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Im Polnisch Sowjetischen Krieg russisch Sovetsko polskaya vojna Transkription Sowetsko polskaja woina ukrainisch Polsko radyanska vijna Polsko radjanska wijna auch Polnisch Bolschewistischer Krieg genannt polnisch Wojna polsko bolszewicka von 1919 bis 1921 versuchte einerseits das 1918 wiedererrichtete Polen im Osten den historischen Grenzverlauf von 1772 wiederherzustellen und eine osteuropaische Konfoderation Miedzymorze unter polnischer Fuhrung zu schaffen Das sich noch im Burgerkrieg befindende Sowjetrussland war andererseits bestrebt seinen Einflussbereich in den Westen auszudehnen In der Ukraine wurde Polen von nationalistischen Kraften unterstutzt die zuvor von den Bolschewiki von der Macht vertrieben worden waren Polnisch Sowjetischer Krieg Polnischer Schutzengraben in der Schlacht an der Memel September 1920 Datum 1919 bis 1921Ort Zentral und OsteuropaAusgang Sieg PolensFriedensschluss Vertrag von RigaKonfliktparteienRussische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik SowjetrusslandUkrainische Sozialistische Sowjetrepublik Sowjetukraine Polen 1919 PolenUkraine Volksrepublik Ukrainische VolksrepublikLettland LettlandBefehlshaberRussische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Wladimir Lenin Regierungschef Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Leo Trotzki Volkskommissar fur das Kriegswesen Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Michail Tuchatschewski Westfront Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Josef Stalin Lemberger Front Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Alexander Jegorow Sud Westfront Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Semjon Budjonny 1 Kavallerie Armee Polen Jozef Pilsudski Staatsoberhaupt Polen Tadeusz RozwadowskiPolen Lettland Edward Rydz SmiglyPolen Wladyslaw SikorskiUkraine Volksrepublik Symon Petljura Curzon Linie und polnische Landgewinne durch Krieg und Vertrage 1919 22Die anfanglichen Erfolge der polnischen Truppen unter Marschall Pilsudski und der sie unterstutzenden auslandischen militarischen Verbande die weite Landstriche der Ukraine einschliesslich Kiews besetzen konnten wurden durch die sowjetische Rote Armee nach einiger Zeit zunichtegemacht Sie warf die polnische Armee so weit in das Landesinnere Polens zuruck dass eine Besetzung Polens drohte In der Schlacht von Warschau konnte die polnische Armee das Blatt wiederum wenden In den nachfolgenden Kampagnen wurde die sowjetische Armee bis in die Ukraine zuruckgeworfen Zudem wurde im Polnisch Litauischen Krieg im Oktober 1920 das Gebiet um die litauische Hauptstadt Vilnius polnisch Wilno erobert Im Vertrag von Riga der am 18 Marz 1921 unterzeichnet wurde vereinbarten Sowjetrussland die Sowjetukraine und die Republik Polen die Akzeptanz des Waffenstillstands des Vorjahres und den Grenzverlauf zwischen der Sowjetunion und dem wieder entstandenen polnischen Staat sowie u a die Leistung von Ausgleichszahlungen Die polnisch sowjetische Grenze verlief nun stellenweise bis zu 250 km ostlich der Linie die 1919 eine Kommission als die Ostgrenze des wieder erstandenen Polens vorgeschlagen hatte Curzon Linie 1 Das Ubereinkommen war die zweite vertragliche Gebietsamputation ethnisch nichtrussischen Territoriums nach der Oktoberrevolution 2 das vom Zarenreich Russland vorher als integraler Bestandteil seines eigenen Staatsgebietes betrachtet worden war Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 2 Benennungen und Definitionen 3 Ausgangslage 4 Kriegsziele 5 Verlauf 1918 6 Verlauf 1919 7 Verlauf 1920 7 1 Vorbereitung in Polen 7 2 Polnische Offensive 7 3 Sowjetische Gegenoffensive 7 4 Schlacht bzw Wunder an der Weichsel 7 5 Zweite polnische Offensive 8 Politik und Diplomatie 8 1 Diplomatische Bemuhungen 1919 8 2 Diplomatische Bemuhungen 1920 9 Vertrag von Riga 10 Folgen des Krieges 10 1 Fur Polen 10 1 1 Innenpolitik 10 1 2 Aussenpolitik 10 2 Fur andere Staaten 11 Opfer des Krieges 12 Siehe auch 13 Film und Fernsehen 14 Literatur 15 Weblinks 16 Einzelnachweise und AnmerkungenUrsachen BearbeitenRussland infolge der Oktoberrevolution aus dem Ersten Weltkrieg ausgeschieden nahm an den Pariser Verhandlungen uber die Nachkriegsordnung nicht teil weshalb dort eine Grenzregelung zwischen der neu gegrundeten Republik Polen und dem nunmehr von den kommunistischen Bolschewiki gefuhrten Sowjetrussland nicht getroffen wurde Das im Burgerkrieg befindliche Russland der Bolschewiki war bestrebt seine Einflusssphare in den Westen zu verschieben und eine proletarische Revolution in Deutschland auszulosen Polen wiederum versuchte seine wiedergewonnene Unabhangigkeit zu erhalten bzw die eigene Machtposition an seiner Ostflanke zu starken Uber die angestrebte Grenze zu Sowjetrussland gab es in der polnischen Politik keine Einigkeit Marschall Pilsudski der die polnischen Streitkrafte kommandierte strebte eine moglichst weit nach Osten reichende Einflusssphare in Form einer osteuropaischen Konfoderation unter polnischer Fuhrung an Als Bezug diente dabei der Verlauf der Ostgrenze Polen Litauens am Vorabend der Teilungen Polens 1772 Eine vollstandige Unabhangigkeit der Ukraine und Belarus die von diesen teilweise angestrebt wurde war sowohl gemass polnischen als auch russischen Kriegszielen ausgeschlossen In der Ukraine wurde Polen dennoch von nationalen Kraften unterstutzt die zuvor von den Bolschewiki abgesetzt worden waren Unklar und umstritten sind der genaue Zeitpunkt des Beginns sowie der Ausloser des Krieges Manche Autoren bezeichnen den polnischen Angriff auf Kiew April 1920 als Beginn des Krieges Andere siedeln den Kriegsbeginn im Jahre 1919 an Da dem Krieg ein schwelender Grenzkonflikt voranging haben beide Ansichten ihre Berechtigung Umstritten ist auch ob man das Ende des Krieges auf den Waffenstillstand am 18 Oktober 1920 oder auf den Friedensschluss von Riga am 18 Marz 1921 datieren soll Durch die polnisch ukrainische Allianz vom April 1920 nach dem Polnisch Ukrainischen Krieg wurde das Gewicht der Beteiligten wahrend des Kriegsverlaufs verschoben Benennungen und Definitionen BearbeitenDer Krieg selbst hat mehrere Bezeichnungen von denen Polnisch Sowjetischer Krieg die gebrauchlichste ist Dabei bezieht sich das Attribut sowjetisch nicht auf die erst im Dezember 1922 gegrundete Sowjetunion sondern auf die bereits seit 1917 bestehende Russische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik Daneben wird auch vom Polnisch Russischen oder Russisch Polnischen Krieg gesprochen Dies ist jedoch nicht eindeutig da es zahlreiche Kriege und kleinere bewaffnete Konflikte zwischen Polen und Russland gab In polnischen Quellen wird meist vom Polnisch Bolschewistischen Krieg wojna polsko bolszewicka oder vom Bolschewistischen Krieg wojna bolszewicka gesprochen Ausserdem existiert die Bezeichnung Krieg von 1920 polnisch Wojna 1920 roku Das offizielle Geschichtsbild der Sowjetunion sah den Krieg als Teil der auslandischen Interventionen wahrend des Russischen Burgerkriegs zwischen den burgerlichen Weissen und den bolschewistischen Roten der seit der Revolution im Gange war Der Versuch des nicht kommunistischen Polens die Unabhangigkeit von Sowjet Russland zu erreichen bzw zu erhalten wurde als Parteinahme fur die weisse Seite und als Versuch die Ausbreitung der proletarischen Revolution nach Westen zu blockieren verstanden Dabei kam zum Tragen dass die polnische Minderheit in den Grenzgebieten meist dem wohlhabenden Landadel oder dem Burgertum angehorte Daher wird der Krieg in sowjetischen Quellen auch als Krieg gegen Weiss Polen bezeichnet In der Volksrepublik Polen folgte die offizielle Geschichtsschreibung ebenfalls dieser Linie Der Krieg wurde weitgehend aus dem offiziellen Geschichtsbild ausgeklammert und soweit uberhaupt als bewaffnete Aktion burgerlicher Kreise dargestellt die nicht im Interesse und mit Ruckendeckung des polnischen Volkes gehandelt hatten Ausgangslage Bearbeiten nbsp Polen in den Grenzen von 1771 und die Teilungen der I Republik in den Jahren 1772 1793 und 1795Der Erste Weltkrieg hatte die politische Landkarte des ostlichen Mitteleuropas und Osteuropas grundlegend verandert Der Zerfall des Russischen Reiches im Zuge der Niederlage in der Oktoberrevolution und der Untergang Osterreich Ungarns liessen Raum fur neue Nationalstaaten Neben Finnland Estland Lettland Litauen und der Tschechoslowakei machte auch Polen erfolgreich den Schritt zur Eigenstaatlichkeit Nach den Teilungen Polens 1772 1793 und 1795 war ein polnischer Staat zunachst nicht mehr existent Allerdings lebten in den Gebieten die bis 1772 zu Polen gehort hatten neben Polen ohnehin eine Reihe von anderen