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Dieser Artikel behandelt das Volk der Griechen Zu dem Begriff Griechen in der Finanzmathematik siehe Black Scholes Modell Grieche ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zum Gesellschaftsroman von Pierre Rey siehe Der Grieche Die Griechen von lateinisch Graeci der Bezeichnung fur die Griechisch sprechenden Volker der Antike etymologische Herkunft nicht sicher geklart neugriechisch Ellines Ellhnes Hellenen sind ein indogermanisches Volk dessen sprachliche Wurzeln sich bis ins zweite vorchristliche Jahrtausend zuruckverfolgen lassen Heute leben uber 10 5 Millionen Griechen in Griechenland und auf Zypern weiterhin ca 7 Mio Menschen der Griechischen Diaspora HomerAlexander der GrosseArchimedesJohannes von DamaskusTheophanuEl GrecoEleftherios VenizelosConstantin Caratheodory Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen fur die Griechen 1 1 Achaier Danaer Argiver 1 2 Hellenen Ἕllhnes 1 3 Griechen Graeci Graikoi 1 4 Byzantiner Romer Ῥwmaῖoi Ῥwmioi Rwmioi 1 5 Ionier Yunan Ἴwnes 2 Geschichte 2 1 Die antiken Hellenen nach eigenem Verstandnis 2 2 Ausbreitung der Griechen bis zur Spatantike 2 3 Griechenland in Mittelalter und Fruher Neuzeit 2 4 Das Wiedererwachen einer hellenischen Nation 2 5 Einwanderung nach Griechenland 2 5 1 Historische Ereignisse als Anlass zu Wanderungsbewegungen 2 6 Die griechischen Auswanderer 2 7 Selbstverstandnis der heutigen Griechen 3 Die Griechen in Griechenland und Zypern 3 1 Griechenland 3 2 Zypern 4 Auslandsgriechen 4 1 Traditionelle griechische Siedlungsgebiete 4 1 1 Italien 4 1 2 Albanien 4 1 3 Schwarzmeerregion 4 2 Kleinasien und Naher Osten 4 3 Griechische Diaspora der Neuzeit 4 3 1 Deutschland 4 3 2 Osterreich 4 3 3 Vereinigtes Konigreich 4 3 4 Frankreich 4 3 5 Nordamerika 4 3 6 Sudamerika 4 3 7 Australien 5 Volker mit Verbindungen zu den Griechen 5 1 Dayuan 5 2 Chitral Kalasha 5 3 Urum 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBezeichnungen fur die Griechen Hauptartikel Bezeichnungen fur die Griechen Achaier Danaer Argiver Bei Homer werden die gegen Troja ziehenden Griechen nach dem auf der Peloponnes siedelnden Volksstamm der Achaier Ἀxaioi Achaioi nach Danaos dem Stammvater von Menelaos und Agamemnon als Danaer Danaoi Danaoi oder als Argiver Ἀrgeῖoi Argeioi bezeichnet Der seit der Dorischen Wanderung das antike Griechenland pragende Volksstamm der Dorer wurde fur die Gesamtbezeichnung der Griechen nie nachweisbar herangezogen Hellenen Ἕllhnes Der Terminus Hellenen altgriechisch Ἕllhnes Hellenes ursprunglich der Name eines thessalischen Stammes nach dessen mythischem Stammvater Hellen fur die Griechen ist belegt bei Pausanias Herodot und Thukydides und wurde im klassischen Griechenland als Begriff fur die Gesamtheit der Griechisch sprechenden Volker verwendet Gegenbegriff Barbaren barbaroi barbaroi Der Begriff Hellenen wurde im spatantiken Ostromischen Reich zunachst nur noch fur die Anhanger der alten griechischen Kulte spater fur alle Nichtchristen gebraucht fand dann gegen Ende des Reichs jedoch in gebildeten Kreisen auch wieder fur die Griechisch Sprechenden Verwendung Plethon 1418 Wir sind der Abstammung nach Hellenen Dafur zeugt sowohl die Sprache als auch die von den Vatern ererbte Bildung Bis ins 18 19 Jahrhundert hinein blieb die Selbstbezeichnung vieler Griechen allerdings Ῥwmaῖoi Rhomei Romer bzw Rhomaer da der Bezug auf das christliche Byzantinische Reich noch wahrend der osmanischen Herrschaft grosse Bedeutung besass und die Eigenwahrnehmung breiter Bevolkerungskreise pragte Erst als es im fruhen 19 Jahrhundert befeuert durch die Griechenlandbegeisterung in England Frankreich und Deutschland zu einer Ruckbesinnung auf die vorchristliche Zivilisation der Antike kam anderte sich dies grundlegend Die Griechen der Gegenwart verwenden in Anknupfung an ihre Sprache und die historische Bezeichnung des Landes in dem sie leben antikes Griechenland wieder den Begriff Ellhnes Ellines Hellenen Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff Hellas eher literarisch fur Griechenland verwendet er findet sich auch in Begriffen wie dem Hellenismus als nachklassischer Epoche des antiken Griechenland den Hellenisten als griechischsprachigen Juden den Philhellenen als Freunden Griechenlands sowie dem Panhellenismus als politischem Modell Griechen Graeci Graikoi Die lateinische Bezeichnung Graecus geht auf die Griechen zuruck die im 8 vorchristlichen Jahrhundert in Italien der spateren Magna Graecia siedelten und sich selbst als Graikoi oder ahnlich bezeichneten Bei Homer ist der Name einer bootischen Stadt namens Graia Graῖa belegt Pausanias erwahnt Graia als alten Namen der bootischen Stadt Tanagra Bei Aristoteles Metaphysik 1 352 findet sich die alteste Quelle fur die griechische Bezeichnung Graikoi Graikoi Er erwahnt die Einwohner des zentralen Epirus die ursprunglich Griechen Graikoi geheissen hatten und erst spater Hellenen genannt worden seien Diese Ansicht bestatigen weitere Quellen in der Parischen Chronik wird gar das Jahr 1521 v Chr fur den Zeitpunkt der Umbenennung der Griechen in Hellenen angegeben Der lateinische Begriff Graeci wurde schliesslich etymologisch zur Grundlage der Bezeichnung des Volkes in fast allen Sprachen wenn auch Ubersetzungen des