auslegung 5 1 3 Gedenktage 5 1 4 Patronanzen Schutzheiliger und Anrufung 5 1 5 Petrus in Volksglauben und Brauchtum 5 1 6 Ikonographie und Heiligenattribute 5 2 Ausserhalb des Christentums 5 3 Petrus in der Kunst 6 Literatur 6 1 Grundwissen 6 2 Petrus im NT und Fruhchristentum 6 3 Auslegung und Bedeutung 6 4 Archaologie 6 5 Kunst 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseQuellenlageAlle Quellen zu Simon Petrus stammen aus der christlichen Uberlieferung Mogliche biografische Informationen finden sich vor allem in den Evangelien den Paulusbriefen weiteren Apostelbriefen und der Apostelgeschichte des Lukas Diese Quellen berichten im Kontext ihrer missionarischen und theologischen Verkundigungsabsichten von Petrus Sie werden von der historisch kritischen Bibelwissenschaft quellenkritisch untersucht Zusatzliche Angaben zu Simon Petrus finden sich vor allem im Ersten Clemensbrief bei den Kirchenvatern Irenaus und Eusebius wie auch bei Tertullian Diese Quellen stammen aus dem 2 bis 4 Jahrhundert und verdanken ihre Entstehung Verbreitung und Uberlieferung nicht zuletzt den kirchenpolitischen Interessen der Autoren und Tradenten die in der Auseinandersetzung mit haretischen Stromungen innerhalb des fruhen Christentums den Bibelkanon das monarchische Bischofsamt und die Idee der apostolischen Sukzession entwickelten Sie betonen zum einen die Bedeutung Petri fur die Vorrangstellung Roms vor den ubrigen Patriarchaten und stellen ihn zum anderen als Beispiel fur einen sundigen Heiligen dar dessen Verleugnung und anschliessende Reue und Bekehrung zeige dass allen Menschen das Heil offensteht 1 Apostelakten zu Simon Petrus werden in der Regel als Legenden beurteilt die weitgehend ahistorische Erzahlungen beinhalten Archaologische Zeugnisse fur eine Petrusverehrung in Rom stammen aus dem 1 Jahrhundert Ob sie seinen Aufenthalt und sein Begrabnis dort belegen ist stark umstritten Angaben im Neuen TestamentName Alle Evangelien kennen den Junger unter dem Namen Simon Jesus redet ihn bis auf eine Ausnahme Lk 22 34 EU immer so an Es handelt sich um die griechische Form des biblischen Namens Simeon hebraisch Schim on dem Tanach zufolge einer der Sohne Jakobs und Stammvater eines der zwolf Stamme Israels Patriarchennamen waren unter palastinischen Juden dieser Zeit besonders beliebt und wurden haufig auch in der griechischen Ubersetzung verwendet 2 Da auch Simons Bruder Andreas einen griechischen Namen tragt scheint diese Namensform die ursprunglichere zu sein 3 Apg 15 14 EU und 2 Petr 1 1 EU nennen ihn Symeon eine Grazisierung der hebraischen Namensform In Mt 16 17 EU nennt Jesus seinen Junger mit Vatersnamen Simon Barjona Simon Sohn des Jona Zu moglichen politischen Konnotationen dieser Anrede und zu der Frage ob der Vater der beiden Apostel Jona oder wie es an anderer Stelle im Neuen Testament heisst Johannes hebraisch Jochanan geheissen haben kann gibt es verschiedene Theorien siehe unten Abschnitt Herkunft und Berufung Paulus von Tarsus nennt den Apostel meist Kephas Khfᾶs eine grazisierte Form des auch in den Evangelien uberlieferten Beinamens Kefa Kep in hebraischen Buchstaben כיפא ein aramaisches Wort das als Eigenname kaum belegt ist und eigentlich Stein bedeutet Gal 2 7 8 EU ubersetzt den Namen zweimal ins Griechische zu Petros Petros was ebenfalls Stein bedeutet und mit dem griechischen Wort fur Fels petra verwandt ist Im Hebraischen hat das Wort kep כ ף ebenfalls die Grundbedeutung Fels oder Stein Sowohl das semitische als auch das griechische Wort bezeichnen einen gewohnlichen Naturstein Wurfstein Bruchstein Kieselstein im Hebraischen auch einen Felsen zum Beispiel Jer 4 29 EU im Aramaischen kann seltener 4 5 6 ebenfalls ein Felsen Felsbrocken oder eine Felsenspitze 2 gemeint sein Jesus selbst soll Simon den Beinamen Kefa verliehen haben wo und wann uberliefern die Evangelien unterschiedlich Einige Exegeten nahmen an Simon habe den Beinamen erst als Apostel der Urgemeinde angenommen und dies sei nachtraglich auf Jesus zuruckgefuhrt worden vgl Joh 1 42 7 Die meisten Forscher darunter Peter Dschulnigg 8 Joachim Gnilka 9 Martin Hengel 10 John P Meier 2 Rudolf Pesch 6 gehen jedoch davon aus dass Simon diesen Beinamen bereits im ersten Jungerkreis trug da Kephas in einigen der altesten NT Schriften als eigentlicher Name Gal 2 9 EU oder von Anfang an verwendeter Beiname Mk 3 16 EU Mt 4 18 10 2 des Apostels erwahnt ist Auch wird zumeist angenommen dass ihm der Beiname tatsachlich von Jesus gegeben wurde 11 John P Meier weist darauf hin dass die Evangelien eine Nennung des Namens Petrus oder Kephas im Munde Jesu an vielen Stellen auffallig vermeiden er halt es fur denkbar dass dieser Name fur den Gebrauch im Verhaltnis unter den Jungern aber nicht im Verhaltnis zu Jesus bestimmt war 12 Vermutet wurde auch der ursprungliche Sinn des Namens erschliesse sich aus der angenommenen Wortbedeutung Edelstein im Aramaischen was die besondere Rolle Simons als Wortfuhrer der Erstberufenen hervorheben konnte Die Sinnverschiebung zu Fels als Fundament der Kirche sei dann als nachosterliche Umdeutung zu verstehen 13 Die im Anschluss an Rudolf Pesch 6 vermutete Ubersetzung von kefa als Schmuckstein oder Edelstein zur auszeichnenden Benennung einer Person ist vom Aramaischen her jedoch nicht hinreichend zu belegen da der Gebrauch der aramaischen Wurzel kp als Personenname nicht nachgewiesen ist 2 und uberhaupt kaum Beispiele einer Verwendung des Wortes in der Bedeutung Edelstein bekannt sind in denen dieses Verstandnis nicht durch Zusammensetzungen 5 attributive Zusatze etwa guter Stein 4 im Sinne von edel oder wertvoll oder einen eindeutigen Kontext nahegelegt wurde Der protestantische Heidelberger Judaist und Talmud Ubersetzer Reinhold Mayer 1926 2016 vermutete der Namensgebung durch Jesus liege neben dem Gedanken an den Grundstein des Jerusalemer Tempels eine ironische Anspielung auf den ungewohnlichen Namen des zu seiner Zeit amtierenden Hohenpriesters Kajaphas קיפא zugrunde 14 Die in griechischer Umschrift verschieden vokalisierten Namen Kaiphas und Kephas unterscheiden sich in hebraischer Schrift nur in den anlautenden Konsonanten Koph bei Qajfa statt Kaph bei Kefa die sehr ahnlich klingen Damit wohne dem Namen ein moglicherweise durchaus ernst gemeinter Anspruch auf die Ablosung des Hohenpriesters durch den Fuhrer der Zwolfergruppe um Jesus inne der selbst im Rahmen seines Messianismus den Konigstitel fur sich beanspruchte Der erst durch die Jerusalemer Inschriftenfunde von 1990 mit denen der Name des Hohepriesters erstmals in hebraischen Schriftzeichen belegbar wurde ins Bewusstsein der Forschung getretene verbluffende Gleichklang des Beinamens des Simon mit dem des hochsten Amtsinhabers am Jerusalemer Tempel wirft auch fur den katholischen Exegeten Martin Ebner ein neues Licht auf den viel umratselten Beinamen des Simon Petrus Falls Absicht dahinterstecke hatte Jesus mit dieser delikaten Spitznamenwahl eine symbolische Enteignung vorgenommen 15 Ahnlich wie Jesus Christus wurde auch Simon Petrus spatestens mit der lateinischen Bibelubersetzung Vulgata um 385 zum Eigennamen Herkunft und Berufung nbsp Der hl Petrus als Menschenfischer uber dem Portal der ihm geweihten Kirche in FigueresSimon stammte wie Jesus aus Galilaa und war nach Aussage des Markusevangeliums an seiner Sprache als Galilaer erkennbar Mk 14 70 par Er gehorte zu den ersten Jungern die Jesus in seine Nachfolge berief Die Uberlieferungen beschaftigen sich praktisch nur mit der Zeit nach dieser Berufung Angaben uber Alter und Geburt des Simon sowie uber die Herkunft und den sozialen Status seiner Familie gibt es keine Nach Joh 1 42 EU hiess Simons Vater Johannes In Mt 16 17 EU spricht Jesus ihn als Simon Barjona an aramaisch Sohn des Jona Jona durfte hier als Kurzform von Johannes aufzufassen sein 16 Als Adjektiv bedeutet barjona allerdings auch impulsiv oder unbeherrscht Darin sahen manche Ausleger Hinweise auf eine mogliche fruhere Zugehorigkeit Simons zu den Zeloten da im spateren Talmud judische Freiheitskampfer als barjonim Plural bezeichnet wurden 17 Simon hatte einen Bruder namens Andreas der wohl junger als Simon war da alle Apostellisten diesen zuerst nennen Beide waren Fischer am See Genezareth Nach Mk 1 16 traf Jesus sie am Seeufer beim Auswerfen ihrer Fischernetze und forderte sie auf ihm nachzufolgen Daraufhin hatten sie die Netze verlassen und seien ihm gefolgt Bei der Berufung der ubrigen zehn habe Jesus Simon dann den Beinamen Petrus gegeben Mk 3 16 EU Simon war verheiratet den Namen seiner Frau erfahrt man nicht Er wohnte zusammen mit ihr ihrer Mutter und seinem Bruder Andreas in einem eigenen Haus in Kafarnaum Mk 1 21 29 f Lk 4 38 Mt 8 14 Auf dessen Uberresten konnten Urchristen eine ihrer ersten Pilgerstatten errichtet haben Dies vermuten einige Archaologen da unter einer byzantinischen achteckigen Kirche aus dem 5 Jahrhundert Mauerreste aus dem 1 Jahrhundert ausgegraben wurden Der einzige klare Hinweis auf ein Petrushaus das fruh als Hauskirche genutzt worden sein konnte sind allerdings Kalkinschriften die Jesus mit Hoheitstiteln sowie Petrus nennen und Spuren kultischer Zusammenkunfte zeigen 18 Sie stammen fruhestens aus dem 3 Jahrhundert 19 Nach Mk 1 31 heilte Jesus Simons Schwiegermutter worauf diese die Junger bewirtete Zwar forderte Jesus den Simon wie auch die ubrigen Junger aus seinem engsten Nachfolgerkreis grundsatzlich auf ihre Familien zu verlassen Mk 10 28 f Eine Ablehnung der Ehe als solche findet sich in den Evangelien jedoch nicht Die auffalligste Besonderheit der Lehren Jesu uber die Ehe bestand darin dass er die Ehescheidung verbot Mt 5 32 Petrus lebte nach dem Zeugnis des Paulus wie auch andere Apostel und Verwandte Jesu um das Jahr 39 mit seiner Ehefrau zusammen und nahm sie auf Reisen mit 1 Kor 9 5 Einige Frauen aus Galilaa sollen auch bereits wahrend des offentlichen Wirkens Jesu mit ihm und seinen Anhangern umhergezogen sein Mk 15 41 Lk 8 2 Nach Lk 5 1 11 wurde Simon zum Menschenfischer berufen nachdem Jesus seine Antrittspredigt in der Synagoge von Kafarnaum gehalten und Simons Schwiegermutter geheilt hatte Die Berufung folgt einem