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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Islam Begriffsklarung aufgefuhrt Dieser Artikel gibt einen Uberblick uber die Religionsgeschichte des Islams Die politische kulturelle und soziale Geschichte wird im Artikel Politische und soziale Geschichte des Islams dargestellt Der Islam ist eine monotheistische Religion die im fruhen 7 Jahrhundert n Chr in Arabien durch den Mekkaner Mohammed gestiftet wurde Mit uber 2 Milliarden 1 Angehorigen ist der Islam nach dem Christentum ca 2 5 Milliarden Angehorige 2 heute die Weltreligion mit der zweitgrossten Mitgliederzahl Staaten mit einem islamischen Bevolkerungsanteil von mehr als 5 Grun Sunniten Rot Schiiten Blau Ibaditen Oman Pilger beim Bittgebet in Mekka im Mittelgrund die KaabaEingang der Moschee des Propheten Mohammed in MedinaStern und Mondsichel Der Hilal ein Symbol des IslamsZwei Frauen und ein Mann in der Moschee von Selangor in Shah Alam MalaysiaDer Islam wird allgemein auch als abrahamitische 3 als prophetische 4 Offenbarungsreligion 5 und als Buch oder Schriftreligion 6 bezeichnet Das arabische Wort Islam islam إسلام ist ein Verbalsubstantiv zu dem arabischen Verb aslama sich ergeben sich hingeben Es bedeutet wortlich das Sich Ergeben in den Willen Gottes Sich Unterwerfen unter Gott Sich Hingeben an Gott oft einfach mit Ergebung Hingabe und Unterwerfung wiedergegeben 7 Die Bezeichnung fur denjenigen der dem Islam angehort ist Muslim Die Pluralform im Deutschen ist Moslems oder Muslime Muslimas oder Musliminnen Die zehn Lander mit dem grossten Anteil an der muslimischen Weltbevolkerung sind Indonesien 12 9 Pakistan 11 1 Indien 10 3 Bangladesch 9 3 Agypten und Nigeria jeweils 5 Iran und Turkei jeweils 4 7 sowie Algerien 2 2 und Marokko ca 2 In ihnen zusammengenommen leben mehr als zwei Drittel aller Muslime 8 Die wichtigste uberstaatliche islamische Organisation ist die Organisation fur Islamische Zusammenarbeit OIC mit Sitz in Dschidda Ihr gehoren 56 Staaten an in denen der Islam Staatsreligion Religion der Bevolkerungsmehrheit oder Religion einer grossen Minderheit ist Teilweise muslimisch gepragte europaische Lander sind Albanien Bosnien und Herzegowina Kosovo Nordmazedonien und die geographisch nur teilweise in Europa liegende Turkei Viele weitere Lander haben muslimische Minderheiten Die wichtigste textliche Grundlage des Islams ist der Koran arabisch القرآن al qurʾan Lesung Rezitation Vortrag der als die dem Propheten Mohammed offenbarte Rede Gottes gilt Die zweite Grundlage bilden die Hadithe arabisch حديث DMG ḥadiṯ Erzahlung Bericht Mitteilung Uberlieferung zur Sunna Mohammeds Sunna arabisch سنة Brauch gewohnte Handlungsweise uberlieferte Norm der als der Gesandte Gottes Rasul arabisch رسول Gesandter Sendbote Apostel Vorbildcharakter fur alle Muslime hat Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet شريعة sariʿa im Sinne von Weg zur Tranke Weg zur Wasserquelle deutlicher gebahnter Weg auch religioses Gesetz Ritus Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Koranische Aussagen 1 2 Funf Saulen 1 2 1 Glaubensbekenntnis 1 2 2 Rituelles Gebet 1 2 3 Almosensteuer 1 2 4 Fasten 1 2 5 Pilgerfahrt 1 3 Andere Definitionen 1 4 Islamische Glaubenslehren 2 Ausbreitungsgeschichte 2 1 Anfange in Mekka 2 2 Durchsetzung in Arabien 2 3 Fruhe Islamische Expansion 2 4 Verbreitung durch Handel 2 5 Neue Expansion durch turkische Ghazi Kampfer 2 6 Islamisierung in den mongolischen Teilreichen 2 7 Entwicklung in Europa 2 8 Ausbreitung in Sudostasien 2 9 Islamisierung im Fahrwasser des europaischen Kolonialismus 3 Richtungen 3 1 Charidschiten 3 2 Schiiten 3 3 Theologische Schulen 3 4 Sunnitentum als Mehrheitsislam 3 5 Richtungen der islamischen Normenlehre 3 6 Sufische Stromungen 3 7 Ahmadiyya 3 8 Koranismus 4 Verhaltnis zu anderen Religionen 4 1 Polytheismus 4 2 Abrahamitische Religionen 4 3 Historisch politische Interaktion mit anderen Religionsgemeinschaften 4 4 Gegenwartige Situation der Bahai 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDefinitionenKoranische Aussagen Der Begriff Islam kommt im Koran acht Mal vor An mehreren Stellen wird herausgestellt dass die Annahme des Islams Zeichen gottlicher Erwahlung ist Diese Erwahlung wird darin deutlich dass Gott den betreffenden Menschen rechtleitet ihm also die Orientierung zur Wahrheit des Glaubens hin vermittelt und so seine Brust weitet arab saraha as sadr also sein Herz und seinen Sinn seine Erkenntnis und sein Wertbewusstsein erweitert und ihm dadurch Ruhe gibt vgl Sure 6 125 und Sure 39 22 9 Menschen die es sich selbst als Verdienst anrechnen dass sie den Islam angenommen haben wird entgegengehalten dass dies eine Gnade Gottes ist die sie nur ihm zu verdanken haben vgl Sure 49 17 Gott kann Menschen auch die Brust verengen so dass sie nicht zum wahren Glauben gelangen konnen vgl Sure 2 7 10 11 Wer zum Islam gerufen wird darf gegen Gott keine Luge aushecken vgl Sure 61 7 An drei anderen Stellen wird eine Beziehung zwischen Islam und dem arabischen Begriff Din hergestellt der die Bedeutung von Religion hat allerdings auch die Konnotation von Schuld besitzt 12 In Sure 5 3 heisst es Ich habe fur euch den Islam als Religion erwahlt und in Sure 3 19 Als Religion gilt bei Gott der Islam Dies zeigt dass schon der Koran den Islam als Religion definiert Die Geschichte dieser Religion hat nach dem Koran nicht erst mit Mohammed begonnen sondern schon mit Abraham Er wird in Sure 3 67 als gottergebener Hanif beschrieben Bereits im Koran selbst wird eine wichtige Unterscheidung getroffen namlich zwischen der Annahme des Islams islam und der Annahme des Glaubens iman So werden in Sure 49 14 die arabischen Beduinen aufgefordert nicht zu sagen Wir haben den Glauben angenommen sondern Wir haben den Islam angenommen weil der Glaube noch nicht in ihre Herzen eingegangen sei An derartige Aussagen knupft sich die Vorstellung dass derjenige der den Islam angenommen hat also ein Muslim ist nicht unbedingt ein mu min also ein Glaubiger sein muss Was Islam ursprunglich bedeutete wenn damit nicht der Glaube gemeint ist wird unterschiedlich beurteilt Meir Bravmann der den Sprachgebrauch des Wortes in der altarabischen Literatur untersucht hat meint dass er in der fruhislamischen Gemeinschaft die stark auf den Dschihad ausgerichtet war die Bereitschaft zur Selbstaufopferung im Kampf bezeichnete 13 Die im Koran getroffene Unterscheidung zwischen Islam und Glaube hat in der islamischen Theologie Anlass zu zahlreichen Debatten gegeben Es wurde nie vollig geklart in welchem Verhaltnis sich die beiden Prinzipien zueinander befinden Die meisten Theologen der vormodernen Zeit haben jedoch darauf gedrungen Islam und Glauben auseinanderzuhalten 14 Funf Saulen Eine regelrechte Definition fur den Islam findet man nicht im Koran sondern nur in den Berichten uber den Propheten und zwar im sogenannten Gabriel Hadith der uber ʿUmar ibn al Chattab auf den Propheten zuruckgefuhrt wird Auch hier wird wiederum zwischen Islam und Glaube unterschieden Als dritte Kategorie wird gutes Handeln ihsan eingefuhrt Der Islam besteht nach diesem Hadith daraus dass Du bekennst dass es keinen Gott gibt ausser Gott und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist dass Du das Pflichtgebet verrichtest und die Armengabe leistest dass Du im Ramadan fastest und zum Haus Gottes pilgerst wenn du in der Lage bist dies zu tun 15 Darstellung der funf Saulen im Karlsruher Garten der ReligionenHierauf stutzt sich die Lehre dass der Islam aus funf Hauptpflichten besteht die seine funf Saulen arkan أركان bilden Diese werden ublicherweise mit den folgenden arabischen Namen bezeichnet 16 Schahada islamisches Glaubensbekenntnis Salat Pflichtgebet Zakat Almosengabe Saum Fasten im Ramadan Haddsch Pilgerfahrt nach Mekka Eine ausfuhrliche Beschreibung der einzelnen funf Saulen findet sich in den betreffenden Artikeln Hier werden nur die wichtigsten Punkte zusammengefasst Glaubensbekenntnis Eine Kalligrafie der sahadaDie erste Saule ist das islamische Glaubensbekenntnis die Schahada arabisch الشهادة as sahada die wie folgt lautet أشهد أن لا إله إلا الله وأشهد أن محمدا