Begriffs Hellenen meist ebenfalls existieren Der neugriechische Aufklarer Adamantios Korais schlug vor den Begriff anstelle des seinerzeit verwendeten Romei wieder einzufuhren Byzantiner Romer Ῥwmaῖoi Ῥwmioi Rwmioi Im Byzantinischen bzw Ostromischen Reich griechisch Basileia tῶn Ῥwmaiwn Basileia tōn Rhōmaiōn Kaiserreich der Romer bezeichneten sich die Einwohner auch nach dem Ende der Antike weiterhin als Romer Ῥwmaῖoi Rhomei spater und neugriechisch auch Rwmioi Romii siehe auch Rhomaer nach dem Schisma 1054 in Abgrenzung zur Romischen Kirche haufiger wieder als Griechen Graikoi Graikoi Noch heute wird der Begriff von Griechen gebraucht wenn die orthodoxe byzantinische Tradition des Volkes betont werden soll Die Griechen des Mittelalters werden seit dem 19 Jahrhundert von Historikern als Byzantiner bezeichnet Auch im Turkischen und Arabischen wurde der Begriff Rumi fur die Griechen gebraucht beispielsweise im Koran Im Turkischen werden die ausserhalb Griechenlands lebenden Griechen insbesondere die Angehorigen der griechischen Minderheit in der Turkei vor allem in Istanbul und die zyprischen Griechen weiterhin als Rum bezeichnet Ionier Yunan Ἴwnes Ostlich Griechenlands wurde das Volk der Ionier namensgebend fur die Griechen Im Hebraischen ist schon seit biblischer Zeit י ו ן Javan der Begriff fur die Griechen das Land heisst im modernen Hebraisch יוון und die Bewohner יוונים Jevanim Die Perser bezeichneten Griechenland als Yauna Ionier und der Begriff drang in alle Sprachen des Perserreichs Von den Persern entlehnt ist die Sanskrit Bezeichnung Yavana und das Pali Wort Yona So verbreitete sich die Bezeichnung letztlich in der ganzen muslimischen und weit in der indisch beeinflussten Welt Beispiele sind arabisch يوناني DMG Yunani turkisch Yunan i e S als Bezeichnung fur die Griechen Griechenlands sowie abgeleitet die griechische Sprache Yunanca und indonesisch Yunani GeschichteDie antiken Hellenen nach eigenem Verstandnis Ausbreitung der griechischen Dialekte auf der BalkanhalbinselDie verschiedenen Volker der Griechen definierten die Zugehorigkeit zu den Hellenen uber die verschiedenen Varianten der griechischen Sprache und uber den olympischen Kult in der Religion Religiose Feste wie die Mysterien von Eleusis zu denen sich Einwohner aller griechischen Volker versammelten bildeten eine Einheit stiftende quasi nationale Manifestation in der politisch zersplitterten und oft durch gegenseitige Konkurrenz oder Krieg gepragten griechischen Welt Auch die verhaltnismassig einheitliche Tempel Architektur im gesamten griechischen Raum ist ein Beispiel fur die Rolle der Religion fur die gesamtgriechische Kultur Die panhellenischen Olympischen Spiele ein kultischer Wettkampf auf dem heiligen Hain am Zeusheiligtum von Olympia waren nur freien Burgern ebendieser griechischen Welt offen Inwieweit die Makedonen eine mit dem Griechischen verwandte Sprache oder einen Dialekt des Griechischen sprachen ist bis heute umstritten offenbar wurde auch ihre Zugehorigkeit zu den Hellenen in der Antike besonders von Athen bezweifelt Ab 408 v Chr waren sie jedoch nachweislich zu den Olympischen Spielen zugelassen waren also als Hellenen anerkannt Nichtgriechen bezeichnete man onomatopoetisch als Barbaren barbaroi barbaroi ein Wort das das Stammeln bar bar der unverstandlichen Fremdsprache wiedergibt Spater wurde das Wort Synonym fur ungeschliffenes unzivilisiertes und kulturloses Verhalten schlechthin siehe auch Barbarei Siehe auch Antikes Griechenland Ausbreitung der Griechen bis zur Spatantike Hauptartikel Griechische Kolonisation Griechische Kolonien im MittelmeerraumEtwa ab 800 v Chr grundeten zahlreiche griechische Poleis Kolonien im gesamten Mittelmeerraum einschliesslich des Schwarzen Meeres Meist waren diese Kolonien der Mutterstadt Metropolis freundschaftlich verbundene doch politisch selbstandige Stadtstaaten Griechische Grundungen sind z B Massilia Marseille Nikaia Nizza Neapolis Neapel Syrakusai Syrakus Taras Tarent Byzantion ab ca 337 Konstantinopel seit 1930 Istanbul Dioskurias Sochumi Kerkinitis Jewpatorija Odessos Warna und Trapezus Trabzon Ausbreitung der Griechen unter Alexander dem GrossenMit dem Reich Alexanders des Grossen wurde Griechisch Staatssprache eines riesigen Grossreiches Griechisch wurde die lingua franca des Vorderen Orients und blieb dies auch als der ostliche Mittelmeerraum unter romische Herrschaft geriet Zwar kam es immer wieder zu Freiheitserklarungen fur einige oder gar alle griechischen poleis etwa durch Kaiser Nero doch faktisch war Griechenland uber Jahrhunderte Teil des Imperium Romanum dessen Eliten in der Regel neben Latein auch Griechisch sprachen Ostlich der Grenzen des Romischen Reiches verlor unter der Herrschaft der Parther das Griechische bis zur Herrschaft der Sassaniden seine Bedeutung Im ostlichen Iran verschwand das Griechische unter den Kuschana von Munzen und Inschriften im heutigen Afghanistan blieb lediglich ein griechisches Alphabet mit Zusatzzeichen bis zur islamischen Eroberung im 7 Jahrhundert fur die einheimische Sprache in Gebrauch Im dritten und vierten nachchristlichen Jahrhundert gewann das Lateinische auf Kosten des Griechischen auch im Ostteil des Romischen Reiches Bedeutung Schriftsteller wie der aus dem syrischen Antiochia stammende