unerwartet grossen Fischfang nach dem Simon bekennt Herr gehe von mir fort Ich bin ein sundiger Mensch Hier nennt Lukas ihn erstmals Petrus dann auch bei der Auswahl der Zwolf Lk 6 14 Er erklart den Beinamen ebenso wenig wie Markus Nach Apg 10 14 28 beachtete Simon zunachst die judischen Speisevorschriften und verkehrte nicht mit Nichtjuden Auch nach Mt 4 18 wird Simon ab seiner Berufung beilaufig Petrus genannt Matthaus stellt den Beinamen erst heraus nachdem Simon Jesus als den Messias bekannt hatte und dieser ihm daraufhin zusagte er werde seine Kirche auf diesen Felsen bauen Mt 16 16 ff Nach Joh 1 44 kamen Petrus und sein Bruder aus Bethsaida Ob hier der Geburts oder nur ein fruherer Wohnort gemeint ist bleibt offen Andreas soll als Junger Johannes des Taufers Jesus zuerst getroffen ihn als Messias erkannt und dann seinen Bruder Simon zu ihm gefuhrt haben Jesus habe diesem sofort als er ihn sah den Beinamen Kephas verliehen Joh 1 35 42 Nach allen Evangelien war Simon Petrus im Jungerkreis eine Fuhrungsfigur Er steht in allen Apostellisten des NT an erster Stelle auch dort wo er mit Jakobus dem Alteren und Johannes zusammen genannt wird Er gehorte demnach zu den drei Jungern aus dem engsten Kreis der Jesusnachfolger die Jesus besonders nahestanden Sie gelten nach Mk 9 2 13 Verklarung des Herrn als die Einzigen unter den Zwolfen denen die Gottlichkeit und indirekt auch die kunftige Auferstehung Jesu bereits vor dessen Tod offenbart wurde Sie begleiteten Jesus zudem in seinen letzten Stunden im Garten Getsemani Mk 14 33 Christusbekenner Nach Mk 8 29 ff EU beantwortet Petrus Jesu Frage an seine Junger fur wen sie ihn halten mit dem Glaubensbekenntnis Du bist der Christus Dieser Titel erscheint hier das erste und einzige Mal im Munde eines der Apostel gefolgt vom Schweigegebot Jesu an sie alle niemandem etwas uber ihn zu sagen V 30 Petrus spricht hier also stellvertretend fur alle Erstberufenen Doch gleich darauf nachdem Jesus den Jungern erstmals seinen vorherbestimmten Leidensweg ankundigte nahm ihn Petrus beiseite und begann ihn zurechtzuweisen V 32 Er habe also versucht Jesus von diesem Weg ans Kreuz abzubringen Daraufhin habe Jesus ihn schroff zurechtgewiesen V 33 Tritt hinter mich du Satan Denn du hast nicht das im Sinn was Gott will sondern was die Menschen wollen Satan bedeutet im Hebraischen Gegner oder Widersacher Petrus wird hier mit dem Versucher Jesu in der Wuste verglichen der den Sohn Gottes ebenfalls von seinem Leidensweg abhalten wollte Mt 4 1 11 er wird auch an anderen Stellen des NT in die Nahe des Satans geruckt Lk 22 31 In der matthaischen Variante Mt 16 16 antwortet Simon Du bist der Christus der Sohn des lebendigen Gottes Damit wiederholt er hier das Bekenntnis aller Junger zur Gottessohnschaft Jesu das diese nach Jesu Stillung des Sturms ablegen Mt 14 33 Wie bei Markus folgt auch hier kein weiteres Christusbekenntnis der Junger sondern spater Jesu eigene Bejahung der Messiasfrage im Verhor durch den Sanhedrin Mk 14 62 Mt 26 63 Empfanger der Felsenzusage Nach Mt 16 18 EU beantwortete Jesus Simons Christusbekenntnis mit einer besonderen Zusage Ich aber sage dir Du bist Petrus griech petros und auf diesen Felsen griech petra werde ich meine Kirche ekklesia bauen und die Machte griech pylai wortlich Tore der Unterwelt griech hades werden sie nicht uberwaltigen Dieser Vers ist im NT einmalig Umstritten ist bis heute unter anderem ob es sich um ein echtes Jesuswort handelt wann und warum es entstanden ist woher die einzelnen Ausdrucke stammen und was sie hier bedeuten Das in der altgriechischen Literatur selten anzutreffende Wort petros bezeichnete wie das aramaische kefa in der Regel einen einzelnen Naturstein runden Kiesel oder Brocken nicht dagegen einen als Baugrund geeigneten Fels petra hingegen bedeutet Felsen als einzelner Felsen oder als Felsgrund unter Umstanden kann auch der in eine Mauer eingefugte behauene Steinblock bezeichnet sein 20 Unter den Spruchen von der Nachfolge findet sich in Mt 7 24 EU das Gleichnis von dem Mann der sein Haus auf den Felsen epi tan petran gebaut hat was ublicherweise generisch mit auf Fels gebaut wiedergegeben wird An dieses Jesuswort konnte auch Mt 16 18 angelehnt sein falls es sich um eine nachtragliche Bildung handelt Der Ausdruck Stein lasst judische Metaphern anklingen So war der heilige Stein im Allerheiligsten des Jerusalemer Tempels in der biblischen Zionstradition zugleich Eingang zur Himmelswelt Verschlussstein gegen die Sintflut und die Totenwelt zum Beispiel Jes 28 14 22 Jedoch wurde dieser Stein nicht Felsen genannt und nie als Baufundament dargestellt Evangelikale Ausleger die eine Grundlegung des Petrusamtes im Felsenwort ablehnen vertreten daher haufig die Meinung in Mt 16 18 beziehe sich nur der Name Petros Stein auf Simon Petrus selbst wahrend sich das Wort petra Felsen auf Christus beziehe der selbst das Fundament seiner Kirche ist Diese Ausleger untermauern ihr Verstandnis mit Verweis auf andere Bibelstellen in denen sich Jesus mit einem Eckstein kephale gōnias Haupt der Ecke nach Ps 118 22 EU oder Baustein lithos vergleicht Mt 21 42 EU par oder als solcher bezeichnet wird 1Petr 2 4 Von der Syntax der Aussage in Mt 16 18 her ist diese Deutung allerdings nicht nachvollziehbar da der Ausdruck dieser Felsen im zweiten Teilsatz eindeutig auf den zuvor genannten Petros bezogen ist und nicht auf den Sprecher Jesus selbst Der semantisch nicht bruchlose Ubergang vom Eigennamen Petros ubersetzt Stein zu petra Felsen und dessen Bezeichnung als Baugrund stellt sich vielmehr als Wortspiel dar das die nahe Verwandtschaft der beiden Worter thematisiert ohne den Bezug zu der angesprochenen Person aufzugeben Ob dieses Wortspiel bzw eine doppelsinnige Verwendung des Begriffs kefa auch im Aramaischen moglich ist 21 was die Voraussetzung dafur ware um das Wort fur ursprunglich jesuanisch zu halten ist strittig Ekklesia wortlich die Herausgerufene von dem griechischen Verb kalein rufen bezeichnete im profanen Griechisch die einberufene Versammlung von Burgern In der Septuaginta wird der hebraische Begriff kahal mit ekklesia ins Griechische ubersetzt was in der Zusammensetzung mit Gott Kyrios das erwahlte Gottesvolk Israel meint wobei das Motiv der Sammlung Israels Ruckrufung aus dem Exil begrifflich durchscheint Im Kontext von Mt 16 14 f ist der Ausdruck auf den Zwolferkreis bezogen die erstberufenen zwolf Junger Jesu die in den Evangelien die Nachkommen der Zwolf Stamme Israels reprasentieren das heisst das endzeitlich versammelte Israel als Ganzes In den fruhen Briefen des NT wird das Wort zunachst als Bezeichnung der einzelnen Christengemeinde verwendet wiewohl in 1 Kor 12 28 EU ein weiteres Verstandnis bereits bei Paulus anzuklingen scheint Ausdrucklich als Bezeichnung fur die Gesamtheit der Christen Universalkirche wird der Ausdruck erst in den vermutlich spater entstandenen deuteropaulinischen Briefen Kol 1 18 EU Eph 5 23 EU benutzt Der Ausdruck meine ekklesia ist nur an dieser Stelle als Ausspruch Jesu uberliefert Dies ist ein Hauptargument gegen die Echtheit des Logions denn es gilt als sehr unwahrscheinlich dass der historische Jesus eine Bezeichnung zur Charakterisierung seiner Gefolgschaft verwendet haben konnte die sich im Griechischen mit ekklesia wiedergeben liesse Zudem erscheint der Vers redaktionsgeschichtlich als Einschub in die Vorlage Mk 8 27 30 Der Ekklesia Begriff verweist nach Karl Ludwig Schmidt ursprunglich auf eine Sondergemeinschaft innerhalb des Gottesvolks die sich ahnlich wie die Qumran Gemeinschaft als Auserwahlte in dem erwarteten Endgericht Mk 13 20 ff bzw Ausgesonderte Heilige vgl Apg 9 13 32 41 u a begriffen haben konnte 22 zugleich aber Teil des Judentums blieb und die Toragebote und den Tempelkult nicht aufgab Demnach ware eine Entstehung im judenchristlichen Umfeld denkbar Tore des Hades war im Hellenismus eine feste Redewendung fur den Ort an den Gestorbene gelangten Hinter jedem Sterblichen Fleisch und Blut schlossen sie sich unwiderruflich Jes 38 10 Fur Hans Conzelmann stammt der Vers aus einer von Petrus gegrundeten Gemeinde in Syrien oder Kleinasien die Jesus das Wort nach Petri Tod in den Mund gelegt habe Denn hier wurden die Pforten der Unterwelt der Auferstehung der Christusbekenner und Fortdauer ihrer Gemeinschaft uber den Tod des Einzelnen hinaus gegenubergestellt 23 Ulrich Luz deutet meine ekklesia als das gesamte Christentum da Jesus nur eine Gemeinde bauen konne und die Zusage an das verbreitete biblische Bild vom Hausbau des Gottesvolks anschliesse Mt 7 21 Der Vers sei ein griechisches Wortspiel kein ins Griechische ubersetzter aramaischer Satz Der fruhe Beiname Simons Kefa den Jesus ihm gegeben haben konnte werde hier im Ruckblick auf sein schon abgeschlossenes Wirken als Apostel gedeutet Da auch andere NT Stellen Eph 2 20 Offb 21 14 von Aposteln als Baufundament der Kirche sprechen sei der Vers wahrscheinlich nachosterlich in einer griechischsprechenden Gemeinde entstanden 24 Die Zusage Jesu dass die ekklesia nicht uberwaltigt werde versteht Luz im Anschluss an Karl Barth als eine vergleichende Aussage Die Tore der Unterwelt Inbegriff des Totenreichs das kein Sterblicher von sich aus wieder verlassen kann sind diesem Logion zufolge nicht starker als die auf den Felsen gebaute Kirche Dieser wird Bestand bis zum Weltende verheissen da Jesus ihr seine Gegenwart auch in der Zukunft nach Tod und Auferstehung verspricht Mt 28 20 Christusverleugner nbsp Petrus und der Hahn Miniatur aus dem Chludow Psalter 9 Jahrhundert Dem Christusbekenntnis des Petrus und seiner Zurechtweisung folgt Jesu Jungerbelehrung Mk 8 34 EU Wer mein Junger sein will der verleugne sich selbst nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach Denn wer sein Leben retten will wird es verlieren wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert wird es retten Diese Einladung zur Kreuzesnachfolge ist Hintergrund fur das spatere Versagen des Petrus im Verlauf der Passion Jesu als er um sein Leben zu retten nicht sich sondern Jesus verleugnet Mk 14 66 72 Der Widerspruch zwischen Reden und Handeln zeigte sich bei Petrus schon in Galilaa