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Wladyslaw Eugeniusz Sikorski 20 Mai 1881 in Tuszow Narodowy bei Mielec Galizien Osterreich Ungarn heute Polen 4 Juli 1943 bei Gibraltar war ein polnischer Offizier Oberbefehlshaber Staatsmann Politiker und in den Jahren 1922 bis 1923 polnischer Ministerprasident sowie 1939 bis 1943 Ministerprasident der Polnischen Exilregierung Wladyslaw Eugeniusz Sikorski um 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Im Kampf um die Unabhangigkeit 1 2 Zwischenkriegszeit 1 3 Zweiter Weltkrieg 2 Tod 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm Kampf um die Unabhangigkeit Bearbeiten nbsp Sikorski 1918 Neben Marian Kukiel Walery Slawek Kazimierz Sosnkowski Witold Jodko Narkiewicz sowie Henryk Minkiewicz war er Organisator des Verbandes des tatigen Kampfes poln Zwiazek Walki Czynnej in Lemberg im Jahr 1908 Das Ziel des ZWCz war die Vorbereitung eines bewaffneten Aufstandes im russischen Teilungsgebiet Polens Danach grundete er den Lemberger Schutzenverband Strzelec Er wurde 1912 Mitglied der Provisorischen Kommission der Konfoderierten Unabhangigkeitsparteien poln Komisja Tymczasowa Skonfederowanych Stronnictw Niepodleglosciowych Am 9 August 1914 wurde er von Jozef Pilsudski zu seinem Stellvertreter in Galizien ernannt In dieser Funktion formierte er die Polnischen Legionen in Krakau und Lemberg mit die am 18 August dem Generalstabschef General Conrad von Hotzendorf unterstellt wurden Im August 1917 wurden die I und III Legionsbrigade wieder aufgelost weil sie dem deutschen Kaiser als neuem Oberbefehlshaber der polnischen Wehrmacht den Treueid verweigerten Die II Brigade wurde hingegen in das Polnische Hilfskorps umgewandelt und Sikorski wurde hierfur mit Rekrutierungsaufgaben betraut Am 12 Oktober 1918 ubernahm der Regentschaftsrat die polnischen Streitkrafte und stellte Sikorski am 17 Oktober Handlungsvollmachten fur Galizien aus Anfang November rekrutierte er in Krakau Hilfstruppen Grupa San fur die Kampfe gegen die Ukrainer in Galizien Diese Gruppe ubernahm am 12 November 1918 die Kontrolle uber Przemysl und zog am 19 November 1918 weiter in Richtung Lemberg Im Polnisch Sowjetischen Krieg hatte er verschiedene Kommandoposten inne u a Befehlshaber der polnischen Gruppe wahrend der Kiew Offensive der 5 Armee wahrend der Schlacht bei Warschau sowie der 3 Armee wahrend der Kampfe im Gebiet um Zamosc Von 1921 bis 1922 war er Generalstabschef Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Minister der polnischen Regierung 1936 Sikorski ganz links Nach der Ermordung von Gabriel Narutowicz ernannte ihn der Sejmmarschall Maciej Rataj am 16 Dezember 1922 zum Premierminister bis 26 Mai 1923 Gleichzeitig war er Innenminister Seine Regierung erreichte u a die Anerkennung der polnischen Ostgrenze durch die Westmachte 1923 1924 war er Generalinspekteur der Infanterie 1924 1925 Kriegsminister im Kabinett von Wladyslaw Grabski 1925 wurde er zum Befehlshaber des VI Korps Wehrbereichs in Lemberg ernannt Als solcher wurde er aufgrund seines Konfliktes mit Pilsudski im Jahr 1928 abberufen Wahrend des Maiputsches verliess er Lemberg nicht und sandte der Regierung auch keine Hilfe was den Anhangern von Pilsudski ihr Vorhaben erleichterte Bis 1939 blieb er Offizier ohne Aufgabe zur Disposition des Kriegsministers Er besuchte die Ecole superieure de guerre in Frankreich 1936 war er neben Wincenty Witos Ignacy Paderewski und Jozef Haller einer der Unterzeichner der Erklarung der oppositionellen Front von Morges Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Wladyslaw Sikorskipolnische Briefmarke 1981Nach dem deutschen Uberfall auf Polen im Jahr 1939 verlangte er vom Oberkommandierenden Marschall Edward Rydz Smigly seine Abordnung zu einer Kampfeinheit erhielt diese jedoch nicht Er ging nach Frankreich wo er am 28 September mit der Aufstellung der polnischen Reststreitkrafte begann um eine Exilarmee zu formen Am 30 September wurde er Ministerprasident der polnischen Exilregierung zunachst in Paris dann in London Am 7 November wurde er zum Obersten Befehlshaber und Generalinspekteur der polnischen Streitkrafte