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Als Skythen werden einige der Reiternomadenvolker bezeichnet die ab etwa dem 8 7 Jahrhundert v Chr die eurasischen Steppen nordlich des Schwarzen Meeres im heutigen Sudrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister bewohnten Sie wurden im 4 3 Jahrhundert v Chr von den kulturell nahestehenden Sarmaten die sich als Stammesverband zuvor zwischen der unteren Wolga und der Sudspitze des Ural gebildet hatten unterworfen und assimiliert Ein Teil fluchtete auf die Krim wo noch bis ins 3 Jahrhundert n Chr skythische Stammesverbande lebten Skythischer Bogenschutze rotfiguriger Deckel des griechischen Vasenmalers Epiktetos ca 520 500 v Chr Sie hinterliessen keine bekannten schriftlichen Aufzeichnungen und alles was man uber sie weiss beruht auf Bodenfunden und antiken Quellen anderer Kulturen 1 Nach dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Herodot nannte sich der herrschende Klan Skoloten die Bezeichnung Skythen stammt aus griechischen Quellen ist jedoch nicht griechisch Ihre Sprache wird dem alt nordost iranischen Zweig der indogermanischen Sprachen zugerechnet 1 Griechische und romische Quellen bezeichnen manchmal pauschal das gesamte Gebiet der kulturell und wohl auch sprachlich nahe verwandten Reiternomaden Osteuropas und Mittelasiens im 1 Jahrtausend v Chr als Skythien Dort lebten unter anderem auch die Stammesverbande der Saken vgl auch die griechische Bezeichnung der nach Indien ausgewanderten Saken als Indo Skythen Sarmaten und Massageten In der Archaologie wird dieser Kulturraum Skythiens im weiteren Sinne als skythisch sakischer Kulturraum oder Skythisch sakischer Horizont bezeichnet Zu ihm zahlen als alteste Kulturen seit dem 9 Jahrhundert v Chr auch einige archaologische Kulturen Sudsibiriens wie die Tagar Kultur Minussinsker Becken Pasyryk Kultur Altai Aldy Bel Kultur Tuwa und die Tes Stufe Tuwa Diese sind nicht aus Schriftquellen bekannt Die sprachliche und ethnische Zugehorigkeit ihrer Trager ist unbekannt aber ihre materielle Kultur ahnelt derjenigen der Skythen am Schwarzen Meer Aufgrund des Alters dieser sudsibirischen Kulturen der archaologisch erforschten Ausbreitung dieser Kultur vom Osten in den Westen und Sudwesten und Herodots Angaben dass die Skythen aus dem Osten kamen gehen Archaologen von einer Herkunft der Skythen Saken u a aus dieser Region aus 2 Eine nach Osten abgewanderte Splittergruppe bildete die Ordos Kultur Nach bisherigen archaologischen Erkenntnissen waren die Stammesverbande des skythisch sakischen Kulturraums die ersten in der Geschichte der Steppen Asiens und Europas die bis auf wenige Ausnahmen auf jahreszeitlich genutzte feste Ansiedlungen mit bescheidenem Ackerbau verzichteten und zum ganzjahrig nomadisierenden Leben als Reitervolk ubergingen Inhaltsverzeichnis 1 Historische Verwendung des Namens 2 Schriftliche Zeugnisse 2 1 Assyrische Quellen 2 2 Bibel 2 3 Griechische und romische Quellen 2 4 Mittelalterliche Quellen 3 Archaologische Funde 4 Geschichte 5 Sozialstruktur 6 Sprache 7 Einfluss auf Mitteleuropa 8 Siehe auch 9 Literatur 9 1 Allgemeines 9 2 Quellensammlungen 9 3 Archaologie und Geschichte 9 4 Sprache 9 5 Soziologie 9 6 Mythen und Sagen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHistorische Verwendung des Namens BearbeitenAb dem 3 Jahrhundert v Chr teilten die Griechen die Volker im Norden in zwei Gruppen ein Kelten westlich des Rheins und Skythen ostlich des Rheins insbesondere nordlich des Schwarzen Meeres Der Begriff Skythen diente spater also meist nur als grober Oberbegriff fur eine grosse Anzahl verschiedener barbarischer Volker Die Verwendung des Begriffs Germanen fur die ostlich des Rheins siedelnden Stamme ist erstmals vom griechischen Geschichtsschreiber Poseidonios um das Jahr 80 v Chr uberliefert Als Kelten wurden pauschal die westlich des Rheins lebenden Stamme bezeichnet Endgultig eingefuhrt wurde dieses Schema von Gaius Iulius Caesar Als Tacitus seine Germania schrieb war dies eine als neu bekannte aber bereits ubliche Bezeichnung Damit war nun eine Dreiteilung der Volker des Nordens und Ostens in Kelten Germanen und Skythen ublich Die obigen Einteilungen sind nach heutigem Kenntnisstand und modernen Anforderungen falsch oder zumindest ungenau Im 3 Jahrhundert n Chr etwa von Dexippos sowie zur Zeit der Volkerwanderung spates 4 bis spates 6 Jahrhundert wurden alle Volker am Nordrand des Schwarzen Meeres von den klassizistisch orientierten Geschichtsschreibern als Skythen bezeichnet etwa die Goten und spater die Hunnen Beispiele sind unter anderem Ammianus Marcellinus 20 8 1 oder die Berichte des Geschichtsschreibers Jordanes Wie spater Hunnen war das Wort zu einer allgemeinen Bezeichnung steppennomadischer Volker geworden Fur Jordanes grenzte Skythien an Germanien es erstreckte sich vom Ister der unteren Donau bis an den Tyras Dnister Danaster Donez und Vagosola und bis zum Kaukasus und zum Araxes einem Nebenfluss der Kura in der sudlichen Kaukasusregion Im Osten grenzte es an das Land der Seren Kaspisches Meer im Norden an der Weichsel an jenes der Germanen Im Skythenland lagen die Riphaischen Berge Ural die Asien und Europa trennen und die Stadte Borysthenes Olbia Kallipodia Chesona Theodosia Kareon Myrmikon und Trapezunt welche die wilden Skythenvolker von den Griechen grunden liessen damit sie Handel mit ihnen treiben konnten 3 Auch in vielen byzantinischen Geschichtswerken die in der klassizistischen Tradition standen wurden fremde Volker an der Donau als Skythen bezeichnet Herodot berichtet dass die Skythen von den Persern Saken genannt wurden Wie im spatantiken und im mittelalterlichen Europa war bei den Persern Skythe Sake oft einfach eine allgemeine Bezeichnung fur jeden barbarischen