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Klassifikation nach ICD 10G40 EpilepsieG41 Status epilepticusICD 10 online WHO Version 2019 Epilepsie von altgriechisch ἐpilhpsis epilepsis deutsch Angriff Uberfall uber ἐpilhpsia und lateinisch epilepsia Anfall Krampfanfall Anfallsleiden seit dem 16 Jahrhundert nachweisbar 1 im Deutschen in fruheren Jahrhunderten abgeleitet von Fall Sturz Fall Fallsucht auch mittelhochdeutsch fallende Sucht und lateinisch Morbus caducus und zerebrales Anfallsleiden oder zerebrales Krampfleiden genannt bezeichnet eine Erkrankung mit mindestens einem spontan aufgetretenen epileptischen Anfall der nicht durch eine aktuell bestehende erkennbare Ursache beispielsweise eine akute Entzundung des Gehirns einen Schlaganfall oder eine Kopfverletzung oder einen Ausloser wie Entzug von Alkohol bei bestehender Alkoholabhangigkeit oder massiven Schlafmangel hervorgerufen wurde Voraussetzung fur die Diagnosestellung schon nach einem Anfall ist ein erkennbar hohes Wiederholungsrisiko ansonsten liegt definitionsgemass erst nach zwei Anfallen im Abstand von mindestens 24 Stunden eine Epilepsie vor Ein epileptischer Anfall 2 ist eine Folge plotzlich auftretender synchroner elektrischer Entladungen von Nervenzellen Neuronengruppen im Gehirn die zu ungewollten stereotypen Bewegungs oder Befindensstorungen fuhren Inhaltsverzeichnis 1 Diagnose 2 Epidemiologie 3 Ursachen von Epilepsien 3 1 Pathophysiologie 3 2 Genetische Befunde bei Epilepsien 4 Einteilung der Anfallsformen 4 1 Klassifikation der Anfallsformen von 1981 4 1 1 Fokale Anfalle 4 1 2 Generalisierte Anfalle 4 1 3 Nicht klassifizierbare epileptische Anfalle 4 2 Klassifikation der Anfallsformen von 2017 4 2 1 Anfalle mit fokalem Beginn 4 2 2 Anfalle mit generalisiertem Beginn 4 2 3 Anfalle mit unbekanntem Beginn 4 3 Besondere Anfallsformen 4 3 1 Gelegenheitsanfalle 4 3 2 Isolierte Anfalle 4 3 3 Aura 4 3 4 Status epilepticus 5 Einteilung der Epilepsien 5 1 Klassifikation der Epilepsien von 1989 5 1 1 Lokalisationsbezogene Epilepsien und Syndrome 5 1 1 1 Gutartige Epilepsie des Kindesalters mit zentro temporalen Spikes 5 1 1 2 Epilepsie des Kindesalters mit occipitalen Paroxysmen 5 1 1 3 Leseepilepsie 5 1 1 4 Symptomatische Epilepsien 5 1 1 4 1 Andauernde fokale Epilepsie des Kindesalters 5 1 1 4 2 Schlafenlappenepilepsie 5 1 1 4 3 Stirnlappenepilepsie 5 1 1 4 4 Scheitellappenepilepsie 5 1 1 4 5 Hinterhauptslappenepilepsie 5 1 1 5 Kryptogen 5 1 2 Generalisierte Epilepsien und Syndrome 5 1 2 1 Idiopathisch 5 1 2 1 1 Benigne familiare Neugeborenenkrampfe 5 1 2 1 2 Benigne Neugeborenenkrampfe 5 1 2 1 3 Benigne myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters 5 1 2 1 4 Absence Epilepsie des Kindesalters 5 1 2 1 5 Juvenile Absence Epilepsie 5 1 2 1 6 Juvenile myoklonische Epilepsie Janz Syndrom 5 1 2 1 7 Aufwach Grand mal Epilepsie 5 1 2 2 Epilepsien mit spezifisch ausgelosten Anfallen 5 1 2 3 Kryptogen oder symptomatisch 5 1 2 3 1 West Syndrom 5 1 2 3 2 Lennox Gastaut Syndrom 5 1 2 3 3 Epilepsie mit myoklonisch astatischen Anfallen 5 1 2 3 4 Epilepsie mit myoklonischen Absencen 5 1 2 4 Symptomatisch 5 1 3 Epilepsien und Syndrome die nicht als lokalisationsbezogen oder generalisiert bestimmbar sind 5 1 3 1 Neugeborenenkrampfe 5 1 3 2 Dravet Syndrom schwere myoklonische Epilepsie des Kindesalters 5 1 3 3 Epilepsie mit anhaltenden spike wave Entladungen im synchronisierten Schlaf 5 1 3 4 Aphasie Epilepsie Syndrom 6 Komplikationen und Folgen 7 Diagnostik 7 1 Differentialdiagnose 7 2 Neuropsychologie in der Epilepsiediagnostik 8 Behandlung 8 1 Akutbehandlung 8 1 1 Erste Hilfe 8 1 2 Medikamentose Therapie 8 2 Dauerbehandlung 8 3 Sonstige Methoden der Epilepsiebehandlung 8 3 1 Alternative pharmakologische Massnahmen 8 3 2 Ketogene Diat 8 3 3 Epilepsiechirurgie 8 3 4 Vagusnervstimulation VNS 8 3 5 Transkutane Vagusnervstimulation ohne OP 8 3 6 Verhaltenstherapie 8 3 7 Fruhwarnsysteme 9 Prognose 9 1 Remission 9 2 Sogenannte epileptische Wesensanderung 9 3 Mortalitat 10 Geschichte 11 Museum 12 Tag der Epilepsie Purple Day und Internationaler Epilepsie Tag 13 Recht Schwerbehinderung und Kraftfahreignung 13 1 Kraftfahreignung 13 2 Schwerbehinderung 13 3 Merkzeichen 14 Fachgesellschaften und Betroffenen Organisationen 15 Siehe auch 16 Literatur 17 Weblinks 18 EinzelnachweiseDiagnose BearbeitenZur Diagnose werden sowohl mit Hilfe der Betroffenen als auch der Angehorigen oder Dritter die Anfalle beobachtet haben die Krankengeschichte erhoben Anamnese bzw Fremdanamnese und ein Elektroenzephalogramm EEG Hirnstromkurve abgeleitet Auch bildgebende Untersuchungen gehoren in aller Regel zur Routinediagnostik wahrend speziellere Verfahren besonderen Fragestellungen vorbehalten sind Die Behandlung besteht zunachst in der Gabe von anfallsunterdruckenden Medikamenten Antikonvulsiva In therapieresistenten Fallen kommen auch andere Methoden wie die Epilepsiechirurgie zum Einsatz Eine Epilepsie hat fur den Betroffenen vielfaltige Auswirkungen auf das Alltagsleben wie zum Beispiel die Eignung fur bestimmte Berufe oder das Autofahren die in der Behandlung ebenfalls zu berucksichtigen sind Epilepsie betrifft nicht nur Menschen sondern kann in ahnlicher Form auch bei vielen Tieren auftreten Epilepsie bei Haustieren Epidemiologie BearbeitenDie Inzidenz Haufigkeit des Neuauftretens von Epilepsien ist abhangig vom Lebensalter Pro Jahr tritt bei etwa 60 von 100 000 Kindern eine Epilepsie erstmals auf mit einer Spannbreite von 43 82 100 000 Dabei sind Fieberkrampfe und einzelne unprovozierte Anfalle nicht mit eingerechnet Im Erwachsenenalter sinkt die Inzidenz zunachst auf etwa 30 50 100 000 im Jahr ab und steigt im hohen Lebensalter ab 60 Jahren auf bis zu 140 100 000 im Jahr an Rechnet man bis zum 74 Lebensjahr alle Epilepsien zusammen kommt man auf eine Haufigkeit von etwa 3 4 Prozent 3 Die Pravalenz aktiver Epilepsien liegt im Kindesalter wiederum altersabhangig bei 3 6 1000 Kindern Im fruhen Kindesalter uberwiegen dabei die Epilepsien mit generalisierten Anfallen generalisierte Epilepsien wahrend im Erwachsenenalter Epilepsien mit fokalen Anfallen dominieren die sich teilweise zu generalisierten Anfallen entwickeln konnen 3 Ursachen von Epilepsien Bearbeiten nbsp Unterschiedliche Einflusse verursachen eine EpilepsieLassen sich fur eine Epilepsie keine hirnorganischen oder metabolischen Ursachen finden so sprach man fruher auch von genuiner Epilepsie bei identifizierbaren Ursachen von symptomatischer Epilepsie Fur beide Erkrankungsgruppen und auch fur sog Gelegenheitsanfalle siehe Abschnitt Epidemiologie lasst sich eine genetische Disposition feststellen Mit der technischen Fortentwicklung der bildgebenden Verfahren und der Labordiagnostik tritt die Diagnose einer genuinen Epilepsie zahlenmassig zuruck Ursachen symptomatischer Epilepsien perinatale Hirnschadigung zumeist in Form von Sauerstoffmangel bei der Geburt Fehlbildungen des Hirngewebes zum Beispiel eine fokale kortikale Dysplasie zerebrale Gefassmissbildungen Hamangiome Aneurysmen zerebrale arteriovenose Malformation Hirntumoren Schadelhirntraumata bei Unfallen Infektion des Gehirns Enzephalitis mit verschiedensten Erregern Herpesviren Meningokokken Masern Hepatitis C FSME Virus Zecken Enzephalitis Lyme Borreliose auch durch Zecken ubertragen Bartonellose Ubertragung je nach Spezies durch diverse Vektoren 4 5 Brucellose Ubertragung durch diverse Vektoren sowie tierische Lebensmittel 6 7 Autoimmunerkrankungen des Gehirns Stoffwechselerkrankungen darunter Hyperparathyreoidismus mit Anstieg der Calciumkonzentration im Blut Hamochromatose mit Eisenablagerungen u a im Gehirn Eklampsie vaskulare Enzephalopathie im Rahmen einer Arteriosklerose nbsp Warnung vor Stroboskopeffekten bei einer MusikveranstaltungUrsachen von Gelegenheitsanfallen Fieber Fieberkrampfe bei Kindern massiver Schlafentzug exzessive korperliche Anstrengung Flickerlicht mit Stroboskopeffekt z B in Diskotheken Hypoglykamie Unterzuckerung bei Diabetikern 8 Rauschdrogen z B Alkoholvergiftung beginnender Alkoholentzug MDMA Kokain Amphetamin 9 10 Ketamin 10 Psychopharmaka z B AmitryptilinPathophysiologie Bearbeiten Zum Auftreten epileptischer Anfalle tragen zum einen eine Ubererregbarkeit von Nervenzellen zum anderen eine abnorme gleichzeitige elektrische Aktivitat von grosseren Nervenzellverbanden neuronale Netze bei So nimmt man an dass ein Ungleichgewicht von Erregung und Hemmung in diesen neuronalen Netzen epileptische Anfalle entstehen lasst Verstarkte Erregung oder verminderte Hemmung konnen sowohl durch Veranderungen in den Membraneigenschaften der Nervenzellen als auch in der Erregungsubertragung von Nervenzelle zu Nervenzelle durch die Ubertragersubstanzen Neurotransmitter bewirkt werden So konnen sich Defekte in den Ionenkanalen fur Natrium und Calciumionen an der Entstehung und Ausbreitung von Anfallsentladungen beteiligen Als erregende Neurotransmitter sind die Aminosauren Glutamat und Aspartat beteiligt die uber eine Bindung an NMDA oder AMPA Rezeptoren Ionenkanale offnen Gamma Aminobuttersaure GABA stellt als hemmender Ubertragerstoff sozusagen den Gegenspieler dar Defekte in der Biosynthese gesteigerter Abbau oder Hemmung der Rezeptoren GABA Rezeptoren konnen ebenfalls zum Anfallsgeschehen beitragen Elektrolytungleichgewichte aufgrund fortgesetzter Erregung hemmender GABA verwendender Synapsen konnen diese zu erregenden Synapsen machen Kandel 2001 Die zentral hemmende Wirkung einiger Neuropeptide wie beispielsweise Neuropeptid Y und Galanin wird als korpereigener Mechanismus der Verhutung epileptischer Krampfe diskutiert Die Mechanismen die dazu fuhren dass aus einzelnen Anfallen eine Epilepsie entsteht sind weitaus komplexer und noch unbekannt Da die Mehrzahl der Anfalle Einzelereignisse bleiben scheinen sie nicht zwangslaufig epilepsieauslosende Veranderungen zu verursachen Allerdings hat das tierexperimentelle Modell des Kindling auch die Vorstellung zur Entstehung von Epilepsien beim Menschen gepragt Unter Kindling versteht man einen dynamischen Vorgang bei dem die wiederholte Anwendung elektrischer Reize die zunachst noch nicht ausreichen einen Anfall hervorzurufen eine zunehmende Verstarkung der Anfallsbereitschaft hervorrufen bis schliesslich Anfalle auftreten Anschliessend bleibt die erhohte Empfindlichkeit gegenuber dem Reiz bestehen Genetische Befunde bei Epilepsien Bearbeiten In einigen wenigen Fallen wurde durch Stammbaume und molekulargenetische Untersuchungen nicht nur ein Vererbungsmodus sondern sogar ein Genort fur die mutierten Gene festgestellt Einen Uberblick gibt die Tabelle Als veranderte Genprodukte konnten zum Beispiel spannungsabhangige Kanale fur Natrium Ionen oder Rezeptoren von Neurotransmittern identifiziert werden 11 Epilepsie Erbgang Genort Genbenigne familiare neonatale Krampfanfalle autosomal dominant 20q8q24 KCNQ2KCNQ3benigne familiare infantile Krampfanfalle autosomal dominant 19q13 CHRNA4Absenceepilepsie des Kindesalters komplex 8q24 CLN8juvenile myoklonische Epilepsie komplex 15q46p CHRNA7n b nordisches Epilepsiesyndrom autosomal rezessiv 8pter p22 CLN8generalisierte Epilepsie mit Fieberkrampfen plus GEFS autosomal dominant 19q13 SCN1Bbenigne fokale Epilepsie mit zentro temporalen Spikes komplex 15q14 n b autosomal dominante nachtliche Frontallappenepilepsie autosomal dominant 20q13 215q24 CHRNA4 CHRNA3 CHRN5 CHRN5familiare Temporallappenepilepsie autosomal dominant 10q22 q24 LGI1Ausserdem konnen Epilepsien auch bei Krankheiten auftreten denen eine Veranderung des Erbgutes zu Grunde liegt bei denen das Anfallsleiden aber nur ein Symptom der Erkrankung ist Beispiele hierfur sind die tuberose Sklerose oder das Angelman Syndrom Einteilung der Anfallsformen BearbeitenEpileptische Anfalle konnen sehr verschieden ablaufen Die Internationale Liga gegen Epilepsie ILAE beschloss in den 1960er Jahren erstmals eine einheitliche Klassifikation der Anfalle sowie der Epilepsien und Epilepsie Syndrome zu erstellen Die 1970 veroffentlichte erste Fassung der Anfallsklassifikation 12 wurde 1981 revidiert 13 die nachste Uberarbeitung erfolgte erst 2017 14 zusammen mit einer Erlauterung zu ihrer Benutzung 15 Weil es einige Jahre dauern wird bis sich die letzte Revision allgemein durchgesetzt hat werden die Einteilungen von 1981 und 2017 hier noch nacheinander vorgestellt In beiden wird grundsatzlich zwischen fokalen oder Herdanfallen und sogenannten generalisierten Anfallen unterschieden Mit generalisiert ist dabei gemeint dass beide Halften des Gehirns am Anfall beteiligt sind was man entweder an seinem Ablauf einem wahrend des Anfalls aufgezeichneten EEG oder an beidem erkennen kann Es ist nicht ungewohnlich dass bei einer Epilepsie mehrere Anfallsformen auftreten seien es mehrere fokale mehrere generalisierte oder auch fokale und auch generalisierte Klassifikation der Anfallsformen von 1981 Bearbeiten Fokale Anfalle Bearbeiten Andere Ausdrucke fur einen fokalen epileptischen Anfall sind Herdanfall oder fruher auch partieller Anfall letztere Bezeichnung wurde verlassen