Ammianus Marcellinus verfassten ihre Werke in lateinischer Sprache Erst nach der Regierungszeit Kaiser Justinians als dem Ostromischen Reich die lateinisch sprechenden Provinzen verloren gingen oder durch Kriege nachhaltig verwustet wurden wurde Griechisch dann zur zweiten Amtssprache des Ostromischen spater Byzantinischen Reiches im 7 Jahrhundert nach der Regierungszeit Kaiser Herakleios loste es Latein in dieser Hinsicht dann ganz ab In dieser Zeit verlor das Griechische im Orient weiter an Bedeutung in Agypten zugunsten des Koptischen und in Syrien an die Syrische Sprache Spater setzte sich dort nach der islamischen Expansion seit 632 das Arabische durch Im Zuge der spatantiken Volkerwanderung fielen seit 250 396 zunachst in Thrakien und dann sudwarts bis in den Peloponnes Westgoten ein Im Jahre 378 kam es zur Schlacht von Adrianopel 378 spater wurde das Heiligtum von Epidauros von den Goten geplundert Im 5 und 6 Jahrhundert fielen einmal mehr Ostgoten und Hunnen in das Gebiet des heutigen Griechenland ein Wahrend diese Volker noch weiterzogen begann im fruhen 7 Jahrhundert eine nachhaltige Landnahme der Slawen auf dem Balkan die sich aber im Wesentlichen auf das Hinterland konzentrierte wahrend die teilweise fortifizierten Stadte entlang der Kustenregionen ununterbrochen in griechischer Hand blieben Hierzu konstatiert Konstantin Porphyrogennetos im 10 Jahrhundert Das ganze Land wurde slawisiert und barbarisch 1 2 Griechenland in Mittelalter und Fruher Neuzeit Erst im fruhen 9 Jahrhundert konnte Byzanz seine Herrschaft uber Griechenland wieder sichern Man begann griechischsprachige Einwohner des ostlichen Reiches nach Europa umzusiedeln und die slawischen Einwanderer gezielt zu grazisieren Die griechisch orthodoxe Kultur gelangte in Griechenland wieder zu einer gewissen Blute siehe auch Mystras die architekturgeschichtlich insofern interessant ist als sie auch antike Bauteile in die Kirchenbauten integrierte und so erstmals wieder einen Bezug zur antiken griechischen Kultur herstellte gleichzeitig aber auch ihre endgultige Uberwindung vollzog Mit der Eroberung Konstantinopels wahrend des Vierten Kreuzzuges im Jahr 1204 kamen neue Herrscher nach Griechenland Frankische Ritter und vor allem die Seemacht Venedig sicherten sich wichtige Handelsposten fur den Orienthandel in Griechenland und bedrohten die byzantinisch ostkirchliche Kultur der Griechen nachhaltig Im westlichen Griechenland und dem heutigen Sudalbanien bildete sich aber mit dem Despotat Epiros ein griechischer Nachfolgestaat des Byzantinischen Reiches wahrend im westlichen Kleinasien die Reiche von Nikaia heute Iznik und an der sudostlichen Schwarzmeerkuste mit dem Kaiserreich Trapezunt weitere griechische Staaten in byzantinischer Nachfolge entstanden Nikaia gelang dann 1261 die Wiedereinnahme Konstantinopels Mit der Eroberung Konstantinopels 1453 durch die Osmanen begann die turkische Herrschaft uber Griechenland Das osmanische Regime vollzog seine Herrschaft in einem Tributsystem duldete jedoch die Kirche weitgehend und uberliess die lokale Verwaltung und Jurisdiktion den Einheimischen Vom 16 bis zum 18 Jahrhundert bildete sich so wieder eine einheimische Burgerschicht heraus die jedoch nicht ausschliesslich griechische sondern ebenso albanische sephardisch judische slawische und turkische Bevolkerungsteile mit einschloss Der Begriff Griechen war im osmanischen Reich ein Synonym fur die Angehorigen der Griechisch Orthodoxen Kirche so wie Turken ein Synonym fur die Anhanger des Islams war Das Wiedererwachen einer hellenischen Nation Einige griechische Historiker Paparrigopoulos Vakalopoulos sehen in der Ruckbesinnung auf die antiken Hellenen durch spatbyzantinische Autoren Plethon s o nach dem Vierten Kreuzzug 1204 den Ursprung des modernen hellenischen Bewusstseins Dies wird von griechischen marxistischen Historikern Zevgos Rousos stark relativiert sie betonen den neuzeitlichen Charakter der Gestaltung der griechischen Nation Wohl sicher ist dass die Angehorigen der orthodoxen Kirche zu denen auch die Griechen gehorten im Osmanischen Reich grundsatzlich diskriminiert waren und die Herrschaft der Turken weitgehend als Fremdherrschaft Turkenherrschaft toyrkokratia tourkokratia empfanden Der Aufstand gegen die osmanische Herrschaft im 19 Jahrhundert ging von griechisch sprechenden Christen aus die aus einer verhaltnismassig gebildeten burgerlichen Schicht kamen die einen betrachtlichen Teil des Handels im Osmanischen Reich bestimmte Bereits im ausgehenden 18 Jahrhundert hatten sie auch in Abgrenzung zur im Reich institutionalisierten Orthodoxen Kirche begonnen die griechische Antike als Vorbild eines nicht kirchlichen griechischen Nationengefuhls wieder anzunehmen Die Unterstutzung durch die west und mitteleuropaischen Philhellenen die in den Freiheitskampfern Nachfahren der antiken Griechen sahen und von einer Wiederkehr des alten Hellas traumten gaben zusatzliche Impulse fur die Ruckbesinnung auf das antike Griechenland So bezog sich der 1822 geschaffene griechische Staat der durch das Londoner Protokoll 1830 ebenso wie die nationale griechische Idee sanktioniert wurde auf das antike Griechenland Geografische Bezeichnungen beispielsweise wurden weitgehend regrazisiert Mit der Katharevousa Reinsprache wurde eine dem