www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kurzel Gulag bezeichnet das Netz von Straf und Arbeitslagern in der Sowjetunion 1 2 im weiteren Sinn steht es fur die Gesamtheit des sowjetischen Zwangsarbeitssystems das neben Lagern und Zwangsarbeitskolonien auch Sonderlager des MWD Spezialgefangnisse Zwangsarbeitspflichten ohne Haft sowie in nachstalinistischer Zeit ebenfalls einige psychiatrische Kliniken als Haftverbussungsorte umfasste 3 Im weitesten Sinn ist das gesamte sowjetische Repressionssystem gemeint 4 Karte mit Lagern des GulagGulag beziehungsweise GULag steht im Sprachgebrauch der sowjetischen Behorden fur russisch Glavnoe upravlenie lagerej abgekurzt GULag betont auf der letzten Silbe anhoren oder offiziell auch Glavnoe upravlenie ispravitelno trudovyh lagerej i kolonij transkribiert Glawnoje uprawlenije isprawitelno trudowych lagerej i kolonij ubersetzt Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager und kolonien Zunachst war diese Behorde der Geheimpolizei GPU der RSFSR zugeordnet Nach Grundung der Sowjetunion 1922 wurde die Geheimpolizei nach dem sowjetrussischen Modell der GPU auf alle damaligen Unionsrepubliken ausgeweitet und 1923 in OGPU umbenannt 1934 wurde die OGPU dem NKWD dem sowjetischen Innenministerium eingegliedert Von 1930 bis 1953 waren in den Lagern mindestens 18 Millionen Menschen inhaftiert Mehr als 2 7 Millionen starben im Lager oder in der Verbannung In den letzten Lebensjahren Stalins erreichte der Gulag mit rund 2 5 Millionen den Hochststand an Insassen Hinzu kamen in diesem Zeitraum rund sechs Millionen Personen die als Sondersiedler oder Arbeitssiedler zum Verbleib an ihrem Arbeitsort verbannt waren Wahrend des Zweiten Weltkrieges und in den Nachkriegsjahren hielt die Sowjetunion ferner rund vier bis sechs Millionen Kriegsgefangene in Lagern des GUPWI Glavnoe upravlenie po delam voennoplennyh i internirovannyh transkribiert Glawnoje uprawlenije po delam wojennoplennych i internirowannych ubersetzt Hauptverwaltung fur Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten 5 fest und forderte von ihnen Zwangsarbeit Unmittelbar nach Kriegsende kamen 700 000 Insassen von Filtrationslagern hinzu Fachleute gehen heute davon aus dass insgesamt rund 28 7 bis 32 Millionen Menschen in der Sowjetunion Zwangsarbeit zu verrichten hatten 6 Inhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 1 1 Hintergrund und Vorgeschichte 1 1 1 Ssylka und Katorga 1 1 2 Lager zu Beginn des 20 Jahrhunderts 1 1 3 Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg 1 2 Ursprung und Entwicklung bis zum Deutsch Sowjetischen Krieg 1 2 1 Revolution Burgerkrieg und Terror 1 2 2 Solowezki 1 2 3 Sondersiedlungen und Grossbauten nach der Grossen Wende 1 2 4 Organisation 1 2 5 Grosser Terror und Zwangsarbeit 1 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 1 3 1 Angehorige von Feindnationen 1 3 2 Evakuierungen 1 3 3 Kriegsjahre 1 3 4 Nach Kriegsende 1 3 5 Zenit und Krise 1 4 Der Gulag nach Stalin 1 4 1 Auflosung und Weiterbestehen in neuer Form 1 4 2 Aufstande 1 4 3 Reformen Amnestien und Rehabilitierung 1 4 4 Dissidenten 2 Lagerwelt und Gruppen 2 1 Zugange 2 1 1 Verhaftung Ermittlung Urteil 2 1 2 Weg ins Lager 2 1 3 Transit und Verteilstationen 2 1 4 Ankunft 2 2 Lagerexistenz 2 2 1 Lagerzone 2 2 2 Lagerregime 2 2 3 Strafen 2 2 4 Arbeit und Tufta 2 2 5 Sinn Selbstachtung Starkung 2 2 6 Kultur und Propaganda 2 2 7 Kontakt zur Aussenwelt 2 2 8 Ernahrung Hunger und Krankheiten 2 2 9 Sterblichkeit und Sterben 2 2 10 Flucht 2 3 Soziale Gruppen 2 3 1 Frauen 2 3 2 Kinder 2 3 3 Politische Haftlinge 2 3 4 Religiose Haftlinge 2 3 5 Kriminelle 2 3 6 Leiter und Wachpersonal 3 Folgen und Wirkungen 3 1 Leben nach Haft und Verbannung 3 2 Gedenken 3 3 Forschung 3 4 Kunstlerische Verarbeitung 4 Anhang 4 1 Literatur 4 2 Dokumentarfilm 4 3 Weblinks 4 4 EinzelnachweiseHistorische Entwicklung BearbeitenHintergrund und Vorgeschichte Bearbeiten Ssylka und Katorga Bearbeiten Im Strafwesen des Russischen Reiches nahmen Verbannungen ssy lka ssylka und das System der Katorga einen wichtigen Platz ein Die Katorga wies dabei eine Reihe typischer Anzeichen von Arbeitslagern auf Verurteilungen harte korperliche Arbeit ohne besondere Fachkenntnisse einfachste Behausungen und Arbeitszwang Sie spielte sich uberwiegend in den dunn besiedelten lebensfeindlichen aber rohstoffreichen Regionen Sibiriens und im russischen Fernen Osten ab Als Inbegriff des Katorga Systems galt im 19 Jahrhundert die Strafkolonie auf der entlegenen Insel Sachalin Die Katorga Haftlinge die zu mehrjahrigen oder lebenslangen Strafen verurteilt worden waren arbeiteten haufig in Bergwerken und in der Holzwirtschaft Als Strafkategorien betrafen Ssylka und Katorga verurteilte politische Gegner wie zum Beispiel die Dekabristen und Narodniki oder die Bolschewiki aber auch Schwerkriminelle 7 Von 1824 bis 1889 wurden 720 000 Menschen nach Sibirien verbannt Im Vergleich dazu blieb die Katorga eine seltenere Strafe 1906 waren von ihr rund 6 000 Personen betroffen 1916 lag diese Zahl bei 28 600 8 Literarisch setzten sich Fjodor Dostojewski Aufzeichnungen aus einem Totenhaus Anton Tschechow Die Insel Sachalin und Lew Tolstoi Auferstehung mit Verbannung und Zwangsarbeit auseinander und machten damit die fernen Haftverbussungsorte im europaischen Russland bekannt 9 Nach der Februarrevolution 1917 wurde die Katorga Strafe abgeschafft Eine Neuauflage erlebte die wiedereingefuhrte harte Strafvollzugsform katorga katorshnye raboty KRT in Form der sogenannten Stalin Katorga ab 1943 bis zur Etablierung der Sonderlager des MWD 1948 10 Die Stalinschen Katorga Lager waren Lager mit besonders scharfem Regime sowohl fur Politische als auch fur Kriminelle 11 Lager zu Beginn des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Neben russischen Bestrafungstraditionen zahlt auch die internationale Entwicklung des Isolierungs Lagers zu den Wurzeln des Gulag Im Kubanischen Unabhangigkeitskrieg 1895 bis 1898 richteten spanische Militars sogenannte Konzentrationslager campos de reconcentracion ein um die kubanische Zivilbevolkerung von Aufstandischen zu trennen die fur die Souveranitat der Insel kampften Im Zweiten Burenkrieg 1899 bis 1902 zwangen britische Militars burische Frauen und Kinder sowie im Burengebiet lebende Afrikaner in concentration camps 12 Deutsche Kolonialtruppen isolierten auf Geheiss der Reichsregierung unter Bernhard von Bulow von 1904 bis 1908 in Deutsch Sudwestafrika Angehorige der Herero und Nama in Konzentrationslagern 13 Kriegsgefangenenlager im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Der Erste Weltkrieg sorgte fur die Zunahme von Lagern Die Kriegsgefangenenlager waren dabei militarisiert die Lagerinfrastruktur und die Arbeitskraft der Gefangenen wurden intensiv genutzt die Lagerarchitekturen glichen sich an 14 Der Krieg rechtfertigte nicht nur auf den Schlachtfeldern ein ausgepragtes Freund Feind Denken Auch innerhalb der kriegfuhrenden Staaten grassierte die Suche nach Feinden Spionen und potenziellen Kollaborateuren 15 beispielsweise im Russischen Reich 16 Die Erfahrungen mit Lagern waren auch dort allgegenwartig Internierte Soldaten des Russischen Reiches kannten sie ebenso ihre Angehorigen Aber auch Arbeitgeber die die Arbeitskraft von Kriegsgefangenen der russischen Lager nutzten waren mit den Lagern vertraut gleiches galt fur Nachbarn sowie fur das Verwaltungs und Wachpersonal derartiger Einrichtungen 17 Ursprung und Entwicklung bis zum Deutsch Sowjetischen Krieg Bearbeiten Revolution Burgerkrieg und Terror Bearbeiten In den Wirren die auf die Februar und die Oktoberrevolution folgten breitete sich Gewalt in der Zivilgesellschaft Russlands aus Die Bolschewiki befeuerten sie indem sie mit Bezugnahme auf die Jakobiner der Franzosischen Revolution nach dem Vorbild des Grande Terreur auf Terror setzten Nachdem die Linken Sozialrevolutionare die gemeinsame Regierung mit den Bolschewiki verlassen hatten weil sie die Unterzeichnung des Friedensvertrags von Brest Litowsk 3 Marz 1918 ablehnten liessen die Bolschewiki Anhanger ihres fruheren Partners in Gefangnisse und Konzentrationslager einliefern Haufig waren diese Konzentrationslager vorher Kriegsgefangenenlager gewesen 18 die militarische Institution wandelte sich damit in eine politische 17 Im August 1918 der Russische Burgerkrieg tobte bereits seit Monaten griff Lenin den Terminus Konzentrationslager auf Er forderte Terror gegen Kulaken Popen und Mitglieder der Weissen Armee zwielichtige Elemente seien in ein Konzentrationslager zu sperren 19 Zu zentralen Organen terroristischer Gewalt entwickelten sich seit 1917 die Tscheka danach die GPU beziehungsweise ab 1923 deren Nachfolgeorganisation die OGPU Nach dem Attentat auf Lenin am 30 August 1918 ausgefuhrt durch die Anarchistin und Sozialrevolutionarin Fanny Kaplan legitimierte ein Beschluss des Rates der Volkskommissare vom 5 September 1918 die systematische Anwendung von Rotem Terror gegen Klassenfeinde und deren Verbringung in Konzentrationslager 20 1921 gab es 48 derartige Lager in 43 Gouvernements 21 Neben fruheren Kriegsgefangenenlagern fanden auch Kloster als Konzentrationslager Verwendung 22 Wahrend und nach dem Russischen Burgerkrieg war der Einsatz sogenannter Arbeitsarmeen fur die weitere Entwicklung des Gulag Systems als Wirtschaftsfaktor von nicht unerheblicher Bedeutung Es handelte sich dabei um eine militarisierte Form der Zwangsarbeit der Soldaten der Roten Armee zur Behebung der negativen wirtschaftlichen Folgen des Kriegskommunismus unterworfen wurden Bereits Anfang der 1920er Jahre in der 1 Periode der Arbeitsarmeen von 1942 bis 1946 gab es sie erneut sind Parallelen zwischen den Arbeitsarmeen und dem Gulag deutlich erkennbar Gemeinsame Merkmale waren Arbeitszwang beziehungsweise Zwangsarbeit der massenhafte Einsatz von Arbeitskraften zur Schwerstarbeit militarische Kommandowirtschaft ein Pramiensystem fur die Erfullung von Arbeitsnormen sowie daran gekoppelte Essensrationen 23 Solowezki Bearbeiten Hauptartikel Sonderlager Solowezki nbsp Foto des Solowezki Klosters Sommer 1972Obgleich die Bolschewiki behaupteten dass Gefangnisse und Verbannungen im Sozialismus und erst recht im Kommunismus keine Zukunft hatten blieben diese Repressionsinstrumente auch nach dem Burgerkrieg in Gebrauch Im Mittelpunkt ideologischer Konzepte zur Haftgestaltung standen zunachst Erziehung und Umschmiedung perekowka Aus Straffalligen sollten Burger werden die Gesellschaft und Staat der Sowjetunion begrussten 24 Der Gedanke der Besserungsarbeit nahm hier breiten Raum ein er dominierte zu Lenins Lebzeiten konkurrierende Modelle die auf Ausbeutung der Arbeitskraft von Haftlingen abzielten 25 1924 erfolgte eine erste Kodifizierung der Besserungsarbeit Im Strafsystem sollte Arbeit eine zentrale Rolle bei der Erziehung ubernehmen Im Unterschied zu westlichen Haftkonzepten floss die soziale Herkunft des Delinquenten in die Art und Dauer der Strafe ein in Urteil und Haft ersetzte der Klassenansatz den Gleichheitssatz 26 Auf den Solowezki Inseln im Weissen Meer rund 160 Kilometer sudlich des Polarkreises entstand die Urzelle des spateren sowjetischen Lagersystems der Stalinzeit das Sonderlager Solowezki 27 Ausgehend vom dortigen Solowezki Kloster entwickelte sich ab 1923 der Lagerkomplex der Solowezki Lager zur besonderen Verwendung SLON 28 Bis zur Schliessung im Jahr 1939 29 sassen hier mehr als 840 000 Personen ein 30 Der Lagerkomplex war fur Schwerkriminelle und politische Haftlinge bestimmt Letztere wurden zu diesem Zweck aus den sogenannten Politisolatoren Spezialhaftstatten fur politische Gefangene des Festlandes dorthin verlegt In den 1920er Jahren sassen im SLON durchschnittlich einige Tausend Haftlinge ein 31 Politische Angehorige linker Parteien Anarchisten und Konterrevolutionare Uberlebende des Kronstadter Matrosenaufstands Vertreter des alten Regimes wie weissgardistische Offiziere Geistliche Nonnen etc stellten die Mehrheit der Insassen Kriminelle waren in der Minderheit 32 Bis 1928 1929 gaben die Politischen unter den Haftlingen den Ton an anschliessend ubernahmen die Kriminellen die Herrschaft unter den Gefangenen 33 Zum Alltag im Lager zahlten prugelnde Wachmannschaften Schikanen Folterpraktiken sowie Vergewaltigungen und sexuelle Notigungen weiblicher Insassen 34 Das SLON entwickelte sich zu einem Experimentierfeld des kunftigen Gulag 35 Insbesondere Naftali Frenkel vormals selbst ein Haftling schwang sich in der zweiten Halfte der 1920er Jahre zum Umgestalter des Lagerwesens auf und setzte okonomische Prinzipien bei der Nutzung des Arbeitskraftepotenzials durch Ganz gleich ob Politische Konterrevolutionare oder Kriminelle Die Haftlinge wurden umfassend fur Strassenbaumassnahmen und bei der Holzernte eingesetzt Entsprechende Arbeiten wurden nicht nur im Umfeld der Inseln durchgefuhrt sondern auch in weit entfernten Gebieten der Karelischen Republik oder der Oblast Archangelsk Klagen sowjetischer Behorden uber SLON und seine Konkurrenzvorteile durch billige Haftlingsarbeit blieben wirkungslos Frenkel koppelte ferner die Nahrungsrationen an den Arbeitsertrag das heisst an die Erfullung der vorgegebenen Arbeitsnorm Er unterschied die Haftlinge nach ihrem korperlichen Zustand in drei Gruppen Fahig zur Schwerarbeit fahig zur leichten korperlichen Arbeit und Invalide fur jede dieser Gruppen gab es nun eigene Aufgaben und Arbeitsnormen Mit den Arbeitskategorien korrespondierte die Verpflegung Die Unterschiede waren erheblich Die Haftlinge der niedrigsten Kategorie bekamen nur die Halfte der Ration die den Haftlingen der hochsten Kategorie zustand 36 nbsp 20 Juni 1929 Maxim Gorki vierter von rechts eingerahmt von Funktionaren der sowjetischen Geheimpolizei OGPU besichtigt die Solowezki InselnIn den 1920er Jahren gelangten wiederholt Berichte uber die Zustande in den sowjetischen Lagern in den Westen weil die Politischen uber entsprechende Verbindungen zu Exil Organisationen verfugten Auch der Lagerkomplex SLON war davon betroffen So loste ein Zwischenfall vom 19 Dezember 1923 im Ausland Entrustung aus Wachen hatten auf eine Gruppe politischer Gefangener geschossen und sechs von ihnen getotet 37 Auch in den Folgejahren versuchten Haftlinge das Ausland uber Zustande und Ereignisse auf dem Laufenden zu halten Die kommunistische Propaganda ubertonte sie aber mehr und mehr 38 Maxim Gorki leistete hier seinen Beitrag Nach einem Besuch auf den Solowezki Inseln am 20 Juni 1929 verfasste er einen hymnischen Reisebericht der die Lebens und Arbeitsbedingungen der Haftlinge und ihre erfolgreiche Umschmiedung zu nutzlichen Sowjetburgern pries 39 Zu ganz anderen Ergebnissen war nur sechs Wochen zuvor eine Kommission der OGPU gekommen In ihrem Bericht war von katastrophalen Arbeitsbedingungen Qualereien an Haftlingen und willkurlichen Erschiessungen die Rede 13 der 38 Offiziere der Lagerverwaltung wurden hingerichtet 40 Auch hohe Funktionare der OGPU der sowjetischen Geheimpolizei betrachteten Frenkels Massnahmen mit Wohlwollen Frenkels Ideen versprachen aus kostspieligen und unproduktiven Sitzgefangnissen in der Zustandigkeit des Justizwesens mittels Kostensenkung fur die Unterbringung und Verpflegung der Haftlinge auf das ausserste Minimum produktive und rentable Arbeitslager zur Industrialisierung der Sowjetunion zu machen Genrich Jagoda forderte mit Bezug auf die Solowezki Inseln weitere derartige Lager im Norden einzurichten Im April 1929 sah ein entsprechendes Konzept vor solche Lager zu eroffnen und sie unter die Regie der OGPU zu stellen Die Mehrheit der Gefangenen unterlag nun nicht mehr den Vorgaben des Justizministeriums 41 Von 1928 bis 1930 wuchs die Zahl der Gefangenen die sich jetzt im Direktionsbereich der Geheimpolizei befanden von 30 000 auf 300 000 Personen an 42 Sondersiedlungen und Grossbauten nach der Grossen Wende Bearbeiten nbsp Entwicklung der Haftlingszahlen im Gulag 1930 1953 43 Stalin hatte sich 1929 gegen alle vermeintlichen Widersacher in der Partei durchgesetzt und sein Projekt einer Grossen Wende Welikij perelom in Angriff nehmen lassen Der 1929 genehmigte erste Funfjahresplan 1928 bis 1932 sah die forcierte Industrialisierung der Sowjetunion vor Innerhalb eines Jahrzehnts sollte das wirtschaftliche und technologische Niveau der Industrielander erreicht werden Weil die Gelder fur die Industrialisierung weder durch Ausbeutung von Kolonien noch durch die Aufnahme von Krediten im Ausland aufzubringen seien habe die Bauernschaft einen Tribut zu entrichten so Stalin Mit Getreideausfuhren sollten die notwendigen Anlagen und Guter zum Aufbau der Industrie finanziert werden Die Bauern selbst sollten fur die bei ihnen akquirierten Agrarprodukte kein volles Aquivalent erhalten 44 Die erzwungene Kollektivierung der Landwirtschaft wurde so die notwendige Bedingung fur die Industrialisierung der bauerliche Widerstand wurde in der Entkulakisierungskampagne erstickt 45 Die Entkulakisierung schuf ein grosses Heer von Sondersiedlern die in unwirtlichen Regionen der Sowjetunion zwangsangesiedelt wurden um diese wirtschaftlich zu erschliessen Die Welt der Sondersiedler 46 war eine Art Mittelding zwischen freier Welt und Lagerwelt 47 Die kargen Ansiedlungen in lebensfeindlicher Umgebung aus dem Nichts mit Wenig geschaffen waren im Grunde Bauernsiedlungen unter staatlicher Aufsicht ohne Mauern Stacheldrahte und Zaune Zentrale Infrastruktureinrichtungen wie Kantinen oder Waschraume fehlten in der Regel Gelegentlich wurden die Manner von den Frauen und Kindern getrennt Diese Zwangsabsonderung mannlicher Arbeitskrafte wurde in diesen Fallen erst gelockert nachdem die Probleme mit den zuruckgebliebenen Kindern und Frauen immer grosser wurden Ferner wurde den Sondersiedlern die Bewirtschaftung einer eigenen Parzelle gestattet Hunger und Entbehrungen blieben in diesen Siedlungen jedoch an der Tagesordnung 48 Die chaotisch vorbereiteten Ansiedlungsversuche konnten todlich enden insbesondere dann wenn die Sondersiedler keine Bauern waren die sich mit Landwirtschaft und den Unbilden der Natur auskannten sondern sozial schadliche und deklassierte Elemente hauptsachlich Stadter So bezeichneten die sowjetischen Behorden Personengruppen die sie gewaltsam aus dem Strassenbild bestimmter Stadte entfernten Tragodie von Nasino 49 1930 1931 fristeten rund 1 8 Millionen Menschen in Sondersiedlungen ihr Dasein Die Mortalitat war hoch Allein im nordlichen Verwaltungsgebiet starben 1932 1933 rund 240 000 Personen Viele Menschen flohen zudem aus diesen Siedlungen Die Zahl der zwischen 1932 und 1940 Entwichenen lag bei 600 000 Ihr Ziel war entweder ihre Heimat oder die wachsenden und sich industrialisierenden Stadte 48 Ab Mitte der 1930er Jahre nahm die Bedeutung der Sondersiedlungen langsam ab 1939 wurden noch rund 1 2 Millionen Sondersiedler erfasst Wahrend des Zweiten Weltkrieges stieg ihre Zahl erneut stark an denn die Sondersiedlungen fullten sich mit Angehorigen jener Nationen die Stalin der Zusammenarbeit mit dem Feind verdachtigte und darum zwangsdeportieren liess Die Zahl der Sondersiedler lag 1953 bei 2 7 Millionen 50 nbsp Bauarbeiten am Weissmeer Ostsee Kanal Sommer 1932 Der von 1931 bis 1933 erbaute Weissmeer Ostsee Kanal zunachst Stalin Kanal genannt war das erste Beispiel fur ein Infrastruktur Grossprojekt das durch den massenhaften Einsatz von Zwangsarbeit umgesetzt wurde Die neuartige Verbindung solcher Grossbaustellen mit dem Lagersystem gilt als Wendepunkt der Lagerpolitik 51 der Kanal selbst war in dieser Hinsicht stilbildend 52 Die Wassermagistrale sollte 227 Kilometer Land uberwinden funf Damme und 19 Schleusen waren zu errichten 53 Frenkel leitete die Bauarbeiten ab November 1931 bis zu ihrem Abschluss OGPU Chef Jagoda trug die politische Verantwortung 54 Weil so gut wie keine Maschinen