weil sie haufiger zu dem Missverstandnis eines teilweisen Anfalls Anlass gab Diese Anfallsform ist dadurch gekennzeichnet dass sie in einer umschriebenen Region einer Grosshirnhalfte beginnt und sich entsprechend bemerkbar macht Dabei ist es gleich ob es im weiteren Verlauf sekundar zu einer Ausbreitung auf beide Gehirnhalften kommt sekundare Generalisierung Insbesondere ein Anfallsbeginn mit einer Aura hat einen hohen Aussagewert daruber in welcher Hirnregion der Anfall seinen Ursprung hat denn sie ist das Ergebnis einer umschriebenen Aktivierung von Nervenzellverbanden Unterteilung einfache fokale Anfalle das Bewusstsein ist erhalten komplexe fokale Anfalle mit Bewusstseinsstorung fokale Anfalle mit Entwicklung zu sekundar generalisierten AnfallenGeneralisierte Anfalle Bearbeiten Ein Anfall wird als generalisiert bezeichnet wenn der Verlauf und die Symptome keine Hinweise auf eine anatomisch begrenzte Lokalisation geben und keine Zeichen eines lokalen herdformigen Beginns zu erkennen sind Unterteilung Absencen Anfalle mit kurzer nur Sekunden dauernder 16 Bewusstseinspause ohne Sturz fruher auch franzosisch als Petit mal bezeichnet myoklonische Anfalle mit einzelnen oder unregelmassig wiederholten Zuckungen einzelner Muskelgruppen klonische Anfalle tonische Anfalle tonisch klonische Anfalle der typische grosse Anfall mit Bewusstseinsverlust Sturz Verkrampfung und anschliessend rhythmischen Zuckungen beider Arme und Beine fruher auch Konvulsion oder franzosisch Grand mal genannt atonische astatische Anfalle siehe auch den Abschnitt Generalisierte Epilepsien und Syndrome Nicht klassifizierbare epileptische Anfalle Bearbeiten Anfalle die auf Grund unzureichender oder unvollstandiger Daten nicht klassifiziert werden konnen oder bei denen eine Zuordnung nicht moglich ist Klassifikation der Anfallsformen von 2017 Bearbeiten Die neue Klassifikation unterscheidet zwischen Anfallen mit fokalem generalisiertem und unbekanntem Beginn dabei jeweils mit den beiden Untergruppen motorisch mit Bewegungsstorungen und nicht motorisch ohne Bewegungsstorungen und bei den fokal beginnenden Anfallen der zusatzlichen Angabe ob eine Storung des Bewusstseins vorliegt oder nicht Dabei gibt es fur das im Englischen anstelle consciousness benutzte Wort awareness keine adaquate Ubersetzung Anfalle mit fokalem Beginn Bearbeiten Zunachst ist bei allen Formen fokaler Anfalle festzuhalten ob sie mit einer Bewusstseinsstorung einhergehen oder nicht Unterteilung fokale Anfalle mit motorischen Storungen zu Beginn Automatismen atonische Anfalle klonische Anfalle epileptische Spasmen hyperkinetische Anfalle myoklonische Anfalle tonische Anfalle fokale Anfalle ohne motorische Storungen zu Beginn autonome Anfalle Arrest Anfalle kognitive Anfalle emotionale Anfalle sensorische Anfalle fokale Anfalle mit Entwicklung zu bilateral tonisch klonischen Anfallen ersetzt sekundar generalisierte Anfalle Anfalle mit generalisiertem Beginn Bearbeiten Wie bei den Anfallen mit fokalem Beginn wird unterschieden ob es sich um Anfalle mit oder ohne motorische Storungen handelt generalisiert beginnende Anfalle mit motorischen Storungen tonisch klonische Anfalle klonische Anfalle tonische Anfalle myoklonische Anfalle myoklonisch tonisch klonische Anfalle myoklonisch atonische Anfalle atonische Anfalle epileptische Spasmen generalisiert beginnende Anfalle ohne motorische Storungen Absencen typische Absencen atypische Absencen myoklonische Absencen Absencen mit LidmyoklonienAnfalle mit unbekanntem Beginn Bearbeiten Wie bei den anderen Anfallsformen wird unterschieden ob es sich um Anfalle mit oder ohne motorische Storungen handelt Daruber hinaus gehoren auch nicht klassifizierbare Anfalle in diese Gruppe Anfalle mit motorischen Storungen tonisch klonische Anfalle andere Anfalle Anfalle ohne motorische Storungen Nicht klassifizierbare AnfalleBesondere Anfallsformen Bearbeiten Gelegenheitsanfalle Bearbeiten Gelegenheitsanfalle Oligoepilepsie die nach einem Vorschlag der Internationalen Liga von 2010 auch als akute symptomatische Anfalle bezeichnet werden 17 sind erfahrungsgemass nicht nur bei einer Epilepsie oder genetischer Disposition zu einer Epilepsie wahrscheinlich Sie sind epileptische Anfalle die aufgrund aussergewohnlicher Umstande oder Bedingungen auftreten provozierte epileptische Anfalle wie Fieberkrampfe traumatische z B Schadel Hirn Trauma oder Operationen am Gehirn oder nichttraumatische Hirnschadigungen z B Schlaganfall innerhalb der letzten Woche Autoimmunerkrankungen des Gehirns wie etwa Multiple Sklerose oder Infektionen innerhalb der akuten Phase Diagnosestellungen i d R durch Laborbefunde innerhalb der letzten 24 Stunden einer metabolischen Entgleisung toxischen Hirnschadigung oder systemischen Erkrankung mit spezifischen biochemischen oder hamatologischen Veranderungen wie ein zu geringer weniger als 36 mg dl 2 mmol l Blutzuckerspiegel oder zu hoher Blutzuckerspiegel mehr als 450 mg dl 25 mmol l in Verbindung mit einer Ketoazidose unabhangig von einem bekannten Diabetes mellitus eine Hyponatriamie mit einer Natriumionen Konzentration unter 115 mg dl eine Hypokalziamie mit einem Calciumionen Konzentration unter 5 0 mg dl eine Hypomagnesiamie mit einer Magnesiumionen Konzentration unter 0 8 mg dl eine Harnstoffstickstoffkonzentration uber 100 mg dl eine Serumkreatinin Konzentration uber 10 0 mg dl akute Alkohol oder Drogenintoxikationen Alkoholentzuge bei bekanntem Abusus innerhalb von 48 Stunden bei negativer Anamnese keine feste Begrenzung oder Drogenentzuge akute Expositionen gegenuber bekannterweise epileptogenen Stoffen wie Crack Kokain Glutarimid Meperidin Normeperidin oder Methaqualon oder akute fieberhafte Infekte von Kindern mit einer minimalen rektalen Temperatur von 38 5 C Diese Anfalle begrunden auch bei wiederholtem Auftreten nicht die Diagnose einer Epilepsie 18 Isolierte Anfalle Bearbeiten Einzelne epileptische Anfalle ohne erkennbare Provokation unprovozierte Anfalle fallen entsprechend der ILAE Klassifikation nicht unter die Gelegenheitsanfalle oder akuten symptomatischen Anfalle Definitionsgemass liegt hierbei aber ebenfalls noch keine Epilepsie vor sofern keine Hinweise auf ein hohes Wiederholungsrisiko bestehen Aura Bearbeiten Der Begriff Aura stammt aus dem Griechischen und bedeutet die Wahrnehmung eines Lufthauches Man konnte sie auch mit einem unbestimmten Vorgefuhl umschreiben Wenn die Aura isoliert bleibt kann sie das einzige subjektive Symptom eines einfach fokalen Anfalls darstellen Sie ist das Ergebnis einer epileptischen Aktivierung der Nervenzellen einer umschriebenen Hirnregion Aufgrund der funktionellen Zuordnung der Symptome zu den entsprechenden Arealen der Hirnrinde kommt ihnen eine hohe Bedeutung in der Lokalisationsdiagnostik von epilepsieauslosenden Herden zu Breitet sich die epileptische Aktivitat aus kann ein sogenannter sekundar generalisierter Anfall folgen Beispiele fur Auren sind die sogenannte epigastrische oder viszerale Aura ein Aufsteigen unbestimmt unangenehmer Gefuhle aus der Magengegend als haufigste Aura bei Schlafenlappenepilepsie Temporallappenepilepsie Taubheitsgefuhle Kribbeln oder Nadelstiche als Aura bei Scheitellappenepilepsie Parietallappenepilepsie oder visuelle Halluzinationen bei Hinterhauptslappenepilepsie Okzipitallappenepilepsie Andere Beispiele fur eine Aura konnen Konzentrationsschwierigkeiten Vergesslichkeit und das nicht mehr richtige Wahrnehmen der Umgebung sein Status epilepticus Bearbeiten Hauptartikel Status epilepticus Die meisten epileptischen Anfalle enden nach wenigen Minuten von selbst und der Betroffene erholt sich auch ohne therapeutische Massnahmen Man kann sich aber nicht darauf verlassen Wenn mehrere Anfalle kurz hintereinander als Serie erfolgen ohne dass der Betroffene sich dazwischen wieder vollstandig erholen konnte und im Falle von mehr als funf Minuten anhaltenden Anfallen auch ohne Bewusstlosigkeit liegt ein Status epilepticus vor Je langer so ein Zustand anhalt desto grosser ist insbesondere beim Grand mal die Gefahr einer irreversiblen Schadigung des Gehirns oder je nach Anfallsform auch die eines todlichen Verlaufes Einteilung der Epilepsien BearbeitenKlassifikation nach ICD 10G40 0 Lokalisationsbezogene fokale partielle idiopathische Epilepsie und epileptische Syndrome mit fokal beginnenden AnfallenG40 1 Lokalisationsbezogene fokale partielle symptomatische Epilepsie und epileptische Syndrome mit einfachen fokalen AnfallenG40 2 Lokalisationsbezogene fokale partielle symptomatische Epilepsie und epileptische Syndrome mit komplexen fokalen AnfallenG40 3 Generalisierte idiopathische Epilepsie und epileptische SyndromeG40 4 Sonstige generalisierte Epilepsie und epileptische SyndromeG40 5 Spezielle epileptische SyndromeG40 6 Grand mal Anfalle nicht naher bezeichnet mit oder ohne Petit mal G40 7 Petit mal Anfalle nicht naher bezeichnet ohne Grand mal AnfalleG40 8 Sonstige EpilepsienG40 9 Epilepsie nicht naher bezeichnetICD 10 online WHO Version 2019 Wie bei den Formen epileptischer Anfalle hat die Internationale Liga gegen Epilepsie ILAE in den 1960er Jahren erstmals beschlossen eine einheitliche Klassifikation der Epilepsien und Epilepsie Syndrome zu erstellen Die 1985 veroffentlichte erste Fassung der Epilepsieklassifikation 19 wurde 1989 revidiert 20 die nachste Uberarbeitung erfolgte erst 2017 21 Weil es einige Jahre dauern wird bis sich die letzte Revision allgemein durchgesetzt hat werden die Einteilungen von 1989 und 2017 hier noch nacheinander vorgestellt In beiden wird grundsatzlich zwischen fokalen und sogenannten generalisierten Epilepsien unterschieden Klassifikation der Epilepsien von 1989 Bearbeiten Lokalisationsbezogene Epilepsien und Syndrome Bearbeiten Bei dieser Form der Epilepsien auch fokale lokale partielle oder herdformige Epilepsie genannt beschrankt sich die anfallsartige Entladung zumindest zu Beginn der Anfalle auf eine begrenzte Region der Hirnrinde sie geht von einem Herd oder Fokus aus Im Verlauf kann sich die Anfallsaktivitat aber auch ausbreiten und schliesslich die gesamte Hirnrinde erfassen Dann spricht man auch von einem sekundar generalisierten Anfallsleiden Gutartige Epilepsie des Kindesalters mit zentro temporalen Spikes Bearbeiten Hauptartikel Rolando Epilepsie Diese Anfallsart wird auch Rolandi Epilepsie oder Rolando Epilepsie genannt Sie ist durch schlafgebundene Anfalle mit tonischer Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur vermehrtem Speichelfluss und der Unfahigkeit zu sprachlichen Ausserungen verbunden Die Sprechstorung kann auch nach Abklingen der Verkrampfung noch einige Minuten fortbestehen was ein wegweisendes Symptom darstellt Der Beginn liegt zwischen dem zweiten und zwolften Lebensjahr mit einem Erkrankungsgipfel zwischen dem funften und neunten Lebensjahr Im EEG finden sich typische Veranderungen sogenannte zentro temporale Sharp waves Das Gutartige an diesen Epilepsien bezieht sich darauf dass sie mit Abschluss der Pubertat ausheilen Mit etwa 10 15 Prozent aller Epilepsien im Kindesalter stellen diese Epilepsien die haufigste Anfallsart im Kindesalter dar Epilepsie des Kindesalters mit occipitalen Paroxysmen Bearbeiten Diese Epilepsie 1981 erstmals von Henri Gastaut beschrieben ist wesentlich seltener als die zuvor beschriebene Sie ist durch Anfalle mit visuellen Symptomen gefolgt von motorischen oder psychomotorischen Manifestationen charakterisiert Das Elektroenzephalogramm EEG zeigt wiederholte epilepsietypische Entladungen in der Region des Hinterhauptlappens Die betroffenen Kinder seien sonst normal entwickelt und die Anfalle wurden im Erwachsenenalter verschwinden Leseepilepsie Bearbeiten Bei dieser Form einer Reflexepilepsie werden die Anfalle durch besonders lautes Lesen ausgelost Auch andere sprachliche Aktivitaten konnen Anfalle auslosen Diese aussern sich in Verkrampfungen der Kaumuskulatur und manchmal auch der Arme Wenn der Reiz nicht unterbrochen wird konnen sie sich auch zu generalisierten Anfallen ausweiten Es besteht eine starke genetische Komponente Im Elektroenzephalogramm EEG finden sich epilepsietypische Veranderungen bevorzugt der linken Scheitel Schlafenregion Der Verlauf ist gutartig Die Vermeidung der spezifischen Auslosereize ist die Behandlung der Wahl Falls notwendig ist auch eine medikamentose Therapie moglich Sofern nur durch Lesen ausgeloste Anfalle auftreten wird auch von einer primaren Leseepilepsie gesprochen treten wie z B bei einer juvenilen myklonischen Epilepsie auch sonstige Anfallsformen von einer sekundaren Leseepilepsie Symptomatische Epilepsien Bearbeiten Bei symptomatischen Epilepsien stellen die Anfalle Symptome einer zugrundeliegenden Hirnschadigung dar Diese Kategorie umfasst sehr unterschiedliche Krankheiten deren Einordnung auf der anatomischen Lokalisation und den damit verbundenen Anfallsmerkmalen sowie anderen klinischen Merkmalen beruht Andauernde fokale Epilepsie des Kindesalters Bearbeiten Diese in der Fachsprache Epilepsia partialis continua oder Koschewnikow Epilepsie genannte Form der