رسول الله ashadu an la ilaha illa llah wa ashadu anna muḥammadan rasulu llah Ich bezeuge dass es keine Gottheit ausser Gott gibt und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist Aussprache i Mit dieser aus zwei Teilen bestehenden Formel bekennt sich der Muslim eindeutig zum Monotheismus zu Mohammeds prophetischer Sendung und zu dessen Offenbarung dem Koran und somit zum Islam selbst 16 Rituelles Gebet Muslime beim salat Muslima beim salat Gebet in Kairo von Jean Leon Gerome 1865Das rituelle Gebet salat صلاة soll funf Mal am Tag verrichtet werden vor dem Sonnenaufgang mittags nachmittags bei Sonnenuntergang und bei Einbruch der Nacht Vor jedem dieser Gebete sind eine Ankundigung durch den Gebetsruf und eine rituelle Waschung verpflichtend Diese Formel wird ebenfalls funf Mal am Tag vom Muezzin arabisch مؤذ ن mu adhdhin beim Adhan arabisch أذان adhan vom Minarett arabisch مناره manara gerufen um die Muslime zum rituellen Pflichtgebet arabisch صلاة salat zu rufen in dem die Formel ebenfalls vorkommt 17 Ebenso soll der Muslim sich vor dem Gebet bewusst machen dass er das Gebet nicht aus Routine sondern aus der Absicht Gott zu dienen vollzieht Hierzu dient auch die rituelle Waschung vor dem Gebet Um in den fur das Gebet notwendigen Weihezustand إحرام ihram einzutreten folgt die Formel Gott ist grosser als alles andere الله أكبر Allahu akbar Als notwendig fur die Gultigkeit des Gebetes wird erachtet dass der Betende dabei die Gebetsrichtung zur Kaaba in Mekka einnimmt 18 Sie gilt im Islam als das Heiligste und als das Haus Gottes Im Stehen werden eine Reihe weiterer Formeln und die erste Sure des Koran الفاتحة al Fatiha die Eroffnende rezitiert Es folgen die von Formeln begleitete Gebetsverbeugung vgl Rukuʿ sowie mehrere von verschiedenen Formeln begleitete Niederwerfungen vgl Sudschud Mit einigen weiteren Formeln findet das Gebet seinen Abschluss An sich kann das Gebet an jedem rituell reinen Ort eventuell auf einem Gebetsteppich vollzogen werden idealerweise jedoch in der Moschee مسجد masdschid Ort der Niederwerfung Am Freitag wird das Gebet am Mittag durch ein fur Manner verpflichtendes und fur Frauen empfohlenes Gemeinschaftsgebet صلاة الجمعة salat al dschumʿa Freitagsgebet in der Moschee ersetzt das von einer Predigt خطبة chutba begleitet wird Almosensteuer Die Almosensteuer Zakat زكاة 19 ist die verpflichtende von jedem psychisch gesunden freien erwachsenen und finanziell dazu fahigen Muslim 20 zur finanziellen Beihilfe von Armen Sklaven Schuldnern und Reisenden sowie fur den Dschihad 21 zu zahlende Abgabe Die Hohe variiert je nach Einkunftsart Handel Viehzucht Anbau zwischen 2 5 und 10 Prozent ebenso wie die Besteuerungsgrundlage Einkommen oder Gesamtvermogen 22 Als ein Prozess der Umverteilung von Reichtum wird die Einsammlung und Verteilung der Zakat als ein wichtiges Mittel zur Linderung von Armut betrachtet 23 Fasten Das Fasten saum findet alljahrlich im islamischen Monat Ramadan statt Der islamische Kalender verschiebt sich jedes Jahr im Vergleich zum gregorianischen Kalender um elf Tage nach vorne Gefastet wird von Beginn der Morgendammerung wenn man einen weissen von einem schwarzen Faden unterscheiden kann Sure 2 Vers 187 bis zum vollendeten Sonnenuntergang es wird nichts gegessen nichts getrunken nicht geraucht kein ehelicher Verkehr und Enthaltsamkeit im Verhalten geubt Muslime brechen das Fasten gerne mit einer Dattel und einem Glas Milch wie dies der Prophet getan haben soll Der Fastenmonat wird mit dem Fest des Fastenbrechens id al fitr beendet Pilgerfahrt Das siebenmalige Umschreiten der fur Muslime heiligen Kaaba ist der wichtigste Bestandteil des Haddsch der Pilgerreise der Muslime nach MekkaDie im letzten Mondmonat Dhu l Hiddscha stattfindende Pilgerfahrt nach Mekka der sogenannte Haddsch soll von jedem Muslim der dazu imstande ist mindestens einmal in seinem Leben durchgefuhrt werden Entscheidend dafur ob die Pilgerfahrt zur Pflicht wird sind unter anderem seine finanziellen und gesundheitlichen Lebensumstande Die Einschrankung der ritualrechtlichen Pflicht der Pilgerfahrt ist im Koran begrundet und die Menschen sind Gott gegenuber verpflichtet die Wallfahrt nach dem Haus zu machen soweit sie dazu eine Moglichkeit finden Sure 3 Vers 97 Zum Haddsch gehoren die Teilnahme an der Wallfahrtsversammlung in der Ebene ʿArafat am 9 Dhu l Hiddscha die Riten von Muzdalifa und Mina und das siebenmalige Umschreiten der Kaaba Haufig schliessen Muslime an ihre Wallfahrt einen Besuch der Prophetenmoschee in Medina an wo der Prophet auch begraben ist Doch ist dies nicht fester Bestandteil des Haddsch Andere Definitionen Obwohl sich der Islam nach der Definition des Gabriel Hadith nur auf die funf genannten Pflichten erstreckt gibt es die Tendenz alle im Koran genannten Pflichten als Teil des Islams zu betrachten Diese Auffassung zeigt sich zum Beispiel bei dem spatmittelalterlichen Gelehrten Ibn Taimiya gestorben 1328 der in seiner Einfuhrung in die Grundlagen der Koranexegese erklart Die Religion des Islams besteht aus der Befolgung des Korans 24 Seit Beginn des 20 Jahrhunderts gibt es bei verschiedenen muslimischen Denkern und Aktivisten die den Islam als Mittel zum Wiederaufstieg der muslimischen Volker nach dem Zeitalter des Kolonialismus betrachten die Tendenz den Islam als ein allgemeingultiges und nicht mehr allein auf die Religion beschranktes System zu prasentieren Diese Bewegungen werden heute unter dem Oberbegriff Politischer Islam zusammengefasst So erklarte Hasan al Banna der Grunder der agyptischen Muslimbruderschaft bei der funften Konferenz seiner Organisation im Januar 1939 Wir glauben dass die Prinzipien und Lehren des Islams umfassend sind und die Angelegenheiten der Menschen im Diesseits und Jenseits regeln Diejenigen die annehmen dass diese Lehren allein die gottesdienstliche oder spirituelle Seite behandeln sind im Unrecht denn der Islam ist Bekenntnis ʿaqida und Gottesdienst ʿibada Vaterland waṭan und Nationalitat ǧinsiya Religion din und Staat daula Spiritualitat ruḥaniya und Arbeit ʿamal Koran muṣḥaf und Schwert saif 25 Auch in den europaischen Sprachen wird dem Begriff Islam seit dem 19 Jahrhundert eine erheblich weitere Bedeutung gegeben indem man damit die Gesamtheit der muslimischen Volker Lander und Staaten mit der ihnen eigenen Kultur bezeichnet Dies erklart auch warum die Encyclopaedia of Islam das wichtigste Nachschlagewerk der westlichen Islamwissenschaft nicht allein die islamische Religion behandelt sondern die gesamte Zivilisation der islamischen Lander einschliesslich der Dinge und Personen die keinen direkten Bezug zum Islam aufweisen 26 Auf diese Weise ist der Islam uber die Religion hinaus auch zur Bezeichnung fur einen Kulturraum geworden Islamische Glaubenslehren Was genau zum islamischen Glauben gehort ist zwischen den verschiedenen theologischen Schulen des Islams siehe dazu unten umstritten Nach dem Gabriel Hadith in der auf ʿUmar ibn al Chattab zuruckgefuhrten Version umfasst der Glaube insgesamt sechs Punkte namlich den Glauben an 1 Gott 2 seine Engel 3 seine Bucher 4 seine Gesandten 5 den Jungsten Tag und 6 die Vorherbestimmung und zwar sowohl die gute als auch die schlechte 15 Mit Ausnahme der Vorherbestimmung werden alle diese Punkte auch in dem Koranwort in Sure 4 136 erwahnt Ihr Glaubigen Glaubt an Gott und seinen Gesandten und an die Schrift die er auf seinen Gesandten herabgeschickt hat und an die Schrift die er schon fruher herabgeschickt hat Wer an Gott seine Engel seine Schriften seine Gesandten und den jungsten Tag nicht glaubt ist damit vom rechten Weg weit abgeirrt In einer Parallelversion des Gabriel Hadith die auf Abu Huraira zuruckgefuhrt wird besteht der Glaube nur aus funf Punkten namlich dem Glauben 1 an Gott 2 an seine Engel 3 an die Begegnung mit Gott 4 an seine Gesandten und 5 an die Auferstehung 27 Genauere Beschreibungen der Glaubenslehren der unterschiedlichen islamischen Richtungen sind in verschiedenen Glaubensbekenntnissen festgehalten die die wichtigsten Glaubensartikel in Form von Listen katechismusartig zusammenfassen Ausbreitungsgeschichte Hauptartikel Geschichte des Islams Anfange