vorhanden waren wurde die Arbeit mit blossen Handen verrichtet Arbeitskraft wurde zu einem Mengenverbrauchsgut 55 170 000 Zwangsarbeiter kamen auf der Baustelle zum Einsatz 25 000 von ihnen starben wahrend des Grossprojekts 56 Anfanglich stellte SLON die Zwangsarbeiter dann etablierte sich das BelBaltLag 57 als Lager dieses Kanals 53 Stalin und seine Entourage betrachteten den Kanal als Erfolg Das Grossprojekt wurde in der geplanten Frist fertiggestellt der massenhafte Einsatz von Zwangsarbeitern denen bei Erfullung der Vorgaben Haftverkurzung in Aussicht gestellt worden war 58 schien sich bewahrt zu haben und die OGPU bewies in den Augen Stalins Management Qualitaten Fur die angestrebten wirtschaftlichen und militarischen Zwecke war der neue Kanal jedoch kaum geeignet weil die Wassertiefe nicht ausreichte Insofern gilt er heute als ein Symbol fur ebenso sinnlose wie todliche Auswuchse sowjetischer Despotie 59 Die kommunistische Propaganda sah das anders Sie hielt den Kanal fur ein Vorzeigeobjekt des sowjetischen Gestaltungswillens 36 Autoren zu denen die bekannten Schriftsteller Maxim Gorki Alexei Tolstoi Michail Soschtschenko Wiktor Schklowski Wsewolod Iwanow Demjan Bedny Walentin Katajew Bruno Jasienski und Nikolai Tichonow zahlten 60 verfassten zu seinem Ruhm eine Jubelschrift die die umschmiedende Wirkung der Haftlingsarbeit und die Uberwindung aller naturgegebenen Widrigkeiten pries 61 Die Textsammlung erschien nicht nur in der Sowjetunion sondern auch in einer englischen Ausgabe Heute gilt sie als Paradebeispiel fur den bekennenden Terror des Stalinismus und fur die entsprechende Indienstnahme von Intellektuellen und Schriftstellern 62 Ein vergleichbares Erschliessungsprojekt war der Moskau Wolga Kanal 63 ein Hauptvorhaben des zweiten Funfjahresplans 1932 bis 1937 mit seinem Lagerkomplex DmitLag in der Nahe Moskaus 64 Von 1932 bis 1938 war es das grosste Gulag Lager uberhaupt 65 Es fasste von 1934 bis 1936 jahrlich fast 200 000 Gefangene 66 Von Mitte September 1932 bis Ende Januar 1938 starben mehr als 22 800 DmitLag Haftlinge 67 Beim Eisenbahnbau kamen ebenfalls Haftlinge zum Einsatz beispielsweise fur die Baikal Amur Magistrale BAM Im zugehorigen Lager dem im November 1932 eroffneten BamLag befanden sich bis zu 268 700 Personen Die Aufgabe der Zwangsarbeiter bestand darin den ersten Bauabschnitt der BAM vorzubereiten wozu auch die Ausfuhrung von Zivilbauarbeiten entlang der BAM Trasse gehorte Uberdies mussten sie eine zweite Spur fur die Transsibirische Eisenbahn verlegen 68 Auch bei der Erschliessung von Rohstoffvorkommen spielte der Gulag eine bedeutende Rolle So startete 1929 die sogenannte Uchta Expedition 69 Ihre Aufgabe bestand darin im Nordwesten Russlands Olvorkommen ausfindig zu machen Aus einem ersten Stutzpunkt der Expedition entstand nach und nach die Stadt Uchta Bedeutsamer als Olfunde war die Entdeckung umfangreicher Kohlelagerstatten Aus Lagerpunkt Rudnik 1 Bergwerk 1 wurden in wenigen Jahren die Stadt Workuta und das Zentrum des Lagers WorkutLag 70 1938 lebten im WorkutLag bereits 15 000 Haftlinge Bis 1953 sollten rund eine Million Haftlinge die Workuta Lager durchlaufen ein Viertel von ihnen kam dabei ums Leben 71 Auch an anderen Stellen entstanden aus der Uchta Expedition Lager so bereits Mitte 1931 das UchtPetschLag 72 ein Lager das sich im Lauf der Jahre immer weiter ausbreitete und haufig die Bezeichnung anderte 1932 fasste es knapp 4 800 Inhaftierte Mitte 1935 waren es bereits knapp 18 000 Personen 73 Zu den grossen Lagerkomplexen zahlte ferner das SibLag das von 1929 bis mindestens 1960 betrieben wurde Die Insassen des SibLag waren vor allem in der Holzwirtschaft der Landwirtschaft beim Bau von Strassen und Industrieanlagen sowie in der industriellen Produktion eingesetzt Lagerhaftlinge errichteten Teile der Stadte Nowosibirsk und Mariinsk Die maximale Zahl der Haftlinge dieses Lagerverbunds lag bei mehr als 78 000 Personen 74 Die durchschnittliche Belegung schwankte zwischen 30 000 und 40 000 Inhaftierten 75 In Dolinka bei Karaganda in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik befand sich seit 1931 die Zentrale das KarLag Die Haftlinge dieses Lagers arbeiteten in einer Reihe von Branchen vor allem in der Landwirtschaft aber auch im Kohlebergbau Zum Lagerkomplex gehorten Ende 1932 rund 10 400 Insassen Anfang Januar 1936 waren mehr als 38 000 Haftlinge registriert 76 Ein weiteres Beispiel fur umfassende Peuplierungs und Erschliessungsvorhaben ist das NorilLag 77 Nordlich des Polarkreises fungierte es seit Sommer 1935 als Zwangsarbeitslager fur den Aufbau und den Betrieb des Kupfer Nickel Kombinats Norilsk das die Buntmetall Vorkommen im Nordosten Sibiriens ausbeutete Die NorilLag Straflinge errichteten zudem die Stadt Norilsk Die Insassenzahl dieses Lagers lag am 1 Oktober 1935 bei 1 200 Personen stieg stetig und erreichte in den fruhen 1950er Jahren etwa 70 000 78 bis 90 000 Personen 79 270 000 Menschen durchliefen insgesamt das Lager 17 000 bis 18 000 starben wahrend der Haft 80 nbsp Goldmine an der Kolyma 1934 Ein ausgedehnter Zwangsarbeitskomplex entstand ab April 1932 in der Kolyma Region Dieses Gebiet umfasste mehr als die Landschaften am Fluss Kolyma Immer wieder wurden weitere Gebiete im gesamten Nordosten der UdSSR dem Zwangsarbeitskomplex zugeschlagen bis dieser 1953 schliesslich eine Ausdehnung von 3 5 Millionen Quadratkilometern erreichte ein Siebtel des Territoriums der Sowjetunion 81 Eduard Bersin 1894 1938 fungierte als erster Leiter des Industriegiganten Dalstroi und des Lagers SewWostLag 82 auch wenn diese Organisationen formal getrennt waren 83 Die Direktoren des Dalstroi Bersin und seine Nachfolger waren zugleich Bevollmachtigte von Partei Exekutiv Polizei und Geheimdienstorganen 84 sie waren unangefochtene Herrscher der Region 85 Die Kommunistische Partei blieb ohne eigenen Einfluss auf das Territorium in der Hunderte von Lagerpunkten lagpunkty mit der extensiven Ausbeutung der Natur weiterwanderten 86 Der Grund fur die nach aussen betonte Trennung von Dalstroi einerseits und SewWostLag sowie seiner Unter und Nachfolgelager andererseits war die Sorge das Ausland werde nach Bekanntwerden der Zwangsarbeit die geforderten Bodenschatze vor allem Gold boykottieren Eine solche Achtung hatte die Industrialisierung der Sowjetunion gefahrden konnen denn neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen wurde diese mit Goldverkaufen finanziert 87 Fur Dalstroi waren ausserdem Lagerstatten von Uran und Zinn von Interesse 88 Als Wirtschafts und Verwaltungszentrum bildete sich Magadan heraus Zwischen 1931 und 1957 waren rund 880 000 Menschen im Herrschaftsgebiet des Dalstroi inhaftiert rund 125 000 starben in den Lagern 89 Organisation Bearbeiten Zwischen 1929 und 1953 entstanden 476 Lagerkomplexe mit Tausenden von Lagerpunkten 90 Hinzu kommen nicht weniger als 2 000 Kolonien fur Sondersiedler Arbeitssiedler repressierte Jugendliche etc 91 Das stete Wachstum des Lager und Sondersiedlungssystems machte die Neu und Umorganisation der behordlichen Verwaltungsstrukturen notwendig 1934 ging die OGPU im NKWD auf dem nun die Zustandigkeit fur alle Lager Sondersiedlungen Gefangnisse und andere Haftorte in der UdSSR oblag Noch 1934 wurde in diesem Ministerium die Hauptverwaltung Lager GULag etabliert Gemass der wachsenden Bedeutung der Lager fur die sowjetische Okonomie hatten die Lager Vorgaben der staatlichen Wirtschaftsplanung zu erfullen Wesentliche Branchen der sowjetischen Wirtschaft spiegelten sich in zustandigen Gulag Branchenverwaltungen beispielsweise fur Holzwirtschaft Landwirtschaft Berg Eisenbahn oder Strassenbau Fur das Lagerpersonal existierten ebenfalls Fachabteilungen etwa solche fur das Kaderwesen fur Spitzel und Repressionen Operativ tschekistische Verwaltung fur medizinisch hygienische Angelegenheiten fur die Lagerverwaltung und versorgung oder fur Propaganda Kultur und Erziehungsaufgaben in den Lagern 92 Uber die Jahre entwickelten sich unterschiedliche Lager und Siedlungstypen Es gab Transitlager Arbeitslager Straflager Frauenlager Lager oder Arbeitskolonien fur Kinder und Jugendliche Lager fur Invalide Speziallager fur wissenschaftliche Forschungen Pruf und Filtrationslager Sondersiedlungen Arbeitssiedlungen und mehr 93 Grosser Terror und Zwangsarbeit Bearbeiten Dem Grossen Terror fielen 1937 und 1938 auch viele Gulag Funktionare zum Opfer allen voran der fruhere OGPU Chef Jagoda Auch viele seiner Proteges uberlebten nicht unter ihnen Matwei Berman lange Jahre Behordenchef des Gulag gleichfalls dessen Nachfolger Israil Pliner 1896 1939 Eduard Bersin starb gewaltsam genauso wie Semjon Firin 1898 1937 der das DmitLag geleitet hatte Mit Firin wurden weitere rund 200 DmitLag Kader exekutiert Ihnen wurde eine Verschworung gegen Stalin unterstellt 94 Die Erschiessungen wahrend des Grossen Terrors betrafen allerdings in weit grosserem Ausmass die Gulag Haftlinge Allein der NKWD Befehl Nr 00447 zur Repression ehemaliger Kulaken Krimineller und anderer antisowjetischer Elemente sah Ende Juli 1937 fur die Lager des Gulag vor 10 000 Personen zu erschiessen Zum Ende des Grossen Terrors lag die Zahl der auf Basis dieser Anweisung ermordeten Haftlinge bei 30 178 95 Auf der Grundlage dieses und einer Reihe weiterer operativer Befehle zu ethnischen Sauberungen erschossen NKWD Angehorige beispielsweise rund 1 000 bis 1 800 Inhaftierte des SLON 96 zirka 2 000 97 bis 2 900 98 in Workuta und zirka 3 000 99 bis 5 900 100 im Dalstroi Gebiet Der Grosse Terror erschutterte auch auf andere Weise das System der Gefangnisse Lager und Sondersiedlungen des Gulag Die Zahl der Insassen stieg erheblich von 786 595 am 1 Juli 1937 uber 1 126 500 am 1 Februar 1938 auf 1 317 195 am 1 Januar 1939 101 Die prekare Logistik des Gulag geriet deswegen aus den Fugen Das hatte Folgen fur die Aufnahme die Verteilung die Versorgung die Bewachung und den Arbeitseinsatz dieser Haftlingsmassen 102 Die Lager waren uberfullt das Lagerregime wurde harter die Produktivitat der Lager nahm ab 103 1937 starben nach amtlichen sowjetischen Statistiken 33 499 Personen in den Lagern Sondersiedlungen und Gefangnissen Ein Jahr spater waren es 126 585 Auch die Zahl jener Menschen die wahrend der Deportationstransporte und auf Strecken zwischen Gulag Lagern starben schnellte zwischen 1937 und 1938 um 38 000 nach oben 104 Die Statistiken wiesen ferner aus dass die Quote der aufgrund von Krankheit Invaliditat oder Auszehrung nicht arbeitsfahigen Insassen 1938 uber neun Prozent lag und damit mehr als 100 000 Personen betraf 1939 waren rund 150 000 Insassen arbeitsunfahig Invalide nicht eingerechnet 105 Fur die Gulag Okonomie erwies sich der Grosse Terror als ein Desaster das galt allerdings nicht nur fur das Lagersystem sondern fur die gesamte sowjetische Wirtschaft 106 Erst unter der Regie von Lawrenti Beria der im November 1938 mit dem Ende des Grossen Terrors die Leitung des NKWD ubernahm stieg die Produktivitat wieder 107 Seine Reorganisation des Gulag fuhrte nach 1939 zur Aufgabe der geografisch beziehungsweise funktionalen Gliederung stattdessen war er nun nach Branchen organisiert 108 Im Inneren der Lager sollten die Lebensbedingungen des Einzelnen wieder an den Grad seiner Normerfullung geknupft werden ahnlich wie es im SLON Ende der 1920er Jahre konzipiert worden war Die Klassifizierung des Einzelnen erfolgte nach Strafmass Beruf und Arbeitsfahigkeit Grundsatzlich erhielt jeder Haftling eine Aufgabe und eine Norm welche die Produktivitatsziele vorgab Wie einzelne Gefangene ihre Bedurfnisse nach Nahrung Kleidung Unterkunft und Lebensraum befriedigen konnten sollte nur davon abhangen in welchem Grad sie ihre jeweilige Norm erfullten Berias Anliegen war es jeden Aspekt des Lagerlebens auf die vorgegebenen Produktionsergebnisse auszurichten Selbst wenn die Produktivitat zunahm sahen die Realitaten im Lager oft anders aus Korruption Unterschlagung Diebstahl Betrug und Schwindel bei der Normerfullung die sogenannte Tufta waren an der Tagesordnung die Haftlingshierarchie war nicht von Arbeitsleistungen abhangig 109 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Angehorige von Feindnationen Bearbeiten Von 1939 bis 1941 verschleppten Mitarbeiter des NKWD infolge des Hitler Stalin Paktes und der sowjetischen Besetzung entsprechender Territorien viele als besonders gefahrlich angesehene Polen Balten und Ukrainer in den Gulag zusammen etwa 170 000 Personen 110 hinzu kamen Moldauer und Weissrussen 111 Die Kriegsjahre nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion 22 Juni 1941 brachten weitere Deportationswellen gegen Angehorige von Ethnien die im Verdacht standen mit den Invasoren zu kollaborieren oder als Funfte Kolonne des Feindes zu agieren Kurz nach Kriegsbeginn betraf das zirka eine Million Sowjetburger deutscher Herkunft vor allem solche aus der Wolgadeutschen Republik ASSRdWG Ferner wurden Tausende deutsche Emigranten zumeist fruhere Staatsburger des Deutschen Reiches von einer weiteren Deportationswelle ab November 1941 die bis zum Fruhjahr 1942 andauerte erfasst Die Verbannungsziele fur Deutsche dazu zahlten fur die Sowjetbehorden seit dem Anschluss Osterreichs 1938 auch osterreichische Emigranten der KPO oder ehemalige Schutzbundler lagen generell aus Sicherheitsgrunden hinter dem Ural uberwiegend in Sibirien und Mittelasien 1942 wurden die Deportierten hauptsachlich Russlanddeutsche und Deutschstammige in Arbeitsarmeen mobilisiert und zur Zwangsarbeit herangezogen Die sogenannten Arbeitsarmisten waren teils in den gleichen Gulag Lagern wie regulare Haftlinge interniert 1943 kamen deportierte Volker aus dem Nordkaukasus und von der Krim hinzu Karatschaier Kalmucken Tschetschenen Inguschen Balkaren Krimtataren Mescheten und Kurden Hohe Mortalitatsraten kennzeichneten das Leben in den neuen Ansiedlungsorten und die Transporte dorthin 20 bis 25 Prozent der Deportierten starben bis 1948 Nicht nur die Lager des Gulag fullten sich auch die Sondersiedlungen wuchsen Hatte die Zahl dieser Siedler kurz vor dem Zweiten Weltkrieg bei rund einer Million gelegen so stieg sie bis Anfang Oktober 1945 auf 2 2 Millionen 110 Evakuierungen Bearbeiten Ausgelost durch den Uberraschungsangriff der Wehrmacht wurden die Lager in der westlichen Sowjetunion im Sommer 1941 ubersturzt evakuiert Aus Mangel an Transportkapazitaten erfolgte diese Raumung haufig zu Fuss Die Gefangenen wurden zu Gewaltmarschen gezwungen oft mehr als 1 000 Kilometer weit 210 Arbeitskolonien und 27 Lager wurden auf diese Weise geraumt 750 000 Menschen waren davon betroffen Weitere 140 000 Haftlinge aus 272 Gefangnissen wurden ebenfalls in ostliche Landesteile verbracht Viele Deportierte kamen nicht an ihrem Bestimmungsort an 112 Dort wo die Zeit fur Deportationen nicht ausreichte ermordeten NKWD Mitarbeiter die Inhaftierten kurzerhand Entdeckten deutsche Einheiten auf ihrem Vormarsch solche Mordopfer nutzten sie das zu Propagandazwecken und zu Pogromen gegen Juden wie etwa in Lemberg 113 oder Tarnopol 114 Die Nationalsozialisten unterstellten den Juden hinter allen Verbrechen der Bolschewiki zu stecken Judischer Bolschewismus Kriegsjahre Bearbeiten Obgleich wahrend des Krieges etwa eine Million Haftlinge als Kampfer an die Front entlassen wurden um die hohen Verluste der Roten Armee auszugleichen 115 verschlechterten sich die Daseinsbedingungen in den Lagern dramatisch Diese Verschlechterungen waren allerdings kein Sonderphanomen des Gulag sondern ein allgemeiner Trend der das gesamte Land betraf Die Verpflegung der Haftlinge mit Nahrungsmitteln und die Versorgung mit Unterkunften waren vielerorts katastrophal Hunger und Seuchen nahmen zu insbesondere Cholera und Typhus 116 In den Lagern und Arbeitskolonien starben wahrend des Krieges insgesamt uber zwei Millionen Menschen 117 Die Todesrate der Haftlinge lag bei 20 bis 25 Prozent 118 Auch die Lebenden befanden sich uberwiegend in einem schlechten Zustand Ende 1942 waren 64 Prozent aller Lagerinsassen aufgrund gesundheitlicher Mangel arbeitsunfahig oder nur zu leichter Arbeit in der Lage 119 Nach Kriegsende Bearbeiten nbsp Der osterreichische trotzkistische Politiker und Widerstandskampfer Karl Fischer als Gulag Haftling Foto aus der Akte uber Karl Fischer F 461 p Nr 190278 in der Bestandsgruppe zu Kriegsgefangenen und Internierten des Sonderarchivs Moskau Wahrend Kriegsgefangene auf sowjetischem Hoheitsgebiet ab 1944 in der Regel der Hauptverwaltung fur Angelegenheiten von Kriegsgefangenen und Internierten GUPWI unterstanden verbussten als Kriegsverbrecher verurteilte Personen ihre Haft im Gulag Durch die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereichs fullte sich der Gulag nach Ende des Krieges mit Menschen aus Landern Ostmitteleuropas sowie aus Osterreich und der Sowjetischen Besatzungszone 120 Zu diesen gehorten Personen die aus Polen dem Baltikum oder der Ukraine stammten und als Nationalisten galten oft verfugten sie uber Erfahrungen im Partisanenkampf im Gulag galt ihr Zusammenhalt als gross Die Zahl der Inhaftierten wuchs ferner weil sowjetische Soldaten die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten waren beziehungsweise Zwangsarbeit hatten leisten mussen sowie heimkehrende zivile Ostarbeiter zu Hunderttausenden in den Gulag eingewiesen wurden Sie galten als schuldig weil sie angeblich Fahnenflucht begangen oder aber mit dem Feind kollaboriert hatten 121 Schliesslich sorgten die extrem repressiven Anti Diebstahls Dekrete vom 4 Juni 1947 122 eine harsche Reaktion auf die Hungersnot von 1946 1947 fur einen Anstieg der Haftlingszahlen Trotz einer im Juli 1945 verkundeten Amnestie fur 600 000 Haftlinge verdoppelte sich die Straflingsbevolkerung zwischen 1944 und 1949 Anfang der 1950er Jahre erreichte die Haftlingszahl mit 2 5 bis 2 6 Millionen ihren historischen Hochststand 123 dies entsprach vier Prozent der arbeitsfahigen Bevolkerung in der Sowjetunion 124 Zenit und Krise Bearbeiten nbsp Uberreste der Polarkreiseisenbahntrasse zwischen Salechard und Nadym 2004 Dass der Gulag in der sowjetischen Volkswirtschaft ein bedeutender Faktor war zeigte sich in einzelnen Produktionszweigen deutlich Er stand zu Beginn der 1950er Jahre fur 100 Prozent der Diamant und Platinforderung fur 90 Prozent der Silberforderung fur 35 Prozent der Forderung von Nickel und Nichteisenmetallen 125 fur ein Drittel der sowjetischen Goldforderung fur 50 Prozent aller Holzertrage und 50 Prozent der Kohlefordermenge 126 Die Uranforderung die militar strategische Bedeutung fur den Bau der sowjetischen Atombombe besass stammte zu 100 Prozent aus dem Gulag und ihm angeschlossener Unternehmen wie Dalstroi Der erste Kernreaktor der Sowjetunion bei Tscheljabinsk wurde von Gulag Haftlingen errichtet 127 Beim Bau von Wasserstrassen Flusskraftwerken und bei anderen hydroenergetischen Grossvorhaben zeigte sich die wirtschaftliche Bedeutung des Gulag ebenfalls 128 Beispielhaft ist der Wolga Don Kanal Hier waren von 1948 bis 1953 mehr als 236 000 Gulag Haftlinge im Einsatz die allerdings auf einen weit grosseren Maschinenpark zuruckgreifen konnten als bei Vorkriegsprojekten Vier Lagerkomplexe des WolgoDonStroi stellten das Straflingsreservoir bereit In den propagandistischen Darstellungen blieb die Zwangsarbeit der Gulag Haftlinge jedoch vollkommen ausgespart 129 Auch bei der Errichtung des Kuibyschewer Stausees wurden Gulaghaftlinge herangezogen die zum Kunejewski Lager gehorten in dem am 1 Januar 1953 nach offiziellen Angaben fast 46 000 Personen lebten 130 Das Lager Achtubinski stellte das Zwangsarbeitsreservoir zum Bau des Stalingrader Stausees zu Jahresbeginn 1953 fasste es mehr als 29 000 Haftlinge 131 Ein weiteres grosses Einsatzgebiet von Gulag Haftlingen nach dem Zweiten Weltkrieg stellte der Eisenbahnbau dar insbesondere der Weiterbau