Epilepsie besteht in Zuckungen einer Korperregion die stunden bis monatelang anhalten konnen Durch gelegentliche Ausbreitung konnen sekundar andere Anfallsformen hinzutreten Sie tritt in Assoziation mit unterschiedlichen Hirnschadigungen unter anderem Durchblutungsstorungen Neubildungen Hirnschadigung durch Sauerstoffmangel unter der Geburt auf Die Zuckungen einzelner Muskeln sind therapieresistent In manchen speziellen Fallen konnen epilepsiechirurgische Massnahmen die Anfalle reduzieren Schlafenlappenepilepsie Bearbeiten nbsp Lappen Lobi des Grosshirns von lateral Hauptartikel Temporallappenepilepsie Bei dieser Form der Epilepsie Temporallappenepilepsie oder fruher auch Psychomotorische Epilepsie haben die Anfalle ihren Ursprung in definierten anatomischen Strukturen des Schlafenlappens dem Hippocampus der Windung um den Hippocampus herum und dem Mandelkern Sie stellt mit etwa 30 Prozent die haufigste Form der anatomisch klassifizierbaren lokalisationsbezogenen Epilepsien dar Neuropathologisches Korrelat ist in der uberwiegenden Zahl der Falle eine Hippokampussklerose oder mesiale temporale Sklerose Die Anfalle sind charakterisiert durch meist viszerale Auren mit Aufsteigen unangenehmer Gefuhle aus der Magengegend Sie werden meist gefolgt von fokalen Anfallen mit Bewusstseinsverlust die sich in schmatzend kauenden Mundbewegungen aussern welche die Reaktion der Patienten auf einen oft von ihnen beschriebenen seltsamen Geschmack im Mund sind gefolgt von sich wiederholenden Handbewegungen dann Umherschauen und schliesslich Bewegungen des ganzen Korpers Automatismen Die medikamentose Therapie ist bei Temporallappenepilepsien insofern schwierig nur etwa ein Viertel der Patienten wird anfallsfrei bei einem weiteren Drittel wird zumindest eine Abnahme der Anfallshaufigkeit erreicht In therapieresistenten Fallen stellt auch hier die Epilepsiechirurgie eine Moglichkeit dar Sonderformen der Temporallappenepilepsie sind u a die transiente epileptische Amnesie TEA und die musikogene Epilepsie Stirnlappenepilepsie Bearbeiten In der Fachsprache heisst diese Epilepsie Frontallappenepilepsie Entsprechend den vielfaltigen Funktionsbereichen des Stirnlappens sind die von ihm ausgehenden Anfalle in ihrem Erscheinungsbild sehr vielgestaltig Es treten gewohnlich kurz dauernde vorwiegend schlafgebundene fokale klonische oder asymmetrisch tonische Anfalle aber auch komplex ausgestaltete Automatismen bis hin zu Sprachausserungen auf Eine nur minimale oder ganz fehlende Verwirrtheit nach dem Anfall spricht ebenfalls fur einen Ursprung im Frontallappen Therapeutisch kommt auch bei den Frontallappenepilepsien nach einer medikamentosen Therapie die Epilepsiechirurgie in Frage wenn eine definierte Lasion gefunden und ohne nachteilige Folgen entfernt werden kann Scheitellappenepilepsie Bearbeiten Ihren Ursprung haben diese herdformigen Anfalle im Parietallappen Charakteristisch fur diese Form der Epilepsien sind so genannte sensible Herdanfalle die sich in Missempfindungen in Form von Taubheitsgefuhl Kribbeln oder Nadelstichen aussern Eher selten kommt auch anfallsartiger brennender Schmerz auch als Bauchschmerz oder Kopfschmerz oder einer ganzen Korperhalfte vor Die Therapie entspricht der bei den anderen symptomatischen fokalen Epilepsien Liegt eine umschriebene Schadigung des Scheitellappens als Ursache vor sind die Ergebnisse eines epilepsiechirurgischen Vorgehens gut Hinterhauptslappenepilepsie Bearbeiten Die Hinterhauptslappenepilepsie Okzipitallappenepilepsie stellt mit 5 10 Prozent aller symptomatischen fokalen Epilepsien die seltenste Form dar Sie entspringen dem Hinterhauptslappen wo auch die Sehrinde liegt Typischerweise gehen die Anfalle mit visuellen Halluzinationen in Form anhaltender oder blitzender Flecken oder einfacher geometrischer Figuren vorubergehender Erblindung und seltener tonischen oder klonischen Augenbewegungen einher Kryptogen Bearbeiten Epilepsiesyndrome mit herdformigen Anfallen fur die keinerlei Ursache gefunden wird werden als kryptogen kategorisiert Generalisierte Epilepsien und Syndrome Bearbeiten Bei generalisierten Anfallen ist von Anfang an die gesamte Hirnrinde von der elektrischen Anfallsaktivitat betroffen Diese Anfallsformen gehen daher im Regelfall mit einem Bewusstseinsverlust einher Ausnahme ist die juvenile myoklonische Epilepsie Sie werden nochmals in sogenannte kleine franzosisch Petit mal kleines Ubel und grosse franzosisch Grand mal grosses Ubel Anfalle unterschieden Idiopathisch Bearbeiten Der Begriff idiopathisch wird in Verbindung mit Krankheiten genutzt die selbststandig entstehen Bei der kryptogenen Epilepsie existiert keine bekannte beweisbare Ursache im Sinne einer Entstehung durch aussere Einflusse Umweltfaktoren sondern vermutlich oder auch bereits nachgewiesenermassen sind sie anlagebedingt erblich oder eine andere vermutete Grunderkrankung Benigne familiare Neugeborenenkrampfe Bearbeiten Hierbei handelt sich um ein gutartiges benignes seltenes aber gut definiertes autosomal dominant vererbtes Krankheitsbild Es wurden zwei Loci auf Chromosom 20 und auf Chromosom 8 identifiziert Ein weiterer noch nicht identifizierter existiert Betroffen sind reifgeborene Neugeborene die am zweiten oder dritten Lebenstag eine bis drei Minuten andauernde Anfalle mit Atemstillstanden Apnoen Augenbewegungen sowie tonischen und klonischen Ausserungen zeigen Die Anfalle horen im Lauf der ersten sechs Lebensmonate auf Die Kinder entwickeln sich altersentsprechend Benigne Neugeborenenkrampfe Bearbeiten Dies ist eine sporadisch auftretende nicht erblich bedingte Form von Krampfanfallen im Neugeborenenalter die typischerweise am funften Lebenstag englisch fifth day fits Spannweite 3 7 Lebenstag auftreten Sie aussern sich in klonischen Zuckungen und Atemstillstanden nie in tonischen Anfallen Sie sind durch Medikamente kaum zu beeinflussen horen aber spontan wieder auf Die Prognose ist gut Benigne myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters Bearbeiten Die benigne myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters stellt mit etwa 0 2 Prozent aller Epilepsien im Kindesalter eine seltene Erkrankung dar Es wird vermutet dass es sich um eine fruhe Verlaufsform der juvenilen myoklonischen Epilepsie handelt Sie tritt im Alter zwischen vier Monaten und vier Jahren bei normal entwickelten Kindern auf und aussert sich ausschliesslich in kurzen generalisierten Myoklonien Sie spricht gut auf eine medikamentose Therapie an und hat eine gute Prognose Absence Epilepsie des Kindesalters Bearbeiten Eine im deutschen Sprachraum noch benutzte andere Bezeichnung fur diese Epilepsie ist Pyknolepsie Die Absencen Epilepsie ist die haufigste Form einer idiopathischen generalisierten Epilepsie im Kindesalter Diese Epilepsieform ist durch typische funf bis funfzehn Sekunden andauernde Abwesenheitszustande Absencen gekennzeichnet Sie treten taglich einige Male bis mehrere hundert Male mit Bewusstseinsverlust und Erinnerungslucken auf und beginnen vor der Pubertat bei sonst unauffalligen Kindern Im Verlauf konnen Grand mal Anfalle folgen Familiare Haufung Zwillingsstudien und die Assoziation mit einem Genort auf Chromosom 8 weisen auf eine genetische Ursache des Syndroms hin Die Diagnose wird durch typische Anfallsmuster im Elektro Enzephalogramm EEG gestutzt 3 s Spike Wave Komplexe Die Absencen lassen sich relativ gut medikamentos Ethosuximid Lamotrigin behandeln Diese Epilepsie hat eine gute Prognose mit einem Rezidivrisiko von 20 Prozent Juvenile Absence Epilepsie Bearbeiten Im Gegensatz zur vorherigen Epilepsieform ist dieses Krankheitsbild auch als nicht pyknoleptische Absencen bekannt Die juvenile Absence Epilepsie gehort ebenfalls zu den erblich bedingten generalisierten Epilepsien mit altersgebundener Manifestation Der Beginn fallt zumeist mit dem Beginn der Pubertat zusammen und liegt im Gipfel bei zehn bis zwolf Jahren Die Anfalle gleichen denen bei der Absence Epilepsie des Kindesalters sind jedoch weniger haufig und dauern dafur etwas langer an Etwa 80 Prozent der Patienten haben zusatzlich generalisierte tonisch klonische Anfalle Grand mal meist nach dem Aufwachen Die medikamentose Therapie ist nicht ganz so erfolgversprechend wie bei der Pyknolepsie und dementsprechend die Prognose etwas kritischer Juvenile myoklonische Epilepsie Janz Syndrom Bearbeiten Die juvenile myoklonische Epilepsie JME Janz Syndrom im deutschsprachigen Raum manchmal auch Impulsiv Petit mal Epilepsie genannt ist zum Teil erblich bedingt und manifestiert sich vor allem im Jugend und Adoleszentenalter 12 20 Jahre Die myoklonischen Anfalle zeigen sich in plotzlichen kurzen meist bilateral symmetrischen Muskelzuckungen der Schultern und Arme die vom Patienten bewusst als ein elektrischer Schlag wahrgenommen werden Sie treten einzeln oder unregelmassig wiederholt vor allem in den Morgenstunden auf und sind von stark wechselnder Starke Das Bewusstsein bleibt bei dieser Form von Anfallen erhalten Bei bis zu 95 Prozent der Patienten kommt es im weiteren Verlauf der Krankheit nach Monaten bis Jahren zudem zu generalisiert tonisch klonischen Anfallen 22 Weniger haufig 15 40 Prozent der Patienten treten Absencen auf Neben der pharmakologischen Therapie muss die Vermeidung oder Reduktion von anfallsauslosenden Faktoren Ermudung Schlafentzug Alkoholgenuss gewahrleistet sein Aufwach Grand mal Epilepsie Bearbeiten Diese ebenfalls zu den genetisch bedingten Epilepsien gehorende Form manifestiert sich mit einem Haufigkeitsgipfel um das 17 Lebensjahr Spannweite 14 bis 24 Es treten generalisierte tonisch klonische Krampfanfalle ohne Aura ausschliesslich oder uberwiegend in den ersten Stunden nach dem Aufwachen auf seltener auch im Anschluss an die aktive Tagesphase bei Entspannung als Feierabend Grand mal Neben der Vermeidung von Auslosefaktoren grundet sich die Therapie auf die Gabe eines anfallsdampfenden Medikaments unter anderem Valproinsaure Die Prognose ist umso gunstiger je junger die Patienten bei Erkrankungsbeginn sind Epilepsien mit spezifisch ausgelosten Anfallen Bearbeiten Bei diesen Epilepsien werden tonisch klonische Anfalle als Antwort auf spezifische gut abgrenzbare Reize ausgelost Daher heissen sie auch Reflexepilepsien Sie sind uberwiegend idiopathisch In seltenen Fallen von symptomatischen Reflexepilepsien treten auch fokale Anfalle auf Zu den auslosenden Reizen gehoren uberwiegend Flickerlicht und andere visuelle Reize siehe Photosensibilitat Diese seltene Form der Epilepsie liegt vor wenn Anfalle durch Fernsehen oder Videospiele ausgelost werden Bildschirme konnen durch Hell Dunkel Wechsel durch wechselnde Farbkombinationen und durch Muster bei empfanglichen Menschen epileptische Anfalle provozieren Durch sehr schnelle Farb und Hell Dunkel Wechsel loste 1997 in Japan die Episode Dennō Senshi Porygon der Kindersendung Pokemon bei uber 600 Zuschauern ohne epileptische Vorgeschichte zumeist Kindern epileptische Reaktionen aus so dass 200 von ihnen im Krankenhaus ubernachten mussten Ahnliche Wirkungen sind bei Computerspielen moglich In vielen Handbuchern zu Computerspielen findet sich daher an prominenter Stelle eine entsprechende Warnung Eine weitere Form der Reflexepilepsie sind sogenannte Startle Anfalle auch Schreck Anfalle bei denen z B plotzliche Gerausche oder unerwartete Beruhrungen einen meist tonischen oder sekundar generalisierten tonisch klonischen Reflexanfall auslosen konnen 23 Kryptogen oder symptomatisch Bearbeiten West Syndrom Bearbeiten Hauptartikel West Syndrom Beim West Syndrom im deutschsprachigen Raum manchmal auch noch Epilepsie mit Blitz Nick Salaam Krampfen BNS Epilepsie genannt handelt es sich um eine altersgebunden auftretende Epilepsie die fast immer im Sauglingsalter mit Serien von 2 bis 150 kurzdauernden Anfallen beginnt und mit einem typischen Muster im Elektro Enzephalogramm EEG der sogenannten Hypsarrhythmie einhergeht Die Prognose ist insbesondere hinsichtlich der kognitiven Entwicklung auch bei erfolgreicher medikamentoser Therapie meist ungunstig wobei dies in der Regel auf bestehende hirnorganische Schadigungen zuruckzufuhren ist und nicht auf die epileptischen Anfalle selbst Lennox Gastaut Syndrom Bearbeiten Hauptartikel Lennox Gastaut Syndrom Das Lennox Gastaut Syndrom ist eine der schwersten Epilepsien des Kindes und Jugendalters Es ist durch haufiges Auftreten von verschiedenen generalisierten Anfallsformen insbesondere von tonischen Sturzanfallen charakterisiert Es besteht meist eine Therapieresistenz und die Patienten haben meist mittelschwere bis schwere kognitive Defizite Die Abgrenzung gegen andere Epilepsiesyndrome ist allerdings haufig schwierig Epilepsie mit myoklonisch astatischen Anfallen Bearbeiten Hauptartikel Doose Syndrom Die myoklonisch astatische Epilepsie auch Doose Syndrom genannt beginnt zumeist in den ersten funf Lebensjahren Neben den namengebenden astatischen Sturzanfallen durch plotzlichen Verlust der Spannung der Muskulatur meist eingeleitet von kurzen Zuckungen konnen auch Absencen und generalisierte tonisch