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Die Kiewer Rus belarussisch Kieyskaya Rus russisch Kievskaya Rus ukrainisch Kiyivska Rus auch Altrussland 1 Kiewer Russland 2 bzw Kiewer Reich 3 war ein mittelalterliches altostslawisches Grossreich Die heutigen Staaten Russland Ukraine und Belarus sehen in der Kiewer Rus ihren Vorlaufer Der im 19 und 20 Jahrhundert gepragte Begriff kann auch als Bezeichnung der Epoche in der Geschichte der Rus verstanden werden in der Kiew als Grossfurstensitz das politische und kulturelle Zentrum der Rurikiden Dynastie war Kiewer Rus um das Jahr 1000 Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geschichte 2 1 Warager in Gardarike 2 2 Grundung des Rurikiden Staates in Nowgorod 2 3 Verlegung des Zentrums nach Kiew 2 4 Blute 2 5 Zerfall 3 Zeittafel 4 Bevolkerung 5 Kultur 5 1 Schriftliche Kultur 5 2 Architektur 5 3 Bildende Kunst 5 4 Folklore 6 Aktuelle unterschiedliche Interpretationen 6 1 Russische Darstellung 6 2 Ukrainische Darstellung 6 3 Belarussische Darstellung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDie Bezeichnung Rus erhielten die Herrschaftsgebiete des Geschlechts der Rurikiden das nach ihrem Stammesfursten Rjurik benannt ist Entlang des Weges von den Waragern zu den Griechen bildete sich eine Handelskette zwischen Ostseeraum Schwarzem Meer und Bosporus 4 Dieses Gebiet wurde unter der Herrschaft der Rurikiden und des namensgebenden Stammes Rus vereinigt Der Begriff Kiewer Rus wurde im 19 Jahrhundert vom russischen Historiker Nikolai Karamsin gepragt um die Kiewer Epoche in der Geschichte der Rus politisch und zeitlich von den spateren Epochen der Wladimirer Rus und Moskauer Rus abzugrenzen Ukrainische nationalistische Historiker wie Mychajlo Hruschewskyj vermieden den Begriff zunachst weil sie die Rus nur fur die Ukraine vereinnahmten und die Prazisierung Kiewer als uberflussig betrachteten Hruschewskyj sprach lieber vom Kiewer Reich Im 20 Jahrhundert wurde der Begriff Kiewer Rus unter Josef Stalin vom fuhrenden Sowjethistoriker Boris Grekow fur das pramongolische Reich der Rurikiden etabliert und spater aus dem Russischen in andere Sprachen ubernommen Die modernere russische und belarussische Wissenschaft tendiert dazu den Begriff Altrussischer Staat Drevnerusskoe gosudarstvo zu verwenden Der Grund dafur ist dass der Begriff Kiewer Rus den Beginn der Staatlichkeit in Nowgorod unter Rurik vor der Verlegung der Hauptstadt nach Kiew im Jahre 882 traditionell zwar mit umfasst aber vom Namen her nicht berucksichtigt Gleichzeitig enthalten Termini wie Altrussland oder Kiewer Russland russische Geschichtsdeutungen die von einer direkten Kontinuitat zwischen der Kiewer Rus und dem heutigen Russland ausgehen und sollten dementsprechend nicht unkritisch ubernommen werden 5 Geschichte BearbeitenWarager in Gardarike Bearbeiten Seit dem 8 Jahrhundert fuhren skandinavische Fernhandler Warager die Flusse Dnepr und Don entlang auf dem Weg ins Byzantinische Reich Um 750 grundeten sie die erste Siedlung in Ladoga In skandinavischen Texten und Runensteinen wird das Gebiet als Gardarike Reich der Burgen bezeichnet Das Gebiet wurde in dieser Zeit von slawischen finno ugrischen und baltischen Stammen bewohnt Grundung des Rurikiden Staates in Nowgorod Bearbeiten Grabhugel der Rus Krieger entlang des Wolchow bei NowgorodDer Nestorchronik zufolge riefen die miteinander verfeindeten Stamme der Ilmenslawen Slowenen Kriwitschen Tschuden und Wes einen Edelmann namens Rjurik und seine Bruder Truwor und Sineus von der anderen Seite des Meeres um ihre Fursten zu sein Durch ihre neutrale Herkunft erwartete man dauerhaften Frieden Rjurik begann im Jahr 862 in Nowgorod zu herrschen seine Bruder jeweils in Isborsk und Beloosero Rjurik wurde zum Begrunder der Rurikiden Dynastie die Russland bis ins Jahr 1598 bzw bis 1610 als Seitenzweig Schuiski regieren sollte Hauptartikel Normannentheorie Die neuen Herrscher gehorten dem Stamm Rus Rus an den die Nestorchronik als einen Teil der Warager ansah Andere Thesen zur Herkunft der Rus geben unter anderen eine slawische Herkunft an 6 werden aber in der Forschung mehrheitlich nicht vertreten Das anfangliche Herrschaftsgebiet der Rurikiden umfasste neben den bereits erwahnten Stadten auch Rostow Jaroslawski Murom Smolensk und Polozk Der Name Rus wurde mit der Zeit zu einem geografischen Begriff Verlegung des Zentrums nach Kiew Bearbeiten 882 eroberte Ruriks Feldherr