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Das Wort Gnade hebraisch ח ן ḥen ח ס ד ḥesed 1 griechisch xaris charis 2 lateinisch gratia ist ein spezifisch christlicher Begriff der eine Zusammenfassung dessen ist was Worte wie Heil Liebe und Freundschaft im Zusammenhang mit dem Erlosungsgeschehen in Jesus Christus beschreiben Eng verwandte theologische Begriffe sind Heil Barmherzigkeit Gute und Gerechtigkeit Gottes In dem Begriff vereinen sich verschiedene Bedeutungen denn die hebraischen und griechischen Begriffe konnen mit den deutschen Wortern Gefalligkeit Gnade Geschenk und Gabe ubersetzt werden aber auch mit Wohlwollen Zuwendung oder Gunst die dem Menschen von Gott ohne Vorbedingung entgegengebracht wird Da es fur dieses Verhalten keine Verpflichtung gibt ist jeder Gnadenerweis per se ein unverdientes Gnadengeschenk Im Christentum ist Gnade eine der Grundeigenschaften Gottes Die Gnade die Gott dem Glaubigen bzw der gesamten Menschheit ohne Vorbedingung schenkt bildet den Kern der christlichen Botschaft Als Zentralbegriff der christlich biblischen Gotteserkenntnis beschreibt Gnade ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und den Menschen 3 Die theologische Rede uber Gnade ist immer mit den Fragen nach menschlicher Natur Sunde Leiden und freiem Willen verknupft Inhaltsverzeichnis 1 Christentum 1 1 Biblische Grundlegung 1 1 1 Altes Testament 1 1 2 Neues Testament 1 2 Alte Kirche 1 2 1 Der Osten 1 2 2 Der Westen 1 3 Mittelalter 1 4 Reformation 1 5 Konzil von Trient 1 6 Protestantismus 1 7 Moderne 1 7 1 Romisch katholische Kirche 1 7 2 Orthodoxe Kirchen 2 Andere Religionen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseChristentum BearbeitenBiblische Grundlegung Bearbeiten Altes Testament Bearbeiten Die im Alten Testament AT in vielfachen Zusammenhangen vorkommenden hebraischen Worter ח ן ḥen Gunst Gnade Zuneigung Freundlichkeit Anmut Schonheit 4 und ח ס ד ḥesed Gute Liebe Freundlichkeit Wohlwollen Barmherzigkeit Gunst 5 werden in deutschen Bibelausgaben meist mit Gnade Gute oder auch Huld 6 ubersetzt Gnade ist als ein Beziehungsgeschehen zu Gott beschrieben das durch Begriffe wie Bund Befreiung sowie Gebet und Geistausgiessung naher bestimmt wird Andere Begriffe sind Gerechtigkeit Erbarmen Treue 7 In der Sprache des Gebets wird das Verb חנן ḥanan oft sowohl im Qal gnadig sein als auch im Hitpael um Erbarmen flehen haufig gebraucht wenn von Gott gnadige Zuwendung erwartet wird 8 Besonders haufig ist die Bitte Sei mir gnadig vor allem in der Gebetseinleitung Ps 4 2 EU 6 3 EU 9 14 EU 26 11 EU 30 11 EU 56 2 EU 86 3 EU 119 29 58 132 EU Auch im aaronitischen Segen ist das Verb mit Gottes Zuwendung seines Angesichts verbunden Num 6 25 EU 9 Das Adjektiv ח נ ו ן ḥannun barmherzig gnadig fast ausschliesslich auf JHWH bezogen 10 bildet oft in Verbindung mit ר ח ו ם raḥum barmherzig vor seltener nachgestellt eine liturgische Formel Jahwe ist gnadig und barmherzig geduldig und reich an Gute ח ס ד ḥesed Sie kommt zuerst in Ex 34 6 EU vor ausserdem in Joel 2 13 EU Jona 4 2 EU Ps 86 15 EU 103 8 EU 111 4 EU 116 5 EU 145 8 EU Neh 9 17 31 EU 2 Chr 30 9 EU 11 Noch bedeutender fur die Vorstellung der Gnade im AT ist die Wurzel ח ס ד ḥesed mit knapp 250 Vorkommen Sie kann ein gnadiges Handeln Gottes aber auch von Menschen bezeichnen das oft auf einen Bittruf reagiert Umstritten ist ob es ursprunglich ein Rechts oder Vertragsverhaltnis bezeichnete oder ausschliesslich der Liebe und Gute des Gebenden entspringt Im Gedanken des Bundes verbindet sich beides Gott stiftet gnadenhalber eine Bundesbeziehung mit Menschen aus dem fur beide Seiten eine Verpflichtung zu Loyalitat und Treue folgt 12 Neues Testament Bearbeiten Der entsprechende