Altgriechischen nahestehende Nationalsprache kunstlich geschaffen die bis 1976 Amtssprache in Griechenland blieb und erst infolge der Uberwindung der Obristendiktatur als solche abgeschafft wurde So ist auch zu verstehen dass die 1830 publizierte These des deutschen Orientalisten Fallmerayer dass die antiken Griechen im Mittelalter ausgestorben seien und durch hellenisierte Slawen und Albaner verdrangt worden waren von der sich bildenden griechischen Elite auf das Heftigste bekampft wurde Der Argumentation Fallmerayers die von einem antiken Geschlecht der Hellenen ausgeht und konstatiert kein Tropfen edlen und ungemischten Hellenenblutes fliesse mehr in den Adern der modernen Griechen wurde auch wissenschaftlich bald widersprochen heute gilt sie als widerlegt wahrend der albanisch und slawischstammige Bevolkerungsanteil am modernen griechischen Staatsvolk nicht mehr bestritten wird gleichwohl bestarkte Fallmerayer unfreiwillig die griechischen Nationalisten in deren Betonung einer kulturellen Kontinuitat Der Klassiker der griechischen Geschichtsschreibung Konstantinos Paparrigopoulos Geschichte der hellenischen Nation von den fruhesten bis zu den neueren Zeiten hat das Selbstverstandnis der Griechen als Nachfolger der antiken Hellenen grundlegend gepragt Einwanderung nach Griechenland Ethnographische Karte des Balkan von 1898Im neu geschaffenen Staat auf dem Territorium des heutigen Mittel und Sudgriechenland lebte nur etwa ein Drittel der Griechen des Osmanischen Reiches die wichtigsten griechischen Handelszentren wie z B Smyrna oder Konstantinopel befanden sich weiter in turkischer Hand Gleichzeitig befanden sich noch Angehorige slawischer Volker Albaner und Turken im griechischen Staat Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts hatten griechische Historiker die Wiederentdeckung und Rehabilitierung der byzantinischen Vergangenheit vervollstandigt Der Ruhm und Glanz des byzantinischen Reiches liess in ihren Augen zeitweise die klassische Antike verblassen und lieferte ihnen zudem das theoretische Grundgerust fur die Megali Idea megalh idea grosse Idee der Vision des nach Freiheit strebenden griechischen Volkes Diese Vision die die Vereinigung aller Gebiete griechischer Besiedlung vom Balkan bis zu Kleinasien innerhalb der Grenzen eines einzigen Staates mit der Hauptstadt Konstantinopel anstrebte beherrschte den unabhangigen Staat wahrend des ersten Jahrhunderts seiner Existenz Dem griechischen Staat gelang bis 1920 eine territoriale Erweiterung auf mit Ausnahme des Dodekanes das heutige Staatsgebiet Weitere Versuche der Erweiterung wurden durch die sogenannte Kleinasiatische Katastrophe gestoppt Im Vertrag von Lausanne wurden die noch heute geltenden territorialen Grenzen gezogen und ein umfangreicher Bevolkerungsaustausch zwischen den Staaten verfugt also die gezielte Vertreibung der jeweiligen nationalen Minderheiten Das heisst die in Kleinasien ansassigen Griechen etwa 1 5 Mio wurden gezwungen nach Griechenland auszuwandern die in dem nun Griechenland zugefallenen Gebiet beheimateten Turken ca 0 5 Mio wurden gezwungen in die Turkei auszuwandern Gleichzeitig erhielten jedoch auch Bewohner anderer ostlicher Gemeinden eine Moglichkeit in das neu geschaffene Griechenland einzuwandern Zur selben Zeit zogen zahlreiche Slawen und Albaner in die entstehenden Nationalstaaten des Balkans Historische Ereignisse als Anlass zu Wanderungsbewegungen 1913 Londoner Vertrag und Frieden von Bukarest Aufteilung Makedoniens und Thrakiens unter den Staaten Bulgarien Griechenland und Turkei Migration der Volksangehorigen in ihre jeweiligen Staaten 1919 Vertrag von Neuilly sur Seine Bevolkerungsaustausch zwischen Bulgarien und Griechenland mit einigen Ausnahmeregelungen 1923 Vertrag von Lausanne Bevolkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Turkei mit wenigen Ausnahmeregelungen 1947 Das kommunistische Regime in Rumanien beginnt die griechische Gemeinde zur Emigration zu zwingen etwa 75 000 Einwohner wandern aus 1948 49 Griechischer Burgerkrieg Zehntausende griechischer Kommunisten fliehen mit ihren Familien in Staaten des Ostblocks tausende ziehen nach Taschkent mehr als 1100 Kinder werden in die neu gegrundete Deutsche Demokratische Republik geschickt 1955 6 September Pogrom von Istanbul gegen die armenische und griechische Bevolkerung Emigration nach Griechenland 1964 schliesslich Ausweisung aller Griechen ohne turkischen Pass sowie starke Repressionen gegen die Griechen auf den turkischen Agaisinseln Gokceada Imbros und Bozcaada Tenedos wie etwa die Schliessung griechischer Schulen Ab Mitte der 70er Jahre fast vollstandige Abwanderung der Griechen aus der Turkei Nur etwa 2 000 griechische Einwohner leben heute noch in Istanbul und etwa 400 auf Gokceada 1958 Eine grosse Zahl der griechischen Gemeinde in Alexandria flieht vor dem Regime Nassers nach Griechenland 1974 15 Juli Invasion der Turkei in Zypern Etwa 200 000 Griechen fliehen in den griechisch kontrollierten Sudteil der Insel nach Griechenland oder ins Vereinigte Konigreich 1980er Jahre Viele Burgerkriegsfluchtlinge konnen nach Griechenland zuruckkehren 1990er Jahre Auflosung der Sowjetunion Etwa 100 000 Griechen ziehen aus Georgien Armenien und Sud Russland nach Griechenland Etwa 650 000 Menschen immigrieren aus