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Wolodymyr ukrainisch Volodimir bis 2021 Wolodymyr Wolynskyj Volodimir Volinskij russisch Vladimir Wladimir polnisch Wlodzimierz deutsch selten Wladimir Wolinsk ist eine Stadt in der Oblast Wolyn der Ukraine mit etwa 38 000 Einwohnern Sie ist die Hauptstadt des Rajons Wolodymyr war jedoch bis Juli 2020 verwaltungstechnisch kein Teil desselben WolodymyrVolodimirWolodymyr Ukraine WolodymyrBasisdatenOblast Oblast WolynRajon Rajon WolodymyrHohe 174 mFlache 16 47 km Einwohner 38 111 2005 Bevolkerungsdichte 2 314 Einwohner je km Postleitzahlen 44700Vorwahl 380 3342Geographische Lage 50 51 N 24 19 O 50 845555555556 24 313888888889 Koordinaten 50 50 44 N 24 18 50 OKATOTTH UA07020010010041660KOATUU 710200000Verwaltungsgliederung 1 Stadt 8 DorferBurgermeister Petro SahanjukAdresse vul D Galickogo 544700 m VolodimirWebsite http www volodymyrrada gov ua Statistische InformationenWolodymyr Oblast Wolyn Wolodymyri1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Polnische Zeit 2 3 Im Russischen Reich 2 4 Zweiter Weltkrieg 3 Wirtschaft und Verkehr 4 Sehenswurdigkeiten 5 Bevolkerung 5 1 Bevolkerungsentwicklung 6 Verwaltungsgliederung 7 Personlichkeiten 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Lage in der Oblast WolynDie Stadt liegt am Rande der nordwestlichen Auslaufer des Wolhynischen Berglandes auf dem rechten Ufer des Flusses Luha Die Entfernungen zu grosseren Stadten sind 550 km nach Kiew 150 km nach Lwiw 75 km nach Luzk und 50 km nach Kowel 15 km westlich befindet sich die Grenze zu Polen und 100 km nordlich die Grenze zu Belarus Durch den Ort fuhrt die Fernstrasse N 22 von Ustyluh nach Luzk und Riwne Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Der Ort wurde angeblich 884 erstmals als Ladomir 988 als Wolodimir erwahnt Vom Ende des 10 Jahrhunderts bis 1336 war er zeitweilig die Hauptstadt des altrussischen Furstentums Wolhynien oder auch Lodomerien und spater unter dem seit 1170 herrschenden Grossfursten Roman ab 1199 der vereinigten Furstentumer Halytsch Wolhynien Um 1240 wurde das Furstentum von den Mongolen abhangig Bereits seit Mitte des 12 Jahrhunderts war Wladimir Sitz einer orthodoxen Diozese Im 14 Jahrhundert hatte der Metropolit Theognostus hier seinen Sitz 1349 wurde die Stadt vom polnischen Konig Kasimir III erobert 1431 erhielt sie das Magdeburger Stadtrecht Von 1452 bis zur Lubliner Union gehorte der Ort zum Grossfurstentum Litauen Polnische Zeit Bearbeiten Seit 1569 gehorte sie innerhalb der Woiwodschaft Wolhynien zur polnischen Krone oder polnisch litauischen Adelsrepublik Wahrend des Russisch Polnischen Krieges fand am 17 Juli 1792 die Schlacht von Wlodzimierz statt wobei eine zahlenmassig kleine polnische Streitmacht gefuhrt von Tadeusz Kosciuszko die russischen Truppen besiegte Im Russischen Reich Bearbeiten Nach der zweiten Teilung Polens von 1793 kam die Stadt zum Russischen Kaiserreich ab 1795 im neu geschaffenen Gouvernement Wolhynien Bei der Volkszahlung 1897 hatte die Stadt bereits 9883 Einwohner Wahrend des Ersten Weltkrieges war die Stadt von osterreich ungarischen Truppen besetzt nbsp Woiwodschaft Wolhynien 1919 39Nach dem Polnisch Sowjetischen Krieg 1919 kam sie wieder zu Polen Das polnische 17 Infanterieregiment nahm die Stadt uber Nacht am 23 Januar 1919 ein In der Zwischenkriegszeit befanden sich hier der Sitz eines Kreises innerhalb der Woiwodschaft Wolhynien und eine wichtige Garnison Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Nach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens im September 1939 gehorte sie zur Ukrainischen SSR innerhalb der