Ethnien Belarussen Ukrainer Kaschuben Deutsche etc Die Polen hatten sich stets eine kulturelle Eigenstandigkeit bewahrt das Problem der Grenzen Polens trat aber mit den neuen oder wiederauflebenden Nationalstaaten unmittelbar zutage Dies hatte sich schon wahrend des Weltkrieges manifestiert Das Deutsche Reich hatte versucht durch die Einrichtung eines pro forma unabhangigen Konigreichs Polen diese Tendenzen fur sich zu nutzen Nach dem Waffenstillstand an der Westfront erklarte sich Polen am 11 November 1918 unabhangig Unter anderem auf Druck der Ententemachte wurde der Status Polens in den Pariser Vorortvertragen als unabhangiger Nationalstaat von Osterreich 1918 und von der Weimarer Republik 1919 anerkannt Die westlichen Verbundeten legten mit der Curzon Linie einen provisorischen Grenzverlauf fest der es zwar vermied eine Reihe von nichtpolnischen Ethnien unter polnische Herrschaft zu stellen seinerseits aber wiederum viele Polen von ihrem Nationalstaat ausschloss Polen selbst befand sich bedingt durch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in einer okonomischen Krise Hilfe erhielt es von einer amerikanischen Hilfsmission unter Herbert Hoover Die Wiedererrichtung des polnischen Staates war bis zum Kriegsende nicht abgeschlossen Zwar gab es z B schon eine neue stabile Wahrung aber die neue Verwaltung hatte sich noch nicht uberall durchgesetzt Das Militar sollte sich in den kommenden Jahren als das leistungsfahigste Instrument der Politik des polnischen Staates erweisen Die Bolschewiki betrachteten Polen als einen von der Entente gesteuerten Staat und sahen in ihm die Brucke nach Europa auf der die Revolution nach Westen getragen werden sollte Insgesamt uberwog in Russland die Auffassung dass die unabhangig gewordenen Staaten Ostmittel und Osteuropas rebellierende russische Provinzen seien so dass auch die Gegner der Bolschewiki im Burgerkrieg die Weissgardisten Polen und den ubrigen Staaten dieser Region die Souveranitat absprachen und nach einer Wiederherstellung Russlands in den Grenzen des Zarenreichs strebten Russland befand sich zu dieser Zeit im Burgerkrieg Die Weissen Armeen versuchten die Bolschewiki von ihrer Machtposition zu verdrangen und den russisch dominierten Vielvolkerstaat wiederherzustellen Das Land selbst wurde von wirtschaftlichem Verfall und Versorgungsproblemen heimgesucht Die Verluste unter der Bevolkerung durch Kampfe und Krankheiten werden auf bis zu acht Millionen beziffert Kriegsziele Bearbeiten nbsp Marschall Jozef Pilsudski knupfte mit seiner Politik an die Tradition von Polen Litauen I Rzeczpospolita mit Polen als Fuhrungsmacht an Das Hauptmotiv der polnischen Fuhrung allen voran des Staatsoberhauptes Jozef Pilsudski war die Erlangung einer moglichst starken Position gegenuber jenen Staaten die mehr als hundert Jahre zuvor an den polnischen Teilungen beteiligt waren also Russland Preussen und Osterreich Dies fuhrte nicht nur zu Auseinandersetzungen mit Russland sondern beispielsweise auch in den Abstimmungsgebieten Schlesiens wo sich deutsche Freikorps und polnische Nationalisten zeitweise bis 1921 gegenuberstanden Den grossten Spielraum sah die polnische Fuhrung im Osten Einem moglichen Wiedererstarken Russlands diesmal unter kommunistischer Fuhrung setzte Pilsudski die Idee einer von Polen dominierten Konfoderation in Mittel und Osteuropa entgegen 3 Als historisches Vorbild fur das polnisch gefuhrte Zwischenmeerland poln Miedzymorze diente hierfur die polnisch litauische Realunion die bis 1791 bestanden hatte Der Staatenbund sollte Polen die Ukraine Belarus und Litauen umfassen Der polnische Militarhistoriker Edmund Charaszkiewicz nannte diese Politik 1940 mit Bezug auf eine aus dem Russland des neunzehnten Jahrhunderts stammende Bewegung Prometheismus 4 Dieser Politik stellten sich zwar einflussreiche polnische Politiker wie Roman Dmowski entgegen da sie einen vergrosserten polnischen Nationalstaat anstrebten Pilsudski konnte sich allerdings durchsetzen Die politischen Gedanken auf sowjetischer Seite waren massgeblich vom Marxismus gepragt Gemass dieser Theorie wurde die Revolution zuerst in den Industriestaaten Europas ausbrechen Sie war allerdings in Russland als erste aufgetreten Lenin folgerte daraus dass die Weltrevolution von Russland aus auf Europa ubergreifen wurde und er glaubte dass Russland als einziger sozialistischer Staat nicht bestehen konne Somit sah er den Export der Revolution nicht nur als Option sondern auch als Notwendigkeit seiner Politik an Die bestehende Instabilitat in Deutschland forderte diese Ansicht Die junge deutsche Republik erlebte bis 1920 drei Putschversuche von rechts vier Generalstreiks und funf Regierungschefs Des Weiteren wurde das Reich durch separatistische Bestrebungen gefordert durch die harten Bedingungen des Versailler Vertrages weiter unter Druck gesetzt Burgerkriegsahnliche Auseinandersetzungen im Jahre 1919 die durch den Einsatz von Freikorps niedergeschlagen wurden bestarkten die Bolschewiki in ihrem Glauben an einen bevorstehenden revolutionaren Umbruch auch in anderen Teilen Europas Zwar waren Versuche 1918 den deutschen Kommunisten Hilfe zu schicken fehlgeschlagen doch erhofften sich einige Kommunisten von einem Vormarsch der Roten Armee eine Starkung ihrer Position innerhalb Deutschlands Durch die Erfahrungen des Burgerkrieges lernte die kommunistische Partei ihre politischen Ziele durch militarische Methoden durchzusetzen Dies sollte ein Leitmotiv des russischen Handelns in der Eskalation zum Krieg mit Polen werden Generell sah sich die sowjetische Fuhrung isoliert und im Burgerkrieg zuerst durch eine Intervention der Mittelmachte dann durch das Eingreifen der Entente von Feinden umgeben Ihr militarisches Vorgehen gegen die Unabhangigkeitsbestrebungen in den baltischen Staaten und der Ukraine hatte sie ebenso mit allen westlichen Nachbarstaaten in gewalttatige Grenzkonflikte gebracht Als der Krieg zwischen Russland und Polen schliesslich ausgebrochen war wurde er von der russischen Fuhrung auch als ideologische Auseinandersetzung prasentiert Im Westen wird das Schicksal der Weltrevolution entschieden Uber der Leiche Weisspolens verlauft die Strasse zum Weltenbrand Auf Bajonetten werden wir der arbeitenden Menschheit Frieden und Gluck bringen 5 Diese Parole gab der Revolutionare Militarrat Sowjetrusslands im Juli 1920 in einer Proklamation an Soldaten der Roten Armee aus Verlauf 1918 BearbeitenNach Beginn der Auseinandersetzungen 1918 erzielten die Polen grosse Erfolge und besetzten weite Landstriche der Ukraine einschliesslich Kiews Als die deutschen Soldaten unter der Fuhrung von Max Hoffmann 1918 begannen sich aus Mittel und Osteuropa nach Westen zuruckzuziehen befahl Lenin der West Armee der Roten Armee nach Westen vorzudringen Das Hauptanliegen dieser Operation war durch Mittel und Osteuropa zu ziehen in den unabhangig gewordenen Staaten sowjetische Regierungen zu installieren und die kommunistischen Revolutionen in Deutschland und Osterreich Ungarn zu unterstutzen Polen kampfte gegen die Tschechoslowakei um Teschen gegen Deutschland um Posen Grosspolnischer Aufstand und gegen die Ukraine um Galizien Polnisch Ukrainischer Krieg Seit Ende der Besetzung mit Kriegsende 1918 entwickelten sich Grenzkonflikte zwischen vielen unabhangig gewordenen Staaten Mittel und Osteuropas Rumanien kampfte gegen Ungarn um Siebenburgen Jugoslawien gegen Italien um Rijeka Ukrainer Belarussen Litauer Esten und Letten bekampften sich gegenseitig und oder die Russen Winston Churchill kommentierte bissig Der Krieg der Giganten ist zu Ende der Hader der Pygmaen hat begonnen 6 Verlauf 1919 Bearbeiten nbsp Frontverlauf Februar 1919 und Oktober 1919 nbsp Zeitgenossische Karte von 1920 Die spateren Ostgrenzen sowohl Polens als auch der drei baltischen Staaten sind noch nicht festgelegt Vom Marz 1919 an berichteten polnische Nachrichtendienstquellen uber sowjetische Plane zu einer Offensive Das polnische Oberkommando zog daher eine Praventivoffensive in Betracht Der Plan fur die Kiewer Operation sah die Zerschlagung der Roten Armee an Polens rechter Flanke vor Das politische Ziel der Offensive war die Einsetzung einer pro polnischen Regierung unter Symon Petljura in Kiew Im Februar 1919 kam es zu dem ersten Zusammentreffen polnischer Truppen und Vorauseinheiten der Roten Armee Im belarussischen Bjarosa entwickelte sich ein Feuergefecht zwischen beiden Parteien Der Zusammenstoss stellte allerdings beiderseits eine ungeplante Aktion in Kompaniestarke dar Beide Seiten waren zuvor gegen die ukrainischen Nationalisten unter Petljura vorgegangen Die Rote Armee begann im Marz eine erfolgreiche Offensive auf Wilna und Grodno