der BAM Die Polarkreiseisenbahn die als Todesstrecke Beruhmtheit erlangte sowie die Bahnstrecke Selichino Sachalin zahlen ebenfalls dazu beides unfertig gebliebene Grossvorhaben In den Gulag flossen 1952 insgesamt neun Prozent aller Staatsinvestitionen 132 Hinter dieser schieren Grosse verbargen sich aber auch Probleme Die Verfugbarkeit und Mobilisierbarkeit von Zwangsarbeit ubertunchten die Schwachen in der Arbeitsproduktivitat und wirkten wie ein Narkotikum 133 Die Produktivitat erreichte haufig nur 50 Prozent gemessen an der von freien Arbeitskraften 134 Zwangsarbeit erschien dort nutzlich wo rohe und einfache Arbeiten ausgefuhrt wurden waren hingegen Spezialkenntnisse und Engagement verlangt stiess sie an Grenzen 135 Trotz der kriegsbedingten grossen Bevolkerungsverluste der Sowjetunion fand die Gulag Administration kein Mittel die Arbeitskraft der Haftlinge schonend einzusetzen Der alternde Stalin ubte zudem mit der Befurwortung okonomisch unsinniger Grossvorhaben starken Druck aus solche auf Zwangsarbeit beruhenden Prestigeprojekte schienen Stalins Wunsch entsprungen zu sein sich noch zu Lebzeiten Denkmaler zu setzen 136 Alle Versuche in der Haftlingsarbeit Anreizsysteme zu etablieren scheiterten nicht zuletzt weil sie durch die sogenannte Tufta 137 Arbeit zum Schein beziehungsweise allgegenwartiger und systematischer Normbetrug unterlaufen wurden Ein weiteres Kennzeichen der okonomischen Krise war der enorm aufgeblahte Verwaltungsapparat des Gulag Dieser Behorde gehorten zu Beginn der 1950er Jahre rund 300 000 Personen an zwei Drittel als Wachpersonal ein Drittel als technisches und Verwaltungspersonal 138 Im Marz 1953 lag die Zahl der Gulag Mitarbeiter bei 445 000 234 000 von ihnen arbeiteten als Wachen 139 Zur okonomischen Krise kamen Veranderungen innerhalb der Lagergesellschaft Die seit den 1930er Jahren unangefochtene Herrschaft der Schwerkriminellen unter den Haftlingen wurde durch die neuen Gruppen herausgefordert die nach dem Krieg in die Lager gelangten ehemalige Soldaten der Roten Armee sowie ukrainische baltische und polnische Nationalisten 140 Diese sassen ohne Entlassungsperspektive mit Haftstrafen bis zu 25 Jahren ein betonten ihren Zusammenhalt und liessen sich darum nur schwer disziplinieren Den Wachmannschaften und den Schwerkriminellen stand nun ein gefahrlicher Gegner gegenuber kriegs gewalt und organisationserfahren 141 Die Behorden reagierten darauf von 1948 bis 1954 1957 mit der Einrichtung und dem Betrieb sogenannter Sonderlager des MWD Ossobye lagerja Hier galten ein harteres Haftregime langere Arbeitszeiten und strengere Bewachungsvorschriften die Unterbringung und Versorgung war durchweg schlechter Besuche von Angehorigen waren verboten Briefkontakte wurden stark eingeschrankt ein bis zwei Briefe pro Jahr beziehungsweise ganz untersagt In den Sonderlagern sassen Anfang 1953 210 000 Menschen ein 142 Ruhe brachte diese Massnahme nicht Die Isolierung der renitenten Politischen fuhrte vielmehr zur Bildung regelrechter Widerstandsnester Zwischen 1948 und 1952 kam es in Sonderlagern zu rund 30 Hungerstreiks Demonstrationen Streiks und Revolten Vorboten der grossen Aufstande nach Stalins Tod 143 Der Gulag nach Stalin Bearbeiten Auflosung und Weiterbestehen in neuer Form Bearbeiten Formell wurde die Hauptverwaltung der Lager innerhalb des MWD kurz nach dem XX Parteitag der KPdSU im Mai 1956 abgeschafft Das bedeutete aber nicht das Ende der Lagerinstitutionen sondern deren Reorganisation in neuer Form Zunachst wurden die Einzellager die nicht der Wirtschaft einverleibt waren kurzzeitig vom Oktober 1956 bis April 1957 wie Anfang der 1920er und 1930er Jahre dem Justizwesen unterstellt Einige Lagerkomplexe wie das an der Kolyma Dalstroi und WorkutLag wurden erst Anfang der 1960er Jahre geschlossen Aus der Hauptverwaltung Lager GULAG wurde die Hauptverwaltung der Besserungsarbeitskolonien GUITK innerhalb des Justizministeriums der UdSSR Anfang der 1960er Jahre wurde diese in Hauptverwaltung der Besserungseinrichtungen GUITU umbenannt und unterstand wieder dem MWD Im Prinzip waren alle Nachfolgeorganisationen der Struktur nach dem alten Stalinschen Gulag System verhaftet im Lagerregime nur etwas milder Das blieb so im Wesentlichen bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991 144 Aufstande Bearbeiten Bereits kurz nach Stalins Tod kam es im Sommer 1953 zu grossen Aufstanden im Gulag Davon war von Ende Mai und bis Anfang August 1953 145 das GorLag 146 ein Sonderlager bei Norilsk betroffen Von Mitte Juni bis Anfang August 145 erhoben sich die Haftlinge im Workuta Sonderlager RetschLag Aufstand von Workuta 147 In beiden Lagern ubernahmen wahrend dieser Rebellion Westukrainer Polen und Balten die Fuhrung der Aktionen Obgleich Verhandlungen zwischen den Aufstandischen und Vertretern Moskaus stattfanden schlug die sowjetische Staatsmacht die Revolten schliesslich nieder 148 Diese gewaltsame Befriedung fuhrte im GorLag zu elf Toten 14 schwer und 22 leicht Verletzten in Workuta zahlte man 64 Tote und 123 Verletzte 149 Von Mitte Mai bis Ende Juni 1954 145 kam es im StepLag 150 einem weiteren Sonderlager zum Kengir Aufstand der trotz Verhandlungen ebenfalls in einer gewaltsamen Niederschlagung endete 151 Die Bilanz der Toten lag hier bei 35 149 beziehungsweise 37 106 verwundete Haftlinge kamen hinzu 40 Soldaten erlitten Verletzungen 152 Auch in anderen Lagern kam es in dieser Zeit zu erheblichen Unruhen beispielsweise im Kunejewski Lager 153 Als Ausloser der Aufstande gelten die Nachrichten uber Stalins Tod am 5 Marz 1953 uber den Aufstand vom 17 Juni 1953 in der DDR und uber die Absetzung Berias 26 Juni 1953 154 Viele Haftlinge knupften an diese Neuigkeiten die Hoffnung auf einen grundlegenden Wandel ihrer Lebenssituation 155 Reformen Amnestien und Rehabilitierung Bearbeiten Bereits unmittelbar nach dem Tod Stalins sorgte Beria fur eine Umstrukturierung der Geheimpolizei Er wies die Zustandigkeit fur den Gulag dem sowjetischen Justizministerium zu Grosse lagerindustrielle Komplexe wurden anderen Ministerien unterstellt wie etwa denen fur Forstwirtschaft fur Bergbau fur Strassenbau oder fur die verarbeitende Industrie Uberdies liess Beria mehr als 20 Grossbauvorhaben einstellen die auf Zwangsarbeit beruhten Im Juni 1953 bekundete er seine Absicht das gesamte System der Zwangsarbeit zu liquidieren denn es sei wirtschaftlich ineffizient und perspektivlos 156 Die Zahl der Lager sank Im Marz 1953 gehorten zum Gulag 175 Lager im April war diese Zahl bereits auf die Halfte gefallen Ende 1953 lag sie bei 68 157 Nicht nur die Zahl der Lager veranderte sich sondern auch das Lagerregime Am 10 Juli 1954 fasste das Zentralkomitee der KPdSU den Beschluss zur Wiedereinfuhrung des Achtstundentages die Vorschriften zum Tagesablauf in den Lagern wurden gelockert die Haftlinge erhielten erneut die Moglichkeit sich durch gute Arbeit fur eine Haftverkurzung zu qualifizieren Die Sonderlager wurden aufgelost beziehungsweise in gewohnliche Arbeitslager umgewandelt Gefangene durften jetzt ohne Einschrankung Briefe schreiben und Packchen empfangen Auch die Heirat von Haftlingen wurde offiziell gestattet 158 Nach der Geheimrede Chruschtschows auf dem XX Parteitag der KPdSU am 25 Februar 1956 in der er stalinistische Verbrechen ansprach und die Entstalinisierung forcierte 159 fand die Gesamtverwaltung des Lagersystems ihr Ende Bereits im Mai 1956 wurde das Fuhrungsorgan des Gulag die Hauptverwaltung Lager offiziell aufgelost 160 1957 folgte die Liquidierung der Lagerkomplexe Dalstroi und Norilsk 161 Drei Jahre spater 1960 gab es in der Sowjetunion nur noch 26 Lager 157 Am 27 Marz 1953 kaum drei Wochen nach Stalins Tod wurden 1 bis 1 2 Millionen der 2 5 Millionen Gulag Haftlinge amnestiert 162 Diese Amnestie betraf alle Insassen die wegen amtlicher und wirtschaftlicher Kriminaldelikte eine Haft bis zu funf Jahren verbussten sowie Schwangere Frauen mit kleinen Kindern Minderjahrige Altere und Schwerkranke Nicht amnestiert wurden diejenigen die als Konterrevolutionare galten 163 Die Entlassungswelle in den Wochen nach dem 27 Marz 1953 verlief ubersturzt und chaotisch Aufgrund der mangelnden Planung Vorbereitung und Steuerung kam es vielfach zu Ubergriffen Ausschweifungen Plunderungen Massenvergewaltigungen Morden und gewalttatigen Auseinandersetzungen mit den Ordnungskraften Der Abtransport von den Haftorten verlief aufgrund der mangelnden Transportlogistik nur schleppend Viele Ex Haftlinge wurden mit burokratischen Schikanen uberzogen oft bereits am Ort ihrer Haft selbst um auf diese Weise ihren Wegzug zu behindern Ein Teil der Amnestierten verblieb darum an Ort und Stelle diese Menschen lebten nun als Freie nahe ihrer Haftstatte Weitgehend mittellos und ohne Unterstutzung von Familie oder Freunden sahen sie andernorts fur sich kaum Perspektiven Die uberraschende Amnestie und ihre chaotischen Begleiterscheinungen riefen in der sowjetischen Bevolkerung Angst und Unruhe hervor 164 Auch nach Berias Ende hielt die Amnestiewelle an 165 Von Anfang 1954 bis Anfang 1956 wurden 75 Prozent der noch einsitzenden politischen Haftlinge entlassen 166 Bis zum 1 Januar 1960 sank der Anteil der aus politischen Grunden Inhaftierten an der Lagerbevolkerung auf 1 6 Prozent 167 Wer amnestiert wurde war nicht automatisch rehabilitiert Um ihren Ruf wiederherzustellen mussten sich der ehemalige Haftling oder seine Familienmitglieder burokratischen Prozeduren unterziehen Die entsprechenden Antrage wurden sehr haufig abschlagig beschieden Auch erfolgreiche Rehabilitierungsantrage waren in jedem Fall Geheimsache und nie mit einer offentlichen Entschuldigung des Staates verbunden 168 Von Marz 1953 bis Februar 1956 rehabilitierten die sowjetischen Behorden etwa 7 000 Personen Erst die Geheimrede Chruschtschows leitete einen Wandel ein Bis Ende 1956 wurden nun insgesamt 617 000 Menschen rehabilitiert 169 Trotz dieser absoluten Zahl blieben Rehabilitierungen die Ausnahme So fassten die sogenannten Revisionskommissionen die unmittelbar nach dem XX Parteitag ins Leben gerufen worden waren und direkt in den Gulag Lagern tatig wurden bis zum 1 Oktober 1956 nur fur vier Prozent aller gepruften Falle einen Rehabilitierungsbeschluss bezogen auf alle Entlassenen waren dies 6 4 Prozent 170 Die Revisionskommissionen bewegten sich in einem widerspruchlichen Kraftefeld Wahrend Chruschtschow die Rehabilitierungspraxis vorantreiben wollte bremste die einen Kompetenzverlust furchtende Staatsanwaltschaft Die Zentrale der KPdSU behielt sich ihrerseits vor Urteile der Kommissionen zu revidieren Den Kommissionen blieben zur Prufung jedes Einzelfalls oft nur wenige Minuten Allein das Anfordern alter Untersuchungsakten war langwierig und kompliziert und konnte wochenlang andauern Viele ehemalige Haftlinge zogen es darum vor auf eine Rehabilitierung zu verzichten und sich mit der blossen Amnestie zu begnugen Zum Kompetenzgerangel und den burokratischen Hurden gesellte sich 1956 die Unsicherheit der politischen Fuhrung nach dem Posener Aufstand und dem Ungarischen Volksaufstand Entlassenen in dieser Lage entgegenzukommen schien immer weniger opportun 171 Das Tempo der Rehabilitierung nahm merklich ab bis diese so gut wie vollstandig zum Erliegen kamen Nur 24 Personen wurden zwischen 1964 und 1987 rehabilitiert 172 Als Haftentschadigung gewahrten die sowjetischen Behorden den Rehabilitierten oft nicht mehr als zwei Durchschnittsmonatslohne in Hohe des Verdienstes vor der Festnahme Trotz anderslautender Bekundungen blieben die Ex Haftlinge bei der Wohnung und Arbeitssuche benachteiligt 173 Auch in anderen Bereichen gab es Einschrankungen So blieben deportierte Bauern ganz ohne Anerkennung ihrer Unschuld Konfisziertes Eigentum wurde Rehabilitierten nicht erstattet Die Wolgadeutsche Republik wurde nicht wieder hergestellt die Krimtataren durften nicht in ihre Heimat zuruckkehren 174 Zu einem grundsatzlichen Wandel kam es erst gegen Ende der Sowjetunion Am 16 Januar 1989 hob ein Ukas des Prasidiums des Obersten Sowjets alle aussergerichtlichen Urteile der 1930er und vom Beginn der 1950er Jahre auf zugleich erklarte er alle Personen die nach solchen Urteilen bestraft worden waren fur rehabilitiert 175 Politisch ging der Ukas des Prasidenten der UdSSR uber die Wiederherstellung der Rechte aller Opfer politischer Repressionen in den 1920er bis 1950er Jahren vom 13 August 1990 176 noch weiter Alle Repressionen die aus politischen nationalen religiosen und sozialen Grunden begangen worden waren wurden in diesem Schriftstuck zum ersten Mal als ungesetzlich bezeichnet Es klassifizierte die Repressionen als verbrecherisch und als einen Verstoss gegen die Normen der Zivilisation Auch die Opfer der Kollektivierung sprach der Ukas an ebenso die Verfolgung des Klerus sowie die Inkonsequenzen des Rehabilitierungsprozesses nach dem XX Parteitag 177 Am 18 Oktober 1991 wenige Wochen vor der Auflosung der UdSSR regelte das Gesetz Uber die Rehabilitierung der Opfer der politischen Repression es wurde von der Russischen Foderation ubernommen das zukunftige Verstandnis und Vorgehen Alle Opfer politischer Verfolgung seit der Oktoberrevolution von 1917 waren angesprochen Die UdSSR wurde als totalitarer Staat bezeichnet der staatliche Terror verurteilt den Opfern und Angehorigen Mitgefuhl ausgedruckt Das Gesetz legte fest dass politisch Verfolgte von aussergerichtlichen Organen Verurteilte Verbannte Sondersiedler Zwangsarbeiter deportierte Volker verbannte Familienmitglieder und andere Angehorige zu rehabilitieren waren Zudem klarte es wie entsprechende Gesuche zu beantragen und zu bearbeiten seien Ferner regelte es Entschadigungszahlungen sowie Privilegien fur die Opfer die den Nahverkehr Mieten und die medizinische Versorgung betrafen 178 Ende 2001 waren in Russland 4 5 Millionen politische Gefangene rehabilitiert 179 Dissidenten Bearbeiten Politische Repressionen kennzeichneten auch die post beziehungsweise neostalinistische Sowjetunion der Breschnew Ara Allerdings waren Art und Umfang nicht mit der Unterdruckung vergleichbar die in den Jahrzehnten zuvor Alltag war Die Zahl der politisch Verfolgten lag in der UdSSR von 1957 bis 1987 zwischen 8 000 und 20 000 180 1975 schatze Amnesty International die Zahl der inhaftierten Dissidenten auf 10 000 bei einer Million Strafgefangenen in der UdSSR insgesamt Zu diesem Kreis zahlten unter anderem Personen die mit dem Ungarnaufstand sympathisiert hatten Juden denen die Ausreise nach Israel verweigert worden war Baptisten Mitglieder religioser Sondergruppen politisch unangepasste Kinder und Verwandte von Volksfeinden sowie viele Intellektuelle 181 Spezielle Lager fur die politischen Haftlinge der nachstalinistischen Ara stellten das Lager Perm 36 sowie das DubrawLag 182 in Mordwinien dar In den 1970er Jahren ubernahm die Haftanstalt Wladimir eine solche Funktion Gelegentlich starben Gefangene an den Haftbedingungen und an Hungerstreiks mit denen sie sich gegen die Haft auflehnten Die gezielte Psychiatrisierung von Dissidenten fuhrte dazu dass Psychiatrien zur Inhaftierung von politischen Gefangenen missbraucht wurden beispielsweise das Serbski Institut in Moskau 183 Michail Gorbatschow beendete derartige Praktiken und kundigte Ende 1986 eine Generalamnestie fur alle politischen Gefangenen in der UdSSR an 184 Lagerwelt und Gruppen BearbeitenZugange Bearbeiten Verhaftung Ermittlung Urteil Bearbeiten nbsp 1929 wurde Jakow Fridrichowitsch Maier 1885 1943 Opfer der Entkulakisierung Sein gesamter Besitz wurde konfisziert ihm wurde das Wahlrecht entzogen 1930 erfolgte die Ausweisung aus seinem Dorf 1934 wurde er zu Zwangsarbeit verurteilt 1935 entstand die abgebildete Anklageschrift gegen ihn er wurde zu zehn Jahren Lagerhaft wegen angeblicher Spionage und konterrevolutionarer Tatigkeit verurteilt Rechtsbasis war Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR 1943 starb Maier im Gulag 185 Der Weg in das Lager begann mit der Verhaftung Wenn es sich nicht um gewohnliche Kriminelle handelte hing die Verhaftung von den politischen Konjunkturen in der Geschichte der Sowjetunion ab in der Repressionskampagnen mehrfach befohlen wurden Es konnte Angehorige sozialer Klassen und Schichten treffen die als historisch uberlebt galten beispielsweise Handler fruhere Unternehmer oder Adelige Auch sozial schadliche und deklassierte Elemente so lautete der Behordenterminus fur Menschen die als unerwunscht sozial abgestiegen oder entwurzelt galten wurden zum Ziel von Verhaftungskampagnen Als Kulaken angefeindete Bauern gerieten wahrend der 1930er Jahre in den Blick der Behorden Auch Angehorige von Diaspora Nationen waren Opfer von Verhaftungswellen insbesondere wahrend des Grossen Terrors 1937 und 1938 Die Titulierung als Klassenfeind oder Volksfeind konnte ebenfalls einen Vorwand fur die Inhaftierung liefern auch der Angehorigen Sippenhaft im Grossen Terror Verstosse gegen die strengen Regeln zur Anwesenheit am Arbeitsplatz losten ebenfalls Festnahmen aus Das Gleiche galt fur Zuwiderhandlungen gegen die repressiven Anti Diebstahls Regelungen insbesondere in Hungerzeiten Unterstellter Landesverrat traf uberwiegend Soldaten der Roten Armee die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten waren In Phasen von Massenrepressionen reichte oft eine Denunziation oder Unterstellung fur die Verhaftung 186 Auf die Verhaftung folgten in einem Gefangnis regelhaft die Feststellung der Personalien die Anfertigung von Fotos des Verhafteten fur die Akten die Abnahme von Fingerabdrucken Duschen Desinfektion Korperhaarentfernung und Leibesvisitationen Letztere haufig mehrfach und in entwurdigender Weise 187 Je nach Standort und Situation kamen die Verhafteten in eine Einzel oder Sammelzelle Einzelhaft konnte Arrest in einer Stehzelle ohne Moglichkeit zum Sitzen oder Liegen bedeuten Sammelzellen waren hingegen haufig uberfullt mit Spitzeln durchsetzt und mitunter von Kriminellen dominiert was das Entstehen von Solidaritat deutlich erschwerte 188 In Verhoren konfrontierten die Ermittler die Verhafteten oft mit teils absurden Vorwurfen und forderten zu Gestandnissen oder zur Mitarbeit bei den Ermittlungen auf das heisst zur Denunziation von Bekannten Psychische oder korperliche Folter war gangig Verhorprotokolle waren in der Regel durchsetzt mit Falschangaben wenn nicht gar vollstandig fiktiv 189 Mit oder ohne Gestandnis die vom Untersuchungsfuhrer verfasste Anklageerhebung liess sich dieser von seinem Dienstvorgesetzten genehmigen Anschliessend ging sie an die urteilenden Instanzen Das konnten Gebietsgerichte Volksgerichte Sonder Beratungen Kollegien oder Militartribunale sein Offentlich gefuhrte Gerichtsverhandlungen ubernahmen die Funktion von Schauprozessen Zu Hunderttausenden wurden die Beschuldigten im Geheimen durch aussergerichtliche Organe verurteilt vor allem durch Troikas und Dwoikas der 1930er Jahre 190 Ein gangiges Vehikel fur die Verurteilung von Angeklagten war seit 1927 Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR Auf Basis seiner vagen Bestimmungen wurden Delinquenten wegen konterrevolutionarer Vergehen Schadlingstatigkeit oder auch wegen Sabotage und Spionage verurteilt 191 Weg ins Lager Bearbeiten Das Haupttransportmittel um Gefangene in Transitlager zu ihren endgultigen Haftorten oder in andere Lager zu verbringen waren einfache Vieh oder Stolypin Waggons 192 Die Uberfullung der Waggons liess dem Einzelnen kaum Raum Die Transportierten litten wahrend der teils wochenlangen Fahrten haufig unter einem gravierenden Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser Unzureichende hygienische Bedingungen und Mangelernahrung fuhrten zu Krankheiten wie Ruhr Typhus Kratze oder Skorbut Im Sommer konnte es stickig und heiss werden im Winter herrschte in den kaum oder nicht beheizten Waggons eisige Kalte