Zentralbegriff im Neuen Testament NT ist das griechische Wort xaris charis Dieses griechische Wort hat allerdings ein viel weiteres Bedeutungsspektrum Anmut und Lieblichkeit aber auch Gunst Huld Wohlwollen und gnadige Fursorge sowie der Erweis dieser Gunst und Fursorge Gnadentat Gnadengabe schliesslich auch Dank 13 Gaben der Wohltater sind Taten der charis 14 Die weitaus meisten Vorkommen des Begriffs im NT entfallen auf die Briefe des Apostels Paulus der seine Berufung und sein Apostolat als Gnadengabe Gottes interpretiert Gal 1 15 EU 1 Korinther 15 10 EU Romer 13 3 EU Romer 15 15 EU und als Beispiel der Gnadengaben sieht die den Glaubigen von Gott verliehen werden Charismen Romer 12 6 EU Seinen spezifischen Ausdruck fand das paulinische Gnadenverstandnis in der vor allem im Romerbrief ausgearbeiteten Rechtfertigungslehre die spater von Martin Luther unter der Verwendung der Formel sola gratia wieder aufgenommen wurde Dabei kontrastiert Paulus die Gerechtigkeit aufgrund des Glaubens an Christus mit der Gerechtigkeit aufgrund von Werken unter den Gesetzen Romer 3 23 24 EU 15 Die Begrifflichkeit der Gnade basiert zwar auf den alttestamentlichen Begriffen fur Gnade allerdings ist die Orientierung dieser Begrifflichkeit am Individuum neuartig gegenuber der Verwendung in alttestamentlichen Texten die immer das Volk Gottes als Ganzes im Blick nehmen Alte Kirche Bearbeiten Der Osten Bearbeiten Im griechischsprachigen Osten wurde die Lehre von der Gnade im Zusammenhang mit Stichworten wie Wiedergeburt Erleuchtung Geistmitteilung und Aufnahme in die Gotteskindschaft Schau Gottes und Vergottung entfaltet Eine synergistische Sichtweise herrschte vor zusammenwirkend die das Heil durch ein Miteinander von menschlicher und gottlicher Aktivitat bedingt sah in der jedoch Gottes Handeln den entscheidenden ersten Schritt darstellt Neben der Erlosung und der Umwandlung des Menschen durch Gott wurde oft auch die Befahigung zu einem gerechten Leben als Gabe der Gnade gesehen so dass Moralismus und Erlosungsbewusstsein verbunden waren Auf Gregor von Nyssa geht die Unterscheidung zwischen Gnade und Natur griech physis wobei Gottes Energien energeiai als die Projektion der gottlichen Natur in die Welt die entscheidende Wirkung auf den menschlichen Willen ausuben 16 Die griechische Alte Kirche des Ostens kennt keine Erbsundenlehre die mit der von Augustinus vergleichbar ware Daher kennt sie auch keine Gnadenlehre im engeren Sinn weil sie nicht explizit zwischen Heilshandeln und Gnade unterscheidet Denn Gottes ganzes Heilshandeln wird als Gnade angesehen Sie entfaltet demgemass die Lehre von der Gnade in Verbindung mit Trinitatslehre und Geistlehre Weil die Tradition der griechischen Alten Kirche stark pneumatologisch orientiert ist wird das Wirken des Heiligen Geistes nicht zuletzt auch durch die Liturgie im Sinne der Vergottlichung des Menschen gesehen 17 Der Westen Bearbeiten Pragend fur den lateinischen Westen wurde die Gnadenlehre von Augustinus von Hippo der die paulinische Rechtfertigungslehre eng mit der Frage nach der Willensfreiheit und der Erbsunde verband In Auseinandersetzung mit der auf einem optimistischen Menschenbild basierenden synergistischen Gnadenlehre des Pelagius betonte er dass der Mensch aufgrund der Erbsunde die Neigung zum Sundigen nicht uberwinden konne eingeschrankte Willensfreiheit und daher auf die wiederherstellende Gnade angewiesen sei Erst als Erloste konnen Christen in der Nachfolge Jesu den Weg zum Guten einschlagen Freiheit wird so zu einem Geschenk Gottes Durch die Verurteilung des Pelagianismus auf der Synode von Karthago 418 und die des Semipelagianismus auf der Synode von Orange 529 wurde diese Sicht fur die Westkirche leitend 