Einerseits vertraute er dem Ruf Jesu in die Nachfolge Komm her andererseits schwand sein Glaube beim ersten Gegenwind so dass nur Jesus ihn vor dem Versinken im Meer retten konnte Mt 14 29 ff Laut Joh 13 6 9 wollte er sich nicht die Fusse von Jesus waschen lassen Diese Handlung war damals ein typischer Sklavendienst Petrus wehrte sich also dagegen sich von Jesus als seinem Herrn wie von einem Sklaven bedienen zu lassen Die Fusswaschung war jedoch symbolische Anteilgabe am Heil und mit dem Auftrag Jesu an alle Junger verbunden einander ebenso zu dienen Jesus kundigte Petrus auf dem Weg zum Olberg nach Lk beim letzten Mahl Jesu an er werde ihn noch in derselben Nacht dreimal verleugnen Dies wies er wie alle ubrigen Junger weit von sich Mk 14 27 31 EU par Und wenn ich mit dir sterben musste ich werde dich nie verleugnen Das gleiche sagten auch alle anderen Doch kurz darauf schlief er ein als Jesus in Getsemani den Beistand der Junger besonders notig brauchte und erbat Mt 26 40 43 f Dann soll er nach Joh 18 10 mit Waffengewalt Jesu Verhaftung zu verhindern versucht haben Er wird hier mit jenem namenlosen Junger identifiziert der einem Soldaten der Tempelwache laut Mk 14 47 ein Ohr abhieb Sein Versagen gipfelt in der Verleugnung Jesu wahrend dieser sich vor dem Hohen Rat als Messias und kommender Menschensohn bekannte und sein Todesurteil empfing Mk 14 62 Als das Krahen eines Hahnes im Morgengrauen Petrus an Jesu Vorhersage erinnerte habe er zu weinen begonnen Mk 14 66 72 Petrus fehlte demnach die Kraft seinem Glauben gemass zu handeln als es darauf ankam Erst nach Pfingsten trat er laut Apg 5 29 vor dem Hohen Rat als todesmutiger Bekenner auf der die Sendung des Heiligen Geistes als Missionar und Leiter der Urgemeinde vorbildlich erfullte Paulus dagegen berichtet dass Petrus aus Furcht vor den Judenchristen um Jakobus die Tischgemeinschaft mit Heiden aufgab und vor einigen Juden Gesetzestreue heuchelte statt nach der Wahrheit des Evangeliums zu wandeln Gal 2 11 14 Einige Exegeten schliessen daraus auf seinen ambivalenten Charakter Andere sehen Petrus als Beispiel fur das Verhalten aller Junger die Jesus angesichts seines bevorstehenden Todes verliessen Mk 14 50 Er steht im NT fur das dichte Beieinander von Glauben und Unglauben Zeugendienst und schuldhaft verweigerter Kreuzesnachfolge in der ganzen Kirche Zeuge des Auferstandenen nbsp Codex Egberti fol 90r stellt Joh 21 1 19 dar Jesus offenbart sich den vom wundersamen Fischzug zuruckkehrenden JungernPetrus ist im Neuen Testament einer der Ersten dem der auferstandene Jesus begegnet In einer Liste die er moglicherweise aus der Jerusalemer Urgemeinde ubernommen hat nennt Paulus den Kephas im Ersten Korintherbrief als den ersten Osterzeugen uberhaupt 1 Kor 15 5 PA Er erschien dem Kephas und danach den Zwolfen Auch das Lukasevangelium uberliefert einen Bekenntnissatz der vielleicht aus der fruhesten Osteruberlieferung der Urchristen stammt und Simon als den massgeblichen Zeugen benennt Lk 24 34 EU Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen Im lukanischen Erzahlkontext sprechen diesen Satz die in Jerusalem versammelten Junger bevor der Auferstandene auch ihnen erscheint Das Markusevangelium nennt Petrus neben den anderen Jungern als Adressaten einer angekundigten Jesuserscheinung in Galilaa Mk 16 7 EU Dem Johannesevangelium zufolge sah nicht Petrus sondern Maria Magdalena den Auferstandenen zuerst In Joh 20 1 10 entdeckt sie zunachst das leere Grab und berichtet Petrus und dem Lieblingsjunger davon Daraufhin laufen die beiden Manner um die Wette zum Grab doch obwohl der Lieblingsjunger schneller ist und als Erster ankommt betritt er die Grabkammer zunachst nicht sondern lasst Petrus den Vortritt Im leeren Grab sehen die Junger die Leinenbinden und das aufgewickelte Schweisstuch des Gekreuzigten Joh 20 3 6 EU Danach gehen sie wieder nach Hause Diese Episode Wettlauf zum Grab wird meist als Reflex auf die zur Abfassungszeit der Geschichte bereits virulenten Auseinandersetzungen um die Hierarchie der Auferstehungszeugen und den Vorrang des Petrus gedeutet der im Johannesevangelium formal anerkannt aber durch die Darstellung Maria Magdalenas als Erstzeugin und des Lieblingsjungers als desjenigen der das Gesehene als Erster begreift und zum Glauben gelangt subtil in Frage gestellt wird 25 Anschliessend erzahlt Joh 20 11 18 von der Erscheinung vor Maria Magdalena bei der es sich um die einzige narrativ ausgestaltete neutestamentliche Christophanie vor einer Einzelperson handelt 26 Laut Joh 20 19 23 erschien der Auferstandene den versammelten Jungern erst am Abend desselben Tages Der sogenannte unechte da nachtraglich angefugte Schluss des Markusevangeliums Mk 16 9 20 versucht die verschiedenen Erscheinungsberichte in eine harmonische Abfolge zu bringen Der Text folgt Joh 20 und nennt Maria von Magdala als erste Augenzeugin des Auferstandenen Aus den Unterschieden in den Ostertexten der Evangelien schliessen NT Historiker dass die Erscheinungen Jesu Christophanien und die Entdeckung seines leeren Grabes ursprunglich unabhangig voneinander uberlieferte Erzahlungen waren die dann auf verschiedene Weise kombiniert wurden 27 Das vermutlich ebenfalls spat hinzugefugte Schlusskapitel des Johannesevangeliums Joh 21 berichtet Jesus sei dem Petrus und sechs weiteren Jungern aus dem Zwolferkreis in Galilaa nochmals erschienen Analog zu seiner Berufungsgeschichte als Petrus nach einem wunderbaren Fischzug in die Nachfolge Jesu berufen wurde Lk 5 1 11 EU wird er auch diesmal durch einen ubergrossen Fischfang gewahr dass der Mann am Ufer der auferstandene Jesus ist So wie er Jesus dreimal verleugnet hatte fragt ihn dieser nun dreimal Liebst du mich was er jedes Mal bejaht Daraufhin erhalt Petrus dreimal den Befehl Weide meine Schafe und den erneuten Ruf Folge mir nach Joh 21 15 19 EU Diese spate Erscheinungsgeschichte und den mit ihr verbundenen Dialog zwischen Petrus und dem Auferstandenen deuten Exegeten als Hinweis darauf dass die Verleugnung Jesu durch Petrus noch viele Jahrzehnte nach seinem Tod bei den Lesern Anstoss erregte und theologisch verarbeitet werden musste 28 Missionar der Urgemeinde Fast alle Nachrichten vom nachosterlichen Wirken des Petrus stammen aus der Apostelgeschichte des Lukas Nach Apg 1 2 ff im Anschluss an Lk 24 entstand die Jerusalemer Urgemeinde durch die Erscheinung des auferstandenen Jesus Christus vor den versammelten elf Jungern in Jerusalem und das Wirken des Heiligen Geistes im Pfingstwunder Nach Apg 1 4 13 hielten sich die Junger in Jerusalem versteckt bis sie nach Apg 2 1 ff der Heilige Geist uberkam Darauf folgt erste offentliche Predigt Petri in Jerusalem Sie legt Jesu Erscheinen als Gottes vorherbestimmte Erfullung der Geistverheissung in Israels Heilsgeschichte aus und gipfelt in der Aussage Apg 2 36 EU Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht diesen Jesus den ihr gekreuzigt habt Daraufhin sollen sich am selben Tag 3000 Menschen zum neuen Glauben bekannt haben Diese erste Gemeinde der Christen soll nach Apg 2 5 Angehorige verschiedener Volker und Sprachen umfasst haben Petrus geriet jedoch bald in Konflikt mit den Jerusalemer Behorden und musste sich vor dem Hohen Rat verantworten Apg 4 8 ff 5 29 Dabei soll er seinen Glauben diesmal nicht verleugnet sondern freimutig bekannt haben begrundet mit dem Satz Apg 4 20 EU Wir konnen unmoglich schweigen uber das was wir gesehen und gehort haben Diese Formulierung ist eine der Wurzeln der in der Kirchengeschichte haufig verwendeten Phrase Non possumus Petrus wird zunachst als ein Vertreter der Israelmission geschildert die der universalen Volkermission vorausging Gal 2 8 Mt 10 5 vgl Lk 24 47 Nach der Hinrichtung des Stephanus und Verfolgung seiner Anhanger in der Urgemeinde missionierten Petrus und andere Apostel auch ausserhalb Jerusalems Laut Apg 8 14 25 kam er dabei auch nach Samaria um bereits Neugetauften den Heiligen Geist zu spenden Dies unterstreicht seine Autoritat uber die Urgemeinde hinaus Von Petrus werden auch Spontanheilungen und Totenerweckungen analog zu den Heilungswundern Jesu berichtet etwa in Lydda und Joppe Apg 9 32 43 Dies betont die Kontinuitat zwischen dem Heilwirken Jesu und dem der Urchristen das zu ihrem Auftrag gehorte Mk 16 15 20 Mt 10 8 nbsp Rembrandt van Rijn St Peter im Gefangnis 1631 Als Jude der die Auferstehung Jesu als Erfullung judischer Verheissungen verkundete hielt Petrus nach Apg 10 13 f an den religiosen Speise und Reinheitsgeboten fest Doch in einem Traum soll er Gottes Auftrag zur Tischgemeinschaft mit dem Hauptmann Kornelius einem gottesfurchtigen Romer erhalten haben Somit begann Petrus nach lukanischer Darstellung die urchristliche Heidenmission Sie loste Konflikte mit anderen Judenchristen aus die von Nichtjuden das Einhalten judischer Gebote verlangten Nach Apg 10 47 und 11 17 f verteidigte Petrus die Taufe der Nichtjuden und seine Tischgemeinschaft mit ihnen damit dass auch sie zuvor den Heiligen Geist empfangen hatten Dies sollen seine Jerusalemer Kritiker dann anerkannt haben nbsp Sebastiano Ricci Befreiung des heiligen Petrus durch einen Engel San Pietro 1710 Nachdem Pontius Pilatus als Statthalter Judaas abgesetzt worden war 36 verfolgte der judische Konig Herodes Agrippa I 41 44 die Jerusalemer Urgemeinde und liess einen ihrer Apostel Jakobus den Alteren enthaupten Anschliessend liess er nach Darstellung der Apostelgeschichte auch Petrus verhaften und in einer Gefangniszelle angekettet zwischen zwei Bewachern festhalten Nachts soll er durch einen Engel auf wunderbare Weise von den Fesseln befreit und aus dem Gefangnis herausgefuhrt worden sein worauf er Jerusalem verliess und seine Mission ausserhalb der Stadt fortsetzte Apg 12 1 19 Siehe auch St Peter ad Vincula Paulus besuchte die Urgemeinde nach Gal 2 erstmals um 36 und traf dort zunachst nur mit Petrus zusammen Beim zweiten Besuch um 48 habe er Petrus den Herrenbruder Jakobus und Johannes als Saulen Leiter oder Alteste der Urgemeinde angetroffen Gal 2 9 Eine solche Zusammenkunft schildert auch die Apostelgeschichte anlasslich des sogenannten Apostelkonzils auf dem die Heidenmission des Paulus