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50 083333333333 14 416666666667 Koordinaten 50 N 14 O Tschechoslowakische RepublikCeskoslovenska republika1918 1992Flagge WappenWahlspruch Die Wahrheit siegt Tschechisch Pravda vitezi Slowakisch Pravda vitazi ab 1989 auf Latein Veritas Vincit Lage der Tschechoslowakei im veranderten Europa vor und nach dem Zweiten WeltkriegAmtssprache Tschechisch Slowakisch und 1920 1938 Ukrainisch Regional Deutsch Ungarisch PolnischHauptstadt PragStaats und Regierungsform Parlamentarische Republik 1948 1990 Einparteiherrschaft Staatsoberhaupt Staatsprasident der TschechoslowakeiErster Tomas Garrigue Masaryk 1918 1935 Letzter Vaclav Havel 1989 1992 Regierungschef Ministerprasident der TschechoslowakeiErster Karel Kramar 1918 1919 Letzter Jan Strasky 1992 Flache 1921 140 800 km 1991 127 876 km Einwohnerzahl 15 8 Millionen 1992 Bevolkerungsdichte 1921 96 9 Einwohner pro km 1991 123 Einwohner pro km Bruttoinlandsprodukt 180 Milliarden 1991 Brutto inlands produkt pro Einwohner 1 800 1938 18 657 1991 1 Wahrung Tschechoslowakische KroneErrichtung 28 Oktober 1918Endpunkt 31 Dezember 1992Abgelost von Tschechische Republik und Slowakische RepublikNational hymne Kde domov muj und Nad Tatrou sa blyska source source Hymne auf Deutsch in 1918 1938Zeitzone UTC 1 MEZUTC 2 MESZKfz Kennzeichen CSR bis 1960 CS nicht mehr existent ISO 3166 CS CSK 200 2 Internet TLD cs nicht mehr existent Telefonvorwahl 42Flache und Bevolkerung beziehen sich auf die Jahre 1921 und 1991Vorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Die Tschechoslowakei tschechisch Ceskoslovensko slowakisch Cesko Slovensko am langsten bestehende amtliche Bezeichnung Tschechoslowakische Republik CSR war ein von 1918 bis 1992 bestehender Binnenstaat in Mitteleuropa auf dem Gebiet der heutigen Staaten Tschechien Slowakei und einem Teil der Ukraine Die Tschechoslowakei war einer der Nachfolgestaaten Osterreich Ungarns und bestand aus den Landern Bohmen Mahren Schlesien der Slowakei und bis 1946 aus Karpatenrussland heute Karpatenukraine Die Tschechoslowakei wurde am 28 Oktober 1918 in der neuen Hauptstadt Prag als freiheitlich demokratischer und sozialer Rechtsstaat nach westlichem Vorbild proklamiert Nach dem Munchner Abkommen und dem Ersten Wiener Schiedsspruch im Jahr 1938 musste die Republik das Sudetenland an das Deutsche Reich und Teile der Sudslowakei an Ungarn abtreten Die Tschecho Slowakische Republik bestand bis zum Marz 1939 als sich der Slowakische Staat fur unabhangig erklarte Nach der sogenannten Zerschlagung der Rest Tschechei wurde unmittelbar darauf das Protektorat Bohmen und Mahren errichtet und von der Wehrmacht besetzt Die nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellte Republik musste 1946 die Karpatenukraine an die Sowjetunion abtreten Sie geriet nach dem Februarumsturz 1948 unter die Herrschaft der kommunistischen Partei und wurde in den von der Sowjetunion dominierten Ostblock integriert Die Herrschaft der Kommunistischen Partei dauerte bis zur Samtenen Revolution im Jahr 1989 Am 31 Dezember 1992 wurde der Staat aufgelost und die Tschechische sowie die Slowakische Republik gegrundet Die Tschechoslowakei war 1920 Grundungsmitglied des Volkerbunds 1945 der Vereinten Nationen 1949 des Rates fur gegenseitige Wirtschaftshilfe und 1955 des Warschauer Paktes und trat 1991 dem Europarat bei Sie war von 1924 bis 1938 mit Frankreich und Grossbritannien und ab 1935 mit der Sowjetunion verbundet Die Tschechoslowakei war ein hoch entwickelter Industriestaat der seinen Nachbarstaaten bis 1938 weit voraus war Die Wirtschaft konnte sich nach dem Zweiten Weltkrieg schnell erholen fiel aber aufgrund der kommunistischen Machtubernahme im Jahr 1948 im Vergleich mit dem Westen erheblich zuruck Nach dem Bruttoinlandsprodukt war die Tschechoslowakei zeitweise die grosste Volkswirtschaft des Ostblocks Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Staatssymbole 2 1 Flagge und Wappen 2 2 Nationalhymne 3 Geographie 4 Stadte und Ortschaften 5 Verwaltungsgliederung 5 1 Lander 5 2 Kraje 5 3 Okresy 6 Bevolkerung 6 1 Bevolkerungsentwicklung 6 2 Sprachen 6 3 Judische Bevolkerung 7 Geschichte 7 1 Tschechoslowakei 1918 1939 7 2 Protektorat Bohmen und Mahren Slowakischer Staat 1939 1945 7 3 Wiedererrichtung der CSR und Februarumsturz 1945 1948 7 4 Tschechoslowakische Sozialistische Republik 1960 1990 7 5 Tschechische und Slowakische Foderative Republik 1990 1992 8 Militar 9 Sport 10 Wirtschaft 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseName Hauptartikel Landesname der Tschechoslowakei Die Tschechoslowakei hatte mehrere offizielle Landesnamen Diese wurden aus ideologischen Grunden mehrmals geandert 3 Wahrend in der provisorischen Verfassung von 1918 die Namen Tschecho Slowakische Republik oder Tschecho Slowakischer Staat verwendet wurden setzte die Verfassung von 1920 den Namen Tschechoslowakische Republik Ceskoslovenska republika CSR ohne Bindestrich fest Im Oktober 1938 nach dem Munchner Abkommen wurde der Name in Tschecho Slowakische Republik geandert Nach 1945 kehrte man wieder zum alten Namen Tschechoslowakische Republik zuruck der auch nach dem Februarumsturz 1948 beibehalten wurde Im Jahr 1960 wurde der Name