formell zu Litauen gehorig aber ethnisch damals mehrheitlich polnisch Gleichzeitig griffen die Polen entlang der Memel an und nahmen die Kleinstadte Pinsk und Lida in Belarus ein Soldaten polnischer Herkunft hatten im vergangenen Weltkrieg sowohl auf Seiten des deutschen Kaisers als auch auf Seiten des russischen Zaren gekampft Ebenso wurden sie durch eine Mission von franzosischen Offizieren in der Ausbildung ihrer Truppen unterstutzt Wahrend sich die sowjetische Propaganda uber den bourgeoisen Charakter der polnischen Streitkrafte lustig machte ausserten sich die Spitzen des Militars im kleinen Kreis ganz anders Gegen uns operiert zum ersten Mal eine regulare Armee die von guten Technikern gefuhrt wird 7 warnte Trotzki das Zentralkomitee der Partei Durch diese Uberlegenheit konnte die polnische Armee auch das zahlenmassige Missverhaltnis ausgleichen Sie hatte 1919 230 000 Soldaten an ihrer Ostgrenze wahrend die Rote Armee insgesamt 2 300 000 Soldaten umfasste von denen allerdings viele im Burgerkrieg im eigenen Land gebunden waren Die Situation der jungen Sowjetmacht die in einem Mehrfrontenkrieg gebunden war und zudem unter Hungersnoten und Revolten litt war dadurch schwierig Ein polnischer Vorstoss vertrieb die Bolschewiki am 19 April aus Wilna Politisch bedeutete dies fur die Polen enormen Gewinn da dadurch auch die Hauptstadt der von Sowjetrussland installierten belarussisch litauischen Republik in polnische Hand fiel Der Vorstoss nach Osten ging weiter Am 28 August setzten die Polen erstmals Panzer ein um Babrujsk zu erobern Damit waren sie bereits tief nach Belarus vorgedrungen Im Oktober hielten die polnischen Truppen eine Front von Dunaburg im sudlichen Lettland bis zur Desna in der nordlichen Ukraine Die Sowjetfuhrung befand sich wahrend des Jahres 1919 in einer bedrangten Lage und konnte auf den Vormarsch der Polen nicht entsprechend reagieren Der kommunistische Staat war durch die Offensiven dreier Weisser Armeen unter Denikin in Sudrussland Koltschak in Sibirien und Judenitsch im Baltikum bedroht Lenin gelang es die polnische Regierung durch das Versprechen grosser territorialer Zugestandnisse die fast ganz Belarus in polnische Hand gebracht hatten zu beschwichtigen Pilsudski selbst hatte weitere Grunde um seine Offensive nicht weiter fortzufuhren Die Weisse Bewegung vertrat das Ziel eines geeinten ungeteilten Russlands was auch die neuen Nationalstaaten Mittel und Osteuropas mit einschloss Der polnische Staatschef wartete deshalb mit der Absicht ab dass sich beide Burgerkriegsparteien gegenseitig weiter schwachten Verlauf 1920 BearbeitenBis zum Jahresbeginn 1920 hatten die sowjetischen Truppen im Burgerkrieg den Hauptteil der Weissen Armeen zerschlagen nbsp Polnische Breguet 14 auf dem Flugfeld von KiewNur noch eine rund 20 000 Mann starke Streitmacht unter Wrangel hatte sich auf die Halbinsel Krim fernab des russischen Kernlands zuruckgezogen Ebenso gelang es der Fuhrung in Moskau sich durch Friedensvertrage mit Estland und Litauen militarisch zu entlasten Im Januar 1920 folgte eine Umgruppierung der Roten Armee Vorgesehen war eine 700 000 Mann starke Armee entlang der Beresina zu versammeln um eine Offensive gegen die polnischen Truppen Ende April einzuleiten Die Rote Armee hatte damals bereits eine Starke von nominell funf Millionen Mann Doch diese Ubermacht tauschte Die Truppen waren schlecht ausgebildet und teilweise unzureichend bewaffnet Schon im Burgerkrieg hatte sich gezeigt dass Einheiten der Roten Armee oft gegen zahlenmassig stark unterlegene Weisse Truppen chancenlos waren Zwar hatte die Rote Armee einige Waffendepots der deutschen Armee und einige franzosische Panzer von den Weissen erbeutet doch auf die Gesamtbewaffnung der Streitkrafte wirkte sich das kaum aus In einem Punkt waren die Russen allerdings durch den Burgerkrieg im Vorteil Sie hatten bereits 1919 im Kampf gegen die Kosaken erkannt dass im Kampf zwischen gering technisierten Armeen in den Weiten Russlands die Kavallerie ein entscheidender Faktor war Vorbereitung in Polen Bearbeiten nbsp Polnische Jagdflugzeuge vom Typ Albatros Oeffag D III der Kosciuszko StaffelDie polnische Armee ging militartechnisch einen anderen Weg Die meisten Offiziere hatten aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges den Schluss gezogen dass die Kavallerie den materiellen Aufwand den ihr Unterhalt erforderte nicht rechtfertigte Trotzdem ging der Aufbau der Armee schnell voran Zu Beginn des Jahres 1920 zahlte sie bereits rund 500 000 Soldaten Die meisten hatten im Weltkrieg gedient Es gab aber auch unerfahrene Freiwillige darunter 20 000 Polen aus den USA die sich der Truppe angeschlossen hatten Ein Problem war dass die Bewaffnung der Truppe aus verschiedenen Landern stammte Somit musste die Logistik der Truppen verschiedene Munitionsarten und Ersatzteilstandards bei der Versorgung berucksichtigen Insgesamt waren die polnischen Truppen materiell besser gerustet als die Rote Armee weil sie mit zahlreichen Waffen der Entente ausgestattet waren darunter auch mit moderner Artillerie und Maschinengewehren Die deutsche Regierung verhangte fur Waffenlieferungen am 20 Juli 1920 ein Embargo und erklarte Deutschland bei der kriegerischen Auseinandersetzung fur neutral 8 Polnische Offensive Bearbeiten nbsp Weitestes Vordringen polnischer Truppen 1920 nbsp Polnische Truppen in Kiew 1920 nbsp Polnische sowie litauische und lettische Offensive 1919 Deutsches Reich Lettland Estland Polen ohne das umstrittene Wilnagebiet und die Suwalki Region Litauen de facto Grenzen 1921 Weissrussische Sozialistische Sowjetrepublik Freie Stadt Danzig Memelgebiet durch den Vertrag von Versailles von Deutschland abgetrennt Suwalki Region zwischen Polen und Litauen umstritten Wilnagebiet zwischen Polen und Litauen umstritten Litauisch lettisch polnisch sowjetische Frontlinie im Januar 1919 Polnisch sowjetisch litauische Frontlinie im Mai 1920 Curzon Linie Dezember 1919 Grenze Litauens 1940 1991 heute Blaue Pfeile Hauptstossrichtungen der polnischen Gegenoffensive Dunkelviolette Pfeile Hauptstossrichtungen der polnischen Gegenoffensive mit deutscher Hilfe Weisse Pfeile Hauptstossrichtungen der lettischen Gegenoffensive mit estnischer und deutscher Hilfe Die erste nennenswerte Offensivoperation des Jahres war die Eroberung von Dunaburg am 21 Januar 1920 Die 1 und 3 Division der polnischen Armee unter Edward Rydz Smigly eroberten die Stadt in heftigen zweiwochigen Kampfen gegen die Rote Armee Die Stadt selbst war strategisch von untergeordneter Bedeutung Allerdings hatte die lettische Regierung die Hilfe der polnischen Streitkrafte angefordert um die mehrheitlich lettische Stadt an ihren neuen Nationalstaat anzugliedern Nach der Eroberung durch polnische Truppen wurde die Stadt auch an den verbundeten Staat ubergeben Somit stellte die Operation einen Gewinn politischen Prestiges fur Polen dar Im Marz 1920 unternahmen die polnischen Armeen zwei simultane erfolgreiche Vorstosse in Belarus und der Ukraine Damit wurde die Fahigkeit der Roten Armee ihre geplante Offensive durchzufuhren erheblich gemindert Am 24 April begannen die polnischen Streitkrafte schliesslich ihre Hauptoffensive mit dem Ziel Kiew Unterstutzt wurden sie dabei von den Truppen der ukrainischen Nationalisten unter Petljura mit dem zuvor ein Geheimabkommen und eine Militarkonvention abgeschlossen worden waren Die polnische 3 Armee unter Rydz Smigly fuhrte von Westen den Hauptstoss auf die ukrainische Hauptstadt An ihrer sudlichen Flanke drang die 6 Armee unter Waclaw Iwaszkiewicz Rudoszanski in der Ukraine vor Nordlich von der Hauptstossrichtung fuhrte die 2 Armee unter Antoni Listowski eine weitere Offensive durch Zwar wurde Kiew am 7 Mai erobert doch die eigentlichen militarischen Ziele des Unternehmens wurden verfehlt Die Rote 12 und die Rote 14 Armee zogen sich nach einigen Scharmutzeln an der Grenze schnell zuruck Den polnischen Streitkraften war es also nicht gelungen die Truppen ihres Gegners einzuschliessen und ernsthaft zu dezimieren Dies ware wohl nebensachlich gewesen wenn das politische Ziel der Offensive erfullt worden ware Pilsudski erhoffte sich starke Unterstutzung von den ukrainischen Nationalisten denn er wusste dass die polnische Armee allein das grosse Land weder besetzen noch wirksam gegen die Rote Armee verteidigen konnte Eine politische Kampagne in der Ukraine sollte durch Appelle an den ukrainischen Patriotismus um Unterstutzung fur die Streitkrafte Petljuras werben Die Ukraine war schon seit 1917 Kriegsschauplatz die Bevolkerung war der Kampfe mude und Petljura war schon einmal im Kampf gegen die Rote Armee gescheitert Infolgedessen blieb die Resonanz auf