Albanien von denen ein sehr kleiner Teil ethnisch ebenfalls Griechen sind Die griechischen Auswanderer Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren Die antike Kolonisation des Mittellandischen und Schwarzen Meeres Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Grossen wahrend des Hellenismus Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 Die Flucht von Gelehrten und Handlern wahrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa Die moderne Auswanderung seit dem 19 Jahrhundert nach Westeuropa und UberseeDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die Halfte des 19 Jahrhunderts Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511 000 Menschen aus Griechenland ausgewandert allein 463 000 von ihnen in die USA Die hochsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906 1915 Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine starkere Emigration aus Griechenland ein mit jahrlichen Zahlen bis 1975 von 12 000 bis 30 000 wobei die USA zugunsten Westeuropas immer starker in den Hintergrund treten Auch eine Ruckwanderung nach Griechenland findet statt ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung Aus den Siedlungsgebieten ausserhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20 Jahrhunderts mehr Griechen nach Ubersee als in den griechischen Staat selbst Ahnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache Religion und Brauche auch in der neuen Heimat erhalten Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio Auslandsgriechen erhalten oft auch nach Annehmen der Nationalitat des neuen Heimatlands Selbstverstandnis der heutigen Griechen Es ist in der Tat verbluffend wie viele Aspekte des heutigen politischen Lebens Griechenlands vor allem Athens antike Parallelen haben schreibt Heinz A Richter in seinem Werk Griechenland im 20 Jahrhundert fuhrt dabei Beispiele wie den leidenschaftlichen Anteil am Leben der Politeia deren Ereignisse eifrig diskutiert werden auf und geht bis hin zu charakterlichen Gemeinsamkeiten zwischen den heutigen und antiken Griechen Als direkte Nachfahren der antiken Hellenen legen die Griechen grossen Wert auf die Kenntnis der Antike Bereits in der Grundschule steht Geschichte auf dem Lehrplan Altgriechisch ist Pflichtfach Antike Gelehrte und deren Schriften wie Homer Platon und Sokrates sind wichtig die kritische Auseinandersetzung mit dem Erbe der Antike spielt kulturell haufig eine grosse Rolle Im Namensstreit um den Staatsnamen Mazedoniens verweist der griechische Staat auf die Nachfolge der Nordgriechen aus den antiken Makedonen und sieht die Vereinnahmung Alexanders des Grossen durch Mazedonien sehr kritisch Gleichzeitig empfinden sich viele Griechen auch ausserhalb des heutigen griechischen Staatsgebiets aufgewachsene immer noch als Romii Romer vgl Romiosini Diese starke Identifikation mit Byzanz erklart sich nicht zuletzt durch den traditionell grossen im Grunde identitatsstiftenden Einfluss der griechisch orthodoxen Kirche auf Griechenland Das byzantinische Erbe geht aber uber die Religion hinaus es spiegelt sich auch im Volksglauben in Sitten Gebrauchen Musik etc wider Byzantinische Legenden wie z B die vom zu Marmor versteinerten Kaiser der letzte byzantinische Kaiser Konstantinos Palaiologos der eines Tages wiederauferstehen und die Romaii von der osmanischen Fremdherrschaft befreien wurde leben bis heute als Volksglaube fort Auch pragt diese Identifikation der Griechen mit ihrem mittelalterlichen Grossreich das bis heute anhaltende Misstrauen gegenuber dem frankischen i e katholischen Westen der sie in ihren Augen im Kampf gegen die Osmanen aus Grunden der religiosen Machtkampfe und Einflussnahme vgl Schisma allein gelassen und verraten habe Gegen diese tief verwurzelte Identifikation des Volkes mit Byzanz konnten auch griechische Gelehrte der Neuzeit wie Adamantios Korais der Byzanz als priesterbeherrschten Obskurantismus zutiefst verachtete und sich ausschliesslich mit der Antike identifizierte nichts ausrichten Die Griechen in Griechenland und ZypernGriechenland Die Griechen bilden das Staatsvolk in Griechenland ihre Zahl betragt rund 11 Millionen Da die griechische Verfassung die Orthodoxe Kirche als Staatskirche definiert gelten Angehorige anderer im griechischen Sprachgebrauch fremder Konfessionen 3ena dogmata xena dogmata oft nicht als Griechen im eigentlichen Sinne Eine rechtliche Anerkennung besteht nur fur die muslimische Minderheit gebildet von Turken und Pomaken andere Minderheitensprachen wie Albanisch Aromunisch und Agais Mazedonisch haben keinen offiziellen Status in Griechenland Die etwa 50 000 Angehorigen der Griechischen Katholischen Kirche wie auch jungerer christlicher Kirchen werden statistisch als Griechen fremder Religion gefuhrt Zypern Etwa 721 000 Griechen 2004 bilden rund 78 Prozent der Bevolkerung auf Zypern Sie entstanden aus einer Vermischung der antiken griechischen Inselbevolkerung mit im Mittelalter vom Festland zugezogenen Griechen Bedingt durch die lange politische und raumliche Isolation im Mittelalter und in der Neuzeit konnten sich bis heute einige sprachliche Archaismen aus dem Mittelalter halten Dadurch weicht das zypriotische Griechisch die Umgangssprache der Zyperngriechen merklich von der griechischen Hochsprache ab Letztere wird trotzdem