in Mekka Die Geschichte des Islams beginnt nach der arabischen Uberlieferung mit einem Berufungserlebnis Mohammeds am Berg Hira in der Nahe von Mekka bei dem er durch den Engel Gabriel einen Verkundigungsauftrag erhielt Die neue Religion verbreitete sich zunachst im familiaren Umfeld Mohammeds Zu seinen ersten Anhangern gehorten seine Frau Chadidscha bint Chuwailid sein noch jugendlicher Cousin ʿAli ibn Abi Talib sein Sklave Zaid ibn Haritha sein vaterlicher Onkel Hamza ibn ʿAbd al Muttalib und Dschaʿfar ein alterer Bruder ʿAlis Die traditionellen Berichte sprechen davon dass Mohammed etwa drei Jahre lang die Offenbarungen die er empfing nur seiner Familie und einigen wenigen auserwahlten Freunden mitteilte Erst danach ungefahr im Jahre 613 begann er auch offentlich zu predigen Dieses Ereignis wird in den arabischen Quellen als der Eintritt in das Haus von al Arqam ibn Abi ʾl Arqam bezeichnet Al Arqam war ein junger Mann der zum einflussreichen quraischitischen Clan der Machzum gehorte Er stellte sein Haus das sich in der Mitte Mekkas befand Mohammed zur Verfugung Die von Mohammed verkundete Botschaft eines kompromisslosen Monotheismus fand im henotheistisch orientierten Mekka jener Zeit wenige Anhanger und einige Muslime sahen sich unter dem Druck ihrer Gegner gezwungen Mekka zu verlassen und in das Aksumitische Reich auszuwandern So entstand eine erste muslimische Gemeinde ausserhalb Arabiens Durchsetzung in Arabien Darstellung aus dem Dschami at tawarich 14 Jh Der reitende Prophet Mohammed unterwirft die Banu Nadir Als Mohammed nach dem Tode seines Onkels Abu Talib ibn ʿAbd al Muttalib den Schutz seines Clans verlor verschlechterte sich seine Position in Mekka so sehr dass er gezwungen war sich nach externen Verbundeten umzusehen Im Jahre 620 nahm er Kontakt mit einer Anzahl von Mannern aus dem nordlich gelegenen Yathrib heute Medina auf Es kam zu Verhandlungen die dazu fuhrten dass sich zwei Jahre spater 73 Manner aus Yathrib zum Islam bekannten und ihn zur Umsiedlung in ihre Stadt einluden Die kurz danach im Sommer 622 stattfindende Auswanderung von Mohammed und seinen Anhangern ging als Hidschra in die Geschichte ein und wurde spater als erstes Jahr der islamischen Zeitrechnung festgelegt 28 In Yathrib begann zugleich die politische und militarische Karriere des Propheten Bald nach seiner Ankunft in der Oase schloss Mohammed einen Bundnisvertrag mit der dortigen Bewohnerschaft die sogenannte Gemeindeordnung von Medina In der Oase von Yathrib wohnten zu jener Zeit noch zahlreiche Juden insbesondere die drei Stamme Banu Qainuqa Banu n Nadir und Banu Quraiza Sie wurden innerhalb der nachsten Jahre infolge diverser Konflikte aus Yathrib vertrieben bzw getotet Damit wurde Yathrib bzw Medina wie die Stadt bald genannt wurde zu einer fast nur von Muslimen bewohnten Stadt Ausserdem gelang es Mohammed einige arabische Stamme in der Umgebung von Medina fur den Islam zu gewinnen 29 Die militarische Auseinandersetzung mit den heidnischen Mekkanern war nach dem anfanglichen Erfolg der Schlacht von Badr zunachst von Ruckschlagen wie der Schlacht von Uhud gepragt fuhrte aber nach weiteren Zwischenerfolgen z B dem Friedensvertrag von Hudaibiya 628 schliesslich zur Einnahme Mekkas durch die Muslime im Januar 630 30 Mohammeds Sieg uber die machtigen Quraisch brachte ihm so viel Prestige ein dass sich in den Jahren bis zu seinem Tod im Juni 632 fast alle Stamme der arabischen Halbinsel seiner Autoritat unterwarfen In vielen Fallen war mit der politischen Unterwerfung auch eine Annahme des Islams verbunden Nach dem Tode des Propheten setzte bei den arabischen Stammen allerdings eine breite Absetzbewegung ein die auch auf dem religiosen Gebiet die Hegemonie des Islams in Frage stellten In einigen Gegenden Arabiens traten Gegenpropheten auf die gegen den Staat von Medina mobilisierten so unter anderem Musailima Nur durch das militarische Vorgehen des quraischitischen Feldherrn Chalid ibn al Walid konnte diese Absetzbewegung niedergeschlagen werden 31 Fruhe Islamische Expansion Hauptartikel Islamische Expansion Die islamische Expansion unter den Kalifen ʿUmar ibn al Chattab und ʿUthman ibn ʿAffan fuhrte dazu dass die Muslime bis zur Mitte des 7 Jahrhunderts die Herrschaft uber den Irak Syrien Palaestina jeweils bis 636 38 Agypten 640 42 und ausserdem grosse Teile des Irans 642 51 erlangten 32 Damit war die Spatantike in deren historischem Kontext der Islam entstanden war 33 im ostlichen Mittelmeerraum endgultig beendet Die Bewohner der von den Muslimen eroberten Territorien traten zum grossten Teil nicht direkt zum Islam uber sondern blieben ihren fruheren Religionen Christentum Judentum und Zoroastrismus zunachst treu Dies war deswegen moglich weil ihnen als Angehorigen einer Buchreligion Schutz ihres Lebens und ihres Eigentums sowie die Erlaubnis ihre Religion auszuuben gewahrt wurde Dieses Schutzverhaltnis verpflichtete sie jedoch umgekehrt zur Zahlung einer besonderen Steuer der Dschizya 34 Christen Juden und Zoroastrier durften zudem ihren Glauben nicht offentlich verrichten keine neuen Kultgebaude errichten und keine Waffen tragen spater kamen noch andere Restriktionen hinzu wie teils spezielle Kleidungsvorschriften Somit waren die vom Islam anerkannten andersglaubigen Schutzbefohlenen vor allem Juden und Christen den Muslimen rechtlich nicht gleichgestellt und in der Ausubung ihrer Religion eingeschrankt Sie durften aber nicht mit Zwang bekehrt werden 35 Siehe dazu auch Kein Zwang in der Religion Seit dem spaten 7 Jahrhundert stieg allerdings der soziale Druck auf die christliche Bevolkerung in den eroberten ehemaligen romischen Provinzen siehe Islamische Expansion Lage anderer Religionen unter muslimischer Herrschaft Es kam zu Diskriminierungen dem Ausschluss von Nichtmuslimen aus der Verwaltung zur Einmischung in innerchristliche Angelegenheiten und zur Konfiszierung von Kirchengutern sowie einzelnen Ubergriffen auf Kirchen Der insgesamt steigende Druck so auch nochmals seit der Abbasidenzeit sollte anscheinend auch den Ubertritt der bisherigen Mehrheitsbevolkerung zum Islam forcieren 36 Die Konversion der einheimischen Bevolkerung zum Islam war ein Prozess der sich uber Jahrhunderte hinzog 37 Das gilt auch fur die anderen Gebiete die bis zum Anfang des 8 Jahrhunderts unter islamische Herrschaft kamen wie Nordafrika Andalusien und Transoxanien Verbreitung durch Handel Nach dem Herrschaftsantritt der Abbasiden um die Mitte des 8 Jahrhunderts geriet die militarische Expansionsbewegung des Islams ins Stocken Die auf diese Weise erreichten territorialen Zugewinne blieben verglichen mit der vorangehenden Zeit eher gering zwischen 827 und 878 erfolgte die Eroberung Siziliens durch die Aghlabiden 870 die Einnahme der Kabul Region auf dem Gebiet des heutigen Afghanistan durch die Saffariden 902 die Eroberung der Balearen durch das Emirat von Cordoba Dafur kam in dieser Zeit die Verbreitung des Islams verstarkt durch den Handel voran An den Kusten des Indischen Ozeans heirateten arabische Handler in lokale Familien ein die selbst dann im Laufe der Zeit zum Islam ubertraten Auf diese Weise entstanden in Sudindien und Sri Lanka zahlenstarke muslimische Gemeinschaften Die heutigen muslimischen Gemeinschaften der Malayalam sprachigen Mappila in Kerala und der Tamil sprachigen Muslime in Tamil Nadu und Sri Lanka vgl Moors fuhren sich auf diese Zeit zuruck Ende des 9 Jahrhunderts grundeten Handler aus dem mekkanischen Clan der Machzum einen eigenen muslimischen Staat in Zentral Athiopien Shewa Auch in der osteuropaischen Ebene hat sich der Islam in dieser Zeit durch Handler verbreitet Als in den 920er Jahren Ibn Fadlan als Gesandter des abbasidischen Kalifen den Staat der Wolgabulgaren an der Mundung der Kama in die Wolga besuchte war der dortige Herrscher bereits zum Islam konvertiert und hatte mehrere Moscheen errichten lassen Jedoch blieb der Islam in Westafrika bis weit in das 18 Jahrhundert ein Stadtphanomen das an den Fernhandel und eine hofische Minderheit in den Stadten gebunden war 38 Um 960 grundeten persische Handler aus Schiras eine Handelskolonie auf der Insel Kilwa vor der Kuste