Steppenbewohner siehe dazu Ethnogenese Reitervolker Altpersische Inschriften aus dem 6 Jahrhundert nennen drei Gruppen der Saka Paradraya Tigraxauda und Haumawarga Zumindest die Haumawarga sind als Hauma bzw soma trinkende Indoarier auch in Indien bekannt sodass hier wohl nur von den ostlich des Tigris lebenden Skythen die Rede ist die in dieser Zeit stark ostlich des Kaspischen Meeres und in Nordindien prasent waren was durch Tausende von Kurganen Grabhugel dieser Epoche auch sehr gut belegt ist Im engeren Sinn bezeichnet dieser Name Stamme der Saken deren Siedlungsgebiete hauptsachlich in der Kasachensteppe lagen Schriftliche Zeugnisse BearbeitenAssyrische Quellen Bearbeiten Die Skythen tauchen in den assyrischen Quellen erstmals unter Sargon II auf Zur Zeit Asarhaddons 680 669 v Chr verbundeten sie sich unter Ispakai mit dem Mannaer Reich am Urmiasee und griffen die Assyrer an Unter einem gewissen Bartatua Partatua treten die Skythen als Verbundete der Assyrer auf vielleicht wegen einer Heirat mit einer Tochter Assurhaddons Kimmerer und Skythen werden in den assyrischen Quellen oft als umnan manda zusammengefasst was jedoch ebenfalls eine recht ungenaue Bezeichnung darstellt die sich generell auf Bergvolker bezieht Ahnliche Bezeichnungen sind bereits von Akkadern in Zusammenhang mit alteren erwahnten Bergvolkern unbekannter Herkunft genannt worden Bibel Bearbeiten Das Konigreich Aschkenas das in Jeremia 51 27 EU zusammen mit Ararat Urartaisches Reich Minni Mannaer zu einem Angriff auf Babylon aufgefordert wird wird meist als skythisch identifiziert Der entsprechende Text durfte nach 594 v Chr formuliert worden sein Die Form Aschkenas beruht auf einer Verwechslung die auf die Ahnlichkeit der hebraischen Zeichen Waw fur u und Nun zuruckgeht Die ursprunglich assyrische Form war A sch ku zaa oder I sch ku zaa soll aufgrund von skythischen Grabern dem griechischen Skythai entsprechen 4 In der Volkertafel der Genesis Gen 10 3 taucht Aschkenas als Kind Gomers Sohn des Jafet auf Gomer wird mit den Kimmerern gleichgesetzt wobei sich die Volkertafel weitestgehend auf das 1 bis 3 Jahrhundert v Chr bezieht Altere Vorstellungen entstammen wohl aus Babylonisch assyrischen Bibliotheken wahrend des Babylonischen Exils Kolosser 3 11 EU erwahnt die Skythen Sky8hs um das Jahr 60 n Chr und unterscheidet sie von anderen nichtgriechischen Volkern barbaroi Griechische und romische Quellen Bearbeiten nbsp Skythische Fundplatze braune Symbole mit Grabhugeln Dreiecke Dorfern Haussymbole grosseren befestigten Siedlungen Haussymbole mit Plattform und anderen Hugeln flachrunde Hugelsymbole im Gebiet der heutigen Ukraine 7 3 Jahrhundert v Chr Die Funde gehen nach Osten weiter Nach archaologischen Forschungen siedelten sich die ursprunglich nomadischen Skythen in nordlichen Waldgebieten und Flusstalern an 5 Der griechische Historiker Herodot beschrieb die Skythen detailliert Danach gab es vier Hauptabteilungen der Skythen die Aucheten Nachkommen von Leipoxais dem altesten Sohn des Grunderheros Targitaos die Katairen und Traspier Nachkommen des mittleren Sohnes Arpoxais und die Paralaten oder koniglichen Skythen Nachkommen des jungsten Sohnes Kolaxais 6 Dieser Name taucht auch bei Alkman von Lesbos 7 Jahrhundert v Chr und Valerius Balba 70 96 v Chr auf Alle diese Abkommlinge zusammen wurden sich Skoloten nennen die Griechen nannten sie Skythen Wenige Seiten weiter beschreibt Herodot eine weitere Aufteilung der Skythen nach der Wirtschaftsweise Ackerbau treibende Skythen wohnten danach im Lande Hylaa von griech ὕlh hyle Wald vermutlich Berghochwald zwischen Borysthenes Dnepr und Hypanis Sudlicher Bug bis zum Fluss Pantikapes und elf Tagesreisen nach Norden Sie nannten sich selbst Olbiopoliten Olbia Polis Ostlich der Olbiopoliten beginnt die Steppe hier lebten nomadische Skythen am Gerrhus das Flusschen Molotschna sowie dem grosseren Tokmak die heutige Bezeichnung des Oberlaufes der Molotschna Wiederum ostlich davon gemeint ist ostlich des Asowschen Meeres lebten die koniglichen Skythen die alle anderen Skythen fur ihre Sklaven halten und am zahlreichsten waren 7 Ihr Siedlungsgebiet reichte bis an die Krim und den Tanais Don Ostlich von ihnen siedeln die Sauromaten nordlich davon die Melanchlanen so benannt nach ihren schwarzen Manteln beides nach Herodot keine skythischen Stamme obwohl die Melanchlanen skythische Sitten angenommen hatten 8 Herodot gibt zahlreiche Berichte uber die Entstehung der Skythen wieder In einem davon der vermutlich auf Hekataios von Milet und Aristeas von Prokonnesos zuruckgeht heisst es die Skythen seien von den Massageten bedrangt worden und daraufhin uber den Araxes Aras in das Land der Kimmerer eingefallen die vor ihnen nach Asien flohen Als Beleg fuhrt Herodot zahlreiche Ortsnamen im Skythenland an die auf die Kimmerer hinweisen 9 Ob die in der Ilias auftretenden trefflichen Hippemolgen durftig von Milch genahrt 10 Kimmerer Skythen oder einen anderen Stamm der nordlichen Schwarzmeerkuste bezeichnen sollen ist umstritten Diese Stelle gilt manchen Forschern als die erste schriftliche Erwahnung der Skythen Vermutlich sind damit pauschal geschickte Reitervolker gemeint nbsp Skythische Krieger Relief auf einem Elektron Becher aus dem Kurgan von Kul Oba Krim 400 350 v Chr Eremitage St Petersburg Nach Diodor wurde Skythes der eponyme Heros der Skythen und Konig von Hylaia am Borysthenes ein Sohn des Zeus und einer schlangenfussigen Gottin namens Echidna am Tanais geboren Seine Bruder sind Agathyrsos vermutlich der sarmatische Stamm der Agathyrsen und Gelonos eventuell die Geten Das Werk des Hellanikos von Lesbos uber die Skythen ist nur in wenigen Fragmenten uberliefert Auch Hippokrates von Kos Aischylos Der gefesselte Prometheus Sophokles