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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kolyma Begriffsklarung aufgefuhrt Die Kolyma russisch Kolyma jakutisch Halyma Chalyma ist ein Strom im russischen Foderationskreis Ferner Osten in Sibirien und mundet in die Ostsibirische See ein Randmeer des Arktischen Ozeans Nominell ist er 2129 km lang hydrologisch mit seinem Quellfluss Kulu sogar 2513 km 5 Die Kolyma fliesst durch drei Rajons der Oblast Magadan und die drei ostlichsten Ulusse der Republik Sacha Jakutien Kolyma Kolyma Halyma Chalyma Kolyma mit Nebenfluss OmolonKolyma mit Nebenfluss OmolonDatenGewasserkennzahl RU 19010100112019000000019Lage Republik Sacha Oblast Magadan Russland Russland Flusssystem KolymaZusammenfluss von Kulu und Ajan Jurjach 1 62 17 35 N 147 43 57 O 62 293055555556 147 7325 519Quellhohe ca 519 mMundung in die Ostsibirische See69 629444444444 161 49083333333 0 Koordinaten 69 37 46 N 161 29 27 O 69 37 46 N 161 29 27 O 69 629444444444 161 49083333333 0Mundungshohe 0 mHohenunterschied ca 519 mSohlgefalle ca 0 24 Lange 2129 km 1 2 2513 km einschl Quellfluss Kulu und dessen Quellfluss Kenjelitschi Einzugsgebiet 647 000 km 2 Abfluss am Pegel Sinegore AEo 61 500 km Lage 1844 kmoberhalb der Mundung MQ 1936 1989Mq 1936 1989 458 m s7 4 l s km Abfluss am Pegel Ust Srednekan AEo 99 400 km Lage 1623 kmoberhalb der Mundung MQ 1933 2000Mq 1933 2000 728 m s7 3 l s km Abfluss am Pegel Srednekolymsk 3 AEo 361 000 km Lage 641 kmoberhalb der Mundung MQ 1989 2000Mq 1989 2000 2237 m s6 2 l s km Abfluss am Pegel Kolymskoje 4 AEo 526 000 km Lage 283 kmoberhalb der Mundung NNQ April 1979 MQ 1978 2000Mq 1978 2000HHQ Juni 1985 30 6 m s3254 m s6 2 l s km 26 201 m sLinke Nebenflusse Popowka Jassatschnaja Syrjanka Oschogina SededemaRechte Nebenflusse Bachaptscha Bujunda Balygytschan Sugoi Korkodon Berjosowka Anjui Omolon Kamenka SjapjakineDurchflossene Stauseen Kolyma StauseeHafen Ust Srednekan SyrjankaSchiffbar rund 2000 km auf dem Unterlauf bis zur Einmundung der Bachaptscha 1 5 Kolyma bei Debin Rajon Jagodnoje Oblast Magadan 2004 Kolyma bei Debin Rajon Jagodnoje Oblast Magadan 2004 Nebenflusse der KolymaNebenflusse der KolymaVerlauf der Kolyma Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Schifffahrt 3 Stauseen 4 Nebenflusse 5 Landschaftsbild 6 Straflager des Gulag 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDas Einzugsgebiet des Flusses hat eine Grosse von 647 000 km 2 Die Wasserfuhrung der Kolyma am Unterlauf bei Kolymskoje schwankt zwischen Minimalwerten im Winter wenn sie bis in die Tiefe zugefroren ist 30 6 m s im April 1979 und Spitzenwerten in den kurzen Sommern wenn der Dauerfrostboden oberflachlich auftaut 26 201 m s im Juni 1985 4 Mitte Oktober seltener Ende September friert die Kolyma vollstandig zu und taut in der zweiten Maihalfte bis in den Juni hinein auf Das Brechen des Eises dauert zwei bis 18 Tage begleitet von massivem Eisgang und Eisstau 1 Die jahrliche Sedimentfracht betragt 5 5 Millionen Tonnen 1 Entgegen weit verbreiteten Aussagen entspringt sie nicht im Kolymagebirge sondern an der Nahtstelle zwischen dem Tscherskigebirge und dem Suntar Chajata Gebirge Ihr Hauptquellfluss Kulu entsteht an der Nordostflanke des Suntar Chajata Gebirges Zwei weitere Quellflusse entspringen am Sudrand des Hochlands von Oimjakon auf der Sudabdachung der Hauptverbindungs Bergkette zwischen den eben genannten Hochgebirgen Oberhalb von Debin wo die Kolymastrasse von Magadan uber Ust Nera nach Jakutsk auf der ersten von zwei Brucken den Fluss quert wurde die Kolyma durch Staudamm mit dem Kolyma Wasserkraftwerk zu einem Stausee aufgestaut Ab hier ist sie mit kleineren Schiffen zu befahren Die zweite Brucke steht bei Ust Srednekan wo sich ein Hafen insbesondere fur die Kohleverschiffung befindet Von dort an ist die Kolyma auch fur grossere Kahne schiffbar Von dort aus fliesst die Kolyma zuerst ein kleines Stuck in Richtung Sudosten um am Ende des Tscherskigebirges und an der Sudseite des Pik Aborigen in Richtung Nordosten abzuknicken Fortan fliesst sie nordostlich des goldreichen Kolymagebirges weiter in Richtung Nordosten Dann tritt der Flusslauf nordwestlich dem Jukagirenplateau entlang fliessend in das sumpfige Ostsibirische Tiefland ein in welchem er weiterhin in Richtung Nordosten verlauft