des heutigen Tansania Von dort aus erfolgte im 11 und 12 Jahrhundert sukzessive die Islamisierung der der ostafrikanischen Kuste vorgelagerten Inseln Mafia Komoren usw Durch muslimische Kaufleute aus dem Maghreb die im Transsaharahandel tatig waren verbreitete sich der Islam in dieser Zeit ausserdem in Westafrika Einige dieser Kaufleute liessen sich in Orten sudlich der Sahara nieder die sich zu muslimischen Stadten entwickelten wie Walata und Timbuktu Andere wurden an den Hofen heidnischer afrikanischer Herrscher tatig und machten diese mit dem Islam bekannt Der um 1067 schreibende arabische Geograph Abu ʿUbaid al Bakri berichtet davon dass zu seiner Zeit bereits die Herrscher von Kanem ostlich des Tschadsees von Gao am Nigerbogen und von Takrur im unteren Senegalgebiet zum Islam ubergegangen waren Neue Expansion durch turkische Ghazi Kampfer Fur die weitere Ausbreitung des Islams waren turkische Ethnien von grosser Bedeutung Um 950 kam es auf dem Gebiet des heutigen Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang in China sowie im heutigen nordlichen Kirgistan zu einer Massenkonversion turkischer Stamme Zeitgenossische Quellen nennen 200 000 Zelte die davon betroffen waren Ausloser war der Ubertritt der herrschenden Familie dieser Stamme der sogenannten Karachaniden auch Ilek Chane zum Islam 39 Diese von den Karachaniden gefuhrte Stammeskonfoderation griff bald nach Westen aus Im Jahre 999 gelang es ihnen Buchara zu erobern Auf dem Gebiet Afghanistans konnte Mahmud von Ghazni reg 997 1030 der Sohn eines turkischen Militarsklaven der ursprunglich im Dienst der Samaniden stand eine eigene Dynastie begrunden In der Zeit bis zu seinem Tod fuhrte er mit seinen Kampfern zahlreiche Feldzuge nach Nordwestindien durch womit die islamische Eroberung Indiens eingeleitet wurde Qutb ud Din Aibak ein turkischer General des Ghuriden Reichs begrundete 1209 mit dem Sultanat von Delhi den ersten islamischen Staat auf indischem Boden Zwischen dem spaten 13 und dem fruhen 14 Jahrhundert brachten die Herrscher dieses Staates den grossten Teil Nord und Zentralindiens unter islamische Herrschaft 1298 wurde das Gebiet von Gujarat annektiert 1318 der Dekkan der sudliche Teil des indischen Subkontinents Weiter westlich taten sich die ebenfalls turkischen Seldschuken als Ghazi Kampfer hervor Sultan Alp Arslan 1063 1072 vernichtete 1071 bei Manzikert die byzantinische Armee Damit wurde die Islamisierung Kleinasiens eingeleitet Der byzantinische Versuch diese Region zuruckzugewinnen misslang ab 1143 zogen sich die Byzantiner endgultig daraus zuruck Zum Zentrum des islamischen Anatolien wurde um die Mitte des 12 Jahrhunderts Konya das antike Iconium nun Hauptstadt der Rum Seldschuken 40 Islamisierung in den mongolischen Teilreichen In den Jahren 1251 bis 1259 fuhrte Hulegu ein Enkel Dschingis Chans im Auftrag des Grosschans von Karakorum eine mongolische Invasion gegen Westasien durch Zwischen 1256 und 1259 wurden Iran und Irak vollstandig erobert In Folge dieser Invasion verlor der Islam fur mehrere Generationen im Iran seinen Status als Religion der Herrschenden Auf lange Sicht trugen die Mongolen aber eher zur Islamisierung Asiens bei Die Nachkommen Hulegus die von Tabris aus herrschenden Ilchane gingen schon Ende des 13 Jahrhunderts wieder zum Islam uber In einem anderen mongolischen Teilreich dem Reich der Goldenen Horde das sich uber die Gebiete Sudrusslands der Ukraine und Kasachstans bis nach Westsibirien erstreckte trieb im fruhen 14 Jahrhundert Usbek Khan reg 1312 1341 die Islamisierung voran Er holte zahlreiche muslimische Gelehrte ins Land vertrieb die von seinem Vorganger Tohtu geschatzten schamanischen Priester und forderte die Oberschicht des Reiches dazu auf zum Islam uberzutreten Zwar lebten weiter viele Nichtmuslime auf dem Gebiet der Goldenen Horde doch bekam der Staat einen eindeutig islamischen Charakter und langfristig wurde der Islam auch in der Bevolkerung zur dominierenden Religion 41 Auch in dem mongolischen Yuan Reich 1260 1368 das sich uber weite Teile Chinas erstreckte kam es zu einem Islamisierungsprozess Die Truppen mit denen Kublai Khan der Begrunder dieses Reiches Nord und Sudchina uberrannt hatte bestanden zum grossen Teil aus muslimischen Kampfern die Dschingis Chan von seinen Feldzugen nach Zentral und Westasien mitgebracht hatte Da zahlreiche Soldaten Muslime waren bestimmte der Chan dass sie nach den Mongolen und vor den Einheimischen den zweiten Rang in China einnehmen sollten Einer von Qubilais muslimischen Generalen der bucharische Prophetenabkommling Schams ad Din ʿUmar mit dem Beinamen Sayyid i Adschall begrundete in der sudwestlichen chinesischen Provinz Yunnan eine eigene Dynastie von muslimischen Statthaltern die stark zur Verbreitung des Islams in China beitrug Ein Enkel von Sayyid i Adschall erwirkte 1335 die kaiserliche Anerkennung des Islams als Qing Zhenjiao reine und wahre Religion ein Name der bis heute in China fur den Islam verwendet wird Entwicklung in Europa Hauptartikel Islam in Europa Die Eroberung Siziliens durch die Normannen 1061 1091 und die um die gleiche Zeit einsetzende Reconquista fuhrten dazu dass der Islam aus Sudeuropa zuruckgedrangt wurde Die Muslime Siziliens wurden nach Aufstanden 1219 1222 durch Friedrich II in die apulische Stadt Lucera umgesiedelt wo eine Art muslimisches Ghetto entstand Um 1300 wurde diese muslimische Kolonie von Lucera von den Anjou zerstort womit die Prasenz von Muslimen im mittelalterlichen Italien endete 42 Auf der iberischen Halbinsel brachte die Reconquista die meisten Muslime unter die Herrschaft der christlichen Konigreiche Hier wurden sie als Mudejares zunachst weiter geduldet und durften auch ihre Religion ausuben 43 nach der Eroberung des letzten islamischen Reiches dem Nasridenemirat von Granada verloren die Muslime jedoch ihren Mudejar Status und wurden vor die Wahl gestellt das Land zu verlassen oder sich taufen zu lassen Zwischen 1609 und 1614 wurden die letzten Muslime von der iberischen Halbinsel vertrieben 44 Wahrend der Islam im Laufe von Spatmittelalter und Fruher Neuzeit von der iberischen Halbinsel verdrangt wurde erlebte in der gleichen Zeit in Sudosteuropa ein anderer islamischer Staat seinen militarischen und politischen Aufstieg das Osmanische Reich das um die Mitte des 15 Jahrhunderts bereits weite Gebiete des Balkans Bulgarien Makedonien Thrakien die Dobrudscha und Bosnien umfasste aber auch weite Teile Kleinasiens einschloss Die Expansion dieses Staates nach Europa hinein setzte sich bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts fast ungebremst fort Ausgehend von den osmanischen Verwaltungszentren auf dem Balkan kam es hier nun ebenfalls zu einer Islamisierung der Bevolkerung Statistiken fur das Jahrzehnt 1520 1530 zeigen dass damals bereits mehrere Stadte die als solche Zentren fungierten muslimische Bevolkerungsmehrheiten hatten Grossere Konversionswellen fanden allerdings erst ab dem spaten 16 Jahrhundert statt 45 Ausbreitung in Sudostasien Parallel zu diesen Entwicklungen setzte sich die Verbreitung des Islams durch den Handel im Indischen Ozean fort Um die Mitte des 12 Jahrhunderts waren bereits das Herrscherhaus und die Bevolkerung der Malediven zum Islam ubergegangen Uber den Seehandel verbreitete sich der Islam auch in Sudostasien und fasste dort zunachst in einigen Hafen an den Kusten Fuss Mit Perlak und Pasai an der Nordspitze Sumatras erschienen in den 1290er Jahren die ersten islamischen Staaten Sudostasiens Weitere islamische Furstentumer entstanden durch Ubertritt der Herrscher zum Islam in Malakka auf der malaiischen Halbinsel 1413 und in Patani im Suden des heutigen Staates Thailand ab 1457 Einige Jahre spater um 1475 wurde mit Demak das erste islamische Furstentum auf Java gegrundet 1527 vernichtete der Sultan von Demak mit Majapahit das letzte grossere hindu buddhistische Konigreich Javas und machte damit den Weg fur die Islamisierung der Insel frei ein Prozess der sich uber mehrere Jahrhunderte hinzog und innerhalb pesantren Schulen eine wichtige Rolle spielten Hierbei handelt es sich um von islamischen Religionsgelehrten in Dorfern errichtete