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Dieser Artikel behandelt das historische Volk der Dayuan in Zentralasien Fur die Gemeinde Dayuan 大源乡 im Kreis Yunhe der Provinz Zhejiang siehe Dayuan Yunhe Fur den Bezirk Dayuan 大園區 der taiwanischen Stadt Taoyuan siehe Dayuan Taoyuan Die Dayuan chinesisch 大宛 Pinyin Dayuan wortlich Grosse Yuan Wade Giles Ta Yuan waren ein altes Volk im Ferghanatal in Zentralasien Mutmasslich handelte es sich um Nachfahren griechisch makedonischer Siedler Sie werden in den Shiji des chinesischen Historikers Sima Qian in der fruhen Han Dynastie und im Han Shu im Zusammenhang mit den Reisen des Zhang Qian um 130 v Chr und dessen Begegnungen mit diesem Volk beschrieben Im Krieg der Himmlischen Pferde kam es zu einer militarischen Auseinandersetzung mit der Han Dynastie Lage der Dayuan im Ferghanatal und der NachbarvolkerDayuan in chinesischer Schrift Inhaltsverzeichnis 1 Die Geschichte der Dayuan 1 1 Das hellenistische Erbe 1 2 Das Griechisch Baktrische Konigreich 1 3 Herrschaft der Saken 1 4 Der Einfall der Yuezhi 2 Die Dayuan in chinesischen Chroniken 2 1 Sesshafte Stadtbewohner 2 2 Indogermanische Zuge 2 3 Interaktionen mit dem Kaiserreich China 2 4 Eine Ara des Ost West Handels und kultureller Austausch 3 Literatur 4 WeblinksDie Geschichte der Dayuan Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das hellenistische Erbe Bearbeiten nbsp Ein wahrscheinlich griechischer Soldat daruber ein Kentaur Wandteppich Sampul 2 3 Jahrhundert heute im Xinjiang Museum in UrumqiDie Region um Ferghana wurde um 329 v Chr von Alexander dem Grossen erobert und zu seiner Basis in Zentralasien ausgebaut Er grundete die befestigte Stadt Alexandria Eschate griechisch Ale3andria Esxath Alexandria die Ausserste im Sudwesten des Ferghana Tals am Sudufer des Flusses Syrdarja im Altertum Jaxartes an der Stelle der heutigen Stadt Khujand in Tadschikistan Alexander liess diese Polis von einer sechs Kilometer langen Ziegelsteinmauer umgeben und hinterliess eine Garnison von Veteranen und Verwundeten Es wird angenommen dass es sich bei den Dayuan um Nachfahren dieser Griechen und Makedonen handelte Das vollstandige Gebiet von Baktrien Transoxanien und Ferghana blieb bis etwa 250 v Chr unter der Kontrolle der makedonischen Seleukiden Die Region erklarte sich dann unter ihrem Statthalter Diodotos I fur unabhangig und bildete fortan das Grako Baktrische Reich die Dayuan bildeten offenbar den nordlichen Teil dieses Reiches in Ferghana Das Griechisch Baktrische Konigreich Bearbeiten Die Grako Baktrer hielten ihr Territorium und konnten es sogar erweitern Laut dem griechischen Historiker Strabon konnten sie ihr Reich bis zu den Grenzen von Seres China und zu den Phryni ausdehnen Es gibt sogar Anhaltspunkte dafur dass sie ihre Expeditionen bis nach Kaschgar in Xinjiang ausdehnten was zum ersten Kontakt der chinesischen und der westlichen Kultur um 200 v Chr fuhrte Fur diese These sprechen mehrere archaologische Funde von Statuetten und anderen Darstellungen griechischer Soldaten nordlich des Tian Shan diese Funde sind heute im Museum von Urumqi ausgestellt Herrschaft der Saken Bearbeiten nbsp Sakischer skythischer Reiter Filz ca 300 v Chr Um 160 v Chr fielen Stamme der Saken im Osten verbliebener Skythen die von den Chinesen die Sai Wang genannt wurden in das Ferghana Tal ein Ursprunglich siedelten die Saken wohl im Ili Tal in der Nahe des Issyk Kul