Sowjetunion Wahrend des Russlandfeldzuges wurde die Stadt im Juli 1941 durch die Wehrmacht eingenommen Anfang September 1942 wurden von den 15 000 Bewohnern des judischen Ghettos etwa 13 500 ermordet 1 Im Rahmen dieser Aktion wurde am Jom Kippur auch die Grosse Synagoge in Brand gesteckt 2 Etwa 1000 Handwerker die man zunachst hatte uberleben lassen wurden im Dezember 1943 durch das Sonderkommando 4b der SS Einsatzgruppe C erschossen Damit war so urteilt der Historiker Dieter Pohl die Endlosung im Reichskommissariat abgeschlossen 3 Im Jahr 1943 wurde das von den Deutschen besetzte Wlodzimierz zu einem Zufluchtsort fur Polen die vor Ubergriffen durch ukrainische Nationalisten der UPA Wolhynien Massaker flohen Die Angriffe der UPA fanden hauptsachlich in den Vororten der Stadt statt Die Polen wurden sowohl von der mit Zustimmung der Deutschen eingerichteten polnischen Polizei als auch von einer illegalen Miliz verteidigt Spateren Untersuchungen von Wladyslaw Siemaszko und Ewa Siemaszko zufolge wurden bei einem Dutzend UPA Angriffen in Wlodzimierz insgesamt 111 Polen getotet 4 Nach harten Kampfen wurde der nun fast vollig zerstorte Ort wieder von der Roten Armee am 20 Juli 1944 besetzt Die Stadt trug bis dahin den russischen Namen Wladimir Wolynsk Vladimir Volynsk am 9 August 1944 wurde sie dann per Ukas in Wladimir Wolynski Wolodymyr Wolynskyj umbenannt 5 Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Stadt 1991 Teil der Oblast Wolyn in der unabhangigen Ukraine Am 15 Dezember 2021 wurde der Stadtname auf die kurzere Form Wolodymyr geandert 6 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenIn der Stadt befinden sich hauptsachlich holzverarbeitende Betriebe und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte Wolodymyr liegt an den Eisenbahnstrecken Kowel Lwiw Bahnstrecke Jaroslaw Kowel und der Linia Hutnicza Szerokotorowa die als Breitspurstrecke uber Hrubieszow zur Kattowitzer Hutte fuhrt Die Stadte Kowel Lwiw Luzk und Nowowolynsk sind durch Busse erreichbar Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Maria Entschlafens KathedraleMaria Entschlafens Kathedrale auch Uspenski Kathedrale 1160 Basilius Kirche 14 Jahrhundert mit zwei Zwiebelturmen aus dem 20 Jahrhundert Pfarrkirche St Anna im Barockstil aus dem Jahre 1752 Jesuitenkirche gebaut von Michal Radziminski in den Jahren 1755 1766 Nach der Auflosung des Ordens im Jahre 1787 ubernahmen die Basilianer das Gebaude und ab 1840 die Orthodoxen Von 1919 bis 1939 war sie wiederum eine katholische Kirche Im Jahr 1992 wurde das Gebaude der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Kiewer Patriarchats ubertragen St Nikolaus Kirche 1780 ursprunglich Unierte Kirche heute orthodox Palast der Bischofe von Wladimir Altstadt 14 bis 16 Jahrhundert Historisches Museum Wolodymyr Wolynsky 1887 Judischer FriedhofEtwa 5 Kilometer sudlich von Wolodymyr liegt Symne Zimne wo sich das alteste orthodoxe Kloster in Wolynien befindet Bevolkerung BearbeitenIn der Stadt leben 39 unterschiedliche Nationalitaten 95 0 Ukrainer 0 3 0 Russen 0 0 5 Belarussen 0 0 2 PolenBevolkerungsentwicklung Bearbeiten 1989 38 263 Zahlung 2001 38 256 Zahlung 2005 38 256 Zahlung 2013 38 894Die Zahl der Arbeitslosen liegt bei 1 180 Verwaltungsgliederung BearbeitenAm 12 Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegrundeten Stadtgemeinde Wolodymyr Wolynskyj Volodimir Volinska miska gromada Wolodymyr Wolynska miska hromada Zu dieser zahlten auch die 8 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dorfer 7 bis dahin bildete die Stadt die gleichnamige Stadtratsgemeinde Wolodymyr Wolynskyj Volodimir Volinska miska rada