Internatsschulen in denen die Schuler fur langere Zeit mit ihren Lehrern leben um eine religiose Ausbildung zu erhalten wobei sie als Gegenleistung ihren Lehrer beim Erwerb seines Lebensunterhaltes unterstutzen Zu Beginn des 17 Jahrhunderts ging auch das Reich Gowa auf der Insel Sulawesi zum Islam uber Von Sumatra und Java aus gelangten auf friedlichem und militarischem Weg ausserdem Lombok sowie Ost und Sudostborneo unter islamischen Einfluss Allein Bali blieb hindu buddhistisch Islamisierung im Fahrwasser des europaischen Kolonialismus Der Ende des 17 Jahrhunderts beginnende Ruckzug des Osmanischen Reiches aus Sudosteuropa fuhrte dazu dass der Islam hier seine Position als Religion der Herrschenden wieder verlor Nach dem Krimkrieg 1856 und dem Russisch Turkischen Krieg von 1877 1878 kam es zu Massenauswanderungen von Muslimen aus Ost und Sudosteuropa 46 Die 1892 errichtete Moschee von Broken Hill in AustralienWenn das 19 Jahrhundert auf globaler Ebene im Ergebnis trotzdem zu einer weiteren Ausbreitung des Islams beigetragen hat so ist dies zu einem betrachtlichen Teil auch auf die Wirkung des europaischen Kolonialismus zuruckzufuhren Schon um die Mitte des 19 Jahrhunderts war der Islam durch den Sklavenhandel der Sultane von Oman und Sansibar starker in das ostafrikanische Binnenland eingedrungen Die Stadt Nkhotakota am Malawisee wo der Gouverneur des Sultans residierte wurde zum wichtigsten Zentrum der Verbreitung des Islams Anhanger fand die neue Religion vor allem unter den Stammen der Nyamwezi und Yao im Suden Tansanias und in Malawi Als Briten und Deutsche Kolonien in Ostafrika errichteten wurde der Zugang zum Binnenland durch Eisenbahnbau erleichtert So gelangten nunmehr von der Kuste und aus dem Indischen Subkontinent stammende muslimische Handler sowie muslimische Bedienstete der Kolonialbehorden zum Victoria und Tanganjikasee und trugen den Islam in diese Gebiete Auf besonderen Zuspruch stiess der Islam im Konigreich Buganda im heutigen Uganda wo 1888 mit Kalema zum ersten Mal ein muslimischer Kabaka an die Macht kam Von 1860 an wanderten zahlreiche Muslime aus Vorderindien als Vertragsarbeiter in die britische Kolonie Natal ein um dort auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten Dies fuhrte zu einer Verbreitung des Islams auf dem Gebiet des heutigen Sudafrika In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts kam es zudem zur Entstehung erster muslimischer Gemeinden in West und Mitteleuropa Die grossten dieser Gemeinden wuchsen in den britischen Hafenstadten Cardiff und South Shields heran wo sich nach der Eroffnung des Sueskanals 1869 auf britischen Schiffen arbeitende jemenitische und somalische Seeleute ansiedelten 47 Zwischen 1860 und 1900 wurden von den Briten afghanische Kameltreiber nach Australien gebracht um dort den Uberlandtransport abzuwickeln Einige von ihnen heirateten einheimische Frauen und siedelten sich in Australien an auf sie gehen die ersten muslimischen Gemeinden Australiens zuruck In Broken Hill wurde 1892 die erste australische Moschee errichtet Die europaischen Kolonialmachte standen dem Islam in ihren Kolonien keineswegs uberall positiv gegenuber In Franzosisch Westafrika brachten die Kolonialbeamten Maurice Delafosse und Jules Brevie in den 1920er Jahren die Theorie auf dass der Islam fur die meisten Schwarz Afrikaner eine unnaturliche Religion sei und seine weitere Verbreitung unausweichlich zum Zusammenbruch der afrikanischen Gesellschaften fuhren wurde 48 Richtungen Islamische Konfessionen und RechtsschulenIm Laufe der Geschichte haben sich innerhalb des Islams zahlreiche Gruppen herausgebildet die sich hinsichtlich ihrer religiosen und politischen Lehren unterscheiden Charidschiten Hauptartikel Charidschiten Die Charidschiten die Auszugler sind die alteste religiose Stromung des Islams Kennzeichnend fur ihre Position war die Ablehnung des dritten Kalifen ʿUthman ibn ʿAffan als auch des vierten Kalifen ʿAli ibn Abi Talib Die Charidschiten lehnten ausserdem die Vorherrschaft der Quraisch ab und vertraten die Auffassung dass der beste Muslim das Kalifenamt erhalten solle unabhangig von dessen familiarer oder ethnischer Zugehorigkeit Ihre Bewegung zersplitterte bereits um 685 in mehrere Untergruppen von denen die der Azraqiten die radikalste und gewalttatigste war Sie befand sich in permanentem Krieg mit dem Gegenkalifen ʿAbdallah ibn az Zubair und den Umayyaden Nach und nach wurden die einzelnen Gruppierungen jedoch von den regierenden Kalifen zerschlagen oder ins Exil an die Peripherie des arabischen Reichs getrieben So war der Grossteil der Charidschiten unter den ersten Kalifen der Abbasiden bereits vernichtet Nur die moderate Stromung der Ibaditen hat bis in die Gegenwart uberlebt besitzt aber insgesamt weniger als zwei Millionen Anhanger die vor allem in Oman in der algerischen Sahara M zab auf der tunesischen Insel Djerba im libyschen Dschabal Nafusa und in Sansibar leben Schiiten Hauptartikel Schia Die Schia ist die zweite religios politische Stromung die sich im Islam bildete Namengebend ist der arabische Begriff schiʿa شیعه siʿa Anhangerschaft Partei der verkurzt fur Partei Alis steht Die Schiiten sind der Auffassung dass nach dem Tode des Propheten nicht Abu Bakr sondern Mohammeds Cousin und Schwiegersohn ʿAli ibn Abi Talib Kalif hatte werden mussen Innerhalb der Schia gibt es zahlreiche Untergruppen Die zahlenmassig grosste Gruppe sind die Zwolfer Schiiten die vor allem im Iran Irak Aserbaidschan Bahrain Indien Pakistan und dem Libanon weit verbreitet sind Sie sind der Auffassung dass sich das Imamat d h der Anspruch auf die islamische Umma unter zwolf Nachkommen Mohammeds weitervererbt hat Der zwolfte Imam Muhammad al Mahdi ist Ende des 9 Jahrhunderts verschwunden und wird erst am Ende der Zeiten wiederkehren Die zwolf Imame gelten den Zwolfer Schiiten als heilig und die Orte an denen sie begraben sind u a Nadschaf Kerbela Maschhad Samarra sind wichtige zwolfer schiitische Wallfahrtsorte Die zweitgrosste schiitische Gruppe sind die Ismailiten die uberwiegend auf dem indischen Subkontinent Mumbai Karatschi und Nordpakistan sowie in Afghanistan Tadschikistan Jemen und Ostafrika leben Eine Abspaltung von den Ismailiten ist das im fruhen 11 Jahrhundert entstandene Drusentum Weitere schiitische Gruppen sind die Zaiditen die Nusairier und die Aleviten Die Zaiditen sind wie die anderen Schiiten zwar der Uberzeugung dass Ali besser gewesen sei als die ersten beiden Kalifen Abu Bakr und Umar ibn al Chattab doch erkennen sie deren Kalifat als rechtmassig an Das Verhaltnis der Aleviten und Drusen zum Islam ist ambivalent Wahrend sich einige Anhanger dieser Gemeinschaften noch als Muslime betrachten sehen sich andere als ausserhalb des Islams stehend 49 Auf der Grundlage der Zwolferschia haben sich im 19 Jahrhundert Babismus und Bahaitum entwickelt Wahrend der Babismus schon im 19 Jahrhundert wieder untergegangen ist hat sich das Bahaitum zu einer eigenstandigen Religion weiterentwickelt Theologische Schulen Im Laufe der Jahrhunderte haben sich im Islam auch verschiedene theologische Schulen herausgebildet Eine der fruhesten dieser Schulen war die Qadariya die im fruhen 8 Jahrhundert entstand und nach dem arabischen Begriff Qadar benannt ist der allgemein einen Akt der Festlegung bezeichnet er wird normalerweise mit Schicksal oder Bestimmung Vorsehung ubersetzt Die Qadariten waren der Auffassung dass nicht nur Gott sondern auch der Mensch einen eigenen Qadar hat und wollten damit die Allmacht Gottes einschranken Sie erscheinen damit als Vertreter einer Lehre menschlicher Willensfreiheit Mit dieser Lehre standen sie damals einer anderen Gruppe gegenuber den Murdschi a die sich neben anderen politischen Ansichten durch eine pradestinatianische Lehre hervortat 50 Nachdem die Abbasiden im spaten 8 Jahrhundert begonnen hatten das theologische Streitgesprach Kalam als Mittel zur Bekampfung nicht islamischer Lehren zu fordern entwickelte sich die Muʿtazila die diese Form des Streitgesprachs kultivierte zur wichtigsten theologischen Schule Die muʿtazilitische Dogmatik war streng rationalistisch ausgerichtet und mass dem