18 Mittelalter Bearbeiten Die Scholastik knupfte an Augustinus an und brachte eine weitere begriffliche Ausdifferenzierung der Gnadenlehre Anselm von Canterbury lehrte in seiner Satisfaktionslehre dass erst durch Christi freiwilliges Opfer am Kreuz die Voraussetzung geschaffen worden sei dass Gott dem Menschen Gnade und Erbarmen schenken konnte Thomas von Aquin thematisierte die Gnade im Zusammenhang mit der Sehnsucht nach Gottes Gemeinschaft und unterschied ungeschaffene Gnade gratia increata in Gott selbst bestehend und ohne einen zeitlichen Anfang und geschaffene Gnade gratia creata eine von Gott geschenkte ubernaturliche Gabe oder Wirkung Gottes und mit einem zeitlichen Anfang gegenuber dem Menschen die vom Heiligen Geist im Menschen gewirkt wird Die zuvorkommende Gnade gratia praeveniens die Gott ohne Anspruch und Verdienst des Menschen schenkt wird so zur Grundvoraussetzung der Rechtfertigung Als erste Gnade gratia prima gratia gratis data bewirkt sie den Glauben der den Menschen das Gute wollen lasst was durch die nachfolgende Gnade gratia subsequens gratia cooperans wiederum unterstutzt wird So kann der Mensch Verdienste erwerben und gottgefallig werden gratia gratum faciens 19 Reformation Bearbeiten Martin Luther erneuerte die Gnadenlehre im Zusammenhang seines neuen Verstandnisses der Rechtfertigung die er seit den Vorlesungen uber die Psalmen 1513 1515 und den Romerbrief 1515 16 entwickelte Der Gedanke der Stellvertretung Christi ist ihr systematischer Kern Gnade verstanden als Gottes Gunst favor Dei wird als relationales Geschehen wieder entdeckt Durch Barmherzigkeit wird dem an Christus Glaubenden um Christi willen die Sunde nicht zugerechnet sondern die fremde Gerechtigkeit Christi als eigene angerechnet Dabei ist die Gnade nicht als im Menschen wirkende gottliche Kraft sondern als ausserhalb seiner bleibende Kraft Gottes verstanden WA 3 117 6f Durch die Annahme des Evangeliums von der Heilstat Christi die allein aus Gnade sola gratia geschehen ist erfolgt die Rechtfertigung allein durch den Glauben sola fide Die Idee einer heiligmachenden Gnade gratia habitualis die als Gottes Kraft in dem Menschen wirkt lehnt Luther ab Anstelle des Begriffs der Gnade wird so der gnadige Gott selbst und die in Christus geschehene Heilstat zum Kern des lutherischen Gnadenverstandnisses das durchgehend christozentrisch solus christus gepragt ist 20 Konzil von Trient Bearbeiten Das Konzil von Trient bestatigte im Wesentlichen die von Thomas von Aquin entwickelte Gnadentheologie In Abgrenzung von den reformatorischen Vorstellungen griff es die Lehre von der habituellen Gnade auf um die real verandernde Gegenwart der gottlichen Gnade in den Glaubigen zu unterstreichen 21 So wird die Gnade als Kraft bezeugt die zugleich Voraussetzung und Folge der guten Werke ist 22 Verurteilt wird die Lehre dass der freie Wille durch die Erbsunde ausgeloscht worden sei jedoch auch die dass sich der Mensch durch seinen naturlichen freien Willen ohne Gnade das ewige Leben verdienen konne 23 Protestantismus Bearbeiten nbsp Motiv Gesetz und Gnade auf dem Mittelteil des Cranach Altars in WeimarIn der Lutherischen Orthodoxie wurde basierend auf Begrifflichkeiten Philipp Melanchthon ein Stufenmodell der Rechtfertigung entwickelt das aus iustificatio Gerechtsprechung vocatio Berufung illuminatio Erleuchtung regeneratio Wiedergeburt und sanctificatio Heiligung bestand Damit geriet die von Luther betonte Einheit von Gerechtsprechung und Gerechtmachung in Gefahr Mit der in der Konkordienformel auftauchenden Unterscheidung zwischen Bekehrung conversio und Rechtfertigung iustificatio wird die Bekehrung zu dem Ort in dem der Mensch die Gnade in Christus ergreift welche rechtfertigt