Euripides Iphigenie bei den Taurern Rhesos Pindar Thukydides Theopompos und Aristophanes uberliefern einige Details uber die Lebensweise und die Wohnsitze der Skythen und Sauromaten In den griechischen Quellen der klassischen Zeit werden die Skythen als typische Barbaren beschrieben die gebrochenes Attisch sprachen und seltsame Beinkleider Hosen trugen Wein unverdunnt zu trinken wurde geradezu als Trinken auf skythische Art bezeichnet und auch den Germanen nachgesagt Der Spartanerkonig Kleomenes ubernahm diese Unsitte von den Skythen und starb daraufhin im Delirium 11 Daraufhin soll die Wortschopfung ἐpisky8izein un oder wenig verdunnten Wein trinken entstanden sein 12 Nicht nur skythische Manner sondern auch die Frauen sollen unverdunnten Wein getrunken und das Vergiessen von Wein auf ihre Kleidung fur einen vortrefflichen Brauch gehalten haben 13 Arrian unterschied asiatische Abier und europaische Skythen letztere nannte er das zahlreichste aller europaischen Volker 14 Die Abier bzw Abioi kommen bereits in der Ilias vor 13 6 wo sie als gerechteste aller Erdenbewohner geruhmt wurden Fraglich ist jedoch ob Homer damit auch wirklich Skythen gemeint hat 15 Quintus Curtius Rufus 7 7 1 nannte den Tanais als Grenzfluss zwischen den europaischen Skythen und Baktrien wie auch zwischen Europa und Asien Dies erklart sich daraus dass einige antike Geographen den Amudarja fur den Oberlauf des Tanais Don hielten und Asien in ihrer Vorstellung relativ kurz war Von der wahren Ausdehnung Asiens hatten sie keinerlei Vorstellung Diese Vorstellung der Welt hielt sich bis ins spate Mittelalter Rufus sah daher die Skythen als Teil der Sarmaten an Ihre Siedlungsgebiete lagen unweit von Thrakien von der Waldgegend jenseits der Ister Donau bis nach Baktrien Die damalige Vorstellungswelt kannte schlichtweg keine weiteren Volker Asiens Rufus lobte die Skythen als nicht so roh und ungebildet wie die ubrigen Barbaren einige von ihnen seien sogar fur die Lehren der Weisheit empfanglich soweit diese fur ein immer unter den Waffen befindliches Volk fassbar sind 7 8 10 Strabon unterschied Skythen und Sauromaten nicht gilt aber ansonsten als wichtige Quelle Unter den griechischen und romischen Autoren finden sich auch bei Plinius dem Alteren Orosius Lukian von Samosata Horaz und Dion Chrysostomos Angaben uber die Skythen In Athen dienten skythische Sklaven zwischen der Mitte des 5 Jahrhunderts und dem 4 Jahrhundert v Chr als bewaffnete Schutztruppe Toxotai Speusinoi wie aus einer Rede von Andokides Uber den Frieden mit den Lakedaimonern 391 v Chr bekannt ist Das polizeiahnliche Korps bestand aus 300 spater 1000 Bogenschutzen und war erst auf der Agora spater auf dem Areopag stationiert Sie unterstanden dem Rat der 500 und sorgten primar fur deren Sicherheit sowie fur die Ordnung der Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen Vermutlich wurden sie auch zur Unterstutzung des Beamtenkollegiums der Elf eingesetzt Zu deren Zustandigkeitsbereich gehorte die Aufsicht uber das Staatsgefangnis und die Hinrichtung von gestandigen oder auf frischer Tat betroffenen Verbrechern kakourgoi 16 Die so verwendeten Skythen tauchen auch in den Komodien des Aristophanes auf genauer in Die Acharner 425 v Chr Die Ritter 424 Thesmophoriazusen 411 und schliesslich Lysistrata 411 aus dem gleichen Jahr Wahrscheinlich wurde die Einheit um 390 v Chr aus Kostengrunden aufgelost 17 Wie Frolov 2000 ausfuhrt gab es in Athen neben den Staatssklaven der Schutzeinheit auch skythische Sklaven in Privatbesitz 18 Mittelalterliche Quellen Bearbeiten In den mittelalterlichen mappae mundi Weltkarten des 10 bis 13 Jahrhunderts beispielsweise Hereford Karte Ebstorfer Weltkarte wurden die Skythen auf dem Gebiet der Kiewer Rus westlich des Tanais Don eingezeichnet wobei die Sarmaten zwischen Germanien und Skythien liegen Dieses Skythien liegt nordlich des Schwarzen Meeres zwischen der unteren Donau und reicht bis zum Don Eingezeichnet wurden dabei auch drei Bezeichnungen Scitotauri Konigsskythen in der Region Kiev Scirhans Skiren sudwestlich davon sowie in Chesona Ostlich des Don zeichnete man gewohnlich Gog und Magog in ihrem Gefangnis der Alexanderburg ein Dahinter liegt das Land der Greife das gemass dieser Vorstellung nicht grosser als Thrakien war Uber die Volker jenseits des Tanais Don hatten die Kartenzeichner keine genaue Vorstellung auch ist zu beachten dass die Darstellung dieser Karten mehr von der Theologie als von geographischen Erkenntnissen gepragt war Unmittelbar danach schliessen Baktrien China und Indien an Mit Asien wird der Orient von Anatolien bis Indien bezeichnet Die in Asien tatsachlich im Mittelalter ansassigen Volker Chasaren Petschenegen Kumanen und Wolgabulgaren waren zumindest im ostlichen Europa bereits wohlbekannt Die mittelalterlichen Karten orientieren sich in ihrem Aufbau an Karten oder Beschreibungen des antiken Geographen Mathematikers und Philosophen Claudius Ptolemaus im 2 Jahrhundert wobei Jerusalem nun in das Zentrum der Welt ruckte Weiter erganzt wurden die Karten durch die mittelalterlichen Alexanderromane Dies widerspricht der heute gangigen Sicht auf die Skythen entspricht jedoch der Wortwahl des Mittelalters in der auch Wikinger Germanen Slawen und Sarmaten als Skythen definiert wurden In den ersten Mappae Mundi wurde die Welt des Ptolemaios einfach mit dem Wissen des Mittelalters erweitert Archaologische Funde Bearbeiten nbsp Skythien im weiteren allgemeinen Sinne 100 v Chr nbsp Beispiel des skythischen Tierstils Gold Pektorale aus dem Towsta Kurgan bei Nikopol ZentralukraineFunde von der ersten Halfte des 7 Jahrhunderts und dem spaten 4 Jahrhundert v Chr aus dem nordlichen Schwarzmeergebiet werden wegen der Angaben Herodots in der Archaologie als skythisch