in Tschechoslowakische Sozialistische Republik Ceskoslovenska socialisticka republika CSSR geandert Nach dem Sturz des Regimes im Jahr 1989 wurde der Name kurzzeitig in Tschechoslowakische Foderative Republik 1990 schliesslich in Tschechische und Slowakische Foderative Republik geandert Der Streit zwischen tschechischen und slowakischen Politikern Anfang der 1990er Jahre um die Schreibung mit oder ohne Bindestrich ist als Gedankenstrich Krieg bekannt geworden StaatssymboleFlagge und Wappen Hauptartikel Flagge der Tschechoslowakei und Wappen der Tschechoslowakei Es wurde in der Republik lange uberlegt welche Flagge der neue Staat haben solle Seit 1918 wurden vorlaufig verschiedene Formen der traditionellen weiss roten bohmischen Flagge verwendet 1918 wurde sie zur Flagge der Tschechoslowakei erklart Das wiedergegrundete Polen fuhrte aber fast die gleiche Flagge Nur durch das Seitenverhaltnis von 5 8 statt 2 3 konnte man beide Flaggen unterscheiden Zwei Jahre spater am 30 Marz 1920 wurde am linken Rand der Flagge ein blaues gleichschenkliges Dreieck fur die Slowakei eingefugt Das Blau entstammt der slowakischen Flagge Nach anderen Quellen ist die blaue Farbe dem Wappen Mahrens entnommen Die Flagge dient heute als Rechtsnachfolger der Tschechoslowakei als Flagge von Tschechien Nach der Auflosung Osterreich Ungarns und nach Provisorien in den ersten zwei Jahren der Republik wurden in der Verfassung vom 29 Februar 1920 drei Wappen konstruiert wobei das Grosse Wappen das offiziell alleinige Wappen der Ersten Tschechoslowakischen Republik war In der Zweiten Republik wurde das mittlere Wappen als Staatswappen verwendet und 1945 das kleinste Wappen Mit der neuen sozialistischen Verfassung wurde das kleine Wappen 1960 abgelost 1990 wurde das letzte Wappen konstruiert und bis zur Teilung des Landes 1992 verwendet Die offizielle Flagge von 1918 bis 1920 Flagge Bohmens Flagge der Tschechoslowakei ab 1920 Staatswappen der CSR 1918 1938 1945 1960 Staatswappen der C SR 1938 1939 Staatswappen der CSSR 1960 1990 Staatswappen der CSFR 1990 1992 Nationalhymne Von 1918 bis 1992 waren Kde domov muj Wo ist meine Heimat und Nad Tatrou sa blyska Uber der Tatra blitzt es die Nationalhymnen der Tschechoslowakei Nach der friedlichen Teilung der Tschechoslowakei wurde Kde domov muj die Nationalhymne der unabhangigen Tschechischen Republik und Nad Tatrou sa blyska die der Slowakischen Republik GeographieDie Tschechoslowakei bestand aus dem tschechischen dem slowakischen und bis 1946 dem karpatenukrainischen Landesteil Podkarpatska Rus Karpatoukraine Karpatenukraine Der tschechische Teil wurde aus den Landern Bohmen Mahren und Schlesien gebildet Dieses bestand seinerseits aus dem ehemaligen Osterreichisch Schlesien und dem vorher preussischen Gebiet um Hultschin aber ohne einen Gebietsstreifen ostlich von Teschen der nach dem Polnisch Tschechoslowakischen Grenzkrieg an Polen fiel das sogenannte Olsagebiet Der Charakter der Landschaft in den einzelnen Landesteilen war sehr unterschiedlich Das westliche Gebiet war Teil des nord mitteleuropaischen Oberlandes Die Tschechoslowakei hatte Grenzen zu Osterreich Ungarn der Ukraine ab 1991 davor 1945 1991 zur Sowjetunion Rumanien bis 1946 Polen und Deutschland bzw 1949 1990 zur Deutschen Demokratischen Republik und zur Bundesrepublik Deutschland Physische Karte der TschechoslowakeiDie Grenzen des tschechoslowakischen Staates waren bei seiner Unabhangigkeitserklarung 1918 noch unbestimmt Erst in den Vertragen von Saint Germain 1919 wurden die Grenzen der Tschechoslowakei vorerst festgeschrieben Osterreich musste 1920 noch separat zwei kleine Gebiete Niederosterreichs abtreten Nach dem Vertrag von Trianon 1920 wurde die Karpatenukraine an den neuen Staat angegliedert und es kam zur Grenzlegung mit Ungarn 4 1920 musste Deutschland nach dem Friedensvertrag von Versailles das Hultschiner Landchen tschechisch Hlucinsko abtreten 1919 brach mit Polen ein Grenzkrieg um das umstrittene Olsagebiet aus den die Tschechoslowakei 1920 fur sich entscheiden konnte Die Flache der Tschechoslowakei betrug danach bis 1920 140 446 km Mit dem Konigreich Rumanien kam es im Zuge des Vertrags von Sevres zu einem kleineren Gebietsaustausch in der Karpatenukraine 1921 dabei wurde ein an der Grenze zum slowakischen Landesteil gelegenes Gebiet gegen ein weiter ostlich gelegenes Gebiet getauscht 5 Der neue Staat hatte damit von 1921 bis 1938 eine Flache von 140 800 km und war damit etwa dreieinhalb mal so gross wie die Schweiz und mit einer Lange von 820 km fast so lang wie Italien An seiner breitesten Stelle mass das Land 250 km und an seiner schmalsten nur 80 km Durch das Munchner Abkommen 1938 verlor die Tschechoslowakei etwa 14 ihrer Staatsflache Ungarn erhielt 1938 durch den Ersten Wiener Schiedsspruch 11 882 km der sudlichen Slowakei Polen erwarb die Stadt Teschen mit deren Umgebung etwa 906 km und zwei kleinere Grenzgebiete in der nordlichen Slowakei die Regionen Zips und Orava 226 km Die Flache der Gebietsverluste betrug im Gesamten 41 442 km etwa ein Viertel des Staatsgebiets 1939 waren der Tschechoslowakei nur noch 99 348 km verblieben Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Republik in ihren Grenzen von 1937 