ernannt Nach der Niederlage Frankreichs unterschrieb er am 5 August 1940 einen Vertrag uber den Wiederaufbau der polnischen Armee in Grossbritannien Die britische Regierung unter Winston Churchill ubernahm die Ausrustung der polnischen Verbande 1 Die polnische Exilregierung durfte in Schottland Militarbasen unter eigener Souveranitat unterhalten Sikorski liess Internierungslager einrichten in denen politisch verdachtige und sozial auffallige Personen ohne Verfahren festgehalten wurden darunter viele Juden 2 Einer der Insassen war der Autor Isaac Deutscher von 1940 bis 1942 Nach dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 unterzeichnete er am 30 Juli mit dem sowjetischen Botschafter Iwan Maiski ein Abkommen uber die Bildung einer polnischen Armee im Osten Sikorski Maiski Abkommen Dank diesem erliess die sowjetische Regierung eine Amnestie fur Polen die zwischen 1939 und 1941 aus dem sowjetisch besetzten Ostpolen in die Sowjetunion deportiert worden waren Im Dezember 1941 versuchte Sikorski erstmals in Moskau Auskunft uber das Schicksal der polnischen Soldaten und Zivilisten zu erhalten die nach Besetzung der ostpolnischen Gebiete von den Sowjets evakuiert worden waren Als im April 1943 die deutschen Truppen Massengraber polnischer Offiziere bei Smolensk Massaker von Katyn entdeckt hatten wandte Sikorski sich an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in der Schweiz mit der Bitte um eine neutrale Untersuchung an Ort und Stelle Dies lieferte Stalin den Vorwand Anfang Mai 1943 die Beziehungen zur polnischen Exilregierung abzubrechen noch bevor Sikorski am 4 Mai auf britischen Druck hin das Untersuchungsbegehren zuruckzog 3 4 Tod Bearbeiten Hauptartikel Flugzeugabsturz bei Gibraltar 1943 nbsp Beerdigung SikorskisSikorski starb am 4 Juli 1943 bei der Ruckreise von seiner Inspektion der polnischen Truppen im Nahen Osten Nach einer Zwischenlandung auf dem britischen Flughafen Gibraltar sturzte sein Flugzeug kurz nach dem Start ins Meer alle 16 Insassen starben nur der Pilot uberlebte Sikorskis Leichnam wurde nach England uberfuhrt und auf dem Friedhof der polnischen Flieger in Newark bei Nottingham beerdigt Am 17 September 1993 wurden die Uberreste auf den Krakauer Wawel uberfuhrt nbsp Sikorskidenkmal in RzeszowWeil die Royal Air Force die technische Absturzursache 1943 nicht aufklaren konnte entstanden Theorien die Sikorskis Tod auf ein Attentat zuruckfuhrten Eine gerichtsmedizinische Untersuchung Polens ergab 2009 dass Sikorski an den beim Aufprall erlittenen Verletzungen gestorben war Sabotage am Flugzeug wurde jedoch nicht ausgeschlossen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wladyslaw Sikorski Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wladyslaw Sikorski in der Internet Movie Database englisch Rede Wladyslaw Sikorskis 1940 RealPlayer polnisch Memento vom 16 Mai 2006 im Internet Archive Biografie auf der Seite der Regierungskanzlei polnisch Memento vom 10 Mai 2009 im Internet Archive Person Wladyslaw Sikorski Geschichte 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Bartel Kazimierz Switalski Kazimierz Bartel Walery Slawek Jozef Pilsudski Walery Slawek Aleksander Prystor Janusz Jedrzejewicz Leon Kozlowski Walery Slawek Marian Zyndram Koscialkowski Felicjan Slawoj Skladkowski VorgangerAmtNachfolgerMinisterprasidenten des Regentschaftskonigreichs PolenMinisterprasidentenzyklus Polen 1920 1939ExilpremierministerMinisterprasidenten der Polnischen Exilregierung 1939 1990 Wladyslaw Sikorski Stanislaw Mikolajczyk Tomasz Arciszewski Tadeusz Komorowski Tadeusz Tomaszewski Roman Odzierzynski Jerzy Hryniewski Stanislaw Mackiewicz Hugon Hanke Antoni Pajak Aleksander Zawisza Zygmunt Muchniewski Alfred Urbanski Kazimierz Sabbat Edward Szczepanik VorgangerAmtNachfolgerMinisterprasidenten der Zweiten RepublikMinisterprasidentenzyklus Polen 1939 1944 Ministerprasidenten des kommunistischen PolensMinisterprasidentenzyklus Polen 1939 1990Ministerprasidenten der Dritten Republik Polens Normdaten Person GND 118614282 lobid OGND AKS LCCN n95210285 VIAF 17265702 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