die Rekrutierungsbemuhungen gering Die ukrainischen Nationalisten konnten nur zwei Divisionen ins Feld stellen und waren somit keine nennenswerte Hilfe Pilsudskis Vorstoss auf Kiew war somit in jeder Hinsicht ein Pyrrhussieg Militarisch gesehen standen die polnischen Truppen in einer sehr exponierten Position fern ihrer Nachschubbasen in Zentralpolen Die roten Truppen waren durch ihren fruhen Ruckzug intakt geblieben und konnten sich zu einer Gegenoffensive neu formieren Politisch gesehen war die Operation ein voller Misserfolg Nicht nur fehlte die Unterstutzung der Ukrainer sondern auf internationalem Parkett konnte Sowjetrussland Polen als Aggressor darstellen Dies fuhrte dazu dass die Entente allen voran Frankreich weniger Bereitschaft zeigte Polen materiell zu unterstutzen Am 30 Mai 1920 veroffentlichte der ehemalige General Alexei Brussilow ein bekannter Veteran des Ersten Weltkrieges in der Prawda die Aufforderung An alle fruheren Offiziere wo immer sie auch sind in der er sie ermutigte alte Krankungen zu vergessen und sich der Roten Armee anzuschliessen 9 Brussilow betrachtete es als die patriotische Pflicht eines russischen Offiziers der bolschewistischen Regierung Hilfe zu leisten die seiner Meinung nach Russland verteidigte Auch Lenin entdeckte den Nutzen des russischen Patriotismus So wandte sich ein Aufruf des Zentralkomitees an die verehrten Burger Russlands die sowjetische Republik gegen polnische Anmassung zu verteidigen Sowjetische Gegenoffensive Bearbeiten nbsp Frontverlauf im August 1920Die Rote Armee hatte ihre Truppen bereits zu Beginn des Jahres fur eine Offensive in den ukrainischen Grenzgebieten gruppiert Um Kiew stand die Sudwestliche Armeegruppe unter Jegorow Seine Front umfasste die 12 und 14 Rote Armee Zusatzlich war ihr die 1 Rote Reiterarmee unter Budjonny als Offensivkapazitat zugewiesen worden In Belarus hatten die Bolschewiki die Westliche Armeegruppe aufgestellt Sie stand unter dem Befehl von Tuchatschewski Sie umfasste die 3 4 15 und 16 Armee Ebenso verfugte sie mit dem 3 Kavalleriekorps uber eine berittene Offensivformation Bei der Gegenoffensive zeigte sich dass die Entscheidung Jegorows sich zuruckzuziehen und die polnischen Armeen sozusagen ins Leere laufen zu lassen richtig war Am 15 Mai startete er seine Gegenoffensive Er liess seine 12 Armee nordlich seine 15 Armee sudlich von Kiew vorgehen Unterstutzt wurde sein Angriff von der 1 Kavalleriearmee sudlich von Kiew Die Polen hatten nicht die Krafte beide Seiten gleichzeitig ausreichend zu verteidigen Ebenso fehlte ihnen die Kavallerie die sie beim Aufbau ihrer Armee nicht berucksichtigt hatten Am 12 Juni wechselte Kiew wieder den Besitzer Die polnischen Truppen schafften es allerdings sich trotz der sowjetischen Zangenbewegung zuruckzuziehen und entkamen ihrerseits der Vernichtung Die Westliche Armeegruppe der Roten Armee blieb wahrenddessen nicht untatig Sie begann ihren Vorstoss am 14 Mai Dieser Angriff scheiterte jedoch Eine Wiederaufnahme der Angriffe nach Verstarkungen am 4 Juli brachte dann den gewunschten Erfolg Am 11 Juli eroberten Tuchatschewskis Soldaten Minsk Die polnischen Truppen zogen sich vor den vorruckenden Truppen der Roten Armee zuruck doch ihre Defensivstrategie erwies sich als Nachteil Analog der Westfront im Ersten Weltkrieg versuchten die Polen eine durchgehende Verteidigungslinie durch eingegrabene Infanterie zu schaffen Die Front gegen Tuchatschewski war jedoch 300 km breit Die Polen hatten 120 000 Soldaten und 460 Geschutze zur Verfugung Ein koordiniertes Stellungssystem hatte mehr Soldaten mehr Artillerie und vor allem strategischer Reserven bedurft die man an kritischen Punkten einsetzen konnte Somit konnten die Roten die Starke ihrer Kavallerie ausspielen die sich gegen eine uberdehnte gegnerische Front als erfolgreiche Offensivwaffe erwies Durch den Mangel der polnischen Armee an berittenen Einheiten waren auch etwaige Gegenangriffe zum Scheitern verurteilt da sie nicht in der notigen Geschwindigkeit ausgefuhrt werden konnten Tuchatschewskis Front bewegte sich im Juli am Tag durchschnittlich dreissig Kilometer auf das polnische Kernland zu Am 14 Juli fiel Wilna wenige Tage spater Grodno Schliesslich eroberte die Rote Armee am 1 August Brest Litowsk Damit standen die roten Truppen nur noch 100 Kilometer ostlich der polnischen Hauptstadt Warschau Im Suden war wahrenddessen Jegorows westliche Armeegruppe nicht minder erfolgreich gewesen Seine Truppen hatten die Polen aus der Ukraine gedrangt und waren nach Sudpolen vorgeruckt Im Juni begannen sie in der Lemberger Operation mit der Belagerung des Industriezentrums Lemberg in Ostgalizien Der Rest seiner Front drehte sich nordwestlich um Tuchatschewski beim Angriff auf Warschau zu unterstutzen Schlacht bzw Wunder an der Weichsel Bearbeiten nbsp Polnische Gegenangriffe in der Schlacht an der Weichsel Hauptartikel Schlacht bei Warschau 1920 Bald warf die Rote Armee die polnischen Truppen bis ins polnische Kernland zuruck so dass eine Niederlage und Besetzung Polens erwartet wurde Am 10 August uberquerte das sowjetische III Kavalleriekorps unter Gaik Bschischkjan die Weichsel nordlich von Warschau Diese Bewegung sollte nach dem Offensivplan Warschau von Danzig dem einzigen offenen Hafen fur die Verschiffung von Waffen und Nachschub abschneiden Derweil liess der sowjetische Befehlshaber seine Infanterie der 16 und 3 Armee im Zentrum Druck auf die Hauptstadt ausuben Tuchatschewski war fest der Ansicht dass sein Offensivplan mit dem Einbruch der Kavallerie in die linke Flanke der Polen das Schicksal der Hauptstadt besiegelt hatte Der sowjetische Offensivplan erwies sich aber als fehlerhaft Die Ursachen hierfur sind unter anderem in den Erfahrungen des Burgerkrieges zu suchen In den innerrussischen Kampfen war die Rote Armee gegen Rebellen angetreten deren Starke im Ruckzug abnahm Je weiter die feindlichen Weissen Armeen von ihrem Ziel der Hauptstadt Moskau abgedrangt wurden desto mehr brockelte der innere Zusammenhalt ihrer Truppen Die polnische Armee hingegen wurde im Ruckzug starker da ihre Nachschubwege kurzer wurden Des Weiteren bewirkte die Verteidigung der eigenen Hauptstadt eine gesteigerte Kampfmoral unter der polnischen Armee Tuchatschewski rechnete damit gegen einen demoralisierten Gegner vorzugehen Er traf jedoch auf eine gut organisierte und hochmotivierte Armee Nach Ansicht des italienischen Militarattaches in Warschau Curzio Malaparte ging die sowjetische Fuhrung zudem von falschen politisch organisatorischen Voraussetzungen aus weil sie gehofft hatte im belagerten Warschau wurde ein Aufstand des Proletariats und der judischen Minderheit ihrer Seite helfen Ein noch gravierenderer Fehler ist im hochsten Kommando der sowjetischen Armee zu suchen Wahrend Tuchatschewski mit seiner Nordwestfront auf Warschau vorruckte wurde der Sudwestfront unter Jegorow der Angriff auf Lwow befohlen Hatte man beide Fronten auf die polnische Hauptstadt konzentriert hatten die Russen die doppelte Starke inklusive eines weiteren Kavalleriekorps zur Verfugung gehabt So wurde nun Tuchatschewskis sudliche Flanke vollkommen entblosst da er sie aus eigenen Kraften decken musste und keinen Kontakt zur Sudwestfront hatte Fur diese Entscheidungen wird von einigen Historikern Josef Stalin verantwortlich gemacht der als Politkommissar der Sudwestfront grossen Einfluss auf deren Ziele hatte Bereits vier Tage nach dem Ubergang der sowjetischen Kavallerie begann der polnische Gegenangriff Pilsudski hatte eine Zangenbewegung geplant Am 14 August griff die polnische 5 Armee unter Wladyslaw Sikorski nordlich von Warschau an Ihr gegenuber standen Gais III Kavalleriekorps und die 3 und 15 Armee der Roten Armee Trotz dieser zahlenmassigen Unterlegenheit gelang es den Polen den russischen Vorstoss zuruckzuschlagen und nach wenigen Tagen ergriffen sie selbst die Offensive Am 16 August startete die polnische 4 Armee unter Pilsudski selbst einen Angriff sudlich von Warschau Die Truppen waren wahrend des sowjetischen Vormarsches eilig mit Freiwilligen verstarkt worden Die Zangenbewegung erwies sich als erfolgreich als Pilsudskis Truppen zwei Tage spater das ruckwartige Gebiet der Russen aufrollten Tuchatschewski befahl am selben Tag den Ruckzug seiner Soldaten doch war es fur die Schlusseleinheiten zu spat Mit dem III Kavalleriekorps verlor die Nordwestfront ihre grosste Offensivkraft und auch zahlreiche Infanteriedivisionen blieben im Kessel zuruck In die polnische Geschichte ging diese Schlacht als Wunder an der Weichsel ein Dieser Begriff wurde allerdings von den politischen Gegnern Pilsudskis gepragt die ihm damit das Verdienst an der Verteidigung der Hauptstadt