erneuert heiligt die Wiedergeburt schenkt und das neue Leben gibt 24 Fur die reformierte Tradition wurde Huldrych Zwinglis theozentrischer Ansatz bestimmend Gnade galt ihm primar als Eigenschaft Gottes durch die er sich der geschaffenen Natur speziell dem geschaffenen Menschen zuwendet Im 17 Jahrhundert entwickelte sich daraus die Foderaltheologie laut der Gott den erschaffenen Menschen zu seinem Gegenuber erwahlt und mit Gottebenbildlichkeit ausgestattet hat So erst wird die Bundesgemeinschaft mit Gott als der innerste Kern und Stern der gesamten Offenbarungswahrheit 25 ermoglicht Im ausgehenden 16 Jahrhundert unterschied die reformierte Orthodoxie zwei Bundesschlusse Nach dem Bruch des Werkbundes stiftet Gott durch einen innertrinitarischen Pakt zwischen dem Vater und dem Sohn einen neuen Gnadenbund zur Erlosung der Menschheit 26 Moderne Bearbeiten Romisch katholische Kirche Bearbeiten Die Gnade ist auch im heutigen Glaubens und Lebensverstandnis der romisch katholischen Kirche ein Schlusselbegriff fur das geglaubte Verhaltnis von Gott und Mensch und des gottlichen Heilshandeln zugunsten des Menschen Die Unterscheidung von ungeschaffener Gnade Gott selbst in seiner Liebe und geschaffener Gnade Mensch in der Weise wie Gottes Zuwendung an ihm wirksam wird ist in der katholischen Theologie wichtig Die Freiheit des Menschen und die mogliche verdienstvolle Mitwirkung des Menschen werden betont Wahrend sich die Schriften des Trienter Konzils im Westlichen auf die Gnadenlehre von Thomas von Aquin stutzten bricht der neuzeitliche Freiheitsbegriff diese theologische Systematik auf und ist Herausforderung fur die heutige Glaubensvermittlung Insofern Gott allerdings eine dialogische Beziehung mit dem Menschen eingeht zwingt sich seine Gnade diesem nicht auf sondern ist Anruf an den fur ihn offenen und zur Antwort fahigen Menschen 27 Der Mensch wird also in seiner Natur nicht mehr auf die Teilhabe an Gott bezogen Fur Henri de Lubac ist die Sehnsucht des Menschen nach Gott der Schlussel fur eine moderne Gnadentheologie Wenn Gott sich selbst schenkt 28 sind Gott und der Mensch aufeinander bezogen Der Relationsbegriff der Gnade tritt so in den Vordergrund und wird zum Mass menschlicher Freiheit denn diese innere Freiheit eroffnet dem Menschen den Sinn und das Ziel seines Wesen 29 Gott wirkt schon immer und tritt nicht nachtraglich in eine gnadenhafte Beziehung zum Menschen Der katholische Theologe Karl Rahner greift zwar das Anliegen Henri de Lubacs auf dass die Sehnsucht nach Gott ein Naturverlagen des Menschen ist uberwindet aber die Theorie dass Gnade dem Menschen etwas Ausserliches ist Gnade erscheint ihm als etwas Subjektives namlich die Unmittelbarkeit zu Gott als subjektive Erfahrung des Geistes wahrend Gott selbst immer noch die Handlungsprioritat zukommt Denn der Mensch will in das Geheimnis Gottes hineinwachsen Neu ist hierbei die Sichtweise dass Gott der Horizont der Freiheit ist und nicht mehr der gnadenhafte Geber der Freiheit 30 Die Gnade Gottes wird so zur Ermachtigung zur rechten Freiheit Rahners Sichtweise hat Impulse fur zahlreiche aktuelle gnadentheologische Fragestellungen gegeben insbesondere fur die lateinamerikanische Befreiungstheologie 31 Die Grunddimension der Befreiungstheologie in Lateinamerika ist gnadentheologisch und spirituell 32 Die Befreiung der Armen ist in Analogie zur Befreiung und dem Heilswirken am Volk Israel zu betrachten Die Kirche geht zu den Armen und folgt so ihrer ursprunglichen Bestimmung so dass dem Reich Gottes in der Geschichtlichkeit Sinn verliehen wird Die feministische Theologie der Theologinnen in Lateinamerika knupft an die spirituelle und gnadentheologische Ausrichtung der Befreiungstheologie