Westlich des Anjuigebirges mundet der Fluss im Kolyma Tiefland mit einem 150 km breiten und 100 km langen Mundungsdelta in dem die beiden Hauptarme jeweils einen etwa gleich langen Astuar ausbilden in die Ostsibirische See Verwaltungsmassig haben nominell sechs hydrologisch sogar sieben Rajons Anteil am Flusslauf Der grosste Quellfluss Kulu entspringt im Norden des Rajons Ochotsk des Krajs Chabarowsk Das ubrige Quellgebiet mit dem Quellfluss Ajan Jurjach liegt im Westen des Rajons Sussuman in der Oblast Magadan Aus diesem fliesst sie in den Rajon Nagodnoje mit dem Ort Debin an der Kolymastrasse Als dritten Rajon der Oblast durchfliesst sie den Rajon Srednekan und erreicht dann die Republik Sacha Dort fliesst sie durch den Ulus Werchnekolymsk und den Ulus Srednekolymsk und erreicht im Ulus Nischnekolymsk das Meer Schifffahrt BearbeitenDie Schifffahrt auf der Kolyma ist etwa von Juni bis Oktober moglich Dann kann sie auf einer Lange von etwa 2000 km mit Binnenschiffen befahren werden und dient in dieser Zeit der Versorgung der nordlichen Gebiete 5 Stauseen BearbeitenIm Kolyma Hydrosystem werden 3325 Millionen kWh jahrlich gewonnen 1970 1996 Nebenflusse BearbeitenDer grosste und langste Nebenfluss der Kolyma ist der von rechts in den Unterlauf einmundende aus dem Kolymagebirge kommende Omolon Weitere bedeutende Nebenflusse sind in Reihenfolge von der Quelle zur Mundung von rechts Bachaptscha Bujunda Balygytschan Sugoi Korkodon Berjosowka und Anjui mit Grossem und Kleinem Anjui von links Popowka Jassatschnaja Syrjanka Oschogina und SededemaLandschaftsbild BearbeitenDie Landschaft an der Kolyma wird von den borealen Nadelwaldern der Taiga beherrscht die in Richtung Kuste in die Waldtundra und Tundra ubergeht In den zuletzt genannten kaltesten bewohnten Klimazonen der Erde konnen sich wegen des Permafrosts und des nur geringen Wassergehalts im Boden keine hohen Pflanzen wie Baume entwickeln sondern es herrschen Flechten Moose Straucher und Farne vor Straflager des Gulag Bearbeiten nbsp Gulag Straflinge in einer Goldmine an der Kolyma 1934 nbsp Ruinen von ehemaliger Zinnmine und Lager Butugycheg 2007 Insbesondere an den Oberlauf Ufern der Kolyma und im dortigen Kolymagebirge und Tscherskigebirge befanden sich bis 1987 mehrere Arbeitslager in denen uber viele Jahrzehnte Hunderttausende Strafgefangene unter menschenunwurdigen Bedingungen in der eisigen arktischen Kalte vor allem nach Gold schurfen mussten dies geschah sowohl im Tagebau als auch unter Tage Diese Gefangenen kamen nicht nur aus der Sowjetunion Viele Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs trafen dort nach Hunderte Kilometer langen Fussmarschen in der eisigen Kalte ein und verbrachten Jahre oder auch Jahrzehnte in den sibirischen Bergen um Gold Zinn oder Uran ans Tageslicht zu befordern Das grosse Lagersystem das in den Dalstroi Komplex eingebettet war und zum System des Gulag gehorte umfasste viele unterschiedlich grosse Besserungsarbeitslager ITL vor allem das SewWostLag sowie das Sonderlager des MWD BerLag In seinen Kolyma Geschichten setzte Warlam Tichonowitsch Schalamow dieser Epoche der russischen Geschichte ein literarisches Denkmal Auch Jewgenia Ginsburg Gratwanderung berichtet von ihrem Leben im Gulag System der Region wahrend der 1940er Jahre Und Alexander Solschenizyn beginnt seinen autobiografischen Bericht Archipel Gulag mit einem dem Thema Kolyma gewidmeten Prolog Siehe auch Liste von Arbeitslagern im KolymagebietSiehe auch BearbeitenListe der langsten Flusse der ErdeWeblinks BearbeitenHydrographische Messpunkte im Einzugsgebiet der Kolyma und benachbarter Flusssysteme UNESCO Kolyma at Srednekolymsk weitere hydrologische Daten UNESCO Kolyma at Ust Srednekan weitere hydrologische Daten Kolyma im Staatlichen Gewasserverzeichnis der Russischen Foderation russ Gulag im Nordosten von RusslandEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Kolyma Abgerufen am 19 Juli 2016 a b c Kolyma im Staatlichen Gewasserverzeichnis der Russischen Foderation russisch Kolyma am Pegel Srednekolymsk hydrographische Daten bei R ArcticNET a b Kolyma am Pegel Kolymskoje hydrographische Daten bei R ArcticNET a b c Kolyma bei academic ru russisch Normdaten Geografikum GND 4321334 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolyma amp oldid 237655555