anerkannt worden sei Petrus trat dabei nach Apg 15 7 11 als Fursprecher des Paulus auf wodurch der Einklang zwischen den beiden Missionaren in dieser Frage betont wird Paulus berichtet im Galaterbrief jedoch von einem Konflikt mit Petrus bei einem weiteren Treffen in Antiochia am Orontes Gal 2 11 14 Petrus habe dort als Vertreter der Urgemeinde zunachst die Tischgemeinschaft mit den neugetauften Nichtjuden geubt also ihre Taufe anerkannt vgl Apg 9 32 Dann aber hatten aus Jerusalem eingetroffene Anhanger des Jakobus dies kritisiert vgl Apg 11 3 Daraufhin sei Petrus vor ihnen zuruckgewichen und habe die Tischgemeinschaft mit den Nichtjuden beendet Dafur habe er Paulus ihn offentlich gerugt und an den zuvor erreichten Konsens erinnert Heidenchristen die Einhaltung der Speise und Reinheitsvorschriften zu erlassen Hauptartikel Antiochenischer Zwischenfall Paulus zeichnet damit ein anderes Bild von Petrus als Lukas Fur ihn war er ein Vertreter des Evangeliums an die Juden der Nichtjuden nach der Taufe nicht als gleichwertige Gemeindeglieder akzeptiert Dies sehen einige Exegeten als Hinweis auf Spannungen die auch nach dem Apostelkonzil fortbestanden und die Lukas zu beschonigen versucht Notizen zum Ende Zum Wirken des Petrus nach dem Apostelkonzil macht das Neue Testament keine Angaben Fest steht nach dem Zeugnis des Galaterbriefes nur dass er sich bald danach in der aus Juden und Heiden bestehenden Gemeinde Antiochias aufhielt und dort bei dem von Paulus geschilderten Zusammenstoss eine starkere Stellung als dieser besass Die von Paulus erwahnte Kephas Partei in Korinth 1 Kor 1 12 zeigt dass sein Einfluss uber Syrien hinausreichte Bei Paulus letztem Besuch in Jerusalem der mit seiner Gefangennahme und anschliessenden Abschiebung nach Rom endete war Petrus nicht mehr dort 29 Das Neue Testament beschreibt weder eine Romreise des Petrus noch seinen Tod Zwar sagt Jesus in der synoptischen Tradition unter anderem Mk 10 39 13 9 13 allen Jungern Verfolgung und Tod voraus gerade auch Petrus erklart seine Bereitschaft dazu Lk 22 33 Joh 13 37 Aber nur Joh 21 18 f EU deutet sein besonderes Ende an Als du noch jung warst hast du dich selbst gegurtet und konntest gehen wohin du wolltest Wenn du aber alt geworden bist wirst du deine Hande ausstrecken und ein anderer wird dich gurten und dich fuhren wohin du nicht willst Das sagte Jesus um anzudeuten durch welchen Tod er Gott verherrlichen wurde Nach diesen Worten sagte er zu ihm Folge mir nach Joachim Gnilka deutet das Gurten als ein Fesseln der ausgestreckten Hande und das Fuhren wortlich Schleppen an den unerwunschten Ort als Gang des an ein Querholz Gefesselten zur Kreuzigung Auch Jesu Kreuzestod werde im Evangelium nach Johannes als Verherrlichung gedeutet so dass die Ankundigung Joh 13 36 und mehrfache Aufforderung Petri zur Nachfolge Joh 21 19 22 sich auf ein gleichartiges Martyrium beziehe 30 Wo dieses stattfand sagt das Neue Testament nicht Udo Schnelle halt die Passage im Nachtragskapitel 21 des Evangeliums fur eine Korrektur der Herausgeber um die das Johannesevangelium im Ubrigen pragende Vorrangstellung des Lieblingsjungers gegenuber Petrus zu relativieren was den stetig wachsenden Einfluss der Petrus Gestalt in der christlichen Tradition dokumentiere Wahrscheinlich mussten die johanneischen Traditionen unter die Autoritat des Petrus gestellt werden um weiter als legitime Interpretation des Christusgeschehens zu gelten 31 Paulus weist im Romerbrief um 56 60 auf Verfolgungen der dortigen Christen hin Rom 12 und grusst einige von ihnen namentlich der Name Petrus fehlt allerdings Die Apostelgeschichte die zwar keine luckenlose Chronologie enthalt den Ubergang von der Judenmission der Jerusalemer Apostel zur Heidenmission des Paulus aber ausfuhrlich darstellt berichtet zuletzt uber dessen ungehinderte Missionstatigkeit in Rom Apg 28 17 31 Nach Ansicht vieler Neutestamentler hatte der Verfasser der Apostelgeschichte eine Anwesenheit des Petrus in Rom sicherlich vermerkt wenn sie ihm bekannt gewesen ware Petrus zugeschriebene SchriftenPetrusbriefe Das Neue Testament enthalt zwei Gemeindebriefe die Petrus als Verfasser nennen Der 1 Petrusbrief den der Apostel dem Briefschluss zufolge einem Silvanus diktiert haben soll 1 Petr 5 12 enthalt Ermutigungen fur Christen die sich in einer akuten offenbar aber noch lokal begrenzten Verfolgungssituation befinden und schliesst mit einem Gruss aus Babylon 1 Petr 5 13 Er galt deshalb schon im 3 Jahrhundert als in Rom verfasst da Babylon in judischer wie auch christlicher Literatur als Tarnname fur Rom im Sinne einer Chiffre fur eine besonders verdorbene sundige Weltstadt vorkommt etwa in Offb 14 8 16 19 17 5 9 und anderswo 32 Ob dies allerdings bereits im Entstehungskontext gemeint gewesen sein kann ist unter Philologen strittig da Ortsangaben des Absenders im antiken Briefformular am Briefschluss unublich waren und Babylon im gegebenen Kontext auch als allegorischer Verweis auf die gemeinsame irdische Verfolgungssituation aufgefasst werden kann 33 Der Brief wird in der Uberblicksliteratur mehrheitlich auf die Zeit um 90 datiert 34 nicht selten unter Hinweis auf eine mogliche Verfolgung unter Kaiser Domitian 81 96 35 auch Graham Stanton nimmt deshalb die Jahre kurz nach dem Regierungsantritt Domitians als Abfassungszeit an 36 Ausmass und Historizitat dieser Verfolgung werden allerdings schon seit den 1970er Jahren zunehmend angezweifelt 37 Dietrich Alex Koch vermutet daher die Zeit der ersten gesetzlich geregelten Christenverfolgungen unter Kaiser Trajan als Briefsituation nach 100 bis ca 115 38 Marlis Gielen halt im Gefolge von Koch die Amtszeit des Plinius als Statthalter Trajans in Kleinasien 112 113 fur den terminus post quem und vermutet als Entstehungskontext des Briefes die Reisen des Kaisers Hadrian nach Kleinasien um 130 39 Udo Schnelle halt dagegen eine Entstehung des Schreibens in der Spatphase der Regierungszeit Domitians weiterhin fur plausibel und macht sie an den zunehmend judenfeindlichen Massnahmen des Herrschers fest von denen auch vereinzelt Judenchristen betroffen gewesen sein konnten 40 Ausleger die eine Abfassung durch den Apostel Petrus selbst annehmen datieren den Brief auf die Zeit um oder auch vor 60 41 Um die Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert kam die vereinzelt noch heute vertretene biblizistische Interpretation auf Petrus habe sich wirklich in Babylon aufgehalten als er den Brief schrieb 42 Allerdings war die mesopotamische Stadt im ersten Jahrhundert schon langer zerstort 43 Anderweitige Hinweise auf eine Missionsreise des Petrus in die judischen Siedlungsgebiete des in judischer Tradition auch Babylonien genannten Partherreichs gibt es nicht Die im Grussvers 5 13 erwahnte Miterwahlte wird zuweilen mit der Ehefrau des Apostels gleichgesetzt und der vom Verfasser als mein Sohn bezeichnete mit dem Evangelisten Markus identifizierte Markus als deren leiblicher Nachkomme betrachtet 44 Eine unmittelbare biografische Auswertung der Angaben im Briefschluss des 1 Petrusbriefes fur das Leben des Apostels Petrus gilt jedoch bibelwissenschaftlich als unergiebig da die Miterwahlte auch die Gemeinde bezeichnen kann und Babylon und mein Sohn genauso gut in ubertragener Bedeutung gebraucht sein konnen 43 Moglicherweise drangen die Namen Markus und Silvanus Silas auch aus der paulinischen in die petrinische Uberlieferung ein 45 Der 2 Petrusbrief ist als Testament des Petrus kurz vor seinem Tod 2 Petr 1 13 15 gestaltet und bestatigt ausdrucklich die Lehren des Paulus 2 Petr 3 15 Er wird aufgrund seiner vermuteten Abhangigkeit vom Judasbrief dessen Text fast vollstandig ubernommen ist fruhestens zwei Jahrzehnte nach dem Tod des Apostels datiert 46 in der Regel aber nicht vor 110 47 Hinweise auf den Entstehungsort gibt der 2 Petrusbrief nicht 48 Die Aufnahme des Briefes in den Kanon des Neuen Testaments war wegen der ungewissen Autorschaft des Petrus lange ungeklart und noch zu Zeiten des Kirchenhistorikers Eusebius von Caesarea nicht allgemein anerkannt 46 Markusevangelium Papias von Hierapolis wohl um 130 fuhrte das Markusevangelium auf einen Johannes Markus zuruck der im Neuen Testament zuerst in Jerusalem Apg 12 dann im Umkreis von Barnabas und Paulus Apg 15 Kol 4 10 2 Tim 4 11 Phlm 1 24 genannt wird Nur in 1 Petr 5 13 erscheint ein Markus als Begleiter des Petrus Moglicherweise hat die Papiastradition hier ihren Ausgangspunkt Papias zufolge diente Markus dem Petrus in Rom als Dolmetscher und schrieb nach den Berichten und Lehrreden des Apostels sein Evangelium auf so dass Petrus dessen eigentliche Quelle sei Auch bei Clemens von Alexandria um 215 findet sich eine ahnliche Angabe 49 Als historisch glaubwurdig ist die Papiastradition zu Markus Petrus nach herrschender Meinung nicht einzustufen zumal sich keine spezifisch petrinische Theologie im Markusevangelium wiederfindet 45 Bedeutende Gelehrte wie Martin Hengel der 2008 erneut fur die historische Zuverlassigkeit der Papiasuberlieferungen pladierte halten dementgegen an einer petrinischen Pragung des Evangeliums fest 50 Die Berichte des Papias und Clemens wurden durch den Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea in seiner Kirchengeschichte im 4 Jahrhundert nach Christus uberliefert und von anderen fruhchristlichen Autoren wie dem Kirchenvater Hieronymus aufgegriffen Auf diese Weise ging die Vorstellung vom Markusevangelium als einer durch Petrus autorisierten Uberlieferung in die hagiographische Tradition des Christentums ein Apokryphen Hinzu kommen einige Petrus zugeschriebene oder uber ihn erzahlende Apokryphen die die Alte Kirche nicht in den neutestamentlichen Kanon aufnahm das Kerygma Petri nur bruchstuckhaft bekannt das Petrusevangelium die Offenbarung des Petrus die Petrusakten die Pseudo Klementinen Sie enthalten eine Grundschrift aus dem 2 Jahrhundert die als Kerygmata Petrou bezeichnet wird Die ersten vier dieser Schriften lehnten Eusebius von Casarea und das Decretum Gelasianum als haretisch und nichtkanonisch ab Dennoch waren sie vor allem im ostlichen Mittelmeerraum beliebt und regten dort weitere legendarische und apokryphe