Diebstahle Unterschlagungen Raub Brutalitat der Wachmannschaften korperliche Gewalt bis hin zu Vergewaltigungen und Morden gehorten zum Beforderungsalltag 193 Nicht allein Eisenbahnen versorgten den Gulag mit Haftlingen Insbesondere Ziele im hohen Norden in Sibirien oder im russischen Fernen Osten liessen sich nur per Kahn Binnen oder Kustenmotorschiff erreichen Die Gefangenen wurden zu diesem Zweck tage oder wochenlang in die Frachtraume gepfercht 194 Das letzte Stuck des Weges in das zugewiesene Lager erfolgte haufig zu Fuss Dabei waren gelegentlich Marsche von uber 100 Kilometern zuruckzulegen 195 Die Transporte endeten fur viele Gefangene todlich Im ersten Jahr der Herrschaft Bersins uber die Kolyma Region 1932 erreichten von den rund 16 000 Gefangenen die nach Magadan transportiert wurden nur etwa 9 900 Menschen ihren Bestimmungsort 196 Im Zweiten Weltkrieg sollen allein bei der Deportation der Tschetschenen 78 000 Menschen wahrend des Transports gestorben sein 197 Transit und Verteilstationen Bearbeiten In der Regel wurde der Weg zur Haftstatte durch Aufenthalte in Transitgefangnissen oder lagern unterbrochen Diese Einrichtungen waren Kreuzungen und Weichen der Transportwege uber die die Moskauer Lagerhauptverwaltung die Haftlingsstrome in die verschiedenen Lager regulierte 198 Die Bedingungen waren dort kaum besser als in den Zugen oder in den Untersuchungsgefangnissen Auch hier pragten drangvolle Enge Ungezieferplagen Krankheiten Versorgungsmangel sowie erniedrigende Desinfektions und Reinigungsprozeduren das Bild 199 Innerhalb eines lagerindustriellen Komplexes gab es Verteilstationen die der Erstaufnahme und Weiterverteilung von Neuankommlingen dienten 200 Ankunft Bearbeiten Wenn das vorgesehene Lager noch nicht vorhanden war hatten die Neuankommlinge es selbst zu errichten Bevor Baracken standen mussten die Haftlinge mit primitiven Erdhutten 201 provisorischen Zelten oder Planen vorliebnehmen 202 Existierte ein Lager hatten die neuen Haftlinge sich zunachst einem Zahlappell zu unterziehen Nach einer Dusche und einer Desinfektionsprozedur folgte die Ausstattung mit Haftlingskleidung sofern am Ort derartige Textilien zur Verfugung standen Der entscheidende Vorgang bestand jedoch in der Selektion der einzelnen Neuankommlinge um sie gemass der Arbeitskategorien einzuteilen leichte Arbeiten mittelschwere und schwere Arbeiten Die Entscheidung war abhangig von der sozialen Herkunft des Gefangenen sowie seiner aktuellen korperlichen Verfassung Neue Haftlinge konnten zugewiesene schwere Arbeiten vermeiden sofern es ihnen gelang Kontakte zu Haftlingen oder Lagerpersonal mit Beziehungen blat anzuknupfen 203 Lagerexistenz Bearbeiten Lagerzone Bearbeiten nbsp Ein Wachturm eines Lagers fur den Bau der Polarkreiseisenbahn an der Einmundung der Unteren Tunguska in den Jenissei 65 51 N 88 04 O 1939 und 1947 regelten Befehle des NKWD beziehungsweise der Nachfolgeorganisation MWD wie ein Lager des Gulag anzulegen war Der Weg zur Arbeitsstatte sollte kurz der Weg zu Wohnorten nicht inhaftierter Personen hingegen moglichst weit sein Oberflachenwasser sollte gut abfliessen konnen Der Zugang zu Trinkwasser war zu gewahrleisten Die aussere Form des Lagerterritoriums sollte einem Rechteck oder einem Quadrat gleichen Zur Abgrenzung des Haftortes diente Stacheldraht in Stadten sollten dafur blickdichte Bretterzaune oder Mauern verwendet werden An der ausseren Umgrenzung aber ausserhalb des Lagers sollten Wachturme stehen Der Zugang zum Lager verlief durch ein zentrales Tor bei grosseren Lagern auch mehrere das von Wachgebauden gesichert wurde In manchen Lagern setzte das Wachpersonal an der Zaunaussenseite Wachhunde ein Mancherorts diente ein Kontrollstreifen geharkte Erde oder unberuhrter Schnee vor dem Zaun dazu Fussspuren von Fluchtigen anzuzeigen Innerhalb der Lagerzone wurde auf Geschlechtertrennung geachtet Dazu dienten in der Regel Stacheldraht oder Bretterzaune 204 Den Gefangenen war nach der Arbeit und vor dem Abendappell innerhalb der Lagerzone Bewegungsfreiheit eingeraumt 205 Lagerregime Bearbeiten Zentrale Vorgaben der Gulag Hauptverwaltung regelten 1939 und 1947 ebenfalls den Rahmen des Haftregimes Den typischen Tag des Haftlings pragten die festgelegte Weck Zeit der Morgenappell der bewachte Marsch in der Kolonne zur Arbeit Zwangsarbeit die Reinhaltung der Unterkunft die Essensausgabe der Abendappell und die Nachtruhe Konkrete Ausfuhrungspraktiken dieser Vorgaben waren von ortlichen oder von Produktionsbedingungen abhangig Die Lagerleitung gewahrte nur selten freie Tage der Erste Mai konnte ebenso wie der Jahrestag der Oktoberrevolution 7 November arbeitsfrei sein wenn der Bevolkerung der Anblick von Volksfeinden und Vaterlandsverratern erspart bleiben sollte Auch gefahrliche Sand oder Schneesturme sowie extreme Minusgrade konnten zur tageweisen Unterbrechung der Zwangsarbeit fuhren 206 Das Lagerpersonal forderte vom Haftling grundsatzlich Gehorsam hochsten Arbeitseinsatz sowie die strikte Beachtung der Lager und Bewegungsvorschriften 207 Strafen Bearbeiten Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen im Gulag oder Willkurentscheidungen des Wachpersonals konnten drakonische Bestrafungen der Gefangenen nach sich ziehen 208 In vielen Lagern standen als Gefangnis im Gefangnis besonders abgeriegelte Gebaude zur Verfugung die Strafisolatoren schtrafnye isoljatory Die Zellen dieser robusten Gebaude schrankten die Bewegungsfreiheit des Haftlings noch weiter ein die Versorgung war noch schlechter als jene auf dem gewohnlichen Lagerterrain Neben der Bestrafung dienten diese Einrichtungen auch zur Abschreckung Jedem Haftling sollte deutlich werden was ihn erwartete wenn er den Befehlen des Personals nicht folgte Selbst wenn die konkrete Behandlung in den besonderen Arrestgebauden nicht prognostizierbar war Ausserste Brutalitat gehorte zu ihren Kennzeichen In grossen Lagerkomplexen gab es ganze Lager die die Funktion eines Isolators ubernahmen zum Beispiel war im Dalstroi dafur die Serpantinka beruchtigt 209 Anlass fur die Einweisung in Isolatoren gaben Arbeitsverweigerungen der Verlust von Ausrustungsgegenstanden Trinkgelage unerlaubte geschlechtliche Kontakte Diebstahle Kartenspiele sogenanntes Rowdytum Selbstverstummelungen und weitere Verfehlungen 210 Die Lagerverwaltung setzte auch andere Strafen ein beispielsweise das Verbot des Brief und Paketverkehrs oder die Revision von zugesagten Haftverkurzungen Auch Todesstrafen waren nach einem erneuten Prozess mit Urteil moglich 211 Arbeit und Tufta Bearbeiten Die Arbeit mochte fur den einzelnen Haftling eintonig sein Uber alle Lager hinweg war sie jedoch ein Abbild der sowjetischen Okonomie und somit vielfaltig Zwangsarbeit fand in allen Wirtschaftssektoren statt in der Landwirtschaft in der Industrie und im Dienstleistungsbereich Auch ein einzelner zu langer Haftzeit verurteilter Lagerinsasse konnte im Lauf seiner Haftjahre die unterschiedlichsten Tatigkeiten ausuben 212 Haftlinge furchteten die kraftezehrende allgemeine Arbeit fur die keine besonderen Qualifikationen notwendig waren Diese allgemeine Arbeit war im Gulag am weitesten verbreitet Sehr haufig fuhrte ein Brigadier eine Art Vorarbeiter unter den Haftlingen uber sie Regie Er wurde fur die Erbringung der Arbeitsnorm verantwortlich gemacht Derartige Normen erzeugten einen erheblichen Gruppendruck 213 Die zentralen und lokalen Gulagverwaltungen sahen in unwirtlichen Witterungsbedingungen keinen zwingenden Grund fur die Unterbrechung die Einschrankung oder den Verzicht auf Zwangsarbeit Im Winter 1938 1939 musste das Thermometer an der Kolyma schon 60 Minusgrade anzeigen bevor die Haftlinge ins Lager zuruckgerufen wurden Fur die jeweiligen Arbeiten stand nur in seltenen Fallen angemessene Arbeitskleidung zur Verfugung Das Fehlen von technischen Hilfsmitteln und Geraten die allgemeine Desorganisation und die Entkraftung der Haftlinge fuhrten zu vielen Arbeitsunfallen Es mangelte jedoch nicht nur an Maschinen und Werkzeugen sondern ebenfalls an technischem Personal und Ingenieuren 214 Der Gulag konnte auch ein Ort wissenschaftlicher Forschung werden Derartige Lager hiessen im Haftlingsjargon Scharaschka 215 ein Wort aus dem Rotwelschen fur Pfuscharbeit Zu den Haftlingen die in einer derartigen Einrichtung Zwangsarbeit leisteten gehorten zum Beispiel Andrei Tupolew Walentin Gluschko Sergei Koroljow Lew Kopelew Juri Rumer oder Alexander Solschenizyn 216 Viele nicht kriminelle Gefangene betrachteten Arbeit als eine Form der Sinngebung und legten darum Wert auf Grundlichkeit und Zielerreichung Wo durch gute Arbeit Hafterleichterungen in Aussicht standen gab es Anreize fur die in der gesamten Sowjetokonomie immer wieder kampagnenartig auftretende Stossarbeit Stossarbeitern wurden beispielsweise deutlich bessere Verpflegungsnormen versprochen 217 Zur Arbeit gehorte ihr Gegenstuck Tufta Arbeit zum Schein Sie ist jedoch keine Besonderheit des Gulag sondern durchdrang alle Bereiche der planwirtschaftlichen Okonomie 218 In den Statistiken druckte sie sich als ergebnisverzerrende Bilanzfalschung aus 125 In vieler Hinsicht war Tufta im Gulag lebensnotwendig denn wer mit den Normen nicht mithalten konnte versuchte Kraft zum Uberleben zuruckzuhalten 219 Sinn Selbstachtung Starkung Bearbeiten Neben der Sinngebung durch Arbeit entwickelten und nutzten Haftlinge auch andere Strategien um ihre Selbstachtung und Wurde zu wahren und sich mental zu starken Hierzu konnten in schmutzstarrenden Baracken hohe Anspruche an die eigene Sauberkeit und Hygiene dienen das Anknupfen und Pflegen von Freundschaften das Ausuben kunstlerischer und kunsthandwerklicher Tatigkeiten Naturbeobachtungen der Genuss von Konzert oder Theaterauffuhrungen im Lager oft heimlich ausgeubte religiose Zeremonien oder geistige Tatigkeiten wie das Erzahlen von Geschichten und das Nacherzahlen von Romanen das Rezitieren von Gedichten das Lernen von Fremdsprachen oder das Singen von Liedern 220 Eine Reihe von Insassen starkte ihren Durchhaltewillen auch durch die Gedanken an Familienangehorige ebenso durch den Willen die eigene Rehabilitierung nach der Haft durchzusetzen oder der Mitwelt nach der Freilassung das Erlebte kundzutun 221 Kultur und Propaganda Bearbeiten nbsp Lagerzeitung Neue Solowki mit Portratzeichnungen der Leiter der Verwaltung der Solowezki Lager zur besonderen Verwendung SLON bzw der OGPU v l n r Alexander Nogtew Gleb Boki Fjodor Eichmans 1925 Eine besondere Abteilung des Gulag ubernahm die Verantwortung fur kulturelle Aktivitaten in den Lagern die Kulturno Wospitatelnaja Tschast Abteilung fur Kultur und Erziehung Ihr oblag es dafur zu sorgen dass Auffuhrungen Konzerte Theater Filme stattfanden Ferner kummerte sie sich um Vortragsveranstaltungen die oft nichts weiter als politische Propaganda beinhalteten Sie organisierte auch Schachwettbewerbe und Fussballspiele Auch Lagerbibliotheken sollten zur Hebung des kulturellen Niveaus beitragen sie waren in der Regel jedoch nur durftig ausgestattet Formal beanspruchte die Kulturarbeit zur Resozialisierung sowie zur Mobilisierung der Arbeitskraft beizutragen In der Realitat dienten viele Musik und Theaterauffuhrungen allerdings der Zerstreuung und Unterhaltung des Lagerpersonals Haftlinge ihrerseits werteten die Veranstaltungen oftmals als Zuckerbrot oder Leibeigenentheater Fur Kunstler konnte die Beauftragung mit propagandistischen kunstlerischen oder schauspielerischen Tatigkeiten die Rettung vor beschwerlicher allgemeiner Arbeit bedeuten Insofern nutzte es ihnen dass die Leiter grosser Lagerkomplexe darum wetteiferten ein gefalliges Kulturprogramm vorweisen zu konnen In den Lagern wurde Kunst nicht bloss vorgetragen Vereinzelt gab es auch Situationen in denen offiziell zur Produktion von Lagerkunst aufgerufen wurde dies betraf Musik Literatur Poesie und Malerei 222 In den 1920er und 1930er Jahren erhoben Lagerzeitungen beispielsweise im SLON und im BelBaltLag den Anspruch an der Umschmiedung der Haftlinge mitzuwirken Zwischen Theorie und Realitat klaffte jedoch eine grosse Lucke Die Presse innerhalb der Lager wurde in Themenwahl und Gestaltung immer uniformer Haufig war sie kaum mehr als eine Rechtfertigung des sowjetischen Strafvollzuges ein Mittel zur beabsichtigten Hebung der Arbeitsmoral und ein Medium das Umerziehungsideale und beispiele sowie die Werte der Sowjetgesellschaft propagierte 223 Kontakt zur Aussenwelt Bearbeiten Die Behorden grenzten den Gulag keineswegs uberall und in jeder Hinsicht scharf von der Aussenwelt ab 224 Im KarLag arbeiteten Gruppen von Gefangenen regelmassig unbewacht ausserhalb einer umzaunten Zone 225 Haufig kam es vor dass freie Arbeiter und Zwangsarbeiter an ein und demselben Arbeitsort tatig waren etwa auf einer Grossbaustelle 226 Freie und vor Ort lebende ehemalige Haftlinge halfen im Gulag internierten Personen des Ofteren durch Post und Paketschmuggel Kontakte zur Aussenwelt aufrechtzuerhalten 227 Die Lagerverwaltung schrankte den Briefverkehr ein verbot ihn aber nicht grundsatzlich Allerdings war Papier Mangelware und die Haftlinge mussten die Briefzensur und lange Laufzeiten in Kauf nehmen Die Versorgung der Haftlinge mit Paketen von Angehorigen und Bekannten half die Situation im Lager zu verbessern selbst wenn Paketinhalte vom Lagerpersonal unterschlagen wurden Die Gulag Verwaltung schatzte fur das Jahr 1949 die Zahl der Pakete auf elf Millionen 228 Auch Besuche nachster Angehoriger waren nach Genehmigung durch die Lagerleitung moglich Es gab jedoch auch illegale Besuche 229 Je nach konkreten Umstanden konnten sich Dutzende Hunderte oder sogar Tausende von Lager Haftlingen zu bestimmten Zeiten und auf bestimmten Routen als Freiganger zazonniki ausserhalb des Lagers bewegen Wieder andere Haftlinge durften sich dort nicht frei bewegen ihnen war allerdings die Ubernachtung ausserhalb des Lagers gestattet Selbst das Zusammenleben mit der eigenen Familie konnte genehmigt werden 230 Aus Gulag Haftlingen zusammengesetzte Orchester traten mitunter vor der Zivilbevolkerung auf Einzelne inhaftierte Kunstler nahmen daruber hinaus Aufgaben im Zivilleben wahr beispielsweise fuhrten sie Regie an ortlichen Theatern leiteten Musik beziehungsweise Kunstzirkel oder gaben Unterricht in Musikschulen 231 Dergleichen blieb aber die Ausnahme Ernahrung Hunger und Krankheiten Bearbeiten Hunger war der Lebensmodus der Haftlinge 232 das traf nicht nur fur die Weltkriegsjahre zu in denen Hunger und Epidemien das ganze Land erfassten Viele Haftlingserinnerungen thematisieren die Brotrationen In den am schlechtesten versorgten Lagern und in den Hungerjahren wurde Brot geradezu ein geheiligter Gegenstand 233 Eine weitere Basis der Haftlingsnahrung bestand in der Balanda eine wassrige Suppe mit minderwertigen Inhalten 234 Fleisch frisches Gemuse Fett und Zucker blieben selten 235 Die in der Regel durftige Haftlingsversorgung mit Lebensmitteln litt daruber hinaus unter Diebstahlen und Unterschlagungen Auch vor diesem Hintergrund waren Arbeitsplatze in der Kuche begehrt 236 Aufgrund der Ernahrungs und Hygienelage der Witterungsbedingungen und der auszehrenden Arbeit traten regelmassig Krankheiten und Mangelerscheinungen wie Typhus Ruhr Skorbut Pellagra Kratze und Nachtblindheit auf Bei tiefen Temperaturen kamen Erkaltungen Bronchitis und Erfrierungen hinzu Gleissendes Licht in Schnee und Eis konnte zu Schneeblindheit und dauerhafter Blindheit fuhren In sudlich gelegenen Lagern furchteten Gefangene die Malaria 237 Trotz der unzureichenden Ausstattung mit medizinischen Geraten und Medikamenten empfanden Gulag Haftlinge den Aufenthalt in einer Krankenbaracke als Wohltat Arzte entschieden wann ein Haftling als gesund galt und erneut Zwangsarbeit verrichten musste Die Mehrheit des medizinischen Personals gehorte selbst zu den Verurteilten Die Stellung eines Lagerarztes oder Feldschers bedeutete Beschaftigung an einem trockenen und vergleichsweise warmen Ort Weil Haftlinge vom arztlichen Urteil abhingen ergaben sich auch hier Moglichkeiten der Korruption Wer in den Augen der Lagerleitung als Arzt gegenuber Haftlingen allerdings einen zu nachgiebigen Eindruck machte gefahrdete seine Stellung 238 Sterblichkeit und Sterben Bearbeiten Haftlinge waren in unterschiedlichem Grad hungrig erschopft ubermudet dehydriert widrigen Witterungsbedingungen ausgesetzt ausgemergelt krank 239 Diese Lebensumstande zogen eine hohe Sterblichkeit nach sich Zum einen hing diese vom Ort des Lagers ab Im landwirtschaftlich gepragten KarLag war die Uberlebenschance bis zu funfzehnmal hoher als in den hartesten Lagern der Kolyma 240 Zum anderen veranderte sich die Todesrate stark mit den jeweiligen historischen Zeitpunkten So schnellte sie beispielsweise im Zweiten Weltkrieg auf 20 bis 25 Prozent hoch 118 Konservative Berechnungen schatzen dass von 1929 bis 1953 die Gesamtzahl der Toten allein in den Lagern und in der Verbannung bei mehr als 2 7 Millionen liegt 241 Die Toten wurden haufig in Massengrabern oder anonymen Grabstellen bestattet 242 Flucht Bearbeiten Fluchtversuche aus Verbannungsregionen und Lagern waren ein verbreitetes Phanomen Nach Behordenangaben entwich in den 1930er Jahren zirka ein Drittel aller deportierten Kulaken aus den Verbannungsregionen also rund 600 000 Personen 243 Die Gulag Statistik verzeichnete im Jahr 1933 uber 45 000 Fluchtversuche aus Lagern nur gut 28 000 Personen konnten wieder gefasst werden 244 1947 sprach die Statistik von 10 440 Gefangenen die flohen 2894 von ihnen wurden gefasst 245 Fur 1948 sind noch 8964 Fluchten registriert diese Zahl sank in der Folgezeit 1950 lag sie bei 3532 1952 schliesslich bei 1454 Nach Stalins Tod stieg 1953 die Zahl der Ausbruche auf 2367 um 1954 auf 1634 zu fallen Nur jede achte bis neunte Flucht war damals erfolgreich 246 Die sowjetischen Behorden versuchten stets Fluchtversuche zu erschweren Insbesondere Zaune Wachen und Hunde sollten das Lager gegen Ausbruchsversuche sichern Das lagerinterne System von Spitzeln diente ebenfalls dazu Auch die Abgeschiedenheit und die menschenfeindlichen Bedingungen der naturlichen Umwelt schrankten die Erfolgswahrscheinlichkeit von Fluchtversuchen ein Von der ortsansassigen Bevolkerung durften sich Entlaufene wenig Unterstutzung versprechen denn Fluchthilfe war streng verboten Wer bei der Flucht aufgegriffen wurde den erwarteten harte Strafen bis hin zur Erschiessung 247 Soziale Gruppen Bearbeiten Frauen Bearbeiten Der Frauenanteil schwankte uber die Jahre und lag zwischen 6 und 38 Prozent 248 Im Zweiten Weltkrieg nahm er zu weil die Behorden mannliche Haftlinge an die Front schickten und weil Verstosse gegen die Regeln zur Anwesenheit am Arbeitsplatz streng geahndet wurden 1945 lag der Frauenanteil darum bei 30 Prozent Bis 1948 sank er und lag bei 22 Prozent 1952 betrug er noch 17 Prozent 249 Frauen machten im sowjetischen Zwangsarbeitssystem geschlechtsspezifische Erfahrungen 250 Haufig litten sie unter den prekaren hygienischen Verhaltnissen starker als mannliche Gefangene Uberdies wurden sie zu Opfern sexueller Demutigungen und Gewalt Jede dritte Frau mit Hafterfahrung im Gulag spricht von sexuellen Zudringlichkeiten Notigungen und Vergewaltigungen durch mannliche Haftlinge oder Lagerpersonal 251 In den Erinnerungen von Frauen spielt die traumatische Trennung von den eigenen Kindern ebenfalls eine grosse Rolle 252 Kinder Bearbeiten Nach vorsichtigen Schatzungen verrichteten von 1934 bis 1955 mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche Zwangsarbeit 253 Viele von ihnen wurden dazu aufgrund von Sippenhaft Bestimmungen gezwungen Kinder gelangten aber auch in den Gulag weil sie als verwahrlost und kriminell galten Die Gulag Administration richtete fur im Gulag geborene Sauglinge Kinderstationen und eigene Kinderlager ein Diese Kinder wurden in jungen Jahren