Sees Nachdem die Yuezhi ein indogermanisches Nomaden Volk das von den Griechen Tocharer genannt wurde von den Xiongnu aus ihrem angestammten Gebiet vertrieben worden waren fielen diese in das Gebiet um Ili ein und vertrieben die Saken die wiederum in das Gebiet der Dayuan einfielen Im Han Shu findet sich dazu die folgende Passage Die Yue tschi griffen den Konig der Dai Wang an der sich betrachtlich weit nach Suden zuruckzog dann besetzten sie sein Land Wenn der chinesische Gesandte Zhang Qian die Dayuan um 128 v Chr beschreibt erwahnt er neben der urbanen Bevolkerung auch Krieger die Pfeile von Pferderucken verschiessen eventuell eine Beschreibung der Saken In diesem Fall lebten die sesshaften Dayuan unter der Hegemonie der nomadischen Saken weiter vermutlich als tributpflichtige Abhangige Fur diese Hypothese spricht ebenfalls dass in einem Bericht uber den Krieg gegen China von 106 101 v Chr Krieg der Himmlischen Pferde in dem die Dayuan sich mit den Sogdern Sogdien verbundet hatten sich der sakische Name Mu Kua fur den Konig der Dayuan in den Chroniken findet Der Name konnte auf Maues einen indo skythischen Konig zuruckgehen Der Einfall der Yuezhi Bearbeiten Das Han Shu beschreibt dass die Yuezhi im Jahr 155 v Chr erneut vernichtend durch die Wu sun geschlagen wurden und daraufhin Ili verliessen Dabei fielen sie in das Gebiet der Dayuan ein durchquerten es und liessen sich schliesslich nordlich des Amudarja im Altertum Oxus im heutigen Kasachstan beziehungsweise Usbekistan nieder Dabei schnitten sie die Dayuan definitiv von den Grako Baktrern ab Die Dayuan blieben zunachst eine starke Nation die sich ab 130 v Chr auch durch den Einfluss der Yuezhi starker an das Kaiserreich China anlehnte und eine Vielzahl von Kontakten und auch Handelsbeziehungen nach dort pflegte Die Yuezhi hingegen adaptierten Teile der hellenistischen Lebensart und vor allem wohl auch die griechische Schrift von den Dayuan bis das Reich der Yuezhi schliesslich um 125 v Chr weiter nach Suden expandierte und spater ab dem 1 Jahrhundert Kuschana in Indien grundete Die Dayuan in chinesischen Chroniken BearbeitenUm 130 v Chr zur Zeit der Reisen des Zhang Qian werden die Dayuan als Einwohner einer Region westlich des Kaiserreich Chinas im Ferghana Tal beschrieben Im Han Shu heisst es Die Hauptstadt des Konigreichs der Dayuan ist die Stadt Kui shan Khujand 12 550 li von Chang an entfernt Das Konigreich besteht aus 60 000 Familien insgesamt einer Population von 300 000 Menschen mit einer 60 000 Mann starken ausgebildeten Armee Es gibt einen Vizekonig und einen Fursten Die Generalitat liegt in einer Distanz von 4 030 li Richtung Osten Im Shiji findet sich folgende Stelle die die Lage der Yuezhi hinter dem Oxus beschreibt Die grossen Yuezhi finden sich etwa 2000 oder 3000 li westlich der Dayuan sie siedeln nordlich des Flusses Kuei Oxus Sudlich von ihnen siedeln die Daxia Baktrer westlich die Anxi Parther und nordlich die Kangju Sogdien Das Shiji beschreibt dann weiter dass die Yuezhi zunachst ostlich der Dayuan im Tarimbecken siedelten und dann durch die Xiongnu unter ihrem Heerfuhrer Mao tun Khan im Jahr 176 v Chr geschlagen wurden und durch das Gebiet der Dayuan nach Westen flohen Sesshafte Stadtbewohner Bearbeiten Die Lebensart der Dayuan war der der weiter sudlich lebenden Baktrer sehr ahnlich schreibt Zhang Qian Im Shiji findet sich folgende Passage Ihre die der Grakobaktrer Lebensart