Petrusschriften an Dazu gehorten die Taten des Paulus und Petrus auch Pseudo Marcellus Akten die Taten des Petrus und Andreas eine syrische Lehre des Simon Kepha in Rom eine syrische Geschichte des Heiligen Petrus und Paulus eine altslawische Vita Petri ein lateinisches Martyrium beati Petri apostoli a Lino conscriptum ein Auszug aus dem lateinischen Josephus De excidio urbis Hierosolymitanae und weitere Martyrienlegenden uber Petrus die meist auf den Petrusakten aufbauten und bis ins Mittelalter hinein erganzt wurden Unter den koptischen Handschriften aus Nag Hammadi wurden zudem aufgefunden die Taten des Petrus und der zwolf Apostel ein Brief des Petrus an Philippus eine weitere Apokalypse des Petrus 51 Die in diesen Schriften enthaltenen Angaben uber Petrus gelten meist als ahistorische legendarische Motive die sich weithin an vorliegenden neutestamentliche Petrustexten orientierten und diese fiktiv ausmalten oder ihnen bewusst widersprachen 52 Moglicher Aufenthalt von Petrus in Rom nbsp Petrus und Paulus als Gravur in einer romischen Katakombe 4 JahrhundertDie Textgrundlage der Petrus Verehrung beschrankte sich aber nicht auf die Bibel So wird dessen Bischofsamt und uberhaupt sein Aufenthalt in Rom nicht im Neuen Testament sondern erst in spateren hagiographischen Texten wie den sogenannten Petrus und Paulusakten explizit genannt in denen neben der Enthauptung des Paulus auch die Kreuzigung Petri geschildert wird 53 Martyrium in Rom Der Erste Clemensbrief der nach uberwiegender Ansicht zwischen 90 und 100 wahrend der Regentschaft Kaiser Domitians in Rom entstand stellt in Kapitel 5 und 6 das vorbildliche Leiden des Petrus und Paulus heraus dem viele Christen gefolgt seien Wegen Eifersucht und Neid sind die grossten und gerechtesten Saulen verfolgt worden und haben bis zum Tode gekampft Petrus der wegen ungerechtfertigter Eifersucht nicht eine und nicht zwei sondern viele Muhen erduldet hat und der so nachdem er Zeugnis abgelegt hatte gelangt ist an den ihm gebuhrenden Ort der Herrlichkeit Das deutet einen gewaltsamen Tod des Petrus an ohne die genauen Umstande oder gar Rom als Ort zu nennen Zeugnis ablegen und dann zur Herrlichkeit gelangen waren typische Motive judenchristlicher Martyrertheologie Die Notiz erscheint als Ruckblick des Gemeindeleiters Clemens von Rom und wird meist auf die auf Rom begrenzte Verfolgung unter Nero im Jahr 64 bezogen die zu einer Zeit stattfand als es noch keine gesamtstaatlichen Christenverfolgungen im Romischen Reich gab Der katholische Neutestamentler Joachim Gnilka deutet die im Briefkontext folgenden Angaben uber eine grosse Menge Auserwahlter darunter Frauen und deren grausame und abscheuliche Misshandlungen als Detailkenntnisse die von Augenzeugen stammen mussen und schliesst daraus auf eine lokale Uberlieferung von der neronischen Verfolgung 54 Diese stellte sich nach Tacitus Annales 15 38 44 als spontanes Manover dar um den Volkszorn nach dem Grossen Brand in Rom auf eine als Sundenbock geeignete Gruppierung umzulenken Christen wurden dabei den Schilderungen zufolge wohl kaum formlich verurteilt und gekreuzigt sondern ohne Gerichtsverfahren den Raubtieren vorgeworfen bei lebendigem Leib verbrannt oder ertrankt Erst danach soll Nero nach Sulpicius Severus Gesetze gegen die Christen in Rom erlassen und ihren Glauben verboten haben Da Clemens als Motiv Eifersucht und Neid nennt und Petrus Schicksal mit dem des Paulus parallelisiert der als romischer Burger rechtmassig an den Kaiser appelliert hatte und ein Einzelverfahren erhielt nehmen manche Forscher statt einer Kreuzigung wahrend der neronischen Verfolgung eine spatere Hinrichtung des Petrus um 67 an 55 nbsp Filippino Lippi Darstellung der Kreuzigungslegende Petri 15 Jahrhundert Ausschnitt Als alteste Quelle fur einen Aufenthalt von Petrus in Rom verwies Eusebius von Caesarea auf die nicht direkt uberlieferte Aussage des Bischofs Dionysios von Korinth um 165 175 uber Petrus und Paulus Und sie lehrten gemeinsam auf gleiche Weise in Italien und erlitten zur gleichen Zeit den Martyrertod nbsp Caravaggio Kreuzigung des Petrus Cerasi Kapelle Rom um 1600 Er uberliefert auch die erstmals in den apokryphen Petrusakten im 2 Jahrhundert uberlieferte Legende dass Petrus auf eigenen Wunsch mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden sei 56 Erster Bischof nbsp Andrea Vanni Mosaikbildnis von Petrus 1390 Die spateren Patriarchate von Alexandrien Antiochien und Rom spater auch Jerusalem und Konstantinopel fuhrten ihre Grundung direkt oder indirekt auf Petrus zuruck und beanspruchten ihn als ersten Bischof ihrer Gemeinde um ihren Rang im Konkurrenzkampf der Patriarchate um die kirchliche Fuhrung zu erhohen Das Neue Testament stutzt keinen dieser Bischofsanspruche ausdrucklich stellt Petrus aber als einen der Fuhrer der Jerusalemer Gemeinde und massgebende Gestalt fur die Christen von Antiochia dar Irenaus von Lyon um 135 202 berichtet die Apostel hatten die Kirche in der ganzen Welt gegrundet und festgesetzt 57 Um diese Zeit wurde die schon bestehende Tradition eines Romaufenthalts von Petrus erweitert zu der Ansicht er habe die Gemeinde in Rom als Bischof gegrundet und geleitet Dies durfte ahistorisch sein weil Petrus noch in Jerusalem wirkte als Paulus nach Apg 18 1 in Korinth Christen aus Rom traf um 50 Demnach bestand dort bereits eine von keinem der beiden gegrundete christliche Gemeinde 58 Um 405 fasste Hieronymus 348 420 alle damals umlaufenden Apostellegenden in seiner Schrift Uber beruhmte Manner zusammen darunter Romaufenthalt Bischofsamt und gleichzeitigen Martyrertod von Petrus und Paulus unter Nero bei Petrus als Kreuzigung mit dem Kopf zur Erde Er behauptete eine 25 jahrige romische Amtszeit des Petrus vom Amtsantritt des Kaisers Claudius 40 bis zum Ende der Kaiserzeit Neros 68 und widersprach damit den Angaben des Neuen Testaments wonach Petrus mindestens bis zum Apostelkonzil um 48 einer der Leiter der Jerusalemer Urgemeinde war Apg 15 7 und danach in Antiochia wirkte Gal 2 11 14 Seine Konstruktion sollte bereits Fuhrungsanspruche des romischen Bischofs stutzen Eusebius zitiert in seiner Kirchengeschichte II 1 Clemens von Alexandria 150 215 Denn sie sagen dass Petrus und Jakobus und Johannes nach der Himmelfahrt unseres Erlosers obwohl sie von unserem Herrn bevorzugt waren nicht nach Ehre strebten sondern Jakobus den Gerechten zum Bischof von Jerusalem wahlten Demnach sollen die drei Saulen der Urgemeinde Jakobus den Gerechten schon fruh zum alleinigen Leiter der Urgemeinde ernannt haben Nach Hieronymus soll schon Hegesippus 90 180 darum gewusst haben Diese Amtsubergabe ermoglichte das Wirken Petri in Antiochia und macht auch eine Romreise denkbar Andererseits legt die Nachwahl des Matthias Apg 1 26 nahe dass der Zwolferkreis anfangs als gemeinsames Leitungsorgan erhalten bleiben sollte Jakobus trat spater nach Apg 21 15 ff mit den Altesten zusammen als Leiter der Urgemeinde auf Das Testimonium Flavianum uberliefert dass er im Jahr 62 vom Hohen Rat gesteinigt wurde Seine Enkel sollen nach Zitaten Hegesipps bei Eusebius unter Kaiser Domitian verhaftet und verhort worden sein Das monarchische Bischofsamt entstand nach 100 die damals geschriebenen Ignatiusbriefe kennen es noch nicht Es setzte sich parallel zur Kanonbildung bis 400 allmahlich durch und pragte die orthodoxe und spater katholische Staatskirche Es reagierte auf das Wachstum des Christentums und ubernahm romische Verwaltungsstrukturen 59 Petrusgrab nbsp Der Petersdom in RomEtwa seit dem letzten Drittel des 2 Jahrhunderts wird eine bestimmte Stelle auf dem vatikanischen Hugel als Petrusgrab verehrt Kaiser Konstantin der Grosse liess von 315 bis 349 daruber die Petersbasilika bauen die 1507 abgerissen und durch den Bau des Petersdoms ersetzt wurde Dabei wurde der Hauptaltar uber dem angenommenen Petrusgrab platziert Reste des antiken Grabmonuments sind heute hinter dem Christusmosaik der Palliennische in der Confessio unter dem Papstaltar verborgen nbsp Grabmal mit Christusmosaik und Palliennische unterhalb des Papstaltars im PetersdomDas fruheste mogliche Zeugnis von Grabstatten des Petrus und Paulus in Rom sah Eusebius in einem Zitat des romischen Presbyters Gaius Kirchengeschichte II 25 5 7 60 Ich kann die Tropaia der Apostel zeigen Denn wenn du zum Vatikan gehen willst oder auf die Strasse nach Ostia wirst du die Tropaia derer finden die diese Kirche gegrundet haben Der griechische Ausdruck Tropaion bezeichnete allerdings meist ein Denkmal oder Siegesmal Gaius kannte offenbar eine solche bauliche Struktur die eventuell die angenommenen Hinrichtungsorte beider Apostel markierte deren Martyrertod als Sieg gedeutet wurde Erst Eusebius deutete das Zitat 100 Jahre spater als Hinweis auf Grabstatten 61 Pius XII gab die Grotten unter dem Altar des Petersdoms 1940 bis 1949 erstmals fur archaologische Grabungen frei Sie ergaben dass dort zwei parallele Grabreihen in West Ost Richtung am Hang eines Hugels lagen Sie wurden beim Baubeginn der ersten Petrusbasilika zugeschuttet ein Vorgang den nur der romische Kaiser selbst befehlen konnte und die Aufschuttung wurde mit Mauern abgestutzt Dieser Aufwand sollte offenbar den Grundriss der Basilika mit einem bestimmten Punkt der Nekropole zur Deckung bringen Unter ihrem Altar fanden sich Reste eines kleinen Saulenmonuments mit einem Vordach und einer kleinen Nische in der Wand dahinter in einem grosseren Grabhof der auf etwa 160 180 datiert wurde Das Grabungsteam gab diese Funde 1951 als Entdeckung des Petrusgrabes bekannt stiess damit unter Archaologen aber wegen mangelhafter Dokumentation und methodischer Fehler beim Graben auf Ablehnung Daraufhin erlaubte der Vatikan von 1953 bis 1958 und nochmals 1965 weitere Grabungen deren Ergebnisse breiter als zuvor dokumentiert und diskutiert wurden aber auch keine Gewissheit uber das Grab Petri brachten 62 Man fand unter dem Saulenmonument ein schlichtes Erdgrab aus dem spaten 1 Jahrhundert ohne Knochen Nur dicht um das leere Grab angeordnete Erdgraber von Christen enthielten Knochen von Personen verschiedenen Alters und Geschlechts Die Anordnung gilt einigen Ausgrabern als Hinweis auf