wiederhergestellt bei Bratislava konnte 1946 der sogenannte Pressburger Bruckenkopf vergrossert und ein 4 400 km grosser Landesstreifen im Osten zu Lasten Ungarns erworben werden Das von der Tschechoslowakei kontrollierte Gebiet hatte nun eine Flache von 144 846 km und bedeutete fur das Land die grosste Ausdehnung in seiner Geschichte 1946 wurde die Karpatenukraine nach einem Abkommen von 1945 an die Sowjetunion abgetreten Das Staatsgebiet verlor 12 777 km und umfasste bis 1992 noch 127 876 km Auf ihrem Territorium verfugte die Tschechoslowakei uber zahlreiche Rohstoffe und besass die grossten Uranvorkommen in Europa Im tschechischen Landesteil gab es Stein und Braunkohle Kaolin Ton Graphit Kalkstein Quarzsand und bei Dolni Rozinka und in Pilsen Uran Lagerstatten von Kupfer und Manganerz gab es im Slowakischen Erzgebirge Blei und Zinkerz kamen bei Kutna Hora und Pribram vor Im Erzgebirge gab es noch geringe Mengen von Quecksilber Antimon und Zinn In der Slowakei gab es grossere Salzreserven und im Suden und in der Karpatenukraine Erdol Graphit gab es in der Nahe von Budweis und Kaolin in der Nahe von Pilsen und Karlsbad Die Tschechoslowakei lag in der gemassigten Klimazone wobei es starke Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen gab Die warmsten und trockensten Gebiete befanden sich im Suden In den Gebirgen und vor allem in der Karpatenukraine herrschten fast ganzjahrig niedrige Temperaturen Im heute slowakischen Vigľas Pstrusa wurden am 11 Februar 1929 41 C erreicht In den flachen Gebieten konzentrierte sich der Niederschlag im Allgemeinen auf den Sommer Der Fruhling begann meist Anfang April und war mild und recht sonnig Im relativ kuhlen Sommer kam kuhle Luft aus Osteuropa Ende August setzte der Herbst ein Der Winter war in der Tschechoslowakei sehr kalt und trocken und die langste Jahreszeit Stadte und Ortschaften Prag 1990Es gab in der Tschechoslowakei 1931 uber 800 Stadte und tausende kleinere Ortschaften Der Stadtstatus wurde vom tschechoslowakischen Innenministerium an Ortschaften vergeben Grossere Stadte der CSR waren 1930 Prag 849 000 Einwohner Brunn 265 000 Einwohner Ostrava 125 000 Einwohner Bratislava 124 000 Einwohner Pilsen 115 000 Einwohner Olmutz 66 000 Einwohner Kosice 58 000 Einwohner Usti nad Labem 44 000 Einwohner Budweis 44 000 Einwohner und Liberec 39 000 Einwohner In Prag Brno Ostrava oder Bratislava und Kosice lebten vor dem Zweiten Weltkrieg die deutsche bzw die ungarische oder karpatorussische und tschechoslowakische Bevolkerung teilweise zusammen Die grosste deutsch bevolkerte Stadt war Olomouc die grosste von Magyaren bewohnte Stadt war Kosice In den Grossstadten der CSR lebten allgemein viele Angehorige von nationalen Minderheiten Prag war zum Beispiel das Zentrum des tschechoslowakischen Judentums Neben den Stadten gab es in der Tschechoslowakei mehrere tausend Dorfer und Gemeinden Die meisten waren in Bohmen oder der Slowakei In der Karpatenukraine gab es die wenigsten Ortschaften der Landesteil verfugte uber 100 kleinere Siedlungen und die drei Stadte Chust Mukatschewo und die regionale Hauptstadt Uschhorod Die Tschechoslowakei verfugte mit beruhmten Kurorten wie Karlsbad Marienbad oder Franzensbad mit Abstand uber die meisten Kurorte Europas Die meisten Kurorte lagen in Bohmen Verwaltungsgliederung Lander der Tschechoslowakei 1928Die Verwaltungsgliederung wurde bei der Grundung der Tschechoslowakischen Republik eng an die Verwaltungsgliederung Osterreich Ungarns angelehnt Gemeinden gehorten zu politischen Bezirken politicke okresy und diese zu Kreisen Kraje Diese Einteilung anderte sich formal nicht wahrend der Besatzungszeit ab 1938 als die Gebiete der Ersten Tschechoslowakischen Republik unter deutsche Hoheit gerieten Allerdings galt im Protektorat Bohmen und Mahren eine ahnliche Verwaltungsstruktur wie im Deutschen Reich mit in Oberlandesbezirke eingeteilten Politischen Bezirken Fur den annektierten Reichsgau Sudetenland galt die deutsche Verwaltungsstruktur mit Stadt und Landkreisen sowie Regierungsbezirken 1945 wurde die alte Gliederung wiederhergestellt 1948 wurden Kreisnationalkomitees eingefuhrt Lander Das tschechoslowakische Staatsgebiet bestand zu Beginn aus funf historischen Gebieten Gebiete der Tschechoslowakei 1921 Land Hauptstadt Flache in km EinwohnerBohmen Prag 52 065 6 668 518Mahren Brunn 22 233 2 649 323Schlesien Opava 4 459 602 202Slowakei Bratislava 49 036 2 989 361Karpatenukraine Uschhorod 12 777 592 044Tschechoslowakei gesamt Prag 140 800 13 410 7501928 wurde das Staatsgebiet in vier Lander zeme eingeteilt wobei Schlesien mit Mahren zum Land Mahren Schlesien zeme Moravskoslezska zusammengefasst wurde Neben Bohmen der Slowakei und der Karpatenukraine bildete es dann eines der vier Lander auf dem Gebiet der Tschechoslowakei Alle Lander waren in Kreise unterteilt Diese Verwaltungsgliederung blieb bis zum Munchner Abkommen 1938 bestehen danach wurden die Lander Slowakei und Karpatenukraine zu autonomen Teilstaaten innerhalb der foderalisierten Tschecho Slowakei Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Lander wiedergegrundet und die Karpatenukraine wurde 1946 an die Sowjetunion abgetreten Die ubrigen vier Lander wurden 1949 aufgelost und in neue