in allen formellen Zusammenhangen Bildungswesen Amter Medien und in Schriftform benutzt Religios sind die Zyperngriechen fruher auch in Abgrenzung zu den Zypernturken als Zyprioten seit 431 autokephal Kirche von Zypern Dennoch ist die kulturelle Verbindung zum griechischen Mutterland stets sehr stark gewesen so dass die griechischen Zyprer nach eigenem Selbstverstandnis zwar sich nach wie vor Griechen verstehen sich aber gegenuber diesen auch abgrenzen Seit der turkischen Invasion 1974 leben fast alle griechischen Zyprer bis auf eine kleine Minderheit von etwa 500 Personen auf dem verbliebenen Territorium der Republik Zypern Auslandsgriechen Hauptartikel Griechische Diaspora Traditionelle griechische Siedlungsgebiete Italien Lage der griechischen Sprachinseln in SuditalienDie Sprachen der griechischen Enklaven in Italien werden unter der Bezeichnung Griko zusammengefasst Verschiedenen Theorien zufolge sind die Griko sprechenden Italiener entweder Nachfahren griechischer Kolonisten im Grossgriechenland Magna Graecia der Antike oder Nachfahren von Byzantinern die im 9 Jahrhundert in Suditalien ansassig wurden Die Sprecherzahl wird auf ca 70 000 geschatzt Die Sprachinseln konzentrieren sich auf je neun Dorfer in zwei Regionen Grecia Salentina auf der Halbinsel Salento und Bovesia griechisch kalabrischer Dialekt im sudlichen Kalabrien Das Griko hat in Italien den Status einer Minderheitensprache Albanien Der zu Albanien gehorende nordliche Teil der Region Epirus Hpeiros Ipiros ist auch heute noch griechisch besiedelt Die Region um die Stadt Argyrokastro Argyrokastro auf albanisch Gjirokaster wurde von mehr als 100 000 Griechen bewohnt Uber die heutige Zahl existieren recht unterschiedliche Angaben 3 Nach albanischen Angaben belauft sich ihre Zahl auf etwa 66 000 Menschen 4 Auch in den albanischen Stadten Vlora und der Hauptstadt Tirana leben einige tausend Griechen deren Familien aber ursprunglich allesamt aus dem Nordepirus stammen Viele durften nach Offnung der Grenze aufgrund der schlechten Wirtschaftslage Albaniens nach Griechenland eingewandert sein Kulturelle und politische Rechte fur Minderheiten werden in der Verfassung Albaniens in den Artikeln 3 und 20 garantiert 5 Schwarzmeerregion Die Pontier Pontioi Pondii sind die grosste griechische Gruppe die um das Schwarze Meer ansassig war Ihr Siedlungsgebiet reichte von der Stadt Sinop griechisch Sinwph Sinopi im Westen bis kurz vor Batumi im Osten Grosste Stadt der Region war Trabzon griechisch Trapezoys Trapezous Viele Stadte in der heute turkischen Region waren bis 1922 nahezu ausschliesslich von Griechen bevolkert doch nach der Kleinasiatischen Katastrophe 1922 mussten nahezu alle Griechen das Land verlassen Die meisten siedelten sich in Gebieten Nordgriechenlands an aus denen viele nicht griechischsprachige Einwohner nach Bulgarien und in die Turkei ausgewandert waren Ihr Dialekt das Pontische wird dort bis heute gepflegt An der georgischen Schwarzmeerkuste liessen sich Griechen aus dem Pontos Pontos Pondos im Mittelalter ebenso nieder wie die Urumer in Abchasien Viele dieser Familien wurden aber von den Einheimischen assimiliert die anderen sind nach dem Fall des Eisernen Vorhangs meist nach Griechenland eingewandert Daneben siedelten Griechen bis ins 20 Jahrhundert an der bulgarischen Schwarzmeerkuste um die Stadt Burgas sowie in Ostthrakien In den Stadten Constanța Plowdiw griechisch Filippopolh Philippopoli Warna und Odessa bildeten sie grosse Gemeinden In der Ukraine in Teilen der Krim und um die Stadt Mariupol leben bis heute betrachtliche griechische Minderheiten die ebenfalls eine Variante des Pontischen sprechen Die Rum sind Nachfahren der griechischen Byzantiner Nach dem Fall Konstantinopels 1453 konvertierten viele der im Schwarzmeerraum verbliebenen griechischen Christen zum Islam Ihre muslimischen Nachkommen sprechen ebenfalls Pontisch turkisch Rumca Kleinasien und Naher Osten Ethnologische Karte 1910 die osmanischen Griechen in BlauAusser den bereits angesprochenen Pontiern lebten bis 1922 auch in anderen Regionen Kleinasiens Griechen Die grosste griechische Stadt in dieser Zeit war Smyrna Smyrnh Smyrni heute Izmir Fast die gesamte heute turkische Agaiskuste war von Griechen besiedelt da dort bereits in der vorchristlichen Antike griechische Kolonien gegrundet worden waren In einigen Regionen stellten sie die uberwiegende Bevolkerungsmehrheit insgesamt rund zehn Prozent der Bevolkerung Alle ausser den griechischen Bewohnern Konstantinopels mussten im Zuge des Bevolkerungsaustauschs nach 1922 ins griechische Staatsgebiet umsiedeln Nach dem Pogrom von Istanbul im Jahre 1955 verliessen auch die meisten in Istanbul verbliebenen Griechen ihre Heimat Heute leben ausser auf den turkischen Agaisinseln Gokceada griechisch Imbros Imbros und Bozcaada griechisch Tenedos Tenedos sowie in Istanbul griechisch Kwnstantinoypolis Konstantinoupolis keine Griechen mehr in der Turkei Davon wohnten 2006 noch 1650 in Istanbul 6 Auch an der Sudkuste in der heutigen turkischen Provinz Hatay lebten viele Griechen Im Sandschak Alexandrette lebten antiochenische Griechen die Zahl ging von 50 000 im Jahre 1895 auf rund 30 000 in den 1930er Jahren zuruck 7 und 1995 wurde die dortige Bevolkerung an griechischstammigen Turken auf 10 000 