eine Verehrung dieser Stelle als Petrusgrab bereits um 150 Vermutet wurde dass die Nische seit etwa 140 einen runden Gedenkstein cippus genannt enthielt der den Ort des Petrusmartyriums markieren sollte und das von Gaius erwahnte Tropaion war Die Archaologin Margherita Guarducci deutete Inschriften in einer aus dem 3 Jahrhundert stammenden Mauer hinter dem Saulenmonument darunter die Buchstabenfolge PETR EN I als Bezeichnung der in der Wand deponierten Petrusreliquien fand damit aber kaum wissenschaftliche Zustimmung An anderen Ausgrabungsorten in Rom fanden sich ahnliche Graffiti die dort ein Gedenken von Christen an Petrus und Paulus als Martyrer belegen 63 Die Kopfreliquien der Apostel Petrus und Paulus wurden im fruhen Mittelalter in der Papstkapelle Sancta Sanctorum im Lateranpalast aufbewahrt bevor sie 1367 durch Urban V in die Lateranbasilika uberfuhrt wurden wo sie sich bis heute im Ziborium uber dem Hauptaltar befinden Grundsatzdebatte Seit etwa 1850 zweifelten Kirchenhistoriker den historischen Wahrheitsgehalt altkirchlicher Petrusnotizen zunehmend an Karl Heussi bestritt 1955 den historischen Wert samtlicher Notizen die einen Romaufenthalt und ein Bischofsamt des Petrus nahelegen 64 stiess aber bei dem ebenfalls protestantischen Kollegen Kurt Aland auf Widerspruch 65 Uta Ranke Heinemann griff Heussis Kritik 1994 auf 66 Dagegen hielt Joachim Gnilka eine Leitungsfunktion des Petrus in der Christengemeinde in Rom und seinen Tod unter Nero fur moglich ohne zugleich ein fur diese Zeit anachronistisches Bischofsamt oder eine Bischofsnachfolge anzuerkennen 67 Der Altphilologe Otto Zwierlein versuchte 2009 erneut samtliche literarischen Anhaltspunkte fur den Romaufenthalt des Petrus wegen des Fehlens schlussiger archaologischer und literarischer Zeugnisse als historisch unzuverlassig zu erweisen und betrachtet die gesamte altkirchliche Uberlieferung dazu als ein Ergebnis spaterer Auseinandersetzungen mit Haretikern 68 Widersprochen wurde dieser Auffassung auf zwei von Forschern aus dem Umfeld der Gorres Gesellschaft 2010 eigens dazu ausgerichteten Tagungen in Rom und Freiburg im Breisgau 69 70 Ein im Jahr 2011 erschienener im Ton ungewohnlich polemischer Tagungsband von Stefan Heid dem neuen Leiter des Romischen Instituts der Gorres Gesellschaft und anderen Wissenschaftlern die an einer historisch oder sogar biblisch fundierten Tradition des petrinischen Romaufenthalts festhalten mochten vermochte inhaltlich nicht einhellig zu uberzeugen 71 Die Kritikpunkte die im Wesentlichen auf der grundsatzlichen Infragestellung des philologisch kritischen Ansatzes zugunsten einer optimistischen Voreinschatzung traditioneller Uberlieferungen beruhen wies Zwierlein in einer 2013 veroffentlichten Replik erneut zuruck Letztlich blieb die von Aussenstehenden als reizvoll 71 erlebte und in einem ebenfalls von Heid herausgegebenen Sammelband in dem auch Zwierlein zu Wort kam 70 einmundende Diskussion ohne eindeutiges Ergebnis 70 Wahrend Zwierlein seine Kernthese wonach die Uberlieferung zum Petrusaufenthalt in Rom in den fruhen Zeugnissen nicht greifbar ist und ihre Entstehung erst nach der Mitte des 2 Jahrhunderts angesetzt werden kann als voll bestatigt ansah 69 konnte er sich mit Einzeluberlegungen wie etwa seiner sehr spaten Datierung des 1 Clemensbriefs nicht durchsetzen 70 72 Ernst Dassmann stellte abschliessend ein Patt zwischen Gegnern und Befurwortern der Historizitat der romischen Petrustradition fest bei dem es auch nach dieser Debatte 73 geblieben ist Man kann eine Anwesenheit des Petrus in Rom und sein Martyrium in der Stadt nicht ausschliessen aber auch nicht zwingend plausibel machen oder belegen 70 BedeutungInnerhalb des Christentums Entwicklung des Petrusprimats nbsp Pietro Perugino Christus ubergibt Petrus den Schlussel zum Himmelreich Fresko in der Sixtinischen Kapelle 1480 1482 Nach romisch katholischer Auffassung ist Petrus der Stellvertreter Christi und als erster Bischof von Rom Leiter aller Ortsbischofe episcopus episcoporum Er besetze also ein einzigartiges durch Christus verliehenes Fuhrungsamt uber alle ubrigen Ortskirchen das auch ein Richteramt und ein autoritatives Lehramt einschliesse Er habe diese Vollmacht allen seinen Nachfolgern weitergegeben so dass jeder romische Bischof rechtmassiger Vorsteher Papst der universalen Kirche sei Diese Auffassung beruft sich primar auf das Felsenwort Mt 16 18 und das Schlusselwort Mt 16 19 in Bezug auf das Lehramt auch auf Lk 22 32 EU starke deine Bruder und Joh 21 15 ff EU weide meine Lammer Christus verwende beim Schlusselwort absichtlich die Wortwahl aus der Amtseinsetzung Eljakims Jes 22 20 ff EU So werde Petrus als Vater der Kirche wird zum Vater vgl Heiliger Vater mit entsprechender Autoritat eingesetzt 74 75 Das Felsenwort sichere Petrus dabei im Vergleich zu Eljakim eine ungleich grossere Bestandigkeit seines Amtes zu Tertullian verstand Mt 16 18 um 220 als erster als Einsetzung in ein Bischofsamt betonte aber Jesus habe dieses nur Petrus personlich gegeben nicht allen Bischofen oder dem Bischof Roms Cyprian von Karthago Uber die Einheit der Kirche 4 vgl 59 Brief deutete den Vers um 250 als Einsetzung des Petrus zum Leiter der Kirche Jeder Bischof nicht nur der Roms folge ihm in diesem Amt Solche juristischen Deutungen blieben fur Jahrhunderte seltene Ausnahmen Origenes und Ambrosius bezogen dieser Felsen auf die angeredete Person und deuteten Tore des Hades als Metapher fur Tod So werde Simon hier verheissen dass er nicht vor Jesu Wiederkunft sterben werde Dieser Deutung widersprach Hieronymus Er bezog den Vers auf das Glaubensbekenntnis Petri das die Kirche auch nach seinem Tod gegenuber feindlichen Machten und Bedrangnissen etwa Haresien bis zu Jesu Wiederkunft vor dem Untergang schutze Auch Johannes Chrysostomos 54 Homilie zu Matthaus um 407 vertrat diese Deutung Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen das heisst auf den Glauben den du bekannt hast Auch Augustinus von Hippo deutete die Zusage typologisch als Vorbildfunktion fur alle Glaubigen nicht als Vollmacht fur ein erbliches Fuhrungsamt Calixt I erhob als erster romischer Bischof einen gesamtkirchlichen Fuhrungsanspruch in einzelnen Streitfragen wie dem Osterdatum ohne diesen mit dem Felsenwort zu begrunden Den Petrusprimat vertrat um 400 erstmals der romische Bischof Damasus I nachdem kirchliche Bezirksaufsichtsamter Metropolitanverfassung entstanden waren 76 nbsp Petrus Statue auf dem Petersplatz in RomDie vollstandige Primatsidee die auch die Schlusselgewalt das hochste Richteramt im Christentum und Lehrautoritat umfasste vertrat als erster Leo I 440 461 Petrus war fur ihn nicht nur princeps apostulorum Apostelfuhrer sondern auch vicarius Stellvertreter Christi fur die gesamte Kirche Dies galt fur ihn ebenso dem successor Petri also allen folgenden romischen Bischofen die die Petrusprivilegien nach antikem Erbrecht so erbten als seien sie mit dem Erblasser identisch Dieser Anspruch setzte sich auch nach dieser theoretischen Entfaltung nur langsam im mittelalterlichen Christentum durch 77 Historisch gesehen ist der Petrusprimat aus der Idee der apostolischen Sukzession hervorgegangen die nicht mit spezifischen Bibelstellen sondern mit kirchenhistorischen Gegebenheiten und altkirchlichen Bischofslisten wie der von Irenaus von Lyon um 300 begrundet wurde Wahrend das Erste Vatikanische Konzil 1869 1870 den Petrusprimat noch um das Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes erganzte hat das Zweite Vatikanische Konzil diesen Fuhrungsanspruch zwar bestatigt aber durch die Idee der Bischofskollegialitat relativiert So stellte der Codex Iuris Canonici 1983 fest 78 Wie nach der Weisung des Herrn der heilige Petrus und die ubrigen Apostel ein einziges Kollegium bilden so sind in gleicher Weise der Papst als Nachfolger des Petrus und die Bischofe als Nachfolger der Apostel untereinander verbunden Reformatorische Auslegung Die aus der Reformation hervorgegangenen evangelischen und anglikanischen Kirchen lehnen wie die orthodoxe Kirche die Lehre eines Petrusamtes und damit den Fuhrungsanspruch des Papstes und seiner Kirche ab Martin Luther widersprach dem Doppelanspruch des Papsttums auf ein hochstes kirchliches Richter und Lehramt erstmals 1519 exegetisch und theologisch in einer eigenen Schrift 79 1520 wies er die romisch katholische Auslegung von Mt 16 18 f mit Bezug auf Joh 18 36 EU und Lk 17 20 f EU erneut zuruck 80 Aus welchen Spruchen klarlich jedermann versteht dass das Reich Gottes so nennet er Jesus Christus seine Christenheit ist nit zu Rom auch nit an Rom gebunden weder hie noch da sondern wo inwendig der Glaub ist In Mt 18 18 EU und Joh 20 22 EU f habe Christus das Amt der Schlussel Beichte allen Jungern zugesprochen und damit Mt 16 18 f selbst so ausgelegt dass St Petro an Statt der ganzen Gemein und nit fur seine Person die Schlussel geben sein Die Schlusselzusage begrunde weder eine Sondervollmacht Petri noch eine Regierungsmacht der Apostel sondern umfasse nur das Busssakrament Beichte Sie schenke allen glaubigen Sundern Christi Trost und Gnade die sie einander weitergeben sollten Auch Joh 21 15 EU ff Weide meine Lammer begrunde keine Herrschaft in der Christenheit sondern beauftrage und ermutige mit Petrus alle Prediger gegen alle Widerstande nur Christus allein zu verkunden Dem musse sich auch der Papst beugen Mit seiner Anmassung das Petrusamt als Regierungs und Lehramt zu deuten stelle er sich uber Gottes Wort um es als Machtmittel zu missbrauchen Menschen zu Ketzern zu erklaren nur weil sie dem Papst nicht gehorchten sei gegen die Heilige Schrift gerichtet Paulus selbst betone in 1 Korinther 3 11 EU Einen andern Grund kann niemand legen als den der gelegt ist welcher ist Jesus Christus Petrus ist auch nach evangelischem Verstandnis ein besonderer Junger Jesu aber nur als Ur und Vorbild aller glaubigen Menschen die trotz ihres Bekenntnisses zu Christus immer wieder versagen und trotz ihres Versagens von Gottes Zusage der gegenwartigen Vergebung und zukunftigen Erlosung erhalten Auch der Glaube ist nach evangelischem Verstandnis keine Eigenleistung des Petrus sondern reines