absprechen wollten Pilsudski bezeichnete die Schlacht selbst als eine Art Prugelei polnisch bijatyka 10 Seine Strategie wurde nach seinen eigenen Aussagen vollstandig von den Umstanden diktiert Er vermutete die Hauptkrafte der Bolschewiki vor seinem Frontabschnitt Diese standen allerdings gegenuber Sikorskis 5 Armee im Norden Sikorski konnte sich allerdings ohne grossere Schwierigkeiten gegen diese durchsetzen Als Pilsudski seine 4 Armee vorstossen liess traf sie auf viel schwacheren Widerstand als erwartet und Pilsudski besuchte personlich die Frontlinie da er es nicht glauben konnte nur gegen schwache Krafte vorzugehen Diese strategische Fehleinschatzung brachte ihm aber einen entscheidenden Vorteil da er nun mit seiner starksten Armee praktisch ohne Widerstand zu den Ruckzugslinien der Roten Armee vorstossen konnte Zweite polnische Offensive Bearbeiten Die Schlacht um Warschau war zwar ein Wendepunkt des Krieges sie entschied ihn aber nicht endgultig Im Westen glaubte man dass der kommunistische Staat seine Reserven mobilisieren konne um die Polen auch nach der Niederlage von Warschau formlich zu uberrennen Der britische Premierminister David Lloyd George sagte hierzu Wenn Russland Polen zermalmen will kann es das tun wann immer es ihm gefallt 11 Die sowjetische Sudwestliche Armeegruppe hatte sich zwar von Lwow Lemberg zuruckgezogen Doch sie stand immer noch auf polnischem Gebiet und war durch die Kavalleriearmee unter Budjonny noch immer eine ernstzunehmende Offensivstreitmacht Am 25 August 1920 begann sie vom Oberlauf des Bug wieder in zwei Kolonnen westwarts zu marschieren Die polnischen Streitkrafte waren aber auf dieses Manover vorbereitet General Sikorski teilte seine 3 Armee in zwei Gruppen auf die nordlich und sudlich der vorstossenden Kavalleriearmee der Roten Armee vorruckten Bemerkenswert ist dass beide polnische Stosskeile mit einer Kavalleriebrigade beziehungsweise einer Kavalleriedivision ausgestattet waren Die Polen hatten also schnell von der sowjetischen Taktik der berittenen Vorstosse gelernt Am 30 31 August 1920 gelang ihnen im Raum zwischen Komarow und Zamosc die Einschliessung der sowjetischen Kavalleriearmee Die Truppen der Bolschewiki wurden in einem Schlauch von nur 20 km eingeschlossen Zwar gelang ihnen drei Tage spater der Ausbruch doch verzeichnete die Armee durch den engen Belagerungsring ihrer Initiative beraubt grosse Verluste Darunter fiel auch Budjonnys Kommandostab der von polnischer Artillerie zerstort wurde als der sowjetische Befehlshaber nicht anwesend war Nach ihrem Ausbruch konnte sich die Kavalleriearmee nicht mehr konsolidieren und zog sich bis nach Schytomyr in der heutigen Ukraine zuruck Des Weiteren kam es bei dieser Auseinandersetzung zu einem der letzten reinen Kavalleriegefechte in Europa Nach diesem Gefecht bei dem polnische Reiter ihre sowjetischen Gegner am Ausbruch hinderten ging diese Operation als Schlacht von Komarow in die polnische Militargeschichte ein Weiterhin wird auch von der Schlacht von Zamosc gesprochen was dem Gesamtumfang der Gefechte besser gerecht wird Neben der Kavalleriearmee blieb auch die Westliche Armeegruppe auf polnischem Boden Sie waren zwar bei Warschau besiegt worden allerdings konnte Tuchatschewski am Njemen eine Verteidigungslinie aufbauen Hier wurden in der Hoffnung auf eine neue Offensive gegen Warschau seine Truppen aufgefrischt So hatte er Anfang September wieder bereits 113 000 kampfbereite Soldaten unter seinem Kommando diese Zahl lag nur wenig unter seiner Truppenstarke an der Weichsel Pilsudski versammelte die 4 und die 2 polnische Armee um seinen Gegner erneut zu schlagen Der polnische Plan fur die am 20 September 1920 eingeleitete Schlacht am Njemen war einfach aber erfolgreich Pilsudski entfaltete seine Truppen wahrend die Rote Armee noch dabei war ihre Krafte wiederherzustellen Wahrend er mit seiner Infanterie das feindliche Zentrum angriff gelang es seiner Kavallerie die Russen an ihren Flanken zu uberflugeln Tuchatschewski musste sich eine Woche nach dem Beginn der Schlacht zuruckziehen um der Einkesselung durch die polnischen Truppen zu entgehen Durch den Erfolg der beiden Schlachten wurden die sowjetischen Armeen zwar nicht vernichtet aber desorganisiert und stark dezimiert Die polnische Armee stiess nun mit derselben Geschwindigkeit nach Osten vor mit der die Russen im Sommer gegen Warschau vorgeruckt waren Am 18 Oktober ruckten polnische Truppen in die belarussische Hauptstadt Minsk ein Zuvor hatte die polnische Fuhrung noch im kurzen Polnisch Litauischen Krieg das Gebiet um Vilnius polnisch Wilno unter ihre Kontrolle gebracht Die litauische Hauptstadt war von Sowjetrussland in Folge des Litauisch Sowjetischen Krieges mit Friedensvertrag vom 12 Juli 1920 an Litauen zuruckgegeben worden und wurde international als litauisch anerkannt insbesondere durch den Vertrag von Suwalki vom 7 Oktober Pilsudski brachte seine Heimatstadt trotzdem durch einen Trick unter seine Kontrolle Der Kommandeur der 1 Litauisch Weissrussischen Division der polnischen Armee Lucjan Zeligowski meuterte angeblich spontan am 12 Oktober mitsamt seiner gesamten Einheit Daraufhin marschierte er nach einem kurzen Grenzgefecht in die Stadt ein Er proklamierte eine Republik Mittellitauen Dieses eher fiktive Gebilde wurde dann nach einem Plebiszit 1922 an Polen angegliedert Politik und Diplomatie BearbeitenPolen hatte unter nicht direkt beteiligten europaischen Staaten nur wenige Verbundete Ungarn bot ein Corps aus 30 000 Kavalleristen an doch die tschechoslowakische Regierung erlaubte den Transit nicht so dass nur einige Zuge mit Waffenlieferungen in Polen eintrafen Wahrend des Krieges verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Polen und Litauen Der baltische Staat beharrte im Rahmen des Selbstbestimmungsrechts der Volker auf seiner politischen Unabhangigkeit was den Planen einer polnisch dominierten Foderation widersprach Des Weiteren drangte Polen auf die Einverleibung des mehrheitlich polnisch besiedelten Sudostens Litauens einschliesslich der historischen litauischen Hauptstadt Vilnius Mehr Erfolg hatten die polnischen Integrationsbestrebungen mit Lettland Die dortige provisorische Regierung schloss sich mit Polen gegen Russland zusammen und fuhrte Anfang 1920 bereits gemeinsame Militaroperationen durch Frankreich das eine Politik des Zuruckdrangens des Kommunismus verfolgte entsandte 1919 eine 400 Mann starke Gruppe nach Polen Sie bestand hauptsachlich aus franzosischen Offizieren jedoch gab es auch einige britische Offiziere die von Lieutenant General Sir Adrian Carton de Wiart geleitet wurden Die franzosischen Bemuhungen zielten darauf ab die Organisation und Logistik der polnischen Armee zu verbessern Unter den franzosischen Offizieren befand sich auch der spatere franzosische Prasident Charles de Gaulle der wahrend des Krieges den hochsten polnischen Militarorden den Virtuti Militari bekam Zusatzlich schickte Frankreich die so genannte Blaue Armee nach Polen eine Truppe die hauptsachlich aus polnischstammigen und einigen internationalen Freiwilligen bestand und im Ersten Weltkrieg unter franzosischem Kommando gekampft hatte Sie wurde vom polnischen General Jozef Haller angefuhrt Sowjetische antipolnische Propagandaplakate nbsp nbsp Diplomatische Bemuhungen 1919 Bearbeiten Im Jahr 1919 wurden mehrere Versuche zu Friedensverhandlungen zwischen Polen und Sowjetrussland unternommen Sie scheiterten aber da sich beide Seiten noch militarische Gewinne versprachen und deshalb zu wirklichen Zugestandnissen nicht bereit waren Diplomatische Bemuhungen 1920 Bearbeiten Die polnische Regierung nutzte die relative Ruhe die nach den ersten Kampfhandlungen eintrat intensiv um durch Diplomatie in der Ukraine Fuss zu fassen Ein Haupterfolg war die Einigung mit dem ukrainischen Nationalistenfuhrer Symon Petljura den die Polen kurz zuvor noch bekampft hatten Petljura war vor dem Druck der Bolschewiki mit seinen verbliebenen Truppen aus der Ukraine nach Polen geflohen Petljura akzeptierte die territorialen Gewinne Polens auf Kosten der Ukraine und stimmte einer grosszugigen Grenzregelung zu Die polnische Seite versprach im Gegenzug militarische Hilfe und die Wiedereinsetzung von Petljuras Regime im Falle eines Erfolgs gegen Sowjetrussland Dies war ein grosser Schritt in Richtung der polnischen Konfoderationsplane im Falle eines militarischen Sieges sollte die Ukraine als mit Polen verbundeter Pufferstaat gegen Russland dienen Petljura ergriff damit die letzte Chance die Eigenstaatlichkeit der Ukraine wiederherzustellen Beide Politiker ernteten in den eigenen Lagern heftige Kritik Pilsudski wurde von Dmowskis Nationaldemokraten