geschatzt 8 Die verbliebenen Griechen in der Provinz Hatay mussten zwangsweise Turkisch sprechen so dass sie schnell assimiliert wurden Im Jahr 1999 lebten noch 2 500 Griechen in der Turkei 9 Die 1937 gegrundete Griechische Gemeinde in JerusalemWahrend noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts fast 500 000 Griechen in Agypten in und um die Stadt Alexandria lebten waren es 1950 nur mehr noch knapp 100 000 und im Jahr 2000 kaum mehr als 800 Daneben gab und gibt es auch noch heute einige kleinere griechische Gemeinden im Irak und im Libanon Seit den 1930er Jahren und nach dem Holocaust begann eine Emigration griechischer Juden nach Israel die heute weitgehend in die israelische Gesellschaft assimiliert sind Die Griechen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Bahrain sind als Fachkrafte oder Geschaftsleute in den letzten Jahrzehnten dorthin abgewandert Griechische Diaspora der Neuzeit Griechenland war wie andere europaische Lander im spaten 19 Jahrhundert von einer Auswanderungswelle nach Nordamerika und Australien betroffen Mitunter kamen auch politische Grunde hinzu Deutschland Hauptartikel Griechen in DeutschlandSeit 1700 emigrierten vor allem griechische Kaufleute nach Deutschland sie waren im Pelzhandel im Tabak und Sudfruchtehandel tatig Etwa 1 Mio Griechen waren im Laufe der Gastarbeiterzeit in der Bundesrepublik Deutschland Da aber eine dauernde Fluktuation herrschte erreichte die Wohnbevolkerung mit uber 400 000 Griechen in den Jahren 1973 und 1974 ihren Hochststand Sie ging nach dem Sturz der griechischen Militardiktatur 1974 bis 1976 um ein Achtel zuruck Heute leben etwa 300 000 in Deutschland die Verteilung ist allerdings regional sehr unterschiedlich Es existiert ein starkes Sud Nord Gefalle Ausserdem leben mehr Griechen in stadtischen Gebieten als auf dem Land Wahrend und nach dem griechischen Burgerkrieg emigrierten viele griechische Kommunisten aus politischen Grunden in die DDR oder schickten ihre Kinder in dortige Kinderheime Diese Welle endete erst mit dem Ende der Militardiktatur Die Entwicklung der griechischen Wohnbevolkerung in Deutschland seit 1967 Jahr 1967 1970 1973 1976 1979 1982 1985 1988 1991 1994 1997Anzahl 200 961 342 891 407 614 353 733 296 803 300 824 280 614 274 973 336 893 355 583 363 202Jahr 2000 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012Anzahl 365 438 354 600 315 989 309 794 303 761 294 891 287 187 278 063 276 685 283 684Quelle Statistisches Bundesamt Osterreich Hauptartikel Griechen in OsterreichSeit dem 17 Jahrhundert kamen griechische Kaufleute und Unternehmer nach Osterreich Sie waren im Handel und im Bankenwesen tatig Mitte des 20 Jahrhunderts kamen auch viele Studenten Im Gegensatz zu den Griechen in Deutschland zeichnet sich diese Auslandsgemeinde durch eine grossere Homogenitat und eine geringere Fluktuation wahrend der verschiedenen Jahrzehnte aus Vereinigtes Konigreich Hier leben etwa 212 000 Griechen Gerade in London leben sehr viele griechisch zypriotische Einwanderer was damit zusammenhangt dass Zypern von 1878 bis 1960 unter britischer Herrschaft stand Frankreich In Frankreich leben etwa 35 000 Griechen Viele bekannte griechische Personlichkeiten waren wahrend der griechischen Militardiktatur im franzosischen Exil 10 Nordamerika Griechischer Einwanderer in New York auf der Parade am 4 Juli 1915Als Teil der europaischen Einwanderungswellen im 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts wanderten auch viele Griechen in die USA und nach Kanada aus Viele von ihnen bewahrten ihre kulturelle Identitat Die griechische Botschaft in den USA schatzt die dortige Zahl der Griechen auf 2 Mio Nochmals etwa 350 000 leben in Kanada In und um Chicago leben etwa 200 000 Griechen in und um New York weitere 200 000 Die US Gemeinde mit dem hochsten griechischstammigen Bevolkerungsanteil 9 3 ist Tarpon Springs in Florida In Montreal und Toronto in Kanada schatzt man die Zahl der griechischen Einwohner auf jeweils 120 000 Strassen sind in diesen Wohngebieten in Nordamerika oftmals auch griechisch beschildert Im Jahre 2000 lebten 1 153 295 Menschen griechischer Abstammung in den USA davon beherrschten noch 365 435 ihre griechische Muttersprache 2012 waren 133 917 Einwohner der USA in Griechenland geboren 11 Einwanderung von Griechen in die USA Jahr Anzahl1890 1917 450 0001918 1924 70 0001925 1945 30 0001946 1982 211 0001986 2012 37 000 12 Sudamerika Wahrend der Auswanderungswelle nach Nordamerika verschlug es auch etwa 50 000 Griechen nach Sudamerika vor allem nach Brasilien wo alleine in Sao Paulo 20 000 Griechen leben Australien Auch diese Griechen sind Auswanderer und deren Nachkommen 75 Prozent der etwa 700 000 Griechen in Australien leben in Sydney und Melbourne Mittlerweile ist Melbourne die drittgrosste von Griechen bewohnte Stadt der Welt und die grosste ausserhalb Griechenlands Volker mit Verbindungen zu den GriechenDayuan Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Dass die angefuhrten persischen und chinesischen Bezeichnungen der modernen Sprache persisch bzw der modernen Aussprache chinesisch entsprechen lasst nichts Gutes erwarten Das mit Ferghana identifizierte Land war allenfalls Kontaktzone zur griechischen Welt in der griechische Siedlungen nicht belegt sind Die Chinesen