ist dieselbe wie der Dayuan Die Menschen haben feste Aufenthaltsorte und leben in von Mauern umschlossenen Stadte in gewohnlichen Hausern genau wie das Volk der Dayuan Sie haben keine grossen Konige oder Herrscher aber in jeder ihrer Stadte und Siedlungen gibt es kleine Konige Im Han Shu findet sich dazu weiter Sie die Dayuan haben Stadtmauern und Hauser grosse und kleine Stadte gehoren zu ihrem Reich insgesamt 70 an der Zahl alle zusammengenommen leben dort mehrere hunderttausend Menschen Auch gibt es mehr als 70 andere Stadte im Land Die Dayuan waren also im Gegensatz zu den Yuezhi den Wu sun oder den Xiongnu Stadtbewohner Indogermanische Zuge Bearbeiten Das Volk der Dayuan hat grosse eingesunkene Augen buschige Barte und Backenbarte Sie sind geschickte Handler und streiten sich um die Aufteilung eines Viertelpfennigs Frauen werden von ihnen mit grosser Ehrerbietung behandelt und sie beeinflussen ihre Ehemanner in deren Entscheidungen Weiter wird ihr handwerkliches Geschick und ihre Liebe zum Wein beschrieben Die Dayuan keltern Wein aus Trauben Reiche Leute lagern 10 000 Gefasse und mehr in ihren Kellern und bewahren sie mehrere Jahre ohne dass der Wein verdirbt Das ganze Volk ist dem Wein sehr zugetan Angeblich wurde der Wein sogar durch die Reisen des Zhang Qian von den Dayuan in das Kaiserreich China eingefuhrt So heisst es im Shiji Die Abgesandten der Han brachten schwarze Trauben und Alfalfa Samen nach China und der Kaiser liess versuchen die Pflanzen auf reichem Boden anzubauen Interaktionen mit dem Kaiserreich China Bearbeiten Die Berichte von Zhang Qian der eigentlich vergeblich ausgesandt worden war um eine Allianz mit den Yuezhi gegen die Xiongnu zu schliessen erregten beim chinesischen Kaiser Han Wudi das Interesse daran kommerzielle Kontakte zu den Bewohnern von Baktrien Parthien und des Ferghana Tals aufzubauen So berichtete Sima Qian Der Sohn des Himmels schloss nachdem er diese Berichte gehort hatte dass Ferghana Dayuan und die Besitztumer Baktrien und Parthien bedeutende Landereien sind reich an seltenen Gutern mit einer sesshaften Bevolkerung und einer Lebensart ahnlich derer der Chinesen aber mit schwachen Armeen und die Volker scheinen der reichen Produktion Chinas einen grossen Wert beizumessen Die Chinesen begannen daraufhin eine grosse Anzahl von Botschaftern etwa zehn pro Jahr in diese Lander zu schicken Dabei erreichten sie sogar das seleukidische Syrien Botschaften wurden in An Si Parther An ts ai Aorsen oder Alanen Li kan Syrer unter den Seleukiden T iau chi Chaldaer und Shon tu Inder eingerichtet Als Leitfaden starteten mehr als zehn Missionen pro Jahr in diese Lander nie jedoch weniger als funf oder sechs nbsp Abbildung eines Pferdes spate Han Dynastie 1 2 JahrhundertDie Chinesen waren sehr an den starken und hochgewachsenen Pferden der Dayuan interessiert die sie Himmelspferde nannten Diese Tiere waren von grosser Bedeutung im Kampf gegen die Xiongnu Nachdem die Dayuan es ablehnten diese Pferde in grosser Zahl an China zu liefern schickten die Chinesen im Jahr 104 v Chr eine Armee unter General Li Guangli nach Ferghana Diese Armee wurde jedoch geschlagen da sie nur schlecht vorbereitet war und ihre Gegner unterschatzte So beschreibt das Shiji den Plan mit Die Armee der Dayuan ist schwach wenn wir sie mit mindestens 3 000 chinesischen Soldaten die mit Armbrusten bewaffnet sind angreifen konnen wir sicher sein sie zu