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Hannah Rachel Werbermacher auch V W e r bermacher geboren vermutlich zwischen 1805 und 1820 1 in Ludomir gestorben vermutlich zwischen 1888 und 1905 war eine osteuropaisch chassidische Wunderrabbinerin Sie war auch als Jungfrau von Ludomir und weiteren Namen bekannt Die meisten Details ihres Lebens sind nicht genau bekannt sondern wurden in mundlicher Uberlieferung sowie spater in Hagiographien Erbauungsliteratur und historischen Romanen verbreitet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Einzelnachweise 4 LiteraturLeben BearbeitenSie wurde im Schtetl Ludomir als einzige Tochter von Monesch Webermacher in Wolhynien damals seit wenigen Jahren im Russischen Kaiserreich geboren und gottesfurchtig erzogen wenn auch moglicherweise nicht in strenger chassidischer Tradition Der Name ihrer Mutter ist nicht uberliefert Verschiedene Erzahlungen nennen als Beruf des Vaters Kaufmann oder Tuchmacher Eine ihm nachgesagte Tatigkeit als Rabbiner ist unwahrscheinlich da sein Familienname so nicht in judischer Korrespondenz auftaucht Er soll Anhanger von einem der uberregional tatigen Rabbiner seiner Zeit gewesen sein genannt werden etwa Mordechai Twersky in Tschernobyl Jaakow Jizchak Horowitz in Lublin oder Zvi Hirsch in Schydatschiw Die Berichte stutzen eine aussergewohnlich gute Bildung der jungen Hannah die entweder eine Schule besucht haben oder aber durch die gebildeten Eltern ausgebildet wurde Sie soll jiddisch hebraisch ukrainisch und russisch gelernt haben sowie gute Torakenntnisse gehabt haben und auch an den Geschaften des Vaters Interesse gezeigt haben Verschiedene Geschichten behaupten fruhe Auffalligkeiten darunter die Fahigkeit nicht koscheres Essen zu erkennen Nach dem Tod ihrer Mutter fiel das Madchen in eine schwere Krise angeblich auch eine Fieberkrankheit aus der sie erst herausfand nachdem ihr gemass eigener Aussage ein Wunder widerfahren war Gott habe ihr in der Nacht eine mannliche Seele verliehen Sie weigerte sich auch zu essen bis sie ein Gebetstuch umgehangt bekam was traditionell nur von Mannern getragen werden durfte Nach ihrer Genesung bestand sie darauf alle Rituale durchzufuhren die Mannern vorbehalten waren Ihr Vater unterstutzte dieses Bedurfnis zunachst soll sich aber auch stets intensiv mit den geistlichen Autoritaten beraten haben Berichte ihrer Wunderheilung verbreiteten sich in der Umgebung und Hannah wurde mit den Jahren zu einer wichtigen Instanz in ihrer judischen Gemeinde die schliesslich auch Pilger anlockte Die sich einburgernde Bezeichnung Jungfrau wehrte sie mit Verweis auf ihr Selbstverstandnis als Mann ab blieb damit jedoch erfolglos Durch Predigten und Lebensweisheiten stellte sie ihren mannlichen Verstand unter Beweis ferner bewirkte sie angeblich Heilungswunder Mit den orthodoxen Altesten im Dorf soll ein Kompromiss gefunden worden sein der sie mithilfe eines Vorhangs nicht vollig vom Gottesdienst ausschloss auch wenn sie an diesem nicht aktiv teilnehmen durfte Wie einige andere Wunderrabbiner hatte sie keine formelle Ausbildung genossen und nach Streitgesprachen und Befragungen legten skeptische chassidische Rabbiner schliesslich fest dass sie keine wahre Schriftgelehrte sondern vielmehr eine Sunderin sei Nachdem sie durch die Autoritaten zu einer Heirat gezwungen worden war verbreitete sich die Botschaft dass auch ihre im Nachhinein weiter gesteigerten Wunderfahigkeiten nunmehr versiegt seien oder aber dass sie seither verwirrt und geistesabwesend sei Ihr namentlich nicht bekannter Ehemann soll sie aus Furcht nicht angeruhrt haben Die Berichte sind sich uneinig daruber ob und wann sie sich scheiden liess und ihre Fahigkeiten erneut auftraten Mutmasslich in den spaten 1850er Jahren wurde Hannah dazu bewegt nach Safed im Heiligen Land auszuwandern unter dem Vorwand dass ihre spirituellen Fahigkeiten dort besser eingesetzt seien Dort soll sie erneut spirituelle Anhanger gefunden haben wenn auch hauptsachlich altere Frauen und sogar Kabbalistin gewesen sein Fur 1866 und 1875 lasst sich ihr Aufenthalt in Palastina bzw in Jerusalem belegen 2 Sie soll um die 90 Jahre alt geworden sein Die Umstande ihres Todes und ihre Grabstatte sind unbekannt Zwar gibt eine Uberlieferung an sie sei mit einer grossen Prozession auf dem Olberg beerdigt worden zeitgenossische Publikationen aus Jerusalem wie die Havatselet berichten aber nichts uber ein solches Ereignis Ein Sterberegister nenne allerdings den 29 Juni 1888 als Todesdatum einer Rochel Hannah bat Monesh Rezeption Bearbeiten1923 1924 veroffentlichte Leyb Malakh ein Emigrant in Buenos Aires auf Grundlage ihm bekannter mundlicher Uberlieferungen sein serialisiertes Drama Das Gorn Shtibl welches die Jungfrau von Ludomir thematisierte Dies stellte den Auftakt fur eine ganze Reihe von Zeugnissen zum Leben von Hannah Werbermacher dar Yochanan Twersky schrieb 1950 Die Jungfrau von Ludmir 1997 wurde das Stuck Die Jungfrau von Ludmir von Yoseph Even Shoshan am Jerusalem Khan Theatre uraufgefuhrt 2014 wurde eine Strasse in Jerusalem nach ihr benannt Einzelnachweise Bearbeiten Nach Deutsch S 75 Zwei Schriftstucke aus Palastina stutzen 1806 mundliche Uberlieferung in Wolhynien sagt meist 1815 Nach Hoffers Interpretation 3 Juni 1816 So schliesst Deutsch aus Zensusregistern Literatur BearbeitenNathaniel Deutsch The Maiden of Ludmir A Jewish Holy Woman and Her World University of California Press 2003 ISBN 0 520 92797 4 Gerda Hoffer Zeit der Heldinnen Lebensbilder aussergewohnlicher judischer Frauen dtv Munchen 1999 ISBN 3 423 30701 3 S 145 158 Gershon Winkler They called her Rebbe the Maiden of Ludomir Judaica Press New York 1991 ISBN 0 910818 83 5 Normdaten Person GND 128800917 lobid OGND AKS LCCN n92015909 VIAF 72454075 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werbermacher HannahALTERNATIVNAMEN Verbermakher Hanah Rahel Hannah Rahel Werbermacher ha Betulah mi Ludomir Jungfrau von LudomirKURZBESCHREIBUNG chassidische WunderrabbinerinGEBURTSDATUM 19 JahrhundertGEBURTSORT Ludomir WolhynienSTERBEDATUM 19 Jahrhundert oder 20 JahrhundertSTERBEORT Palastina Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hannah Werbermacher amp oldid 219852344