kleinere Regionen geteilt Kraje Die Lander der Tschechoslowakei wurden 1920 nach einer fast zweijahrigen Debatte im Parlament und dem gescheiterten Versuch Grafschaften zu schaffen in mehrere Kraje Kreise eingeteilt Bohmen wurde in neun Mahren in vier Schlesien in einen die Slowakei in sechs und die Karpatenukraine in einen grossen Kraj geteilt Diese Ordnung blieb bis 1948 erhalten Mit der Erlassung des Gesetzes zur Grundung der Landkreise und Regionalburos in der Tschechoslowakischen Republik wurden die Kraje offiziell in der Verfassung verankert Jeder Kraj hatte sein eigenes Parlament und war de jure autonom 1923 fanden in der Slowakei Wahlen fur die Kreisrate statt Die 21 bzw 20 nach 1921 Kraje der Tschechoslowakei waren Nr Name cz Name de Lage I Praha Prag Hauptstadt Mittelbohmen II Pardubice Pardubitz Ostbohmen III Hradec Kralove Koniggratz Ostbohmen IV Mlada Boleslav Jungbunzlau Mittelbohmen V Ceska Lipa Bohmisch Leipa Nordbohmen VI Louny Laun Nordbohmen VII Karlovy Vary Karlsbad Westbohmen VIII Plzen Pilsen Westbohmen IX Ceske Budejovice Budweis Sudbohmen X Jihlava Iglau Sudmahren XI Brno Brunn Sudmahren XII Olomouc Olmutz Nordmahren XIII Uherske Hradiste Ungarisch Hradisch Ostmahren XIV Ostrava Ostrau Nordmahren XV Bratislava Pressburg Westslowakei XVI Nitra Neutra Westslowakei XVII Zvolen Altsohl Mittelslowakei XVIII Martin St Martin Nordslowakei XIX Liptovsky Mikulas St Nikolaus in der Liptau Nordslowakei XX Kosice Kaschau Ostslowakei XXI Tesin Teschen Schlesien 1921 aufgelost Okresy Der direkte historische Vorlaufer des Okres waren die 1850 in der Osterreichischen Monarchie eingefuhrten Politischen Bezirke als politicky Okres Pl politicke Okresy ubersetzt die vor allem nach 1867 Osterreichisch Ungarischer Ausgleich auf dem spater tschechoslowakischem Gebiet recht unterschiedlich konzipiert waren vgl Politische Bezirke in Bohmen Politische Bezirke in Mahren Komitate Ungarns in der heutigen Slowakei In der neu entstandenen Tschechoslowakei wurde im Jahr 1922 der altosterreichische Bezirksbegriff im Wesentlichen ubernommen 1927 wurde Bohmen in 103 Mahren und Schlesien in 79 und 45 die Slowakei in 12 und die Karpatenukraine in einen Okres eingeteilt Im Reichsprotektorat Bohmen und Mahren bestanden die Politischen Bezirke weitgehend fort wahrend im Reichsgau Sudetenland Landkreise eingefuhrt wurden Im Jahr 1946 wurde die Unterteilung der Einheit Okres teilweise neu strukturiert Zum 1 Februar 1949 6 und zum 11 April 1960 7 erfolgte in der Tschechoslowakei eine grossere Territorialreform bei der die Anzahl der Bezirke reduziert wurde Nach der Auflosung der Tschechoslowakei 1992 existieren die Bezirke sowohl in Tschechien als auch in der Slowakei weiter BevolkerungBevolkerungsentwicklung Sprachenkarte der Tschechoslowakei nach der Volkszahlung von 1930Die Tschechoslowakei gehorte zu den dicht besiedelten Landern Europas und war von ihrer Grundung 1918 bis 1945 ein Vielvolkerstaat wo nationale Minderheiten wie Juden Deutsche Magyaren Polen Ukrainer Ruthenen und Rumanen ungefahr 35 Prozent der Bevolkerung ausmachten Der Staat umfasste bei einer Volkszahlung 1921 neben 8 761 Mio Tschechen und Slowaken auch 3 1 Mio Deutsche 23 die damit die Anzahl der Slowaken uberstiegen Grossstadte wie Prag Brunn Ostrava Bratislava und Uschhorod waren sowohl die kulturellen Zentren dieser Minderheiten als auch der Titularnationen der Tschechen und Slowaken 1945 wurde die Tschechoslowakei als Staat der slawischen Volker wiedererrichtet Durch die sogenannten Benes Dekrete kam es 1945 46 zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei und zu einem tschechoslowakisch ungarischen Bevolkerungsaustausch 1992 hatte der tschechoslowakische Staat 15 8 Millionen Einwohner Jahr Flachein km Einwohnerin 1 000 Einwohnerje km Quelle1925 140 394 13 374 95 8 1934 140 394 15 057 107 9 1948 127 827 12 193 95 10 1974 127 869 14 480 113 11 Sprachen Die Amtssprachen waren seit 1945 Tschechisch und Slowakisch Nationalitaten der Tschechoslowakei 1921 12 Nationalitat Einwohner AnteilTschechoslowaken a 8 761 Mio 64 35 Deutsche 3 123 Mio 22 94 Ungarn 0 745 Mio 5 47 Russen b 0 461 Mio 3 38 Juden 0 180 Mio 1 32 Auslander c 0 238 Mio 1 74 Polen und andere 0 102 Mio 0 75 Gesamteinwohnerzahl 13 613 Mio 100 a davon 1 967 Mio Angehorige des slowakischen Zweigs der tschechoslowakischen Nationalitat d h Slowaken davon 1 942 Mio in der Slowakei diese Angabe wurde von den Behorden erst anlasslich der Volkszahlung von 1930 nachtraglich veroffentlicht b Grossrussen Ukrainer und Karpatorussen d h in heutiger Terminologie Russen Ukrainer und Russinen c davon 94 400 Deutsche 34 200 Polen 16 400 Ungarn und 58 700 Tschechoslowaken zuruckgekehrte Emigranten sowie Kinder und Frauen von Auslandern Judische Bevolkerung In der Tschechoslowakei lebten 1938 ca 400 000 Juden was etwa 2 7 der damaligen Gesamtbevolkerung von 15 247 Millionen entsprach Die judische Population gehorte zu den grossten in Europa Die grosste judische Gemeinde des Landes war in der Hauptstadt Prag ansassig Laut der Volkszahlung von 1930 lebten 136 737 Juden in der Slowakei 120 000 in den bohmischen Landern und 95 008 in der Karpatenukraine Nach den antideutschen Unruhen 1920 in der Hauptstadt wurde das