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Dalia Grinkeviciute 28 Mai 1927 in Kaunas Litauen 25 Dezember 1987 Kaunas Sowjetunion war eine litauische Arztin und Schriftstellerin deren Erinnerungen an den Gulag heute als Teil der litauischen Nationalliteratur gelten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriftstellerisches Wirken 3 Werke 4 Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrinkeviciute wurde am 28 Mai 1927 in der damaligen litauischen Hauptstadt Kaunas geboren In der Folge des Hitler Stalin Pakts von August 1939 okkupierte die Sowjetunion im Sommer 1940 Litauen Am 14 Juni 1941 wenige Tage vor dem Uberfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion wurde Grinkeviciute mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in ein Lager des Gulag in der Altai Region deportiert Der Vater von den Sowjetbehorden als Teil der litauischen Intelligenz betrachtet wurde getrennt verschleppt er starb 1943 in einem sowjetischen Arbeitslager 1942 erfolgte die Verbringung so die Ausdrucksweise des NKWD von Dalia Grinkeviciute ihres Bruders und ihrer Mutter in den hohen Norden Jakutiens nach Trofimowsk ein unwirtlicher Landstrich im Mundungsgebiet der Lena 1949 floh sie mit ihrer Mutter zuruck nach Litauen wo sich beide illegal aufhielten Die Mutter starb und Grinkeviciute musste sie um nicht entdeckt zu werden heimlich beerdigen Sie wurde im Mai 1950 festgenommen und im Gefangnis von Suchobeswodnoje bei Nischni Nowgorod inhaftiert 1953 wurde Grinkeviciute nach Jakutsk deportiert 1954 wurde sie aus der Gulag Haft entlassen und begann am Medizinischen Institut von Omsk zu studieren 1957 kehrte sie zuruck nach Litauen wo sie ab 1960 ihr Medizinstudium an der Universitat Kaunas fortsetzte Von 1960 bis 1974 arbeitete sie am Krankenhaus von Laukuva wo sie sich vor allem um ehemalige Deportierte kummerte und um deren hinterlassenes Eigentum und Erinnerungen Daraufhin wurde sie vom KGB verfolgt 1974 entlassen und ihr die zugeteilte Wohnung entzogen 1977 lehnten die sowjetischen Behorden ihren Antrag auf Emigration nach Frankreich ab Sie starb 1987 in Kaunas an einem Krebsleiden und wurde auf dem Friedhof von Eiguliai begraben Schriftstellerisches Wirken BearbeitenBereits kurz nach ihrer Flucht notierte sie als 22 Jahrige ihre Erfahrungen aus der Zeit im Gulag Anschliessend versteckte sie die Aufzeichnungen im Garten ihres Elternhauses wo sie erst nach ihrem Tod gefunden wurden Um 1974 rekonstruierte sie ihre verschollenen Erinnerungen und notierte sie in verkurzter Form sie zirkulierten anschliessend im Samisdat 1 1979 erschienen ihre rekonstruierten Gulag Erinnerungen mit dem Titel Lietuviai tremtiniai Jakutijoje Litauische Vertriebene in Jakutien in einem Moskauer Verlag in russischer Sprache 1988 folgte eine Ubersetzung in litauischer Sprache sie erschien unter dem Titel Lietuviai prie Laptevu juros Die Litauer an der Laptewsee 2002 folgten eine englischsprachige und eine deutschsprachige Ubersetzung 1991 nach der Unabhangigkeit Litauens wurde die Erstfassung ihrer Gulag Aufzeichnungen zufallig wiedergefunden 1997 wurden beide Fassungen unter dem Titel Litauer an der Laptewsee publiziert 1996 97 erschienen ihre Erinnerungen uber die Zeit des sowjetisch besetzten Litauens mit dem Titel Gimtojoj zemej Im Heimatland die sie ebenfalls 1979 verfasst hatte Ihre Werke verbinden dokumentarische mit fiktiven Elementen Grinkeviciutes Erinnerungen an den Gulag gelten in ihrem Heimatland als Teil des Kanons der Nationalliteratur 2 Werke BearbeitenLietuviai prie Laptevu juros hrsg von der Lietuvos rasytoju sajungos leidykla Vilniaus Spauda Vilnius 2005 267 S ISBN 9986 39 402 3 deutsche Ausgaben Die Litauer an der Laptewsee Ubersetzung von Ruth Kibelka und Angela Vilcinskas Hrsg vom Litauischen Gymnasium Huttenfeld 2002 Aber der Himmel grandios Aus dem Litauischen ubersetzt von Vytene Muschick Hrsg von Vytene Muschick und Anna Husemann Mit einem Nachwort von Tomas Venclova Matthes amp Seitz Berlin Berlin 2014 ISBN 978 3 88221 387 4 Quellen BearbeitenLietuvos gyventoju genocido ir rezistencijos tyrimo centras Litauisches Genozid und Widerstandszentrum Dalia Grinkeviciute PDF DateiWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Dalia Grinkeviciute im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Barbel Gerdes Dalia Grinkeviciute Aber der Himmel grandios Aviva Online Magazin fur Frauen 21 Juni 2014 Gisela Erbsloh Besprechung von Dalia Grinkeviciute Aber der Himmel grandios SWR2 Forum Buch 31 August 2014 Abruf am 6 Dezember 2014 Andreas Breitenstein Die Lena weiss von nichts Neue Zurcher Zeitung 3 Oktober 2014 Friederike Kenneweg Deportation in die Sowjetunion Der Eisholle entronnen Spiegel Online 17 November 2014 Lietuves istorija is Sibiro siurpina vakarieciu oda Interview mit Vytene Muschick die die deutsche Ubersetzung besorgte Delfi 20 Mai 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Lietuves istorija is Sibiro siurpina vakarieciu oda Interview mit Vytene Muschick die die deutsche Ubersetzung besorgte Delfi 20 Mai 2014 Regina Monch Ich lebe mit Wesen zusammen die fruher einmal Menschen waren Bericht aus einer Todesfabrik nach sowjetischem Plan Die litauische Arztin Dalia Grinkeviciute dokumentiert wie sie ein Straflager im Polarwinter uberlebte In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18 Februar 2015 S 10 Normdaten Person GND 1048687252 lobid OGND AKS LCCN n99276339 VIAF 71705493 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grinkeviciute DaliaKURZBESCHREIBUNG litauische Arztin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 28 Mai 1927GEBURTSORT Kaunas LitauenSTERBEDATUM 25 Dezember 1987STERBEORT Kaunas Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dalia Grinkeviciute amp oldid 232789146