klonische Anfalle auftreten Die Patienten sprechen unterschiedlich gut auf die medikamentose Therapie an und die Prognose kann bei haufigen generalisierten tonisch klonischen Anfallen getrubt sein Epilepsie mit myoklonischen Absencen Bearbeiten Hierbei handelt es sich um eine spezielle Epilepsie des Kindesalters bei der ausschliesslich oder uberwiegend Absencen auftreten die von stark ausgepragten rhythmischen und beidseitigen Zuckungen vor allem der Schultern und Arme weniger der Beine begleitet werden Im Elektro Enzephalogramm EEG finden sich die auch bei den ubrigen Absence Epilepsien typischen Anfallsmuster Bei fast der Halfte der Kinder ist schon vor Beginn der Epilepsie eine geistige Entwicklungsstorung vorhanden Da ein betrachtlicher Teil der Kinder nicht anfallsfrei wird kommen im Verlauf der Erkrankung noch etwa ein Viertel dazu Sprechen die Absencen jedoch rasch und anhaltend auf die Therapie an bleibt die Intelligenz erhalten Symptomatisch Bearbeiten Diesen Epilepsien liegt eine nachgewiesene Hirnschadigung zuruckliegender Zustand nach Infektion des Zentralnervensystem Schadel Hirn Trauma Gefasserkrankung des Gehirns oder fortschreitender Stoffwechselerkrankungen mit Beteiligung des Zentralnervensystems Tumoren des Zentralnervensystems primarer Hirntumor Hirnmetastase chronische Infektion des Zentralnervensystems Art zugrunde Epilepsien und Syndrome die nicht als lokalisationsbezogen oder generalisiert bestimmbar sind Bearbeiten Neugeborenenkrampfe Bearbeiten Hiervon spricht man bei streng auf die ersten vier Lebenswochen beschrankten Anfallen die in den allermeisten Fallen auf eine Schadigung des Gehirns zum Beispiel durch Infektion vorubergehenden Sauerstoffmangel oder Unterzuckerung zuruckzufuhren und somit symptomatischer Natur sind Dravet Syndrom schwere myoklonische Epilepsie des Kindesalters Bearbeiten Hauptartikel Dravet Syndrom Das Dravet Syndrom ist extrem selten Es beginnt bei sonst gesunden Kindern im ersten Lebensjahr mit haufig wiederkehrenden generalisierten oder halbseitigen Anfallen mit und ohne Fieber die eher einen verlangerten Verlauf haben Im zweiten bis dritten Lebensjahr treten einzelne oder kurze Serien zwei bis drei Abfolgen von Zuckungen vor allem der Rumpfmuskulatur von sehr unterschiedlicher Starke auf Die Therapie ist schwierig und die Prognose dementsprechend schlecht Epilepsie mit anhaltenden spike wave Entladungen im synchronisierten Schlaf Bearbeiten Das Besondere an diesem Epilepsiesyndrom ist das Auftreten von durchgehenden generalisierten epilepsietypischen Entladungen im Elektro Enzephalogramm EEG wahrend des gesamten sogenannten synchronisierten Schlafes In Verbindung hiermit kommt es bei den Kindern zu einem geistigen Abbau sowie einer erheblichen Beeintrachtigung der Sprache und der zeitlichen und raumlichen Orientierung Es treten haufige und vielfaltige Anfalle einseitige fokale motorische Anfalle atypische Absencen atonische Anfalle mit Sturzen generalisierte tonisch klonische Anfalle aber nie tonische Anfalle mit Beginn im Alter von vier Jahren im Mittel auf Aphasie Epilepsie Syndrom Bearbeiten Hauptartikel Landau Kleffner Syndrom Das Aphasie Epilepsie Syndrom ist auch unter der Bezeichnung Landau Kleffner Syndrom bekannt In der ILAE Klassifikation wird dieses Syndrom von der Epilepsie mit anhaltenden spike wave Entladungen im synchronisierten Schlaf getrennt obwohl vermutet wird dass beide Syndrome wahrscheinlich nur unterschiedliche Erscheinungsformen ein und derselben Krankheit sind Allerdings tritt hierbei bei der Mehrzahl der Falle im Alter von drei bis acht Jahren ein Verlust der Sprachfahigkeit Aphasie als erstes Symptom auf Bei etwa 40 Prozent der Kinder aussert sich die Erkrankung zuerst in unterschiedlichen epileptischen Anfallen Die Prognose ist bezuglich der Anfalle gut bezogen auf die Sprachfunktion aber durchaus kritisch Komplikationen und Folgen BearbeitenEpileptische Anfalle konnen mit einer Reihe von Komplikationen verbunden sein von denen die wichtigsten sind Verletzungen oder Schadigungen die wahrend des Anfalles direkt durch die Muskelkontraktionen eintreten hierzu gehoren nicht selten Wirbelbruche durch extreme Anspannung der Ruckenmuskulatur Platzwunden Schnittwunden Risswunden Bisswunden Verletzungen durch anfallsbedingte Unfalle wie zum Beispiel das Fallen von einer Leiter Unfalle im Strassenverkehr oder Ertrinkungsunfalle Herzstillstand durch die ubermassige Vagusstimulation wahrend eines schweren Krampfanfalls Atemstorung durch Verengung der Atemwege wahrend eines langen schweren Krampfanfalls mit Unterbrechung der Schutzreflexe Nach einem meist generalisierten tonisch klonischen Grand mal Anfall konnen Betroffene noch fur einige Zeit dies kann bis zu mehreren Stunden dauern in einen harmlosen tiefen Schlaf fallen Terminalschlaf oder einen postiktalen Dammerzustand durchmachen Diagnostik BearbeitenAn erster Stelle steht wie bei allen anderen Erkrankungen auch die Erhebung der Krankengeschichte Anamnese Bei Epilepsie Patienten sollte hierbei neben dem familiaren Auftreten von Epilepsien und anderen Erkrankungen des Nervensystems besonderes Augenmerk auf Vorerkrankungen gerichtet sein die moglicherweise eine symptomatische Epilepsie verursachen Dazu gehoren Storungen und Risiken in der Schwangerschaft Probleme unter der Geburt die zu einem Sauerstoffmangel fuhren Unfalle mit Schadel Hirn Trauma oder entzundliche Erkrankungen des Zentralnervensystems Darauf folgt die korperliche Untersuchung insbesondere des Nervensystems mit Untersuchung von Kraft Gefuhl Sensibilitat Reflexen Hirnnervenfunktion Gleichgewicht und Koordination Laboruntersuchungen aus dem Blut dienen zum einen dem Erkennen von moglichen Ursachen symptomatischer epileptischer Anfalle wie Unterzuckerung oder Mineralstoffmangel Zum anderen uberwacht der behandelnde Arzt unter einer medikamentosen Therapie die Menge des Medikamentes im Blut Medikamentenspiegel oder Therapiespiegel wie auch mogliche Nebenwirkungen Blutbild mit Blutplattchen Leberenzyme Nierenfunktion Blutgerinnung Calcium Phosphat Stoffwechsel nbsp Fur eine Absence Epilepsie typisches Anfallsmuster im EEGDurch eine Elektroenzephalographie EEG kann die Bereitschaft des Gehirns zu epileptischen Entladungen direkt angezeigt werden Dazu bekommt der Patient eine Art Kappe mit Elektroden in definierten Abstanden aufgesetzt von denen uber einen Wechselspannungsverstarker die elektrische Oberflachenaktivitat der Hirnrinde abgeleitet wird Zur routinemassigen Ableitung bei der Fragestellung nach einer Epilepsie gehort die Aktivierung mit Hyperventilation und Photostimulation Im Rahmen der Erstdiagnostik dient das EEG vor allem der Einordnung des Anfalls bzw der Epilepsie und der Lokalisation des Herdes bei herdformigen Anfallen Bei speziellen Fragestellungen konnen auch Langzeitableitungen beispielsweise uber 24 Stunden Langzeit EEG oder Ableitungen mit gleichzeitiger paralleler Videoaufzeichnung des Patienten Video Doppelbild EEG durchgefuhrt werden Dagegen leitet die Magnetoenzephalographie MEG die magnetische Aktivitat des Gehirns mit hoher zeitlicher und raumlicher Auflosung ab Es handelt sich hierbei aber um eine sehr aufwandige teure und neue Methode die vor allem der exakten Lokalisation von epilepsieauslosenden Hirnarealen dient Die cerebrale Computertomographie CCT ist eine spezielle Rontgenschichtuntersuchung und war das erste bildgebende Verfahren mit dem auslosende grobere Veranderungen am Hirngewebe gefunden werden konnten Ihre Vorteile liegen in der schnellen Verfugbarkeit und der Wirtschaftlichkeit Da ihre Auflosung der Gewebeveranderungen am Gehirn aber anderen Methoden unterlegen ist hat sie auch wegen der mit ihr verbundenen Strahlenbelastung an Bedeutung verloren nbsp MRT AufnahmeIn der Magnetresonanztomographie MRT oder MRI werden die Bilder durch wechselnde starke Magnetfelder erzeugt Die Darstellung hat eine deutlich hohere Auflosung und einen besseren Kontrast zwischen grauer und weisser Substanz Fur spezielle Fragestellungen insbesondere in der prachirurgischen Diagnostik steht die funktionelle Magnetresonanztomographie fMRI zur Verfugung mit der spezielle Hirnfunktionen den zugehorigen Rindenarealen zugeordnet werden kann Bei Neugeborenen und Sauglingen konnen auch durch eine Ultraschalluntersuchung des Gehirns durch die offene Fontanelle Hinweise auf anatomische Abweichungen gewonnen werden Mit Positronen Emissionstomographie PET Flumazenil PET und Single Photon Emission Computed Tomography SPECT stehen weitere Spezialverfahren zur Verfugung mit denen vor allem epilepsieauslosende Herde genau lokalisiert und im Falle prachirurgischer Diagnostik neurologische Ausfalle durch die Operation abgeschatzt werden konnen Differentialdiagnose Bearbeiten Verschiedene Krankheitszustande die mit vorubergehenden anfallsartigen Erscheinungen einhergehen konnen epileptischen Anfallen sehr ahnlich sein und daher mit ihnen verwechselt werden Eine Fehldeutung solcher Zustande als Epilepsie sollte moglichst vermieden werden da sie nicht nur zu einer unnotigen Verunsicherung der Patienten oder der Angehorigen sondern daruber hinaus zu einer uberflussigen Behandlung mit Antiepileptika fuhrt Umgekehrt konnen echte epileptische Anfalle als nicht epileptisch verkannt werden und eine notwendige und hilfreiche Behandlung unterbleiben 3 Die wichtigste Differentialdiagnose epileptischer Anfalle im Erwachsenenalter sind psychogene nicht epileptische Anfalle 24 Sie werden auch dissoziative Anfalle genannt und konnen epileptischen Anfallen ahnlich sehen Eine sichere Unterscheidung ist oft nur durch eine Langzeit Video EEG Aufzeichnung moglich Ursachlich kann beispielsweise eine Depression eine Angststorung oder eine posttraumatische Belastungsstorung sein Nicht selten finden sich in der Lebensgeschichte traumatische Erlebnisse wie etwa sexueller Missbrauch Diese Anfalle sind nicht simuliert vorgetauscht Eine wichtige Differentialdiagnose epileptischer Anfalle im Kindes und Jugendalter deren Auftreten aber nicht auf dieses Alter beschrankt ist sind Synkopen durch Kreislaufregulationsstorungen oder Herzrhythmusstorungen Speziell im Kindesalter sind respiratorische Affektkrampfe Atemstillstande oder Zyanose bei Ruckfluss von saurem Magensaft in die Speiserohre sowie der benigne paroxysmale Schwindel des Kleinkindesalters zu beachten In diesem Alter kann auch Masturbation vor allem bei Madchen mit plotzlichen Versteifungen der Oberschenkel oder wippenden Bewegungen epileptischen Phanomenen gleichen 3 Weitere seltene Differentialdiagnosen sind einfache nur mit Aura einhergehende oder komplizierte Migraneformen nachtliche beziehungsweise schlafbezogene episodische Ereignisse wie Nachtschreck Schlafwandeln Alptraume oder Narkolepsie anfallsartige motorische Phanomene wie Tics sowie episodische psychiatrische Storungen wie Tagtraume Hyperventilationssyndrom Angst und Panikattacken oder episodische Wutanfalle 3 Speziell im hoheren Lebensalter stellen bei Anfallen aus dem Schlaf heraus REM Schlaf Verhaltensstorungen eine wichtige Differentialdiagnose dar 24 Neuropsychologie in der Epilepsiediagnostik Bearbeiten Die neuropsychologische Diagnostik bei Epilepsiepatienten das heisst die Untersuchung verschiedener kognitiver Funktionen wie etwa der Konzentration der unmittelbaren Merkfahigkeit oder der mittelfristigen Gedachtnisleistungen der basalen oder hoheren Sprachleistungen etc erfolgt zur Beantwortung mehrerer Fragestellungen Wahrend fruher Fragen der Lateralisation und der Lokalisation der Epilepsie im Vordergrund standen interessieren heute infolge der grossen Fortschritte im Bereich der strukturellen und funktionellen Bildgebung mehr Fragen der funktionellen Beeintrachtigung kognitiver Leistungen durch die Epilepsie selbst bzw deren somatische Grundlage unerwunschte Effekte der medikamentosen Behandlung oder das Risiko kognitiver Einbussen durch einen eventuellen epilepsiechirurgischen Eingriff Diese Aufgaben der Neuropsychologie lassen sich letztendlich unter dem Stichwort der Qualitatskontrolle das heisst der Beurteilung der Vertretbarkeit und Vertraglichkeit einer gewahlten Therapiemethode recht gut zusammenfassen Zusatzlich beantwortet werden sollen auch Fragen nach der Alltagsrelevanz epilepsieassoziierter kognitiver Storungen beispielsweise auf die schulische Leistungsfahigkeit oder den Beruf und dienen auch zur Feststellung der Notwendigkeit der Durchfuhrung einer rehabilitativen Massnahme und wiederum auch deren Validierung Ublicherweise erfolgen viele Tests noch mit Papier und Stift einige Verfahren sind heute aber auch schon als computergestutzte Testverfahren erhaltlich Zusatzlich wird in den spezialisierten Zentren immer haufiger auch auf die Methode der funktionellen Bildgebung wie etwa der funktionellen Magnet Resonanz Tomographie zur Lateralisation der hemispheriellen Sprachdominanz zuruckgegriffen Bei Unklarheiten in der Interpretation der Ergebnisse resultiert unter Umstanden die Notwendigkeit zur Durchfuhrung des invasiven intra carotidalen Amobarbitaltests