Oleg Kiew das bis dahin von Askold und Dir beherrscht worden war Er verlegte die Hauptstadt dorthin Kiew empfahl sich als Standort aufgrund seiner strategischen Lage in der Mitte des Handelsweg zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer und seiner guten Ost West Verbindung Damit begann eine neue Form der Besiedlung ostslawischer Gebiete durch die Warager da eine Ruckkehr ins angestammte Gebiet von hier aus nicht mehr leicht moglich war Die Rus kontrollierten nun den gesamten Handelsweg zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer Um diese Hauptader herum wuchs von nun an ihr Staat Olegs Feldzug gegen Konstantinopel 907Die Kiewer Fursten vereinigten bald alle ostslawischen Gebiete unter ihrer Herrschaft Ihr Staat wurde zum grossten Staat Europas Im Norden grenzte die Kiewer Rus an die Ostsee und das Weisse Meer bedeutende Stadte waren hier Nowgorod Pskow Alt Ladoga Beloosero und Jurjew Tartu Im Westen grenzte sie an die baltischen Stamme und Polen mit wichtigen Grenzstadten Grodno Wladimir Wolynsk Peremyschl Przemysl und Galitsch Im Sudwesten erstreckte sich der Einflussbereich der Kiewer Fursten entlang des Pruth und des Dnister zeitweise bis ans Schwarze Meer Die Sud und Sudostgrenze des Reiches verlief lange Zeit unweit von Kiew entlang der Flusse Ros und Sula Hier grenzte die sesshafte ostslawische Zivilisation an das sogenannte Wilde Feld Unter diesem Namen waren die Steppengebiete bekannt aus denen immer wieder Angriffe der turkstammigen Reiternomaden erfolgten Im Nordosten drangen slawische Siedler immer weiter in dunn besiedelte finno ugrische Gebiete vor grundeten neue Stadte und assimilierten die lokale Bevolkerung Hier entstanden Stadte wie Rjasan Murom Wladimir Susdal Jaroslawl Moskau und Nischni Nowgorod Zum ostlichen Nachbarn der Kiewer Rus wurde das Reich der Wolgabulgaren Ausserhalb ihres grossen zusammenhangenden Gebiets kontrollierten die rurikidischen Fursten mehrere sudliche Exklaven Tmutarakan Oleschje Beresan und Belaja Wescha Sarkel Die Rus stellten zunachst den Grossteil der Adels Handler und Kriegerschicht des Staates Die dominierende Kultur und Sprache war slawisch Altostslawische Sprache Blute Bearbeiten Wladimir Statue in Kiew 1853 am Ufer des Dnepr wo der Legende nach die christlich orthodoxe Taufe der Rus stattfandDas 10 Jahrhundert kennzeichnete den Hohepunkt der Kiewer Macht Oleg von Kiew konnte nach einem erfolgreichen Feldzug gegen Konstantinopel 907 dem Byzantinischen Reich einen Diktatfrieden mit zahlreichen Handelsprivilegien fur Kiew aufzwingen Furst Swjatoslaw zerstorte das Chasaren Reich und eroberte vorubergehend weite Teile des Balkans unter anderem das Donaubulgarische Reich Durch den hauptsachlich auf Konstantinopel ausgerichteten Handel kam es trotz anfanglicher Eroberungsversuche seitens der Rus zu engen Kontakten mit Byzanz die zur christlichen Missionierung und schliesslich im Jahre 988 in der Herrschaftszeit Wladimirs des Heiligen zum Ubertritt der Rus zum orthodoxen Glauben fuhrten siehe Christianisierung der Rus Die Kiewer Fursten waren hoch angesehen und heirateten in ganz Europa so schlossen sie dynastische Verbindungen unter anderem mit Norwegen Schweden Frankreich England Polen Ungarn dem Byzantinischen Reich und dem Heiligen Romischen Reich Eine kulturelle Blutezeit erreichte die Kiewer Rus unter den Grossfursten Wladimir dem Heiligen Herrschaftszeit 978 1015 und Jaroslaw dem Weisen 1019 1054 Letzterer liess im ganzen Reich nach byzantinischem Vorbild viele Kirchen Kloster Schreibschulen und Festungsanlagen errichten reformierte die ostslawische Gesetzgebung hielt sie erstmals schriftlich fest Russkaja Prawda und grundete in Kiew die erste ostslawische Bibliothek Ein Modell des ursprunglichen Aussehens der Kiewer Sophienkathedrale 11 JahrhundertDie Kiewer Rus war jedoch ahnlich wie das Heilige Romische Reich kein einheitlicher Staat sondern bestand aus einer Vielzahl von relativ selbststandigen Teilfurstentumern die von den Rurikiden regiert wurden Einer von ihnen erbte jeweils nach dem Senioratsprinzip die Grossfurstenwurde und zog zum Regieren nach Kiew Andere Fursten ruckten wahrenddessen in der Regierungshierarchie nach und ubernahmen die Macht in den einzelnen unterschiedlich wichtigen Teilfurstentumern Zu solchen Teilfurstentumern der Rus zahlten im 11 und 12 Jahrhundert Kiew Tschernigow Perejaslaw Smolensk Polozk Turow Pinsk Rostow Susdal Murom