an interpretiert diese aber als Befreiung im Alltaglichen von den grossen Ereignissen in der Geschichte her zur Befreiung im Alltaglichen Die feministische Theologie kritisiert hierbei ein Sunden und Gnadenverstandnis das den Menschen unfrei macht Charismen von griech xaris charis sind Gnadengaben Gottes Bereits Paulus interpretiert sein Apostolat als Gnadengabe die durch Wirkung des Heiligen Geistes gegeben wird um den Aufbau der Glaubensgemeinschaften zu ermoglichen Das Zweite Vatikanische Konzil spricht die Wirkung des Heiligen Geistes allen Glaubigen zu siehe Lumen Gentium 3 und 12 Die charismatischen Bewegungen Charismatische Erneuerung innerhalb der katholischen Kirche beanspruchen die Wirkung der besonderen Gnadengaben Charismen und versuchen so Wege zu finden Glauben in moderner Zeit mit Hilfe spiritueller mystischer und asketischer Elemente praktisch spurbar und erlebbar machen 33 Auf den Begriff der Gnade wird heute in Predigten zunehmend verzichtet und dieser durch Begriffe wie Hand Gottes Liebe Gottes Rettung oder auch Befreiung durch Menschenliebe Gottes ersetzt 34 So kommt in der postmodernen Gesellschaft von heute im theologischen Diskurs wiederum eine besondere Rolle zu das Verhaltnis von Gnade bzw Gnadenerfahrungen zur Freiheit Selbstverwirklichung und Individualismus zu beschreiben Orthodoxe Kirchen Bearbeiten In der orthodoxen Theologie wird anstelle von Rechtfertigung von Vergottlichung gesprochen Auf Grundlage der palamitischen Unterscheidung zwischen Gottes Wesen und Energien wird haufig die Mitwirkung des Menschen im Heilsprozess bejaht Dies wirkt sich in aktuellen okumenischen Dialogen als Problem aus 35 Andere Religionen BearbeitenEinen einheitlichen Begriff von Gnade bezuglich unterschiedlicher Religionen gibt es nicht da die Begrifflichkeit der Gnade in unterschiedlichen Religionen immer auch in unterschiedlichen Kontexten zu verstehen ist 36 Auch wenn der Gegensatz von Pradestination und freiem Willen des Menschen in den Religionen oft spannungsreich und implizit angelegt ist so muss der Begriff von Gnade in den Gnadenreligionen aber auch in den Selbsterlosungsreligionen dennoch unterschiedlich gedeutet werden In den abrahamitischen Religionen Judentum Christentum und Islam ist die Gnade eine Grundeigenschaft eines allmachtigen Gottes 37 die dieser seinem auserwahlten Volk Israel den Glaubigen oder allen Menschen gewahrt Im Judentum bezeichnet Gnade die erlosende Tat Gottes 38 Die Rabbinen verstanden Gnade einerseits als gemilut chasadim Wohltatigkeit Hilfe ohne Eigennutz 39 andererseits als eine Tat die nur um ihrer selbst willen getan wird 40 Im Islam sendet Gott in einem Gnadenakt seinen Propheten der den Koran empfangt 41 und Der Barmherzige الرحمن al Raḥman ist der Anruf mit dem alle Suren im Koran mit Ausnahme der 9 Sure beginnen 38 Dem Islam ist das christliche Dogma fremd dass der durch die Ursunde Erbsunde verschuldete Mensch unbedingt der Gnade Gottes bedurftig sei Vielmehr legt die islamische Theologie den Fokus auf die Fursorge Gottes gegenuber den irregeleiteten Menschen 42 Die unterschiedlichen religiosen Stromungen innerhalb des Hinduismus interpretieren Gnade in unterschiedlicher Weise Im nichttheistischen Buddhismus hangt die Befreiung Nirwana aus dem Kreislauf des Leidens und der Wiedergeburt nicht von uberirdischer Gnade ab Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Emil Brunner Natur und Gnade Zum Gesprach mit Karl Barth J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 1934 Karl Barth Die Botschaft von der freien Gnade Gottes These 6 der Barmer Erklarung Evangelischer Verlag Zollikon Zurich Johann Auer Die Entwicklung der Gnadenlehre in der Hochscholastik Herder Freiburg im