Judische Rathaus in Josefov gesturmt und das Inventar stark beschadigt 13 1919 erschien die erste Zeitung fur Juden und Prag erhielt 1920 die erste judische Schule in der Franz Kafkas Schwester Valli Pollak als eine der ersten Lehrerinnen unterrichtete 1922 wurde der Historiker Samuel Steinherz 1857 1942 zum Rektor der deutschen Karl Ferdinands Universitat in Prag gewahlt und hatte dieses Amt bis 1928 inne Ein Deportationszug von Juden aus Karpatenrussland erreicht Auschwitz im Mai 1944 Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch die deutsche Wehrmacht am 15 Marz 1939 verkundete Adolf Hitler tags darauf die Errichtung des Reichsprotektorats Bohmen und Mahren Fast die gesamte judische Bevolkerung des Protektorats wurde im KZ Theresienstadt interniert und von dort zumeist weiter nach Auschwitz deportiert Von etwa 82 000 aus dem Protektorat deportierten Juden uberlebten nur rund 11 200 Einzelne hatten versucht ihre judischen Mitburger vor Verfolgung und Ermordung zu retten Mehr als 100 Tschechen wurden dafur spater von der Gedenkstatte Yad Vashem mit dem Titel Gerechte unter den Volkern ausgezeichnet Im Slowakischen Staat begannen nach mehreren antijudischen Gesetzen 1942 die Deportationen slowakischer Juden In der Zeit des Slowakischen Nationalaufstandes wurden auf dem von den slowakischen Aufstandischen kontrollierten Gebieten der Mittelslowakei vom 29 August bis zur Niederschlagung am 27 Oktober 1944 die antijudischen Gesetze ausser Kraft gesetzt In den von der deutschen Wehrmacht besetzten Teilen der Slowakei wurden seit September 1944 erneut Juden deportiert Von den fast 120 000 Juden in der Karpatenukraine wurden etwa 90 im Holocaust ermordet Den Holocaust uberlebten etwa 15 000 karpatorussische Juden 30 000 slowakische Juden und 24 395 tschechische Juden In der Nachkriegszeit war man jedoch den zuruckkehrenden Juden teilweise sogar feindlich gesinnt Den Juden wurden bei Ausreiseantragen und bei der Ruckerstattung ihres Besitzes burokratische Hindernisse in den Weg gestellt um ihnen ihren Besitz nicht zuruckgeben zu mussen Zwischen 1945 und 1950 wanderten 24 000 Juden nach Israel und Ubersee aus Im Jahr 1952 wurde der Stellvertretende Ministerprasident Rudolf Slansky KSC verhaftet und des Hochverrats angeklagt Initiator der Verhaftung durfte Klement Gottwald gewesen sein der in Slansky einen potentiellen Rivalen sah Noch dazu gab es antisemitische Motive da sich unter den 14 Angeklagten im Slansky Prozess elf Juden befanden In diesem Prozess wurde Slansky mit zehn Mitangeklagten zum Tode verurteilt und auch hingerichtet 1963 wurde er juristisch rehabilitiert 1968 auch von der Partei Geschichte Hauptartikel Geschichte der Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1918 1939 Staatsanleihe der Tschechoslowakei vom 2 Marz 1926Die Tschechoslowakei entstand als Staat 1918 durch den Zerfall Osterreich Ungarns am Ende des Ersten Weltkriegs Rechtliche Grundlage war das Gesetz uber die Errichtung des selbststandigen tschechoslowakischen Staates vom 28 Oktober 1918 Tschechische Exilpolitiker hatten seit 1916 die Unterstutzung der Triple Entente dafur erhalten nach dem Krieg im Sinn der nationalen Selbstbestimmung einen eigenen Staat zu errichten Dieser wurde am 28 Oktober 1918 in Prag vom ersten Prasidenten proklamiert In den Vertragen von Saint Germain und von Trianon mit welchen die Kriegssieger die Auflosung Osterreich Ungarns vollzogen war die Anerkennung der CSR festgeschrieben Erster Prasident der Tschechoslowakei war Tomas Garrigue Masaryk Die Tschechoslowakei wurde als parlamentarische Demokratie proklamiert fuhrte 1920 das Frauenwahlrecht ein 14 15 und blieb nach 1933 neben der Schweiz die einzige funktionierende Demokratie in Mitteleuropa Sie stempelte ihre bisherigen Kronen Banknoten aus der Monarchie Anfang 1919 ab und schuf damit die bis zum Zweiten Weltkrieg stabile Tschechoslowakische Krone 16 Finanzminister Alois Rasin war dabei bis zu seiner Ermordung Anfang 1923 eine treibende Kraft Die neue Republik erreichte einen Aufschwung der in einem starken Kontrast zur enormen Inflation in Deutschland und in Osterreich stand Dazu trug bei dass die Tschechoslowakei die ergiebigsten Kohlenvorkommen im Gebiet Osterreich Ungarn hatte und auch hochproduktive Agrargebiete 17 Die stetig steigende Unzufriedenheit der Deutschbohmen und Deutschmahrer mit ihrer Situation in dem neuen Staat wurde unterschatzt Die NSDAP unter Adolf Hitler unterstutzte vor allem nach ihrer Machtergreifung 1933 im Deutschen Reich die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins und verscharfte so die Konflikte unter den Nationalitaten in der Tschechoslowakei Als Hitler erwog die Gebiete mit mehrheitlich deutschbohmischer Bevolkerung zu annektieren einigten sich die westliche Grossmachte Frankreich und Grossbritannien unter Vermittlung des italienischen Diktators Benito Mussolini im Munchner Abkommen zur Abtretung der Gebiete mit deutschsprachiger Bevolkerung an Deutschland die zur Volkszahlung 1911 eine deutschsprachige Bevolkerungsmehrheit besessen hatten Bei den Verhandlungen war die tschechoslowakische Regierung nicht zugegen stimmte unter Vorsitz von Edvard Benes aber den Ergebnissen zu Ab dem 1 Oktober 1938 wurden