waren denn auch an den Pferden dieser Region interessiert Nach einer Hypothese ist das offensichtlich indoeuropaische Volk der Dayuan das um 130 v Chr in chinesischen Quellen beschrieben wird aus Nachfahren griechischer Siedler aus der Zeit Alexanders des Grossen hervorgegangen So wird z B spekuliert dass der Namensbestandteil Yuan eine Transliteration der Worter Yona oder Yavana ist die in Pali das Wort Ionier umschreiben Vgl auch persisch یونانی ها DMG Yunan ha Griechen Demnach wurde Dayuan wortlich Grosse Yuan eigentlich Grosse Ionier bedeuten Der Kontakt der Dayuan mit den Chinesen gilt als historisches Schlusselereignis da er den ersten Kontakt zwischen einer indoeuropaischen und der chinesischen Kultur darstellte Diese Begegnung legte den Grundstein fur die Entstehung der Seidenstrasse die die zentrale Verbindung zwischen Ost und West sowohl zum Austausch von Waren als auch von kultureller Identitat bildete und vom 1 Jahrhundert v Chr bis zum 15 Jahrhundert Bestand hatte Chitral Kalasha Das Volk der Chitral Kalasha oder Schwarzen Kafiri ist eine ethnische Minderheit der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten Pakistans Sie lebt in einer abgeschiedenen Bergregion Chitrals den Talern Bumburiet Birir und Rumbur und sieht sich als direkte Nachfahren der Makedonen aus der Zeit Alexanders des Grossen Allerdings werden diese Annahmen da es Hinweise auf ein deutlich fruheres Bestehen lange vor Alexanders Invasion in Persien gibt in neuerer Zeit stark bezweifelt Die Chitral Kalasha sprechen Kalasha mun auch Kalasha genannt eine vom Aussterben bedrohte indoiranische bzw dardische Sprache Etwa dreitausend Angehorige dieser Ethnie haben als einziges Volk in der Gegenwart eine polytheistische Religion mit vermuteten Bezugen zu jener der antiken Griechen bzw der fruhen Proto Indoeuropaer bewahrt Die teils deutlichen europaischen Zuge in ihrer Kultur sowie in ihren physischen Merkmalen haben zu verschiedenen Hypothesen beispielsweise einer unmittelbaren Abstammung von den antiken Griechen oder den Proto Indoeuropaern gefuhrt Urum Die Urum Eigenbezeichnung Urum Pl Urumlari sind eine kleine turksprachige Minderheit vorwiegend im Kaukasus der Sudwestukraine der Krim und dem Balkan Als Alternativbezeichnung ist aus der deutschen Turkologie auch der Begriff Graeko Tataren bekannt Die Angehorigen dieser Volksgruppe sind aus ethnischer Sicht als Griechen turkisch Rum Grieche anzusehen deren Vorfahren rund 9 600 Menschen um das Jahr 1780 die tatarische Sprache annahmen Die Volksgruppe der Urum umfasst heute rund 13 000 Menschen Die Urum sind griechisch orthodoxe Christen Bei Volkszahlungen werden die Urum in Georgien aufgrund ihres Glaubens als Griechen und nicht als Turkvolk aufgefuhrt LiteraturGerhard Grimm Griechen In Edgar Hosch Karl Nehring Holm Sundhaussen Hrsg Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bohlau Verlag 2004 ISBN 3 205 77193 1 S 255 ff Richard Clogg Geschichte Griechenlands im 19 und 20 Jahrhundert Ein Abriss Koln Romiosini 1997 ISBN 3 929889 13 7 Edgar Hosch Geschichte der Balkanlander Von der Fruhzeit bis zur Gegenwart Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 45631 6 Manfred Kaiser Migration und Remigration Das Beispiel Griechenland In Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung Kohlhammer Stuttgart 1985 iab de PDF 1 5 MB Mark Mazower Der Balkan BVT Berlin 2002 ISBN 3 442 76040 2 Gotthard Strohmaier Die Griechen waren keine Europaer In Eckhard Hofner Falk P Weber Hrsg Politia Litteraria Festschrift fur Horst Heintze zum 75 Geburtstag Glienicke Berlin Cambridge Mass 1998 S 198 206 Pavlos Tzermias Neugriechische Geschichte Eine Einfuhrung Francke Tubingen Basel 1999 ISBN 3 7720 1792 4Weblinks Wiktionary Grieche Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Ἐslabw8h dὲ pᾶsa ἡ xwra kaὶ gegone barbaros Eslavothi de pasa i chora ke gegone varvaros Konstantin Porphyrogennetos De thematibus Barbarisch im Sinne von nicht romisch Minderheiten in Albanien Memento des Originals vom 12 Juni 2018 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regione taa it Autonome Region Trentino Sudtirol Griechen 105 000 Menschen Atlas der albanischen Bevolkerung Tirana 2003 Constitution of the Republic of Albania Webseite von Euralius Gunter Seufert Christopher Kubaseck Die Turkei Politik Geschichte Kultur C H Beck Verlag Munchen 2006 ISBN 3 406 54750 8 S 162 Peter Alford Andrews Ethnic Groups in the Republic of Turkey Dr Ludwig Reichert Verlag 1989 ISBN 3 89500 297 6 Marios D Dikaiakos The Greeks of Turkey 1992 1995 Fact sheet Memento vom 20 Dezember 2006 im Internet Archive Greece The Turks of Western Thrace PDF 350 kB Human Rights Watch 1999 S 2 Fussnote D une frontiere a l autre Mouvements de Fuites Mouvements discontinus dans le monde neo hellenique Presences neo helleniques dans les pays francophones ici maintenant et ailleurs Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive PDF 201 kB XXe Colloque International des Neo Hellenistes des Universites Francophones Universite Charles de Gaulle Lille 3 24 25 26 mai 2007 pewhispanic org Memento vom 21 Januar 2016 im Internet Archive PDF Immigration Statistics Homeland Security Dhs gov abgerufen am 29 Juli 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griechen amp oldid 229423284