auch Wada Test genannt der uber die temporare Narkotisierung einer Hirnhemisphare eine recht zuverlassige Aussage uber die Hemispharenlateralisierung fur Sprache erlaubt Ziel dieser Verfahren ist es die Risiken bei einem epilepsiechirurgischen Eingriff fur weitere kognitive Einbussen moglichst gering zu halten Weitere Aufgaben der Neuropsychologie betreffen auch die kurz mittel und langfristigen psycho sozialen Folgen die eine chronische Erkrankung wie Epilepsie auf das Leben der Betroffenen hat Anhand von mehr oder weniger standardisierten Fragebogen und Interviews versucht man diese Effekte zu erfassen Letztendlich mussen sich auch die unterschiedlichen Therapiemethoden an ihren Auswirkungen auf die psycho soziale Entwicklung der Patienten bezuglich ihrer Wirksamkeit messen lassen Behandlung BearbeitenZiel der Behandlung bei Epilepsien ist die vollige Anfallsfreiheit mit moglichst wenigen oder ohne Nebenwirkungen Bei Kindern soll durch die Therapie daruber hinaus eine unbeeintrachtigte Entwicklung gewahrleistet werden Allen Patienten soll eine Lebensform ermoglicht werden die den Fahigkeiten und Begabungen gerecht wird Dabei ist zwischen der Akutbehandlung eines epileptischen Anfalls und der Dauerbehandlung zu unterscheiden Diese Therapieziele werden in erster Linie durch eine geeignete Arzneimittelbehandlung erreicht Mit Hilfe einer Monotherapie mit Carbamazepin Eslicarbazepinacetat Lamotrigin Levetiracetam Oxcarbazepin Valproinsaure oder einem anderen Antikonvulsivum gelingt es in circa zwei Drittel der Falle die Krampfanfalle zu kontrollieren Bei den ubrigen Patienten spricht man von einer pharmakoresistenten Epilepsie Der zusatzliche Einsatz weiterer Antiepileptika Add on Therapie fuhrt bei pharmakoresistenten Epileptikern etwa 10 Prozent zwar nur selten zur dauerhaften Anfallsfreiheit jedoch sind Teilerfolge wie etwa eine reduzierte Anfallsfrequenz oder mildere Anfallsformen erzielbar Bei pharmakoresistenten Epileptikern an Epilepsie leidenden Menschen kann gepruft werden ob ein epilepsiechirurgischer Eingriff sinnvoll ist Die Epilepsiechirurgie kann mittlerweile bei pharmakoresistenten fokalen Epilepsien die Epilepsie heilen wenn das epileptogene Areal im Hirn genau identifiziert werden kann und operabel ist Die Chance auf Anfallsfreiheit durch einen epilepsiechirurgischen Eingriff liegt je nach Befundkonstellation bei 50 80 Prozent Zu einem umfassenden Behandlungskonzept gehoren auch eine Aufklarung und Beratung bis hin zur Patientenschulung die Anleitung zur Anfallsdokumentation gegebenenfalls durch Fuhren eines Anfallstagebuchs und Hilfen zur Integration in Familie Schule Beruf und Gesellschaft Gesellschaftlich wird hierbei eine offene Auseinandersetzung empfohlen die auf Respekt beruht Akutbehandlung Bearbeiten Die meisten epileptischen Anfalle enden nach wenigen Minuten von selbst Je nach Art des Anfalles kann sich der Betroffene dennoch durch Sturze oder beispielsweise wahrend einer Phase von Zuckungen oder durch Handlungen im Zustand einer Bewusstseinstrubung an Gegenstanden in seiner Umgebung verletzen Durch Aussetzen der Schutzreflexe kann es auch zu Aspiration von Essen Mageninhalt oder bei Badenden grosser Mengen Wassers kommen Insbesondere Grand mal Anfalle fuhren durch ineffektive Atmung zu akutem Sauerstoffmangel der das Gehirn noch weiter schadigen kann Diese Gefahr ist umso grosser je langer die Anfalle ohne zwischenzeitliches Erwachen anhalten Status epilepticus Erste Hilfe Bearbeiten Vorrangig sollte man darauf achten dass sich die Betroffenen insbesondere im Stadium der Bewusstseinstrubung keine Verletzungen zuziehen vor Gefahren abschirmen gefahrliche Gegenstande ausser Reichweite bringen Absturzkanten versperren z B im Treppenhaus Strassenverkehr ableiten oder anhalten Das fruher verbreitete Einfuhren eines Beisskeils wird heutzutage nicht mehr durchgefuhrt da es zusatzliche Verletzungen bewirken und ausserdem das Abklingen des Anfalls verzogern kann Ebenso soll man Betroffene wahrend eines Anfalls nicht festhalten ausgenommen Badende deren Kopf uber Wasser zu halten ist bzw die aus dem Badegewasser zu retten sind Schaden durch Sauerstoffmangel vermeiden Ausser in dem Fall dass Angehorige oder Betreuer eines Menschen mit Epilepsie uber die Moglichkeit einer Akutbehandlung verfugen ist ein Notruf durchzufuhren Der Notarzt oder das Rettungsdienstpersonal kann durch die Injektion von Medikamenten einen langer anhaltenden Anfall beenden und kurzfristige Folgeanfalle verhindern Grundsatzlich ist es fur die behandelnden Arzte auch hilfreich wenn der Anfallsverlauf genau beobachtet und seine Dauer notiert wird da dies die genaue Diagnosestellung und Behandlung erleichtert Medikamentose Therapie Bearbeiten Menschen bei denen selbst oder bei ihren Angehorigen eine schwere Form der Epilepsie bekannt ist fuhren in der Regel ein arztlich verordnetes Notfallmedikament mit sich das bei Bedarf von jeder darin geubten Person verabreicht werden kann Es handelt sich hierbei um Tropfen die je nach Darreichungsform entweder in die Wangentasche gegeben oder in Form eines Mikroklistiers in den Enddarm eingefuhrt werden Der akute epileptische Anfall kann durch diese Gabe von Antikonvulsiva aus der Gruppe der Benzodiazepine in den meisten Fallen unterbrochen werden Es haben sich insbesondere Diazepam Clonazepam Lorazepam Midazolam und Nitrazepam in der Akuttherapie etabliert wobei Midazolam den schnellsten Wirkungseintritt zeigt lt 30 Minuten 25 Jedoch ist die Wirksamkeit und Vertraglichkeit jener Medikamente individuell unterschiedlich Auch Thiopental ein Barbiturat wird als intravenos zu verabreichende Losung zur Therapie beim Krampfanfall eingesetzt 26 Fur die Dauerbehandlung werden diese Arzneistoffe nur in Ausnahmefallen eingesetzt da sie bei regelmassiger Einnahme insbesondere zu einer psychischen Abhangigkeit fuhren konnen Dauerbehandlung Bearbeiten Ein so genannter Epilepsiehelm schutzt vor Kopfverletzungen Zur Vorbeugung epileptischer Anfalle stehen inzwischen sehr viele Medikamente Antiepileptika zur Verfugung Von den alteren Wirkstoffen werden fur Epilepsien mit fokalen Anfallen nach wie vor Carbamazepin und fur Epilepsien mit generalisierten Anfallen Valproinsaure haufig eingesetzt Von den inzwischen zahlreichen neueren Wirkstoffen werden Lamotrigin und Levetiracetam am haufigsten verordnet Anstelle Carbamazepin wird wegen der vergleichbaren Wirksamkeit aber schwacherer Enzyminduktion haufiger seinem Ketoanalogon Oxcarbazepin oder Eslicarbazepinacetat der Vorzug gegeben Valproinsaure wird bei der Dauerbehandlung primar generalisierter Anfalle bevorzugt bei Frauen im gebarfahigen Alter allerdings nur bei fehlenden Alternativen Als Monotherapeutika stehen daruber hinaus die klassischen Antiepileptika Phenytoin Phenobarbital und Primidon mit allerdings recht ungunstigem Nebenwirkungsprofil zur Verfugung Von den neueren Antiepileptika haben auch Topiramat und Zonisamid Zulassungen zur Monotherapie wohingegen Brivaracetam Perampanel Rufinamid und Stiripentol nur zur Zusatzbehandlung eingesetzt werden sollen 24 Eine spezielle Gruppe von Epilepsien des Kindesalters die gutartigen benignen idiopathischen Partialepilepsien werden bevorzugt mit Sultiam behandelt Ethosuximid hat seinen besonderen Stellenwert in der Behandlung der Absence Epilepsie des Schulalters bei der es sich in einer grossen Vergleichsstudie gegenuber Lamotrigin und Valproinsaure als uberlegen erwiesen hat 27 28 Ihre Effekte erzielen diese Arzneistoffe uber eine Erhohung der Reizschwelle durch Hemmung von Natrium Ionenkanalen Valproinsaure Carbamazepin Oxcarbazepin und Phenytoin oder durch eine Aktivierung von GABA Rezeptoren Phenobarbital und sein Prodrug Primidon im Zentralnervensystem Die Zahl der Patienten die nicht compliant sind ist in der Neurologie besonders hoch 29 Bei Patienten mit Epilepsie liege die Rate der Medikamentenverweigerer bei 50 Prozent 30 Jede zweite Einweisung liesse sich verhindern wenn Patienten ihre Medikamente nicht eigenmachtig absetzen wurden 30 Da die Monotherapie epileptischer Erkrankungen bei einem Teil der Patienten nicht zu einem befriedigenden Ergebnis fuhrt kann eine Therapie unter Verwendung eines Zusatztherapeutikums mit einem erganzenden Wirkmechanismus erwogen werden Als Zusatztherapeutika haben sich die GABA Analoga Gabapentin Pregabalin Tiagabin und Vigabatrin welche die GABA Konzentration im Gehirn erhohen etabliert Alternativ stehen die Ionen Calcium und Natriumkanal hemmenden Suximide Mesuximid und Ethosuximid Lamotrigin Levetiracetam Felbamat Topiramat und Eslicarbazepinacetat zur Verfugung Nach langerer Zeit der Anfallsfreiheit wenigstens zwei Jahre kann in Abhangigkeit vom Risiko des Wiederauftretens von Anfallen und den moglichen psychosozialen Auswirkungen erneut auftretender Anfalle einerseits und den wahrgenommenen Beeintrachtigungen durch die Therapie andererseits auch ein ausschleichendes Beendigen der medikamentosen Therapie erwogen werden Zahlreiche Studien haben das Risiko des Wiederauftretens von Anfallen nach Beendigung der Medikamenten Behandlung untersucht Zusammengefasst besteht eine Chance von etwa 70 Prozent fur eine dauerhafte Anfallsfreiheit ohne Medikamente wenn eine Anfallsfreiheit von zwei bis funf Jahren bestand nur ein Anfallstyp bestand eine normale Intelligenz und ein normaler neurologischer Befund bestehen und sich das Elektroenzephalogramm unter der Therapie normalisiert hat Sonstige Methoden der Epilepsiebehandlung Bearbeiten Alternative pharmakologische Massnahmen Bearbeiten Neben den im eigentlichen Sinne anfallsunterdruckenden Arzneistoffen gibt es fur verschiedene schwer behandelbare Epilepsien noch weitere medikamentose Behandlungsansatze Beim West Syndrom hat sich die Behandlung mit ACTH adrenocorticotropes Hormon aus der Hirnanhangdruse das die Nebennieren zu vermehrter Produktion von Cortison stimuliert oder Corticosteroiden direkt als wirksam erwiesen Diese nebenwirkungsreiche Behandlung unter anderem Bluthochdruck Verdickung der Herzmuskulatur mit eingeschrankter Pumpfunktion Nierenverkalkung Diabetes mellitus wird auch beim Landau Kleffner Syndrom der myoklonisch astatischen Epilepsie und dem Lennox Gastaut Syndrom mit unterschiedlichen Erfolgsaussichten eingesetzt Die Beobachtung dass bei epilepsiekranken Kindern mit Heuschnupfen eine Injektion von Immunglobulinen zu einer Verbesserung des Anfallsleidens fuhrte hat dazu gefuhrt auch diese systematisch anzuwenden Warum Immunglobuline bei Epilepsie uberhaupt wirksam sind ist noch unklar Auch fehlen noch Kriterien die bei der Vorhersage helfen bei welchen therapieschwierigen Epilepsien diese Therapie erfolgversprechend ist Eine Ubersichtsarbeit die 24 Studien zusammenfasste konnte bei erheblich unterschiedlicher Behandlungsdauer und Dosierung in den einzelnen Behandlungen insgesamt eine Anfallsfreiheit von etwa 20 Prozent und eine Reduktion der Anfallshaufigkeit von etwa 50 Prozent zeigen Ketogene Diat Bearbeiten Hauptartikel Ketogene Diat Ausgehend von der Erfahrung dass bei Menschen mit Epilepsie Fasten vorubergehend zu einer Anfallsfreiheit fuhre wurde seit 1921 mit einer Diat mit sehr hohem Fett geringem Kohlenhydrat und moderatem Eiweissanteil zur Erzeugung einer anhaltenden Stoffwechsellage mit uberwiegender Fettverbrennung und Bildung von Ketonkorpern Ketose der biochemische Effekt des Fastens imitiert Diese sogenannte ketogene Diat erwies sich bei Epilepsiepatienten als effektiv Der genaue Wirkmechanismus ist dabei bis heute nicht geklart Zahlreiche Studien konnten aber zeigen dass etwa ein Drittel der behandelten Patienten anfallsfrei werden und etwa ein weiteres Drittel eine deutliche Reduktion der Anfalle um mindestens die Halfte erfahrt Sie ist aus praktischen Grunden besonders gut fur Kinder von ein bis zehn Jahren geeignet aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen wirksam Am besten scheinen myoklonische und atonische Anfalle weniger gut generalisierte tonisch klonische und fokale Anfalle und am schlechtesten Absencen anzusprechen Die Diat soll normalerweise zwei Jahre lang durchgefuhrt werden bei einem Teil der Patienten halt der erzielte Effekt uber die Beendigung hinaus an Als Nebenwirkungen konnen zu Beginn Erbrechen Durchfall Verstopfung und Diatverweigerung auftreten Insbesondere bei zusatzlichen akuten Erkrankungen kann sich eine Ubersauerung des Korpers einstellen Das Risiko fur die Bildung von Nierensteinen ist erhoht Haufig zeigt sich auch eine teilweise massive Erhohung der Blutfettwerte Die mogliche Langzeitauswirkung auf Herz Kreislauf Erkrankungen lasst sich nicht abschatzen Besonders bei schwer verlaufenden Epilepsien stellt die ketogene Diat eine wirksame Behandlungsalternative dar Epilepsiechirurgie Bearbeiten Wenn trotz optimaler Auswahl der Antiepileptika in der maximal vertraglichen Dosierung keine befriedigende Anfallskontrolle erreicht werden kann und eine strukturelle Lasion des Gehirns als ursachlich fur die Anfalle nachgewiesen werden kann kommt auch eine chirurgische Therapie des Anfallsleidens