diese Gebiete von der Wehrmacht besetzt und in das Gebiet des Deutschen Reiches als Reichsgau Sudetenland eingegliedert Die britische und die franzosische Regierung hofften durch Befriedigung von Hitlers Gebietsanspruchen im Sinne der Appeasement Politik einen Krieg abzuwenden Im Ersten Wiener Schiedsspruch ubertrugen Vertreter der deutschen und der italienischen Regierung den Suden der Slowakei und die Karpatenukraine im November 1938 an Ungarn Das Teschener Gebiet wurde von Polen besetzt Der nunmehr politisch als Zweite Republik bezeichnete tschechoslowakische Staat auf dem verbliebenen Hoheitsgebiet die Nachmunchener Tschechoslowakei vom Oktober 1938 bis zur Besetzung durch Deutschland 18 bestand nach diesen Abtretungen nur kurz Am 15 Marz 1939 besetzten deutsche Truppen die sogenannte Rest Tschechei und stellten sie als Protektorat Bohmen und Mahren unter deutsche Hoheit Tags zuvor war im slowakischen Landesteil unter direktem Druck Hitlers der Slowakische Staat unter deutschem Schutz gebildet worden die Karpatenukraine wurde von Ungarn annektiert Teile der tschechoslowakischen Regierung waren ins Ausland gefluchtet und bildeten unter Edvard Benes ab 1940 in London eine Exilregierung An der Seite der Westalliierten und der Roten Armee kampften Tschechen und Slowaken vom Ausland aus fur die Befreiung ihres Landes Im August 1944 begann der Slowakische Nationalaufstand von Teilen der slowakischen Armee und Partisanen gegen den Einmarsch der Wehrmacht in den Slowakischen Staat und dessen kollaborierende Regierung Der Aufstand wurde nach zwei Monaten niedergeschlagen Zu den fuhrenden und auf Ausgleich bedachten Rechtswissenschaftlern in der Tschechoslowakei gehorte Rudolf Schranil Protektorat Bohmen und Mahren Slowakischer Staat 1939 1945 Hauptartikel Protektorat Bohmen und Mahren und Slowakischer Staat Nach der Sezession der Slowakei am 14 Marz 1939 unterzeichneten der tschechoslowakische Staatsprasident Emil Hacha und Aussenminister Frantisek Chvalkovsky in der Nacht vom 14 auf den 15 Marz 1939 unter massivem deutschen Druck einen Protektoratsvertrag Die Wehrmacht marschierte in den fruhen Morgenstunden des 15 Marz ein die so genannte Zerschlagung der Rest Tschechei Das besetzte Gebiet wurde anschliessend annektiert Das so entstandene Protektorat Bohmen und Mahren umfasste die uberwiegend von Tschechen bewohnten Teile Bohmens und Mahrens Die Regierung unter Prasident Emil Hacha stand unter der Aufsicht eines Reichsprotektors Wiedererrichtung der CSR und Februarumsturz 1945 1948 Lage der Tschechoslowakei in Europa zwischen 1949 und 1990Nach Kriegsende 1945 ist die Tschechoslowakei in den Grenzen aus der Zeit vor dem Munchner Abkommen wiedererstanden 19 ausgenommen die Karpatenukraine die der Sowjetunion uberlassen werden musste Die deutsche Bevolkerung vor allem im Bereich der heutigen Tschechischen Republik wurde uberwiegend vertrieben oder ausgesiedelt Nach dem Februarumsturz 1948 folgte die CSR uneingeschrankt der stalinistischen Politik der UdSSR Weil Benes die neue Verfassung vom 9 Mai 1948 nicht unterschreiben wollte trat er zuruck und Klement Gottwald der seit Februar 1948 seiner zweiten Regierung vorstand wurde Prasident In den Folgejahren kam es dann zu Schauprozessen im Stile stalinistischer Sauberungen z B gegen den schon oben genannten Rudolf Slansky der als Generalsekretar der KSC am Februarumsturz massgeblich beteiligt gewesen war Als Satellitenstaat der UdSSR war das Land nun Teil des Ostblocks und des Rats fur gegenseitige Wirtschaftshilfe ausserdem ab 1955 Mitglied des Warschauer Paktes Siehe auch Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei Tschechoslowakische Sozialistische Republik 1960 1990 Staatswappen der CSSRIn der Verfassung von 1960 nahm der Staat die Bezeichnung Tschechoslowakische Sozialistische Republik CSSR an und der kommunistische Fuhrungsanspruch wurde dort festgeschrieben 1968 kam es unter dem Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Alexander Dubcek zum Versuch einer Vermenschlichung des kommunistischen Staates Der Prager Fruhling sollte einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz schaffen wurde aber von der Sowjetunion und den anderen im Warschauer Vertrag verbundeten Ostblockstaaten als Konterrevolution mit Waffengewalt am 21 August 1968 niedergeschlagen Als Nachwirkung des dabei untergegangenen Reformprogramms konnte die Foderalisierung der CSSR umgesetzt werden Diese wurde am 28 Oktober 1968 dem 50 Jahrestag der tschechoslowakischen Unabhangigkeit ausgerufen Fortan bildeten zwei Teilrepubliken die Tschechische Sozialistische Republik und die Slowakische Sozialistische Republik die CSSR Allerdings gab es auch bei dieser Reform von sowjetischer Seite eine starke Einschrankung Es gab zwar eine slowakische nicht aber eine tschechische Kommunistische Partei Fur die alles entscheidende Parteilinie blieb weiterhin das Zentralkomitee der KPC in Prag und dessen Prasidium zustandig Nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings von 1968 wurde dem Land von sowjetischer Seite eine Normalisierung verordnet die eine tiefe Resignation ausloste Kunstler Intellektuelle und Politiker des Prager Fruhlings bildeten eine vom Regime vielfach verfolgte