bezeichnet Diese spezielle materielle Kultur mit Verzierungen im skythischen Tierstil eisernen Kurzschwertern Lamellenpanzern Bronzekesseln mit hohem Standfuss typisch fur die Saken speziellen Formen der Trensenknebel Katakombengrabern unter Grabhugeln Kurganen und anthropomorphen Grossplastiken ist jedoch uber ein wesentlich weiteres Gebiet verbreitet Wahrend die meisten russischen und ukrainischen Archaologen den Begriff Skythen auf Funde zwischen dem Bug und dem Kuban und an der Kuste des Asowschen Meeres beschranken also dem Gebiet in dem nach Herodot Stamme lebten die sich selbst als Skythen bezeichneten wird der Begriff im Westen meist auf die gesamte nordpontische nordlich des Schwarzen Meeres und westsibirische reiternomadische Kultur der fruhen Eisenzeit ubertragen und umfasst damit mit Sicherheit auch Stamme die sich selbst nicht als Skythen bezeichneten Die materielle Kultur die traditionell den Kimmerern zugeschrieben wird Funde bei Tschernogorowka heute Ortsteil von Siwersk und Nowotscherkassk endet im 7 Jahrhundert v Chr abrupt und wird durch skythische Funde abgelost Dies stutzt die Angaben Herodots uber den Einfall der Skythen die nach Meinung einiger Forscher aus dem Altai Gebiet gekommen sein sollen Seit dem 7 Jahrhundert finden sich auch in der Koban Kultur des nordlichen Kaukasus deutliche skythische Einflusse nbsp Darstellung eines Reiters aus Pazyryk ca 300 v Chr nbsp Der im Permafrostboden konservierte Pasyryk Teppich der alteste erhaltene Teppich der Welt ebenfalls mit Tierstil Motiven nbsp Prinzessin von Ukok eine mit Tiersymbolen tatowierte Mumie National Museum der Republik Altai Sie wurde 1993 in einem Kurgan bei Kosch Agatsch von Natalja Polosmak ausgegraben 19 Die archaologischen Funde stammen vor allem aus Ausgrabungen von Grabhugeln Kurgane die unter anderem Gold Seide Waffen Pferde und Bestattungen enthielten Ein unversehrter Kurgan wurde im Juli 2001 im Tal der Zaren bei Arzan in der sudsibirischen Republik Tuwa entdeckt 20 Der Sensationsfund mit Tausenden von Goldobjekten gelang dem deutschen Archaologen Hermann Parzinger aufgrund von Reiseberichten uber Kurgane von Reisenden des 18 Jahrhunderts 21 22 Der teilweise sehr gute Erhaltungszustand der Uberreste wie in den Kurganen von Pazyryk oder in denen von Berel ist Mumifizierungstechniken und dem sibirischen Permafrost zu verdanken Im Sommer 2006 wurde im Permafrostboden des Altaigebirges in Tuwa von Hermann Parzinger und Mitarbeitern des Deutschen Archaologischen Instituts in Kooperation mit russischen Archaologen aus einer Grabkammer die Eismumie eines skythischen Reiterkriegers geborgen 23 24 Ihr Alter wurde auf 2500 Jahre geschatzt Ausserdem liegen dendrochronologische Daten der Kammer vor Die Mumie trug einen prachtigen Pelzmantel und einen kunstvoll verzierten und vergoldeten Kopfschmuck Auch ein Kompositbogen ist erhalten 25 Archaologische Belege fur eine skythische Prasenz in Kleinasien von der sowohl griechische als auch assyrische Quellen berichten sind abgesehen von dreiflugligen Pfeilspitzen siehe unten sparlich Ein Grab aus Irminler Provinz Amasya am Sudrand des Pontus enthielt neben 21 zweiflugligen Bronzepfeilspitzen ein eisernes Langschwert mit herzformigem Heft einen Streitpickel wie er fur das Altai Gebiet typisch ist einen goldenen Armreif und eine Trensenstange Die Grabkammer war mit einer Trockenmauer eingefasst und 2 8 m lang Die Bestattung war modern gestort enthielt aber Knochen von Menschen und Pferden Ein weiterer Fund aus dem Schwarzmeergebiet Provinz Amasya geht auf Raubgrabungen zuruck und ist ohne genauen Fundort Hier lagen 250 zweifluglige Pfeilspitzen in einem Grab Die Graber werden in das 7 und fruhe 6 Jahrhundert datiert Auch hier ist aber nicht sicher zu sagen ob es sich um kimmerische skythische oder sarmatische Krieger handelt das Langschwert spricht vielleicht eher fur letztere Der Goldschatz von Ziwiye Iran aus einem Grab aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts enthalt sowohl skythische als auch rein vorderasiatische Gegenstande die vermutlich Kriegsbeute darstellen Auch die Nekropole von Se Girdan im Uschnu Tal scheint skythische Elemente zu enthalten Manche Archaologen wie Johannes A H Potratz nehmen einen skythischen Einfluss auf die assyrische Bewaffnung an so im Falle der mondsichelformigen Trensenknebel und der Bogenfutterale 26 Ab dem 6 Jahrhundert finden sich griechische Importe im Gebiet der Skythen besonders rhodische Weinkruge Oinochen Schwarz und besonders rotfigurige Vasen aus Athen zeigen umgekehrt skythische Bogenschutzen die an ihrer enganliegenden Kleidung mit Hosen und den spitzen skythischen Mutzen zu erkennen sind Oft benutzten sie einen Reflexbogen der jedoch auch zur Bewaffnung der Griechen gehorte zum Beispiel Aginetenfries Diese Darstellungen wurden als Beleg dafur gesehen dass die Skythen athenischen Vasenmalern aus eigener Anschauung vertraut waren Man nahm an dass diese als Leibwache des Tyrannen Peisistratos und seiner Sohne in Athen weilten Die Schriftquellen kennen jedoch nur thrakische Soldner und sogenannte wolfsbeinige Sklaven Inschriften aus Olbia und dem Bosporanischen Reich uberliefern Details zu Feldzugen gegen die Skythen Konig Kanita 3 Jahrhundert pragte in Istros Skiluros 2 Jahrhundert in Olbia Munzen Seit dem 2 Jahrhundert wird es immer schwieriger die skythische und sarmatische materielle Kultur zu trennen Vermutlich kam es zu einer allmahlichen Assimilation Eine genaue archaologische Abgrenzung zu den fur Mittelasien uberlieferten aber aufgrund erhaltener Inschriften iranischsprachigen Saken ist ab dieser Zeit ebenfalls schwierig nbsp Relief tanzender Indo Saken aus Swat heute Pakistan Gandhara KulturDer Name der iranisch afghanischen Region Sistan leitet sich