Rjasan und Galizien Wolhynien sowie die Republik Nowgorod Auf dem Furstentag von Ljubetsch 1097 verzichtete man auf das Nachruckprinzip so dass einzelne Rurikidenlinien von nun an dauerhafte Herren ihrer Landereien wurden Dies legte den Grundstein fur das System des feudalen Grossgrundbesitzes Zerfall Bearbeiten Die Kiewer Rus litt wahrend ihres gesamten Bestehens an der geographischen Randlage in Europa an der Grenze zum sogenannten Wilden Feld Wegen des Fehlens naturlicher Barrieren kamen aus den sudlichen und sudostlichen Steppen immer neue Reitervolker wie Alanen Petschenegen oder Kyptschaken Polowzer die das Reich mit ihren Uberfallen immer im Kriegszustand hielten Um sich gegen die Nomaden zu schutzen wurden an der Sudgrenze neue Festungen gegrundet und Verteidigungslinien wie die Schlangenwalle genutzt Die turkstammigen Schwarzen Klobuken halfen als Vasallen der Kiewer Fursten beim Schutz der Grenzen Nicht selten war jedoch die aus Berufskriegern zusammengestellte Druschina des Grossfursten gegen die riesigen Reiterheere machtlos Von einem solchen unglucklichen Feldzug gegen die Polowzer handelt das altrussische Igorlied Teilfurstentumer der Rus zwischen 1054 und 1132Ein anderes grosses Problem war die Erbfolgeregelung nach dem Senioratsprinzip die bei fast jedem Thronwechsel in Kiew zu kriegerischen Feudalfehden unter den rurikidischen Anwartern und ab der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts zur zunehmenden Unabhangigkeit der einzelnen Furstentumer sowie zum Herabsinken der fuhrenden Rolle Kiews fuhrten Nach dem Tod der einflussreichen Grossfursten Wladimir Monomach 1125 und seines Sohnes Mstislaw I 1132 die die zerstrittenen Fursten noch einmal unter der Oberherrschaft Kiews einen konnten kam es zum endgultigen Zerfall der Kiewer Rus Zugleich setzte die Migration grosser Teile der Bevolkerung in den Nordosten ein um den sich haufenden Uberfallen der Steppennomaden sowie den tobenden Feudalkriegen um den Kiewer Grossfurstenthron zu entgehen Unter Juri Dolgoruki wurden in dieser Salessje Land hinter dem Wald genannten Region zahlreiche Stadte gegrundet das politische Gewicht der neubesiedelten Gebiete stieg rasant Sein Sohn Andrei Bogoljubski Furst von Wladimir Susdal konnte 1169 Kiew einnehmen und die Grossfurstenwurde an sich reissen Als erster Grossfurst loste er diese vom Standort Kiew und regierte fortan aus Wladimir Die feudale Zersplitterung der Region erleichterte ab 1223 die mongolische Invasion der Rus Zeittafel Bearbeitenca 750 Skandinavische Siedlung in Staraja Ladoga Alt Ladoga ca 838 Entstehung eines Staates Rus am Dnepr Dnipro 844 Ibn Chordadhbeh schreibt nieder dass die Rus Eunuchen mannliche Sklaven weibliche Sklaven Biber und Marderfelle sowie andere Pelze verkaufen 854 856 Wahrscheinliche Ankunft von Furst Rjurik aus Skandinavien in Rurikowo Gorodischtsche ca 858 Rjurik erobert das Gebiet um Kiew das zu der Zeit unter magyarischer und chasarischer Oberherrschaft stand 859 Laut Nestorchronik erheben die Warager Zins von den Slawen Finnen und Esten 860 Erster Angriff der Rus auf Konstantinopel 862 Laut Nestorchronik kommt es zu Kampfen zwischen Einheimischen und Waragern die zur Vertreibung der Warager fuhren Danach reist eine Delegation der Slawen Finnen und Esten nach Schweden und ladt die waragischen Rus dazu ein uber die zerstrittenen Stamme zu herrschen Grundung der Kiewer Rus mit dem Beginn von Rjuriks Herrschaft 864 883 Die Rus uberfallt und plundert islamische Stadte am Kaspischen Meer 865 Erneuter Angriff der Rus auf Konstantinopel ca 868 Die Rus unter Askold und Dir ubernimmt die Kontrolle uber die slawische Stadt Kiew 882 Oleg Helgi wird Furst von Kiew Vereinigung der Waragerherrschaften im Norden um Nowgorod mit denen im Suden um Kiew und Verlegung der Hauptstadt der Kiewer Rus von Nowgorod nach Kiew 902 700 Soldner aus der Rus sind in byzantinischen Diensten an einer Militaraktion auf Kreta beteiligt 907 913 Feldzuge der Rus gegen das Byzantinische Reich sowie gegen islamische Lander Ahmad ibn Rustah verzeichnet den Titel Kagan fur die Rus Fursten 907 Flottenangriff der Rus auf Konstantinopel der byzantinische Kaiser zahlt Tribut und bietet Handelsprivilegien an 920 Der arabische Handelsreisende Ibn Fadlan trifft die Rus in Bolgar an der Wolga und schreibt seinen beruhmten Bericht uber die Wikinger der Rus Das Ostromir Evangelium aus Nowgorod 1056 1057 ist das alteste erhaltene