Burgerrechtsbewegung Sie veroffentlichte 1977 die Petition Charta 77 nannte sich fortan ebenso und rief seit 1988 zu politischen Aktionen auf blieb aber politisch weitgehend wirkungslos Im November 1989 kam es unter dem Eindruck des Reformprogramms von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion zu mehrtagigen Demonstrationen in Prag Bratislava und anderen Stadten Nach tagelangen Protesten trat die kommunistische Fuhrung zuruck Mit dieser Samtenen Revolution einer weitgehend gewaltlosen Erhebung des Volkes endete die Alleinherrschaft der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Anfang Dezember 1989 wurde unter dem Reformkommunisten Marian Calfa eine mehrheitlich nichtkommunistische Regierung gebildet Ende Dezember wurde der Burgerrechtler Vaclav Havel zum Staatsprasidenten gewahlt Im Juni 1990 fanden die ersten freien Parlamentswahlen seit 1945 statt Es siegten das tschechische Obcanske forum Burgerforum OF und die slowakische Verejnost proti nasiliu Offentlichkeit gegen Gewalt VPN die zusammen die Regierung bildeten Tschechische und Slowakische Foderative Republik 1990 1992 Nach dem Ende der kommunistischen Diktatur 20 zeichnete sich bald ab dass der foderative Staat Tschechoslowakei auf Dauer keinen Bestand mehr haben wurde Zu den ersten Zerwurfnissen kam es wahrend des sogenannten Gedankenstrich Krieges um die Landesbezeichnung Von April 1990 bis Ende 1992 hiess das Land Tschechische und Slowakische Foderative Republik CSFR vereinzelt auch als Tschechoslowakische Bundesrepublik bezeichnet mit den Kurzformen Tschechoslowakei in Tschechien beziehungsweise Tschecho Slowakei in der Slowakei Aufkommende Interessenskonflikte zwischen den beiden Landesteilen fuhrten 1992 zum Ende der Tschechoslowakei Ohne ein Referendum beschloss die Bundesversammlung der Tschechischen und Slowakischen Foderativen Republik am 25 November 1992 die Auflosung der Foderation zum 31 Dezember 1992 und damit die Bildung der beiden neuen Staaten Tschechien und Slowakei zum 1 Januar 1993 Militar Hauptartikel Tschechoslowakische Armee und Tschechoslowakische Volksarmee Die 1918 gegrundete Tschechoslowakische Armee wurde 1954 in Tschechoslowakische Volksarmee umbenannt Sie trat 1955 dem Warschauer Pakt bei 1990 anderte sie ihren Namen wieder in Tschechoslowakische Armee 1993 wurde sie aufgeteilt in die Streitkrafte der Tschechischen Republik und die Streitkrafte der Slowakischen Republik Sport Spiel zwischen der CSR und Deutschland bei der Eishockey Weltmeisterschaft 1938 Hauptartikel Fussball in der Tschechoslowakei Eishockey in der Tschechoslowakei und Liste der olympischen Medaillengewinner aus der Tschechoslowakei Fussball war ein popularer Sport in der Tschechoslowakei Die grossten Erfolge der tschechoslowakischen Fussballnationalmannschaft waren der Europameistertitel 1976 sowie die Finalteilnahmen bei den Weltmeisterschaften 1934 und 1962 Ausserdem gewann die Mannschaft 1980 in Moskau olympisches Gold Auf nationaler Ebene dominierten vor allem die Prager Vereine Sparta Slavia und Dukla die zusammen 45 der 70 Meisterschaftstitel gewannen Aber auch die slowakischen Klubs Slovan Bratislava und Spartak Trnava konnten acht bzw funf Meisterschaften gewinnen Slovan Bratislava gelang daruber hinaus als einzigem tschechoslowakischen Verein mit dem Europapokal der Pokalsieger im Jahr 1969 der Gewinn eines grossen europaischen Titels Eine weitere sehr populare Sportart war Eishockey Die Tschechoslowakische Eishockeynationalmannschaft konnte sechs Weltmeisterschaften gewinnen Ausserdem gewann sie je viermal Silber und Bronze bei Olympischen Spielen Damit war sie nach der Sowjetunion die erfolgreichste Nationalmannschaft aus dem Ostblock An diese Erfolge konnten nach der Auflosung der Tschechoslowakei sowohl die Tschechische als auch die Slowakische Eishockeynationalmannschaft anknupfen die beide Weltmeister wurden Auf nationaler Ebene waren die erfolgreichsten Mannschaften LTC Prag und Dukla Jihlava mit je zwolf Titeln sowie RH Brno mit elf Titeln Sportler der Tschechoslowakei konnten auch bei den Olympischen Spielen zahlreiche Erfolge feiern Insgesamt gewannen sie 168 Medaillen davon 51 goldene wobei der mit Abstand grosste Teil 143 auf Medaillen bei den Sommerspielen entfallt Am erfolgreichsten war man bei den Sommerspielen 1952 in Helsinki und 1968 in Mexiko Stadt bei denen man jeweils sieben Goldmedaillen und insgesamt dreizehn Medaillen gewann Die erfolgreichste Olympionikin war die Kunstturnerin Vera Caslavska die bei den drei Spielen in den 1960er Jahren sieben Gold und vier Silbermedaillen gewinnen konnte Der erfolgreichste Olympionike war der Langstreckenlaufer Emil Zatopek der in den 1950er Jahren vier Gold und eine Silbermedaille gewann Zahlreiche beruhmte Tennisspieler wie Ivan Lendl Miloslav Mecir Hana Mandlikova und Martina Navratilova sind in der Tschechoslowakei geboren WirtschaftIn der Zwischenkriegszeit war die Tschechoslowakei eines der fortschrittlichsten Lander Europas Sie gehorte zu den starksten Industriestaaten des Kontinents wobei die Schwerindustrie eher im Landesinnern angesiedelt war wahrend in der uberwiegend von Deutschen bewohnten Grenzregion Leichtindustrie vorherrschte Weltruf genoss vor allem die