von Sakistan ab nach den Saken die sich dort vor 120 v Chr ansiedelten Eine sakische Stammesfoderation wanderte im 1 Jahrhundert v Chr aus dem ostlichen Mittelasien nach Indien ein und begrundete dort die kurzlebige Indo Skythische Dynastie Eine Anmerkung auf einer alten Stele der Ashoka Edikte anlasslich einer Staudammreparatur im Jahr 150 v Chr schrieb Rudradamana ein Reichsleiter der Saken Sie gilt als erstes schriftliches Zeugnis des Sanskrit 27 Die Indo Saken von griechischen Geografen ihrer Zeit Indo Skythen genannt wurden in Nordwestindien in die Adels und Krieger Kaste der Kshatriya integriert und allmahlich sprachlich assimiliert behielten aber langer eigene Brauche und religiose Kulte Nach Zerstorung des indo skythischen Reiches durch die Kuschana grundeten Indo Saken in Westindien das unabhangige Reich der Westlichen Satrapen ca 35 405 n Chr ihre aus dem Persischen stammende Bezeichnung Kshatrapa Satrap bezeichnete ursprunglich einen Provinzgouverneur entwickelte sich hier aber zu einem Herrschertitel Geschichte BearbeitenIm 8 Jahrhundert v Chr fielen die Skythen in die Gebiete nordlich und ostlich des Schwarzen Meeres ein und verdrangten die Kimmerer Zwischen 630 und 625 v Chr unternahmen die Skythen einen Vorstoss nach Vorderasien und Raubzuge bis nach Palastina Herodot berichtet wie sie durch Psammetich I 670 626 gegen Losegeld zum Abzug bewogen wurden Auf dem Ruckweg sollen sie Aschkelon geplundert und zerstort haben 28 609 berichten babylonische Quellen dass die Skythen in das Gebiet von Urartu eingedrungen seien 608 wird von skythischen Ansiedlungen am Oberlauf des Tigris berichtet Der Fall von Urartu im letzten Drittel des 7 Jahrhunderts v Chr wird daher auch auf Skythen zuruckgefuhrt wahrscheinlich aber als Verbundete des Medischen Reiches Angaben Herodots uber die Zerstorung Urartus durch Meder und Uberlegungen zur Chronologie des Machteverhaltnisses in der Region lasst Forscher die Zerstorung Urartus aber hauptsachlich dem Medischen Reich zuschreiben 29 In den Brandschichten von Bastam das allerdings schon Mitte des 7 Jahrhunderts v Chr zerstort wurde und von Tuspa Van Toprakkale Teisebai URU Kamir Blur bei Jerewan und Argistiḫinili fanden sich dreiflugelige Bronzepfeilspitzen und skythisches Pferdegeschirr Manche Forscher nehmen allerdings an dass die Pfeilspitzen in Teischebani die nicht in den Mauern sondern in Vorratsraumen gefunden wurden auf die Anwesenheit skythischer Soldner hinweisen Vermutlich waren an der Eroberung von Urartu also auch Meder und transkaukasische Stamme beteiligt Diese Feldzuge wurden vermutlich aus dem Kuban Gebiet und dem nordlichen Kaukasus unternommen Im Gebiet um Krasnodar und Stawropol wurden zahlreiche reich ausgestattete skythische Kurgane gefunden zum Beispiel Ul skij Aul mit uber 400 Pferdebestattungen Hier lokalisieren manche russische Forscher wie zum Beispiel V Murzin das aus assyrischen Quellen belegte Reich Iskuza 612 v Chr eroberten die Meder zusammen mit den Babyloniern und den Skythen Ninive Nach der Babylonischen Chronik eroberten die Skythen 609 Agypten Mit dem Beginn der Mederherrschaft 612 und 605 v Chr ging der skythische Einfluss im vorderen Orient zuruck Herodot berichtet die Skythen hatten 28 Jahre lang ganz Asien regiert von dem Sieg des Madyes uber den Medier Phraortes bis zur Niederlage gegen die Medier unter Kyaxares II 624 585 im Jahr 594 v Chr der bei einem Gastmahl ihre Abgesandten umbringen konnte Grakow erwagt allerdings diesen Vorfall in die Regierungszeit von Astyages zu verlegen Zu dieser Zeit war Madyes Sohn des Protothyes Fuhrer der Skythen Danach zogen sich die Skythen nach Norden zuruck Manche Forscher setzen die verstarkte Besiedlung des nordlichen Schwarzmeerraumes erst in diese Zeit 515 514 v Chr unternahm der Perserkonig Dareios I der Grosse mit einer mehrere hunderttausend Mann starken Armee einen erfolglosen Feldzug gegen die Skythen deren Ostgrenze zu dieser Zeit am Don lag Im ausgehenden 6 und 5 Jahrhundert steigt die Zahl der reichen Bestattungen im Dneprgebiet stark an Einer der bekanntesten Konige der Skythen war Atheas der im Westen bis an die Donau vordrang und 339 v Chr hochbetagt gegen Philipp II von Makedonien zu Felde zog und fiel 331 fuhrten die Makedonen unter Zopyrion einen weiteren Krieg gegen die Skythen Sie stiessen bis Olbia vor konnten die Stadt aber nicht einnehmen und wurden auf dem Ruckzug vernichtend geschlagen In der Folge siedelten sich die Skythen in der Dobrudscha an Alexander begann 330 Freundschaftsverhandlungen mit den Skythen plante aber Arrian Anabasis 4 1 zufolge einen Feldzug zur Eroberung des nordlichen Schwarzmeergebietes und die Grundung einer Stadt am Tanais Die Skythen boten ihm eine Heirat mit einer skythischen Prinzessin an die er jedoch ablehnte Im Jahre 329 kam es zu einem Zusammenstoss mit den Massageten in Baktrien bei dem die makedonischen Truppen unter Krateros siegreich blieben 323 wurde eine skythische Delegation in Babylon erwahnt nbsp Skiluros links und sein Sohn und Nachfolger Palakos Relief aus Neapolis dem heutigen Simferopol 2 Jahrhundert v Chr Ab dem 4 Jahrhundert v Chr wurden die Skythen zunehmend von den Sarmaten verdrangt Auch Klimaveranderungen werden jedoch fur den Niedergang der Skythen verantwortlich gemacht Auf der Krim um die von Konig Skiluros gegrundete neue Hauptstadt Neapolis bei Simferopol konnten sie sich noch bis ins 3 Jahrhundert n Chr halten Skiluros und sein Sohn Palakos konnten ihrem Reich Teile des Bosporanischen Reiches angliedern In dem daraus entstehenden Konflikt mit Mithridates VI 122 63 v Chr verbundeten sich die Skythen mit dem roxolanischen Konig Tasius Diophantes unterwarf die Krim jedoch zwischen 110 und 107 dem Pontischen Reich Es kam zu einem Aufstand