Literaturdenkmal der Kiewer Epocheca 930 Igor Furst der Wolga Rus ubernimmt die Herrschaft in Kiew 944 Friedensvertrag zwischen der Kiewer Rus und dem Byzantinischen Reich ca 945 Der aufstandische Stamm der Drewljanen totet Igor Olga wird Furstin von Kiew 955 Swjatoslaw der Sohn von Igor Ingvarr und Olga Helga lasst sich taufen bleibt aber nur oberflachlich christianisiert 957 ernst gemeinte Taufe von Furstin Olga durch byzantinische Priester 965 969 Die Rus unter Swjatoslaw zerstort die Festung Sarkel und Itil die Hauptstadt des Chasarenreichs uberfallt islamische Gebiete erobert Kustengebiete an der Ostsee und fuhrt Krieg gegen die Wolga Bulgaren um die ostlichen Handelswege in den Orient unter ihre Kontrolle zu bekommen 967 969 Feldzug der Rus unter Swjatoslaw quer durch den ganzen Balkan In Bulgarien nimmt Swjatoslaw 80 Stadte an der Donau ein und legt sich den Zarentitel des bulgarischen Herrschers zu der zum Vasall des Grossfursten der Rus degradiert wurde Swjatoslaw verkundet die geplante Verlegung seiner Hauptstadt von Kiew nach Preslaw an der Donau weil dort der Mittelpunkt seines Reiches lage 969 Die Rus vernichtet das Reich der Chasaren kann es jedoch nicht effektiv unterwerfen 971 nach einer verheerenden Niederlage gegen die byzantinische Armee trifft Swjatoslaw an der Donau mit dem byzantinischen Kaiser Johannes Tsimiskes zusammen und schliesst mit ihm einen Friedensvertrag der ihn zum Verzicht auf Bulgarien und zur Ruckkehr in die Kiewer Rus verpflichtet Der byzantinische Chronist Leo Diaconus schreibt daraufhin sein beruhmtes Portrat von Swjatoslaw nieder blond blauaugig Schnurrbart rasiertes Haar bis auf zwei Haarlocken 972 Swjatoslaw wird auf dem Ruckweg in sein Reich an den Dnjepr Stromschnellen von Petschenegen getotet 972 980 Jaropolk I ist Furst von Kiew 980 982 Wladimir Swjatoslawitsch wird Grossfurst von Kiew und schlagt Aufstande slawischer Stamme nieder 987 Wladimir Swjatoslawitsch lasst sich von byzantinischen Priestern in Kiew taufen Daraufhin heiratet er die purpurgeborene byzantinische Prinzessin Anna Damit wird dem Fursten der Rus als bis dato einzigem europaischen Herrscher die Ehre zuteil eine Tochter eines Kaisers von Byzanz zu ehelichen Dem deutschen Kaiser Otto II ist diese Ehre kurz zuvor verwehrt worden 988 Grossfurst Wladimir I der Heilige bekehrt die Rus zum orthodoxen Glauben In Kiew werden heidnische Tempel zerstort und slawische Gotzenbilder in den Dnjepr geworfen siehe auch Slawische Mythologie 990 1015 Krieg zwischen der Rus und den Petschenegen Igorlied Nach der Schlacht Igors gegen die Kumanen Gemalde von Wiktor Wasnezow 18801024 Schlacht von Listwen Im Kampf der Sohne Wladimirs um die Nachfolge unterliegt Jaroslaws Waragertruppe unter Jakun den slawischen Kontingenten seines Bruders Mstislaw 1043 Letzter Flottenangriff der Kiewer Rus auf Konstantinopel der erfolglos endet 1093 Kumanen Kiptschaken uberrennen kurzzeitig Kiew unter Tugorkhan dieser fallt jedoch 1096 gegen die Rus 1097 auf dem Furstenrat von Ljubetsch wird das Senioratsprinzip durch die Primogenitur ersetzt 1113 1125 Wiedererstarkung der zentralisierten Macht in Kiew durch Wladimir Monomach 1169 eine Koalition mehrerer Fursten der Rus unter der Fuhrung von Andrei Bogoljubski plundert Kiew Die Grossfursten von Wladimir Susdal werden zu den Einflussreichsten in der Rus 1185 Feldzug des Fursten Igor Swjatoslawitsch von Nowgorod Sewersk gegen die Kumanen der im Igorlied beschrieben ist 1223 Zum ersten Mal erscheinen die Mongolen in der Rus die Schlacht an der Kalka endet mit einer bitteren Niederlage fur die Rus 1237 1239 Erster Zug der Mongolen unter Batu durch die nordliche Rus 1240 1242 Zweiter Zug der Mongolen unter Batu durch die sudliche Rus und Zerstorung von Kiew am 6 Dezember 1240 nach siebentagiger Belagerung Dieses Ereignis betrachten manche als Ende der Kiewer Rus Bevolkerung BearbeitenEine nationalstaatliche Sichtweise auf mittelalterliche Vielvolkerreiche wie das Kiewer Reich wird ihrer multiethnischen Zusammensetzung nicht gerecht Die Kiewer Rus war kein ethnisch relativ einheitlicher Nationalstaat aus dem sich im Zuge der weiteren Expansion das spatere polyethnische und multireligiose Russland entwickelte sondern ein dynastischer Herrschaftsverband in dem neben Slawen auch finno ugrisch baltisch und turksprachige Tataren Stamme lebten 7 In der Elite spielten zunachst Normannen dann auch Griechen und Sudslawen