in staatliche Kinderheime uberwiesen und litten dort an den mangelhaften materiellen Verhaltnissen sowie an fehlender fursorglicher Betreuung Die Kindersterblichkeit in den Lagern war durchweg hoch 254 In den Kriegsjahren durchstreiften Hunderttausende Kriegs und Hungerwaisen die Sowjetunion und suchten auf eigene Faust nach Nahrung Beutegut und Arbeit 255 Die Sowjetbehorden griffen sie auf und uberfuhrten sie in Kinderarbeitskolonien Kinderheime oder Fabrikschulen Allein in den Strafkolonien fur Minderjahrige sassen wahrend der Nachkriegsjahre 190 000 Kinder und Halbwuchsige ein 256 Politische Haftlinge Bearbeiten In der Sprache der Lagerverwaltung wurden aus politischen Grunden Inhaftierte Konterrevolutionare genannt im Haftlingsjargon lautete die Bezeichnung 58er Zwischen den sich tatsachlich als politische Haftlinge begreifenden Insassen konnte es Unterschiede und Fraktionierungen geben wenn sie uber die sowjetische Fuhrung urteilten 257 In den Terrorjahren 1937 und 1938 stellen die Politischen einen Anteil zwischen 12 und 18 Prozent aller Gefangenen In den Kriegsjahren stieg dieser Wert auf bis zu 40 Prozent 1946 zahlten rund 60 Prozent zu den Politischen denn die Kriminellen profitierten 1945 von einer Amnestie aufgrund des Kriegsausgangs Fur den Anstieg der Politischen waren auch die Verurteilungen von angeblichen oder tatsachlichen Kollaborateuren verantwortlich Anschliessend sank der Anteil der Politischen wieder Bis zu Stalins Tod im Marz 1953 pendelte er zwischen einem Viertel und einem Drittel 258 Religiose Haftlinge Bearbeiten Eine weitere Gruppe von Haftlingen sass wegen ihres Glaubens ein denn die Ausubung religioser Handlungen konnte mithilfe von Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR als konterrevolutionare Tatigkeit ausgelegt werden insbesondere dann wenn sich Mitglieder religioser Gruppierungen zum Beispiel Katholiken Anhanger evangelischer Kirchen und Gruppen Juden Baptisten Zeugen Jehovas oder Muslime weigerten Institutionen und Verfahrensweisen des atheistischen Staates anzuerkennen Vielfach lehnten religiose Haftlinge das Haftregime ab wenn es ihrer Meinung nach gegen Glaubensvorschriften verstiess Sie liessen sich davon auch durch drakonische Strafen kaum abbringen was bei Mithaftlingen auf Bewunderung aber auch auf Ablehnung stiess 259 Kriminelle Bearbeiten Menschen konnten zu kriminellen Haftlingen werden wenn ihnen in Hungerjahren der Verstoss gegen die strengen Gesetze zum Schutz des gesellschaftlichen und staatlichen Eigentums vorgehalten wurde Dazu reichte es ab August 1932 beispielsweise aus ein paar wenige Ahren zu stehlen oder aufzulesen 260 Auch Verstosse gegen das Verbot von Hooliganismus Chuliganstwo darunter wurde offentliches Rowdytum mit Personen oder Sachschaden verstanden galten als Haftgrund Einfache Trunkenheit in der Offentlichkeit konnte ebenfalls als strafbares Delikt gewertet werden Zur Jahreswende 1941 waren 147 000 Personen auf diese Weise zu Insassen des Gulag geworden rund 10 Prozent der Gulag Haftlinge 261 Neben Armuts und Kleinkriminellen sowie vermeintlich sozial Auffalligen sassen im Gulag jedoch auch Schwer und Berufsverbrecher ein die als Banditen Morder oder Wiederholungstater verurteilt worden waren Aus dieser Gruppe rekrutierten sich die Herrscher unter den Haftlingen Mit Hilfe von Bandenstrukturen und bedingungsloser Loyalitat der Bandenmitglieder durch die per Korruption und Gewaltandrohung erfolgte Einbindung von Funktionshaftlingen und Lagerpersonal sowie durch Raub und Diebstahl entzog sich diese Kriminellengruppe weitgehend der Zwangsarbeit Wer als Abtrunniger Opfer oder Zeuge Mitglieder einer solchen Gruppe verriet musste um seine korperliche Unversehrtheit und um sein Leben furchten Schwer und Berufsverbrecher waren an ihrer spezifischen Kleidung und Sprache sowie an mannigfaltigen Tatowierungen erkennbar 262 Die Lagererinnerungen die vielfach von politischen Haftlingen stammten zeichnen insgesamt ein dusteres Bild dieser sozialen Gruppe 263 Das Verhaltnis zur Lagerleitung und verwaltung unterschied zwei Gruppen der Berufsverbrecher Die eine hielt an einem spezifischen Ehrenkodex fest und lehnte jede Form der Zusammenarbeit mit Behordenvertretern ab insbesondere die Zwangsarbeit Diesen Dieben im Gesetz Wory w zakone stand die Gruppe derjenigen gegenuber die sich der staatlichen Obrigkeit beugte und im Gegenzug nach Bevorzugungen strebte beispielsweise durch Posten als Funktionshaftlinge Von den Dieben im Gesetz wurden sie deshalb als Schweinehunde suki bezeichnet Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg konnten Konflikte zwischen diesen Kriminellen Gruppen todlich ausgehen 264 Eine Sondergruppe unter den Kriminellen die Bytowiki strebte ebenfalls Funktionshaftlingsposten an Diese Haftlinge waren zivile Gesetzesbrecher und aufgrund von Wirtschaftsstraftaten Amtsvergehen und anderen Delikten wie zum Beispiel Beleidigungen oder Hausfriedensbruch verurteilt worden Sofern sie administrative oder wirtschaftliche Kenntnisse vorweisen konnten bediente sich die Lagerverwaltung ihrer gern 265 Leiter und Wachpersonal Bearbeiten Gulag LeiterName Zeitraum 266 267 268 Fjodor Eichmans 25 April 1930 16 Juni 1930Lasar Kogan 16 Juni 1930 9 Juni 1932Matwei Berman 9 Juni 1932 16 August 1937Israil Pliner 16 August 1937 16 November 1938Gleb Filaretow 16 November 1938 18 Februar 1939Wassili Tschernyschow 18 Februar 1939 26 Februar 1941Wiktor Nassedkin 26 Februar 1941 2 September 1947Georgi Dobrynin 2 September 1947 31 Januar 1951Iwan Dolgich 31 Januar 1951 5 Oktober 1954Sergei Jegorow 5 Oktober 1954 4 April 1956Die Haftverhaltnisse hingen nicht nur von den Direktiven der Moskauer Gulag Zentrale ab sondern in wesentlichem Ausmass auch vom Wachpersonal vor Ort 269 1952 betrug die offizielle Relation der Wachleute zu Haftlingen 1 zu 9 7 Allerdings konnten nicht alle Planstellen besetzt werden Die Anstellung als Wachmann genoss selbst im Innenministerium kaum Ansehen Das lag vor allem an den materiellen Verhaltnissen der Haftorte Die Wachleute beklagten sich wiederholt uber geringe Gehalter ungenugende Unterkunfte eine unzureichende Versorgung und uber ihr geringes Prestige Vielfach waren sie zudem gezwungen zusatzliche Sonderschichten zu ubernehmen Urlaub wurde nur in geringem Umfang gewahrt Aus diesen Faktoren resultierte eine hohe Fluktuation 1951 quittierten rund 50 000 Wachleute den Dienst Weitere 40 000 schieden meist auf eigenen Wunsch aus dem Wachdienst aus Aufgrund ihrer Arbeits und Lebensbedingungen desertierten auch Wachleute Jahrlich begingen drei bis vierhundert Angehorige der Wachmannschaften angesichts der Zustande in den Lagern Selbstmord 270 Die Bewacher galten durchweg als Bodensatz des Herrschaftsapparates 271 Der Bildungsstand war niedrig ebenso die Kenntnisse der jeweiligen Parteilinie Schulungen anderten daran kaum etwas Gulaginterne Revisionsberichte bemangelten dass ein grosser Teil des Wachpersonals als charakterlich problematisch zu gelten habe Trunksucht Gewalt gegen Frauen und eigene Kinder sowie eine Vielzahl von Dienstvergehen wurden beklagt wie beispielsweise Veruntreuung Amtsmissbrauch Urkundenfalschung oder Bestechung Viele Wachleute arbeiteten unfreiwillig als Gulag Aufseher Zu Beginn der 1950er Jahre leisteten zwei von drei Wachen Zwangsdienst nur ein Drittel hatte sich freiwillig gemeldet Viele der zwangsverpflichteten Wachleute waren Kriegsveteranen oder Ostarbeiter Eine Reihe von Wachposten wurden zudem besetzt weil ehemalige Haftlinge nach Haftende die Gegend wegen behordlicher Auflagen Perspektivlosigkeit oder fehlender Geldmittel nicht verlassen konnten 272 In den 1930er Jahren war es keineswegs ungewohnlich dass ehemalige Haftlinge zu Bewachern wurden Selbst Personen deren Haftzeit noch nicht beendet war konnten mit Bewachungsaufgaben betraut werden Mitglieder des Wachpersonals waren insofern teilweise Opfer ausserer Umstande Bewacher waren als Herrscher uber die Haftlinge jedoch vor allem Tater Die internen Dokumente der Gulag Verwaltung sprechen an vielen Stellen von Grausamkeiten und vom Despotismus der Wachen Gelegentlich arbeiteten Kriminelle und Wachmannschaften zusammen Das konnte so weit gehen dass das Lagerumland in Mitleidenschaft gezogen wurde wenn kriminelle Haftlingsbanden aus den Lagern nachts Dorfer und Kleinstadte uberfielen Auch am Schwarzhandel mit Gulag Ressourcen ausserhalb von Lagern waren Kriminelle und Wachleute beteiligt Folgen und Wirkungen BearbeitenLeben nach Haft und Verbannung Bearbeiten Pro Jahr wurden 20 bis 40 Prozent der Gulag Insassen entlassen 273 Fur viele war auch das Leben danach beschwerlich Sie litten unter korperlichen und seelischen Schaden 274 Bei der Suche nach Arbeit und Wohnung blieben sie benachteiligt Ein Wolfspass spezielle Stempel und Eintrage in den Ausweispapieren verhinderte die Ansiedlung in grossen Stadten Auch die Niederlassung in der Heimatregion konnte untersagt werden 275 Die Behorden verboten vielen Entlassenen zudem die Haftregion zu verlassen und notigten sie sich dort als freie Arbeiter Beschaftigung zu suchen Diese Praxis hatte in den 1960er und 1970er Jahren ihren Hohepunkt Von 1968 bis 1973 betraf sie mehr als 800 000 Menschen 276 Zwischen 1948 und 1953 uberzog das MGB viele Haftlinge und Verbannte erneut mit Repressionen indem es lebenslange Verbannung anordnete 277 Die Organe observierten viele ehemalige Haftlinge jahrelang Haufig forderten sie diese auf sich in Buros der Staatssicherheit einzufinden Oft drohten die Mitarbeiter den Einbestellten mit Strafmassnahmen 278 Viele Menschen behielten ihre Haft und Verbannungserfahrungen fur sich sie sprachen kaum oder gar nicht mit ihren Kindern daruber um diese psychisch nicht zu belasten 279 Kinder von Volksfeinden sahen sich generell einem erhohten Konformitatsdruck ausgesetzt 280 Eine Reihe entlassener Ex Mitglieder der KPdSU unternahm grosse Anstrengungen um wieder in die Partei aufgenommen zu werden Dahinter stand der Glaube an die kommunistische Idee und das Festhalten an den eigenen Lebensmaximen ferner der Wunsch nach einem Beweis dafur wieder ganz dazuzugehoren 281 Eine Wiederaufnahme kam einer juristischen Rehabilitation gleich fuhrte zur Wiedereinsetzung in alle Rechte und war deshalb nicht in jedem Fall als Loyalitatsadresse an die Partei zu verstehen 168 Zwischen 1956 und 1961 wurden in der Sowjetunion mehr als 30 900 Kommunisten rehabilitiert viele allerdings postum 282 Auch fur Kulaken und ihre Kinder blieben Stigmatisierungen und Benachteiligungen Teil ihres Alltags obgleich die politische Fuhrung der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg ihnen gegenuber offiziell einen anderen Ton anschlug und behauptete sie hatten sich als Sowjetburger bewahrt 283 Die Betroffenen verschwiegen ihre Herkunft und Erfahrungen spater oft selbst im engsten Familienkreis 284 Gedenken Bearbeiten Seit 1980 erschienen viele hundert Bucher mit den Memoiren von Gulag Haftlingen 285 Lange Zeit waren sie die wichtigste Quelle uber die sowjetische Zwangsarbeit 286 Zu den veroffentlichten Texten kommen unpublizierte hinzu die in Archiven verwahrt sind In der Summe liegen etwa 2 000 bis 3 000 solcher Aufzeichnungen vor 287 Zu Werken dieser Art zahlen die Darstellungen von Margarete Buber Neumann Gustaw Herling Grudzinski Jewgenija Ginsburg Susanne Leonhard Olga Adamova Sliozberg Dalia Grinkeviciute Jewgeni Gnedin Lew Kopelew und Elinor Lipper Einige dieser Schriften zirkulierten bis zur Glasnost Politik Gorbatschows im Samisdat oder im Tamisdat Zum Korpus der fur die Nachwelt erhaltenen Erinnerungen gehoren auch die mundlichen Berichte die seit den 1980er Jahren auf Tonbandern Kompaktkassetten und Videokassetten aufgenommen wurden Oral History 288 Die langjahrigen Versuche in Moskau oder an einem anderen Ort ein zentrales offizielles Museum beziehungsweise eine Hauptgedenkstatte samt angeschlossenem Forschungsinstitut einzurichten sind weitgehend gescheitert Geblieben ist die Keimzelle dieser Initiative die 1987 entstandene Menschenrechtsorganisation Memorial 289 Neben der Fursorge fur Repressionsopfer und der Menschenrechtsarbeit setzt sie sich fur das Gedenken ein Sie halt in der Offentlichkeit die Erinnerung an die Repressionen in der Sowjetunion wach bemuht sich um das Auffinden von Exekutionsorten und Massengrabern regt Forschungen zum Zwangsarbeitssystem an organisiert Ausstellungen oder beteiligt sich daran pflegt ein Archiv mit Dokumenten und Memoiren und erarbeitet Gedenkbucher mit Namen und Stichworten zur Biografie von Opfern 290 Uberdies organisiert sie Schulerwettbewerbe zur sowjetischen Repressionsgeschichte 291 Neben Memorial setzen sich weitere zivilgesellschaftliche Organisationen fur ein Gedenken ein Zu ihnen zahlen unter anderem das Sacharow Zentrum das Sacharow Museum in Nischni Nowgorod der Russlandische Verband der Opfer rechtswidriger politischer Repressionen und die Gesellschaft Poisk Suche 292 nbsp Perm 36 Gulag Museum 2011 Eine Reihe von Museen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion vermittelt die Geschichte der Zwangsarbeit in der UdSSR In Moskau ubernimmt diese Aufgabe das Gulag Museum in Perm das mittlerweile unter staatliche Regie gestellte Perm 36 Gulag Museum in Dolinka bei Karaganda das KarLag Museum 293 Auch einige heimatkundliche und historische Museen gehen auf den Gulag ein Haufig allerdings werden die Informationen und Relikte wenig einladend inszeniert multimediale Prasentationen Animationen und Interaktionsangebote fehlen in der Regel 294 Der digitalen Vermittlung des Gulag widmet sich das Virtuelle Gulagmuseum 295 im russischen Netz gilt es als wichtige Ressource zu sowjetischen Gesellschaftsverbrechen und zum Gulag 296 nbsp Nahe der Lubjanka Findling von den Solowezki Inseln zum Gedenken an die Opfer politischer Unterdruckung in der Sowjetunion 2006 nbsp Maske der Trauer in Magadan 2008 nbsp Bogen der Trauer in Aqmol 2010 Denkmale und Mahnmale dienen ebenfalls dem Gedenken an die Opfer der sowjetischen Gewaltpraktiken Nicht selten war Memorial an der Errichtung dieser mehr als 100 Erinnerungsstatten beteiligt 297 Das erste Denkmal wurde 1988 in Workuta errichtet 298 Seit dem Sommer des Folgejahres gemahnt auf den Solowezki Inseln ein naturbelassener Stein an die Gulag Periode der Inseln 299 Bis 2007 wurden an vier weiteren Orten vergleichbare Findlinge aufgestellt zwei in Moskau nahe der Lubjanka und je einer in Archangelsk und Sankt Petersburg 300 Neben Findlingen haben sich Kreuze Risse und Aussparungen als Formelemente der Mahnmale etabliert 301 Auf einem Berghang bei Magadan ist die Maske der Trauer den Menschen gewidmet die in den Lagern an der Kolyma inhaftiert waren 302 In Astana liess die Regierung Kasachstans ein Monument fur die Opfer der politischen Repression errichten in Karaganda erinnert ein Gedenkstein an die Opfer des Terrors und die Haftlinge des KarLag 303 In Aqmol wahrend der Stalinzeit Standort des Akmolinsker Lager fur Frauen von Vaterlandsverratern also einer Haftstatte fur Frauen in Sippenhaft befindet sich heute ein an die staatliche Gewalt erinnerndes Monument mit dem Bogen der Trauer als augenfalligster Gestaltungseinheit 304 1991 beschloss der Oberste Sowjet der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik alljahrlich am 30 Oktober den Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repressionen zu begehen Dieses Datum geht auf einen Hungerstreik im Lager Perm zuruck mit dem die Haftlinge dort am 30 Oktober 1974 gegen politische Repressionen protestierten Seither etablierte sich dieser Gedenktag in der Subkultur der Haftanstalten Lager und betroffenen Familien Seit Anfang der 1990er Jahre finden an diesem Tag besondere Veranstaltungen an Gedenkorten der Repression statt 305 Das grosse Interesse am Gulag und den Haftlingserinnerungen das mit der Zeit der Perestroika einherging ist in Russland zunehmend marginalisiert worden Mittlerweile uberwiegt Gleichgultigkeit 306 Wer Erinnerung einfordert gerat in den Verdacht dem Image des Landes schaden zu wollen Behorden und Medien Russlands ruckten Memorial beispielsweise in die Nahe auslandischer Agenten 307 Charakteristisch fur den russischen Diskurs ist zudem eine Sakralisierung der Opfer So bezeichnet die Russisch Orthodoxe Kirche rund 40 auf den Solowezki Inseln umgekommene Geistliche offiziell als neue Martyrer 308 Auch Butowo eine Hinrichtungsstatte wahrend des Grossen Terrors wird von ihr fur ein religioses Gedenken vereinnahmt 309 Eine gesellschaftliche Debatte uber Tater findet kaum statt Als verantwortlich gilt durchweg die Staatsspitze um Stalin die gesellschaftliche Verankerung der vielen Mittater wird nicht erortert Auch Memorial die sich mit den Opfern und ihrer Perspektive identifiziert gilt als vorsichtig bei der namentlichen Nennung von Tatern 310 wenngleich Memorial 1999 bereits ein Handbuch uber Tater vorgelegt hat 311 Weniger als ein Prozent der Tater ist vorzeitig in den Ruhestand versetzt worden kein einziger Tater wurde nach dem Ende der Sowjetunion juristisch zur Rechenschaft gezogen 312 Staatliche Stellen verhalten sich gegenuber einer kritischen Befassung mit der eigenen Geschichte reserviert verantwortlich ist dafur neben einer Renaissance des Patriotismus die Elitenkontinuitat im postsowjetischen Russland Fuhrende Staatsvertreter pladieren fur ein Geschichtsbild das die Identifikation mit der nationalen Vergangenheit starkt 313 Wladimir Putin forderte 2008 vor Geschichtslehrern bei der Befassung mit der russischen und sowjetischen Geschichte durfe nicht zugelassen werden dass uns ein Schuldgefuhl aufgezwungen wird 314 Am 12 Februar 2014 erliess Russland einen geheimen Befehl zur Vernichtung archivierter Karteikarten die Auskunft uber die Insassen der Gulags geben Die interne nicht offentliche Anordnung wurde von elf Ministerien und staatlichen Stellen unterzeichnet darunter vom Geheimdienst FSB und Auslandsnachrichtendienst SWR sowie vom Innen und Justizministerium Die Karteikarten enthalten Daten dazu welche Haftlinge in welchem Gefangenenlager interniert waren wohin sie verlegt wurden und was aus ihnen wurde ob sie in Gefangenschaft starben oder freigelassen wurden Nach Ansicht von Vertretern des Gulag Museums ist die Vernichtung von Unterlagen uber die sowjetische Gewaltherrschaft besorgniserregend und wirke sich negativ auf die Forschung zum Thema Gulag aus 315 316 317 Anfang Juni 2018 wurde einer breiteren Offentlichkeit bekannt dass gewisse Gulag Akten nicht archiviert sondern ab 2014 vernichtet worden waren 318 Forschung Bearbeiten Zunachst stutzten sich Forschungen uber den Gulag auf Memoirenliteratur Die Analyse der durch eine intensive Rapportkultur zu regelrechten Aktenbergen 319 aufgeturmten Dokumente der Gulag Verwaltung war sowjetischen und auslandischen Forschern dagegen lange nicht moglich Erst die gegen Ende der Sowjetunion politisch durchgesetzte Offnung der Archive Archivrevolution schuf in den 1990er Jahren die Voraussetzung fur die Sichtung Auswertung und Einordnung dieser Archivalien 320 In den anschliessenden Jahren sind eine Reihe grundlegender Dokumentenpublikationen und Uberblicksdarstellungen entstanden So legte Galina M Iwanowa 1997 einen ersten kompakten Uberblick vor der 2000 in englischer und 2001 deutscher Ubersetzung herauskam 321 Schon 1996 hatte Ralf Stettner eine deutschsprachige Zusammenschau des seinerzeitigen Wissensstandes publiziert 322 2004 erhielt Anne Applebaum den Pulitzer Preis fur ihre Studie uber den Gulag die sie ein Jahr zuvor veroffentlicht hatte 323 Zentrale Forschungsergebnisse enthalten ferner das von Michail B Smirnow 1997 herausgegebene Handbuch uber das System der sowjetischen Besserungsarbeitslager deutsche Ubersetzung 2003 324 und die 2004 2005 erschienene siebenbandige Geschichte des stalinistischen Gulag 325 