in Frage Epilepsiechirurgie Hierzu muss in sorgfaltigen und ausgedehnten Untersuchungen vor dem Eingriff prachirurgische Diagnostik das anfallsauslosende Areal exakt lokalisiert und die funktionelle Beeintrachtigung nach Verlust des entsprechenden Hirngewebes abgeschatzt werden zum Beispiel Wada Test Vagusnervstimulation VNS Bearbeiten Bei der Vagusnervstimulation wird durch einen elektrischen Stimulator entweder in festen Intervallen oder auf Aktivierung durch den Patienten bei einem Anfallsvorgefuhl der linke Vagusnerv am Hals mit elektrischen Stromen gereizt Der Stimulator mit einer Batterie wird an der Brustwand eingesetzt Der stimulierte Vagusnerv leitet die Erregung ins Gehirn weiter wodurch die Anfallsfrequenz gesenkt werden kann Als Nebenwirkungen konnen lokale Schmerzen oder Missempfindungen Veranderungen der Stimmlage Luftnot Ubelkeit und Durchfalle auftreten Obwohl der Vagusnerv auch direkt den Herzmuskel versorgt und an der Steuerung der Herzfrequenz beteiligt ist wurde nicht uber Veranderungen der Herzfrequenz berichtet Transkutane Vagusnervstimulation ohne OP Bearbeiten Bei der transkutanen Vagusnervstimulation sind weder eine Operation noch ein Klinikaufenthalt notwendig Uber eine mit einem Stimulationsgerat verbundenen Ohrelektrode wird durch die Haut ein Ast des Vagusnervs an einer bestimmten Stelle der Ohrmuschel stimuliert Die Starke der Stimulation stellt der Patient so ein dass er ein angenehmes Kribbeln verspurt Durch den Ast des Vagusnervs wird die Erregung ins Gehirn weitergeleitet wodurch Anfalle reduziert und gemildert werden konnen Die Anwendung der Therapie erfolgt allein durch den Patienten und kann gut in den Alltag integriert werden Diese Form der Epilepsietherapie kann bereits fruh zum Einsatz kommen und hat nur geringe Nebenwirkungen die in der Regel nach Beenden der Stimulation schnell abklingen Die bislang einzige publizierte randomisierte Doppelblindstudie konnte allerdings keine Wirksamkeit nachweisen 31 Verhaltenstherapie Bearbeiten Uber ein Biofeedback Modell und Verhaltenstherapie konnten einige Epilepsie Patienten die Anzahl der Anfalle reduzieren Vor und nach dem Anfall gibt es eine veranderte Hirnaktivitat uber die Verhaltenstherapie konnten die Patienten einen gewissen Einfluss auf diese Aktivitaten erlangen wodurch Anfalle verhindert werden konnten 32 Fruhwarnsysteme Bearbeiten EpilepsiehundeViele Hunde konnen den epileptischen Anfall eines Familienmitglieds vorher erkennen Daher versucht man seit einigen Jahren gezielt Epilepsiehunde auszubilden HirnimplantatBei schweren und therapierefraktaren Epilepsien gelang es mit 16 EEG Sonden als Hirnimplantat Anfalle vorherzusagen So konnten sich die Betroffenen in Sicherheit bringen und den Anfall abwarten Dies konnte die Lebensqualitat von Menschen mit schwerer Epilepsie stark erhohen und auch die Berufsfahigkeit langer erhalten 33 Prognose BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Faktor Therapie Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Prognose von Epilepsien hangt von verschiedenen Faktoren wie dem vorliegenden Epilepsiesymdrom und dessen Ursache der Art und Haufigkeit der Anfalle dem Manifestationsalter sowie zusatzlich vorhandenen begleitenden Erkrankungen des Nervensystems ab Sie kann sie unter den unterschiedlichen Gesichtspunkten der langfristigen Anfallsfreiheit Remission der psychosozialen Beeintrachtigungen oder der Sterblichkeit betrachtet werden Remission Bearbeiten Fasst man die unterschiedlichen Studien zur Prognose zusammen erreichen insgesamt etwa 50 bis 80 Prozent aller Epilepsie Patienten eine anhaltende Anfallsfreiheit Dabei haben Kinder mit einem Erkrankungsalter zwischen einem und zehn Jahren die grosste statistische Wahrscheinlichkeit anfallsfrei zu werden Genetische und Epilepsien unbekannter Ursache haben allgemein eine bessere Prognose als solche mit nachweisbarer Ursache Entsprechend verschlechtert sich die Prognose bei Patienten mit begleitenden neurologischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen Anhaltende EEG Veranderungen gehen ebenfalls mit einer niedrigeren Remissionsrate einher Ein gutes prognostisches Zeichen stellt das rasche Ansprechen auf die Therapie dar wohingegen bisher nicht belegt werden konnte dass sich die Langzeitprognose durch ein fruhes Einsetzen der antiepileptischen Behandlung gunstig beeinflussen lasst Sogenannte epileptische Wesensanderung Bearbeiten Das in manchen psychiatrischen Lehrbuchern lange Zeit tradierte Konzept einer spezifischen epileptischen Wesensanderung 34 gilt heute als uberholt Es wurde in Deutschland seit den 1930er Jahren in Form von Auffassungs Merk und Urteilsstorungen einer allgemeinen Verlangsamung Haften im Denken Umstandlichkeit Pedanterie Selbstgerechtigkeit oder gutmutige Stumpfheit als vermeintlich typisch beschrieben was ruckblickend auch im Rahmen der nationalsozialistischen Rassenpolitik mit dem Ziel einer Ausrottung von Erbkrankheiten gesehen werden muss siehe auch Aktion T4 und Euthanasie Mortalitat Bearbeiten Grundsatzlich haben Menschen mit Epilepsien ein erhohtes Risiko vorzeitig zu versterben Mogliche Ursachen dafur sind direkte Folgen eines sogenannten Status epilepticus Unfalle wahrend eines Anfalles beispielsweise Sturz oder Ertrinken Selbsttotung plotzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie SUDEP Sudden Unexpected Death in Epilepsy siehe unten oder die Grunderkrankung durch die die Epilepsie verursacht wird Das relative Sterblichkeitsrisiko ist etwa zwei bis dreifach gegenuber der gesunden Vergleichsbevolkerung erhoht Am geringsten erhoht ist es bei genetischen fruher idiopathischen Epilepsien und am starksten bei symptomatischen Epilesiesyndromen aufgrund fassbarer Veranderungen am Gehirn besonders bei Kindern mit von Geburt an bestehenden neurologischen Defiziten Plotzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie SUDEP Sudden Unexpected Death in Epilepsy Als SUDEP von englisch sudden unexpected death in epilepsy wird ein plotzlicher unerwarteter Tod bei Epilepsie bezeichnet Die Forschung nach Todesursachen von Epileptikern und die Erfassung ihrer Mortalitat ist in Deutschland noch wenig ausgepragt weshalb nur wenige Informationen hierzu in der Literatur zu finden sind Von den Menschen mit Epilepsie liegt die Sterblichkeitsrate bei 600 von 100 000 Personen pro Jahr bei Neubetroffenen bei 60 von 100 000 Personen pro Jahr Die Inzidenz fur SUDEP wird bei Erwachsenen in etwa mit einem von 1 000 Patienten pro Jahr angegeben Auch bei Kindern und Jugendlichen wird aktuell von einer Inzidenz von 1 1 pro 1 000 Patienten pro Jahr ausgegangen 35 Das individuelle Risiko hangt von der Auspragung der Erkrankung ab Das SUDEP Risiko ist beispielsweise 15 fach hoher wenn bei einer Person dreimal oder ofter im Jahr generalisierte tonisch klonische Anfalle GTKA auftreten Fur Patienten mit haufigen GTKA kann die SUDEP Inzidenz sogar auf 18 pro 1 000 Personenjahre ansteigen 36 In Grossbritannien wird die Zahl der an oder infolge von Epilepsie gestorbenen Menschen mit 1000 pro Jahr angegeben Es wird geschatzt dass es sich bei den meisten dieser Todesfalle um SUDEP handelt 37 Geschichte BearbeitenEpilepsie gehort zu den haufigsten chronischen Krankheiten Da das Erscheinungsbild bei epileptischen Anfallen spektakular sein kann sind Menschen mit Epilepsie im Lauf der Geschichte sowohl positiv wie negativ stigmatisiert worden So galten von einer Epilepsie wobei der antike Begriff insbesondere die byzantinische ἐpilhpsia 38 nicht in jedem Fall als identisch mit dem heutigen Krankheitsbild anzusehen ist betroffene Menschen in manchen antiken Kulturen als Heilige da ihnen der scheinbare Ubergang in Trancezustande so leicht fiel Bereits im antiken Agypten und zur Zeit des babylonischen Konigs Hammurabi um 1700 v Chr belegt im Codex Hammurapi war Epilepsie bzw Fallsucht bekannt 39 und gefurchtet Bei Griechen der Antike galt Epilepsie von epilepsia das von oben her Ergriffenwerden Angriff Anfall von griechisch epilambanein ergreifen befallen 40 41 als heilige Krankheit 42 als Besessensein von der gottlichen Macht und wird daher auch heute zuweilen noch als Morbus sacer bezeichnet 43 Je nach Art des Anfalls wurden verschiedene Gotter mit ihr in Verbindung gebracht Kybele Poseidon Enodia Apollon Nomios Ares Um 400 v Chr wandte sich jedoch der griechische Arzt Hippokrates bzw der Verfasser von Uber die heilige Krankheit kritisch 44 gegen die Heiligkeit der Krankheit 45 46 47 48 Der Verfasser betonte an anderer Stelle im Prognostikon die Eigenschaft des Gottlichen fur alle Krankheiten in gleicher Weise postulierend auch diese Krankheit habe eine naturliche Ursache und die Therapie habe dementsprechend auch mit naturlichen Mitteln zu erfolgen 49 Die rational fassbare Ursache war seiner Meinung nach Kalter Schleim fliesst in das warme Blut Daraufhin kuhlt das Blut ab und kommt zum Stehen Die Behandlung der im Corpus Hippocraticum bezuglich ihrer Symptome bereits genau beschriebenen 50 Fallsucht erfolgte nach dem Heilprinzip contraria contrariis Entgegengesetztes mit Entgegengesetztem bekampfen Diatetik Arzneimittel Schropfen Purgieren Aderlass Brenneisen und Trepanation Galen ca 129 200 beschrieb erstmals die Aura als Anzeichen fur einen beginnenden Anfall Die Vorstellung vom Schleim phlegma der die Hirnventrikel verstopft als Ursache der Epilepsie wie auch der Apoplexie findet sich auch in spateren Texten des Mittelalters 51 52 53 Galen unterschied epilepsia analepsia und catalepsia 54 Im 2 Jahrhundert hatte auch Aretaios eine Beschreibung des Anfallsleidens verfasst Alexandros von Tralleis ca 525 605 der bereits das Gehirn als Ursprungsort der Epilepsie 55 annahm erkannte dass Alkohol das Auftreten von epileptischen Anfallen begunstigen kann und empfahl Pflanzenbestandteile des Ysop und Eisenkraut 56 57 Im alten Rom wurde frisches Gladiatorenblut gegen Epilepsie gereicht 58 Im antiken Rom mussten angehende Soldaten bei ihrer Musterung durch ein rotierendes Wagenrad in eine Lichtquelle zum Beispiel die Sonne schauen Erlitten sie einen Anfall wurden sie ausgemustert Das Markusevangelium schildert die spontane Heilung 9 17 29 EU eines Falles von Epilepsie und konstituiert als einzig mogliche Therapie Gebet und Fasten 9 29 EU nach anderen Textzeugen nur Gebet Aus dem 11 und 12 Jahrhundert stammen die Funde zweier Handschriften mit dem spatalthochdeutschen Zauber oder Segenspruch Contra caducum morbum von morbus caducus Fallsucht fallende Sucht mittelhochdeutsch vallende suht und vallend siechtac gegen epileptische Anfalle Im Mittelalter wurde ein Anfall haufig als Angriff von oben als gottliche Strafe als vom Teufel verursachte oder als damonische Besessenheit 59 interpretiert und konnte fur den Betroffenen schwerwiegende Konsequenzen haben beispielsweise einen Exorzismus Contra caducum morbum Im Fall der Anneliese Michel geschah dies in Deutschland noch 1976 Paracelsus 1493 1541 betonte allerdings dass keine unnaturliche mystische Ursache vorliege und verwies darauf dass auch Tiere vih an Epilepsie erkranken konnen Es sei zwar nicht immer moglich die Ursache wurzen zu heilen doch konne man die Symptome mildern das die wurzen nimmer wachs Paracelsus glaubte die Epilepsie konne ihren Sitz auch in der Leber im Herzen in den Eingeweiden oder in den Gliedmassen haben Entsprechend seiner Konzeption der Ubereinstimmung von Makro und Mikrokosmos nahm er an das erdbidmen Erdbeben sei ebenfalls epileptischer Natur 57 Im 17 und 18 Jahrhundert erhielt Epilepsie allmahlich wieder ihren neuzeitlichen Stellenwert in der Reihe der ubrigen Krankheiten so unterschied zum Beispiel Simon Auguste Tissot 1728 1797 zwischen idiopathischen anlagebedingten und sympathischen aus einer Grunderkrankung etwa einem Hirntumor folgenden Epilepsien grenzte die Epilepsie von psychogenen Anfallen ab differenziert den Grand mal Grossen Anfall vom Petit mal dem Kleinen Anfall 60 und wendete Baldrian an doch erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gelang es wissenschaftlich zu beweisen dass Epilepsie einen naturlichen Ursprung hat John Hughlings Jackson 1835 1911 veroffentlichte exakte Beschreibungen von Anfallen Der fokale umschriebene Anfall beginnt gewohnlich dies muss beachtet werden in dem Teile des Gesichts des Arms und des Beins der den mannigfaltigsten Gebrauch hat So beginnen die in der Hand einsetzenden Anfalle gewohnlich im Zeigefinger und Daumen im Fuss einsetzende Anfalle beginnen gewohnlich in der grossen Zehe Die Haufigkeitsfolge in der bestimmte Korperpartien von den Krampfen ergriffen werden offenbart vielleicht nur die Haufigkeitsfolge in der Krankheitsdisposition bestimmter Hirnpartien Teile die den mannigfaltigsten Gebrauch haben werden im Zentralnervensystem durch mehr Ganglienzellen vertreten sein 57 Wahrend der Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland galten Menschen die von einer genetischen oder haufig auch nur vermeintlich genetischen Epilepsie betroffen waren wie viele andere Behinderte als lebensunwertes Leben Nach