Waffenproduktion des Landes Schon vor 1918 waren die bohmischen Lander das industriereichste Gebiet der Donaumonarchie Jedoch war die Slowakei bis in die 1960er Jahre wirtschaftlich deutlich schwacher als der westliche Landesteil Die Karpatenukraine die 1945 von der UdSSR annektiert und der Ukrainischen SSR einverleibt wurde war 1918 ein praktisch industrieloses Gebiet mit einem hohen Anteil von Analphabeten in der Bevolkerung Die Weltwirtschaftskrise traf auch die Tschechoslowakei in den Jahren 1929 bis 1933 Die Zahl der Arbeitslosen belief sich auf etwa eine Million Siehe auch Portal Tschechoslowakei Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema TschechoslowakeiLiteraturTaschenlexikon CSSR Bibliographisches Institut in Zusammenarbeit mit dem Enzyklopadischen Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaft Prag CSAV Leipzig 1983 Rudolf Chmel In Ludwig Richter Alfrun Kliems Hrsg Slowakische Kultur und Literatur im Selbst und Fremdverstandnis Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08676 5 Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Band 22 S 13 ff Stephan Dolezel Karl Bosl Hrsg Die demokratisch parlamentarische Struktur der Ersten Tschechoslowakischen Republik Munchen u Wien 1975 ISBN 3 486 44381 X Vortrage der Tagung des Collegium Carolinum in Bad Wiessee am Tegernsee vom 28 11 bis 01 12 1974 Jorg K Hoensch Geschichte der Tschechoslowakei 3 Auflage Stuttgart 1992 ISBN 3 17 011725 4 Rudiger Kipke Karel Vodicka Abschied von der Tschechoslowakei Ursachen und Folgen der tschechisch slowakischen Trennung Koln 1993 ISBN 3 8046 8803 9 Christoph Kotowski Das friedliche Ende der Tschechoslowakei Warum es zwischen Tschechen und Slowaken nach dem Ende des Realsozialismus nicht zum Krieg kam Munchen 2013 ISBN 3 656 55523 0Weblinks Commons Tschechoslowakei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Tschechoslowakei Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Helena Kanyar Becker Tschechoslowakei In Historisches Lexikon der Schweiz 20 Jahre nach der Auflosung der Tschechoslowakei In Zeitblende von Schweizer Radio und Fernsehen vom 2 Februar 2013 Audio Einzelnachweise Hardt John Pearce Kaufman Richard F 1995 East Central European Economies in Transition M E Sharpe ISBN 1 56324 612 0 Statoids com Gesetz 11 1918 Sb Rezeptionsgesetz zur Entstehung der Republik online lexdata cz 1 2 Vorlage Toter Link abonent lexdata cz Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 3 Okt 2009 Gesetz 121 1920 Sb Verfassung von 1920 online lexdata cz Memento vom 14 Marz 2010 im Internet Archive abgerufen am 3 Okt 2009 Gesetz 101 1990 Sb Anderung des Landesnamens 1990 online lexdata cz 1 2 Vorlage Toter Link www lexdata cz Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 10 Nov 2009 alle tschechisch Milan Majtan Nazvy obci Slovenskej Republiky Bratislava 1998 users prf cuni cz Memento vom 5 Dezember 2007 im Internet Archive Predpis c 3 1949 Sb Predpis c 36 1960 Sb Verlag Herder Hrsg Der kleine Herder Nachschlagebuch uber alles fur alle 2 Halbband L bis Z Herder amp Co GmbH Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1925 S 1372 Th Knaurs Nachf Hrsg Knaurs Lexikon A Z Berlin 1938 S 1723 f Bertelsmann Lexikon Redaktion Hrsg Bertelsmann Weltatlas 36 Auflage Bertelsmann Gutersloh 1960 S 214 Bibliographisches Institut Hrsg Meyers Jahreslexikon 1973 74 Was war wichtig 1 7 1973 30 6 1974 Meyers Lexikonverlag Mannheim Wien Zurich 1974 ISBN 3 411 00980 2 S 117 Quellen der Volkszahlungsergebnisse Ceskoslovenska republika obyvatelstvo in Ottuv slovnik naucny nove doby Anfang der 1930er Jahre Memento vom 22 Februar 2009 im Internet Archive und infostat sk Memento des Originals vom 24 Februar 2009 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot sodb infostat sk psp cz Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 S 437 United Nations Development Programme Human Development Report 2007 2008 New York 2007 ISBN 978 0 230 54704 9 S 343 Krone ist in Tschechien bis heute der Name der nationalen Wahrung Alice Teichova et al 1996 Osterreich und die Tschechoslowakei 1918 1938 die wirtschaftliche Neuordnung in Zentraleuropa in der Zwischenkriegszeit S 256 online Rudiger Alte Die Aussenpolitik der Tschechoslowakei und die Entwicklung der internationalen Beziehungen 1946 1947 Oldenbourg Munchen 2003 S 35 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Siehe wortlich etwa in Heiner Timmermann Emil Voracek Rudiger Kipke Hrsg Die Benes Dekrete Nachkriegsordnung oder ethnische Sauberung Kann Europa eine Antwort geben Dokumente und Schriften der Europaischen Akademie Otzenhausen Bd 108 LIT Verlag Munster 2005 ISBN 3 8258 8494 5 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche vgl Jorg K Hoensch Studia Slovaca Studien zur Geschichte der Slowaken und der Slowakei Veroffentlichungen des Collegium Carolinum Bd 93 Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 486 56521 4 S 18f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche http www bpb de apuz 29477 die aufarbeitung der diktaturen in tschechien und der slowakei p allNormdaten Geografikum GND 4078435 6 lobid OGND AKS LCCN n81032269 VIAF 143697606 Abgerufen von https de 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