Breisgau 1951 Artur Michael Landgraf Dogmengeschichte der Fruhscholastik Die Gnadenlehre Pustet Regensburg 1952 Gisbert Greshake Geschenkte Freiheit Einfuhrung in die Gnadenlehre Herder Freiburg im Breisgau 1977 ISBN 3 451 17963 6 Romano Guardini Freiheit Gnade Schicksal Drei Kapitel zur Deutung des Daseins Kosel Verlag Munchen 1979 8 Aufl 2018 Matthias Grunewald Verlag Ostfildern Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn ISBN 978 3 7867 3163 4 Matthias Grunewald ISBN 978 3 506 79226 6 Schoningh Henning Graf Reventlow Robert Goldenberg Eugen Ruckstuhl Wolf Dieter Hauschild Klaus Otte Gnade I Altes Testament II Judentum III Neues Testament IV Dogmengeschichtlich Alte Kirche bis Reformationszeit V Neuzeit Systematisch theologisch In Theologische Realenzyklopadie TRE Bd 13 1984 S 459 511 Richard Schenk Die Gnade vollendeter Endlichkeit zur transzendentaltheologischen Auslegung der thomanischen Anthropologie Herder Freiburg im Breisgau 1989 ISBN 3 451 21153 X Gerhard Ludwig Muller Bearb Gnadenlehre Texte zur Theologie Abteilung Dogmatik Band 7 1 Styria Graz 1996 Bd 1 Anfange bis Mittelalter ISBN 3 222 12368 3 Bd 2 Mittelalter bis Gegenwart ISBN 3 222 12369 1 Hermann Spieckermann Gnade Biblische Perspektiven In Ders Gottes Liebe zu Israel Studien zur Theologie des Alten Testaments Forschungen zum Alten Testament Band 33 Mohr Siebeck Tubingen 2004 ISBN 3 16 148517 3 S 20 33 Ulli Roth Gnadenlehre Schoningh Paderborn 2013 ISBN 978 3 506 77647 1 Lenka Karfikova Vit Husek Ladislav Chvatal Hg Gnadenlehre in Schrift und Patristik Handbuch der Dogmengeschichte Band 3 Christologie Soteriologie Ekklesiologie Mariologie Gnadenlehre Faszikel 5a Herder Freiburg im Breisgau 2016 Johannes Nebel Zur Entwicklung der Gnadenlehre im 20 Jahrhundert In Forum Katholische Theologie Jg 32 2016 S 127 151 Jonathan Magonet Gnade und Gerechtigkeit in der Hebraischen Bibel In Junge Kirche 1 2017 S 7 11 PDF Peter Cornelius Mayer Tasch Von Glanz und Elend der Gnade Ein Beitrag zur Politischen Theologie Friedrich Pustet Regensburg 2023 ISBN 978 3 7917 3395 1 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Spieckermann Gnade Gnade Gottes II Altes Testament In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1024 Die entscheidenden hebr Worter sind das Verb חנן hnn gnadig sein und das Nomen ח ס ד haesaed Gute Gnade Dieter Sanger Gnade Gnade Gottes III Neues Testament In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1025 Das Substantiv Gnade xaris charis gehort samt Stammverwandten zu den theologischen Leitbegriffen des NT Risto Saarinen Gnade Gnade Gottes V Systematisch theologisch In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1032 Art ח ן In Gesenius 18 Aufl 2013 S 370 Art ח ס ד In Gesenius 18 Aufl 2013 S 375f Die Einheitsubersetzung verwendet Huld als deutsches Aquivalent fur ח ס ד F Diedrich Gnade II Altes Testament In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 3 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 2009 ISBN 978 3 451 22100 2 S 763 765 hier 763 Art חנן In Gesenius 18 Aufl 2013 S 373 Hermann Spieckermann Gnade Gnade Gottes II Altes Testament In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1024 Art ח נ ו ן In Gesenius 18 Aufl 2013 S 371 Henning Graf Reventlow Gnade I Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 460 461 Henning Graf Reventlow Gnade I Altes Testament In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 461 462 Hermann Spieckermann Gnade Gnade Gottes II Altes Testament In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1024 1025 Christoph Stenschke Gnade I biblisch In Heinzpeter Hempelmann u a Hrsg ELThG Evangelisches Lexikon fur Theologie und Gemeinde 2 Auflage Band 2 SCM R Brockhaus