unter Saumakos den Diophantes jedoch niederwerfen konnte Ein erneuter Aufstand zwischen 89 und 84 war zunachst erfolgreich 80 schlug Neoptolemos jedoch die skythische Flotte und besetzte Olbia und Tyras Augustus erwahnt in seiner Autobiographie eine Gesandtschaft der Skythen Sie kampften zu dieser Zeit gegen Chersones und das Bosporanische Reich Die letzten stark sarmatisierten Skythen wurden schliesslich von den Goten in der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts nach Christus vernichtet Sozialstruktur BearbeitenNach Herodot waren die Skythen von Konigen beherrscht und hielten Sklaven die sie blendeten und zur Milchverarbeitung einsetzten Die Diener der Konige stammten aus den weniger angesehenen Stammen und wurden mit ihnen bestattet Nach Lukian von Samosata wurde die soziale Stellung durch den Viehbestand bestimmt Sogenannte Achtfussige das sind Leute die nur zwei Ochsen besassen standen an unterster Stelle Pindar erwahnt sogar Skythen die weder Vieh noch Wagen besassen und denen deshalb die Burgerrechte fehlten Er kennt auch eine Aristokratie die pilophorioi also die Trager von Filzmutzen Laut Herodot kannten die Skythen eine Form des Schwitzrituals ahnlich dem der nordamerikanischen Lakota Indianer Dabei wurden ganze Hanfpflanzen auf den Steinen verrauchert Im Weiteren berichtet Herodot uber den Brauch der Skythen sich bei Trauerfeierlichkeiten das Gesicht zu zerschneiden Dieser Brauch ist auch spater bei den Mongolen und Turken feststellbar 30 Sprache BearbeitenDie Sprache der Skythen wird gemeinhin zur altnordostiranischen Gruppe des Indogermanischen gerechnet 31 Die Sprache ist aber nur sehr bruchstuckhaft uberliefert Herodot uberliefert einige Worter der skythischen Sprache in seinen Etymologien der Volkernamen Arimaspoi Einaugige 4 27 und Oiorpata Mannertoterinnen 4 110 Die Bestandteile dieser Namen lassen sich jedoch nur schwer identifizieren Die meisten Forscher deuten OIOR Oior als iranisch vira Mann Held wahrend PATA Pata vielleicht eine Verschreibung fur MATA darstellt d h iranisch mar toten Herodot fuhrt zusatzlich eine Reihe von Personen Gotter und Volkernamen an beispielsweise die mythischen Vorfahren Lipoxais Arpoxais und Kolaxais deren Namen wahrscheinlich das iranische Wort xsay herrschen enthalten die Vorderglieder sind dagegen dunkler Askold Ivancik 32 vermutet ripa mythischer Berg afra Nordostiran arfa Wasser und xvarya Nordostiran xola Sonne Laut Herodot sind diese drei Manner die Vorfahren von vier skythischen Stammen Auchatai Katiaroi Traspies und Paralatai deren Namen Ivancik von wahu gut heilig hu cahr ya mit guten Weiden drv asp mit festen Pferden und para data vorgesetzt herleitet und im Rahmen des Dumezil schen Systems der drei Funktionen erklart Dass die Skythen tatsachlich eine Sprache des nordostlichen Zweiges der iranischen Sprachgruppe hatten wird auch dadurch indiziert dass die Sauromaten laut Herodot eine korrupte Form d h einen Dialekt der skythischen Sprache verwendeten Die Sauromaten wiederum werden mit den spater auftauchenden Sarmaten gleichgesetzt die als Sprecher einer iranischen Sprache gelten In den spaten griechischen Inschriften der Kolonien der nordlichen Schwarzmeerkuste sind rund 300 iranische Namen uberliefert die sich nur durch sarmatischen Einfluss erklaren lassen 33 Diese Namen zeigen gewisse geografische Unterschiede in der Lautentwicklung was mutmasslich auf die Existenz eines westlichen skythischen und eines ostlichen sarmatischen Dialekts deutet 34 35 Mit anderen Worten bildeten das Skythische das Sarmatische und das Sakische im Altertum ein sprachliches Kontinuum aus dem spater auch das Sogdische das Alanische und das Ossetische erwuchsen Einfluss auf Mitteleuropa BearbeitenOb bzw inwieweit die Skythen nach Mitteleuropa vordrangen ist ausserst umstritten Archaologisch lassen sich diese Einfalle nicht sicher belegen In den hallstattzeitlichen Siedlungen von Smolenice Molpir Slowakei in Ungarn sowie im Gebiet der Billendorfer Kultur im heutigen Polen Wiscina Witzen 36 37 und Kamieniec 38 wurden Brandhorizonte nachgewiesen die dreiflugelige Pfeilspitzen enthielten Diese dreiflugeligen Pfeilspitzen werden gerne als Beleg fur die Anwesenheit der Skythen herangezogen Solche Pfeilspitzen wurden jedoch auch von anderen Reiternomaden verwendet auch solchen die in romischen Diensten standen Der Goldschatz von Vettersfelde mit Artefakten im skythischen Stil konnte von der Anwesenheit eines skythischen Fursten zeugen aber auch Beutegut darstellen Siehe auch BearbeitenSkythes Mythologie Literatur BearbeitenAllgemeines Bearbeiten St John Simpson Svetlana Pankova Hrsg Scythians Warriors of ancient Siberia Thames amp Hudson London 2017 Quellensammlungen Bearbeiten Andreas Gerstacker Anne Kuhnert u a Skythen in der lateinischen Literatur Eine Quellensammlung Beitrage zur Altertumskunde Band 334 De Gruyter Berlin u a 2014 ISBN 978 3 11 029676 1 Archaologie und Geschichte Bearbeiten AufsatzeD Chelov Les Skythes In V Yanine u a Hrsg Fouilles et recherches archeologiques en URSS Progres Moskau 1985 S 123 152 Christo Danoff Skythai 1 In Der Kleine Pauly KlP Band 5 Stuttgart 1975 Sp 241 f Francois Cornillot L aube scythique du monde slave In Slovo Revue du Centre d Etudes Russes Eurasiennes et Siberiennes CERES Band 14 1994 S 77 259 ISSN 0183 6080 Francois Cornillot Le feu des Scythes et le prince des Slaves In Slovo Revue du CERES Band 20 21 1998 S 27 127 ISSN 0183 6080 Georg Kossack Tli Grab 85 Bemerkungen zum Beginn das skythenzeitlichen Formenkreises im Kaukasus In Beitrage zur allgemeinen und vergleichenden Archaologie Band 89 1983 S 90 182 ISSN 0170 9518 Vuslat Unal Zwei Graber eurasischer Reiternomaden im nordlichen Zentralanatolien In Beitrage zur allgemeinen und vergleichenden