Gnadengeschenk der stellvertretenden Furbitte Jesu des Gekreuzigten Lk 22 31 EUff Simon Simon siehe der Satan hat euer begehrt dass er euch mochte sieben wie den Weizen Ich aber habe fur dich gebetet dass dein Glaube nicht aufhore Und wenn du dich einst bekehrst so starke deine Bruder Dieses Gebet Jesu sei so eine verbreitete evangelische Exegese mit der Versohnung des auferstandenen Jesus mit seinen Jungern und der dadurch bewirkten Neukonstituierung des Jungerkreises nach Ostern in Erfullung gegangen Die Kirche basiere daher nicht auf einer historischen Amtsnachfolge einzelner Petrusnachfolger Sondern alle die wie Petrus zu Jungern Jesu werden seien seine Nachfolger und damit Teil der Gemeinschaft die Christus berufen habe seine Zeugen zu sein Gott sei in Christus allen Menschen gleich nahe so dass ausser Christus keine weiteren Mittler notig und moglich seien Dieses Priestertum aller Glaubigen verbot fur Luther jeden Ruckfall in das seit dem stellvertretenden Suhnopfer des Gekreuzigten uberwundene hierarchisch sakrale aus dem Tempelkult des Judentums stammende Amtsverstandnis Besonders das Matthausevangelium lasse keinen Zweifel daran dass die christliche Gemeinde nur auf dem Glaubensgehorsam aller ihrer Mitglieder erbaut sein konne Denn dort wird die Bergpredigt Jesu mit dem Zuspruch eroffnet Mt 5 14 EU Ihr seid das Licht der Welt Sie endet mit dem Anspruch Mt 7 24 EU Darum wer diese meine Rede hort und tut der gleicht einem klugen Mann der sein Haus auf den Felsen petra baute Demgemass habe Petrus auch keine eigene Erstvision sondern mit allen Jungern gemeinsam den Auftrag des Auferstandenen erhalten alle Getauften aus den Volkern das Befolgen der Gebote Jesu zu lehren Die damit verbundene Zusage der Geistesgegenwart Christi sei der eigentliche Fels auf dem die Kirche gebaut sei Mt 28 19 EU f Das Wirken des Heiligen Geistes lasse sich nicht erneut in menschliche Formen und Rituale zwangen und festnageln So betont Manfred Kock fur die Evangelische Kirche in Deutschland 81 Die Zuspruche an Petrus in Matth 16 17 19 und Joh 21 15 ff gelten der ganzen Kirche und sind in allen ihren Amtern wirksam Eine Hierarchie der Amter wie auch ein historischer Nachfolgeautomatismus findet sich in der Uberlieferung der Heiligen Schrift nicht Kriterium fur die Christusnachfolge ist das Bekenntnis wie es Petrus gesprochen hat nicht aber Petrus selber als Bekenner nbsp Darstellung uber dem Haupteingang der Kirche St Peter in Heidelberg KirchheimGedenktage Der Gedenktag von Petrus und Paulus ist der 29 Juni und zwar fur alle bedeutenden christlichen Kirchen wie die evangelischen die anglikanischen die romisch katholische die orthodoxen die armenische oder die koptische Petrus und Paulus zu Ehren ist in der orthodoxen Kirche ein leichtes Fasten das sogenannte Apostelfasten das eine Woche nach dem Pfingstfest beginnt und bis zu diesem Tag dauert ublich Ein weiterer Gedenktag gilt dem oben erwahnten Christusbekenntnis des Petrus Dieser Tag wird von verschiedenen christlichen Kirchen am 18 Januar begangen 82 Ebenfalls am 18 Januar wurde seit dem 6 7 Jahrhundert im heutigen Frankreich Kathedra Petri gefeiert bis Papst Johannes XXIII es im Jahr 1960 mit dem Kathedra Petri Fest am 22 Februar zusammenlegte Kathedra Petri auch Petri Stuhlfeier genannt erinnert an die Berufung des Simon Petrus als Apostelfurst vgl Mt 16 17 19 EU Ebenfalls auf einer biblischen Episode basiert das Fest St Peter in Ketten Es erinnert an die wundersame Befreiung des Simon Petrus aus dem Gefangnis in welches er nach Absetzung von Pontius Pilatus geworfen worden war siehe Apg 12 1 19 EU Patronanzen Schutzheiliger und Anrufung Petrus ist einer der wichtigsten katholischen Heiligen und gilt als Schutzpatron der Papste und der Stadte Rom Trier Regensburg Worms Bremen und Posen Weltweit sind wie der Petersdom im Vatikan zahlreiche Orte St Peter und Kirchen Peterskirche nach Petrus benannt Des Weiteren wurde nach ihm dem Namenspatron des damaligen Zaren Peter I die neu gegrundete Stadt Sankt Petersburg benannt Petrus ist auch Schutzheiliger der Berufe Metzger Glaser Schreiner Schlosser Schmied Giesser Uhrmacher Topfer Maurer Ziegelbrenner Steinhauer Netzweber Tuchweber Walker Fischer Fischhandler Schiffer Ausserdem schutzt er die Reuigen Bussenden Beichtenden Jungfrauen und Schiffbruchigen Katholische Glaubige rufen Petrus als Heiligen an gegen Besessenheit Fallsucht Tollwut Fieber Schlangenbiss Fussleiden und Diebstahl Petrus in Volksglauben und Brauchtum Allgemein verbreitet ist Petrus als den Tursteher des Himmels anzunehmen das bezieht sich auf den biblischen Spruch der Schlussel zum Himmelreich die auch sein Heiligenattribut bilden Mit seinen Schlusseln wird er als Himmelpfortner vorgestellt der die anklopfenden Seelen der Verstorbenen abweist oder einlasst Im Volksglauben wird er auch fur das Wetter insbesondere das Regenwetter verantwortlich gemacht Ikonographie und Heiligenattribute nbsp Schlusselsymbol der Petrus Figur an der Uberwasserkirche Munster nbsp Raffael 1516 1518 Transfiguration Vatikanische Pinakothek nbsp Raffael Disputa del Sacramento Detail Petrus Adam Johannes der Evangelist David Laurentius und Salomo nbsp Die Gestalt des Petrus mit zwei Schlusseln in der Asamkirche Munchen Petrus wird gewohnlich als alter Mann mit lockigem Haar und Bart Erzvater mit den Attributen Schlussel Schiff Buch Hahn oder umgedrehtem Kreuz dargestellt Besonders der oder die Schlussel Petri sind sein Hauptattribut sie erscheinen haufig als heraldisches Symbol im Papstwappen dem Wappen der Vatikanstadt wie auch zahlreicher kirchlicher Institutionen mit Petruspatrozinium zum Beispiel Erzbistum Bremen Bistum Minden Bistum Osnabruck Erzstift Riga Kloster Petershausen bei Konstanz Kloster St Peter auf dem Schwarzwald oder aus ihnen hervorgegangener Stadte Gemeinden oder Bundeslander zum Beispiel Bremen und Regensburg 83 Das Wappen der Stadt Trier zeigt ihn ebenfalls Blasonierung In Rot der stehende nimbierte und golden gekleidete St Petrus mit einem aufrechten abgewendeten goldenen Schlussel in der Rechten und einem roten Buch in der Linken Das Gesicht wird auch auf dem Wappen von Trzebnica Trebnitz abgebildet In der Kirchenkunst wird Petrus oft als Papst dargestellt der die dreifache Tiara auf seinem Haupt tragt einen Kreuzstab in der einen Hand und ein aufgeschlagenes Evangelium mit der anderen Hand halt Nicht ungewohnlich ist die Darstellung mit zwei Schlussel fur Binden und Losen auf Erden und im Himmel Matthaus 16 19 EU Ungewohnlich ist das Bild des Petrus mit dem Fischernetz im Gewande des Westportals der Liebfrauenkirche in Trier Die 1991 92 geschaffene Statue ist ein Werk des Bildhauers Theo Heiermann Ausserhalb des Christentums Im haitianischen Voodoo wird Simon Petrus synkretistisch mit der Figur des Loa Legba gleichgesetzt einem beliebten Loa der als Schlussel zur spirituellen Welt daher die Identifikation verehrt und haufig als Papa Legba bezeichnet wird 84 Petrus in der Kunst nbsp Verleugnung Jesu durch Petrus Gemalde von Carl Bloch 19 JahrhundertDie bedeutendsten Petrusdarstellungen der Renaissance die den gotischen Typus aufgreifen stammen wohl von Raffael etwa links in der oberen Zone der Disputa Fresko 1509 Stanza della Segnatura Palazzo Vaticano und gleich zwei Mal in Raffaels Verklarung Christi Transfiguration 1516 1518 Pinacoteca Vaticana in der Mitte unter dem Verklarten und breit im linken Eck der unteren Zone sitzend hier aber nicht mit den Himmelsschlusseln sondern mit dem Buch des Lebens in der Hand Auch die apokryphe Offenbarung des Petrus spielt in den Vorzeichnungen zu dem kurzlich von Gregor Bernhart Konigstein als Weltgericht erkannten letzten Gemalde Raffaels eine bedeutende Rolle Bekannte Abbildung Das Abendmahl von Leonardo da Vinci nbsp Simon Petrus Mitte Detail aus dem Wandgemalde Das Abendmahl von Leonardo da VinciSiehe auch Petrus Heraldik In der Musikgeschichte gibt es einige Werke die sich auf Simon Petrus beziehen oder in denen er als Figur vorkommt Hierzu gehort die Messevertonung Missa Tu es Petrus von Giovanni Pierluigi da Palestrina die auf der auch von Palestrina stammenden Motette Tu es Petrus basiert Ebenfalls aus der Spatrenaissance stammt die Madrigal Sammlung Lagrime di San Pietro von Orlando di Lasso In den Oratorien Le Reniement de Saint Pierre von Marc Antoine Charpentier und I Penitenti al Sepolcro del Redentore von Jan Dismas Zelenka sowie in der Kantate Il pianto di San Pietro von Giovanni Battista Sammartini hat die Figur Petrus tragende Rollen Zudem kommt Petrus in Passionsvertonungen vor Die Petruslegenden fanden ihre literarische Verarbeitung etwa im Roman Quo Vadis von 1895 sowie dessen gleichnamiger Verfilmung von 1951 LiteraturGrundwissen Dietfried Gewalt Petrus Apostel In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 305 320 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Otto Bocher Karlfried Froelich Petrus In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 26 de Gruyter Berlin New York 1996 ISBN 3 11 015155 3 S 263 278 Peter Dschulnigg Simon Petrus Petros des Johannes Kephas In Josef Hainz u a Hrsg Personenlexikon zum Neuen Testament Patmos Dusseldorf 2004 ISBN 3 491 70378 6 S 281 285 Petrus im NT und Fruhchristentum Oscar Cullmann Petrus 3 Auflage TVZ Theologischer Verlag Zurich Zurich 1985 Erstausgabe Auflage 1952 ISBN 3 290 11095 8 Rudolf Pesch Simon Petrus Geschichte und geschichtliche Bedeutung des ersten Jungers Jesu Christi Hiersemann Stuttgart 1980 ISBN 3 7772 8012 7 Raymond Edward Brown Paul J Achtemeier Karl P Donfried John Reumann Der Petrus der Bibel Eine okumenische Untersuchung Katholisches Bibelwerk Calwer Stuttgart 1982 ISBN 3 7668 0492 8 Carsten Peter Thiede Hrsg Das Petrusbild in der neueren Forschung Brockhaus Wuppertal 1987 ISBN 3 417 29316 2 Peter Dschulnigg Petrus im Neuen Testament Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1996 ISBN 3 460 33122 4 Lothar Wehr Petrus und Paulus Kontrahenten und Partner die beiden Apostel im Spiegel des Neuen Testaments der apostolischen Vater und fruher Zeugnisse ihrer Verehrung Neutestamentliche Abhandlungen NF Band 30 Aschendorff Munster 