Prinzip der Gerechtigkeit ʿadl und der Lehre von der Einheit Gottes tauhid grundlegende Bedeutung zu Mit Gerechtigkeit meinten Muʿtaziliten hierbei nicht soziale Gerechtigkeit sondern die Gerechtigkeit Gottes in seinem Handeln Nach muʿtazilitischer Lehre ist Gott selbst an die ethischen Massstabe die der Mensch mit Hilfe des Verstandes entwickelt gebunden Dazu gehort dass Gott die Guten belohnt und die Bosen bestraft denn auf diese Weise haben die Menschen mit ihrem freien Willen die Moglichkeit Verdienste zu erwerben Die hauptsachlichen Konsequenzen die sich aus dem zweiten Prinzip der Lehre von der Einheit Gottes ergaben waren das Leugnen des hypostatischen Charakters der Wesensattribute Gottes z B Wissen Macht und Rede die Leugnung der Ewigkeit bzw Ungeschaffenheit der Rede Gottes sowie die Leugnung jeglicher Ahnlichkeit zwischen Gott und seiner Schopfung Sogar der Koran selbst als Rede Gottes konnte nach der muʿtazilitischen Lehre keine Ewigkeit beanspruchen da es neben Gott nichts Ewiges und damit Gottliches geben darf 51 Die Muʿtazila hat unter den drei abbasidischen Kalifen al Ma mun 813 833 al Muʿtasim 833 842 und al Wathiq 842 847 sowie spater unter der Dynastie der Buyiden herrscherliche Unterstutzung erhalten Bis heute wird ausserdem die muʿtazilitische Theologie im Bereich der Zwolferschia und der zaiditischen Schia weitergepflegt Sunnitentum als Mehrheitsislam Hauptartikel Sunniten Das Sunnitentum hat sich zwischen dem spaten 9 und fruhen 10 Jahrhundert als Gegenbewegung zur Schia und zur Muʿtazila herausgebildet Der zugrundeliegende arabische Ausdruck ahl as sunna أهل السنة Leute der Sunna betont die Ausrichtung an der Sunnat an nabi der Handlungsweise des Propheten Die ebenfalls gangige erweiterte Form ahl as sunna wa l dschamaʿa أهل السنة والجماعة Leute der Sunna und Gemeinschaft betont die umfassende Gemeinschaft der Muslime 52 Zu den Gruppierungen die Ausdrucke wie ahl as sunna oder ahl as sunna wa l dschamaʿa am fruhesten fur sich verwendeten gehorten die Hanbaliten die Anhanger des Traditionsgelehrten Ahmad ibn Hanbal Sie lehrten im Gegensatz zu den Muʿtaziliten die Unerschaffenheit des Korans lehnten die Kontroverstheologie des Kalam ab und sahen allein die Aussagen in Koran und Hadithen sowie die Uberlieferungen uber die Altvorderen ahl as salaf als massgeblich an Alle daruber hinausgehenden theologischen Aussagen lehnten sie als unzulassige Neuerung ab 53 Um die Wende zum 10 Jahrhundert versuchten verschiedene Theologen wie al Qalanisi und Abu l Hasan al Aschʿari diese Lehre mit rationalen Argumenten zu begrunden Die von al Aschʿari entwickelte Lehre wurde von spateren Gelehrten wie al Baqillani und al Ghazali weiterentwickelt und ist zur wichtigsten sunnitischen theologischen Schule geworden Die zweite sunnitische theologische Schule neben dieser Aschʿariyya ist die Maturidiyya die sich auf den transoxanischen Gelehrten Abu Mansur al Maturidi zuruckbezieht 54 Heute bilden die Sunniten mit etwa 85 Prozent die zahlenmassig grosste Gruppierung innerhalb des Islams 55 Kennzeichnend fur die Sunniten insgesamt ist dass sie die vier ersten Nachfolger des Propheten als rechtgeleitete Kalifen chulafaʾ raschidun verehren im Gegensatz zu der von den meisten Schiiten geteilten Auffassung wonach ʿUṯman durch seine Handlungsweise zum Unglaubigen geworden ist und der Auffassung der Charidschiten und Ibaditen wonach sowohl ʿUṯman als auch ʿAli Unglaubige waren und deswegen ihre Totung legitim war Daneben knupft sich das Sunnitentum an eine bestimmte Anzahl von Hadith Sammlungen die als kanonisch betrachtet werden die sogenannten Sechs Bucher Das wichtigste davon ist der Sahih al Buchari Schliesslich ist fur das Sunnitentum die Beschrankung der Koranrezitation auf eine bestimmte Anzahl anerkannter Lesarten des Korans charakteristisch Richtungen der islamischen Normenlehre Hauptartikel Madhhab Schon wenige Jahrzehnte nach dem Tode des Propheten ergab sich bei den Muslimen das Bedurfnis Auskunft zu bestimmten Fragen der Lebensfuhrung zu erhalten Diese betrafen sowohl den gottesdienstlichen Bereich als auch das Zusammenleben und die rechtlichen Beziehungen mit anderen Menschen Anerkannte Autoritaten wie der Prophetencousin ʿAbdallah ibn ʿAbbas bedienten dieses Bedurfnis indem sie zu den fraglichen Punkten Gutachten Fatwas erteilten Diese Gutachten stutzten sich anfangs noch zum grossen Teil auf eigene subjektive Anschauung Raʾy 56 Im Laufe des 8 Jahrhunderts bildeten sich an verschiedenen Orten neben Mekka vor allem Medina Kufa und Syrien lokale Gelehrtenschulen heraus die Auffassungen fruherer Autoritaten zu bestimmten Fragen sammelten und gleichzeitig Prinzipien fur die Normenfindung Fiqh festlegten Wahrend die Schule von Medina mit Malik ibn Anas dem Konsens Idschmaʿ eine sehr wichtige Bedeutung zumass arbeitete Abu Hanifa in Kufa starker mit der Methoden des Analogieschlusses Qiyas und der eigenen Urteilsbemuhung Idschtihad Die Schule von Malik verbreitete sich vor allem in Agypten die Schule von Abu Ḥanifa in Chorasan und Transoxanien Im fruhen 9 Jahrhundert bemuhte sich der Gelehrte asch Schafiʿi eine Synthese zwischen der malikitischen und der hanafitischen Richtung herzustellen und entwickelte in diesem Rahmen eine umfassende Theorie der Normenfindung die auch bestimmte Prinzipien der Texthermeneutik einschloss die bei der Auslegung von Koran und Hadithen zur Anwendung kommen sollten 57 Da sich asch Schafiʿi in seinen Werken sehr stark gegen das Prinzip des Taqlid der unreflektierten Ubernahme der Urteile anderer Gelehrter ausgesprochen hatte dauerte es bis zum fruhen 10 Jahrhundert dass sich um seine Lehren eine eigene Schule bildete Das erste Zentrum der Schafiʿiten war Agypten Von dort verbreitete sich die schafiitische Lehrrichtung Madhhab spater auch in den Irak und nach Chorasan sowie in den Jemen 58 Nachdem das Hanbalitentum im 11 Jahrhundert unter der Wirkung des Bagdader Kadi Ibn al Farra gest 1066 eine eigene Normenlehre entwickelt hatte 59 wurden im Bereich des sunnitischen Islams vier Lehrrichtungen der Normenlehre als orthodox anerkannt die Hanafiten die Malikiten die Schafiiten und die Hanbaliten Heute besteht die Tendenz insgesamt acht Lehrrichtungen als rechtmassig anzuerkennen Hierbei werden die Ibadiyya und die schiitische Zaidiyya als eigene Lehrrichtungen gezahlt Die Salafiten lehnen dagegen das Festhalten an einem Madhhab als unrechtmassige Neuerung ab Heute wird die islamische Normenlehre in internationalen Gremien weitergebildet von denen die Internationale Fiqh Akademie in Dschidda die zur Organisation fur Islamische Zusammenarbeit zugehort das wichtigste ist Sufische Stromungen Hauptartikel Sufismus Der Sufismus تصوف taṣawwuf ist eine religiose Bewegung die im 9 Jahrhundert unter den Muslimen des Irak entstand Die Sufis pflegten verschiedene asketische Ideale wie Weltentsagung zuhd und Armut faqr und fuhrten den Kampf gegen die Triebseele Entsprechend koranischer Aufforderungen vgl Sure 2 152 33 41f widmeten sie dem Gedenken Dhikr und Lobpreis Tasbih Gottes grosste Aufmerksamkeit Weitere wichtige sufische Prinzipien sind das unbedingte Gottvertrauen tawakkul und das Streben nach dem Entwerden fanaʾ in Gott Der Scharia als ausseres Normensystem des Islams wird in der Sufik die Tariqa als mystischer Weg gegenubergestellt Gelehrte aus dem ostiranischen Raum wie al Quschairi arbeiteten die Sufik im 10 und 11 Jahrhundert in Handbuchern zu einem umfassenden spirituellen Lehrsystem aus Dieses Lehrsystem mit seiner spezifischen Terminologie fur Seelenzustande und mystische Erfahrungen verbreitete sich im Laufe des 12 Jahrhunderts auch in den anderen Gebieten der islamischen Welt fand zunehmenden Zuspruch bei Rechtsgelehrten Theologen und Literaten und wurde zu einem der wichtigsten Bezugspunkte des religiosen Denkens der Muslime Innerhalb der Sufik gibt es mit dem Scheich bzw Pir ein eigenes Autoritatsmodell Er leitet diejenigen die den spirituellen Weg beschreiten wollen an Derjenige der sich einem solchen Scheich anschliesst und sich seiner Autoritat unterwirft wird umgekehrt als Murid arab der Wollende bezeichnet Menschen die auf dem spirituellen