uberwinden Nach dieser Niederlage schickte China eine 100 000 Mann starke Armee die nach Verhandlungen 3 000 Pferde zugesprochen bekam In den vorangehenden Kampfen die man den Krieg der Himmelspferde nennt behielten die Chinesen die Oberhand es gelang ihnen aber nicht die Hauptstadt der Dayuan moglicherweise Alexandria Eschate einzunehmen Bei der Ankunft in Ferghana bestand die chinesische Armee aus 30 000 Mann Die Armee der Yuan lieferte sich eine Schlacht mit dieser Ausschlaggebend fur den Sieg war schliesslich die Effizienz der chinesischen Bogenschutzen Nach der Niederlage verschanzten sich die Yuan in den Stadten und besetzten die Stadtmauern Trotz aller Versuche gelang es den Chinesen nicht in das Innere der Stadt vorzudringen und so zogen sie sich zuruck Wenn es sich bei den Dayuan tatsachlich um eine griechische Zivilisation handelte so war dies der einzige bezeugte Krieg zwischen einem hellenistischen Reich und China Infolge dieser Niederlage wurden die Dayuan den Chinesen jedenfalls tributpflichtig und zunachst kurzfristig unter die Oberhoheit der Suoche chinesisch 莎車 aus Yarkant gestellt Es ist belegt dass das Konigreich der Dayuan noch in der Zeit der Zeit der drei Reiche und wahrend der Jin Dynastie existierte zu dieser Zeit gab es allerdings keinen diplomatischen Kontakt zum Kaiserreich China mehr Nach diesem Raubzug war das Kaiserreich China bemuht das Verhaltnis zum Westen wieder zu normalisieren Ein Friedensvertrag zwischen China und den Dayuan wurde geschlossen und die Botschaft wieder eingerichtet Auch verkehrten nun regelmassig Karawanen zwischen China und Baktrien Eine Ara des Ost West Handels und kultureller Austausch Bearbeiten Schliesslich wurde im 1 Jahrhundert nach Christus die Seidenstrasse eingerichtet sie diente nicht nur als Tor Chinas zum Westen sondern verstarkte auch den Kontakt zu den Volkern des Tarimbeckens sowie den Dayuan Parthern und Baktrern Der Handel weitete sich bald aus und wurde vor allem durch den Hunger Roms nach Seide sehr stark Der Zustand spitze sich so zu dass der romische Senat ebenfalls im 1 Jahrhundert mehrere Edikte erliess die das Tragen von Seide verboten was unabhangig voneinander von mindestens drei zeitgenossischen romischen Autoren Strabon Seneca und Plinius dem Alteren berichtet wurde Dies war auch die Zeit in der der Buddhismus und Graeco Buddhismus sich entlang der Seidenstrasse ausbreiteten und gegen Ende des 1 Jahrhunderts China erreichten Literatur BearbeitenBan Biao Ban Gu Han Shu In Journal of the Anthropological Institute of Great Britain and Ireland III 1874 V 1876 X 1881 XI 1882 Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland ISSN 0959 5295 III S 401 452 V S 41 80 X S 20 73 XI S 83 115 Friedrich Hirth Zhang Qian s Mission to the West In Journal of the American Oriental Society 37 2 1917 American Oriental Society ISSN 0003 0279 S 93 116 Sima Qian Records of the Grand Historian of China Translated from the Shih Chi of Sima Quian by Burton Watson Vol II Columbia University Press New York 1961 ISBN 0 231 08167 7 Strabon Geographika Buch IX XIII 1 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 525 25952 2 Weblinks BearbeitenTeile des Hou Hanshu englisch Strabons Geographika englisch griechisch Auswahl der Geschichten des Han englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 28 November 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dayuan amp oldid 238573821