Neben Darstellungen die die Zwangsarbeit in der gesamten Sowjetunion in den Blick nehmen entstanden Untersuchungen mit regionalen Schwerpunkten Durch diese Arbeiten haben sich eigene Schulen gebildet zum Beispiel im Ural im russischen Fernen Osten und in Sibirien 326 Vor der Offnung der Archive debattierten westliche Historiker intensiv uber die Zahl der Inhaftierungen und Verbannungen Diese Auseinandersetzung war in den 1980er Jahren Teil eines Grundsatzkonflikts bei der Interpretation des sowjetischen Herrschaftssystems Vertreter der Totalitarismus Theorie und Reprasentanten der revisionistischen Schule standen sich bei diesem die gesamte Sowjetunion Forschung pragenden Disput gegenuber 327 Mittlerweile gilt der Zahlenstreit als beigelegt Die Forschung geht davon aus dass rund 28 7 328 bis 32 Millionen Menschen 329 Opfer von Zwangsarbeit und Verbannung gewesen sind vorsichtige Schatzungen beziffern die Zahl der Toten auf 2 7 Millionen 330 Anfang Juni 2018 wurde bekannt dass gewisse Gulag Akten nicht archiviert sondern ab 2014 vernichtet worden waren 318 Zwischen den nationalsozialistischen und den stalinistischen Massenverbrechen sind mehrfach Vergleiche angestellt worden 331 Das nationalsozialistische wie das stalinistische Herrschaftssystem stempelte bestimmte Menschen zu Feinden die konkreten sozialen und ethnischen Gruppen waren dabei nicht beliebig aber vielfaltig Die Einbindung dieser Feinde in ihr soziales Umfeld wurde mit rechtlichen Vorschriften und physischer Gewalt aufgelost Feinde wurden mehr und mehr entmenschlicht Insgesamt war die Anzahl der Lagertypen in der Sowjetunion grosser Die Geschichte der nationalsozialistischen Lager ist hingegen einheitlicher und kurzer Das Schicksal judischer Haftlinge stand spatestens seit Ende 1941 fest Alle Juden sollten physisch vernichtet werden Holocaust Das Los von Gulag Haftlingen konnte sich hingegen andern Im Laufe des Grossen Terrors wurden beispielsweise Polen als potenzielle Feinde verfolgt nach dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion wurden sie als Verbundete wieder freigelassen nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnten sie als Nationalisten erneut inhaftiert werden Vernichtungslager sind die sowjetischen Haftstatten nicht gewesen Haftlinge liessen im Gulag ihr Leben in der Regel nicht durch die Effizienz ihrer Peiniger sondern eher durch Vernachlassigung und Ineffizienz 332 Die Mehrheit der russischen und auslandischen Forscher verurteilt das sowjetische Lagersystem moralisch Einige russische Wissenschaftler und Publizisten furchten allerdings dass Kritik am Gulag auch das aktuelle russische Strafsystem delegitimieren konnte welches nicht nur Verbrechen sondern auch Abweichungen von sozialen Normen staatlich bekampfen musse 333 Kunstlerische Verarbeitung Bearbeiten Der bekannteste Versuch einer kunstlerischen Bewaltigung 334 des Gulag stellt Alexander Solschenizyns Archipel Gulag dar Dieses 1973 in Paris erschienene 1 800 Seiten starke Werk mit dem der Autor aus seiner und der Perspektive vieler anderer Ex Haftlingen den Gulag beschrieb hatte das Format einer publizistischen Bombe 335 Es offenbarte dem Leser den engen Zusammenhang von staatlichem Terror Zwangsarbeit und Industrialisierung der UdSSR Die dreibandige Schrift desillusionierte viele im Westen lebende Sympathisanten des real existierenden Sozialismus Insbesondere in Frankreich entwickelte sich eine intensive Debatte uber den Sozialismus Moskauer Pragung 336 Bereits 1962 war Solschenizyn mit dem Roman Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch hervorgetreten Er schilderte darin die Umstande in einem Zwangsarbeitslager der 1950er Jahre anhand eines Hafttages der titelgebenden Person eines gewohnlichen Gefangenen 1968 erschien sein Roman Der erste Kreis der Holle der das Leben in einer Scharaschka darstellt Bekannt wenngleich ohne die Breitenwirkung der literarischen Arbeiten Solschenizyns sind mittlerweile ebenfalls die Werke von Warlam Schalamow insbesondere die Erzahlungen aus Kolyma In der Kolyma Region lebte Schalamow von 1937 bis 1953 als Gulag Haftling Seine Erzahlungen zirkulierten zunachst nur im Samisdat und in luckenhaften auslandischen Editionen Schalamows Prasentation des Stoffs bricht mit den Traditionen der russischen Dichter ihrem Humanismus und ihren Belehrungen des Publikums Sie entzieht sich als neue Prosa bewusst dem leichten Zugriff des Lesers Salamovs Gulag Darstellung fordert nicht zu moralischer Emporung auf sondern zum Eintreten in die hoffnungslose und grausame Lagerwelt 337 Ein wenig bekannter dafur allerdings fruher Versuch Aspekte des Gulag und seiner Vertuschung zu literarisieren ist der 1952 in London erschienene Roman Insurrection in Poshansk von Robert Neumann im selben Jahr erschien er in Deutsch mit dem Titel Die Puppen von Poshansk eine deutschsprachige Neuauflage erfolgte 2012 Der Roman beschreibt eine bizarr anmutende Begebenheit Ein amerikanischer Politiker ist auf einer Goodwilltour in der UdSSR und lasst sich die Kolyma Region zeigen Der hohe Besuch durchschaut nicht dass ihm Potemkinsche Dorfer vorgegaukelt werden auch weil ihn eine plotzliche Verliebtheit in die Dolmetscherin von den Tatsachen ablenkt Die Romanhandlung parodiert ein reales Ereignis Henry A Wallace besuchte 1944 als Vizeprasident der Vereinigten Staaten Magadan und merkte nicht dass man ihn uber die Realitaten des Gulag tauschte Nach seiner Ruckkehr in die Vereinigten Staaten verfasste er eine Eloge auf die Verhaltnisse an der Kolyma 338 nbsp Portrat von Jewfrossinija Kersnowskaja auf einer Briefmarke MoldawiensJewfrossinija Kersnowskaja 1907 1995 fullte ab 1964 mehr als 2 000 Seiten in zwolf Notizbuchern mit Erinnerungen an ihre Gulag Zeit und illustrierte diese mit mehr als 700 Zeichnungen Um sie vor Entdeckung und Vernichtung zu bewahren schrieb und malte sie Text und Bilder dreimal ab und deponierte sie bei Vertrauten 1983 sorgten Freunde fur eine maschinenschriftliche Version die von Jewfrossinija Kersnowskaja ebenfalls mit Illustrationen versehen wurde Diese Fassung wurde anschliessend im Samisdat herumgereicht Mittlerweile liegen in mehreren Sprachen unterschiedlich umfangreiche Editionen ihrer Aufzeichnungen und Illustrationen vor 339 Danzig Baldajew lebte zwei Jahre in einem Kinderheim nachdem sein Vater als Volksfeind verurteilt worden war Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Angestellter des MWD Eigene dienstliche Erfahrungen mit der Gewalt gegen Gefangene und Erzahlungen von Kollegen verarbeitete er seit Anfang der 1950er Jahre heimlich in Tuschezeichnungen die haufig das Qualen und Foltern von Haftlingen zeigen Ab 1989 ging er mit seinen Zeichnungen an die Offentlichkeit 340 Als Beispiel fur die Auseinandersetzung in der bildenden Kunst gilt der Gulag Zyklus von Nikolai Getman Nach seiner Entlassung aus dem Gulag August 1953 schuf der Ex Haftling in einem Zeitraum von 40 Jahren diese 50 teilige Bilderserie Er wagte aber nicht sie irgendjemandem zu zeigen 1993 prasentierte er den Zyklus erstmals dem interessierten Publikum 341 Ausgehend vom Film Die Reue setzten sich sowjetische Filmemacher in der Zeit von Glasnost und Perestroika mit den Themen Stalinismus Verbannung und Lagerwelt auseinander Haufig ging es ihnen darum Grundthesen des Sozialistischen Realismus infrage zu stellen positive Zukunftserwartungen Glaube an die Weisheit der politischen Fuhrung Existenz ubelwollender Verschworer gegen den Sozialismus sowie Lobpreisung von Arbeit und Arbeitshelden Auch russische Fernsehserien nahmen sich seither des Themas an Hierzu gehoren zum Beispiel die Adaptionen von Solschenizyns Roman Der erste Kreis der Holle des Romans Die Kinder vom Arbat von Anatoli Rybakow sowie von Schalamows Erzahlungen aus Kolyma Einige Filme uber die Zeit des Krieges gegen das nationalsozialistische Deutschland inszenierten aus dem Gulag entlassene jetzt an der Front kampfende Personen als Haupthelden der Filmhandlung Zu den Antagonisten dieser Helden zahlen Vertreter der Sowjetmacht beispielsweise NKWD Angehorige In anderen Spielfilmen erscheinen diese jedoch als unerschrockene Kampfer gegen das organisierte Verbrechen und als Garanten der offentlichen Ordnung 342 Zu den bekannteren Filmen die nicht in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion entstanden zahlt Mitten im Sturm mit Emily Watson und Ulrich Tukur in den Hauptrollen Es handelt sich um die Verfilmung der Gulag Erinnerungen von Jewgenija Ginsburg Anhang BearbeitenLiteratur Bearbeiten Bibliografische Ubersichten Forschungsliteratur zum Gulag Bucherliste mit Titeln der literarischen Auseinandersetzungen und Erinnerungsliteratur zum Gulag Kommentierte Bibliografie von Erinnerungen ehemaliger Gulag Haftlinge PDF 358 kB Monografien Sammelbande und Schwerpunkthefte Nanci Adler Keeping Faith with the Party Communist Believers Return from the Gulag Indiana University Press Bloomington and Indianapolis 2012 ISBN 978 0 253 22379 1 Nanci Adler The Gulag Survivor Beyond the Soviet System Transaction Publishers New Brunswick London 2002 ISBN 0 7658 0071 3 Anne Applebaum Der Gulag Siedler Berlin 2003 ISBN 3 88680 642 1 Steven A Barnes Death and Redemption The Gulag and the Shaping of Soviet Society Princeton University Press Princeton u a 2011 ISBN 978 0 691 15112 0 Felicitas Fischer von Weikersthal Die inhaftierte Presse Das Pressewesen sowjetischer Zwangsarbeitslager 1923 1937 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2011 ISBN 978 3 447 06471 2 Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 ISBN 978 3 486 74196 4 Klaus Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus Sowjetische Technik und Umweltgeschichte 1948 1967 Oldenbourg Munchen 2010 ISBN 978 3 486 58963 4 Johannes Grutzmacher Die Baikal Amur Magistrale Vom stalinistischen Lager zum Mobilisierungsprojekt unter Breznev Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2012 ISBN 978 3 486 70494 5 Wladislaw Hedeler Meinhard Stark Das Grab in der Steppe Leben im GULAG Die Geschichte eines sowjetischen Besserungsarbeitslagers 1930 1959 Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 3 506 76376 8 Wladislaw Hedeler Horst Hennig Hrsg Schwarze Pyramiden rote Sklaven Der Streik in Workuta im Sommer 1953 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2007 ISBN 978 3 86583 177 4 Gustaw Herling Grudzinski Welt ohne Erbarmen Erlebnisse in russischen Gefangnissen und Arbeitslagern Aus dem Englischen von Hansjurgen Wille Verl fur Politik und Wirtschaft Koln 1953 2000 Inny swiat zapiski sowieckie 1951 1953 pl Galina Michajlovna Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion Reinhold Schletzer Verlag Berlin 2001 ISBN 3 921539 70 6 Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Neue Folge Bd 57 2009 H 4 Themenschwerpunkt Aufbruch aus dem GULag Stefan Karner Im Archipel GUPVI Kriegsgefangenschaft und Internierung in der Sowjetunion 1941 1956 Oldenbourg Wien u a 1995 ISBN 3 486 56119 7 Tomasz Kizny Gulag Hamburger Edition Hamburg 2004 ISBN 3 930908 97 2 Oleg V Khlevniuk The History of the Gulag From Collectivization to the Great Terror Translation by Vadim A Staklo With ed assistance and commentary by David J Nordlander Foreword by Robert Conquest Yale University Press New Haven u a 2004 ISBN 0 300 09284 9 Inna Klause Der Klang des Gulag Musik und Musiker in den sowjetischen Zwangsarbeitslagern der 1920er bis 1950er Jahre Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 ISBN 978 3 8470 0259 8 Joel Kotek Pierre Rigoulot Das Jahrhundert der Lager Gefangenschaft Zwangsarbeit Vernichtung Aus dem Franz von Enrico Heinemann Propylaen Verlag Berlin u a 2001 ISBN 3 549 07143 4 Renate Lachmann Lager und Literatur Zeugnisse des GULAG Konstanz University Press 2019 ISBN 978 3 8353 9727 9 Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Verlag Gottingen 2014 ISBN 978 3 8353 1437 5 Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag Karl Schlogel Terror und Traum Moskau 1937 Carl Hanser Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 446 23081 1 Meinhard Stark Die Gezeichneten Gulag Haftlinge nach der Entlassung Metropol Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 940938 72 5 Meinhard Stark Frauen im GULag Alltag und Uberleben 1936 bis 1956 Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2003 ISBN 3 446 20286 2 Ralf Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager Terrorinstrument und Wirtschaftsgigant Entstehung Organisation und Funktion des sowjetischen Lagersystems 1928 1956 Schoningh Paderborn u a 1996 ISBN 3 506 78754 3 Lynne Viola The unknown Gulag The lost world of Stalin s special settlements Oxford University Press Oxford u a 2007 ISBN 978 0 19 538509 0 Nicolas Werth Die Insel der Kannibalen Stalins vergessener Gulag Siedler Munchen 2006 ISBN 978 3 88680 853 3 Aufsatze Bernd Bonwetsch Gulag Willkur und Massenverbrechen in der Sowjetunion 1917 1953 Einfuhrung und Dokumente In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 30 49 ISBN 978 3 8353 1437 5 Marc Elie Die Drehtur und die Marginalisierungsmaschinerie des stalinistischen Gulag 1945 1960 In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Verlag Gottingen 2014 ISBN 978 3 8353 1437 5 S 106 117 Marc Elie Unmogliche Rehabilitation Die Revisionskommissionen 1956 und die Unsicherheiten des Tauwetters In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 369 385 Simon Ertz Zwangsarbeit in Noril sk Ein atypischer idealtypischer Lagerkomplex In Osteuropa In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 289 300 Beate Fieseler Ende des Gulag Systems Amnestien und Rehabilitierungen nach 1953 In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 170 178 ISBN 978 3 8353 1437 5 Felicitas Fischer von Weikersthal Durch die Arbeit in die Freiheit Der Gulag als Mittel der Umerziehung In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 60 69 ISBN 978 3 8353 1437 5 Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Exkulpation und Identitatsstiftung Der Gulag in der russischen Erinnerungskultur In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 1 30 ISBN 978 3 486 74196 4 Klaus Gestwa Aufbruch aus dem GULag Forschungsstand und Konzeption des Themenheftes In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas 57 2009 4 S 481 491 Klaus Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut Der hydrotechnische Archipel Gulag In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 239 266 Michail B Gnedovskij Nikita G Ochotin Leiden als Exponat oder ein Museum des strengen Regimes in Russland heute In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 190 197 ISBN 978 3 8353 1437 5 Katharina Haverkamp Gedenken als Herausforderung Zur Geschichte der ersten Gulag Ausstellung in der Sowjetunion In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 180 188 ISBN 978 3 8353 1437 5 Wladislaw Hedeler Widerstand im Gulag Meuterei Aufstand Flucht In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 353 368 Michael Kaznelson Remembering the Soviet State Kulak Children and Dekulakisation In Europe Asia Studies Vol 59 No 7 Nov 2007 S 1163 1177 Inna Klause Musik per Verordnung Offizielles Kulturleben im Lager In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 301 313 Natal ja Konradova Suche nach der Form Gulag Denkmaler in Russland In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 421 430 Ekaterina Makhotina Raume der Trauer Statten die schweigen Symbolische Ausgestaltung und rituelle Praktiken des Gedenkens an die Opfer des Stalinistischen Terrors in Levasovo und Sandormoch In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 31 57 ISBN 978 3 486 74196 4 Online Teilansicht Martin Muller Butz Christian Werkmeister Die Geschichte des GULag im Russischen Internet RuNet Moglichkeiten und Grenzen virtueller Erinnerungskulturen In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 217 244 ISBN 978 3 486 74196 4 Ivan Panikarov Kolyma Daten und Fakten In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 267 283 Manuela Putz Die Herren des Lagers Berufsverbrecher im Gulag In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 341 351 Immo Rebitschek Strafverfolgung im Stalinismus Das Schicksal Nicht Politischer Haftlinge In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 128 139 ISBN 978 3 8353 1437 5 Irina Scerbakova Erinnerung in der Defensive Schuler in Russland uber Gulag und Repression In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 409 420 Irina Scherbakowa Gefangnisse und Lager im sowjetischen Herrschaftssystem In Deutscher Bundestag Hrsg Materialien der Enquete Kommission Uberwindung der Folgen der SED Diktatur im Prozess der Deutschen Einheit Bd VI Gesamtdeutsche Formen der Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer Formen der Erinnerung Archive Nomos Verl Ges Frankfurt am Main Baden Baden 1999 S 567 622 Felix Schnell Der Gulag als Systemstelle sowjetischer Herrschaft In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager Zur Erfolgsgeschichte einer Institution Hamburger Edition Hamburg 2013 S 134 165 Anna Schor Tschudnowskaja Aktivisten des Andenkens Die GesellschaftMemorial Ziele leitende Thesen und Denkmuster In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 137 159 ISBN 978 3 486 74196 4 Michail Borisovic Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 Ein Handbuch Ubers aus dem Russ und Bearb Reinhold Schletzer Reinhold Schletzer Verlag Berlin 2003 ISBN 3 921539 72 2 Mirjam Sprau Kolyma und Magadan Okonomie und Lager im Nordosten der Sowjetunion In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 80 91 ISBN 978 3 8353 1437 5 Mirjam Sprau Leben nach dem GULAG Petitionen ehemaliger sowjetischer Haftlinge als Quelle In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Bd 60 2012 H 1 S 93 110 Mirjam Sprau Gold und Zwangsarbeit Der Lagerkomplex Dal stroj In Osteuropa 58 Jg 2008 H 2 S 65 79 Meinhard Stark Frauen und Kinder im Gulag In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Verlag Gottingen 2014 S 118 127 ISBN 978 3 8353 1437 5 Andrej B Suslov Das Spezkontingent Ende der 1920er bis Anfang der 1950er Jahre in der Region Perm In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 92 105 ISBN 978 3 8353 1437 5 Nicolas Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag In Volkhard Knigge Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Spuren und Zeugnisse 1929 1956 Wallstein Gottingen 2012 S 102 123 ISBN 978 3 8353 1437 5 Nicolas Werth Der Gulag im Prisma der Archive Zugange Erkenntnisse Ergebnisse In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 9 30 Aleksej V Zacharcenko Die Aufarbeitung der Geschichte des Gulag in Russland In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 70 79 ISBN 978 3 8353 1437 5 Dokumentarfilm Bearbeiten Patrick Rotman Nicolas Werth Francois Ayme Die sowjetische Hauptverwaltung der Lager Dokumentarfilm in drei Teilen Frankreich 2017 gesendet auf arte Februar 2020 Teil 1 Die Anfange 1917 1933 online auf archive org Teil 2 Wucherungen 1934 1945 online auf archive org Teil 3 Zenit und Todeskampf 1945 1957 online auf archive org Das Schweigen meines Vaters Abgerufen am 22 Juli 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gulag Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Gulag Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Menschenrechtsorganisation Memorial Deutschsprachiges Portal von Memorial uber den Gulag mit Fachtexten Fotos Haftlingsbiografien etc Virtuelles Gulagmuseum ein mehrsprachiges Projekt des Forschungs und Informationszentrums Memorial in St Petersburg Website der Ausstellung Gulag Spuren und Zeugnisse 1929 1956 archiviert im archive org Website uber den Gulag der Stiftung The Victims of Communism Memorial Foundation englisch Website des Moskauer GULAG Museums russisch und englisch Website