Archaologie Band 3 1982 S 65 81 E D Frolov Die Skythen in Athen In Hyperboreus Studia classica Band 6 2000 Heft 1 S 3 30 BucherAndrei Jurjewitsch Alexejew L L Barkova L K Galanina Nomades des steppes Les Scythes VII IIIe siecle av J C Paris 2001 Andrei Jurjewitsch Alexejew The gold of the Scythian kings in the Hermitage collection The State Hermitage Publishers St Petersburg 2012 ISBN 978 5 93572 465 8 Charles Burney David M Lang The peoples of the hills Ancient Ararat and Caucasus Weidenfeld amp Nicolson London 1971 ISBN 0 297 00495 6 deutsch Die Bergvolker Vorderasiens Armenien und Kaukasus von der Vorzeit bis zum Mongolensturm Magnus Kulturgeschichte Magnus Essen 1975 ISBN 3 463 13690 2 EA Munchen 1973 Evegenij V Cernenko M V Gorelik The Scythians 700 300 BC Men at arms series Bd 137 Osprey Oxford 2010 ISBN 978 0 85045 478 9 EA London 1983 Digitalisat Johann Georg Gmelin Expedition ins unbekannte Sibirien Fremde Kulturen in alten Berichten Bd 7 Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 7995 0606 3 Johann Georg Gmelin war Teilnehmer an der Grossen Nordischen Expedition 1733 1743 mit Ausgrabungen skythenzeitlicher Grabhugel Andre Godard Le tresor de Ziwiye Kurdistan Haarlem 1950 Boris Nikolaevic Grakov Skify Izd Univ Moskau 1971 deutsch Die Skythen Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1980 EA Berlin 1978 Iaroslav Lebedynsky Les Scythes La civilisation nomade des steppes VII III siecle av J C Errance Paris 2003 ISBN 2 87772 215 5 Askold I Ivantchik Kimmerijcy i skify Paleograph Press Moskau 2000 ISBN 5 89526 009 8 Teil der Habilitationsschrift Universitat Freiburg CH 1996 deutsch Kimmerier und Skythen Kulturhistorische und chronologische Probleme der Archaologie der osteuropaischen Steppen und Kaukasiens in vor und fruhskythischer Zeit Steppenvolker Eurasiens Bd 2 Zabern Mainz 2001 ISBN 5 89526 009 8 Hermann Parzinger Die Skythen 3 Auflage C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 50842 4 EA Munchen 2004 neuer hervorragender Gesamtuberblick Hermann Parzinger Wilfried Menghin Manfred Nawroth Hrsg Im Zeichen des Goldenen Greifen Konigsgraber der Skythen Prestel Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 7913 6125 3 Renate Rolle Die Welt der Skythen Stutenmelker und Pferdebogner ein antikes Reitervolk in neuer Sicht C J Bucher Munchen 1991 ISBN 3 7658 0327 8 EA Munchen 1980 englisch Renate Rolle The world of Scythians University of California Press Berkeley 1989 ISBN 0 520 06864 5 Renate Rolle u a Hrsg Gold der Steppe Archaologie der Ukraine Wachholtz Schleswig 1991 1996 ISBN 3 529 01841 4 zugl Katalog d gleichnamigen Ausstellung Archaologisches Landesmuseum Schleswig Mai 1991 Hermann Sauter Studien zum Kimmerierproblem Saarbrucker Beitrage zur Altertumskunde Bd 72 Habelt Bonn 2000 ISBN 3 7749 3005 8 zugl Dissertation Universitat Saarbrucken 1997 Veronique Schiltz Les scythes et les nomades des steppes 8e siecle avant J C 1er siecle apres J C L univers des formes Bd 39 Gallimard Paris 1994 ISBN 2 07 011313 2 deutsch Die Skythen und andere Steppenvolker 8 Jahrhundert bis 1 Jahrhundert n Chr Universum der Kunst Bd 39 C H Beck Munchen 1994 ISBN 3 406 37137 X Umfassende ausfuhrliche Darstellung der skythischen Kunst Alexej P Smirnow Skify NAUKA Moskau 1966 deutsch Die Skythen Fundus Reihe Bd 63 Verlag der Kunst Dresden 1979 M F Vos Scythian archers in archaic Attic vase painting Archaeologica trajectina Band 6 Wolters Groningen 1963 Berthild Gossel Raeck Hrsg Gold der Skythen Schatze aus der Staatlichen Eremitage St Petersburg Wachholtz Neumunster 1993 ISBN 3 529 01845 7 zugl Katalog der gleichnamigen Ausstellung u a Staatliche Antikensammlung und Glyptothek Konstantin V Tschugunov Hermann Parzinger Anatoli Nagler Der Goldschatz von Arschan Ein Furstengrab der Skythenzeit in der sudsibirischen Steppe Schirmer Mosel Munchen 2006 ISBN 978 3 8296 0260 0 Sprache Bearbeiten Askold Ivancik Une legende sur l origine des Scythes In Revue des etudes grecques Band 112 1999 S 141 192 ISSN 0035 2039 Janos Harmatta Studies in the History and Language of the Sarmatians Acta antiqua et archaeologica Band 13 Szeged 1970 Ladislav Zgusta Die griechischen Personennamen griechischer Stadte der nordlichen Schwarzmeerkuste Die ethnischen Verhaltnisse namentlich das Verhaltnis der Skythen und Sarmaten im Lichte der Namenforschung NCVA Prag 1955 Soziologie Bearbeiten Elcin Kursat Ahlers Zur fruhen Staatenbildung von Steppenvolkern Uber die Sozio und Psychogenese der eurasischen Nomadenreiche am Beispiel der Xiongnu und Gokturken mit einem Exkurs uber die Skythen Sozialwissenschaftliche Schriften Band 28 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 07761 X Mythen und Sagen Bearbeiten Andre Sikojev Die Narten Sohne der Sonne Mythen und Heldensagen der Skythen Sarmaten und Osseten Diederichs Koln 1985 ISBN 3 424 00849 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Skythen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Askold Ivantchik Scythians aus Encyclopaedia Iranica online Informationen zu den Skythen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Skythen In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Skythen im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Harald Haarmann Skythisch In Milos Okuka Gerald Krenn Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens Band 10 Wieser Verlag Klagenfurt Celovec 2002 ISBN 3 85129 510 2 S 919 921 aau at PDF George Hinge Herodot zur skythischen Sprache Arimaspen Amazonen und die Entdeckung des Schwarzen Meeres In Glotta 81 Jahrgang 2005 S 86 115 glossa dk Sonderausstellung Konigsgraber der Skythen Im Zeichen des Goldenen Greifen in Berlin Hauptinternetseite Sonderausstellung Im Zeichen des Goldenen Greifen Konigsgraber der Skythen in Berlin