Weg zur Vollkommenheit gelangt sind werden als Gottesfreunde Auliyaʾ Allah betrachtet In Nord und Westafrika werden sie auch Marabouts bezeichnet Die Verehrung fur derartige Personen hat dazu gefuhrt dass sich im Umfeld der Sufik eine starke Heiligenverehrung entwickelt hat Grabstatten von Gottesfreunden und Marabouts bilden wichtige Ziele von lokalen Wallfahrten Ab dem spaten Mittelalter haben sich zahlreiche sufische Orden herausgebildet Einige von ihnen wie die Naqschbandiya die Qadiriyya und die Tidschaniyya haben heute eine weltweite Anhangerschaft Puritanische Gruppen wie die Wahhabiten lehnen die Sufis als Ketzer ab Sie kritisieren einerseits solche Praktiken wie den Dhikr der etwa in der Tradition Kunta Haddschi Kischijew und anderer mit Musik und Korperbewegungen einhergeht andererseits aber auch die sufische Heiligenverehrung weil ihrer Auffassung nach kein Mittler zwischen dem Menschen und Gott stehen darf Solche Konflikte sind bis in die Gegenwart zu finden etwa in der tschetschenischen Unabhangigkeitsbewegung 60 Der Sufi Kunta Haddschi gilt auch als eines der Vorbilder und Beispiele fur gewaltlose Traditionen und Stromungen im Islam 61 Ahmadiyya Hauptartikel Ahmadiyya Als eine islamische Bewegung mit messianischem Charakter bildete sich Ende des 19 Jahrhunderts in Britisch Indien die Ahmadiyya heraus Ihr Grunder Mirza Ghulam Ahmad erhob den Anspruch der Mudschaddid Erneuerer des 14 islamischen Jahrhunderts der Verheissene Messias der von Muslimen erwartete Mahdi der Endzeit und ein Muhammad nachgeordneter Prophet zu sein Vor allem der letztgenannte Punkt fuhrte dazu dass andere Muslime die Ahmadiyya als haretisch betrachten denn aufgrund von Sure 33 40 gilt Mohammed als das Siegel der Propheten Seitdem 1976 die Islamische Weltliga die Ahmadiyya als unglaubige Gruppierung aus dem Islam ausgeschlossen hat 62 ist es in mehreren islamischen Landern zu Angriffen auf Angehorige dieser Sondergemeinschaft gekommen Koranismus Hauptartikel Koranismus Der Koranismus ist eine islamische Stromung deren Anhanger allein den Koran als Quelle des Glaubens ansehen und Hadithe als rechtliche und theologische Quelle neben dem Koran ablehnen Diese spezielle Interpretation des Glaubens fuhrt dazu dass gewisse koranistische Verstandnisweisen erheblich von den orthodoxen Lehrmeinungen abweichen Innerhalb der Muʿtazila einer theologisch islamischen Stromung die ihre Blutezeit zwischen dem neunten und elften Jahrhundert erlebte gab es verschiedene kritische Positionen bezuglich der Hadithe Einer ihrer Vertreter an Nazzam hatte eine sehr skeptische Haltung gegenuber den Hadithen und untersuchte widerspruchliche Uberlieferungen hinsichtlich ihres abweichenden Inhaltes um seine Position zu verteidigen 63 Im Jahre 1906 veroffentlichte Muhammad Tawfiq Sidqi einen kritischen Artikel in der Zeitschrift al Manar von Raschid Rida mit dem Titel Der Islam ist nur der Koran allein al Islam huwa al Qurʾan waḥda hu Darin kritisierte er die Sunna und vertrat die Auffassung dass sich die Muslime allein auf den Koran stutzen sollten da die Handlungsweise des Propheten nur fur die ersten Generationen der Muslime als Vorbild intendiert gewesen sei Der Artikel der das Ergebnis von Diskussionen mit Raschid Rida war bei denen Sidqi seine Ideen von der zeitlichen Beschranktheit der Sunna vorgetragen hatte stiess bei den zeitgenossischen muslimischen Gelehrten auf heftige Ablehnung und es gab mehrere von ihnen die dazu Widerlegungen verfassten 64 Der Koranismus erhielt im 20 Jahrhundert ausserdem eine politische Dimension als Muammar al Gaddafi den Koran zur Konstitution Libyens erklarte 65 Durch agyptische Gelehrte wie Rashad Khalifa dem Entdecker des Korancodes Code 19 einem hypothetischen mathematischen Code im Koran und Ahmad Subhy Mansour islamischer Gelehrter und Aktivist die in die Vereinigten Staaten emigrierten breiteten sich koranistische Ideen auch in vielen weiteren Landern aus 66 Verhaltnis zu anderen ReligionenPolytheismus Gottes Einzigkeit wird unter anderem in Vers 2 163 betont Die Bezeugung der Einheit Gottes und die damit einhergehende Ablehnung des Gotzenkults ist der wichtigste Glaubensgrundsatz der islamischen Religion Polytheismus steht im absoluten Widerspruch zur streng monotheistischen Lehre des Islams wonach Vielgotterei die grosstmogliche Sunde darstellt 67 Dem Koran zufolge ist die Verehrung anderer Gottheiten neben Allah die einzige Sunde die unter keinen Umstanden vergeben wird Gott vergibt nicht dass man ihm andere Gotter beigesellt Was darunter liegt d h die weniger schweren Sunden vergibt er wem er es vergeben will Und wenn einer dem einen Gott andere Gotter beigesellt ist er damit vom rechten Weg weit abgeirrt Sure 4 116 nach Paret siehe auch 4 48 sowie Sure 31 13 Der Koran kritisiert an zahlreichen weiteren Stellen vehement die Verehrung anderer Wesen an Gottes Stelle 68 Im Jenseits wurden Gotzendiener mit dem Eintritt in die Holle bestraft Abrahamitische Religionen Die arabische Halbinsel fand durch den Islam in Abkehr vom bisherigen Steinkult in Mekka Anschluss an judische und christliche Glaubensformen Der Islam beruft sich in seiner Herkunft auf Abraham zahlt also mit dem Judentum und dem Christentum zu den abrahamitischen Religionen Alle drei sind monotheistische Religionen Da sie auf den Offenbarungen von Propheten Moses und Mohammed beruhen wobei in islamischer Interpretation auch Jesus Christus als Prophet gesehen wird sind sie Offenbarungsreligionen und weil diese Offenbarungen schriftlich fixiert wurden auch Buchreligionen 69 Wie das Judentum ist der Islam eine Religion in der das religiose Gesetz z B religiose Speisevorschriften im Gegensatz zum Christentum eine vergleichsweise grosse Rolle spielt und wie das Christentum tragt er im Gegensatz zum Judentum missionarische Zuge 70 Der gemeinsame Bezug auf Abraham ist am Anfang seiner Prophetie von Mohammed betont worden Im Verlauf seines Lebens anderte der Prophet aufgrund seiner Erfahrungen mit den judischen und christlichen Religionsgemeinschaften seine Haltung ihnen gegenuber Die sich andernde Einstellung Mohammeds zu den Schriftbesitzern ist in der Islamwissenschaft mehrmals behandelt worden 71 Ursprunglich erwartete er dass die Schriftbesitzer seine Prophetie anerkennen und seiner Religion beitreten wurden als dies nicht geschah begann sich Mohammeds Haltung zu den Anhangern der Buchreligionen nach und nach ins Negative zu andern Diese Gesinnungsanderung hat auch ihre Spuren im Koran hinterlassen wo ursprunglich ihre religiosen und moralischen Tugenden hochgeachtet wurden und Mohammed dazu aufgefordert wurde mit ihnen gute Beziehungen zu pflegen Nachdem Mohammed mit diesen Religionsgemeinschaften gebrochen hatte erhob er ihnen gegenuber den Vorwurf der Heuchelei und betonte ihre Weigerung den Islam anzunehmen daher seien sie nicht als Verbundete anzusehen sondern zu bekampfen 72 In den Augen Mohammeds waren das Judentum und das Christentum fehlerhafte Weiterentwicklungen der gemeinsamen Urreligion 73 Wahrend der Islam mit dem Judentum und dem Christentum den Glauben an einen einzigen Gott sowie den Bezug auf Abraham und zahlreiche weitere biblische Propheten grundsatzlich teilt unterscheidet er sich in seinen Grundlagen vom Christentum durch seine strikte Ablehnung der Trinitatslehre Sure 112 und der christlichen Vorstellung der Erbsunde vom Judentum hauptsachlich durch seine Anerkennung Jesu als Prophet von den anderen abrahamischen Religionen allgemein durch die Anerkennung Mohammeds als Gottes Gesandter und Siegel der Propheten sowie der Lehre vom Koran als den Menschen uberbrachtes Wort Gottes Historisch politische Interaktion mit anderen Religionsgemeinschaften Das innerhalb der dem Tod des arabischen Religionsstifters folgenden Jahrhunderte elaborierte klassische islamische Volkerrecht unterschied bei seiner Betrachtung Andersglaubiger zwischen monotheistischen Schriftbesitzern Leute des Buches und Anhangern einer polytheistischen Religion die de jure bis zur Annahme des Islams zu bekampfen waren Erstere hatten eine Sonderstellung im islamischen Gemeinwesen als Schutzbefohlene Dhimmis Dieser Status