eine bedeutende Rolle 8 Ethnische Gruppen im modernen Sinne begannen erst im 15 Jahrhundert sich zu formieren weshalb die Idee eines einheitlichen Volkes eine Ruckprojektion moderner Vorstellungen darstellt 9 Weiterhin ist es unbekannt ob die Ostslawen des Mittelalters eine gemeinsame Umgangssprache hatten 10 In der russischen historiographischen Tradition geht man hingegen davon aus dass es ein relativ einheitliches altrussisches Volk gab zu welchem ab dem 12 Jahrhundert die verschiedenen Bevolkerungsgruppen der Kiewer Rus verschmolzen waren 11 Dazu wird unter anderem angefuhrt dass der Anteil nicht ostslawischer Bevolkerung relativ klein war und relativ rasch assimiliert wurde und dass es in der Kiewer Rus keine nichtslawische Enklaven oder Territorien gab die langfristig ihre Sprache Glauben oder gesellschaftliche Struktur erhalten hatten 12 Dass ab dem 12 Jahrhundert in den Quellen die Differenzierung nach einzelnen ostslawischen Stammen zugunsten eines gemeinsamen Ethnonyms rus rus als Kollektivum bzw russin rusin oder russitsch rusich als Bezeichnung fur einen einzelnen Angehorigen des Ethnos verschwindet wird ebenso als Beweis fur ein einheitliches Volk interpretiert Die deutschsprachige Forschung widerspricht dem jedoch Neue Publikationen gehen davon aus dass die Vorstellung eines einheitlichen Volkes in der Kiewer Rus auf das 17 Jh zuruckgeht und dann in der russischen Geschichtsschreibung des 19 Jh verfestigt wurde 13 14 Auf der Basis der Russkaja Prawda dem Gesetzeskodex Jaroslaws des Weisen werden verschiedene soziale Gruppen in der Kiewer Rus unterschieden Der Adel setzte sich hauptsachlich aus den Vertretern der Rurikiden Dynastie zusammen die die ursprungliche ostslawische Fuhrungsschicht verdrangt hatte sich aber dann vergleichsweise schnell unter den Ostslawen assimilierte Die Fursten wurden von einer Druschina begleitet einer personlichen Garde aus der spater die Bojaren hervorgingen Zur reichen Schicht gehorten Kaufleute einige Handwerker sowie die Grossgrundbesitzer Der Grossteil der Bevolkerung bestand aus freien Bauern Ljudin wobei mit der Zeit immer mehr von ihnen rechtlich von den Fursten abhangig wurden Smerd Ein Kriegsgefangener oder jemand der seine Schulden nicht abbezahlen konnte wurde ein Cholop oder Tscheljadin im Grunde ein rechtloser Sklave Die Bevolkerungszahl der Kiewer Rus betrug in ihrer Spatzeit nach Schatzungen 7 5 Mio Menschen davon ca 1 Mio in den Stadten Aus den Chroniken sind etwa 340 Stadte bekannt von denen die meisten in den sudlichen Teilfurstentumern lagen 15 Kultur BearbeitenSchriftliche Kultur Bearbeiten Nestor von KiewMit der Christianisierung der Rus verbreitete sich in der Kiewer Rus die kyrillische Schrift die aus dem sudslawischen Raum stammte und slawische Laute gut abbildete Die Tatsache dass die orthodoxe Kirche im Gegensatz zur katholischen Kirche Gottesdienste in Landessprachen erlaubte forderte die Entwicklung einer ostslawischen Schriftkultur Furst Wladimir I organisierte erste Schulen und lud sudslawische und griechische Lehrer ein Alteste bekannte ostslawische Schriftstucke sind Vertrage mit Byzanz aus dem 10 Jahrhundert Zu den weiteren altesten Schriften zahlen der Nowgoroder Kodex das Ostromir Evangelium und zwei Isbornik des Fursten Swjatoslaws II Die hohe Professionalitat mit der diese Werke hergestellt wurden zeugt davon dass bereits im 11 Jahrhundert eine entwickelte Manuskript Tradition bestand Die Orthodoxe Kirche wurde jedoch kein Monopolist im Bereich der Bildung und der schriftlichen Kultur Die Lese und Schreibfertigkeit beschrankte sich nicht nur auf die Oberschicht sie durchdrang zum Teil auch die Schichten einfacher Burger Von der Verbreitung der schriftlichen Bildung zeugen Funde von Birkenrindenurkunden in Nowgorod und anderen Stadten der Rus die bis ins 11 Jahrhundert zuruckgehen Es handelt sich dabei meistens um private Briefe Mitteilungen oder Rechnungen die Einblicke in das stadtische Alltagsleben bieten Die Hauptzentren der Erstellung von Buchern waren Kloster und grosse Kathedralen in denen spezielle Buch Werkstatten bestanden Ihre Mannschaften waren nicht nur mit dem Kopieren der Manuskripte beschaftigt sondern fuhrten auch Chroniken schrieben originelle Literaturwerke oder ubersetzten auslandische Bucher Eins der fuhrenden Zentren war das Kiewer Hohlenkloster wo sich eine besondere Literaturrichtung entwickelte In vielen Stadten entstanden