Witten 2019 ISBN 978 3 417 26802 7 S 665 Art xaris in Bauer Aland Griechisch deutsches Worterbuch zu den Schriften des Neuen Testaments Walter de Gruyter 6 vollig neu bearbeitete Auflage Berlin New York 1988 Sp 1750 1753 Dieter Sanger Gnade Gnade Gottes III Neues Testament In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1025 1026 Chr Stenschke Gnade In Heinzpeter Hempelmann Uwe Swarat Roland Gebauer Wolfgang Heinrichs Christoph Raedel Peter Zimmerling Hrsg ELThG Evangelisches Lexikon fur Theologie und Gemeinde 1 Auflage Band 2 SCM R Brockhaus Witten 2019 ISBN 978 3 417 26802 7 S 665 Michael Theobald Gnade IV Neues Testament In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 3 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 2009 ISBN 978 3 451 22100 2 S 766 772 hier 768 Wolf Dieter Hauschild Gnade IV Dogmengeschichtlich Alte Kirche bis Reformationszeit In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 476 480 Alister McGrath Gnade II theologiegeschichtlich In Heinzpeter Hempelmann u a Hrsg ELThG Evangelisches Lexikon fur Theologie und Gemeinde 1 Auflage Band 2 SCM R Brockhaus Witten 2019 ISBN 978 3 417 26802 7 II theologiegeschichtlich S 669 Sergius Heitz Erbsunde und Rechtfertigung in orthodoxer Sicht PDF In Orthodoxe Bibliothek Christlich orthodoxes Informationszentrum e V abgerufen am 12 Juli 2020 Wolf Dieter Hauschild Gnade IV Dogmengeschichtlich Alte Kirche bis Reformationszeit In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 480 485 Reinhold Rieger Gnade Gnade Gottes IV Kirchengeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1027 1028 Risto Saarinen Gnade Gnade Gottes V Systematisch theologisch In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1033 Die Unterscheidung zwischen ungeschaffener und geschaffener Gnade fuhrt in der aristotelischen Hochscholastik zur differenzierten Behandlung des menschlichen Beitrags im Heilsgeschehen wobei den verschiedensten Gnadenbegriffen eine prominente Rolle zukommt Ludwig Ott Die Lehre von der Gnade Begriff und Einteilung 3 Die Einteilung der Gnade 1 Gratia increata gratia creata In Grundriss der katholischen Dogmatik katholischglauben info Herbert Bottcher 1954 abgerufen am 25 Mai 2020 Alister McGrath Gnade II theologiegeschichtlich In Heinzpeter Hempelmann u a Hrsg ELThG Evangelisches Lexikon fur Theologie und Gemeinde 2 Auflage Band 2 SCM R Brockhaus Witten 2019 ISBN 978 3 417 26802 7 S 670 Reinhold Rieger Gnade Gnade Gottes IV Kirchengeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1028 1029 Wolf Dieter Hauschild Gnade IV Dogmengeschichtlich In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 490 491 Reinhold Rieger Gnade Gnade Gottes IV Kirchengeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1031 In der Reformation wird die Gnade nicht mehr nach den Kategorien des Zweck Mittel Verhaltnisses verstanden da diese sich als ungeeignet erwiesen das personale Verhaltnis zwischen Gott und Mensch zu bestimmen Die Gnade diene nicht dazu dem Menschen die Fahigkeit zu verleihen das Gesetz zu erfullen sondern sie sei die Gerechtsprechung des Gesetzesubertreters dem die fremde Gerechtigkeit Christi der allein das Gesetz erfullte zugesprochen werde Wolf Dieter Hauschild Gnade IV Dogmengeschichtlich In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 492 493 Alister McGrath Gnade II theologiegeschichtlich In Heinzpeter Hempelmann u a Hrsg ELThG Evangelisches Lexikon fur Theologie und Gemeinde 2 Auflage Band 2 SCM R Brockhaus Witten 2019 ISBN 978 3 417 26802 7 S 671 Reinhold Rieger Gnade Gnade Gottes IV Kirchengeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1028 Reinhold Rieger Gnade Gnade Gottes IV Kirchengeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1030 