angegriffen die die Unabhangigkeit der Ukraine vollkommen ablehnten In der ukrainischen Bevolkerung war die Annaherung an Polen weitgehend unpopular Die polnische Armee hatte 1919 noch gegen die ukrainischen Nationalisten Krieg gefuhrt Die Ukrainer in Galizien deren Staat nach der militarischen Besetzung in Polen eingegliedert worden war sahen in dem Abkommen einen regelrechten Verrat ihrer Interessen So kam es Mitte 1920 sogar zu einer Spaltung der ukrainischen Nationalbewegung Petljuras Soldaten blieben loyal im Bundnis mit Polen wahrend die galizischen Ukrainer auf die Seite der Roten Armee uberwechselten Als sich das Blatt gegen Polen wendete begann der politische Einfluss Pilsudskis zu schwinden wahrend seine Gegner einschliesslich Roman Dmowski an Einfluss gewannen Pilsudski gelang es jedoch seinen Einfluss insbesondere uber das Militar im letzten Moment wiederzuerlangen als die sowjetischen Truppen bereits vor Warschau standen die politische Fuhrung in Panik geriet und die Regierung unter Leopold Skulski Anfang Juli zuruckgetreten war nbsp Das Provisorische Polnische Revolutionskomitee 1920 Wahrenddessen wuchs das Selbstbewusstsein der sowjetischen Fuhrung Es zeichneten sich der Beginn des sowjetischen Vordringens und die Expansion der bolschewistischen Revolution nach ganz Europa ab Auf Befehl der Kommunistischen Partei Russlands KPR B wurde am 28 Juli in Bialystok eine polnische Marionetten Regierung installiert das Provisorische Polnische Revolutions Komitee polnisch Tymczasowy Komitet Rewolucyjny Polski TKRP Sie sollte die Verwaltung der durch die Rote Armee eroberten polnischen Gebiete ubernehmen Diese kommunistische Gruppe hatte so gut wie keinen Ruckhalt in der polnischen Bevolkerung Im Juli 1920 erklarte Grossbritannien dass es grosse Mengen uberschussigen militarischen Materials aus dem Ersten Weltkrieg zur Unterstutzung nach Polen schicken werde Doch ein drohender Generalstreik des Trades Union Congress der Einwande gegen die Unterstutzung der Polen durch Grossbritannien erhob fuhrte dazu dass dieses Vorhaben nie verwirklicht wurde Der britische Premierminister David Lloyd George war von der Unterstutzung der Polen selbst nie uberzeugt gewesen sondern wurde von dem rechten Flugel seines Kabinetts allen voran Lord Curzon und Winston Churchill dazu gedrangt Am 11 Juli 1920 stellte Grossbritannien Sowjetrussland ein Ultimatum in dem es ein Ende der Feindseligkeiten gegen Polen und die Russische Armee die Weisse Armee in Sud Russland mit Pjotr Wrangel als Oberbefehlshaber forderte sowie die Anerkennung der Curzon Linie als einer vorubergehenden Grenze zu Polen solange nicht eine dauerhafte Grenzziehung verhandelt werden konne Im Falle der sowjetischen Weigerung drohte Grossbritannien damit Polen mit allen moglichen Mitteln zu unterstutzen tatsachlich waren diese Mittel wegen der politischen Lage in Grossbritannien jedoch eher begrenzt Am 17 Juli lehnte Sowjetrussland die britischen Forderungen ab und machte seinerseits ein Gegenangebot zur Verhandlung eines Friedensvertrages direkt mit Polen Die Briten antworteten mit der Drohung die laufenden Gesprache uber ein Handelsabkommen zu beenden wenn Sowjetrussland die Offensive gegen Polen weiter vorantriebe Diese Drohung wurde ignoriert Der drohende Generalstreik kam Lloyd George als Vorwand fur den Ruckzug von seinen Versprechungen gelegen Am 6 August 1920 verkundete die Labour Party dass britische Arbeiter niemals als Verbundete Polens an dem Krieg teilnehmen wurden und drangte Polen dazu einen Frieden auf der Grundlage sowjetischer Bedingungen zu akzeptieren Polen musste weitere Ruckschlage aufgrund der Sabotage von Waffenlieferungen erleiden weil Arbeiter in Osterreich der Tschechoslowakei und Deutschland den Transporten die Durchfahrt verwehrten Auch Litauen war uberwiegend anti polnisch eingestellt und schlug sich bereits im Juli 1919 auf die sowjetische Seite Die litauische Entscheidung war einerseits getragen von dem Wunsch die Stadt Vilnius und die angrenzenden Gebiete in den litauischen Staat zu inkorporieren und andererseits von dem Druck den die sowjetische Seite auf Litauen ausubte nicht zuletzt durch die Stationierung grosser Truppenverbande der Roten Armee nahe der litauischen Grenze Vertrag von Riga Bearbeiten nbsp Polen 1922 nach dem Polnisch Sowjetischen Krieg und dem Anschluss Mittellitauens an PolenNach den Siegen der polnischen Armee in den Feldzugen nach der Schlacht von Warschau begannen erste Verhandlungen um den Kriegszustand zu beenden Abgeschlossen wurden sie am 18 Marz 1921 mit dem Friedensvertrag von Riga Folgen des Krieges Bearbeiten nbsp Graber polnischer Soldaten auf dem Powazki Friedhof in WarschauFur Polen Bearbeiten Innenpolitik Bearbeiten Im Inneren starkte der Krieg vor allem Marschall Pilsudskis populare Stellung als Vater der Unabhangigkeit Er konnte allerdings die okonomischen Probleme seines Landes in den Folgejahren nicht losen und wandte sich 1922 von der Politik ab Ebenso wurde die beherrschende Stellung des Militars im jungen Nationalstaat durch den Krieg festgeschrieben Diese nutzte Pilsudski um sich beim Mai Umsturz 1926 wieder an die Macht zu bringen Dabei schloss er viele seiner damaligen Mitstreiter innerhalb des Militars aus die seinen Staatsstreich nicht mittragen wollten Der Marschall fuhrte bis 1935 zumeist ohne politisches Amt als einflussreichste Grosse der Politik das Regiment im Staat Da Polen mit den enormen Gewinnen aus dem Krieg gegen Russland territorial saturiert war stutzte er sein Regime auf die Sanacja Ideologie dt Gesundung Diese hatte die moralische und wirtschaftliche Gesundung des Staates unter autoritarer Fuhrung zum Ziel Dies fuhrte zur rigiden Unterdruckung politischer Gegner und nationaler Minderheiten so etwa der Ukrainer und Belarussen die gerade durch die Annexionen des Krieges in den polnischen Staat einverleibt worden waren Deren nationale Identitat war zur Zeit des Krieges schwach entwickelt denn die Mehrheit der Bevolkerung definierte sich mehr uber religiose oder regionale Identitaten Die Polonisierungsbestrebungen der spateren polnischen Regierung stiessen trotzdem auf starken Widerstand Aussenpolitik Bearbeiten Aussenpolitisch hatte der Krieg fur Polen ebenso weitreichende Folgen Die junge polnische Republik hatte ihr Staatsgebiet erheblich ausweiten konnen Mit dem Zuwachs an litauischem Territorium Wilna Gebiet 1921 ruckte das Ziel naher die Grenzen von 1772 wiederherzustellen Die Beziehungen zu Litauen sanken hingegen auf einen Tiefpunkt herab die litauische Geschichtsschreibung und das kollektive Bewusstsein haben dieses Trauma bis heute nicht verwunden Das Verhaltnis zur britischen Regierung unter David Lloyd George war gestort wobei die britische Seite selbst gespalten war Eine Gruppe unter Winston Churchill wollte Polen unterstutzen wahrend der Regierungschef selbst dagegen eintrat da ihm Pilsudski zu wenig die Interessen der Entente berucksichtigt hatte Schon wahrend des Krieges wuchsen die polnischen Beschwerden uber die mangelnde Unterstutzung ihrer Verbundeten So schrieb der polnische Premierminister Ignacy Jan Paderewski anklagend an die britische Regierung im Oktober 1919 Die Versprechungen des Herrn Lloyd George zur Unterstutzung unserer Armee vom 27 Juni sind nicht zustande gekommen 12 Ebenfalls waren die Polen von Frankreich enttauscht da sie sich mehr materielle Hilfe versprochen hatten Der Chef der franzosischen Militarmission Maxime Weygand wurde infolgedessen von den Entscheidungen ausgeschlossen und regelrecht vorgefuhrt da er der polnischen Sprache nicht machtig war Dies hielt die franzosische Regierung nicht davon ab ihn bei seiner Ruckkehr als Helden zu feiern wodurch sie unter Alexandre Millerand innenpolitisch Prestige gewinnen konnte Infolgedessen wurden die polnisch franzosischen Beziehungen auch ein Jahr spater mit einem Staatsbesuch Pilsudskis normalisiert Gegenuber der Sowjetunion zementierte der Krieg einen unuberwindbaren Gegensatz Dieser forderte einen Revanchegedanken innerhalb der politischen Fuhrungen So sicherte sich der auch am Polnisch Sowjetischen Krieg beteiligte Stalin im geheimen Zusatzprotokoll des Deutsch sowjetischen Nichtangriffspaktes vom 23 August 1939 die Gebiete die 1920 den Polen ubergeben worden waren Zur Rechtfertigung der Curzon Linie als sowjetischer Westgrenze schrieb Stalin 1944 dem US Prasidenten Franklin D Roosevelt dass der Friedensvertrag von Riga Sowjetrussland in schwerer Stunde aufgezwungen worden sei 13 Fur andere Staaten Bearbeiten In Sowjetrussland verstarkte der Krieg gegen Polen zusammen mit dem Russischen Burgerkrieg die wirtschaftliche Krise Diese konnte durch den Aufbau