Wolodymyr Wolynska miska rada im Zentrum des Rajons Wolodymyr Wolynskyj war aber kein Teil desselben sondern direkt der Oblast unterstellt Am 17 Juli 2020 wurde der Ort Teil des Rajons Wolodymyr Wolynskyj 8 Folgende Orte sind neben dem Hauptort Wolodymyr Teil der Gemeinde Nameukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnischDihtiw Digtiv Degtev Degtew DziegciowFedoriwka Fedorivka Fyodorovka Fjodorowka FedorowiecLaskiw Laskiv Laskov Laskow LaskowNowosilky Novosilki Novosyolki Nowosjolki NowosiolkiOrani Orani Orani OranieSaritschtschja Zarichchya Zareche Saretschje ZarzeczeSuchodoly Suhodoli Suhodoly SuchodolyWoschtschatyn Voshatin Voshatin Woschtschatin WoszczatynPersonlichkeiten BearbeitenAmtylochius gestorben 1122 orthodoxer Bischof von Wladimir Josaphat Kunzewitsch 1580 1623 Erzbischof von Polozk und Heiliger der Katholischen Kirche Hannah Werbermacher 1806 1888 chassidische Wunderrabbinerin Ahatanhel Krymskyj 1871 1942 Schriftsteller und Orientalist Jerzy Sas Jaworski 1920 2008 polnischer Offizier der Kavallerie Teresa Lewtak Stattler 1929 2009 polnische Sozialistin Jerzy Antczak 1929 polnischer Theater und Filmregisseur Jan Tadeusz Stanislawski 1936 2007 polnischer Satiriker Schauspieler und SongwriterEinzelnachweise Bearbeiten Christian Hartmann Der deutsche Krieg im Osten 1941 1944 Facetten einer Grenzuberschreitung Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59138 5 S 183 Sergey R Kravtsov Vladimir Levin Synagogues in Ukraine VOLHYNIA Vol 2 The Center Of Jewish Art ISBN 978 965 227 342 0 S 697 Dieter Pohl Schauplatz Ukraine Der Massenmord an den Juden im Militarverwaltungsgebiet und im Reichskommissariat 1941 1943 In Christian Hartmann Johannes Hurter Peter Lieb Johannes Hurter Dieter Pohl Der deutsche Krieg im Osten 1941 1944 Facetten einer Grenzuberschreitung Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Bd 76 Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 59138 5 S 155 198 hier S 183 ff Wladyslaw Siemaszko Ewa Siemaszko Ludobojstwo dokonane przez nacjonalistow ukrainskich na ludnosci polskiej Wolynia 1939 1945 Warschau 2000 S 950 958 UKAZ ot 9 avgusta 1944 goda Ob utochnenii naimenovanij gorodov Tarnopol Chernovicy Kamenec Podolsk Vladimir Volynsk Chertkov Ukrainskoj SSR Verhovna Rada Ukrayini Postanova vid 15 12 2021 1959 IX Pro perejmenuvannya mista Volodimir Volinskij Volodimir Volinskogo rajonu Volinskoyi oblasti Kabinet Ministriv Ukrayini Rozporyadzhennya vid 12 chervnya 2020 r 708 r Pro viznachennya administrativnih centriv ta zatverdzhennya teritorij teritorialnih gromad Volinskoyi oblasti Verhovna Rada Ukrayini Postanova vid 17 07 2020 807 IX Pro utvorennya ta likvidaciyu rajoniv Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolodymyr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wlodzimierz In Filip Sulimierski Wladyslaw Walewski Hrsg Slownik geograficzny Krolestwa Polskiego i innych krajow slowianskich Band 14 Worowo Zyzyn Walewskiego Warschau 1895 S 169 polnisch edu pl Offizielle WebsiteStadte und Siedlungen stadtischen Typs in der Oblast Wolyn Stadte Berestetschko Horochiw Kamin Kaschyrskyj Kiwerzi Kowel Ljuboml Luzk Nowowolynsk Roschyschtsche Wolodymyr Ustyluh Siedlungen stadtischen Typs Blahodatne Dubyschtsche Holoby Holowne Iwanytschi Kolky Lokatschi Lukiw Ljubeschiw Ljublynez Manewytschi Marjaniwka Olyka Ratne Rokyni Sabolottja Schazk Senkewytschiwka Stara Wyschiwka Tortschyn Turijsk Zuman Siehe auch Wolhynien und Oblast Wolyn Normdaten Geografikum GND 4355038 1 lobid OGND AKS LCCN n82040137 VIAF 157043268 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolodymyr Stadt amp oldid 237970441