Klaus Otte Gnade V Neuzeit Systematisch theologisch 1 1 Lutherische Tradition In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 496 497 Heinrich Heppe Ernst Bizer Die Dogmatik der ev ref Kirche Neukirchen 1958 S 224 Klaus Otte Gnade V Neuzeit Systematisch theologisch 1 2 Reformierte Tradition In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 13 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 008581 X S 497 E M Faber Gnade VI Systematisch theologisch In Walter Kaspar Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 3 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 2009 ISBN 978 3 451 22100 2 S 779 785 hier 780 781 Henri de Lubac Die Freiheit der Gnade In Das Paradox des Menschen Band 2 Johannes Einsiedeln 1971 S 95 Ubertragen von H U von Balthasar Henri de Lubac Die Freiheit der Gnade In Das Paradox des Menschen Band 2 Johannes Einsiedeln 1971 S 116 Ubertragen von H U von Balthasar K Rahner Theologie der Freiheit In Schriften 2 Auflage Band 6 Benziger Einsiedeln Zurich Koln S 215 237 Margit Eckholt Gnade Gnadentheologie In Wolfgang Beinert Bertram Stubenrauch Hrsg Neues Lexikon der katholischen Dogmatik Herder Freiburg 2012 ISBN 978 3 451 34054 3 S 274 283 hier Seite 277 M Eckholt Der Mensch in der Gnade Gottes Hrsg Domschule Wurzburg Wurzburg 2019 S 46 48 Bertram Stubenrauch Charismen Charismatische Erneuerung In Wolfgang Beinert Bertram Stubenrauch Hrsg Neues Lexikon der katholischen Dogmatik Herder Freiburg im Breisgau 2010 ISBN 978 3 451 34054 3 S 98 102 hier 100 G Bitter Gnade VIII Praktisch theologisch In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 3 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 2009 ISBN 978 3 451 22100 2 S 787 789 Risto Saarinen Gnade Gnade Gottes V Systematisch theologisch In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1034 1035 Michael von Bruck Gnade I Religionsgeschichtlich In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 3 Auflage Band 4 Herder Freiburg im Breisgau 2009 ISBN 978 3 451 22100 2 S 761 763 hier 763 Baruch Rabinowitz Gnade vor Recht In Judische Allgemeine Begnadigung Zentralrat der Juden in Deutschland KdoR 8 Februar 2007 abgerufen am 17 Mai 2020 Die Gnade ist deswegen eine der grossten Tugenden des Judentums Gott ist barmherzig und gnadig Im Talmud wird sogar das Wort Rachmana Gnade als Synonym fur Gott verwendet a b Giovanni Filoramo Gnade Gnade Gottes I Religionsgeschichtlich In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1023 Glossar In Aktuelle Meldung Zentralrat der Juden in Deutschland K d o R 17 November 2013 abgerufen am 11 Juli 2020 Gemilut Chassadim hebr Wohltatigkeit Hilfe ohne Eigennutz Laut dem rabbinischen Judentum ist Gemilut Chassadim eine der drei Saulen auf denen die Welt ruht Es ist eine grundlegenden soziale Norm des judischen Lebens Krankenbesuche Kleiden und Ernahren von Bedurftigen Trauerbegleitung und Bestattung u v m Es geht nicht um Geld sondern um personlichen Einsatz und kann daher unabhangig von eigenem Besitz gelebt werden Gerold Necker Gnade Gnade Gottes VII Judentum In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 1999 Sp 1036 1037 Miklos Muranyi Sure 5 Vers 3 Die Vervollstandigung des Islams In Deutschlandfunk Koran erklart Deutschlandradio KdoR 21 Juli 2017 abgerufen am 17 Mai 2020 Heute habe ich euch eure Religion vollstandig gemacht und meine Gnade an euch vollendet und habe daran Gefallen dass der Islam eure Religion ist Stephan Guth Gnade In Ralf Elger Hrsg Kleines Islam Lexikon 3 durchgesehene Auflage Verlag C H Beck Munchen 2006 S 113 114 Normdaten Sachbegriff GND 4021377 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gnade Theologie amp oldid 234801480