Martin Gropius Bau bis zum 1 Oktober 2007 Die Sonderausstellung Das Gold der Steppe zeigt die Furstenschatze jenseits des Alexanderreiches Marcus Sigismund Skythen In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff Birge Tetzner MP3 Podcast zur Skythenausstellung mit Hermann Parzinger Festvortrag von Professor Dr Hermann Parzinger Archaologische Forschung in der sibirischen Steppe das skythische Furstengrab von Arzan Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive PDF 70 kB Archaologie und Kunst Mittelasiens Hilfe zum Studium Forschungen zu skythenzeitlichen Eliten in der sudsibirischen Steppe dainst org Vollstandige Freilegung des Kurgans Arzhan 2 mit einem unberaubten Furstengrab spates 7 Jh v Chr Memento vom 10 April 2014 im Internet Archive dainst org Forschungen zu skythenzeitlichen Eiskurganen in den Hochgebirgstalern des mongolischen Altaj dainst org Jona Lendering Scythians Sacae In Livius org englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b H Wagner Die Skythen Memento vom 16 April 2009 im Internet Archive In Eurasisches Magazin 2004 Vgl Herrmann Parzinger Die Skythen S 25 29 Jordanes Gotengeschichte 5 Rudiger Schmitt Das Skythische eine altiranische Trummersprache In Hermann Parzinger Hrsg Im Zeichen des goldenen Greifen Konigsgraber der Skythen Munchen 2007 S 300 Karte auf Basis der Angaben in Archaologie der Ukrainischen SSR Band 2 Kiew 1986 Aber keine Urheberrechtsverletzung das Werk beinhaltet nur Schwarz Weiss Kartenskizzen Herodot 4 6 Herodot 4 20 Herodot 4 107 Herodot 4 11 Ilias 13 Gesang 5 6 Herodot Historien 6 84 Askold I Ivantchik Die Grundung von Sinope und die Probleme der Anfangsphase der griechischen Kolonisation des Schwarzmeergebietes In Gocha R Tsetskhladze Hrsg The Greek colonisation of the Black Sea area Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 S 302 Platon Nomoi 1 637e Siehe hierzu auch Askold I Ivantchik Die Grundung von Sinope und die Probleme der Anfangsphase der griechischen Kolonisation des Schwarzmeergebietes In Gocha R Tsetskhladze Hrsg The Greek colonisation of the Black Sea area Franz Steiner Verlag Stuttgart 1998 S 302f Arrian Anabasis 4 1 Die Abier der Ilias Jens Uwe Krause Kriminalgeschichte der Antike C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52240 8 S 13 Heinz Bellen Skythai 2 In Der Kleine Pauly KlP Band 5 Stuttgart 1975 Sp 242 f E D Frolov Die Skythen in Athen In Hyperboreus Studia classica Band 6 2000 Heft 1 S 3 30 Siberian Princess reveals her 2500 year old tattoos Vollstandige Freilegung des Kurgans Arzhan 2 mit einem unberaubten Furstengrab spates 7 Jahrhundert v Chr Memento vom 10 April 2014 im Internet Archive Das Gold von Tuva Interaktiver Themenkomplex der ZDF Produktion Schliemanns Erben 2006 Im Zeichen des Goldenen Greifen Konigsgraber der Skythen Ausstellung im Martin Gropius Bau zu Berlin Memento vom 4 Marz 2009 im Internet Archive Eismumienfund bei Dreharbeiten zur ZDF Reihe Schliemanns Erben Memento vom 5 Dezember 2007 im Internet Archive ZDF Expedition Das Geheimnis der Eismumie Der Krieger aus dem mongolischen Eisgrab Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive Video Mongolei Die Ruckkehr der Eismumie ZDF Produktion Schliemanns Erben Spezial 2008 16 November 2009 2 40 Uhr 43 42 Min in der ZDFmediathek abgerufen am 9 Februar 2014 Johannes A H Potratz Die Skythen in Sudrussland Ein untergegangenes Volk in Sudosteuropa Raggi Basel 1963 The Week Herodot 1 105 Artikel der Encyclopaedia Iranica uber Medien siehe Kapitel The Rise and Fall of the Media Empire erster Absatz und vorheriges Kapitel The Median Dynasty dritter Absatz Wolfgang Ekkehard Scharlipp Die fruhen Turken in Zentralasien Eine Einfuhrung in ihre Geschichte und Kultur Darmstadt 1992 S 5 Oswald Szemerenyi Four old Iranian ethnic names Scythian Skudra Sogdian Saka Sitzungsberichte der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Band 371 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1980 S 2051 2093 Digitalisat T Sulimirski The Scyths In Cambridge History of Iran Band 2 S 149 199 LINK Rene Grousset The empire of the Steppes Rutgers University Press New Brunswick 1989 S 19 ff Esther Jacbonson The Art of Scythians Brill Academic Publishers Leiden New York 1995 ISBN 90 04 09856 9 S 63 James Patrick Mallory In Search of the Indo Europeans Language Archeology and Myth Thames and Hudson London 1998 S 51 53 Colin Renfrew Archeology and Language The Puzzle of Indo European origins Cambridge University Press New York 1988 Vasily Abaev Harold Walter Bailey Alans In Encyclopaedia Iranica online ed 2009 Denis Sinor Inner Asia History Civilization Languages Routledge London 1997 ISBN 0 7007 0896 0 S 82 Askold Ivancik Une legende sur l origine des Scythes In Revue des etudes grecques Paris Band 112 1999 ISSN 0035 2039 S 141 192 Vgl Ladislav Zgusta Die griechischen Personennamen griechischer Stadte der nordlichen Schwarzmeerkuste Prag 1955 Janos Harmatta Studies in the History and Language of the Sarmatians Szeged 1970 Vgl auch Carlo G Cereti Die iranischen Sprachen In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH Bonn Skira editore Milano Kunsthistorisches Museum Wien Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 31 37 hier S 31 skythisch sarmatische Sprachen im Norden des Schwarzen Meeres H G Rudolph Der Schlossberg in Witzen In Mitteilungsblatt der Gemeinden Witzen Guschau Raudenberg Berlin Band 51 1871 S 2 9 Lech Leciejewicz Jager Sammler Bauer Handwerker Fruhe Geschichte der Lausitz bis zum 11 Jahrhundert Domowina Verlag Bautzen 1982 S 50 Jacek Kielpinski Scytow slady bezcenne Kostbare Skythenschatze In Poza Torun 8 April 2016Normdaten Sachbegriff GND 4055278 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Skythen amp oldid 238349514