ging mit der Zahlung einer besonderen Steuer der Dschizya einher dafur erhielten sie im Gegenzug Schutz ihres Lebens und ihres Eigentums sowie die Erlaubnis ihre Religion unter bestimmten Einschrankungen 34 frei auszuuben 74 Dieses Schutzbundnis galt ursprunglich nur Juden und Christen wurde allerdings auf alle Nichtmuslime schlechthin ausgeweitet als die muslimischen Eroberer auf andere Glaubensgemeinschaften wie die Hindus stiessen 75 Andersglaubige in nicht islamischen Gebieten im sogenannten Haus des Krieges konnten als musta min temporar auf islamischem Gebiet verweilen Als Bewohner des Dar al Harb galten sie ansonsten als Feinde Ḥarbi die bei der Eroberung ihres Gebiets im Laufe der islamischen Expansion zuerst zur Annahme des Islams aufgerufen bei einer Weigerung den Dhimmi Status unter Voraussetzung einer Angehorigkeit zu einer Buchreligion angeboten bekommen und bei einer Weigerung dessen bekampft werden sollten 76 Eine kritische Dokumentation religios motivierter Diskriminierungen und Gewalttaten bietet in diesem Zusammenhang beispielsweise der regelmassig aktualisierte Weltverfolgungsindex Gegenwartige Situation der Bahai Hauptartikel Bahaitum Die Religion der Bahai erfullt zwar die Bedingungen einer Buchreligion schriftlich fixierte Offenbarung und erkennt sogar Mohammeds Offenbarungsanspruch an Dennoch wird diese monotheistische Religionsgemeinschaft in der islamischen Welt nicht als ein ahl al kitab Volk des Buches anerkannt Die Lehre der Bahai welche die eschatologischen Beschreibungen des Koran nicht auf einen materiellen Untergang der Welt sondern auf die nachislamischen Offenbarungen des Bab und Baha ullahs bezieht wird von vielen muslimischen Gelehrten als Abfall vom Islam arab حروب الردة ridda bezeichnet Neben diversen anderen Vorwurfen bezeichnen sunnitische Fatwas die Bahai Religion als eine von Nichtmuslimen gestiftete Bewegung von Unglaubigen kuffar zur Zersetzung des Islams Besonders stark ist die Verfolgung im schiitischen Iran Grossajatollah Naser Makarem Schirazi stigmatisierte die Bahai als kriegerische Unglaubige Kofare Harbi die getotet werden durfen Der iranische Parlamentsabgeordnete Mehdi Kuchaksadeh behauptet dass Bahai zwar wie Menschen aussehen aber keine Menschen seien 77 Dementsprechend werden die Bahai im Iran verfolgt und auch in Deutschland versuchen Schiiten Bahai auszugrenzen 78 Siehe auchBlutezeit des Islam Geschichte des Islams in Deutschland Glaubensfreiheit im Islam Islamfeindlichkeit Islamismus Islamische Kunst Islamistischer Terrorismus Islamkritik Liberale Bewegungen im Islam Zeittafel islamischer Dynastien Liste der Lander nach muslimischer BevolkerungArtikel zum Islam in bestimmten Regionen Auswahl Islam in Deutschland Islam in Afrika Islam in Brasilien Islam in Europa Islam in Frankreich Islam in Italien Islam in den Niederlanden Islam in Osterreich Islam in Polen Litauen und Belarus Islam in Russland Islam in der Schweiz Islam in Tschechien und der SlowakeiLiteraturEinfuhrungen Gerhard Endress Der Islam Eine Einfuhrung in seine Geschichte 3 uberarb Auflage Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 42884 3 Stellt religiose historische und geographische Aspekte der islamischen Kultur dar und bietet damit einen guten Gesamteinblick Heinz Halm Der Islam Geschichte und Gegenwart 10 Auflage Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 62886 3 Annemarie Schimmel Die Religion des Islam Eine Einfuhrung 12 Auflage Reclam Stuttgart 2015 ISBN 978 3 15 018659 6 Gudrun Kramer Geschichte des Islam ungek aktual Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 423 34467 8 Jamal J Elias Islam Ubersetzt ins Deutsche von Rita Breuer Herder Freiburg 2000 ISBN 978 3 451 04824 1 Nachschlagewerke Kate Fleet Gudrun Kramer Denis Matringe John Nawas Everett Rowson Hrsg The Encyclopaedia of Islam THREE Brill Leiden Peri Bearman Thierry Bianquis Clifford Edmund Bosworth Emeri van Donzel Wolfhart Peter Heinrichs Hrsg Encyclopaedia of Islam Second Edition Brill Leiden Werner Ende Udo Steinbach Hrsg Der Islam in der Gegenwart Beck 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Population by Country 2022 In World Population Review Abgerufen am 8 Juni 2022 World population 2022 Population clock live Abgerufen am 8 Juni 2022 Adam J Silverstein Guy G Stroumsa Moshe Blidstein The Oxford Handbook of the Abrahamic Religions Oxford University Press 2015 ISBN 978 0 19 969776 2 google de abgerufen am 7 Mai 2017 Ulrike Peters Grosses Worterbuch Religion Compact Verlag 2008 ISBN 978 3 8174 7751 7 S 202 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ali Ozgur Ozdil Was ist Islam BookRix 2014 ISBN 978 3 7368 3815 4 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mathias Rohe Handbuch Christentum und Islam in Deutschland Herder Freiburg 2016 ISBN 978 3 451 81188 3 S 341 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Louis Gardet Islam In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band 4 S 171 Die Worter Islam und Salam Friede beruhen auf derselben bedeutungstragenden Wurzel s l m Daraus wird volksetymologisch mitunter ein Bezug der Begriffe abgeleitet mit der kausativen Bedeutung Frieden schaffen oder Frieden stiften fur den Begriff Islam Eine solche Bedeutung ist weder im Koran selbst noch in der heute uneingeschrankt gultigen klassischen Koranexegese nachweisbar Vgl den Bericht des Pew Forum aus dem Jahre 2009 Mapping the Global Muslim Population A Report on the Size and Distribution of the World s Muslim Population S 5 Online verfugbar unter Mapping the Global Muslim Population Memento vom 2 August 2010 im Internet Archive Maulana Muhammad Ali English Translation of the Holy Quran With Explanatory Notes from the English Translation and Commentary of Maulana Muhammad Ali A a i i l u k 2010 ISBN 978 1 906109 07 3 google de abgerufen am 7 Mai 2017 Hans Michael Haussig Islam Religionen und Weltanschauungen Band 3 BWV Verlag 2009 ISBN 978 3 8305 1596 8 S 45 google de abgerufen am 7 Mai 2017 E M Wherry A Comprehensive Commentary on the Quran Comprising Sale s Translation and Preliminary Discourse Routledge 2013 ISBN 978 1 136 39225 2 google de abgerufen 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Koran erst nach Mohammeds Tod in Form eines Buches festgelegt wurde galt der Islam zu Mohammeds Zeiten nicht als Buchreligion Hans Jansen Mohammed Eine Biographie 2005 2007 Aus dem Niederlandischen von Marlene Muller Haas C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 56858 9 S 75 78 Siehe zum Beispiel W Montgomery Watt Muhammad at Medina Oxford University Press 1962 S 192 ff Rudi Paret Toleranz und Intoleranz im Islam In Saeculum 21 1970 S 349 ff Albrecht Noth Fruher Islam In Ulrich Haarmann Hrsg Geschichte der arabischen Welt C H Beck 1991 S 41 ff Siehe The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Band 1 S 264 s v Ahl al Kitab sowie dort genannte Koranverse unter anderem Sure 29 Vers 45 47 als Beispiel fur die anfangliche Haltung Mohammeds und Sure 4 Vers 153 sowie Sure 9 Vers 29 fur seine spatere diesbezugliche Gesinnung Tilman Nagel Der Koran C H Beck 2002 S 142 Ein anschauliches Beispiel ist die christliche Lehre von der Dreifaltigkeit Gottes in der der Islam eine Abweichung vom reinen Ein Gott Glauben sieht Albrecht Noth Der Dschihad sich muhen fur Gott In Gernot Rotter Hrsg Die Welten des Islam Neunundzwanzig Vorschlage das Unvertraute zu verstehen Fischer 1993 S 30 Robert G Hoyland Hrsg Muslims and Others in Early Islamic Society Ashgate 2004 S xiv A J Wensinck J H Kramers Hrsg Handworterbuch des Islam Brill 1941 S 112 s v Djihad Welt Online Debatte Hrsg Wahied Wahdat Hagh Iran Besorgniserregendes Urteil Memento vom 19 Januar 2008 imInternet Archive Iran Besorgniserregendes Urteil 18 Januar 2008 Alexander Schwabe Hamburger Schiiten grenzen Bahai aus In Spiegel Online 18 Mai 2007 Kostenlose Digitalisate der Ausgaben der ZDMG ausschliesslich der letzten funf Jahre befinden sich auf der Website der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Normdaten Sachbegriff GND 4027743 4 lobid OGND AKS LCCN sh85068390 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Islam amp oldid 235115826