des Forschungsprojekts Mapping the Gulag mit vielen Karten des Lagersystems englisch Einzelnachweise Bearbeiten Applebaum Der Gulag S 9 Ubersichtskarte der Gulag Lager in der UdSSR In Portal von Memorial Deutschland Abgerufen am 21 Marz 2020 Die interaktive Karte fuhrt zu einzelnen Lager in den Regionen der UdSSR Schnell Gulag als Systemstelle S 134 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 568 Angabe vier bis sechs Millionen nach Karner Im Archipel GUPVI S 9 S 237 Anm 2 Zahlen nach Gestwa Aufbruch aus dem GULag S 481 f Suslov Das Spezkontingent S 92 Zahl der Gulag Toten bei Applebaum Der Gulag S 619 Markus Ackeret In der Welt der Katorga Die Zwangsarbeitsstrafe fur politische Delinquenten im ausgehenden Zarenreich Ostsibirien und Sachalin Osteuropa Institut Munchen Historische Abteilung Mitteilungen Nr 56 April 2007 Munchen 2007 ISBN 978 3 938980 11 8 Zur Verbannungs und Strafarbeitspraxis in Russland siehe auch Applebaum Der Gulag S 26 30 Zahlen nach Applebaum Der Gulag S 29 Ackeret In der Welt der Katorga S 6 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 102 f Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 195 f Siehe hierzu Alan Kramer Einleitung In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager Zur Erfolgsgeschichte einer Institution Hamburger Edition Hamburg 2013 S 7 42 hier S 13 16 ISBN 978 3 86854 267 7 Zu Kuba siehe Kotek Rigoulot Das Jahrhundert der Lager S 45 55 zu den Lagern im Burenkrieg siehe dort S 56 73 Hierzu Claudia Siebrecht Formen von Unfreiheit und Extreme der Gewalt Die Konzentrationslager in Deutsch Sudwestafrika 1904 1908 In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager Zur Erfolgsgeschichte einer Institution Hamburger Edition Hamburg 2013 S 87 109 siehe ferner Kotek Rigoulot Das Jahrhundert der Lager S 79 83 Zu den Lagern in Sudwestafrika und in Sudafrika siehe Jonas Kreienbaum Ein trauriges Fiasko Koloniale Konzentrationslager im sudlichen Afrika 1900 1908 Hamburger Edition Hamburg 2015 ISBN 978 3 86854 290 5 Kramer Einleitung In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager S 18 20 Heather Jones Eine technologische Revolution Der Erste Weltkrieg und die Radikalisierung des Kriegsgefangenenlagers In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager Zur Erfolgsgeschichte einer Institution Hamburger Edition Hamburg 2013 S 110 133 hier S 114 S 117 S 126 f Siehe hierzu Emmanuel Debruyne Espionage auf 1914 1918 online International Encyclopedia of the First World War Abruf am 19 Marz 2015 Jorg Baberowski Der rote Terror Die Geschichte des Stalinismus Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2003 S 26 ISBN 3 421 05486 X a b Kramer Einleitung In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager S 22 Applebaum Der Gulag S 31 S 47 Schnell Gulag als Systemstelle S 140 Applebaum Der Gulag S 47 Jorn Petrick Einleitung zum Auszug aus dem Protokoll Nr 21 der Sitzung des Rates der Volkskommissare SNK Grundung der Tscheka 7 20 Dezember 1917 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Exemplarische Nachweise zu Lenins Propagierung von Terror bei Norman Naimark Revolution Stalinismus und Genozid In APuZ 44 45 2007 PDF 2 0 MB S 14 20 hier S 18 20 Aleksandr Subin Einfuhrung zum Beschluss des Rates der Volkskommissare uber den Roten Terror 5 September 1918 auf 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Applebaum Der Gulag S 10 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 70 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 95 f Putz Die Herren des Lagers S 341 f Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 47 f Fischer von Weikersthal Durch die Arbeit in die Freiheit S 62 f Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 76 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 426 429 Siehe ferner Applebaum Der Gulag S 57 78 Fischer von Weikersthal Die inhaftierte Presse S 45 77 Klause Der Klang des Gulag S 59 65 Zur daran anschliessenden Geschichte der Inseln des Klosters und der Lagerrelikte siehe Katharina Haverkamp Heute auf den Solovki morgen in Russland Die Spurensuche des Fotografen und Regionalhistorikers Jurij Arkad evic Brodskij In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 161 176 ISBN 978 3 486 74196 4 Kizny Gulag S 38 und 78 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 77 f Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 79 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 83 Kizny Gulag S 37 Applebaum Der Gulag S 62 f Siehe ferner Karl Schlogel Solowki Laboratorium der Extreme In solovki org Archiviert vom Original am 5 Juli 2008 abgerufen am 21 Marz 2015 Schnell Gulag als Systemstelle S 140 Zu den Reformen Frenkels siehe Applebaum Der Gulag S 69 76 Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 32 Applebaum Der Gulag S 76 Jurgen Zarusky Die deutschen Sozialdemokraten und das sowjetische Modell ideologische Auseinandersetzung und aussenpolitische Konzeptionen 1917 1933 Oldenbourg Verlag 1992 ISBN 3 486 55928 1 S 213 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Applebaum Der Gulag S 78 Applebaum Der Gulag S 81 84 Karl Schlogel Solowki Laboratorium der Extreme Memento vom 28 Juli 2018 im Internet Archive Artikel auf der Website solovki org Abruf am 21 Marz 2015 Hubertus Knabe Solowki Der erste Gulag 5 April 2019 abgerufen am 7 April 2019 Zum Verhaltnis zwischen OGPU und dem Volkskommissariat fur Justiz NKJu siehe Applebaum Der Gulag S 10 S 51 und 92 Zitat Im selben Jahr 1929 begann die sowjetische Geheimpolizei die Kontrolle uber den Strafvollzug zu ubernehmen und entwand der Justiz ein Lager und Gefangnis nach dem anderen Ebd S 10 Applebaum Der Gulag S 88 90 Grafik auf Basis von Zahlen jeweils 1 Januar bei Applebaum Der Gulag S 614 In diese Werte gehen nicht alle Personen ein die zur Zwangsarbeit verurteilt waren Es fehlen beispielsweise jene die zur Zwangsarbeit ohne Freiheitsstrafe verurteilt wurden Kriegsgefangene und Insassen von Filtrationslagern Uberdies ist die unterjahrige Fluktuation nicht berucksichtigt Siehe hierzu Applebaum Der Gulag S 614 617 Leonid Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion Von Lenin bis Jelzin Pustet Regensburg 2000 S 265 ISBN 3 7917 1687 5 Lynne Viola Peasant Rebels Under Stalin Collectivization and the Culture of Peasant Resistance Oxford University Press 1999 ISBN 0 19 535132 0 S 23 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zur Zwangskollektivierung siehe Manfred Hildermeier Die Sowjetunion 1917 1991 Oldenbourg Verlag 2007 ISBN 978 3 486 70112 8 S 36 39 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ferner Manfred Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates C H Beck 1998 ISBN 3 406 43588 2 S 377 401 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Grundlegend hierzu Lynne Viola The unknown Gulag Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 106 a b Schnell Gulag als Systemstelle S 143 147 Viola The unknown Gulag S 85 f Siehe Nicolas Werth Die Insel der Kannibalen Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 106 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 16 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 596 Grutzmacher Die Baikal Amur Magistrale Vom stalinistischen Lager zum Mobilisierungsprojekt S 99 a b Applebaum Der Gulag S 101 Applebaum Der Gulag S 101 f Schnell Gulag als Systemstelle S 148 Begriff Mengenverbrauchsgut bei Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 180 Schnell Gulag als Systemstelle S 149 Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut S 246 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 162 165 Siehe auch Fischer von Weikersthal Die inhaftierte Presse insbesondere S 89 107 Applebaum Der Gulag S 122 Schnell Gulag als Systemstelle S 149 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 233 Anm 236 Kizny Gulag S 118 Applebaum Der Gulag S 105 107 Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut S 246 Zu diesem Kanal siehe Schlogel Terror und Traum S 361 372 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 220 222 Ferner Schlogel Terror und Traum S 373 379 Schlogel Terror und Traum S 363 Applebaum Der Gulag S 128 Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut S 249 Schlogel Terror und Traum S 374 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 151 153 Siehe ferner Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 235 237 sowie insgesamt Grutzmacher Die Baikal Amur Magistrale Vom stalinistischen Lager zum Mobilisierungsprojekt Zu dieser Expedition und ihren Folgen siehe Applebaum Der Gulag S 116 121 Siehe ferner den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 543 f Siehe den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 195 197 Hedeler Hennig Schwarze Pyramiden S 31 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 544 f Applebaum Der Gulag S 121 Zum SibLag siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 422 425 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 34 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 302 f Siehe ferner Hedeler Stark Das Grab in der Steppe insb S 31 91 Barnes Death and Redemption Zum Fuhrungspersonal der Lagerverwaltung siehe Wladislaw Hedeler Das Beispiel KARLag Die Verwaltung eines Besserungsarbeitslagers In Wladislaw Hedeler Hrsg Stalinscher Terror 1934 41 Eine Forschungsbilanz BasisDruck Berlin 2002 S 109 131 ISBN 3 86163 127 X Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 361 364 Applebaum Der Gulag S 151 Ertz Zwangsarbeit in Noril sk Ein atypischer idealtypischer Lagerkomplex S 293 Ertz Zwangsarbeit in Noril sk Ein atypischer idealtypischer Lagerkomplex S 295 Sprau Kolyma und Magadan S 83 Panikarov Kolyma Daten und Fakten S 267 Dieses Gebiet ist damit mehr als neunmal grosser als das Deutschlands in den Grenzen von 1991 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 412 415 Applebaum Der Gulag S 123 Panikarov Kolyma Daten und Fakten S 269 Sprau Gold und Zwangsarbeit S 70 Kizny Gulag S 301 Sprau Kolyma und Magadan S 83 Sprau Kolyma und Magadan S 81 Sprau Kolyma und Magadan S 84 Sprau Kolyma und Magadan S 84 Geringfugig abweichende Zahlen bei Panikarov Kolyma Daten und Fakten S 283 hier werden etwa 870 000 Haftlinge und etwa 130 000 Tote genannt Applebaum Der Gulag S 10 und 211 Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 194 Hierzu kurz Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 31 33 Ausfuhrlich Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 115 167 Siehe hierzu Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 194 212 Schlogel Terror und Traum S 384 f Zum Ende von Jagoda Berman Pliner und Bersin siehe Applebaum Der Gulag S 134 136 Neben Jagoda Berman und Pliner wurden auch die vormaligen Gulag Chefs Fjodor Eichmans und Lasar Kogan 1899 1939 Opfer des Grossen Terrors siehe Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 150 Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin Aus dem Engl von Martin Richter C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62184 0 S 101 Felix Ackermann Mehr als eine Packung Belomorkanal Solovki und die Erinnerung an den GULag In Katharina Kucher Gregor Thum Soren Urbansky Hrsg Stille Revolutionen Die Neuformierung der Welt seit 1989 Campus Verlag Frankfurt am Main u a 2013 ISBN 978 3 593 39851 8 S 173 184 hier S 176 Applebaum Der Gulag S 143 Khlevniuk The History of the Gulag S 170 Siehe ferner Uta Gerlant Gedenken an Terror Opfer in Karelien Berliner Zeitung 4 Dezember 1997 Abruf am 24 Marz 2015 Applebaum Der Gulag S 144 Hedeler Hennig Schwarze Pyramiden S 29 Panikarov Kolyma Daten und Fakten S 279 Khlevniuk The History of the Gulag S 171 Zahlen nach Khlevniuk The History of the Gulag S 178 f Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 601 f Siehe Applebaum Der Gulag S 141 143 Am Beispiel des Dalstroi siehe Panikarov Kolyma Daten und Fakten S 280 f Zahlen nach Khlevniuk The History of the Gulag S 179 Zahlen nach Khlevniuk The History of the Gulag S 179 f Schnell Gulag als Systemstelle S 159 Applebaum Der Gulag S 150 f Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 115 f Zur Branchengliederung siehe auch Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 602 Applebaum Der Gulag S 212 f a b Bonwetsch Gulag Willkur und Massenverbrechen S 34 Applebaum Der Gulag S 447 Applebaum Der Gulag S 442 444 Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 116 Zu den Gewalttaten in Lemberg siehe Hermann Frank Meyer Blutiges Edelweiss Die 1 Gebirgs Division im Zweiten Weltkrieg Ch Links Verlag 2008 ISBN 978 3 86153 447 1 S 58 65 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zu Tarnopol siehe Ela Hornung Denunziation als soziale Praxis Falle aus der NS Militarjustiz Bohlau Verlag Wien 2010 ISBN 978 3 205 78432 6 S 99 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 116 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 603 Auch Sondersiedler konnten Dienst an der Waffe leisten bis November 1942 waren dies 60 000 Personen siehe Viola The unknown Gulag S 170 Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 116 Applebaum Der Gulag S 440 a b Angabe ein Viertel bei Applebaum Der Gulag S 24 S 211 und 619 Der Bezug dieser Quote wechselt bei der Autorin Manchmal sind es alle Kriegsjahre manchmal die Jahre 1941 1942 Angabe ein Viertel auch bei Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 603 Bezug 1942 Angabe ein Funftel bei Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 108 Bezug 1942 und 1943 und bei Schnell Gulag als Systemstelle S 160 Bezug alle Kriegsjahre Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 116 f Applebaum Der Gulag S 458 f Kramer Einleitung In Bettina Greiner Alan Kramer Hrsg Die Welt der Lager S 37 Applebaum Der Gulag S 461 464 Nur rund 15 Prozent dieser Personen wurden ins Zivilleben entlassen Zirka 20 Prozent der Repatrianten wurde mit dem Tod beziehungsweise mit 25 Jahren Zwangsarbeit bestraft der Rest erhielt kurzere Strafen siehe Karner Im Archipel GUPVI S 137 Dekret des Prasidiums des Obersten Sowjets der UdSSR Uber die Verstarkung des Schutzes des Privateigentums der Burger und Dekret des Prasidiums des Obersten Sowjets der UdSSR Uber die strafrechtliche Verantwortung fur den Raub staatlichen und gesellschaftlichen Eigentums 4 Juni 1947 auf 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 60 62 Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 118 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 604 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 394 f a b Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 22 Schnell Gulag als Systemstelle S 150 Vorkriegszahlen und angaben bei Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 92 94 Zahlen fur 1949 bei Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 123 Applebaum Der Gulag S 464 Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut S 239 S 248 Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut S 255 S 257 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 397 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 396 Fussnote 26 Diese Formulierung geht auf Oleg Khlevniuk zuruck siehe Schnell Gulag als Systemstelle S 151 f Schnell Gulag als Systemstelle S 150 Barnes Death and Redemption S 38 Hildermeier Die Sowjetunion 1917 1991 S 128 Hierzu Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 115 Hierzu Applebaum Der Gulag S 378 387 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 405 f Die Haftlinge des Gulag losten das Wort Tufta welche die Kehrseite der Normierung jedweder Lagerarbeit und der Verpflegungsration bezeichnete als technika uceta fiktivnogo truda Berechnungstechnik fiktiver Arbeit auf siehe Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 405 Fussnote 76 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 24 Barnes Death and Redemption S 47 Hierzu Applebaum Der Gulag S 491 494 Putz Die Herren des Lagers S 350 f Schnell Gulag als Systemstelle S 162 f Hedeler Widerstand im Gulag S 354 361 f Applebaum Der Gulag S 490 f Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 118 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 358 362 a b c Hedeler Hennig Schwarze Pyramiden S 57 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de ferner die entsprechenden Informationen der Gesellschaft Memorial Krasnojarsk Zum RetschLag deutsch Flusslager siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de Zu diesen zwei Aufstanden siehe Applebaum Der Gulag S 514 522 Zum Aufstand in Workuta siehe vor allem Hedeler Hennig Hrsg Schwarze Pyramiden Ferner Fritjof Meyer Der vergessene Sklavenaufstand Tod im Gulag In Spiegel Online 10 Oktober 2003 abgerufen am 7 April 2015 a b Hedeler Widerstand im Gulag S 365 Zu diesem Lagerkomplex siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de sowie den Eintrag in Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 S 435 437 Siehe Applebaum Der Gulag S 522 531 Applebaum Der Gulag S 530 Gestwa Auf Wasser und Blut gebaut S 261 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 420 f Weitere Beispiele fur Unruhen bei Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 353 Zur Absetzung Berias siehe Stephan Merl Einfuhrung zum Beschluss des Plenums des CK der KPSS Uber partei und staatsfeindliche Handlungen von Berija Entmachtung Lavrentij Berijas 7 Juli 1953 auf 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Siehe Hedeler Hennig Hrsg Schwarze Pyramiden S 53 58 Applebaum Der Gulag S 503 a b Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 606 Applebaum Der Gulag S 533 f Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 354 f Siehe zu dieser Rede ihren Hintergrunden und unmittelbaren Folgen Karl Eimermacher Einfuhrung zur Rede des Ersten Sekretars des CK der KPSS N S Chruscev auf dem XX Parteitag der KPSS Geheimrede und der Beschluss des Parteitages Uber den Personenkult und seine Folgen 25 Februar 1956 auf 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Applebaum Der Gulag S 537 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 358 Applebaum Der Gulag S 537 Applebaum Der Gulag S 504 Fieseler Ende des Gulag Systems S 171 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 29 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 605 f Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 120 f Adler The Gulag Survivor S 83 88 f Sprau Leben nach dem GULAG Petitionen ehemaliger sowjetischer Haftlinge als Quelle S 109 Applebaum Der Gulag S 505 Fieseler Ende des Gulag Systems S 172 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 29 Fieseler Ende des Gulag Systems S 172 a b Sprau Leben nach dem GULAG Petitionen ehemaliger sowjetischer Haftlinge als Quelle S 99 Applebaum Der Gulag S 536 Elie Unmogliche Rehabilitation S 376 Elie Unmogliche Rehabilitation S 384 f Applebaum Der Gulag S 587 Stark Die Gezeichneten S 139 Fieseler Ende des Gulag Systems S 175 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 607 Siehe Ukas des Prasidiums des Obersten Sowjets der UdSSR Uber zusatzliche Massnahmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit im Zusammenhang mit den Opfern der Repressionen in den 1930 bis 1940er Jahren sowie zu Beginn der 1950er Jahre auf der Website der Gesellschaft Memorial Krasnojarsk Siehe Ukas des Prasidenten der UdSSR Uber die Wiederherstellung der Rechte aller Opfer politischer Repressionen in den 1920er bis 1950er Jahren auf der Website der Gesellschaft Memorial Krasnojarsk Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 611 Siehe hierzu Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 612 f Applebaum Der Gulag S 600 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 608 Applebaum Der Gulag S 556 Zu diesem Lager siehe die stichwortartigen Informationen auf der Website www gulag memorial de Applebaum Der Gulag S 575 S 575 579 Applebaum Der Gulag S 589 Angaben zur