dem Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses GezVeN vom 14 Juli 1933 wurden Menschen mit erblicher Fallsucht zwangssterilisiert Viele von ihnen fielen ab 1940 den Krankenmorden der sogenannten Aktion T4 zum Opfer 61 In fruheren Jahrhunderten wurde Epilepsie als Fallsucht und fallende Sucht bezeichnet 62 Mit Krampfen verbundene Erkrankungen von Kleinkindern wurden im 19 Jahrhundert regional vor allem im sudwestlichen Teil des Konigreichs Sachsen als Unkraut bezeichnet 63 Als wichtigste Heilige und Helfer gegen die auch St Valentins Ubel 64 genannte Fallsucht Muskelkrampfe und andere Nervenkrankheiten wurde unter den Glaubigen der heilige Valentin und der heilige Papst Cornelius angesehen Cornelius Anrufung bei Epilepsie war so popular dass sie auch als Kornelkrankheit oder Corneliuskrankheit bekannt war In den Niederlanden wurde sie Corneliuseuvel genannt Im Rheinland in Belgien und den Niederlanden sind insgesamt etwa 40 Orte bezeugt an denen Cornelius wegen dieser Leiden angerufen wurde Zu vielen dieser Orte erfolgten an bestimmten Tagen Wallfahrten grossenteils noch bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Museum BearbeitenIn Kehl Kork Baden Wurttemberg gibt es seit 2001 das Deutsche Epilepsiemuseum das weltweit einzige zum Thema Epilepsie 65 66 Tag der Epilepsie Purple Day und Internationaler Epilepsie Tag BearbeitenSeit 1996 findet in den deutschsprachigen Landern um den 5 Oktober herum der Tag der Epilepsie statt ein gemeinsamer Aktionstag der Epilepsie Fachgesellschaften und Laien Organisationen Dabei wird in vielen Stadten und an Kliniken und Einrichtungen mit Informationstagen auf diese Krankheit aufmerksam gemacht 67 Seit 2008 findet ausgehend von den USA jahrlich am 26 Marz der Purple Day statt ein internationaler Tag zur Aufklarung uber Epilepsie Seit einigen Jahren gibt es aufgrund einer gemeinsamen Initiative des Internationalen Buros fur Epilepsie International Bureau for Epilepsy IBE und der Internationalen Liga gegen Epilepsie International League Against Epilepsy ILAE zusatzlich am zweiten Montag des Februars den Internationalen Epilepsie Tag International Epilepsy Day Recht Schwerbehinderung und Kraftfahreignung BearbeitenHat ein Mensch ofter epileptische Anfalle und kann auch durch Behandlung nicht uber mindestens ein Jahr anfallsfrei bleiben darf er in Deutschland kein Auto fahren und keine Tatigkeit verrichten die ihn selbst oder andere gefahrdet Epilepsiekranke haben daher auch grossere Probleme mit der Berufswahl und sollten neben einem Spezialisten fur Neurologie bei Bedarf auch einen Facharzt fur Arbeitsmedizin konsultieren Viele Berufsunfahigkeitsversicherungen und auch Unfallversicherungen verweigern die Aufnahme von Epilepsiekranken wenn diese nicht mindestens zwei Jahre anfallsfrei sind Kraftfahreignung Bearbeiten In Deutschland gelten bei der Kraftfahreignung fur Menschen mit Epilepsie folgende Regeln Wer wiederholt unter epileptischen Anfallen leidet ist nicht in der Lage ein Kraftfahrzeug zu fuhren da er sich und andere Verkehrsteilnehmer gefahrdet Zur weiteren Differenzierung werden die Wagenfuhrer in zwei Gruppen geteilt Gruppe 1 umfasst die Fuhrerscheinklassen A A1 A2 B BE AM L und T Gruppe 2 umfasst die Fuhrerscheinklassen C C1 CE C1E D D1 DE D1E und die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeforderung FzF Bestimmungen fur Gruppe 1 Die Fahrerlaubnis wird erteilt nach der einjahrigen Beobachtung von einfach fokalen Anfallen die ohne Bewusstseinsminderung auftreten und keine motorische sensorische oder kognitive Einschrankung auf das Fuhren des Kraftfahrzeugs zeigen nach dreijahriger Beobachtung bei Anfallen die ausschliesslich an den Schlaf gebunden sind nach drei bis sechsmonatiger Beobachtungsphase in Anschluss an einen einmaligen Gelegenheitsanfall insbesondere wenn dieser provoziert war nach einjahriger Anfallsfreiheit ohne offensichtliche Rezidivneigung bei vormals therapieresistenten Epilepsien betragt die Beobachtungszeit zwei Jahre nach sechsmonatiger Anfallsfreiheit wenn die Anfalle auf eine kurzlich erfolgte Hirnoperation zuruckzufuhren sindBestimmungen fur Gruppe 2 Nach zwei unprovozierten epileptischen Anfallen bleibt der Betroffene in der Regel von dieser Gruppe ausgeschlossen einzige Ausnahme ist eine vom Arzt bestatigte funfjahrige Anfallsfreiheit ohne Behandlung mit Antikonvulsiva Storung Gruppe 1 Gruppe 2erstmaliger unprovozierter Anfall ohne Anhalt fur eine beginnende Epilepsie keine Kraftfahreignung fur sechs Monate keine Kraftfahreignung fur zwei Jahreerstmaliger provozierter Anfall mit vermeidbarem Ausloser keine Kraftfahreignung fur minimal drei Monate keine Kraftfahreignung fur minimal drei MonateEpilepsie in der Regel keine Kraftfahreignung Ausnahme mindestens einjahrige Anfallsfreiheit auch mit medikamentoser Therapie keine eignungsausschliessenden Nebenwirkungen der Therapie in der Regel keine Kraftfahreignung Ausnahme mindestens funfjahrige Anfallsfreiheit ohne medikamentose Therapiepersistierende Anfalle ohne zwangslaufige Einschrankung der Kraftfahreignung ausschliesslich an den Schlaf gebundene Anfalle nach mindestens dreijahriger Beobachtungszeit ausschliesslich einfache fokale Anfalle ohne Bewusstseinsstorung und ohne motorische sensorische oder kognitive Behinderung nach mindestens einjahriger Beobachtungszeit keine KraftfahreignungAnfallsrezidiv bei bestehender Fahreignung nach langjahriger Anfallsfreiheit Kraftfahreignung nach sechs Monaten wieder gegeben falls keine Hinweise auf erhohtes Wiederholungsrisiko bei vermeidbaren Provokationsfaktoren drei Monate Fahrpause keine KraftfahreignungBeendigung einer antiepileptischen Therapie keine Kraftfahreignung fur die Dauer der Reduzierung des letzten Medikamentes sowie die ersten drei Monate ohne Medikation Ausnahmen in gut begrundeten Fallen moglich keine KraftfahreignungSchwerbehinderung Bearbeiten Menschen mit Epilepsie haben in Deutschland die Moglichkeit auf Antrag einen Schwerbehindertenausweis zur Gewahrung steuerlicher und beruflicher Nachteilsausgleiche zu erhalten Nach den Anhaltspunkten fur die gutachterliche Tatigkeit gelten dabei folgende Grade der Behinderung GdB Anfalle nach Art Schwere und Haufigkeit GdBsehr selten generalisierte grosse und komplex fokale Anfalle mit Pausen von mehr als einem Jahr kleine und einfach fokale Anfalle mit Pausen von Monaten 40selten generalisierte grosse und komplex fokale Anfalle mit Pausen von Monaten kleine und einfach fokale Anfalle mit Pausen von Wochen 50 60mittlere Haufigkeit generalisierte grosse und komplex fokale Anfalle mit Pausen von Wochen kleine und einfach fokale Anfalle mit Pausen von Tagen 60 80haufig generalisierte grosse oder komplex fokale Anfalle wochentlichoder Serien von generalisierten Krampfanfallen von fokal betonten oder von multifokalen Anfallen kleine und einfach fokale Anfalle taglich 90 100nach drei Jahren Anfallsfreiheit bei weiterer Notwendigkeit von Behandlung mit Antiepileptika 30Ein Anfallsleiden gilt als abgeklungen wenn ohne Medikation drei Jahre Anfallsfreiheit besteht Ohne nachgewiesenen Hirnschaden ist dann kein Grad der Behinderung mehr anzunehmen Merkzeichen Bearbeiten Je nach Art und Haufigkeit der Anfalle konnen zusatzlich die folgenden Ausweismerkmale zuerkannt werden RF Anspruch auf Ermassigung des Rundfunkbeitrags B Begleitung notwendig G erhebliche Beeintrachtigung der Bewegungsfahigkeit im Strassenverkehr aG Aussergewohnliche Behinderung beim Gehen H Hilflosigkeit Merkzeichen Voraussetzungen fur Merkzeichen Mindest GdB GdSG In seiner Bewegungsfahigkeit im Strassenverkehr erheblich beeintrachtigt ist Wer infolge einer Einschrankung des Gehvermogens oder infolge von Anfallen oder von Storungen der Orientierungsfahigkeit nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten oder nicht ohne Gefahren fur sich oder andere Wegstrecken 2 Kilometer im Ortsverkehr zuruckzulegen vermag die ublicherweise noch zu Fuss zuruckgelegt werden 70B Die gleichen Voraussetzungen wie bei Merkzeichen G oder H Eine Berechtigung fur eine standige Begleitung ist bei schwerbehinderten Menschen bei denen die Voraussetzungen fur die Merkzeichen G Gl oder H vorliegen anzunehmen 70H Davon kann bei Anfallsleiden ausgegangen werden wenn diese alleine einen GdB GdS von 100 bedingen komplex fokale Anfalle wochentlich einfach fokale Anfalle taglich Serien von Generalisierten Anfallen haufige Status epilepticus Anfalle Ausnahme Bei Kindern bis 18 Jahre kann auch bei einem geringeren GdB Hilflosigkeit angenommen werden 100RF Dieses Merkzeichen kann erteilt werden bei Menschen mit einem GdB GdS von mindestens 80 die wegen ihrer Behinderung an offentlichen Veranstaltungen auch mit einer Begleitperson standig nicht teilnehmen konnen 80aG Kommt in der Regel nur in Betracht wenn wegen der Anfallshaufigkeit und Anfallsschwere haufig bis standig ein Rollstuhl benotigt wird oder andere orthopadische Krankheitsbilder mit vorliegen z B mittlere bis schwere Osteoporose als Nebenwirkung von den Medikamenten oder anfallsbedingte haufige Knochenverletzungen oder Knochenbruche 80 100Fachgesellschaften und Betroffenen Organisationen BearbeitenDie fur Epilepsie zustandige Fachgesellschaft ist auf internationaler Ebene die Internationale Liga gegen Epilepsie engl International League Against Epilepsy ILAE deren deutschsprachige Sektionen sind die Deutsche Gesellschaft fur Epileptologie DGfE Osterreichische Gesellschaft fur Epileptologie OGfE und die Schweizerische Epilepsie Liga Die Betroffenen oder Laienorganisation auf internationaler Ebene ist das Internationale Buro fur Epilepsie engl International Bureau for Epilepsy IBE nationale bzw regionale Organisationen im deutschsprachigen Raum sind u a Deutschland Deutsche Epilepsievereinigung e V 68 DE Epilepsie Bundes Elternverband e V 69 e b e Landesverband fur Epilepsie Selbsthilfe in Nordrhein Westfalen 70 gem e V Osterreich Epilepsiedachverband Osterreich 71 EDO Epilepsie Interessensgemeinschaft Osterreich 72 Schweiz Epi Suisse Schweizerischer Verein fur Epilepsie 73 Siehe auch BearbeitenAbdominale Epilepsie Postiktaler Dammerzustand Ohtahara Syndrom Schlafparalyse Purple Day Tag der Epilepsie Liste griechischer Phrasen Iota ἱerὰ nososLiteratur BearbeitenAllgemeines World Health Organization 2019 Epilepsy a public health imperative ISBN 978 92 4 151593 1 www who intLeitlinien S1 Leitlinie Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie In AWMF online Stand 2017 S2 Leitlinie Diagnostische Prinzipien bei Epilepsien im Kindesalter der Deutschen Gesellschaft fur Neuropadiatrie In AWMF online Stand 2008 S1 Leitlinie Epilepsiechirurgische Behandlung bei Kindern und Jugendlichen der Gesellschaft fur Neuropadiatrie GNP In AWMF online Stand 2009 S2k Leitlinie Zerebrale Anfalle beim Neugeborenen der Gesellschaft fur Neonatologie und padiatrische Intensivmedizin GNPI In AWMF online Stand 2012 Lehrbucher und Ratgeber Hartmut Siemes Blaise F D Bourgeois Anfalle und Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen Thieme Stuttgart New York 2001 ISBN 3 13 127031 4 aktuelle Auflage A Panzer T Polster H Siemes Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen Diagnose und Therapie 3 vollstandig uberarbeitete Auflage H Huber Hogrefe AG Bern 2015 Rolf Degen Epilepsien und epileptische Syndrome im Kindes und Erwachsenenalter Elektroenzephalographie Blackwell Berlin Wien 1999 ISBN 3 89412 366 4 Ansgar Matthes Hansjorg Schneble Epilepsien Diagnostik und Therapie fur Klinik und Praxis Thieme Stuttgart New York 1999 ISBN 3 13 454806 2 Gunter Kramer Epilepsie Die Krankheit erkennen verstehen und gut damit leben 4 Auflage TRIAS Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8304 6716 8 Gunter Kramer Epilepsie von A Z Medizinische Fachworter verstehen 4 Auflage TRIAS Stuttgart 2005 ISBN 3 8304 3229 1 Gunter Kramer Diagnose Epilepsie Kurz und bundig Wie Sie die Krankheit verstehen die besten Therapien fur sich nutzen Ihren Alltag optimal gestalten 2 vollstandig uberarbeitete Auflage TRIAS Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8304 6695 6 Gunter Kramer Richard Appleton Epilepsie Ein illustriertes Worterbuch fur Kinder und Jugendliche mit Epilepsie sowie ihre Eltern 4 uberarbeitete und erheblich erweiterte Auflage Hippocampus Verlag Bad Honnef 2011 ISBN 978 3 936817 71 3 Gunter Kramer Rupprecht Thorbecke Thomas Porschen Epilepsie und Fuhrerschein Hippocampus Verlag Bad Honnef 2011 ISBN 978 3 936817 73 7 Gunter Kramer Anja D Zeipelt Epilepsie 100 Fragen die Sie nie zu stellen wagten 3 Auflage Hippocampus Verlag Bad Honnef 2014 ISBN 978 3 936817 68 3 Andre Jaggy Atlas und Lehrbuch der Kleintierneurologie Schlutersche Hannover 2005 ISBN 3 87706 739 5 Karl F Masuhr Marianne Neumann Neurologie Duale Reihe Georg Thieme Verlag 2005 ISBN 3 13 135945 5 Jurgen Bauer Epilepsie Nutzliches zu Behandlung und Beratung Springer 2002 ISBN 3 7985 1357 0 Kinder und Jugendbucher zum Thema Epilepsie Willi Fahrmann Jakob und seine Freunde Arena Wurzburg 1999 ISBN 3 401 02097 8 ab neun Jahre Ellen Howard Edith allein Aus dem Amerikan von