der Plan und Kommandowirtschaft unter Lenin nicht beseitigt werden sondern wurde nur noch verschlimmert Somit waren beide Kriege ein Faktor fur die kurzzeitig pragmatischere Neue Okonomische Politik der Sowjetunion zwischen 1921 und 1928 Lenin brandmarkte seine eigene vormals verfolgte Politik als Kriegskommunismus Doch der Ausgang des Krieges hatte nicht nur Bedeutung fur Polen sondern fur das politische Klima in ganz Europa Die Niederlage der Roten Armee bei Warschau konnte das Vordringen des Kommunismus nach Westen stoppen so dass Sowjetrussland seine Hoffnungen die Weltrevolution uber die Leiche Polens nach Westeuropa exportieren zu konnen vorerst aufgeben mussten Der britische Botschafter in Berlin und Leiter der Mission der Entente in Polen Lord D Abernon fasste seine Wahrnehmung des Konflikts mit folgenden Worten zusammen 14 Wenn Karl Martell die Invasion der Sarazenen mit seinem Sieg in der Schlacht bei Tours nicht aufgehalten hatte so wurde heute in den Schulen von Oxford der Koran gelehrt und die Schuler wurden einem beschnittenen Volk die Heiligkeit und Wahrheit der Lehren des Mohammeds verkunden Wenn es Pilsudski und Weygand in der Schlacht bei Warschau nicht gelungen ware den triumphalen Vormarsch der Roten Armee zu stoppen so hatte dies nicht nur eine gefahrliche Wende in der Geschichte des Christentums zur Folge sondern eine fundamentale Bedrohung der gesamten westlichen Zivilisation Die Schlacht bei Tours rettete unsere Vorfahren vor dem Joch des Korans es ist wahrscheinlich dass die Schlacht bei Warschau Mitteleuropa und ebenso einen Teil Westeuropas vor einer sehr viel grosseren Gefahr rettete der fanatischen sowjetischen Tyrannei Inwieweit sich die Expansionsplane der Sowjetunion auf ganz Europa erstreckten ist unter heutigen Historikern umstritten 15 Dagegen gab es in Deutschland rechtsextreme volkische Kreise die den Krieg ganz anders interpretierten um ihre antisemitische Propaganda zu verbreiten Sie bedienten sich hierbei des rassistischen Klischees der Gleichsetzung zwischen Judentum und Sowjetsystem 16 Der Krieg hatte auch Auswirkungen auf die linken Parteien Europas Gemassigte sozialistische Parteien wandten sich vom revolutionaren Experiment in der Sowjetunion ab sobald die offentliche Meinung sie bei der Schlacht um Warschau als Aggressor ansah Revolutionare Gruppierungen wurden durch den offensichtlichen Misserfolg des Exports der Revolution gedampft So schrieb die KPD Politikerin Clara Zetkin anlasslich des Friedens von Riga an Lenin 17 Der fruhe Frost des Ruckzugs der Roten Armee aus Polen vernichtete die revolutionare Blume Ich beschrieb Lenin wie es die Vorhut der deutschen Arbeiterklasse befiel als die Genossen mit dem Sowjetstern auf ihren Mutzen in unmoglich alten Uniformfetzen und Zivilkleidung mit Bastschuhen und abgerissenen Stiefeln ihre kleinen munteren Pferde geradewegs auf die deutsche Grenze in Gang setzten Die ukrainischen Gebiete wurden durch den Frieden von Riga auf mehrere Staaten verteilt Galizien hingegen unter polnischer Flagge vereint Belarus gab Gebiete ab Nachdem Polen den ostlichen grosseren Teil der Ukraine den Bolschewiki uberlassen musste konnten diese dort ihre Herrschaft weiter festigen Die ukrainische Nationalbewegung wurde durch den Verlauf des Krieges beendet Mehrere Bauernaufstande wurden mit uberlegener militarischer Gewalt durch die Rote Armee niedergeschlagen besonders Bauern aus der westlichen Ukraine die oft noch Bindungen nach Polen oder den nun polnischen Teil hatten waren schweren Repressalien ausgesetzt Viele der ersten Insassen der Gulags waren neben Balten Ukrainer Erst die durch die Kollektivierung ausgeloste Hungersnot von 1933 konnte den letzten Widerstand gegen die Sowjetisierung brechen Opfer des Krieges BearbeitenUber das Schicksal der Kriegsgefangenen hat es bis zum Zusammenbruch des Ostblocks 1990 keine offene Diskussion gegeben Beide Staaten machten wahrend des Krieges eine wirtschaftliche Krise durch und waren oft nicht in der Lage ihre eigene Bevolkerung angemessen zu versorgen Aus diesem Grund war die Versorgung der Kriegsgefangenen oft unzureichend 18 Tausende Gefangene beider Seiten starben an der Spanischen Grippe die nach dem Weltkrieg global wutete Im polnischen Internierungslager in Tuchola starben bspw 2561 Gefangene im Zeitraum Februar von Mai 1921 19 In den polnischen Internierungslagern starben infolge von Epidemien Unterernahrung und Unterkuhlung laut gemeinsamen polnisch russischen wissenschaftlichen Untersuchungen insgesamt von 16 000 17 000 polnische Schatzung bis 18 000 20 000 russische Schatzung 20 21 19 22 der auf 110 000 bis 157 000 23 geschatzten sowjetischen Kriegsgefangen Die Anzahl der polnischen Soldaten in der sowjetischen Kriegsgefangenschaft in den Jahren 1919 1922 wird auf ca 60 000 geschatzt 24 Auch die militarischen Einheiten handelten ausserst brutal Beide Seiten versuchten tatsachliche oder erfundene Verbrechen der Gegenseite propagandistisch auszuschlachten so dass es schwerfallt zwischen Mythos und Verbrechen zu unterscheiden Einige Fakten sind allerdings heute zweifelsfrei belegt Die polnische Armee erhielt von der Regierung die Order jegliche Sympathisantentatigkeit gegenuber den Kommunisten zu unterbinden Dies stellte einen Freibrief zur Gewaltanwendung dar der vor allem die ukrainische und belarussische Bevolkerung hart traf Bei einem exemplarischen Fall wurde im April 1919 bei Vilnius eine junge Frau angeblich kommunistische Sympathisantin von polnischen Truppen getotet ihre Leiche verstummelt und offentlich zur Schau gestellt 25 Doch auch auf sowjetischer Seite kam es zu Ubergriffen gegen die Bevolkerung und den Kriegsgegner Die Rote Armee praktizierte auch hier ihre im Burgerkrieg angewandte Methode der Geiselnahme von Zivilisten 26 um entweder die ortliche Bevolkerung zur Kooperation zu bewegen oder um mogliche Freischarler abzuschrecken In einem Fall wurden diese Geiseln sogar zu militarischen Ubungszwecken mit Sabeln ermordet 27 Des Weiteren nahmen die Bolschewiki keine Gefangenen wenn sie keine Moglichkeit sahen diese nach dem Gefecht entsprechend sicher zu verwahren Kurz vor dem Ruckzug aus Lida ermordeten Soldaten der Roten Armee samtliche polnischen Gefangenen in der Stadt Bei diesem Vorfall kam es auch zu Leichenschandungen 28 Als exemplarischer Fall sei Wilna angemerkt Wahrend der sowjetischen Besatzung von Juli bis Oktober 1920 wurden 2 000 Burger getotet vor allem durch die Tscheka Durch die polnischen Besatzungstruppen im April 1920 hatten 65 Einwohner der Stadt den Tod gefunden 29 Die Einwohnerzahl der Stadt hatte 1919 rund 123 000 betragen 30 Es gab aber auch Orte wie Wegrow in denen die Besatzung durch die roten Truppen friedlich verlief Besonders hart traf es die judische Gemeinde die von beiden Seiten als Feind angesehen wurde Die Polen waren misstrauisch gegenuber der stadtischen Intelligenzija der viele Juden angehorten Diese bekam deshalb die staatlich sanktionierte Gewalt starker zu spuren Die Kommunisten verdachtigten reiche judische Burger und auch judische Kleinhandler und Handwerker der Sympathie fur ihre Gegner Dazu kamen noch Pogrome der lokalen Bevolkerung die oft von den Krieg fuhrenden Parteien gefordert wurden So ist ein Fall in Lukow belegt bei dem polnische Truppen aktiv an einem Pogrom beteiligt waren Die Bevolkerung plunderte judische Geschafte und der ortliche Rabbi wurde in einem Streit mit einem polnischen Offizier verletzt Als demutigende Massnahme zwangen die polnischen Soldaten die judische Bevolkerung die offentlichen Latrinen zu reinigen 31 Die ukrainischen Verbundeten der Polen unter Petljura werden des Weiteren fur eine grosse Zahl an Pogromen und Massenmorden gegen die judische Bevolkerung verantwortlich gemacht 32 Wahrend Petljura antisemitische Gewalt zwar verbal zuruckwies aber faktisch seine Untergegeben bei Gewalttaten gegen Juden gewahren liess gingen die Offiziere der Roten Armee scharf gegen antisemitische Gewalt vor Die Tater mussten mit empfindlichen Sanktionen bis hin zur Todesstrafe rechnen so dass antisemitische Exzesse auf sowjetischer Seite durchschnittlich weniger Todesopfer forderten 33 Abschliessend lasst sich sagen dass der Umfang der staatlichen Repression Massenhinrichtungen Plunderungen und Pogrome bis heute nicht ausreichend quantifiziert ist Der Historiker Reinhard Krumm schreibt von 60 000 getoteten Juden bei uber 1 200 Pogromen 34 Schatzungen uber die militarischen Verluste belaufen sich auf 431 000 Soldaten fur die Rote Armee in beiden Kriegsjahren Die polnischen Truppen verloren 1920 202 000 Soldaten wobei diese Zahl sowohl Verwundete Tote als auch Gefangene umfasst 35 Siehe auch