1996 ISBN 3 402 04778 0 Habilitationsschrift Universitat Munchen 1995 VII 416 Seiten Wilhelm Lang Die Petrus Sage Reinwaschungen und Legendenbildungen des fruhen Judentums und Christentums Wissenschaftlicher Verlag Schutterwald Baden 1998 ISBN 978 3 928640 40 4 Timothy J Wiarda Peter in the Gospels Pattern Personality and Relationship Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 2000 ISBN 3 16 147422 8 englisch John P Meier A Marginal Jew Rethinking the Historical 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und erganzte Auflage Walter de Gruyter Berlin New York NY 2009 2010 ISBN 3 11 024058 0 Otto Zwierlein Kritisches zur Romischen Petrustradition und zur Datierung des Ersten Clemensbriefes In Gottinger Forum fur Altertumswissenschaft 13 2010 S 87 157 online PDF Datei 854 kB Stefan Heid Hrsg mit Raban von Haehling u a Petrus und Paulus in Rom Eine interdisziplinare Debatte Herder Freiburg im Breisgau u a 2011 ISBN 978 3 451 30705 8 Christian Gnilka Stefan Heid Rainer Riesner Blutzeuge Tod und Grab des Petrus in Rom 2 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2015 ISBN 978 3 7954 2414 5 John P Meier Petrine Ministry in the New Testament and in the Early Patristic Traditions In James F Puglisi et al How Can the Petrine Ministry be a Service to the Unity of the Universal Church Cambridge 2010 Otto Zwierlein Petrus und Paulus in Jerusalem und Rom Vom Neuen Testament zu den apokryphen Apostelakten De Gruyter Berlin 2013 ISBN 978 3 11 030341 4 Auslegung und Bedeutung Peter Berglar Petrus vom Fischer zum Stellvertreter Geleitwort von Joseph Kardinal Ratzinger Langen Muller Munchen 1991 ISBN 3 7844 2375 2 romisch katholisch Raul Niemann Hrsg Petrus Der Fels des Anstosses Kreuz Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 7831 1303 2 Helene Hoerni Jung Unbekannter Petrus Schlussel zum Menschsein Kosel Munchen 1997 ISBN 3 466 36471 X Christfried Bottrich Petrus Fischer Fels und Funktionar Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2001 ISBN 3 374 01849 1 Johannes Brosseder Wilm Sanders Der Dienst des Petrus in der Kirche Orthodoxe und reformatorische Anfragen an die katholische Theologie Lembeck 2002 ISBN 3 87476 414 1 John F MacArthur Petrus Der Apostel mit dem voreiligen Mundwerk In John F MacArthur Zwolf ganz normale Menschen 2 Auflage Christliche Literatur Verbreitung Bielefeld 2005 ISBN 3 89397 959 X S 43 75 Text online PDF 1 1 MB Katja Wolff Der erste Christ WfB Bad Schwartau 2005 ISBN 978 3 930730 03 2 Archaologie Michael Hesemann Der erste Papst Archaologen auf der Spur des historischen Petrus Pattloch Munchen 2003 ISBN 3 629 01665 0 Engelbert Kirschbaum Die Graber der Apostelfursten St Peter und St Paul in Rom Nachtragskapitel von Ernst Dassmann 3 neubearbeitete und erweiterte Auflage Societats Verlag Frankfurt am Main 1974 Erstausgabe Scheffler Frankfurt am Main 1957 DNB 750148462 Kunst Gregor Bernhart Konigstein Raffaels Weltverklarung Das beruhmteste Gemalde der Welt Imhof Petersberg 2007 ISBN 978 3 86568 085 3 Dissertation Universitat Wien 2006 191 Seiten illustriert Inhaltsverzeichnis Inhalt Verlagstext Weblinks nbsp Commons Simon Petrus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Simon Petrus Zitate QuellenBibleserver com Neutestamentliche Petrustexte zum Nachlesen uber 40 aktuelle und historische UbersetzungenLiteraturLiteratur von und uber Simon Petrus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Historische PetruskommentareGrabHelmut Bouzek Wien Das Grab des PetrusEinzelnachweise Erhard Dorn Der sundige Heilige in der Legende des Mittelalters Fink Munchen 1967 S 44 a b c d John P Meier Petrine Ministry in the New Testament and in the Early Patristic Traditions In James F Puglisi et al How Can the Petrine Ministry be a Service to the Unity of the Universal Church Cambridge 2010 S 17 f Hans Ulrich Weidemann Fischer Felsen Frontmann Simon Petrus in der Urkirche PDF 381 kB In Petrus Wo Gott ist da ist Zukunft Erschienen in der Reihe Themen im Religionsunterricht Sekundarstufe I II herausgegeben vom Institut fur Religionspadagogik der Erzdiozese Freiburg Heft 3 2011 S 8 15 hier S 9 a b Marcus Jastrow Dictionary of Targumim Talmud and Midrashic Literature New York 1926 S 634 2 Sp unten Artt hebr כ יף כ ף u aram כ יף כ יפ א a b Robert Payne Smith Thesaurus Syriacus Bd I Oxford 1879 Sp 1663 Art ܟ ܦ ܟ ܦ ܐ a b c Rudolf Pesch Simon Petrus Geschichte und geschichtliche Bedeutung des ersten Jungers Jesu Christi Hiersemann Stuttgart 1980 S 25 34 Erich Dinkler Petrus In Die Religion in Geschichte und Gegenwart 3 Auflage 1961 Band 5 S 247 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Katholizismus 11 Auflage 1946 S 106 ff Das Logion beruhe auf einem ursprunglich aramaischen Wortspiel mit dem Namen Kephas Erst in der griechischen Adaption sei es aus sprachlichen Grunden notig geworden verschiedene Worter Petros und petra zu verwenden K L Schmidt Artikel Kaleo in G Kittel Hrsg Theologisches Worterbuch zum Neuen Testament Band III Stuttgart 1938 Sp 529 ff Hans Conzelmann Geschichte des Urchristentums S 136 Ulrich Luz Das Evangelium nach Matthaus 2 Teilband Mt 8 17 Evangelisch katholischer Kommentar zum NT 4 Auflage Benziger 2007 ISBN 3 545 23137 2 S 458 Anneliese Hecht Heiliger Johannes Apostel Evangelist Sonntagslesungen Katholische Bibelwerke in Deutschland Osterreich Schweiz S 3 online Jurgen Becker Die Auferstehung Jesu Christi nach dem Neuen Testament Ostererfahrung und Osterverstandnis im Urchristentum Mohr Siebeck Tubingen 2007 ISBN 978 3 16 149426 0 S 251 Jurgen Becker Die Auferstehung Jesu Christi nach dem Neuen Testament Tubingen 2007 besonders S 73 75 S 85 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Deutschen Bibelgesellschaft abgerufen am 24 Juni 2016 So Werner Georg Kummel vorsichtiger Udo Schnelle 1996 vgl Jorg Ulrich Euseb HistEccl 111 14 20 und die Frage nach der Christenverfolgung unter Domitian In ZNW 87 1996 S 287 Anm 63 Graham Stanton 1 Peter In James D G Dunn John William Rogerson Hrsg Eerdmans Commentary on the Bible Cambridge 2003 S 1493 1503 hier S 1494 f in der Google Buchsuche Jorg Ulrich Euseb HistEccl 111 14 20 und die Frage nach der Christenverfolgung unter Domitian In ZNW 87 1996 S 269 289 hier bes S 269 f 287 289 Otto Zwierlein Kritisches zur Romischen Petrustradition und zur Datierung des Ersten Clemensbriefes In GFA 13 2010 S 87 157 hier S 144 auch wiewohl abwartend vgl S 22 37 Christoph Markschies Das antike Christentum Frommigkeit Lebensformen Institutionen 2 Auflage Erstauflage 2006 Beck Munchen 2012 S 40 f Dietrich Alex Koch Geschichte des Urchristentums Ein Lehrbuch 2 korr Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 S 477 479 Marlis Gielen Der erste 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Schnelle Die ersten hundert Jahre des Christentums 30 130 n Chr 2 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 S 504 f Klaus Michael Bull Der 2 Petrusbrief 2Petr In ders Bibelkunde des NT Onlinepublikation auf Bibelwissenschaft de Bibelwissenschaftliches Portal der Deutschen Bibelgesellschaft abgerufen am 24 Juni 2016 Wie die Evangelien zu ihren Namen kamen Die Legenden der Alten Kirche PDF 510 kB In WUB 2 2014 S 12 Martin Hengel Die vier Evangelien und das eine Evangelium von Jesus Christus Studien zu ihrer Sammlung und Entstehung Mohr Siebeck Tubingen 2008 ISBN 3 16 149663 9 Vgl Paul Metzger Rezension in H Soz Kult 27 Oktober 2008 abgerufen am 13 Juli 2016 Liste nach Karlfried Froehlich Petrus II In Theologische Realenzyklopadie 4 Auflage 1996 Band 26 S 274 Originaltexte soweit bekannt in Wilhelm Schneemelcher Hrsg Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Ubersetzung 6 Auflage Mohr amp Siebeck Tubingen 1999 ISBN 3 16 147252 7 Christfried Bottrich Petrus Fischer Fels und Funktionar Leipzig 2001 S 25 f Jorg Bolling Zwischen Regnum und Sacerdotium Historiographie Hagiographie und Liturgie der Petrus Patrozinien im Sachsen der Salierzeit 1024 1125 Thorbecke Ostfildern 2017 ISBN 978 3 7995 4372 9 S 54 Joachim Gnilka Petrus und Rom 2002 S 117 Stanislas Dockx Chronologie zum Leben des Heiligen Petrus In Carsten Peter Thiede Das Petrusbild in der neueren Forschung 1987 S 101 Joachim Gnilka Petrus und Rom 2002 S 111 Anmerkung 6 Adversus Haereses III Dietrich Alex Koch Geschichte des Urchristentums Ein Lehrbuch 2 korr Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 S 126 f 253 Kurt Dietrich Schmidt Grundriss der Kirchengeschichte 9 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 S 77 zitiert nach Christfried Bottrich Petrus Fischer Fels und Funktionar Leipzig 2001 S 228 f Erich Dinkler Petrus und Paulus in Rom Die literarische und archaologische Frage nach den tropaia ton apostolon Gym 1980 S 1 37 Pietro Zander Iuxta corpus Beati Petri in Vaticano Pio XII e le esplorazioni archeologiche sotto la basilica di San Pietro In I Papi della Memoria La storia di alcuni grandi Pontefici che hanno segnato il cammino della Chiesa e dell Umanita Ausstellungskatalog prasentiert von Centro Europeo per il Turismo Gangemi Editore Rom 2012 S 101 106 Christfried Bottrich Petrus Fischer Fels und Funktionar Leipzig 2001 S 232 ff Karl Heussi Die romische Petrustradition in kritischer Sicht Tubingen 1955 Kurt Aland Der Tod des Petrus in Rom Bemerkungen zu seiner Bestreitung durch Karl Heussi In Kurt Aland Kirchengeschichtliche Entwurfe Gutersloh 1955 S 35 104 Uta Ranke Heinemann Petrus in Rom In Raul Niemann Petrus Fels des Anstosses Stuttgart 1994 S 62 75 Joachim Gnilka Petrus und Rom 2002 S 114 Mario Ziegler O Zwierlein Petrus in Rom In H Soz Kult 14 Dezember 2009 abgerufen am 4 September 2023 Rezension zu Otto Zwierlein Petrus in Rom Die literarischen Zeugnisse Mit einer kritischen Edition der Martyrien des Petrus und Paulus auf neuer handschriftlicher 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Personensuche PersonendatenNAME Simon PetrusALTERNATIVNAMEN Simon Kephas SymeonKURZBESCHREIBUNG Apostel des Jesus von NazaretGEBURTSDATUM 1 Jahrhundert v Chr oder 1 JahrhundertGEBURTSORT GalilaaSTERBEDATUM um 64 67STERBEORT unsicher Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Petrus amp oldid 237025303