Bibliotheken die mehrere Hundert Bucher beinhalteten Die Bildung wurde in der altrussischen Gesellschaft sehr geschatzt wie zahlreiche uberlieferte Panegyrika uber den Nutzen von Buchern und Bildung zeigen Durch den orthodoxen Glauben wurde die Kiewer Rus schnell integraler Bestandteil der Slavia Orthodoxa wie heute die Literaturgemeinschaft der orthodoxen Slawen vom 9 Jahrhundert bis zur Neuzeit genannt wird Die Nutzung des Kirchenslawischen ermoglichte den Zugriff auf einen grossen gemeinsamen Bucherbestand Dabei ubernahm die Kiewer Rus nur die asketische byzantinische Tradition und mied hauptstadtische byzantinische Einflusse Auch beschrankte man sich nur auf christliche Werke im Gegensatz zu den antiken die als heidnisch und schadlich fur die menschliche Seele angesehen wurden Die altrussische Literatur ist gepragt von der moralisch belehrenden Stilrichtung die sich sogar auf Chroniken erstreckte Zu den bekanntesten altrussischen Literaturwerken zahlen die Rede uber das Gesetz und die Gnade die Nestorchronik die Belehrung das Igorlied etc Architektur Bearbeiten Demetrius Kirche in Wladimir 1195 1197 Bis zum 10 Jahrhundert gab es in der Kiewer Rus keine monumentalen Bauwerke aus Stein aber es gab eine entwickelte Holzbau Tradition Nach der Annahme des Christentums begann der Bau von steinernen Kirchen der vielfach auf byzantinischem Vorbild beruhte Die erste steinerne Kirche wurde die Desjatynna Kirche in Kiew ca 989 spater folgten die Sophienkathedralen von Kiew und von Nowgorod In den einzelnen Furstentumern begannen sich mit der Zeit eigene Architekturrichtungen und schulen zu entwickeln etwa in Grodno Polozk Pskow Nowgorod Smolensk oder Wladimir Susdal Die gut erhaltenen Weissen Monumente von Wladimir und Susdal gehoren heute zum Weltkulturerbe Auch weltliche steinerne Bauten wie Furstenpalaste sind uberliefert Eine besondere Stellung hatte der Bau von Befestigungen und Turmen Bildende Kunst Bearbeiten Die Gottesmutter Oranta in Kiew 11 Jhdt Aus Byzanz ubernahm die Kiewer Rus die Tradition der Mosaik und der Fresken sowie die Ikonenkunst Die Kirche wachte streng uber die Erhaltung des Kanon in der religiosen Kunst Die altesten uberlieferten Kunstwerke sind religioser Natur und stammen aus Kiew Staraja Ladoga Susdal und Nowgorod Erhalten sind jedoch nicht nur religiose sondern auch weltliche Motive etwa die Abbildungen von Fursten und ihren Familien aber auch Motive aus der Natur Folklore Bearbeiten Die Folklore der Kiewer Rus behielt vielfach Brauche aus der heidnischen Zeit Dazu gehorten Lieder Gedichte Festspiele etc Die Kirche fuhrte einen verbissenen Kampf gegen die Uberreste des Heidentums allerdings verschmolzen die heidnischen Kulturelemente oft mit der christlichen Tradition und blieben bis in unsere Zeit bestehen Legenden uber die Ereignisse aus dem 2 bis 6 Jahrhundert Kriege Stadtgrundungen Heldensagen wurden mundlich uberliefert und sind beispielsweise ins Igorlied eingeflossen Ein besonderes Genre waren die Bylinen die von Bogatyren und deren Heldentaten erzahlten Als Prototyp fur die Bogatyre dienten oftmals reale historische Personlichkeiten Am Hofe der Fursten gab es eine eigene Dichtung und Musiktradition in der das altostslawische Saiteninstrument Gusli verwendet wurde Aktuelle unterschiedliche Interpretationen BearbeitenDas Erbe der Kiewer Rus ist heute in der russischen ukrainischen und belarussischen Historiographie teilweise umstritten Dabei handelt es sich bei dieser Auseinandersetzung nicht um eine wissenschaftliche sondern eine politische Frage Russische Darstellung Bearbeiten Darstellung des Kiewer Grossfursten Jaroslaw des Weisen im russischen Titularbuch der Zaren aus dem Jahr 1672 Rurik auf dem Nationaldenkmal Tausend Jahre RusslandIn der russischen historiografischen Tradition wird Russland als direkte Fortsetzung der Kiewer Rus angesehen die russische Staatlichkeit wird ab 862 gefuhrt Rurik in Nowgorod Die russische Historiografie beruft sich zum einen auf eine direkte dynastische Herrschaftsfolge zwischen dem Kiewer und Moskauer Reich Die rurikidischen Moskauer Grossfursten und Zaren sahen sich als die einzig verbliebenen legitimen Erben der Kiewer Fursten nachdem in anderen Teilfurstentumern der ehemaligen Kiewer Rus die vom Grossfurstentum Litauen und Konigreich Polen einverleibt wurden eine eigene Staatlichkeit sowie die Dynastie der Rurikiden erloschen waren Zum anderen verlegte Metropolit Maximos 