BearbeitenPolnisch ukrainische Beziehungen Sowjetische Besetzung Ostpolens 1939 1941 Film und Fernsehen Bearbeiten1920 Wojna i milosc 1920 Krieg und Liebe polnische Fernsehserie 2010 11 13 Episoden mit Miroslaw Baka als Jozef Pilsudski 1920 Die letzte Schlacht 1920 Bitwa Warszawska POL 2011 Regie Jerzy Hoffman Literatur BearbeitenAdam Zamoyski Warsaw 1920 Lenin s failed conquest of Europe Harper Press 2008 Adam Zamoyski The Battle for the Marchlands Boulder East European Monographs Columbia University Press 1981 uber den Krieg zwischen Russland und Polen 1919 bis 1920 Norman Davies White Eagle Red Star the Polish Soviet War 1919 20 Pimlico London 2003 ISBN 0 7126 0694 7 God s Playground A History of Poland Bd 1 The Origins to 1795 Bd 2 1795 to the Present Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 925339 0 ISBN 0 19 925340 4 Stephan Lehnstaedt Der vergessene Sieg Der Polnisch Sowjetische Krieg 1919 1921 und die Entstehung des modernen Osteuropa C H Beck Verlag Munchen 2019 ISBN 978 3 406 74022 0 Evan Mawdsley The Russian Civil War Birlinn Limited Edinburgh 2005 ISBN 1 84341 024 9 Richard Pipes Russia under the Bolshevik Regime Random House New York 1994 ISBN 0 394 50242 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polnisch Sowjetischer Krieg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Norman Davies Heart of Europe A Short History of Poland Oxford University Press Oxford New York ISBN 0 19 285152 7 S 75 Stephen J Lee Aspects of European History 1789 1980 Routledge London 1982 S 155 ISBN 0 415 03468 X Marek Kornat Die Wiedergeburt Polens als multinationaler Staat in den Konzeptionen von Jozef Pilsudski Forum fur osteuropaische Ideen und Zeitgeschichte 1 2011 Edmund Charaszkiewicz Przebudowa wschodu Europy Der Wiederaufbau Osteuropas Niepodleglosc Unabhangigkeit London 1955 S 125 167 Ubersetzung eines Zitats aus einer Proklamation des Revolutionaren Militarrats der RSFSR aus Evan Mawdsley Edinburgh 2005 S 250 Originaltext In the West the fate of the world revolution is decided Over the corpse of White Poland lies the road to world conflagration On bayonets we will bring happiness and peace to labouring humanity Ubersetzung eines Zitats aus Norman Davies White Eagle Red Star Pimlico London 2003 S 21 Originaltext The war of the giants has ended the quarrels of the pygmies have begun Davies ist als britischer Historiker in Polen sehr popular und widmet sich vor allem polnischer Geschichte Von diversen anderen Autoren wurde ihm ein pro polnischer Blickwinkel vorgeworfen Zitat Trotzkis aus Evan Mawdsley Edinburgh 2005 S 257 Originalzitat in Englisch We have operating against us for the first time a regular army led by good technicians Augsburger Allgemeine vom 20 Juli 2010 Rubrik Das Datum Voldemar Nikolaevich Balyazin Neoficialnaya istoriya Rossii OLMA Media Grupp OLMA Media Grupp 2007 ISBN 978 5 373 01229 4 S 595 russisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ubersetzung des Titels Inoffizielle Geschichte Russlands Norman Davies White Eagle Red Star The Polish Soviet War 1919 1920 Pimlico London 1972 2004 ISBN 0 356 04013 5 Norman Davies White Eagle Red Star Pimlico London 2003 S 226 Originaltext if Russia wants to crush Poland she can do so whenever she likes Norman Davies White Eagle Red Star Pimlico London 2003 S 84 Originaltext The promises of Mr Lloyd George made on 27th June have not materialized Briefwechsel Stalins mit Churchill Attlee Roosevelt und Truman 1941 1945 Berlin Ost 1961 S 601 Ubersetzung eines Zitats aus Norman Davies White Eagle Red Star Pimlico London 2003 S 265 Originaltext If Charles Martell had not checked the Saracen conquest at the battle of Tours the interpretation of the Koran would be taught at the schools of Oxford and her pupils might demonstrate to a circumised people the sanctity and truth of the revelation of Mahomet Had Pilsudski and Weygand failed to arrest the triumphant advance of the Soviet Army not only would Christianity have experienced a dangerous reverse but the very existence of the Western civilization would have been imperilled The battle of Tours saved our ancestors from the Yoke of the Koran it is probable that the Battle of Warsaw saved Central and parts of Western Europe from a more subversive danger the fanatical tyranny of the Soviet D Abernon zeigt hierbei die seinerzeit typische Sicht der Schlacht gegen die Araber Die Bedeutung derselben wird mittlerweile auf Basis der damaligen Quellen stark relativiert Siehe hierzu den Artikel Schlacht bei Tours und Poitiers Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924 Goldmann Munchen 2001 ISBN 3 442 15075 2 S 741 Figes bestreitet den Expansionsdrang Sowjetrusslands nach Europa wahrend seine Kollegen Davies und Mawdsley diese Sicht vertreten Dissertation von Walter Jung an der Universitat Gottingen PDF 5 4 MB Norman Davies White Eagle Red Star Pimlico London 2003 S 265 Originaltext des Zitats in englischer Sprache The early frost of the Red Army s retreat from Poland blighted the growth of the revolutionary flower I had described to Lenin how it had affected the revolutionary vanguard of the German working class when the comrades with the Soviet star on the caps in impossibly old scraps of uniform and civilian clothes with bast shoes or torn boots spured their small brisk horses right up the German frontier Zbigniew Karpus Jency i internowani rosyjscy i ukrainscy na terenie Polski w latach 1918 1924 Russische und Ukrainische Kriegsgefangene und Internierte in Polen 1918 1924 Torun 1997 ISBN 83 7174 020 4 polnisches Inhaltsverzeichnis Englische Ubersetzung Russian and Ukrainian Prisoners of War and Internees in Poland 1918 1924 Adam Marszalek Wydawn 2001 ISBN 83 7174 956 2 Zbigniew Karpus Alexandrowicz Stanislaw Waldemar Rezmer Zwyciezcy za drutami Jency polscy w niewoli 1919 1922 Dokumenty i materialy Sieger hinter Stacheldraht Polnische Kriegsgefangene 1919 1922 Dokumente und Materialien a b Aleksej Pamyatnyh PLENNYE KRASNOARMEJCY V POLSKIH LAGERYaH Abgerufen am 13 April 2013 Polish Russian Findings on the Situation of Red Army Soldiers Abgerufen am 13 April 2013 Polsko rosyjskie ustalenia dotyczace losow czerwonoarmistow w niewoli polskiej 1919 1922 Naczelna Dyrekcja Archiwow Panstwowych archiviert vom Original am 23 September 2015 abgerufen am 26 August 2015 Jency wojny 1920 spor o historie z mysla o przyszlosci Polski Instytut Spraw Miedzynarodowych abgerufen am 13 April 2013 Gluszek Anty Katyn glos w sprawie Polityka Wschodnia abgerufen am 26 August 2015 Polscy jency wojenni w niewoli sowieckiej Abgerufen am 13 April 2013 Vo imya Demokratij in Prawda Moskau vom 7 Mai 1920 Zitiert nach Norman Davies Red Eagle White Star S 238 Einen Uberblick uber Geiselnahmen als Repressionsinstrument im Burgerkrieg aber auch als Mittel der okonomischen Politik geben Stephane Courtois Nicolas Werth Andrzej Paczkowski u a Das Schwarzbuch des Kommunismus Piper Verlag Munchen 1998 ISBN 3 492 04552 9 S 107 ff Norman Davies schildert den Vorfall auf S 239 von White Eagle Red Star er bezieht sich hierbei auf die fotografische Dokumentation 1917 1921 des Sikorski Instituts in London Photo Nr 10116 Norman Davies schildert den Vorfall auf S 240 Er bezieht sich hierbei auf das Public Records Office London WO 417 9 60 Norman Davies schildert den Vorfall auf S 239 von White Eagle Red Star S 240 Er bezieht sich hierbei auf das Public Records Office London WO 106 973 FO 371 5398 572 Joachim Tauber und Ralph Tuchtenhagen Vilnius Kleine Geschichte der Stadt Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2008 ISBN 978 3 412 20204 0 S 180 Norman Davies schildert den Vorfall auf S 239 von White Eagle Red Star S 240 Davies bezieht sich hierbei auf das Warschauer Archiv Archiwum Akt Nowych Orlando Figes Die Tragodie eines Volkes Die Epoche der russischen Revolution 1891 bis 1924 vollstandige Taschenbuchausgabe Goldmann Munchen 2001 ISBN 3 442 15075 2 S 718 Der Autor beruft sich hierbei auf eine Untersuchung judischer Organisationen in der Sowjetunion bei der die Gesamtzahl der judischen Opfer auf 150 000 bis 300 000 geschatzt wurde Allerdings gelten diese Angaben fur das gesamte ehemalige Zarenreich und fur die Gesamtdauer des Russischen Burgerkriegs Stephan Lehnstaedt Der vergessene Sieg Der Polnisch Sowjetische Krieg 1919 1921 und die Entstehung des modernen Osteuropa C H Beck Munchen 2019 S 100 Schlussstrich unter grausames Morden Deutschlandfunk vom 18 Marz 2006 Evan Mawdsley The Russian Civil War Birlin Ltd Edinburgh 2002 ISBN 1 84158 064 3 S 257 nbsp Dieser Artikel wurde am 28 November 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polnisch Sowjetischer Krieg amp oldid 236484537