Biografie von Maier Memento vom 15 Februar 2016 im Internet Archive auf der Website www ausstellung gulag org Beispiele fur die unterschiedlichsten Verhaftungsanlasse bei Applebaum Der Gulag S 156 162 sowie bei Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 168 172 oder bei Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 35 37 Siehe Applebaum Der Gulag S 162 164 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 40 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 40 45 Applebaum Der Gulag S 165 f Zur Folterung deutscher Kommunisten die wahrend des Grossen Terrors verhaftet wurden siehe Reinhard Muller NKWD Folter Terror Realitat und Produktion von Fiktionen In Wladislaw Hedeler Hrsg Stalinscher Terror 1934 41 Eine Forschungsbilanz BasisDruck Berlin 2002 S 133 158 ISBN 3 86163 127 X Hinweise auf derartige Instanzen bei Applebaum Der Gulag S 534 und Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 45 Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 182 184 Es handelt sich um Waggons die nach aussen vergittert waren Im Inneren waren sie mit Gittern oder Stahlnetzen in einzelne Zellen unterteilt Siehe Applebaum Der Gulag S 191 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 54 Ablichtung eines solchen Waggons auf der Website www akg images co uk Abruf 27 Marz 2015 Zur Situation auf Eisenbahntransporten siehe Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 52 69 Applebaum Der Gulag S 189 194 Applebaum Der Gulag S 196 199 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 80 83 Zu Verhaltnissen wahrend einer Verschiffung auf dem Fluss Ob siehe Nicolas Werth Die Insel der Kannibalen S 130 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 83 86 155 Applebaum Der Gulag S 126 Applebaum Der Gulag S 454 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 73 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 73 78 Applebaum Der Gulag S 194 196 Zu den Zustanden im Transitlager Tomsk im Jahr 1933 siehe Nicolas Werth Die Insel der Kannibalen S 95 101 und 124 f Hierzu Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 78 80 Die Sammlung von Abbildungen aus der Ausstellung Gulag Spuren und Zeugnisse 1929 1956 auf der Website des Deutschen Historischen Museums zeigt eine derartige Erdhutte siehe Abbildung Nr 11 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 101 f Applebaum Der Gulag S 203 209 Applebaum Der Gulag S 214 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 91 93 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 88 91 93 Applebaum Der Gulag S 216 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 114 119 Applebaum Der Gulag S 218 222 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 142 Zum Nachfolgenden siehe Applebaum Der Gulag S 269 274 Applebaum Der Gulag S 273 Fur die Jahre 1939 und 1950 im KarLag siehe die Angaben bei Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 146 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 147 152 Applebaum Der Gulag S 243 f Applebaum Der Gulag S 244 246 Applebaum Der Gulag S 250 256 Zum Fehlen beispielsweise von Ingenieuren siehe Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 129 148 153 401 442 f Knappe Ausfuhrungen zu diesen Einrichtungen zum Beispiel bei Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 119 Applebaum Der Gulag S 148 f Zum Aufenthalt von Kopelew und Solschenizyn in einer Scharaschka siehe die Informationen auf www gulag memorial de Applebaum Der Gulag S 380 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 214 f Applebaum Der Gulag S 378 Beispiele fur Tufta bei Applebaum Der Gulag S 383 387 und bei Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 219 221 Siehe hierzu Applebaum Der Gulag S 406 413 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 436 444 Zum Singen siehe Klause Der Klang des Gulag S 65 75 und 535 539 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 431 f Zur Kultur und Propagandaarbeit siehe Klause Musik per Verordnung dort auf S 309 Ausfuhrungen zu Wettbewerben im Kunstschaffen Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 178 185 Applebaum Der Gulag S 258 267 296 f Kizny Gulag S 258 261 am Beispiel des DmitLag siehe Schlogel Terror und Traum S 380 383 Der Begriff Leibeigenentheater stammt von Jewgenija Ginsburg zitiert nach Barnes Death and Redemption S 64 Siehe Fischer von Weikersthal Die inhaftierte Presse insbesondere S 467 489 Zum Nachfolgenden siehe zusammenfassend Applebaum Der Gulag S 274 278 Barnes Death and Redemption S 44 f Am Beispiel des DmitLag und des Moskau Wolga Kanals siehe Schlogel Terror und Traum S 374 und 379 Siehe hierzu die Schilderungen bei Orlando Figes Schick einen Gruss zuweilen durch die Sterne Eine Geschichte von Liebe und Uberleben in Zeiten des Terrors Aus dem Englischen und Russischen von Bernd Rullkotter Carl Hanser Verlag Berlin u a 2012 ISBN 978 3 446 24031 5 Siehe ferner Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 449 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 414 Auch hierzu Figes Schick einen Gruss zuweilen durch die Sterne Ferner Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 455 f Siehe Alan Barenberg Prisoners Without Borders Zazonniki and the Transformation of Vorkuta after Stalin Memento vom 12 Oktober 2015 im Internet Archive In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas 57 2009 4 S 513 534 Klause Musik per Verordnung S 310 Schnell Gulag als Systemstelle S 156 Applebaum Der Gulag S 239 Applebaum Der Gulag S 232 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 243 Volkhard Knigge Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Spuren und Zeugnisse 1929 1956 S 62 Zur Ernahrungslage siehe insgesamt Applebaum Der Gulag S 232 240 Zu Lagerkrankheiten siehe Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 351 357 Zur Gefahr durch winterliches Sonnenlicht in Eis und Schnee Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 110 Zur Situation der Krankenversorgung siehe Applebaum Der Gulag S 395 406 sowie Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 340 351 Ertz Zwangsarbeit in Noril sk Ein atypischer idealtypischer Lagerkomplex S 290 Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 108 f Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 20 Applebaum Der Gulag S 619 Applebaum Der Gulag S 368 370 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 368 f Nicolas Werth The NKVD Mass Secret Operation n 00447 August 1937 November 1938 Memento vom 19 Januar 2015 im Internet Archive Online Encyclopedia of Mass Violence veroffentlicht am 24 Mai 2010 abgerufen im Internet Archive am 18 April 2015 Applebaum Der Gulag S 421 Applebaum Der Gulag S 422 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 428 Applebaum Der Gulag S 417 419 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 339 Barnes Death and Redemption S 53 57 Stark Frauen und Kinder im Gulag S 118 Applebaum Der Gulag S 335 Vgl Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben Stark Frauen und Kinder im Gulag S 119 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 384 Zu Massenvergewaltigungen Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 389 391 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 39 S 431 f S 451 455 Stark Frauen und Kinder im Gulag S 124 Applebaum Der Gulag S 344 358 Rebitschek Strafverfolgung im Stalinismus S 134 Elie Die Drehtur S 113 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 259 263 Applebaum Der Gulag S 319 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 268 271 Applebaum Der Gulag S 329 f Rechtsgrundlage war das sogenannte Ahrengesetz vom 7 August 1932 siehe Khlevniuk The History of the Gulag S 55 Jorg Baberowski Verbrannte Erde Stalins Herrschaft der Gewalt C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63254 9 S 184 Rebitschek Strafverfolgung im Stalinismus S 132 f Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 272 278 Applebaum Der Gulag S 310 318 Applebaum Der Gulag S 313 Rebitschek Strafverfolgung im Stalinismus S 135 Putz Die Herren des Lagers S 350 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 278 Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 419 Stark Frauen im Gulag Alltag und Uberleben S 281 History of Gulag in 7 Volumes Volume 2 Structure and Personnel documents ed N V Petrov State Archive of the Russian Federation 2004 russisch The Heads of the Central Committee of NKVD N V Petrov K V Sorokyn Who Headed NKVD 1934 1941 Memorial Moscow 1999 ISBN 5 7870 0032 3 Lubyanka VCheka KGB Documents 1917 1960 In istmat info Archiviert vom Original am 9 August 2022 abgerufen am 7 August 2023 Moscow International Democracy Fund 1997 ISBN 5 89511 004 5 Zum Wachpersonal siehe vor allem Gestwa Die Stalinschen Grossbauten des Kommunismus S 422 432 Applebaum Der Gulag S 285 307 Zahl der Selbstmorde bei Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 166 Memoiren von Wachleuten uber Erlebtes sind sehr selten Eine Ausnahme bilden die Aufzeichnungen von Iwan Tschistjakow Sie zeigen das Erschrecken und die Gewohnung eines zwangsverpflichteten Gulag Wachmanns Siehe hierzu Irina Scherbakowa In dem Tagebuch liegt mein ganzes Leben Die Aufzeichnungen eines Bewachers im Gulag in Dieselbe Zerrissene Erinnerung Der Umgang mit Stalinismus und Zweitem Weltkrieg im heutigen Russland Wallstein Gottingen 2010 S 63 89 ISBN 978 3 8353 0601 1 Das Tagebuch liegt mittlerweile in deutscher Ubersetzung vor Siehe Ivan Petrovic Cistjakov Sibirien Sibirien Tagebuch eines Lageraufsehers Matthes amp Seitz Berlin Berlin 2014 ISBN 978 3 88221 092 7 Schnell Gulag als Systemstelle S 157 Adler The Gulag Survivor S 232 f Elie Die Drehtur S 106 Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 107 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 17 Zu psychischen Folgen von Haft und Verbannung siehe Adler The Gulag Survivor S 112 118 Stark Die Gezeichneten S 124 126 Elie Die Drehtur S 111 Adler The Gulag Survivor S 65 f Stark Die Gezeichneten S 127 f Barnes Death and Redemption S 165 Stark Die Gezeichneten S 141 f S 200 Applebaum Der Gulag S 544 f Scerbakova Erinnerung in der Defensive S 412 f Fieseler Ende des Gulag Systems S 176 grundsatzlich hierzu Adler Keeping Faith with the Party Adler Keeping Faith with the Party S 4 Dazu Viola The unknown Gulag S 167 181 Kaznelson Remembering the Soviet State S 1173 1176 Applebaum Der Gulag S 548 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 569 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 574 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 581 Gnedovskij Ochotin Leiden als Exponat S 193 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 609 Siehe die entsprechenden Informationen Memento vom 8 September 2015 im Internet Archive auf der Website der deutschsprachigen Sektion von Memorial Abruf 27 April 2015 zu den Gedenkbuchern siehe Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 617 Klaus Helge Donath Russische NGO Memorial Ein Dorn im Auge der Machthaber Die Tageszeitung 17 Dezember 2014 Abruf 27 April 2015 Ausfuhrlich dazu Scerbakova Erinnerung in der Defensive Konradova Suche nach der Form S 421 f Zum Museum in Perm siehe Immo Rebitschek Neuvermessung und Neugestaltung eines Erinnerungsortes Die Gedenkstatte Perm 36 In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 91 108 ISBN 978 3 486 74196 4 zum staatlichen Druck auf das Museum siehe Sabine Adler Putins Burokratie zwingt Gulag Museum ins Aus Deutschlandradio Kultur 9 Marz 2015 Abruf am 27 April 2015 Zum KarLag Museum siehe die dreisprachige Website des Museums Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive Abruf am 13 Mai 2015 Scerbakova Erinnerung in der Defensive S 417 Website des Museums deutsch Abruf am 27 April 2015 Siehe hierzu Muller Butz Werkmeister Die Geschichte des GULag im Russischen Internet RuNet S 237 241 Gnedovskij Ochotin Leiden als Exponat S 194 f Schor Tschudnowskaja Aktivisten des Andenkens S 151 f Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 105 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 14 Applebaum Der Gulag S 597 Konradova Suche nach der Form S 425 Ganzenmuller Utz Exkulpation und Identitatsstiftung S 11 Foto dieses Mahnmals auf Spiegel Online Abruf am 27 April 2015 Haverkamp Gedenken als Herausforderung S 185 Konradova Suche nach der Form S 426 f Ganzenmuller Utz Exkulpation und Identitatsstiftung S 11 Konradova Suche nach der Form S 422 429 Konradova Suche nach der Form S 423 f Hedeler Stark Das Grab in der Steppe S 436 438 Gesine Dornbluth Aufarbeitung des Gulag in Kasachstan Deutschlandfunk 23 Mai 2015 Abruf am 12 Juni 2015 Makhotina Raume der Trauer Statten die schweigen S 37 Scherbakowa Gefangnisse und Lager S 570 Scerbakova Erinnerung in der Defensive S 410 Schor Tschudnowskaja Aktivisten des Andenkens S 159 Schor Tschudnowskaja Aktivisten des Andenkens S 155 NGO Durchsuchungen in Russland Behorden legen Memorial lahm Die Tageszeitung 21 Marz 2013 Abruf 28 April 2015 Haverkamp Gedenken als Herausforderung S 187 Hierzu Margarete Zimmermann Die Russische Orthodoxe Kirche als erinnerungspolitischer Akteur 1995 2009 Der Schiessplatz Butovo als Fallbeispiel fur die postsowjetische Gedenkkultur in Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 59 90 ISBN 978 3 486 74196 4 Siehe Schor Tschudnowskaja Aktivisten des Andenkens S 145 148 Ganzenmuller Utz Exkulpation und Identitatsstiftung S 13 f S 17 f Nikita V Petrov Konstantin V Skorkin Kto rukovodil NKVD 1934 1941 Spravocnik Zvenʹja Moskva 1999 ISBN 5 7870 0032 3 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 24 f Ganzenmuller Utz Exkulpation und Identitatsstiftung S 6 f S 28 Zitiert nach Daniel Brossler Wladimir Putins Geschichtsbild Nein zu Jelzin Ja zu Stalin Suddeutsche Zeitung 26 November 2008 Abruf 28 April 2014 Terror snimayut s arhivnogo ucheta dt Der Terror wird aus dem Archivbestand entfernt In Kommersant 8 Juni 2018 V RF po sekretnomu ukazu unichtozhayutsya dannye o repressirovannyh dt In der RF werden per Geheimbefehl Daten uber die Repressierten vernichtet In Deutsche Welle 8 Juni 2018 Russia Secretly Orders Destruction of Gulag Prisoners Records Media Warns In The Moscow Times 8 Juni 2016 a b Terror snimayut s arhivnogo ucheta dt Der Terror wird aus dem Archivbestand entfernt Kommersant 8 Juni 2018 Allein im Jahr 1951 erhielt die Gulag Verwaltung 132 738 Berichte und Abrechnungen aus den Lagern und Kolonien siehe Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion S 105 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 14 f Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 105 Gestwa Aufbruch aus dem GULag S 482 Galina Michajlovna Ivanova Gulag v sisteme totalitarnogo gosudarstva Moskovskij Obscestvennyj Naucnyj Fond Moskva 1997 Ubersetzt ins Englische als Galina Mikhailovna Ivanova Labor camp socialism The Gulag in the Soviet totalitarian system Ed by Donald J Raleigh Transl by Carol Flath Sharpe Armonk London 2000 ISBN 0 7656 0426 4 Ins Deutsche ubersetzt als Ivanova Der Gulag im totalitaren System der Sowjetunion Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager Applebaum Der Gulag Smirnow Hrsg Das System der Besserungsarbeitslager in der Sowjetunion 1923 1960 Istorija stalinskogo Gulaga Konec 20 ch pervaja polovina 50 ch godov Sobranie dokumentov 7 Bande Moskva 2004 2005 Zacharcenko Die Aufarbeitung der Geschichte des Gulag in Russland S 70 Werth Der Gulag im Prisma der Archive S 12 f Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 104 zu den unterschiedlichen Zahlen siehe auch Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 187 f Gestwa Aufbruch aus dem GULag S 482 Applebaum Der Gulag S 617 Suslov Das Spezkontingent S 92 Applebaum Der Gulag S 619 Zum fruheren Streit um diese Zahlen siehe Stettner Archipel GULag Stalins Zwangslager S 188 190 Siehe den Uberblick von Dieter Pohl Nationalsozialistische und stalinistische Massenverbrechen Uberlegungen zum wissenschaftlichen Vergleich In Jurgen Zarusky Hrsg Stalin und die Deutschen Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Sondernummer Oldenbourg Munchen 2006 S 253 263 ISBN 978 3 486 57893 5 Applebaum Der Gulag S 34 39 Hierzu Zacharcenko Die Aufarbeitung der Geschichte des Gulag in Russland S 72 So der Untertitel des Werkes Julia Landau Einleitung In Dieselbe Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 S 7 11 hier S 8 ISBN 978 3 8353 1437 5 ahnliche Formulierung bei Werth Ein kurzer historischer Abriss uber den Gulag S 103 Volker M Schutterle Meilenstein der literarischen Aufarbeitung sowjetischer Gewaltherrschaft Der Archipel Gulag Beitrag der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages vom 17 Dezember 2013 Abruf am 12 Mai 2015 Siehe hierzu Ulrich Schmid Nicht Literatur ohne Moral Warum Varlam Salamov nicht gelesen wurde Memento vom 6 August 2010 im Internet Archive In Osteuropa 57 Jg 2007 H 6 Das Lager schreiben Varlam Salamov und die Aufarbeitung des Gulag S 87 105 Zitat Eintreten in die hoffnungslose und grausame Lagerwelt dort auf S 94 Marisa Siguan Schreiben an den Grenzen der Sprache Studien zu Amery Kertesz Semprun Schalamow Herta Muller und Aub de Gruyter Berlin Boston 2014 S 196 241 ISBN 978 3 11 034834 7 Hans Peter Kunisch Menschen ohne Biografie Eine grosse Entdeckung Der russische Autor Warlam Schalomow erzahlt wie kein anderer zuvor von den stalinistischen Lagern In Die Zeit 4 Oktober 2007 Abruf am 1 Mai 2015 Zum Roman Neumanns siehe Gunther Stocker Zwischen Grauen und Groteske Robert Neumanns Gulag RomanDie Puppen von Poshanskund die Kultur des Kalten Krieges In ILCEA 16 2012 Abruf am 1 Mai 2015 Jan Koneffke Showdown der Weltanschauungen Robert Neumanns Roman Die Puppen von Poshansk Neue Zurcher Zeitung 7 September 2013 Abruf 1 Mai 2015 Zum Besuch von Wallace siehe Applebaum Der Gulag S 466 468 Sprau Kolyma und Magadan S 86 Klause Der Klang des Gulag S 376 f Informationen auf der Website www gulag su Dort gibt es auch die Moglichkeit Auszuge aus verschiedenen Versionen des Werkes digital zu betrachten Siehe vor allem Jefrosinija Kersnowskaja Ach Herr wenn unsre Sunden uns verklagen Eine Bildchronik aus dem Gulag Mit einem Geleitwort von Lew Kopelew und einem Vorwort von Wladimir Wigiljanskij Ubers aus dem Russischen von Iwan N Tscherepow Neuer Malik Verlag Kiel 1991 ISBN 3 89029 062 0 Zu Kersnowskaja siehe ferner Adler The Gulag Survivor S 118 120 Aglaia Wespe Verletzliche Weiblichkeit verweigern Die Bildchronik der Evfrosinija Kersnovskaja als Selbstzeugnis und Erinnerungsort In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 177 196 ISBN 978 3 486 74196 4 Siehe Ralf Schluter Seltsamer Mann Artikel uber eine ZDF Dokumentation die Baldajew und seine Zeichnungen vorstellt Berliner Zeitung 19 Juni 1997 Abruf am 2 Mai 2015 Informationen und einige Zeichnungen von Baldajew Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive auf der Website der Gedenkstatte Berlin Hohenschonhausen Abruf 2 Mai 2015 Dancik Sergejewitsch Baldajew GULag Zeichnungen Hrsg von Hans Peter Boffgen Thees Klahn und Andrzej Klamt Zweitausendeins Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 86150 001 9 Zum Kunstler und seinem Zyklus siehe Nikolai Getman The Gulag Collection Paintings of the Soviet Penal System The Jamestown Foundation 2001 ISBN 0 9675009 1 5 Siehe Liliya Berezhnaya Die Stalinzeit im russischen Postperestroika Film Zwischen nationaler Sinnstiftung Sowjetnostalgie und melodramatischen Kassenschlagern In Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Hrsg Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 197 215 ISBN 978 3 486 74196 4 nbsp Dieser Artikel wurde am 4 Juli 2015 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Korperschaft GND 4243880 9 lobid OGND AKS LCCN n95070993 VIAF 263728337 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gulag amp oldid 237179840