1299 nach einer abermaligen Verwustung Kiews durch die Mongolen den Hauptsitz der Russisch Orthodoxen Kirche von Kiew nach Wladimir wenig spater im Jahr 1325 kam dieser nach Moskau In der russischen Historiografie wird die Kiewer Rus traditionell als ein einheitliches ostslawisches russisches Reich verstanden In der Zarenzeit herrschte die Ansicht vor dass es sich bei den Gross Klein und Belarussen um drei Linien des russischen Volkes handelt das schon zur Zeit der Kiewer Rus bestand In der Sowjetunion hatten die Ukrainer und die Belarussen im Gegensatz dazu den Status eigenstandiger Volker die sich jedoch wie auch das russische aus einem zwischenzeitlich vollstandig herausgebildeten altrussischen Volk entwickelt haben sollen Sowohl das Russische Kaiserreich als auch die Sowjetunion hatten das Selbstverstandnis eines gemeinsamen Staates der Ostslawen und sahen sich nicht nur dazu berechtigt sondern auch in der historischen Pflicht alle ostslawisch gepragten ehemaligen Gebiete der Kiewer Rus in sich zu vereinen Sammlung der russischen Erde In diesem Kontext standen die polnischen Teilungen von Katharina der Grossen die Einnahme Galiziens im Ersten Weltkrieg die sowjetische Besetzung Ostpolens im Zweiten Weltkrieg und der Russisch Ukrainische Krieg Das Begrundungsmuster der Einheit der russischen Volker dient im aktuellen Russisch Ukrainischen Krieg auch als Legitimation fur den russischen Angriff wie sich an der Rede Putins vom 21 Februar anlasslich der Invasion in die Ukraine und an Putins Text Uber die Historische Einheit der Russen und Ukrainern nachvollziehen lasst 16 Ukrainische Darstellung Bearbeiten Die moderne ukrainische Historiographie beansprucht das Erbe der Kiewer Rus vor allem fur die Ukraine und verweist darauf dass das Gebiet um Kiew deren Kernland war Die ersten im 18 und 19 Jahrhundert tatigen ukrainischen Historiker bestritten zwar nicht die enge Verwandtschaft der Klein und Grossrussen kritisierten jedoch den vorherrschenden Moskau Zentrismus bei der Frage des kulturellen und politischen Erbes der Kiewer Rus Spatere Historiker wie Mychajlo Hruschewskyj versuchten hingegen in teilweiser Anlehnung an die traditionelle polnische Historiographie die Beziehung der Grossrussen zur Kiewer Rus auf ein Minimum zu reduzieren und die Ukrainer Ruthenen als die einzig legitimen Erben der Kiewer Rus darzustellen Die Fortfuhrung der Kiewer Staatlichkeit sahen sie vor allem im Furstentum Galizien Wolhynien Vor allem seit der Unabhangigkeit der Ukraine im Jahr 1991 wird die Kiewer Rus in den Werken vieler Publizisten als ukrainischer Staat dargestellt Siegel Jaroslaws des Weisen Das Wappen der Ukraine geht auf die Rurikiden zuruckBelarussische Darstellung Bearbeiten In der belarussischen Historiographie gibt es verschiedene Sichtweisen auf die Kiewer Rus Wahrend in der akademischen Geschichtswissenschaft uberwiegend die russische und sowjetische Interpretation vertreten wird messen nationalpatriotische Publizisten der Kiewer Rus eher eine geringe Bedeutung fur die belarussischen Geschichte bei Die Ethnogenese der Belarussen wird von ihnen als ein unabhangiger Prozess auf der Basis der lokalen slawischen und baltischen Stamme angesehen Politisch und kulturell identifizieren sie sich vor allem mit dem Grossfurstentum Litauen in dem Belarus sein Goldenes Zeitalter erlebt habe und dessen Errungenschaften sie vor allem den Belarussen zuschreiben Siehe auch BearbeitenRus Rus Volk Altostslawische Sprache Liste der Furstentumer der Kiewer Rus Liste der Grossfursten von Kiew Liste von Personennamen in der Kiewer Rus Liste von Waragern in Gardarike Warager Runensteine Geschichte Russlands Geschichte der Ukraine Geschichte von BelarusLiteratur BearbeitenHelmut Castritius Jurgen Udolph Kiew In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 16 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016782 4 S 482 487 Erich Donnert Das Kiewer Russland Kultur und Geistesleben vom 9 bis zum beginnenden 13 Jahrhundert 1 Auflage Urania Verlag Leipzig u a 1983 Simon Franklin Jonathan Shepard The Emergence of Rus 750 1200 1 edition 2 imprint Longman London u a 1998 ISBN 0 582 49091 X Longman history of Russia englisch Ernst Kunik Die Berufung der schwedischen Rodsen durch die Finnen und Slawen Eine Vorarbeit zur Entstehungsgeschichte des russischen Staates W Graeff s Erben St Petersburg u a 1844 Janet Martin Medieval Russia 980 1584 Cambridge