Doris Halter Ueberreuter Wien 1989 ISBN 3 8000 2728 3 Ellen Howard Edith herself Atheneum New York 1987 Lions 1990 Collins London 1987 1990 1994 ISBN 0 7857 3651 4 englische Originalausgabe Hansjorg Schneble Das Eigentor oder die Geschichte vom Peter Guck in die Luft Dgvt Tubingen 2000 ISBN 3 87159 027 4 ab 12 Jahre Sophie Brandes Kein bisschen cool DTV Munchen 2000 ISBN 3 423 78113 0 ab 12 Jahre Geschichte Owsei Temkin The Falling Sickness A History of Epilepsy from the Greeks to the Beginning of Modern Neurology Baltimore 1945 2 Auflage Baltimore London 1971 2 durchgesehene Auflage Johns Hopkins Baltimore 1994 ISBN 0 8018 4849 0 Hansjorg Schneble Krankheit der ungezahlten Namen Ein Beitrag zur Sozial Kultur und Medizingeschichte der Epilepsie anhand ihrer Benennungen vom Altertum bis zur Gegenwart Bern Stuttgart Toronto 1987 Hansjorg Schneble Heillos heilig heilbar Geschichte der Epilepsie De Gruyter Berlin 2003 ISBN 978 3 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Langzeitdokumentation catlinafilm Berlin 2005 Sue Cooke Zerzaustes Kauzchen Die Emanzipation einer Epilepsiekranken 3 Auflage Fischer Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 596 23245 7 Katrin Knigge Momente ausser Kontrolle leben mit Epilepsie Teer Feder Filmproduktion 2003 Ubersichtsarbeiten Konrad J Werhahn Altersepilepsie In Deutsches Arzteblatt International Band 106 Nr 9 2009 S 135 142 aerzteblatt de Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall Lern und Lehrmaterialien nbsp Commons Epilepsie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Epilepsie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Fallsucht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Deutsche Epilepsievereinigung gem e V Bundesverband der Epilepsie Selbsthilfe Helmut Volkers Das Anfallskind Antworten auf Fachfragen zu Epilepsien im Kindes und Jugendalter IZE Deutsche Gesellschaft fur Epileptologie Berufliche Beurteilung bei Epilepsie und nach erstem epileptischen Anfall Arbeitsschutz DGUV Information 250 001 bisher BGI 585Einzelnachweise Bearbeiten Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 24 Auflage Was tun bei einem Anfall Epilepsiemuseum de abgerufen am 14 Januar 2021 a b c d e Hartmut Siemes Blaise F D Bourgeois Anfalle und Epilepsien bei Kindern und Jugendlichen Thieme Stuttgart New York 2001 ISBN 3 13 127031 4 E B Breitschwerdt et al Bartonella sp bacteremia in patients with neurological and neurocognitive dysfunction In Journal of clinical microbiology 2008 Band 46 9 S 2856 2861 doi 10 1128 JCM 00832 08 Emily Kern Smith Denise F Chen Sookyong Koh Monideep Dutt The cat s out of the bag a rare case of new onset refractory status epilepticus NORSE due to Bartonella henselae In Seizure European Journal of Epilepsy Band 81 1 Oktober 2020 ISSN 1059 1311 S 241 243 doi 10 1016 j seizure 2020 08 006 PMID 32891052 seizure journal com abgerufen am 31 Marz 2022 Xiaojie Li Qingliang Wang Jiao Gong Fanhua Huang 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Kapitel In Rudolf Gross Paul Scholmerich Wolfgang Gerok Hrsg 1000 Merksatze Innere Medizin Schattauer Stuttgart New York 1971 4 vollig neu bearbeitete Auflage ebenda 1989 UTB fur Wissenschaft Uni Taschenbucher Band 522 ISBN 3 7945 1282 0 S 230 234 hier S 234 Ettore Beghi Arturo Carpio Lars Forsgren u a Recommendation for a definition of acute symptomatic seizure In Epilepsia Band 51 Nr 4 2010 S 671 675 doi 10 1111 j 1528 1167 2009 02285 x englisch R S Fisher W van Emde Boas W Blume C Elger P Genton P Lee J Engel Epileptic seizures and epilepsy definitions proposed by the International League Against Epilepsy ILAE and the International Bureau for Epilepsy IBE In Epilepsia Band 46 Nummer 4 April 2005 S 470 472 doi 10 1111 j 0013 9580 2005 66104 x PMID 15816939 Commission on Classification and Terminology of the International League Against Epilepsy Proposal for classification of epilepsies and epileptic syndromes In Epilepsia Band 26 Nr 3 1985 S 268 278 doi 10 1111 j 1528 1157 1985 tb05417 x englisch Commission on Classification and Terminology of the International League Against Epilepsy Proposal for a revised clinical and electroencephalographic classification of epilepsies and epileptic syndromes In Epilepsia Band 30 Nr 4 1989 S 389 399 doi 10 1111 j 1528 1157 1989 tb05316 x englisch Ingrid E Scheffer Samuel Berkovic Giuseppe Capovilla u a ILAE classification of the epilepsies Position paper of the ILAE Commission for Classificationand Terminology In Epilepsia Band 58 Nr 4 2017 S 512 521 doi 10 1111 epi 13709 englisch Antonio Valentine Delgado Escueta Fe Enrile Bacsal Juvenile myoclonic epilepsy of Janz In Neurology Band 34 Nr 3 Marz 1984 S 285 294 doi 10 1212 WNL 34 3 285 PMID 6422321 englisch Gunter Kramer Startle Anfalle In Kleines Lexikon der Epileptologie Thieme Stuttgart New York 2005 ISBN 3 13 133831 8 S 268 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c S1 Leitlinie Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter der Deutschen Gesellschaft fur Neurologie In AWMF online Stand 2012 Fachinformation auf compendium ch Jost Kaufmann Michael Laschat Frank Wappler Praklinische Versorgung von Kindernotfallen In Anasthesiologie amp Intensivmedizin Band 61 2020 S 26 37 hier S 34 Tracy A Glauser Avital Cnaan Shlomo Shinnar Deborah G Hirtz u a Ethosuximide valproic acid and lamotrigine in childhood absence epilepsy In The New England Journal of Medicine Band 362 Nr 9 4 Marz 2010 S 790 799 doi 10 1056 NEJMoa0902014 englisch Tracy A Glauser Avital Cnaan Shlomo Shinnar Deborah G Hirtz u a Ethosuximide valproic acid and lamotrigine in childhood absence epilepsy Initial monotherapy outcomes at 12 months In Epilepsia Band 54 Nr 1 2013 S 141 155 doi 10 1111 epi 12028 englisch Psychiatrische Praxis Band 36 2009 S 258 a b Psychiatrische Praxis Band 36 2009 S 258 zitiert nach Suddeutsche Zeitung 26 Januar 2010 S 16 S Bauer H Baier C Baumgartner u a Transcutaneous vagus nerve stimulation tVNS for treatment of drug resistant epilepsy A randomized double blind clinical trial cMPsE02 In Brain Stimulation Band 9 2016 S 356 363 doi 10 1016 j brs 2015 11 003 englisch T Hinterberger B Kotchoubey J Kaiser A Kubler N Neumann J Perelmouter U Strehl N Birbaumer Anwendungen der Selbstkontrolle langsamer kortikaler Potentiale In Verhaltenstherapie 10 2000 S 219 227 doi 10 1159 000056631 Mark J Cook Terence J O Brien Samuel F Berkovic Michael Murphy Andrew Morokoff Gavin Fabinyi Wendyl D Souza Raju Yerra John Archer Lucas Litewka Sean Hosking Paul Lightfoot Vanessa Ruedebusch W Douglas Sheffield David Snyder Kent Leyde David Himes Prediction of seizure likelihood with a long term implanted seizure advisory system in patients with drug resistant epilepsy a first in man study In The Lancet Neurology Juni 2013 S 563 571 doi 10 1016 S1474 4422 13 70075 9 Rainer Tolle Psychiatrie Kinder und jugendpsychiatrische Bearbeitung von Reinhart Lempp 7 Auflage Springer Verlag Berlin 1985 ISBN 3 540 15853 7 S 299 Rainer Surges et al SUDEP kompakt Praxisrelevante Erkenntnisse und Empfehlungen zum plotzlichen unerwarteten Tod bei Epilepsie In Nervenarzt 92 2021 S 809 815 doi 10 1007 s00115 021 01075 3 Dieter Dennig Theodor May 1 Auflage Stiftung Michael Bethel Verlag 2019 ISBN 978 3 935972 56 7 National Sentinel Clinical Audit of Epilepsy Related Death 2002 PDF englisch Karl Heinz Leven Die unheilige Krankheit epilepsia Mondsucht und Besessenheit in Byzanz In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 13 1995 S 17 57 hier S 17 29 Lennart Pyritz Ein historischen Blick auf die Epilepsie von Dr Hansjorg Schneble mp3 Audio 8 MB 8 43 Minuten In Deutschlandfunk Sendung Sprechstunde 5 April 2022 abgerufen am 5 April 2022 Theodor Klauser u a Hrsg Reallexikon fur Antike und Christentum Sachworterbuch zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt I ff Stuttgart 1950 ff Band 5 S 819 831 Ludwig August Kraus Kritisch etymologisches medicinisches Lexikon 3 Auflage Verlag der Deuerlich und Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1844 S 373 Evert Dirk Baumann Die Heilige Krankheit In Janus Band 29 1925 S 7 32 L Jilek Aall Morbus sacer in Africa Some religious aspects of epilepsy in traditional cultures In Epilepsia Band 40 Nummer 3 Marz 1999 S 382 386 PMID 10080524 Vgl Karl Deichgraber Aus der Geschichte der wissenschaftlichen Kritik im Corpus Hippocraticum In Medizinhistorisches Journal Band 6 1971 S 97 112 hier S 106 110 Hippokrates Uber die heilige Krankheit Kapitel 1 2 7 Die hippokratische Schrift Uber die heilige Krankheit Hrsg ubersetzt und erlautert von Hermann Grensemann Berlin 1968 Ars Medica Texte und Untersuchungen zur Quellenkunde der Alten Medizin II 1 Max Wellmann Die Schrift Peri hieres nousou des Corpus Hippocraticum In Sudhoffs Archiv Band 22 1929 S 290 312 Owsei Temkin The doctrine of epilepsy in the Hippocratic writings In Bulletin of the History of Medicine 1 1933 S 277 322 Jutta Kollesch Diethard Nickel Antike Heilkunst Ausgewahlte Texte aus dem medizinischen Schrifttum der Griechen und Romer Philipp Reclam jun Leipzig 1979 Reclams Universal Bibliothek Band 771 6 Auflage ebenda 1989 ISBN 3 379 00411 1 S 30 127 133 und 193 Anm 1 Die hippokratische Schrift Uber die heilige Krankheit Hrsg ubersetzt und erlautert von Hermann Grensemann Berlin 1968 Ars Medica Band II 1 Hans Balzli Vokabularien im Codex Salernitanus der Breslauer Stadtbibliothek Nr 1302 und in einer Munchener Handschrift Lat 4622 beide aus dem XII Jahrhundert Studien zur Geschichte der Medizin Band 21 Barth Leipzig 1931 zugleich Dissertation Universitat Leipzig 1920 S 15 und 20 Epilensia est opilatio principalium ventriculorum cerebri De herbarum virtutibus cum veris figuris herbarum Hrsg und mit Glossaren versehen von Simon de Lowitz Officina Ungleriana Florian Ungler Krakau 1532 Neudruck Warschau 1979 Aa I Epilepsia est oppilatio principalium ventriculorum cerebri et es parva Apoplexia Ibn Butlan Ibn Dschezla Schachtafelen der Gesundheyt Ubersetzt und erweitert von Michael Herr Neudruck der Ausgabe Strassburg Hans Schott 1533 Weinheim an der Bergstrasse 1988 S CXII f Apoplexia volkommender schlagk oder paerlis Verstopffung der hyrnzellen von dreyen schlymigen feuchtigkeiten Bernhard Dietrich Haage Hesel Erhart In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 3 Sp 1192 Horst Kremling Zur Entwicklung der klinischen Diagnostik In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 23 2004 S 233 261 hier S 248 Karl Heinz Leven Die unheilige Krankheit epilepsia Mondsucht und Besessenheit in Byzanz In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 13 1995 S 17 57 a b c Deutsches Epilepsiemuseum Henner von Hesberg Gladiatorenblut bei Epilepsie als etruskische Therapie und der Bischof Marinos von Thrakien In Axel Karenberg Christian Leitz Hrsg Heilkunde und Hochkultur Band 2 Magie und Medizin und Der alte Mensch in den antiken Zivilisationen des Mittelmeerraums Munster 2002 S 119 152 Vgl etwa Arno Borst Lebensformen im Mittelalter Frankfurt am Main Berlin Wien 1973 Taschenbuchausgabe ebenda 1979 und 1982 S 110 f Susanne Hahn Epilepsie Neuzeit In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 362 Epilepsiekranke wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Thema auf der Webprasenz des Deutschen Epilepsiemuseums Kork Max Hofler Deutsches Krankheitsnamen Buch Piloty amp Loehle Munchen 1899 Reprografischer Nachdruck Olms Hildesheim New York 1970 und 1979 ISBN 1 174 35859 9 S 703 f Victor Metzner Unkraut eine todbringende Kinderkrankheit In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 13 1995 S 417 422 Jakob Grimm Deutsche Mythologie 3 Bande 1835 4 Auflage hrsg von Elard Hugo Meyer Berlin 1875 1878 Neudruck Graz 1968 Nachdruck Wiesbaden 1992 Band 3 S 339 epilepsiemuseum de Eckart Roloff Karin Henke Wendt Epilepsie die Krankheit der ungezahlten Namen Das Deutsche Epilepsie Museum Kehl Kork In Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker Eine Tour durch Deutschlands Museen fur Medizin und Pharmazie Band 2 Suddeutschland Verlag S Hirzel Stuttgart 2015 ISBN 978 3 7776 2511 9 S 62 65 Gemeinsam leben mit Epilepsie Deutsche Epilepsievereinigung In www epilepsie vereinigung de Abgerufen am 28 Juni 2016 epilepsie vereinigung de epilepsie elternverband de epilepsie online de epilepsie at epilepsie ig at epi suisse ch nbsp Dieser Artikel ist als Audioversion verfugbar Teil 1 1 Epidemiologie bis 3 2 Genetische Befunde bei Epilepsien source source Speichern 15 31 Minuten 7 4 MB Text der gesprochenen Version 3 September 2014 Teil 2 4 Einteilung der Epilepsien komplett source source Speichern 22 45 Minuten 11 1 MB Text der gesprochenen Version 3 September 2014 Teil 3 5 Komplikationen bis 7 3 6 Fruhwarnsysteme source source Speichern 25 19 Minuten 12 3 MB Text der gesprochenen Version 3 September 2014 Teil 4 8 Prognose bis 12 5 Therapie source source Speichern 23 21 11 3 MB Text der gesprochenen Version 3 September 2014 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia 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