medieval textbooks 2nd edition Cambridge University Press Cambridge u a 2007 ISBN 978 0 521 85916 5 englisch David Nicolle Angus McBride Armies of medieval Russia 750 1250 Osprey Oxford 2001 ISBN 1 85532 848 8 Osprey military men at arms series 333 englisch Gottfried Schramm Altrusslands Anfang Historische Schlusse aus Namen Wortern und Texten zum 9 und 10 Jahrhundert Rombach Freiburg 2002 ISBN 3 7930 9268 2 Rombach Wissenschaft Reihe Historiae 12 Eva Verma Heiratspolitik in der Kiewer Rus In Eva Verma wo du auch herkommst Binationale Paare durch die Jahrtausende dipa Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 7638 0196 0 S 35 40 Historische Karte Weblinks Bearbeiten Commons Kiewer Rus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Kiewer Rus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Schramm Gottfried Altrusslands Anfang Historische Schlusse aus Namen Wortern und Texten zum 9 und 10 Jahrhundert Rombach Wissenschaften Reihe Historiae Bd 12 Rombach Freiburg im Breisgau 2002 ISBN 3 7930 9268 2 Erich Donnert Das Kiewer Russland Kultur und Geistesleben vom 9 bis zum beginnenden 13 Jahrhundert 1 Auflage Urania Verlag Leipzig u a 1983 Kiewer Reich Brockhaus Enzyklopadie Abgerufen am 6 September 2021 Jurgen Hartman Russland Einfuhrung in das politische System und Vergleich mit den postsowjetischen Staaten Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 658 00174 2 S 19 f Kappeler Andreas Ungleiche Bruder Russen und Ukrainer Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Munchen 2023 S 34 Omeljan Pritsak The Origin of Rus In The Russian Review Vol 36 No 3 Wiley Juli 1977 S 249 273 doi 10 2307 128848 Textkopie Memento vom 28 Juni 2019 im Internet Archive Andreas Kappeler Russland als Vielvolkerreich Entstehung Geschichte Zerfall Munchen 1992 ISBN 3 406 36472 1 S 19 24 Neuaufl 2001 ISBN 3 406 47573 6 Sowie ders Kleine Geschichte der Ukraine Munchen 1994 ISBN 3 406 37449 2 Neuaufl 2000 ISBN 3 406 45971 4 S 37 Das Kiever Reich war kein ukrainischer oder russischer Nationalstaat sondern wie die meisten vormodernen Herrschaftsbildungen ein Vielvolkerreich das nicht nur von Slawen sondern auch von finnisch baltisch und turksprachigen Stammen bewohnt war In der Elite spielten zunachst Skandinavier dann auch Griechen und Sudslawen eine bedeutende Rolle Andreas Kappeler Russland als Vielvolkerreich Entstehung Geschichte Zerfall Munchen 1992 ISBN 3 406 36472 1 S 19 24 Neuaufl 2001 ISBN 3 406 47573 6 Sowie ders Kleine Geschichte der Ukraine Munchen 1994 ISBN 3 406 37449 2 Neuaufl 2000 ISBN 3 406 45971 4 S 37 Kappeler Andreas Revisionismus und Drohung Vladimir Putins Text zur Einheit von Russen und Ukrainern in Osteuropa 7 2021 S 70 Kappeler Andreas Revisionismus und Drohung Vladimir Putins Text zur Einheit von Russen und Ukrainern in Osteuropa 7 2021 S 71 A A Gorskij Istoriya Rossii s drevnejshih vremen do 1914 goda AST Astrel 2008 S 50 P P Tolochko Drevnerusskaya narodnost voobrazhaemaya ili realnaya SPb Aletejya 2005 S 25 59 Vulpius Ricarda Konkurrenz Konflikt Repression Russland und die Ukrainische Nationsbildung in Osteuropa 6 8 2022 S 107 Kappeler Andreas Ungleiche Bruder Russen und Ukrainer Vom Mittelalter bis zur Gegenwart Munchen 2022 S 29 31 G V Vernadskij Zolotoj vek Kievskoj Rusi Algoritm 2012 S 120 Deutsche Ubersetzung in Osteuropa 7 2021 S 51 66 Wissenschaftliche Einordnung bei Kappeler Andreas Revisionismus und Drohungen Vladimir Putins Text zur Einheit von Russen und Ukrainern in Osteuropa 7 2021 S 67 76 Regierungssysteme und Vorgangerstaaten Russlands Kiewer Rus 862 1169 Furstentum Wladimir Susdal 1125 1321 Grossfurstentum Moskau 1321 1547 Zarentum Russland 1547 1721 Russisches Kaiserreich 1721 1917 Doppelherrschaft 1917 Sowjetrussland 1917 1922 Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik 1917 1922 Sowjetunion 1922 1991 Russland seit 1991 Regierungssysteme und Vorgangerstaaten der Ukraine Kiewer Rus 862 1169 Furstentum Galizien Wolhynien 1199 1340 Ruthenien 1340 1795 Konigreich Galizien und Lodomerien 1804 1918 Khanat der Krim 1427 1783 Hetmanat 1648 1764 Ukrainische Volksrepublik 1917 1920 Ukrainischer Staat 1918 Westukrainische Volksrepublik 1918 1919 Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik 1919 1991 Ukraine seit 1991 Normdaten Geografikum GND 4073393 2 lobid OGND AKS LCCN n91052954 VIAF 138321696 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiewer Rus amp oldid 234799445